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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130827
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-27
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.08.1913
- Autor
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TageSgeschichte. Eia ReichSsubmisfiouSamt, das die Vergebung von öffentlichen Lieferun gen an Industrielle und Handwerker gerecht und sachverständig regelt, wurde, wie neulich auf dem Allgemeinen Handwerkertage so auch auf dem soeben abgeschlossenen Deutschen Mit telstandstage zu Leipzig nachdrücklich gefordert. Es ist das ein erfreuliches Zeichen dafür, das; das deutsche Handwerk im Wesentlichen mit seinen nach manchem harten Kampf errungenen Existenzbedingungen zufrieden ist und jetzt vor nehmlich nur den Wunsch hegt, seinen Leistun gen entsprechend auch bei öffentlichen Lieferun gen berücksichtigt zu werden. Recht beachtens wert waren auch die Darlegungen über den Warenhandel Unberufener, der als ein Krebs schaden für das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben bezeichnet wurde. Dem gelernten Kaufmann dürfte nicht in das Handwerk ge pfuscht werden, denn er müsse Sachverständi ger sein, da er sonst Pfuschware von solider Arbeit nicht zu unterscheiden vermöchte und infolgedessen Gefahr liefe, nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kundschaft zu benachteiligen. Am Anstellung von Offizieren im Privatdienst hat Kriegsminister v. Falkenhwyn an die So ziale Arbeitsgemeinschaft der kaufmännischen Verbände mit dem Sitz in Leipzig ein Schrei den gerichtet, worin er zur Begründung seiner Bestrebungen erklärt, daß verhältnismäßig nur sehr wenige Offiziere in den Privatdienst über treten, die jüngeren Offiziere aber selbstver ständlich von der Pike auf zu dienen haben würden, sodaß die Aussichten der von vorn herein in den Privatbetrieben Angestellten auf Erlangung besserer Stellungen nicht beeinträch tigt werden würden. Brandt schwer ertrankt. Der frühere Vertreter Krupps in Berlin, Brandt, dessen Name anläßlich des Prozesses gegen die sieben Zeugleutnants viel genannt wurde, ist, wie die „Tägl. Rundsch." mitteilt, an einem Nervenleiden so schwer erkrankt, das' er ein Sanatorium aufsuchen muß. Die Vor untersuchung gegen Brandt ist schon seit län gerer Zeit abgeschlossen. Von dem Verhand lungstermin dürfte aber vorerst keine Rede sein, da Brandts gegenwärtiger Gesundheitszustand jede Verhandlungsfähigkeit ansschließt. Ob auch gegen Direktoren der Firma Knipp An klage erhoben werden wird, steht noch dahin. Von vorgeblich sehr unterrichteter Seite wird dem genannten Blatt versichert, daß da? bis herige Material als nicht genügend zur Er hebung einer Anklage angesehen wird. Ob das zutri^ft, bleibt abzuwarten, da von anderer Seite ebenso bestimmt die Erhebung der An klage gegen das gesamte Krupp'che Direktorium behauptet worden ist. Krupps früherer Ber liner Vertreter, v. Metzen, hält sich noch immer in Italien ans und dürfte auch zum Moabiter Nachspiel des Krupp-Prozesses nicht erscheinen. Es ist ietn zwei elsfrei festgestellt, daß er der Lieferant der „Kornwalzer" an den Abg. Lieb, knecht ist. Die Moabiter Revisionsverhandlung wird jednifalls reicher an interessanten Ergeb nissen sein Ivie der erste Prozeß gegen die Zeugoffizierc, unter anderem auch deswegen, weil sie die Frage kläre» dürfte, wer hinter den Machenschaften v. Metzens gesteckt hat. Al- Schiedsrichter zwischen Deutschland und Haiti wird der fortschrittliche Reichstagsabgeordnete Rechtsanwalt Blunck Hamburg in nächster Woche nach Haiti reisen. Es handelt sich um ver schiedene größere Forderungen deutscher Reichs- angchöriger an die Negerrepublik, über die ein Schiedsspruch entscheiden soll. Haiti Wählt gleichfalls einen Schiedsrichter, der Belgier könig den Obmann. Bon der Militärluftschiffahrt. Die Anlage einer neuen Luftschiffhalle mit den dazu gehörigen Werkstätten in Friedrichs- hche» läßt keinen Zweifel darüber, daß die Geburtsstätte der deutschen Luftschiffahrt auch der Zentralhasen unserer Luftmarine werden wirdk Bei den Anlagen von bedeutenden Mili tärwerkstätten spielen strategische Rücksichten eine große Rolle. Sie liegen am besten, wie es bei Spandau der Fall ist, im Herzen des Lan des, für den Feind also so leicht nicht erreich bar. Die Standorte der neuen Luftschissabtei- lungen infolge der jüngsten Heeresvermehrun gen sind folgende: Berlin, Dresden, Köln, Düsseldorf, Darmstadt, Mainz, Mannheim, Metz, Lahr, Gotha, Friedrichtshafen, Königs berg, Allenstein, Graudenz, Thom, Schneidc- mühl, Posen, Jüterbog, Zeithain, Hannover, Straßburg, Freiburg i. B. Die Arbeitslosigkeit in Berlin nimmt immer größeren Umfang an. Noch nie mals haben die Krankenkassen in Berlin so viele Patienten gehabt, als gerade jetzt. Epi demien bestehen nicht, und deshalb sind die Kassenleitungen der Meinung, daß der Grund dafür nur in dem schlechten Geschäftsgänge zu suchen sei. Die Ortskrankenkasse der Klempner u. a. hatte bei 9117 Mitgliedern 460 Kranke. Körner-Feier in Hohenstein-Ernstthal. Ueberall im Lande finden heute Körner- Feiern statt, in tiefempfundener Dankbarkeit gedenkt man des Körners als Dichter und des Körners als Solda:, die doch beide unitrenn bar miteinander verwachten sind. Auch die zweite BezirtsschuIe Hot es sich nicht nehmen lassen, den traurigen Gedenktag durch eine schlichte Feier für die Schüler der 4.-1. Klassen auszufrischen. Im Mittelpunkte des von Körnerschen Frei heitsliedern umrahmten Aktus stand die An sprache des Herrn Schuldirektors Patzig, der u. a. hervorhob: In diesem Jahre wird die Jahrhundertfeier der Befreiungskriege über all im Lande festlich begangen. Als Napo leons Heer in Rußland vernichtet worden war, schickten sich die unterjochten Völker Europas an, den korsischen Bedrücker abzufchMeln. Be- son»ers das Preußenvolk war es, dessen Kö nig Friedrich Willzelm L. mit dem Kaiser Alexander von Rußland einen Bund gegen Napoleon schloß. In Breslau erließ der Kö nig dann seinen bekannten Aufruf „An mein Volk". Begeistert erhob sich das Volk, mit Gott für König und Vaterland wollte es um die gerechte Sache kämpfen. Von allen Seiten strömten deutsche Jünglinge herbei, um sich in den Dienst der Alten Sache zu stellen. Nickt als einer der letzten auch Theodor Körner, ge- boren am 23. September 1791 in Dresden. Am 10. März 1813 teilte er seinem Vater, dem Appellationsrat Christian Gottfried Kör ner in Dresden, seinen Entschluß mit, Soldat zu werden. Der Vater lo' te diesen Entschluß mit begeisterten Worten. In und um Breslau befand sich damals die Hauptströmung der vaterländischen Begeisterung, und auch Körner begab sich dorthin, um sich in das Lützowsche Freikorps einreihen zu lassen, dem die edelsten Jünglinge aus dem ganzen Lande angehörten. Ain 19. März traf der feurige Held und Dich tecsmann von Wien kommend in Breslau ein. Wie leuchteten die Augen seiner Kameraden, als er unter sie trat und sprach: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los! Wer legt noch die Hände feig in den Scho!-? Körner war nun mit Leib und Seele in seinem Berufe, Todesahnungen vermochten nicht, seinen Mut zu brechen. War er bisher mehr Gelegenheits- und Theaterdichter, so stellte er nun seine Gaben völlig in den Dienst der vaterländischen Sache. Am 26. März würben die Lützower, 1500 junge Männer, in der Kirche zu Rogau in Schlesien eingesegnet. Kör ner hat für diese gottesdienstliche Feier das Lied gedichtet: Wir treten hier im Gotteshaus Mit frommem Mut zusammen, lins ruft die Pflicht zum Kamp hinaus, lind alle Herzen flammen. Denn was uns mahnt zu Sieg und Schlacht, Hat Gott ja selber angefachi; Dem Herrn allein die Ehre! Ne er Bautzen, Dresden, Leipzig marschierte die todesmutige Schar zur Elve, dock) dauer'e es einige Zeit, ehe es zu Zusammenstößen kam, trotz der Streifzüge im Mai und Juin. Am 17. Juni, während des Waf,ensl.llstandcs, wurden die Lützower von einer überlegenen rangösifchen Truppe umzingelt; Major Lützow fel st gelang es zu entkommen, während Kör ner in der Nähe von Kitzen durch drei Säbel hiebe schwer verletzt wurde. Sein gutes P^erd rettete i ii in den nahen Wald, wo die her einbrechende Dunkelheit ihn vor weiterer Ver- folgung sicherte. Er glaubte seine letzte Stunde gekommen und schrieb u. a. in sein Taschenbuch: Die Wunde trennt, die bleichen Lippen be'ie». Ich sühls an meines Herzens mattem Schlage, Hier steh ich an den Marlen meiner Tage Gott, wie dn willst! Dir hab' ich mich ergeben. Am Morgen des 18. Juni fanden ihn Holzfäller und ein Landarzt rettete ihm das Leben. Er blieb zunächst in der Umgegend Dresdens und wurde später nach Leipzig ge- 'ührt und vor den Franzosen, den besonderen „Freunden" der Lützower, versteckt. Er floh dann über Chemnitz in die hiesige Gegend und wei.er nach Karlsbad. Gehei t lehrte er später nach Berlin zurück und schon am 17. August finden wir Körner wieder im Lützow- schen Korps. Am 24. August dichtete er sein bekanntes Schwertlied: Du Schwert an meiner Linken, Was soll dein heit'res Minten? Schaust mich so freundlich an, Hab meine Freude dran. Am 26. August las er das Gedicht seinen Kameraden vor, und kaum war das letzte Hurra heraus, da ertönte nabe bei Gadebusch im Mecklenburgische» das Signal zum Angriff, zu dem die todesmutige Schar sofort überging. Von einer Kugel getroffen, stürzte Körner töd lich verwundet vom Pferde; von seinen Kame raden wurde er zwar sofort aufgehoben und aus dem Schlachtgetümmel gebracht, doch konnte das fliehende Leben nicht ausgchalten werden. Der edle Dichter hauchte seine Seele ans, sein Auge schloß sich für immer. Ueber seinen Tod gibt es zwar verschiedene Lesarten, so soll er von einem gefangenen französischen Offzier niedergeschossen sein, der sich über Körners froh gemute Laune und seinen Spott geärgert hatte. Möge dem sein, wie ihm wolle: Für uns steht fest, daß Körner im Alter von 22 Jähe ren den Heldentod fürs Vaterland starb. Bei Wöbbelin wurde er von seinen überlebenden Mitkämpfern unter einer hohen Eiche zu Grabe getragen. Sein „Gebet" sangen ihni die Lützower über der Gruft: Hör uns, Allmächtiger, Hör uns, Allgütiger, Himmlischer Führer der Schlachten! Vater, dich preisen wir rc. Dort unter dem Eichbaum bei Wöbbelin ruht auch Körners Pater, Mutter und Schwc ster Emma, die der Gram frühzeitig ins Grab brachte. Wenn auch der Eichbaum längst morsch ist, so lebt der deutsche Dichter und sein Geist in den Herzen aller wahren Deutschen weiter und wird stets unvergessen bleiben. Seine Wecke, gesammelt in „Leier und Schwert", blieben uns erhalten und sein Beispiel feuert uns an, das von den Vätern mit Gut und Mut ver teidigte und vererbte zu erhalten. Körner ist der Liebling der deutschen Nation, besonders der deutschen Jugend geworden. Leben wir ihm nach in seinem Geiste, dann wird es Frühling sein in den Herzen aller Deutschen, dann wird es heißen: Deutschland, Deutschland über alles! Die würdig verlaufene Feier dürfte in den Herzen der zumeist jugendlichen Zuhörer einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. OerMcheS und GüchfischeS. * — Witterungraussicht für Mittwoch, den 27. August: Nordwinde, heiter, wärmer, vorwiegend trocken. * — Kreis « Feuerwehrver ba n d s t a A Der 30. Verbandstag des Zwickau < Glauchauer Kreiseuerwehrverbanbes, zu dem gegen 1500 Anmeldungen bereits vor liegen, findet am Sonntag, den 31. August, in Hohenstein-Ernstthal nach folgender Ordnung statt: Sonnabend abend Zapfenstreich; Sonn tag früh ^6U^r Weckruf, vormittags 7 ff^11 Uhr Meldung der Wehren im Gasthof Deut fches Haus, um 11 Uhr Schulübungen der Freiwilligen Feuerwehren Hohenstein-Ernstthal auf dem AltmarlZ hierauf Hauptangrif am Casee „Central", Ecke Centralstraße und Brau gasse; mittags ß^12—ßz1 Uhr Marktmusik auf dem Neumarkt, >^12 Uhr Abgeordnetensitzung im Hotel „Drei Schwanen", nachmiltags ß^3 Uhr Ausstellung zum Festzug auf dem Neu markt, 3 Uhr Umzug durch die Stadt nach dem Schützenplatz Altstadt und um 4 Uhr Gartenkonzert mit anschließendem Freiball im Schützen'aus Altstadt. Der Festzug wird fol gende Straßen und Plätze berühren: Neumarkt, Chemnitzer-, Aktien-, Ost-, Chemnitzer-, Cen- walstraße, Braugasse, Bahn-, Lungwitzer-, Breite-, Dresdner Straße, Altmar t, Bismarck-, Zeißig-, König Allert-, Conrad Clauß-, Wein kellers! raße, Teichplatz, Schul-, Schubert-, Lung witzer , Antonstraße zum Schiitzenplatz. * — Der Verein der königs treuen Knappen im Gersdorf? Lugau- Oe'snitzer Kohlenrevier hielt am Sonntag, wie bereits mitgeleilt, in Oelsnitz eine Probe-Pa rade ab, die von den Herren Bergdirektor Jofft und Krug -ommnndiert wurde. Im An schliff hieran fand die Weihe der neuen Fahne statt, wobei Herr Pastor Lotichius die Fest ansprache hielt. Am Schluß der Weihe ge dachte Herr Direktor Hurtzig nochmals beson ders des Landesherrn und in einem Tele- grnmm bat man den Monarchen, das Protek torat des Vereins zu übernehmen. In der an- ichliel enden Hauptversammlung im „Braunen Roß" wurden in den Vorstand die Herren Krauß-Gersdorf von Gruppe Vll neu- und Zeidler wiedergewählt. Am Jahresschluß be trug die Anzahl der Vereinsmitglieder 4237 gegen 3164 am Jahresanfang, also 1073 mehr. Das Vermögen der Vereinskasse betrug am Jahresschlüsse 27 953,59 Mk., das der Begräb- niskassc 115 117,57 Mk., erstere erhielt einen Zuwachs von 3537,43 Mk., letztere einen sol chen von 8998,44 Mk. Unterstützungen wur den gewährt: a) laufende 2956 Mk., b) außer ordentliche 375 Mk., c) Begräbnisgelder 5520 Mark. Der Vorsitzende, Herr R. Gerold, schloß hierauf die Sitzung mit einem „Glück auf". * — Aus dem Parteileben. Par teisekretär Hofprann in Dresden tritt auf sei nen Wunsch am 1- September d. I. von der Stellung eines Parteisekretärs des Landesver landes der Fortschrittlichen Volkspartei im Königreich Sachsen zurück. Die Geschäfte der Partei führt vom 1. September ab General sekretär Ernst Ehrich-Leipzig. * — Die gefährliche Zeit des unreifen O b st e s ist wieder herangekom men. Immer wieder werden gegen den Ge nuß unreifer Aepfel, Birnen und Pflaumen warnende Stimmen erhoben, und doch fallen ihm jährlich viele zum Opfer. Ein Lichten- steiner Einwohner aß unreife Aep'el und trank darauf. Die Folge war, daß er ernstlich er krankte und sich ins Krankenstist Zwickau be geben mußte, um sich einer Operation zu un terziehen. * Hohenstein - Crnstihal, 26. Aug Heute feiern die Herren priv. Fleischermeister Karl August Hebert und Schneidermeister Karl Louis Stein ihr 5 0 jähriges B ü r g e r j u b i l ä u m. Dem Erstgenannten ließ der Rat ein Glückwunschschreiben über reichen, dem letzteren crächte eingedenk seiner Verdienste als Stadtverordneter und langjäl riger Obermeister der Schneiderinnung von Hohenstein .Herr Bürgermeister Dr. Patz die Glückwünsche der Stadwertretmig in seiner Wohnung persönlich dar. * — Zum Königs besuch. Der Stadtrat gibt bekannt, daß Innungen und Vereine, die noch an der Spalier üldung beim bevorstebenden Königsbesuch teilnehmen wol len, sich bis Freitag, den 29. d. M., auf dem Raihause melden können. k. Eine K i n d e r b e l u ft i g u n g ver- anstalte.e am vergangenen Sonntag der Ge- sanglverein „Sängerkranz" in den Garlenanla- gen des Restaurants „Karolagarten" am oberen Altmarkt. Gegen s^3 ilbr nachmittags waren annähernd 40 Kinder versammelt und ent wickelte sich bald ein recht fröhliches Treiben, da für Unterhaltung in reichem Maße gesorgt Ivar. Nah vorheriger Bewirtung mit Kaffee und Kuchen traten die beteiligten Kinder zu den üblichen Spielen: Stern und Scheiben schießen, Topfischlagen, Ringwer'en usw. an und so verflossen die Stunden in heiterster Stimmung, für die kleine Jugend leider ach zuschnell, denn nur ungern trennte sie sich gegen Abend von ihrem Spiel. Am späteren Abend fanden sich dann die Mitglieder nebst Frauen nochmals im Karolagarten zu einem gemütlichen Zusammensein ein und verlies auch dieses in harmonischster Weise. * — D a s N a t u r t h e a t e r a m P f a f« fenberg wird am morgigen Mittwoch als „Gerstäcker-Abend" die „Wilderer" zur Auffüh rung bringen, tvoparff auch an dieser Stelle empfehlend hingewiesen sei. Donnerstag abend soll das Körnerestspiel wiederholt werden. * — Zirkus Barum. Gestern hielt ein neuer moderner Wanderzirkus in Hohen« steiu-Ernstthal seinen Einzug: der Zirkus Barum, der früh morgens hier ein traf und am Abend auf dem Schützenplatze seine auf zwei Tage berechneten Vorstellungen begann. Das große Zelt faßt Hunderte von Zuschauern, die, vor allen Unbilden der Witterring ge schützt, den Darbietungen folgen können. Im Zirkus Barum kann wohl jeder auf seine Rechnung kommen. Das Künstler- und Reiter« poffonal ist erstklassig, ebenso das Tiermaterick, das in der Eröffnungsvorstellung zur Vorfüh rung gelangte. Das Programm ist so zusam mengestellt, um selbst vor dem verwöhntesten Geschmack bestehen zu können und dadurch das zu halten, was die Vorreklame versprach. Be reits am ersten Abend hatte der Zirkus einen sehr guten Besuch zu verzeichnen. Herr Direk tor Kreiser hat sich vor allem bemüht, neben der Tierdressur, die außer Freiheitspferden auch Kamele und Dromedare, Bären und Löwen vor die Zuschauer bringt, verschiedene Künstler in ihren eigenen Geschicklichkeiten zu zeigen. Miß Aida und die Familie Leon pro duzierten sich als gewandte Kunstreiter, Herr Randy Leon außerdem als Jongleur zu Pferde. Herr Charli ritt die hohe Schule und führte später vier prächtige Rappen in Freiheit dressiert vor. Auch die Freiheitsdressuren mit asiatischen Kamelen und Dromedaren erregten das lebhafteste Interesse. Ein vorzügliches Künstlerpaar stellen Anny und Carly Götze dar. Wirklich gute Leistungen bieten auch die Schleuderbrett-Akrobatm, die durch ihre Sprung künste ergötzen. Eine Original-Chinesentruppe führt ihre heimatlichen Künste in bester Voll endung vor. Die wilden Tiere wurden in drei Abteilungen in einem die ganze Manege umfassenden Käfig vorgeführt. Herr Direktor Krei er erschien mit einer Eisbärengruppe, die sich ziemlich friedlich gebärdeie. Frau Direktor Kreiser füllte 11 Berberlöwen vor, die trotz ihrer teilweisen Widerspenstigkeit der resoluten Bändigerin gut gehorchten, wenn die übelge launten Wüstenkönige auch zuweilen ihre Zähne und Tatzen zeigten. Ein Gruseln überfiel die Zuschauer, als die schöne Frau zuerst ihren Arm, und dann das Gesicht in den Rachen eines Löwen legte. Den Schluß der Vorstel lung bildete ein komischer Bärendressurakt, der uns Meister Petz als durstigen Bier- und Milchtriicker zeigte. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß es auch an Clowns und dumme» Auguste» nicht fehlt, die für gute Laune sorgen. Ein Unfall der Kunstreiterin der Familie Leon durch Sturz vom Pferde, wo ei sie eine» Hufschlag an de» Kopf er hielt, beeinträchägte die Stimmung etwas, je doch bewahrte das Publikum die Ruhe, sodaß die Vorstellung ohne Unterbrechung zu Ende geehrt werden konnte. m. Oberlungwitz, 26 Aug. In einer Sitzung der Kaftenvorstände der beiden hiesi gen Ortskrankenkassen, die bekanntlich am 1. k. M. zu einer gemeinsamen Kasse verschmolzen werde», wurde beschlösse», die jetzt vom Chem nitzer Bank-Verein — Kassenstelle Oberlung witz — innehabende» Räumlichkeiten, die am 1. Oktober d. I. freiwerden sollen, zu mie ten. Einstweilen bleibt die Kassenstelle noch im Rathaus, ist aber vom 1. Septem'er ab täg lich von 8—1 Uhr und 3—6 Uhr und Sonn abends bis 5 Uhr geöffnet. m. Oberlungwitz, 26. Aug. Der hiesig: Turnverein hielt gestern abend als Alschluß des diesjährigen Schauturnens einen starkbesuch leii Ball im Saale des Postgalthauses ab. Im Laufe des Abends iiahm Herr Vorsteher Teu- ert Gelegenheit, drei verdienstvollen Mitglie dern, die 25 Jahre dem Verein in Treue ge dient habe», für ihre Anteilnahme zu danken. Es sind dies die Herren Max Oertsl-Ober- lungwitz, Bruno Haertel und Otto Wendler in Hohenstein-Ernft.h^l, die vom Verein in dank- arer Würdigung zu Ehrenmitgliedern ernannt wiirdeii. Mit der Ueberreichung je eines Di ploms schlaf: der Vorsteher seine Ansprache, die im ein Hoch auf die Jubilare ausklang. Der Abend nahm bei flottem Tanz einen fro hen Verlaus. b. Oberlungwitz, 26. Aug. Der Radfahrer- verein „Presto" hält nächsten Sonntag früh 5 Uhr eine Meifterschaftsfahrt ab, deren Start am Gasthof „Hirsch" ist und 50 Kilometer weit führt. Dann folgt von nachmittags 2—5 Uhr ein Langsamfahren auf der Stollberger Straße, woran sich alle Vereinsmitglieder beteiligen. Zu diesen! Langsamfahren sind auch auswärtige Vereine eingelaoen, die sich gleichfalls beteiligen werden. Herr Vorsteher Färbereibesitzer Richard Schönfeld wird die Leitung der Fahrten über nehmen. Abends findet im Vereinslokal „zum Hirsch" Preisverteiluug und Ball statt, der durch mehrere Reigenfahrten von Vereinsmitgliedern ausgezeichnet wird. h. Gersdorf, 26. Aug. In Angelegen heiten der Neubesetzung des Gemcinderats- posteiis hielt der Verfpssungs,mSschuß gestern abend eine Sitzung ab. Es war vorauszu« sehe», daß bei der Menge der Bewerbungen, 67, eine Einigung bezw. eine Vorschlagsliste für die engere Wahl gestern noch nicht zu stande kam. Voraussichtlich erst in der nächsten Woche dürften für die engere Wahl bestimmte Vorschläge gemacht werden.
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