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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130816
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-16
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.08.1913
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süchtig darauf ivartete. Seine Jungfernrede Hieke er am 10. April 1867 bei der Beratung der Verfassung. Sie erregte beträchtliches Auf sehen, sowohl im Hause selbst, tvo eine Reih« der bedeutendsten Parteiführer ihm persönlich antwortete, als aber auch im Reich« und be sonders bei seinen Wählern. „Es war, als rausche der Sturmvogel der Revolution durch das Haus/ so hieß es in einer Ktitik. Bebel im OffijicrSlafin». Es dürfte nur wenig bekannt sein, das; August Bebel vor einer Reihe von Jahren, freilich zugleich mit anderen Parlamentariern, einmal Gast eines Of izierskafinos gewesen ist. Die Budgetkommission hatte einen Ausflug nach dein Jii-terbog«r Schießplatz unternom men, und di« Abgeordneten waren zu einem Frühstück in» Kasino der dortigen Schießschule cingeladen worden. Auch Bebel nahm an dem Frühstück teil; er fühlte sich recht wohl im Kreise der Offiziere, war zuvorkommend, ver bindlich und liebenswürdig. Der berühmte Parlamentarier hatte seinen Platz neben einem jüngeren Offizier, der keine Ahnung hatte, daß der Abgeordnete zu seiner Rechten der Führer der Sozialdemokratie war. Es gab nur kal tes Büfett: Karbonade, Heringssalat, kalte Ko teletts und ähnliche Dinge. Bebel war recht guter Laune über das Gesehene, über das schöne Wetter, das an dem Tage der Studien fahrt herrschte, über die liebenswürdige Auf forderung zum Frühstück, und ganz besonders über die gute Bewirtung. Er machte denn auch seinem Nachbar gegenüber kein Hehl über seine Verwunderung, die die Einfachheit und Gediegenheit der Verpflegung im Kasino bei ihm ausgelöst hatte. Er gestand, er habe sich bisher ganz andere, und wie er jetzt sähe, fal sche Vorstellungen von dem Leben der Offi ziere gemacht. Nachdem er seiner uniformier ten Umgebung mehrfach zugetrunken und die ser Anschauung wiederholt Ausdruck gege en hatte, sagte der neben ihm sitzende jüngere Offizier zu ihm, indem er dem alten Herrn vertrauensvoll auf die Schulter klopfte: „Ja, sehen Sie mal, Herr Abgeordneter, jetzt haben sich die hier im Kasino (er meinte die Kasmo- kommissiou) noch besonders angestrengt — weil die Herren vom Reichstag hier sind — und haben alle möglichen Genüsse ausgefallen; sonst kriegen wir keinen Heringssalat zum Früh stück!" Das Ausland über Bebel. Gleich der einheimischen Presse, du- ein stimmig dem verstorbenen sozialdemokratischen Parteiführer die Anerkennung zuteil werden läßt, daß er ein ehrlicher Mann war, beschis- lige» sich auch die Blätter des Auslands ohne Ausnahme mit Bebels Tod. Die Londoner Organe, olne Unterschied der Parrei, bringen 'paltenlange Darstellungen über dis Werk des deutschen Sozialistenführers, in denen sie her- vorhebeu, daß der Verstorbene unter allen Umstävdm und in allen Lebenslagen seinen Jaealen treu geil eben sei. Die österreichischen und i alienischen Blätter bringen gleichfalls ehrende Nachru'e, die sozialistischen Organe er scheinen gleich dem Berliner „Vorwärts" mit Trauerrand. Die Pariser Blätter verweilen mit Vorliebe bei der Episode, die Bebel wie Liebknecht schwere Strafen wegen Landesver rats eintrug, als diese beiden 1871 gegen die Annexion Elsaß-Lothringens protestierten. Sie erinnern auch daran, daß Bebel im Jahre I896 aus Frankreich ausgewiesen wurde, weil es wickoerholt gelegentlich der Vorträge, die Bebel während seines Aufenthalts in Frank reich hielt, zu Tumulten kam. BebelS letztwillige Verfügung. Schöneberg b. Berlin, den 12. April 1913. Ich bestimme hiermit, daß nach meinem Tode die Einäscherung meines Leichnams vor genommen wird. Sterbe ich an einem Orte, an dem eine Einäscherung einer Leiche nicht gestattet oder nicht möglich ist, so verfüge ich, daß mein Leichnam nach einem Orte transportiert wird, an dem eine Leichenverbrennung möglich ist. Diesen Ort zu bestimmen, überlasse ich mei nen Angehörigen, nächst denen dem Parteivor stand der sozialdemokratischen Partei Deutsch lands. Ich bestimme ferner, daß meine Asche in einer Urne oder Kapsel nach Zürich überführt wird und dort neben der Aschennrne meiner verstorbenen Ehefrau auf dem Zentralfriedhof bcigesetzt wird. gez. August Bebel. Bebels Bestattung in Zürich fin^det am Sonntag mittags von dem Hause seiner dort wohnenden Tochter statt. Dem Lei- chcnzug wird ein Mufiklorps voraufgehen, dann folgen 500 Kranztväger, gestellt von der Me tall und Holzarbeiterschaft, hieraus der Sarg und die Familienangehörigen, die Abordnung des Deutschen Reichstages sowie du Abord nungen des Auslandes, voran Frankreichs und am Schluß Deutschlands, die offiziellen Ver treter der schweizerischen Organisationen, d e Parteivorstände, die Fraktionen des Nanonal rats, des Kantonalrats und des großen Slad:- rats, endlich die auswärtigen Vereine in zwang loser Reihenfolge. TageSgeschicht«. Kaiser Wilhelm begab sich nach beendeter Einweihung des Denkmals für den „Jäger aus Kurpfalz", an die sich ein kurzer Aufenthalt auf dem Gute des Landwirtschastsministers v. Schoclemer- Lieser schloß, nach Homburg v. d. Höhe, wo bekanntbich die Kaiserin schon seil längerer Zeit weilt. Der Kaiser wird bis zum 24. August in Homburg bleiben; von dort aus begibt er sich zur Feier der Jahrhund-rthzzlle nach Kelheim. vorzügliche Schiehergebniffe einer sächsischen Kompagnie. Die 11. Kompagnie des Grenadier-Regi ments Nr. 101 ist aus dem Schießen der In- santerie-Regimenter, deren Ehef der Kaiser ist, als beste hervorgegangen und hat am 8. August den Kaiserpreis, eine in Sachsen bisher noch niclft verliehene Auszeichnung, erhalten. Ueber Lie Ursachen Ler Kleischteuernng hatte» bekanntlich im Neichsamt des Innern Verhandlungen statlgesuuden. Es handelte sich dabei uni eine Klarstellung der Verhältnisse im Vie> und Fteischl>andef. Das aus der Vernehmung der Sachverständigen gewonnene nmsangreiche Material wird lant „Franks. Ztg" jetzt im Reichsschatzamt verarbeitet und zu einer systematischen Zusammenstellung verwertet. Das Ergebnis wird im Herbst der Fleischenguete- 'ommission untocbreilet werden, wobei auch ein Beschluß darüber gefaßt werden soll, ob es angebracht erscheint, die Gutachten der Sach verständigen zu veröffentlichen. Das Weseut Uche wird aller Voraussicht nach begannt ge geben werden. Die Kommission wird sich Me ter zu entschließen haben, welche Vorschläge e wa zur Abstellung vorhandener Mißstände im Viech- und Fleischhandel zu machen sind. Das gewonnen; Material ist überaus umfangreich, da in ihm die Gutachten von 180 Sachver ständigen niedergelegt sind, die in vier Grup pen vernommen wurden. DaS EnLe LeS Werstarbeiterstrcils. Die streikenden Werftarbeiter in Hamburg und Stettin worden mit Beginn der nächsten Woche die Arbeit wieder aufnehmen. Der Streik ist für die Arbeiter ergebnislos verlau en. Der Hamburger Streik war be'anntlich gegen den Willen der Leitung des Metall arbeiterverbandes unternommen worden, die deshalb auch den Ausständigen keine Streik unterstützung zahlte. DentschlanL unL die Weltausstellung von San Franzisko. Eine amtliche Aeußerung auf die amerika nische Einladung zur Weltausstellung von San Franzisko im Jahre 1915 liegt noch nickst vor. Aber aus den Kreisen der Industrie sind so viel ablehnende Aeußerungen gegen eine Be schickung der Ausstellung laut geworden, daß man von einer Beteiligung Deuts chlands an der Ausstellung nicht wird sprechen können. Die ablehnende Haltung der deutschen Indu strie ist durch die amerikanischen Zollfchikänen ervorgerufen worden. Die Affäre LeS erschossenen FremdenlegionärS Hans Müller harrt noch immer ihrer endgültigen Klärung Aus der Schweiz wird jetzt gemeldet, daß vor einiger Zeit ein Legionär Bürki an seine Heß matgemeinde Worb schrieb, man möge ihm vinen Heimatschein ausstellen, ohne den er nicht jortk/önne. Er bat, man möge d.'n Brief an Johann Müller adressieren, denn unter d's sein Namen sei er in die Fremdenlegion ein getreten, oder besser für sie gepreßt worden. Man gibt jetzt der Vermutung Ausdruck, daß dieser Bürki vielleicht init dem meuchelmörde risch erschossenen Hans Müllor identisch sein könne. Exkönig Manuels Vermählung. Der frühere König Manuel von Portugal, der seit seiner Entthronung in England weilt, beguck sich nächsten Sonntag nach Sigmarin gen, um sich mit der Prinzessin Victoria Luise von Hol enzollern-Sigmaringen zu vermählen, nachdem die Verlobung im April d. I. statt gefunden haue. Der Prinz von Wales, der englische Tlronfolger, der sich zurzeit bei sei nen Verwandten in Mecklenburg Strelitz aus hält, wird in Vertretung des englischen Kö nigspaares der Vermählungsfeier beiwohnen. — Der vertriebene König Manuel von Por tugal wurde am 15. November 1889 geboren und regierte nach der Ermordung seines Va ters und des Kronprinzen vom 1. Oktober 1908 bis zum 5. Oktober 1910. Die Prinzes sin Victoria Luise, die am 19. August 1890 geboren wurde, ist das älteste Kind und die einzige Tochter des Fürsten Wilhelm von Hc- henzollern aus der süddeutschen, katholischen Linie des Haufes Hohenzoll;rn. Die Groß munter der Braut stammt aus dem portugie sischen Königshause, dessen Familiennpmc zwar Braganza ist, das aber tatsächlich vom Kö nige Ferdinand, Gemahl der Königin Maria da Glovia (1826—53), einem geborenen Priu zen von Sachsen-Koburg, abstammt. Das fürst liche Haus Hohenzollern herrschte bis 1849 in den beiden Fürstentümer» Hechingen und Sig maringen. Am 7. Dezember 1849 entsagte es der Regierung im Interesse der deutschen Eini gung zugunsten Preußens. Fürst Karl Anton von Holenzollern war von 1858—62 preußi scher Ministerpräsident. Sein ältester Sohn Leopold, den die Spanier zu ihrem Könige wchlm ivollten, Ivar der unschuldige Anlaß des Krieges non 1870^71. Er ist im Jahre N>05 geüorben Sein jüngster Sohn ist König Karl von Rumänien, dessen Name als Frie densstifter aal dem Balkan heute in aller Munde ist. Neue (shampagner-Arawalle in Frankreich. Erregte Szenen fanden im Awbegeüei stack, dessen Winger wünschen, daß ihre Erzeugnisse gleickstalls als Champpgnerweme in den Han del kommen. Vor mehreren Fahren wurde seitens der Regierung ein Verzeichnis der Lv e aufgestellt, deren Weine als echter Ehampamer gelten dürfen. Um dieses Verzeichnis ist all jährlich Zank und Streit. Die Aubewinzer sind besonders darüber einpöri, daß das Par- lament ihre Wünsche unberücksich.igt gelassen hat und erklären, daß sie vor Gewalltalen nicht zurück'chrecken würde», um die Aufnahme ihrer Orte in das erwähnte Verzeichnis durchzu setzen. Die ausstänLigen Chinesen bedrohen Hankau? 25 000 Aufständische der Provinz Huum schlugen eine kleine Zahl von Regierungstrnp- pen aus Hupeh. Sie erklärten, das: sie die Absicht hätten, Hankau einzunehnnm und da nach Peking. Nordtruppen sind mit Geschützen und Manmgewehren von Hankau abgesandt wordeu, um die Rebellen abzufangen. In Hankau ist keine Aufregung entstanden, da man d-r Ansicht ist, daß die Nordnnpp?» mit den Aufständischen leicht fertig werden. Amerika unL Mexiko. Der Abgesandte des Präsidenten der nord- amerikanischeii Union, John Lind tat über das Ergebnis seiner Besprechungen mit dem mexikanischen Präsidenten Huerta so befrie digende Berichte nach Washington gesandt, daß man dort jetzt alle Kriegsgefahr für be festigt hält. Zn diesem Umschwung im Ver- 'all?n Mexikos soll wesentlich die Versicherung Linds beigeuagen haben, daß die Vereinigen Staaten mexikanisches Gebiet nicht zu erobern trachteten, und daß Präsident Wi'(on nur da zu beitragen wolle, geordnete Zustände in Mexiko wiederherzustelien. Die in Mexiko lebenden Deutschen und Franzosen werden in einer gemeinschaftlichen Versammlung Stellung zu der Lage nehmen. TerttlicheS and OLchftscheS. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Sonnabend, den 16. August; Nvrdostwinde, auf- heiterrid, vorwiegend trocken, tagsüber wärmer. * — Hochsommer bei Kälte, Regen güssen und Gewitter. Zur abnormen Witterung dieses Sommers lieferte wieder der gestrige Donnerstag eine» treffenden Beweis. FOih war cs so kühl, daß man am liebsten am Vormittag noch im Zimmer cingeheizt hätte. Nach Tisch machte die Sonne einen schwachen Versuch mit ihren erwärmenden Strahlen die Wolken zu durchbrechen Aber cs blicb beim Versuch. Es wurde trüber und trüber und am Spätnachmittag gab es anhaltenden Regen mit Blitz und Donner, so daß der Abend nichts weniger als einen schönen Augustabend bedcntete, und man froh war, wenn man im geschlossenen Raume saß. Wir sind im Hochsommer. Es wird die höchste Zeit, daß angenehmere Tage kommen. * — K r-e isaussch u ßsitz u » g. Die nächste Sitzung des Kreisaus'chustss der Kö- niglichen Kreishaupnnannschaft Chemnitz fim det am Mittwoch, den 27. August d. I.. nach- miüags 1 Uhr mit folgender Tagesordnung halt: 1. Ausbegirlämg von Flurstücke» aus dem selbstständige» Ritlergutsbezirke Lich.cn- w»Ade i» de» Stadtbezirk Chemnitz. 2. Lust- ''arkcilsordming der Stadt Glanchau. 3. Aus- delnung des Polizeischutzes durch die Stadt gemeinde H o h e n st e i n - E r n st t ha l auf ei» in der Gemeindeflur Oberlungwitz gelege nes, zu Friedhofsszwecken erworbenes Flurstück. 4. Ileberiiahme bleibender Verbindlichleit auf die Stadtgemeinde Marienberg. 5. Uebernah ine bleibender Verbindlichkeit auf die Stadtge meinde Olcernbau. 6. Ortsgesetz über die Bebauung des Marktplatzes in Annaberg. * Hohenstein-Ernstthal, 15. Ang. Für den am 31. dss. Mts. hier statlfindcnden 30 Ver bandstag des Zwickau—Glauchauer Kreis-Feuer- mchrverbandes ist folgende Fcstordnung ausge stellt worden: Sonntag früh '/z6 Uhr Weckruf, vormittags 7—hßH Uyr Meldung und Empfang der Wehren im Gasthof „Deutsches Haus". V,11 Uhr Schulübung der freiwilligen Feuer wehr Hohenstein-Ernstthal auf dem Altmarkt, hierauf Sturmangriff. 12—1 Uhr Platzmusik, '//2 Uhr Abgeordneten-Sitzung im Hotel „Drei Schwanen", 3 Uhr Festzug durch die Stadt nach d.m Altstädter „Schützcnhaus", 4 Uhr Garlen- kouzert und Frciball im „Schützenhaus". —r. Für das Pfaffcnbergturnfest am nächsten Sonntag sind die Anmeldungen der Wettkämpfer über Erwarten zahlreich eingc- gongen. Wie weit solch ein Fest, trotzdem es hier das erste Mal veranstaltet wird, seine Kreise zieht, beweist der Umstand, daß Weinböhla, Gera usw. Turner zum Fest entseuden. Auch das Turnfest wird also geeignet sein, unsere schöne Gegend bekannt zu machen. 580 Wctturner, 38 Mannschaften für Faustball, 6 für Tauziehen, 3 für Wauderball und 6 für Hochweitspringen werden ihre Klüfte im heiteren Spiele messen. Von den auswärtigen Turnvereinen werden 80 Kampsrichler entsandt. * — Während des plötzlichen Ge witters gestern abend schlug der Blitz iu mehrere elektrische Leitungen, sodaß auf verschiedenen Plätzen das Licht verlöschte Erst nach geraumer Zeit wurden die in Dunkel gehüllten Räume rc. wieder erhellt. * — Erhebliche Verbrennungen beider Beine bis an die Knie zog sich der 12jährige Sohn einer in der Chemnitzer Straße wohnhaf ten Familie zu. In der Absicht, ein Hnhn von einem Kalkhaufen einer dort befindlichen Bau stelle zu entfernen, trat er in den Hansen, ohne zu wisse», daß sich dieser im Löschprozrffe befand. Bauherren und Eltern seien darauf aufmerksam gemacht, daß derartige Kalkhnnftn abgesperrl sein müssen und Kindern das Betrestm va» Ba» stellen verboten ist. * — Die größte Sehenswür digkeit in Hohenstein-Ernstthal ist gegen wärtig zweifellos die im „Deutschen Haus" axfgestellte Kunstuhr des Herrn Trommer. Das der berühmten Münsteruhr nachge bildete Werk verdient die Aufmerksamkeit aller Kunstfreunde. In altdeutschem Stile ausgeführt, bringt es die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu Christi sehr anschaulich und fesselnd zur Darstellung. Der sinnreiche Mechanismus, das genaue Jn- einandergreifen aller Teile verdienen geradezu Bewunderung. Ueber acht Jahre haben Geist und Geschick an diesem seltenen Werke gear beitet Dazu wirkt die ansprechende Aussjüh rung der biblischen Figuren, die archi.ektonisch schöne Anmalung des Ganzen so anziehend, daß sich kein Zrrschauer des Eindruckes ent stehe» kann, daß Menschengeist u»d Mensche» and hier Großes geleistet hat. Die Besich tigung des auch für den Anschauungsunter, richt unserer Jugend sehr empfehlenswerten Kunstwerkes sei alle» Bewohnern unßer Stadt und Umgegeiid aufs wärmste empfohlen. Be friedigt wird jeder das Schaustück verlassen. Das Werk ist ausgezeichnet durch den Besuch Sr. Maß des Königs Friedrich August und Ihrer Kömgl. Hoheit der Prinzessin Marga rethe von Sachsen. Herr Trommer ist außer dem noch im Besitze vieler Anerkennungsschrei en, u. a des Herrn Professor Spieler der Kgl. Kunstgewerbe-Schule Dresden ußv. usw. * Oberlungwitz, 15. Aug. Wie wir aus zu verlässiger Quelle erfahren, wird der Königsbe such in unserem Ort doch noch über die Nutzung erfolgen. Ueber das nähere Programm werden wir nach genauer Festlegung näheres berichten. s. Oberlungwitz, 15. Aug. Der Fleischer und Gutsbesitzer Herr Kurt Friedrich, der, wie wir seinerzeit berichteten, wegen Milzbranderkrankung im Kreiskrankenhaus zu Zwickau Aufnahme fin den mußte, ist nunmehr nach I2tägigem Dort sein als geheilt entlassen worden. p . Oberlungwitz, 5. Aug. (Fußball- Wettspiel.) Nach langem Bemühen ist es der Spielleitung des Oberlungwitzer Fußball klubs „Wacker" gelungen, die erstklassige Mann schaft des Infanterie-Regiments Nr. 181 in Chemnitz auf dcm gut gelegenen Sportplatz des ersteren zu verpflichten. Die Soldatenmannschast ist ein beachtenswerter Gegner der I. Klaffe in Chemnitz und wird alles daran setzen, als Sieger den Platz zu verlassen. Da aber auch „Wacker" über eine gute Mannschaft verfügt, hauptsächlich über eine gut kombinierende Stürmerreihe, so verspricht das Spiel sehr interessant zu werden, und es wird ein jeder in aufopferndster Weise spielen, um den Sieg für seine Farben zu retten. Der Anstoß beginnt punkt 4 Uhr Es wird jedem Gelegenheit geboten, dem größten Spiel der Umgebung beizuwohnen. ! Gersdorf, 15. Aug. Es ist nur zu billigen, daß »ran den Tag des Königsbesuchs, der wohl sür unseren Ort nicht wieder kommen wird, seiner Bedeutung entsprechend beschließen will. Wie berickuct wurde, hat man für diesen Tag Tanzvergnügen und an einem anderen Orte ein Festessen beschlossen. Den Kommers hat man leider fallen lassen, obwohl dies doch die geeignetste Veranstaltung gewesen wäre, der ganzen Bevölkerung unseres Ortes, soweit sie an diesem Festtage Interesse nimmt, nochmals zu Gemüte zu führen, was der Königsbesuch für unseren Ort für eine Bedeutung hat und was er uns sagen will. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, die maßgebenden Stellen unseres Ortes zu veranlassen, nochmals zu erwägen, ob nicht doch ein Kommers nicht nur der würdigste, sondern auch der patriotisch befruchtendste Ab schluß dieses Königstages sei. ' * GerSLors, 15. Aug. Seit gestern haben hier im mittleren Ort die Walzarbeiten an der Hauptstraße begonnen, und zwar ist der Trakt von der Friedrich Auguststraße bis zum „Grünen Tal" in Angriff genommen. Die Arbeiten, die von der Firma Carl Wahn in Chemnitz ausge- sührt werden, haben unter dcm starken Verkehr der Geschirre sehr zu leiden. Sobald die Erl bacher Straße erreicht ist, wird der Fährverkehr auf die Stollberger Straße verwiesen. * GcrSLorf, 15. Ang. Der Verein Königs treuer Knappen im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlen revier hält seine diesjährige ordentliche Haupt versammlung ani Sonntag, den 24. August, nachmittags '/z4 Uhr im Gasthof zum „Braunen Roß" in Oelsnitz ab Die Tagesordnung ent hält wichtige Punkte. * Stollberg, 14. Aug. Am Dienstag iraen Her, von Dresden kommend, 28 eng lische Bergstirdenten aus Glamorgan (Südwa- lcs) ei», um die Lugau-Oelsnitzer Bergwerke zu besuchen. Leider verstanden diese Englän der kein Wort Deutsch, doch fanden sich einige hiesige Herren, welche sich mit ihnen in ihrer Sprache unterhalten konnten, ja sogar eine An- sprack>r in englischer Sprache nach ergangener Aufforderung hielten und einige vergnügte Stunde» mit de» ausländische» Gäste», welche im „Weißen Roß" übernachtete», verlebte». Nach Besichtigung der Lugau-Oelsmtzer Koh» lenwcrke fahre»- dieselben »ach Zwickau und später zu gleichem Zwecke »ach Westfale» n»d Belgien weiter. * Chempitz, 15. Aug. König Friedrich Angnst hat seine Anwesenheit bei dem am Kornblumcu- tage (2. September) in Chemnitz stattfindenden Blumcnkorso zugesagt. * Dresden, 14. Aug. Ein schwerer Unfall mit tödlichem AuSgang ereignete sich gestern nachmittag im Hofbrauhaus. Der auf der Frö- belstraße wohnende Brauer Hermann Heinke stürzte eine Kellertreppe hinab, wobei er einen schweren Schädelbruch und innere Verletzungen erlitt. Nach den, Krankeuhause Friedrichstadt ge bracht, verstarb Heinke bald nach seiner Ein- licfernng, ohne wieder zum Bewußtsein gekom men zu sein. — Der von der Bahn überfahrene
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