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WHeiMOWAiWr Tageblatt 40. Jahrgang Nr 212 Geschäftsstelle Bahnstraße 3- Fernfprecher Nr 154 erwiesen haben. Ungebrochen aber bleiben lieber dein Laufgang lagen die Unterkunfts- und Schlaf- Werst die V r gkücklicher Fahrten hinter sich. Es ist nn in gl -uzender in der Steuerung des Lustkreuzer flog das 500 Kilogramm Wasserballast abgegeben,, so einer 4stündigen Fahrt also betrug die Ueberlast, mit der das viel über Mitte November Zeiner Unfall beim Einbringen in die Halle UM» Nur der zu erreichen und dovt zu landen. sei. der Anblick, die empör- gegen den hilflosen Unter der Last san- verschwand in den seines Sturin slreugter Arbeit von Tauchern bedürfen wird, um es zu bergen «der aber, wenn d-ies aus sichtslos sein sollte, die noch in den Gondeln befindlichen Leichen und Apparate ans Tages- Sturm gänzlich vor der Am 28. (Z. 10) Kommandant neugebildeten eme Weise Kata der Wet- , der man auSgebil- iichisf nach vetstenkapitän Metzing war der der m Laufe dieses Sommers Ma rinc- Lufts chiffer-AMe ilung. Das Wrack des versunkenen in etwa 20 Meter Tiefe, sodaß und wurde im Teutoburger Walde vernichtet. „Erlab Deutschland" wurde Lustschisfhalle in Düsseldorf zerstört. Juni 1912 wurde die „Schwaben" ebendort nach der Landung von einer Mtüudige Dauerfahrt, absolviert hatte. „L. jenes Luftschiff, das des Gerüstes zu tragen, ten sie und der „L. 1" Wollen. Es war ein grausiger ten Wogen der Nordsee Dem ist aber nicht so. Im Vorlaiufe Schreckensfahrt in die Tiefe wurden etwa Unser Bild zeigt oben das vernnglückle Marineluitschifs „L. 1" und daneben das Bild Führers, Kapitänleutnant Hanne, unten das Flottenmanöver der Hochseeflotte in der vom gepeitschten Nordsee. Freitag, das 12. September 1913. Ballon schlagen zu sehen! Krachend zerbra chen die Metallslreben! Es Ivar nichts mehr zu retten als das nackte Leben. Verschiedene Mann der Besatzung sprangen über Bord, konnten sich durch Schwimmen über Wasser halten und wurden wenige Minuten später durch die inzwischen herbeigeeilten Torpedo boote aufgesischt. Am unglücklichsten waren die Männer daran, die an dem zwischen den Gondeln befindlichen Laufgang aus ihrem Posten ausgeharrt hatten. Sie konnten das sinkende Luftschiff nicht mehr rechtzeitig ver lassen und ertranken, in der Kabine einge schlossen. Es heißt, daß das Luftschiff, das 20 Mann Besatzung an Bord hatte, überlastet gewesen „L. 1" liegt cs erst ange- starken Böe nach oben gehoben und brach mitten entzwei, worauf eine Explosion das Zerstörungswerk fortsetzte; diese Katastrophe war der des „Ersatz Z. 1" am 19. März Wie ging der „L. 1" unter? Nach den Berichten der Ueberlebenden ist die eigentliche Ursache der schweren trop'c der orkanartige Sturm gewesen, das Luftschiff sozusagen überfiel. Das ter Ivar am Vormittag schön gewesen, Barometer fiel jedoch. Trotzdem stieg man Gegenmaßregeln ergreifen, d. h. also die Spitze gegen den Wind stellen konnte, hatte der heftige Windstoß das Luftschiff mit so großer Gewalt getroffen, daß sogleich einige Gaszellen eingedrückt und zerstört wurden. Schon dadurch war die Bewegungsfreiheit des stolzen Kreuzers beeinträchtigt. Der ra sende Sturm zerstörte noch weitere Gaszellen, sodaß das Luftschiff siel. Die Führung ließ sofort den gesamten Wasserballast auslaufen, um den Fall zu mindern. Alle unglücklichen Umstände vereinigten sich jedoch, dem „L. 1" ein Ende zu bereiten. Der Sturm stieß höchst unregelmäßig und drückte das Luftschiff direkt auf das Wasser herab, das Höhcnsteuer ver sagte. Tas Luftschif stürzte mit großer Wucht ins Wasser, mit der Spitze zuerst. Die ser Augenblick brachte dann die Katastrophe, die das Ende bedeutete. Denn in den: Augen blick, als die vordere Gondel in das Wasser tauchte und der Spitze einen Halt bot, packte ein besonders heftiger Windstoß das Luft schiff. Das Aluminiumgerüst konnte den furchtbaren Druck natürlich nicht aushalten und brach mitten durch. Damit war das Lustschiff völlig Wrack geworden. Da inzwi schen sämtliche Gaszellen undicht geworden waren, sodaß der Ballon keine Auftriebskraft hatte, hatten die Gondeln das riesige Gewicht 1" war übrigens auch über England erschienen trotz alledem der Mut und die Zuversicht des 75jälrigcn Grafen Zeppelln, den auch diese jüngste und schwerste Katastrople anspornen wird, lein System einer immer höheren Voll endung entgegenzuführen. * * dct. Am 4. November Stettin und kehrte nach Oltotcr v. I. in Dienst gestellt worden,-nach auf, da stürmisches Wetter den Zeppelinen gewöhnlich nicht viel anhaben kann. Auch als der Barometerstand sich mehr und mehr ver- ßblechterte, blieb man in der Luft, denn es tändelte sich um eine kriegsmäßige Uebung, und die Leistungsf higkeit des „L. 1" sollte einer harten Probe unterzogen werden. Es wäre auch alles gut gegangen, das Luftschiff hätte im Falle hoher Gefahr sich vom Winde landeinwärts treiben lassen können. Aber plötz lich brach ein furchtbarer Sturm los und ehe stieß dem Lenkbaren ein Der.Hohenstein-Eri'stthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bet Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. Ao Silage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigen gebühr für die ^gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklamcteil die Zeile 30 Pfg. Dir 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Langfeld gesteuert wurde und das den verunglückten „L. 1" auf seiner Fahrt nach der Flotte begleiten wollte, konnte der unheil bringenden Böe nur noch mit knapper Not ausweichen. Mit der größten Anstrengung gelang es Langfeld, schließlich die Insel wie- dem es die Abnahmefahrten, darunter zu, der ihn auf längere Zeit manövrierun- ü üg machte. Nach erfolgter Reparatur stieg Prinz Heinrich zu einer Fahrt mit dem „L. 1" auf, über die sich dieser sehr befriedigt aussprach. Am 21. April d. I. wurde der Ballon nach Hamburg übergeführt, wo er längere Zeit blieb und unter seinem bewähr ten Führer zahlreiche Seeflüge machte. Am 28. Mai machte er seinen ersten Seeflug nach Helgoland, wo sein Erscheinen große Freude bervorr.es. Von Hamburg aus wurden wie derholt, namentlich nachts, längere Uebcrsee- flüge gemacht, bei denen der Lenkbare sich wiederholt auf die Wasseroberfläche niederließ. Tiefe Trauer über den Beuchst des ersten deutschen Marineluftschiffes herrscht im ganzen Reiche. Härter noch als alle voraufgegange- nen traf dieser jüngste Schlag den Grasen Zeppe in, dar gerade auf die Marinelustkreu zer so große Erwartungen fetzte und seit Jahr und Tag schon auf die hohe Bedeutung sei ner Lu'tschiffe für die Seefahrt hingewiesen bat. Besonderen Wert, so schrieb er einmal, baden die Luftschiffe für die Seefahrt, die in ihnen ein wertvolles Hilfsmittel für die Kriegs- und Handelsmarine gewinnt. Doppelt schmerzlich ist die Katastrople, weil seit dem Untergänge des Ersatz „Z. 1" am 19. März in Karlsruhe sämtliche Fahrten der Zeppeliu- lustschisfe auch bei Schlcchtwetter und viel Wind die hohe Leistungsfähigkeit des Typs Bekanntmachung. Auf Auflösungsautrag der gemeinsamen Gemeindekrankenversicherung Langenberg- Meinsdorf hat das Königliche Oberversichcrnngsamt Chemnitz beschlossen, elftere mit dem 3l. Dezember 1913 aufzulösen und werden alle Gläubiger hiermit anfgefordert, ihie Forderungen binnen 3 Monaten bei der unterzeichneten Kasse anzumelden. Gläubiger, die ihre Forderungen nicht binnen 3 Monaten, vom Tage der Bekanntmachung ab gerechnet, bei der unterzeichneten Kasse anmelden, können verweigert werden. Langenberg, am 11. September 1913. Die gemeins. Gemeindekrankenverstcherung Langenberg-Meinsdorf. Gem.-Vorst. Bochmann, Voisitzender. Gelände deutlich erkennen lie räume für die Besatzung. Das zerstörte Luftschiff, das wenige Minuten hätten genügt, um auch ihm den sicheren Tod zu bringen. Der mitertvunkene Führer des „L. 1", Ka- pitänlentnant Hanne, der Sohn eines vor kurzem in den Ruhestand getretenen Hambur ger Pastors, stand im 33. Lebensjahre. Er gehörte zu den befähigtesten Offizieren der deutschen Marine und war der erste Seeoffi zier, der als Führer von Luftschiffen ausge bildet war. Der gleichfalls verunglückt Kor- für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenvrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. >ein sollte, was Anlaß zu der Gespenster! ufr- whifstegewde gab. „L. 1" diente hauptsächlich der Schulung von Offizieren und Mannschas- lcn und es wurden etwa 30 Marineostiziere Das Vertrauen des deutschen Volkes in die Zuverlässigkeit des Lullschiffsystems Zeppe lin kann nicht mehr erschüttert werden, auch nicht durch eine so schwere Katastrophe, wie es die Helgoländer ist. Auch dieser Unfall wird nicht der letzte sein, der in der Ge schichte der Zeppelinluftschif'e zu verzeichnen sein wird. Aber gehen nicht 'ast täglich Schiffe unter, fordern nicht ständig wicderkehrende Eifenbahnunfälle schwere, blutige Opfer, sind Ae Gefahren und Schrecknisse des Bergbaues überwunden? Fordert nicht überall der Fort schritt der Zeit seine Opfer? Jeder, der im Dienste der Aviatik sein Leben läßt, dessen Name steht in den Annalen des Kullurfort- schritts verzeichnet und bleibt unvergeßlich. Mit Stolz sahen wir besonders deshalb bisher auf unsere Zeppeline, weil bei ihren Unfällen bisher kein Verlust an Menschenleben zu verzeichnen- war. Die Katastrophe von Helgoland hat gleich auf einmal 14 Opfer gefordert. Der ganze Verlauf des Unglücks ist ein so eigentümlicher, daß man behaupten kann, die Katastrophe hätte lange nicht die Schwere angenommen, wenn sie sich auf dem Festlande abgespielt hätte. Neue Gefahren ha ben sich gezeigt, die Gefahren der Meercs- luftschiffahrt, und mit banger Sorge se en wir den „L. 2", das größte Luftschiff der Welt, im Verlaufe seiner 50ftündigen Fahrt über die Ostsee nach Danzig ziehen. „L. 1" ist das 9. Zeppelinluftschiff, das durch einen Unfall zerstört wurde. Der erste schwere Unfall tvaf Zeppelin in Friedrichs Hafen. „Z. 1" versank mitsamt der schwim inenden Halle im Bodensee und wurde stark beschädigt. Die unvermutete völlige Zerstö rung des „Z. 2" auf seiner zweiten Fahrt zu Echterdingen im Sommer 1908 ist noch in aller Erinnerung; sie gab bekanntlich Anlaß zu der sechs-Millionen-Spende an den aller Mittel bar gewordenen Grafen Zeppelin, der durch eine glänzende Rhoinfahrt bewiesen hatte, daß seine Erfindung kein Phantom war. Aus der Spende wurde der „Z. 1" als „Z. 3" völlig umgebaut; mit diesem machte seinerzeit der Kronprinz eine Fahrt nach Donaueschin gen, um den Kaiser aus hohen Lüften zu begrüßen. Der Lustkreuzer ging daun in den Besitz der Militärverwaltung über und wurde seinerzeit in Metz völlig abgerüstet. „Z. 4" wurde ebenfalls dem Reiche geliefert, wurde aber schon auf seiner neunten Fahrt bei Lim burg a. d. Lahn den Händen der Soldaten entrissen und bei Weilburg zerstört. Das da für erbaute Luftschiff „Ersatz Z. 2" ist in Köln stationiert; ini vorigen Herbst wurde cs von einem schweren Unfall betroffen, von dem es jedoch inzwischen wiederhergestellt wurde. Das Luftschiff „Z. 6" wurde vom Reiche nicht abgeuommen; es verbrannte später in der Lust'chifflalle zu Baden-Oos infolge einer Explosion. Das hervorragende Luftschiff „Deutschland" geriet auf einer Journalisten- fahrt im Müusterlande in einen heftigen Ostsee nach Ja annistßal zurück. 1913 in Karlsruhe ähnlich, nur konnten bei letzterem die Gaszellen rechtzeitig entleert werden. „L. 1" wies entsprechend seiner Bestim mung als Mi-rtörhßtjchisf eine vorzügliche Einrichtung auf. Seine Größe und Stärke der Maschinen gestattete einen Aktionsradius von etwa 2500 Kilometern. Die beiden Ma schinengondeln waren durch Cellonscheiben verkleidet, sodaß die Mannschaft vor den Un- bilden der Witterung . völlig geschützt war. In der mittleren Goirdcl befanden sich die Räume für die Offiziere, die Karten und In strumente sowie die Anlage für drahhose Tete graphie, die eine Reichweite von über 500 Kilonieter besaß. Außerdem besaß der Ma- rinclustkreuzer eine Anlage für elektrische Be leuchtung, die selbst aus Höhen von über 1000 Meter das unten im Dunkel liegende nummer „L. Z. 11" trug, hatte eine Reihe