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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130812
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-12
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.08.1913
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von Fitner zum Portrag brachte. Die an die. jem Chor noch stets beobachtete Feinheit der Ansfassung erfreute auch gestern Mieder die dankbaren Zuhörer. Nach einem Portrage des Männergesang. Vereins Obersrohna nahm Herr Färberc.i- besiher Gemcindeältester S ch ö nfel d- das Wort, um in einer ehrenden Ansprache der Verdienste von vier Pereinsgrnndcrn, der Her ren Hermann Bechstein, Kantor emerit. Mi scher, Vorsteher Otto Schubert und Kajstcoer Reinhard Fichtner zu gedenken. Die beiden Erst genannten waren nicht erschienen. I„ war men Worten dankte der Redner den beiden anwesenden Fubilaren für ihre Treue und Hin gabe und heftete ihnen ein Silbersträußchen an, zugleich mit der Mitteilung, daß der Ver ein sie zu leinen Ehrenmitgliedern ernannt hat. Entsprechende Diplome sollen den Jubilaren nachträglich überreicht werden. Im Anschluß daran nahm der Redner eine weitere Ehrung vor, indem er den Herren Vorsteher Schüben, Kassierer Fichtner nnd Liedermcistcr Lehrer Sanne im Auftrage des Vereins Geschenke überreichte. Mit einem „Lied hoch" schloß die Ehrung. Namens der Jubilare und Beschenkten dankte Herr Vorsteher Schubert, der so dann bekannt gab, daß ferner noch Geschenke eingcgangen sind vom Hcrbcrgswirt ein schön gerahmtes Bild nirs VercinSzimmer, Gcldqc- ichenke von den Frauen des Vereins, vom OütSverein, Fraueuvcrem, Chorgesangverein, Militärverein, Freiwillige Feuerwehr, Turnver ein und außerdem von den Frauen eine An zahl Sängermappcn. Allen Gebern stattete der Vorsteher den Dank des Vereins ab. Dor Männergesangverein Obcrlu n g- w i h brachte hierauf eine Komposition seines Ebrendirigcnten Herrn Sparkassenkassierer Al ban Franke: „Das teure Vaterhaus" zum Vor trag, dirigiert vom Komponisten selbst. Der wirkungsvolle Chor fand gebührende Anerken nung und warme Aufnahme. Weitere Vor träge boten noch „Liederlust" - G r ü n a „An die Heimat" von Hugo Jüngst, Doppelquartett K appel „Pappcllicd" von G. Wohlgemuth, Männergefangverein G r ü n a das „Schlaf lied" von Theo Nestler und der Männergesang verein O b e r f r ohna „Frühling am Rhein" von Breu. Hatte der Iubelvereiu bei C. M. v. We bers Körnerlied ein ziemlich floätcs Tempo eingeschlagen, so war dies bei seinem Sclstuß- gesang nicht im gleichen Maße der Fall. Reis- sigerS „Blücher am Rhein" läßr ja der Alls sassnng des Dirigenten manchen Spielraum: die Wiedergabe an sich war einwandfrei, die Sänger wurden den gesteigerten Ansprüchen »ollaus gerecht, trotzdem hätte vielleicht ein noch etwas flotteres Tempo nich-t geschadet. Dem Danke des P o r st e h e r s für die gute Beteiligung und Aufmerksamkeit folgte noch eine kurze Schlußansprache des Bun de s l i e d e r m c i st e r s , der die Feier als eine schöne KiiMaufe bezeichnete, in der ein kleiner Weltbürger, allerdings schon im respck labten Alter von 25 Jahren, aus der Taufe gehoben und in den Bund der erzgcbirgiseben länger ausgenommen wurde. Man sei dabei noch in der glücklichen Lage, gleichzeitig einen ipäicr eingetroffenen Zwillingsbruder des Täuf lings begrüßen zu können. Das Doppelquar tett Chemnitz-Kappel, das heute schon so schöne Proben seines Könnens abgelegt habe, suche gleichfalls nm Aufnahme in den erzgebirgi- schen Sängerbund nach. Redner gab seiner Freude, die beiden Zwillinge ansnelnucn zu können, beredten Ausdruck und schloß mit dem Wunsche: mögen die beiden Zwillinge wobt gedeihen in dem Bestreben, stets das Schönste m bieten. — Mit dem Absingen eines Sän- „ergrußes sand der Kommers, auf dessen Ver lauf der Inbetvcrein mit berechtigten Stolz mrüllbtilken kann, fein Ende. Für den heutigen M o n t a g sind Früh- lchovpcn im Vereinstokal, Konzert des Jubel ncreins und Ausführung eines Fghrhuuderi oeslsp ets mil darauffolgendem Ball in Gc -agis Gaslhof vorgesehen. Jean Henri Andre, der berühmte Altmeister der Insektenkunde. Dieser Tage lat eine Entdeckung des bc ro.hmten Entomologen Fabre die Wissenschaft liehe Well bescbäsugt, indem der bcrühnile Fo» scher durch lcmgjährigc Untersuchungen scsi sielten konnte, daß, der 'einsie Gernch^inn aller Kreaturen sich beim Schmetterling beim del. Die llnlerlnchuugen über die Feiulcit des Gernchsinues der verschiedeneil Lebewesen ans nnsercm Planeten ivaren bisher sehr „„ in'llkoiumen. Sv wurde z. B. ivissenschastlich eslocslellt, daß die menschliche Nah noch den willionsien Teil eines Grammes Moichusöl wahrzunehmcn imstande ist, Ivas immerhin schon etwas besagen will. Aber „och feiner ist der Geruchssinn bei den Tieren entwictelr. Mail weiß, daß Hunde einmal gewitterte Spn reu viele hundert Meter weit verfolgen können und daß das Freiwild den nahenden Jager lchon aus viele hundert Meier wittert und sKcklci. Aber all diese GeruchsfeinliM wird durch den Schmetterling übertroffen. Fabre Nellie eilt Weibchen des Pfauenauge Schmetter iings unter eine Glasglocke und machte die Beobachtung, daß Abends eine Unza l von Schmetterlingen herbeiflatterten, nm den ge fangenen Schmetterling zu befreien. Ob die G'ocke mit dem gefangenen Insekt im .Eeller oder Bo de „verschlag oder i„ einem dunklen Zimmer stanld, stets sanden die Arigenosscn den Weg zu ihm, imd nur, wenn die (Rocke hermetisch verschlossen war, lies sich auch abends kein Schmetterling sehen. Die Schmet- terlingc waren also imstande, aus viele Kilo meter Entfernung hin den Geruch wahrzuneh mcn, den das gefangene Pfauenauge ansströ men muß und dessen Vorhandensein den menschlichen Sinnen verborgen blieb. Der berühmte Gelehrte, der in der wissen schaftlichen Webt schon längst als der zurzeit lebende feinste Beobachter des Lebens der Jn- sektenwclt gilt, steht im !>0. Lebensjahre und wurde dieser Tage vom französischen Kultus minister iil demonstrativer Weise gefeiert. Fabre wurde am 23. Dezember 1823 in St. Leon, einem kleinen französischen Darf, als Sohn armer Bauersleute geboren. Schon von frü- her Kindben an fiel der Knabe durch feine Intelligenz auf, er erhielt schließlich eine Frei stelle an der Schule zu Avignon und als Acht zehnjähriger erhielt er die Erlaubnis, an höl>e ren Schulen unterrichten zu dürfen. Nach eini gen Jahren zog er sich aber bereits nach dem kleinen Dörfchen Serignan zurück, wo er seit dem in einem kleinen Häuschen ganz das Le ben bims Einsiedlers führt und nur seiner Wissenschaft lebt. Lange Jahre hatte der un ermüdliche Forscher mit der bittersten Not des Lebens zu kämpfen, bis seine Entdeckungen und Schriften ihm klingende Münze brachten. Bom Gemeinderat zu Gersdorf. !>. Sitzung vom 5. August I!>l3. Anwesend 10 Mitglieder, l Mitglied fehlte entschuldigt, 4 unentschuldigt. Beraten und be schlossen wurde wie folgt: 1. Von den Negistrmi- deu-Eiugäugcu nahm inan durch Verlesung der selben Kenntnis. — 2. Berichte des Bauaus schusses: a) Die Beschaffung eines 50 Millimeter- Wassermcsscrs für den Friedhof und die Kirche wurde genehmigt. Nach dem Ortsgcsetze sind die entstehenden Ankaufs- und Einbaukosten vom Antragsteller zu verzinsen, b) Das Gesuch des Turnvereins I um Einlegung der Wasserleitung in die geplante Straße „K" wurde abgelehnt, da die vorgesehene Straße infolge Ablehnung des alten Bebauungsplanes nicht aufrecht er halten werden kann und somit in Wegfall kommt. Dem Turnverein wird Anschluß nach 3 des Ortsgesctzcs fürs Wasserwerk sreigestcllt. o) wurde beschlossen, einen neuen Ortsbcbauungsplan auf- stcllen zu lassen, da der bisherige Plan nicht mehr als Unterlage bei der vorgesetzten Baube hörde dienen soll. Mit den Arbeiten wurde Herr Ingenieur Fr. König in Glauchau betraut. Die Arbeiten sollen sofort in Angriff genommen werden, ä) Die Anbringung einer weiteren Straßenlampe in der Benedixstraße wurde be schlossen. Auch sott die Versetzung der Lampe am Eingänge der Straße nach der Dorfstraße zu vorgenommen werden. ch Nach dem Vor schlag des Bauausschnsses beschloß man die Auf füllung des Weges oberhalb des Grundstückes des Fleischcrmeistcrs Sonntag nnd Legung von Schnittgcrinnen unter Einforderung der Kosten von der Ucberlandbahngesellschaft. 5) Zu dem Bau des Gütersiatümsgebäudes in der Nähe des Gutsbesitzers Kändler unter Benutzung der Ufer- maucr und teilweisen Ucbcrbau des Heegerbachcs erteilte der Glmcindcrat seine Zustimmung be dingungsweise nach dem Vorschlag des Aus schusses. — 3. Die Angegangenen Gememdean- lagcnreklamaticmen und Erlaßgesuchc wurden in der vorn SchätzmigSausschuß vorgeschlagenen Weise erledigt. — 4. Die Gemeindesteuerrestcuiten wurden durch Verlesung der Aufstellung dem Gemeinderat bekannt gegeben. Einige unein bringliche Neste sollen in Wegfall gestellt werden. — .">. Hinsichtlich des Ortsgcsctzcs über Herstel lung von Straßen, Fußwegen und Schleusen wurde ein von der Aufsichtsbehörde geforderter Zusatz genehmigt. — 0. Vom Kasscmrcvisivns- bcricht des Herrn Pretzsch über eine unvermutete Revision sämtlicher Kassen nahm man Kenntnis. Die Kassen waren in bester Ordnung. — 7. Einein Grundstücksbesitzer wurde für Abtretung von 3 Quadratmeter Areal zur SlraßenverbreUcrimg eine Entschädigung bewilligt. — 8. lieber den in Airssicht gestellten Besuch Sr. Maß des Königs am l. September d. I. berichtete Herr GemeindcäUester kausm. Direktor Hurtzig. Zur Schmückung des Rathauses usw. wmdc ein Bc- rechuungsgeld bewilligt. — ll. Die nötigen Rohre zur Ableitung des Wassers vorn Grundstück der Zentralschule sowie der Einbau eines Schrotes wurde im Einverständnis mit dem Herrn Be- zirksstraßcnnuistcr genehmigt. — lih Kenntnis wurde genommen n) vom Schreiben des Herrn Gcmcindcvorstandes Göhler, welcher mit Rück sicht ans seinen schwankenden Gesundheitszustand den Rücktritt vom Amte zum Ausdruck bringt; b) von der erfolgten Pensionierung des Schutz manns Oti: v) vom Dankschreiben für Beileids bezeugung beim Hinscheidcii des Herrn AmtS- hauptinanns v. Koppenfels von dessen Hinter bliebenem ä) vom Antritt des Kopisten Heinrich ans Kohren sowie des Schutzmanns Ullvichi aus Ebersdorf: H vom Nciünneuanstrich einer Kam mer des Waldschlößchen-Hochbassms: k) von der Ersatzlieferung drei zersprungener Hydranten vom Erbauer des Wasserwerks: g) wegen Neube setzung der Gemcindeuvrstandsslellc wurde die Angelegenheit dem Kassen- und Vcrfassnngsaus- schus; übn tragen: M Herr Gemeindcättcstcr Obel berichtete über den Eingang der Neklnmepvst- kartcn, die als Geschäftskarten zu verwenden sind. Die Kosten für Anshängctarwns wurderi bewilligt: i) eine Eingabe des Herrn Fencrlösch direktors Miinsel in Dienstangelegenheiten wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt. Kleine Chronik. * DaS Swinemünder Segelua-lück. Nach träglich Ist noch festgestellt worden, daß beim Swinemüuder Segclunglück drei weitere Kurgäste ertrunken sind, so daß sich die Zahl der Opfer auf 16 erhöht hat. Eilte Protestoersammlung der Badegäste machte der Badedirektion schwere Vorwürfe wegen unzureichender Sicherheitsmaß nahmen, namentlich wurde energisch gefordert, daß ein Motorrettungsboot stets fahrbereit ge halten werde. Da 'Swinemünde ein ziemlich bedeutendes Ostseebad ist, das große Einnahmen an Kurtaxe erzielt, ist dies Verlangen nicht unbillig. — Kleine Helden sind zwei Schüler, die gerettet wurden. Sie weigerten sich standhaft, ihre Namen anzugeben, weil sie ihre Eltern nicht unnötig aufregen wollten. Recht in Wider spruch dazu steht die Depesche eines Badegastes, die in kalten Worten den Angehörigen meldete: „Heute Hans und Grete ertrunken". — Den Schiffer Bauer, den Besitzer des Swinemünder llnglücksbootes, ließ der Kaiser an Bord der „Hohenzollern" kommen nnd dort Bericht über das Unglück erstatten. Bauer wurde vom Geueraladjutanten des Kaisers, Exzellenz von Plessen, empfangen. Dieser ließ sich eine genaue Schilderung dcs'Unfalles geben und sprach dann im Auftrage des Kaisers dem Schiffer die herz lichste Teilnahme aus. * Selbstmordversuch am Swinemünder Strande. Die Swinemünder Badegäste wurden in neue Aufregung versetzt. Am Strande ver suchte eiu Badegast sich zu erschießen, indem er ins Wasser ging und dort aus einer Pistole auf sich schoß. Er konnte noch gerettet werden und wurde, schwer verletzt, ins Krankenhaus geschafft. In den Taschen des Unglücklichen wurde ein Testament gefunden. * Wasserhosen wurden im Ostscebadc Warne münde beobachtet. Eine derselben wirbelte Strand- körbc hoch empor und warf sie an weit entfernter Stelle nieder. Die Naturerscheinung war von wolkenbruchartigem Regen begleitet. Zum Glück befand sich kein Segelboot auf See, sonst hätte es leicht eine Katastrophe von der Schwere des Swinemünder Unglücks geben können. * Zwei Bergleute tödlich verunglückt. Gestern gegen 6 Uhr verunglückten in Kupferdreh auf der Zeche Adler bei der Herstellung des Durchschlages init einem alten verlassenen Schacht der früheren Gewerkschaft Petersburg infolge unerwarteten Hereinbrcchens der zusitzenden Sandwasser der Bctricbsführer Bocke und der Schachtaufseher Bernhard Kowalski) tödlich, während der Arbeiter Wilhelm Sons mit leichteren Verletzungen davonkam. * Die Expedition Starrud, die dem deut schen Nordpolforscher Leutnant Schröder-Strantz Hilfe bringen sollte, befindet sich, nachdem sie keine Spür von dem Verschollenen und aller menschlichen Voranssicht nach ums Leben Ge kommenen entdeckt hat, ans dem Heimweg. Kapi tän Starrnd traf bereits in Green Harbour auf Spitzbergen ein, sein Expeditionsschiff „Herzog Ernst" liegt weiter nördlich von» Eife cingc- schlosscn in einer sicheren Bucht und wartet das Treiben des Eises ab, um dann die Heimreise cmzutreten. * Von einem schweren Brandunglück, dem leider auch ein junges Menschenleben znm Opfer gefallen ist, ist Eisleben hcimgesucht worden. Kurz nach 3 Uhr nachts brach in dem Hause Freistraße 15 Feuer aus, das mit sehr großer Schnelligkeit um sich griff. Die schlafenden Haus bewohner konnten nur das nackte Leben retten bis auf einen 24 Jahre alten Klcmpncrgehilfcn namens Mallwitz, der nicht mehr rechtzeitig den Ausweg fand und in den Flammen umkum. Furchtbar verbrannt und verstümmelt wurde die Leiche gefunden. * Bei einer militärischen Hebung in Tirol abgestürzt. Bei einer militärischen Nachtübung im Nonstalc in Südtirol verunglückten während eines heftigen Gewitters zwei Kaiserschützen durch Absturz. Einer blieb tot, ein zweiter erlitt schwere Verletzungen. * Zu der Aufsehen erregenden Haussuchung bei Berliner Rechtsanwälten, die bcßhntdüst werden, Eramcnarbcilen für Referendare angc- fcrtigt zu haben, wird gemeldet, die Beschlag nahmung von Aktenstücken habe kein belastendes Material ergeben. * Unter dem Verdachte der Engelmacherei. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft fand in Königsberg bei einer Hebamme, die cimr privaten Entbindungsanstalt vorsteht, wegen Verdachts dec Engelmachcrei eine Haussuchung statt. Diese bestärkte den Verdacht und der Staatsanwalt ordnete die Ausgrabung der zu letzt gestorbenen vier Kinder zum Zwecke der Obduktion an. In den letzten drei Monaten sind in dec Entbindungsanstalt angeblich gegen ' I5 Kinder gestorben j * Für IKUO Marl Felle crbciitcicii Eni- brechcr, die in der Nacht die Fell und Rauch- c warcuhandlung von Oskar Turgel in der Kur- j sttaße zu Berlin hcimsnch'.cn. Gestohlen sind 8n Stenunarderfelle, 40 Pisamsclle und tjtt Nerz- c fette. Einen Koffer mit Astcachanfetten im W.ne j von 18 000 Mark ließen die Diebe sieben. j * Glücklich entronnen. In Hambnrg trafen - vier desertierte deutsche Fremdenlegion«« ein. Sie waren auf deni Transport von Oran nach Tonking im Suez-Kanal über Bord gesprungen und hatten dann die Hilfe des deutschen Kon suls in Alexandrien angerufen, der für ihre Wei terbeförderung in die Heimat sorgte. Drei von ihnen sind Bauarbeiter, der vierte Bergmann. * Wegen Schmuggel- verurteilt. Vor der Strafkammer des Landgerichts Offenburg hatten sich am Sonnabend die Inhaber der Firma Brüder Schwarz aus Köln, die am Kehler Rheinhafen eine Niederlage besitzen, wegen Sprit schmuggels zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagten 1 Million Mark Geldstrafe, außerdem gegen Wilhelm Schwarz 1 Jahr 8 Monate, gegen Josef nnd Karl je acht Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte wegen einfachen nnd erschwerten Schmuggels gegen jeden Angeklagten auf eine Geldstrafe non 30l 433 Mark. * Ein Riesensttinpilz von 70 Zentimeter Umfang und 100O Gramm Gewicht wurde bei Neusalz a. O. gefunden. Es ist das ein Auk- nahmefall, der umso interessanter ist, als in dor tiger Gegend die Pilzcrntc trotz der reichlichen Rcgenfälle nur gering ist. * Eine hübsche Köpenickiadc wird aus dem ueumärkischen Dorfe Morrn berichtet. Dort hatte ein Dienstmädchen Selbstmord verübt Alsbald fand sich eiu Herr bei den Eltern ein, der sich ihnen als Krimmalinspektor von Bachmann aus Berlin vorstellte und erklärte, er sei beauftragt worden, den „mysteriösen Todesfall" aufzuklärcn. Auf seinen Wunsch logierte man den „Herrn In spektor" ein, nm schneller zum Ziele zu kommen. Nacht für Nacht schrieb er große Bogen voll. Am Tage aber stellte er sich nur zu den Mahl zeiten eiu, während er, wie jetzt ermittelt ist, die übrige Zeit auf freiem Felde wohlgemut ver schlief. Die Dorfbewohner fühlten sich durch seine Anwesenheit sehr geehrt und luden ihu oft zu Mahlzeiten ein. Schließlich stellte sich heraus, daß der „Pvlizeiinspcktvr" eiu Gelegenheitsar beiter Lück sei nnd die Exkursion nur unter nommen habe, um ein paar Wochen — Ferien zu genießen. Kirchennachrichten. harschte St Hhriüsphort t« Koheuslein-Hrnsttyor Donnerstag, den 14. August, abends halb 9 Uhr Mis- swnsstnndc im MaiscnhauSsaale. Ao« Oersdorf. Dienstag, den 12. August, abends 8 Uhr Bibclstunde iir der Kirchjchule. Donnerstag, den 14. August, abends 8 Uhr Mbelstunde cm Obecdorf bei Herrn Traugott Echtoalde. Mo» Wüflruvrand Mittwoch, den 18. August, abends viertel 9 Uhr Ver sammlung des ev.-luth. JungfrauenvcrcinS im Pfarrhaus«. Chemnitzer Marktpreise vom tt. August 1913. pro SV Kilo. Weizen, fremd. Sorten, UM 25 Pf. bi? NM. 75 Pf. . sächs. 70-78 bx 9 - 35 - - 9 - 95 - - - 73-77 kg 9 - 95 - - 10 - 80 - Roggen, sächs. 8 - 25 - - 8 - SO - preuß. 8 . KO - - 8 - 60 - Gebirgsroggen, sächs. 8 . SO - - 7 - SO - L Roggen, fremder * - 5 — - r — - — s 2 Gerste, Brau-, fremde -— - — r : r L - - sächs. 8 - 5 r 8 - 50 - «?> - Futter- 7 - 35 - - 7 - 70 - rr Hafer, sächs. 8 - — - - 8 - SO - - - beregnet 6 50 - - 7 - 25 - - preußischer 8 - 90 - > 9 - lO - ausländischer 8 - 90 - - 9 - 5 - »V Erbsen, Koch- 10 . S - - 10 - lO - o» Erbsen, Mahl- und Futter 9 - 15 - - 9 - 6b - Heu, neue? 3 - — r - 3 - 40 - > — - gebündeltes 3 - 80 - - 4 . 30 - kM „ altes 3 - SO - - 4 - —— L I Z z Stroh, Fleaeldrusch 2 - 20 - - >> , 40 -I ff Stroh, Maschinendrusch, Langstroh l . 50 - - I - 80 -I Krummstroh I - 10 - - I - 40 - Kartoffeln, inländische 3 - — s ; 4 - —— s - ausländ. 7 - » « 2 — K Butter pro I Kilo 2 - 00 - - 2 - 80 - Autoomnibus Oberlungwitz Chemnitz. 6,45 9,2k 1,45 6,90 10,00')I «asthof Hirsch 9,05 1,25 5,25 8,5b 12,28-) 6,48 9,28 1,49 6,04 10,04 «asthaus Sonne 9,02 1,2 l 5,21 8,51 12,24 6,51 9,31 1,53 6,08 10,08 Masthof Post (Poststraßec 8,b9 1,17 k,17 8,47 12,20 6,51 9,34 I,S7 6,12 1O,tti sttasthof Lamm (Rathaus) 8,56 l,I3 5,18 8,43 12,16 6,57 9,87 2,01 6,16 10,16 «asthan» Kronprinz (Nutzung) 8,53 1,o9 5,09 8,39 12,12 7,00 9,40 2,05 8,20 10,20 SchweizerhauS (Herrmannstraßel 8,50 1,06 5,05 8,3k 12,08 7,04 9,44 2,09 6,24 10,24 «asth. Grüne» Tal (in der Nähe Casino 8.46 1,01 5,01 8,31 12,04 7,12 9,52 2,17 8,32 10,32 SckertS Gasthaus in Mittelbach 8,38 12.S8 4,S8 8,23 11,58 7,20 10,00 2,25 6,40 10,40 . - Gasthaus Reichenbrand 8,30 12,45 4,45 8,IK 11,50 7,50 10,30 2,55 7,10 11,10 Bahnhof Rlcola» I 8,00 12,1k 4,15 7,45 11,20 *) nur an Sonn- nnd Festtagen. — Aach Bedarf wird vor dem (Aasthaus Schweizerhaus in Mittelbach gehalten-
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