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gestrengt in die Fern«. Die alte Angst be schlich sie wieder. Ach, wenn doch ihr lieber Mann erst wohlbehalten wieder hier wäre! Währenddessen wütete zwischen Dennewitz und Niedergörsdorf der Kampf in furchtbarer Weise fort. Die Brigade Thümen war von der Uebermacht der französischen Division Du- rutte wiederholt zurückgedrängt worden. Erst als ein Teil der Brigade Hessen-Homburg zu Hilf« kam, gelang es, gegen -1 Uhr nachmit- tags den Feind vom linken Ufer der Aa zu jagen. Auch mn das Dorf Göhlsdorf und den Windmühlenberg tobte stundenlang der Kampf. Hier stand die Brigade Krasst, der Rest der Brigade Hessen-Homburg gegen die beiden sächsischen Divisionen Reyniers. Bei schwerem Batteriefeuer nahmen die ersteren Dorf und Anhöhe. Mußten sie jedoch mehrmals aufge ben und schließlich endgültig räumen, da Oudinot den Sachsen zu Hilfe geeilt war. Da kam ein Fehler Neys den wackeren Ost preußen, Pommern und Kurmörkern zu Hilse. Ney, der sich sehr am Einzelkampfe betet- ligte, hatte den Blick über das Ganze verlo ren, und gab den Befehl, das Korps Oudi not solle Bertrand und Durutte, um die es inzwischen schlecht stand, beistehen. Die un glücklichen Sachsen mußten dadurch einem wei teren wütenden Angriff der Preußen erliegen. Bevor aber Oudinot bei Bertrand eintraß war dessen Korps bereits in voller Flucht. Tauentziens Korps und Thümens Brigade drangen weiter vor. Das Korps Oudinot wurde in die Flucht mit hineingerissen. Durch die sumpfige Aa floh nun der Feind unauf haltsam gegen Torgau, um in den Forsten Schutz zu finden. Ueber dem Bilde der Ver wirrung und Verwüstung mit seinen unge heuren Menschenopfern aber strahlte hell der Siegesstern der Preußen! — — Inzwischen hatte sich auch in dem einsa men Landhause des Tuchmachers Oldenrat ein Kampf abgespielt — ein Kampf anderer Atzt. Während Frau Barbara mit einem erlösen den Freudenruf und den Worten: „Sie kom men!" von ihrem Ausguck in der Mansarde herabgeeilt kam, war Elisabeth vor das Haus getreten. Langsam nahte ein Bauernwagen, den der Bauersmann, der heute hier an geklopft, lenkte. Neben dem Tuchmacher, von ihm gestützt, ruhte auf Stroh gebettet der verwundete Krieger. Das junge hübsche Antlitz war totenblaß, die Augen geschlossen. Unaufhaltsam sickerte von der Stirn das Blut und färbte das blonde Schläfenhaar. Regungslos lag er da; um den bärtigen Mund einen Zug, so herb und schmerz lich, wie ihn letztes Ringen prägt. „Elisabeth, öffne die Tür weit für unsere Last!" ries mit gedämpftem Ton Oldenrat. Sie aber gehorchte nicht. Totenblaß, wie der Verwundete selbst, starrte sie auf diesen und hörte nur eine Stimme, die Stimme ihres Innern, die da schrie: Für diesen da ist kein Raum im Haufe! Doch vor diesem blei chen, wie vom Tode gezeichneten Antlitz senk ten Zorn und Stolz die Waffen . . . Eine Viertelstunde später lag der kranke Krieger auf dem fiir ihn bereiteten Lager und der Bauersmann lenkte seinen Wagen gen Jü terbog, von dort einen Arzt zu holen. Schwere Tage folgten, noch schwerere Nächte. Zu Häupten des Krankenbettes stand der Tod, aber zu Füßen des Lagers eine junge, kraftvolle Mädchengestalt, deren starte Seele mit neu erwachter heißer Liebe, mit aller Kraft und aller Zartheit rang um dies geliebte Leben . . . Und dann kam ein Tag, -wo die Sonne aufging über dem einsamen Landhause des Tuchhändlers. Als die Bulletins den Sieg der Preußen bei Dennewitz verkündeten, da lag der kranke Krieger mit klaren Augen da; Elisabeths Hand in seiner, flüsterte er und seine noch blassen Lippen bebten: „Die Schlacht bei Dennewitz, in der auch mein Blut geflos sen, hat auch mich zum Siege geführt — zu- rück in Deine Arme, Geliebte . . ." Kinder im Hanse. Familienväter in kleineren Orten, bei de nen sich Wünsche nach einem Umzüge in die Großstadt regen, wissen oft gar nicht, wie gut sie es haben. Namentlich die Kinder in der Großstadt-Mietswohnung stiften etwas an, und nicht selten sind sie Anlaß zu heftigen Strei tigkeiten. So erzählt ein Leipziger Hausbe sitzer folgende Erlebnisse: „Ich habe ebensogern kinderreiche wie kindacloss Familien ausgenom men, muß aber gestehen, daß ich mich schon oft gefragt habe, ob ich klug handle. Selbst verständlich erklärte mir jeder Mieter, seine Kinder seien „wohlerzogen". Leider stimmt es aber sehr oft nicht. Dafür ein Beispiel: Da zieht eine Familie mit drei „gnterzogenen" Kindern ein. Davon schreit der 4jährige Knabe stundenlang mörderlich, und zwar, nicht bloß in der Wohnung, sondern auch auf der Treppe. Der 11jährige pfeift regelmäßig trotz wiederholten Verbotes aus der Treppe seine Gassenhauer. Das ältere Mädchen sucht die Mitbewalmer dadurch zu ärgern, daß es mit tags nach 1 Uhr, wenn diese Mittagsruhe halten möchten, auf dem Klavier klimpert. Und nun das Ruinieren! In der neuvorge- richtetten Wohnung werden die Tapeten losge rissen, im Treppenhaufe Löcher in die Wand gehackt, an den Gartenzäunen werden die Lat ten mit Gewalt zerbrochen oder entfernt. Kurz, die Kinder scheinen es als Aufgabe zu be trachten, den anderen Mietern das Wohnen im Hause zu verleiden. Und wenn der Haus besitzer zankt? „Ja, wozu bezahlt inan denn die Miete, andere Kinder sind noch ungezoge ner." Das ist ein Schulbeispiel. Jeder Hausbesitzer hat ähnliche Erfahrun gen gemacht. Es ist also kein Wunder, wenn manchem der Gedwldspden reißt, und er nicht inehr an die „wohlerzogenen" Kinder glauyt. Ich möchte im Anschluß hieran an alle Mie ter, natürlich auch an alle Vermieter die Bitte richten: Haltet darauf,, daß eure Kinder die Mitbewohner nicht unnötig belästigen, sondern sich gesittet benehmen, und daß sie fremdes Eigentum nicht mutwilltig zerstören. Daß es geht, labe ich schon erfahren. Es wohnte in meinem Hause eine Familie mit acht uner- wachsenen Kindern — der Vater war Schnei der —, die haben mir nicht halb soviel Scha den gemacht als die oben erwähnten drei. Es war geradezu eine Freude, zu sehen,, wie anständig die 5 Knaben und 3 Mädchen die Treppen auf- und abgingen, und welche Ord nung in der Wohnung herrschte.; W. Für alle diejenigen, die Spargelder rc. in Wertpapieren oder Aktien angelegt haben, ist folgende Schrift von großer Wichtigkeit: W i e prüft man Kurszettel und Bi lanzen? Ein leichtverftändlicher Führer und Lehrmeister für sorgsame Kapitalisten und alle Leser der täglichen Börsen- und Handels berichte. Mit zahlreichen Beispielen bearbeitet von PH. Ch. Martens, Handelslehrer. (21. bis 25. Tausend.) Preis 1 Mark. (Porto 10 Pfg.) Vevlagsanstalt Emil Abigt, Wies baden 35. Diese Schrift hat Tausenden von Laien als ein praktisches Hilfs buch gue Dienste geleistet, denn es ist eine Jedermann verständliche kurzgefaßte Anleitung. Für den Nichtfachmann sind solche Belehrungen unent behrlich, denn ihm bleiben in der Regel die Geheimnisse der Börsenoperaiionen, Schiebun gen und Verschleierungen in Geschäftsberichten und Bilanzen solange verborgen, bis er seine Unkenntnis mit großen Verlusten, oft mit dem ganzen Vermögen büßen muß. Dem Büch lein ist weiteste Verbreitung zu wünschen, da es sehr viel Gutes stiften kann und die bis herige Verbreitung in 20 OM Exemplaren spricht für seine Zweckmäßigkeit. Tomatengemllse. 6 Personen. 1 Stunde. 1fH Kg. Tomaten werden mit hei ßem Wasser begossen, die Haut abgezogen und die Früchte in Stücke geschnitten. Dann läßt man ein Achtel Kilo Butter in einer Kasse rolle zergehen, gibt die Tomatenstücke mit Salz, Pfeffer und etwas Paprika hinein und läßt sie so weich schmoren. Wenn sie wach genug sind, macht man das Gemüse mit un gefähr 2—3 Eßlöffeln Semmelmehl sämig und gibt nach Geschmack einige Tropfen Essig und 1)^ Teelöffel Maggis Würze hinein. Als Bei lage passen gebratene Kalbschnitzel oder Rump steaks. Marum nur Scotts Emulsion? Weil sie die einzige Lebertran-Emul sion ist, die sich seit fast 40 Jahren mit Erfolg in allen Ländern behaup tet hat. Weil sie aus den besten Rohstoffen her gestellt und daher von sich stets gleich bleibender Güte und Wirkungskraft Weil sie von anerkannt kräftigender Wirkung auf die Muskeln und Ner ven, dabei wohlschmeckend und appetit anregend ist. Weil sie im Sommer ebenso wirksam ist wie in der kühleren Jahres zeit. »khalt, ca.: g«tnster Mcdljtnal.Lebrrtian IdO.o, prima Glyzerin «0,0, untcrphotphoriglaurcr Sali 4,», unterphoiphorlg- saurer Natron r,v, putv. Tragant »,o, scinstcr arab. Gummi pulv. T», Waffcr u»,ü, iillohol il,o. Hierzu aromottiche Gmulston mit Zimt-, Mandel- und Ganllheriadt le » Troplen. »LUix Aut Kauft man ksormairrikottvaseko 8trümpk« 8»ek«ii UlN N im Irilrot- u. Nrumpfwaren-ZpsriLlßauZ OLviuiLLlS, Hi üviLvlaslr. ÄL nsbsn Zedllrronltükn kiatsr 6sr Zoitungskslls an äsr Königstr. UM in ügs 8MsM-k!M ksakoo Lis: Volt« IVlrtsviiatts dell, ^uvllel a>>6 türkisoks ülnster, sckön besstrt, wit Esseds zetrt Ltüod LMM" vsiss, bunt und sekvsrr, neueste lassen» jotrt Ltüek SM" 6ro8«v Noiten nett« W raun» - 8vI»Ur«»» soltresrr, ivviss nuä duut, selten besetzt, mit breitem Volant auä 'rasen o sitrt Ltüolc MM" IS 8eI>ürL»i> scdvarr, voiss imä bunt, iii allen Oröstsu kiA. zstrt LUiek -^7- IVlagnus Kükm, Oksmmtr, örücksnstrssss 21, ^cks KömAstrssss. 2 3 „Das verhüte der liebe Gott," sagte der kluge Schäfer, „daß wir ewig leben sollten. Denke Dir, so ganz allein übrig bleiben. Alles überleben, was uns einst lieb und teuer gewesen. Ein Wesen zu werden, das mit seinen Ansichten und Gewohnheiten von früher gar nicht mehr in die neue Welt hineinpaßt. Nennst Du das ein Glück für einen gewöhn lichen Sterblichen? Nur dem größten Geiste, der zu allen Zeiten die Zeit versteht, dem ge bührt ein solches Kraut, und der verdient ein ewiges Leben." Die Frau sah dies ein und sagte zögernd nach einigem Ueberlegen: „Aber viel Geld ließe sich doch damit verdienen." Und sie überlegten und berieten, wem man es geben sollte und wem nicht, und kamen zu oem Entschlusse, daß man es schließlich einem wirklich Würdigen auch ohne Entgelt überlassen könne, was der Frau vom Schafer allerdings erst nach vielem AuSeinandersetzen begreiflich wurde. Die Nachbarschaft erfuhr es gar bald durch ihre geschwätzigen Zungen. Und die Nach barn sprachen es weiter und weiter, und so kam es an unzählig viele Ohren. Gleichzeitig aber mit der Kunde vom Vorhandensein die ses Krautes kam die Nachricht, daß sich an die Herausgabe desselben eine Bedingung knüpfe: „Nur der sollte es erhalten, der es in uneigennütziger Weise für einen anderen verwerten wolle. Dieser andere aber müsse durch seltene Eigenschaften des ewigen Lebens würdig sein und nichts ahnen von dem, was man für ihn unternommen." Der kluge Schäfer ging nämlich von dem Gedanken aus, daß die wahrhaft großen Geister bescheiden seien und selbst auf ein ewiges Leben gar keinen Anspruch machten. Es kamen ganze Karawanen zu dem weisen Schäfer und erbaten wie bei einem Könige eine Audienz. Ein blasses Mädchen kam und bat für ihre kranke Mutter um das Kraut. Sie sagte: solche gute Mutter gäbe es nicht wieder auf der Welt, und ohne sie möchte sie nicht leben. Da kam eine Braut und bat für ihren Geliebten, der in den Krieg ziehen mußte. „Solch tapferer Bursche", meinte sie, „wenn Du ihn kenntest, Schäfer, Du gäbest mir daS Kraut für ihn." — Da kam ein Armer und bat für seinen Wohltäter: „Er tut so viel." — Da kam ein sieches Mütterchen: „Für meinen Arzt," bat sie, „gib mir das Kraut." Die bekamen es alle nicht. Denn der kluge Schäfer sagte, sie wollten das Kraut zwar alle für einen anderen, aber im Grunde doch nur für sich selber haben. Da kamen Schwindler und Betrüger, die boten Gold und Schätze unter allerlei Vor wänden, das Kraut für große Männer der Gegenwart verwenden zu wollen. Auch sie mußten unverrichteter Sache davonziehen. Da kam eines Tages ein gläubiges, klei nes Mädchen, das sagte: „Gib mir das Kraut für einen Priester, der die Schönheit der Welt predigt. Er soll ewig leben. Sie bot nicht Geld, nicht Schätze, doch sie bekam das Kraut vom klugen Schäfer. Glücklich eilte sie von dannen, nachdem sie das seltene Kräutlein an das Mieder ihres Kleides gesteckt hatte. Sie hatte eine ganze Tagesreise zu machen bis an den Ort, wo der Priester wohnte. Und da sie schon den Weg zum Schäfer zurückgelegt hatte und ohne Auf enthalt heimkehren wollte, übermannte sie die Müdigkeit. Im Walde in der Dämmer stunde, einen Augenblick, als sie auf einem Stein Rast gemacht hatte, schlief sie ein. Es war zur Zeit, da noch alles wilde Getier im Walde heimisch war, und zu einer Tageszeit, wo die wilden Tiere bereits ihre große Mahl zeit verzehrt und nur noch auf ganz kleine Desserts Appetit hatten. Ein großer und ein kleiner Bär kamen am Wegrain vorbei. Sie hatten sehr viel Wur zeln gefressen und viel Honig geschleckt, so daß sie eigentlich keinen großen Appetit mehr hatten. Aber das Kräutlein am Mieder des kleinen Mädchens duftete gar wunderlich, und der große Bär tappte ganz sachte heran, um das Kräutlein zu beschnuppern. Er kostete davon, und weil es so delikat schmeckte, rief er den kleinen Bär herbei, um den Rest auf zufressen. O, es war ein ganz seltenes Kraut, das merkten sie wohl beide. Als sie es ge rade verzehrt hatten und fortgehen wollten, wachte das Mädchen auf und sah erschreckt, was geschehen war. Ihr lieber Priestet, der das hohe Lied der Schönheit kündet, er sollte nun doch sterblich sein!? Es schrie laut auf vor Kummer und Schmerz. Da kam ein furchtbarer Donner und gleich hinterher ein Blitz aus heiterem Himmel, der den großen und den kleinen Bären in einen Schwefeldampf hüllte und in seinem zickzackigen Lauf mit sich hinaufführte, weiter, immer weiter, bis in den Dunstkreis des fernen Himmels. Das kleine Mädchen rieb sich die Augen. Das Sonnenlicht verfinsterte sich, es wurde dunkler und dunkler, dann sah sie plötzlich einen sternenklaren Nachthimmel, aus dem der Mond lächelnd herabblickte. „Siehst du," sagte der dicke Mond, „was mit deinem Kraut geschehen Her große und der kleine Bar haben es gefressen, und nun leben sie immer und ewig im Himmel neben mir als Sternenbilder! Das kommt davon, weil du nicht aufgepaßt hast auf das seltene Gut, das in deine Hände gelegt war." Da lachte das Mägdelein. Denn der An blick der Gestirne war so schön, daß cs ihr mit einem Male klar wurde, daß kein Priester, der die Schönheit der Welt künde, etwas Besseres zu sagen wisse, wie das glitzernde Funkeln eines nächtlichen Sternenhimmels. Rolands Tod. Als Karl der Große nach den Kämpfen in Spanien über die Pyrenäen heimwärts zog, befehligte sein Neffe Roland die Nachhut. Im Tal von Noucesvalles wurde dies Häuf lein von den Arabern und Basken ange griffen. Die Feinde hatten sich ringsum auf den Bergen aufgestellt und schleuderten von dort aus Felsblöcke auf die Franken hinunter. Roland kam mit all seinen Kriegern um, zum großen Schmerz seines Oheims, dessen Lieb lingsneffe er war. Nicht ohne heiligen Kampf erlag der tapfere Held, er wehrte sich wie ein Löwe und hoffte immer, daß die Tapferkeit seiner wenigen Ge treuen der Uebermacht der Angreifer stand halten würde. Aber bald mußte er einsehcn, daß diese Hoffnung vergeblich war und so entschloß er sich, in sein Horn Oliphant zu stoßen, um Karl den Großen zu seiner Hilfe herbeizurufen. Unterdessen fuhr er fort, sich gegen die Feinde zu verteidigen, und schließ lich stand er allein noch aufrecht zwischen den Leichen seiner getöteten Gefährten. Endlich hörte er die Trompeten Karls auf seinen Ruf antworten, aber die herannahende Hilfe konnte ihm nichts mehr nutzen, seine Kräfte waren erschöpft und er fühlte, daß es mit ihm zu Ende ging. Es war ihm ein schmerzlicher Gedanke, daß sein gutes Schwert Durondal in die Hände der Feinde fallen sollte und er versuchte, es an den Felsen entzweizuschlagen. Aber es gelang ihm nicht, obgleich er mit solcher Macht zuschlug, daß er eine breite Oeffnung in die Felsen hineinhieb, die seitdem Rolandsbresche genannt wird. Da warf er das Schwert zu Boden, legte sich darauf und starb, das Gesicht dem Feinde zugekehrt. Als Karl mit seinen Helden kam, der auf dem kürzesten Wege herbeigeeilt war, um den Neffen zu retten, fand er nur noch seine Leiche. Zeitersparnis. Von Lucie Ewald. Ein Schmetterling putzte seine schillernden Flügel in der Nähe eines Bienenhauses. Da bei sah er, wie ein Bienlein die gesammelten Vorräte fein säuberlich in die Waben füllte. Das dauerte dem unruhigen Schmetterling zu lange. „Bicnlein", so sagte er, „was bist du für ein langweiliges Tierchen! Komm mit — und sammle weiter. Eiufüllen kannst du ja später, jetzt hättest du schon fünfmal mehr herbeischaffen können." „Sicher, du unruhiges Flügelwesen", mar die ruhige Antwort. „Wohin aber hätte ich die neuen Vorräte bringen sollen? Ich muß hier erst durch weise Naumnutzung Platz schaffen. In meinem Reich darf keine Unord nung herrschen. Solche Unrast, wie du sie in Vorschlag bringst, wäre nur eine Scheinförde rung der Arbeit für mich, nein schlimmer noch, ein unheilvoller Zeitverlust, der zur Zer störung bereits getaner Arbeit führte. Wenn ich also hier die Ordnung aufrechterhalic, habe ich schon die Hälfte meiner Arbeit voll endet, indem ich mir Arbeitsverluste erspare. „Summ, summ." — „So, so" meinte verwundert der leicht beschwingte gaukelnde Versucher, der bunte Schmetterling, und flat terte schleunigst weiter. Optisches Scherz-Bild. Man schneide das Bildchen aus, fasse es mit der rechten Hand am rechten Rande und vollführe mit diesem vor dem Auge schnelle Kreisbewegungen; die Scheibe wird sich dann zu drehen beginnen.