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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130821
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-21
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.08.1913
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ren dürfen. — Wie aus Stettin gemeldet wird, hoben die dortigen Werftarbeiter in mehreren gestern abgehaltenen Ver- sammlungen beschlossen, die Arbeit wieder auf- zunehmon, und zwar sind sie „unter dem Druck der Verhältnisse" bereit, den Arbeits nachweis der UntrrnelMer zu passieren. Für die Wiederaufnahme der Arbeit stimmten 1901, gegen sie 1517 Stimmen. Die Werften wer den durch Anschläge bekannt geben, welche Gruppen von Arbeitern die Arbeit wieder aus- nehmen können. Die polnischen Widersetzlichkeiten. Die Polen haben für den im September in Aussicht genommenen Besuch des Kaisers zum Ansatz einer besonders scharf betriebenen Opposition genommen. Mit Entrüstung wurde die Einladung zur Teilnahme am feierlichen Empfang des Kaisers abgewiefen; es siel das Wort, „es sei eine Frechheit, die Polen als deutsche Bürger anzureden". Augenblicklich wird eifrig dafür agitiert, gerade beim Kai- sc-cbesuch den unversöhnlichen Standpunkt be sonders zu betonen. Die Polen fühlen sich. Und sie können es von ihrem Standpunkt aus auch. Ihr Landbesitz sowohl in der Provinz Posen und Mestpreutzen als auch neuerdings in Ostpreußen hat erheblich zugenommen. Wa ren doch nach dem Verwaltungsbericht des Kreises Osterode (Ostpreußen) für das Jahr 1910 bis zum Jahre 1911 im dortigen Kreide 170 Besitzungen mit 5436 Hektar in polnische Hand übergegangen. Im Jahre 1912 sind hinzugekommen 9 Besitzungen mit 284 Hektar, sodatz jetzt insgesamt 179 Besitzungen mit 5720 Hektar in polnischer Hand sind. Umge kehrt hat ein Uebergang aus polnischer in deutsche Hand nicht stattgefunden. Aur Kruppaffäre. Der Posten des Vertreters der Firma Krupp in Berlin, den der in dec Beschaffung von Gel>eimberichten allzu eifrige Brandt innc- hat!c, ist vorläufig unbesetzt. Die Nachricht, den Posten Brandts habe der Major a. D. Steinmetz erhalten, der schon seit längerer Zeit in Diensten der Firma Krupp steht, be wahrheitet sich nicht. Major Steinmetz Hal vielmehr den Posten übernommen, den Herr v. Metzen, der frühere Berliner Vertreter der Firma Krupp, und derselbe, der dem Abge ordneten Liebknecht Abschriften der Geheimbe richte zusteckte, innehatte. Deutsches Fernbleibe« von San Franzisko ist in den Vereinigten Staaten richtig gewür digt und lediglich auf unpolitische, wir scha : liche Gründe zurückgeführt worden. Einm.il mutzte der Anfang gemacht werden, so leist es in einer Zuschrift an die „Magd. Ztg.". Die deutsche Industrie ist schon seit Jahr und Tag ausstellungsmüde, hat aber schliess ich »och immer aus politischen R icksichben die Opfer gebracht. Dic'c sind große und betrugen in den letzten Jahrzehnten zwischen 2 bis 5 Millionen, in San Franzisko würden sie min bestens 5 Millionen betragen haben. Gleich zeitig wird darauf aufmerksam gemacht, datz viele Zoll ätze des neuen amerikanischen Tarif- eu.wurss dire.t ventschseindtich sind. Auf deut sche Bücher z. Bl sollen als Eingangszoll 15 Prozent des Wertes erhoben werden. Kontroll-Versammlungen. Der Wunsch, statt der beiden jährlich slatt- findmdm Kontrollversammlungen für Reser visten und Ersatzrefervisten nur eine vorzuneh- wew, ist, wie öfters von Regierun-gsseite im Reichstag erklärt worden ist, im Interesse der militärischen Organisation nicht erfüllbar«. Doch haben die seinerzeit angekündigten Erleichte rungen im Kontrollversammlungswesen inso fern ihre Verwirklichung gefunden, als in Fa- brikpetriebm mit grotzer Arbeiterzahl die Ver sammlungen auf dem Gebiete der Betriebe abgehalten werden, sodatz für die Angestellte» wenigar Belästigung entstellt und Zeit gespart wird, was den Interessen des Geschästslebcus jedenfalls sehr entspricht. Im übrigen bleibt cs auch in Zukunft bei dem bisherigen Mo dus der Kontrollversammlungen-. AuS Böhme«. Die Deutschen Böhmens beharren auch der jetzigen kommissarischen Landesregierung gegen über in der Opposition. Sie dringen auf die Gewährung ihrer Forderungen, denen bekannt lich von tschechischer Seite entgegengetreleu wurde. Die Deutschen erklärten auch, daß sie der Auslandspolitik der Regierung kein Ver trauen entgcgenbringen könnten. «in politisches Duell. Ein Duell unter schwersten Bedingungen wirb zwisck)en dem ungarischen Ministerpräsi denten Grafen Tisza und dem Gra en Palla- vicini stattfinden. Beide Staatsmänner haben sich infolge des Lukacz-Desh-Prozesses verfein det. Dieser Prozeh entstand, als der Abge ordnete Desy den früheren Ministar Lukacz den „grötzten PanaMistc» des Jahrhunderts" nannte, und als im Laufe des Prozesses die Behaup tung, der Minister habe amtliche Gelder zu Wahlzweckcn verwendet, als wahr erwiesen wurde. In diesen Prozeß nun soll Graf Tisza in unzulässiger Weise eingegriffen Hatzen. Der Graf hat die Behauptung mit Entrüstung zu- rückgewiesc». Die Behörden sind bemüht, das Duell unmöglich zu machen. Eine französische BSrgergarde. Gemelndegarden will Frankreich aus allen den jungen Leckten bilden, die körperlich kräf tig sind, aber keine militärische Verpflichtung haften. Sie sollen unter die Aufsicht der Po lizeibehörde gestellt werden, die Eigenschaft als Kriegführende jedoch nicht erhalten. Gleich wohl würde» sie im Ernstfälle als Feinde in Betracht kommen. Auspitzuns Ser amerikautsch-mexilanischen Beziehungen. Der Präsident der Republik Mexiko, Gene ral Huerba, hat das Anerbieten der nordame rikanischen Union, vermittelckü in den Streit der Parteien sinzugreifen, nicht nur rundweg abgelehnt, sondern in der Form eines Ulti matums noch die Forderung sofortiger Aner kennung gestellt, widrigenfalls die diplomati schen Beziehungen zu de» Vereinigten Stsa- teu unverzüglich abgebrochen werden würden. Der Präsident der Union hatte dem General Huerta geraten, abzudanken und eine neue Präsibentschaftswahl vornehmen zu lassen. Ge neral Huerta muh sich sehr sicher fühlen, daß er dem großen- nördlichen Nachbar so ener gisch entgegentritt. Den Vereinigten Staate», die den ganzen Süden gegen sich aus,bringen würbe», wollte» sie kriegerisch gege» Mexiko vorgehen, wird schließlich nichts andres übrig bleiben, als Herrn Huerta anzuerkennen. Ganz ohne ei» bische» Blamage ist das »ach de» tönenden Worten, die bisher von Washington aus gesprochen wurden, allerdings nicht mehr möglich. 10. Verbandstag der LMdkMtAitdes der Saal- iilWer im Königreich Sachsen. Dresden, 20. Aug. Die Delegier-mhtzuug des Landesverbandes der Saal-in Haber im Königreich Sachsen wurde gestern nachmittag durch den Vorsitzenden des Landesverbandes, Herr» Gustav Fritzsche, mit einer herzlichen Begrüßung der Erschienene» eröffnet. Vo» einer Verlesung des Geschäftsberichts wurde abgesehen. Hierauf erstatteten die Kassenrevi soren ihren Bericht. Nach Erstattung die es Berichts wurde sowohl dem Laudesvorsitzen de» wie dem Kassierer Entlastung erteilt. Eben so schnelle Erledigung land der Geschäftsbericht und der Kassenbericht der Begräbniskasse. Auch diese beide» Berichte wurde» einstimmig rich tig gesprochen. Ma» schritt da»» zur Bera tung der einzelne» Anträge, die der Haupi- versammlung am heutigen Mittwoch vorgelegt werd?» solle». Es handelt sich i» der Haupt sache um Aenderuugen der La.idestanzord- imng. Ma» wünscht eine Uniänderung des § 7, der von der Konzessionserteilung handelt, und des 8 9, der sich mit der Venanrwortlich- keit des Wirtes für diejenige» Persone» beschäf tigt, denen der Aufenthalt in de» Tanzsäle» nicht gestellter ist. Weiter befasse» sich die An träge mir der Mili.ärmusiler'rage, mit dein Musi'ertarif lind mit der verlangten Aende- nmg gewisser Paragraphen des Urhebergesetzes. Des ferneren stand aus der Tagesordnung ei» Antrag auf Satzungsänderungen. Die Bera tung dieser Satzungsänderungen war auf der vorjährigen Tagung des Landesverbandes in Bautzen einer Kommission überwiesen worden. Die Kommission Hai die aus de» verschiedene» Kreise» eingegangeneil Anträge auf Aeuderung berate» und sie dem Vorstände vorgelegt. Der Vorstand hat die Aenderungen berut?» und ge billigt. Nach einer lebhafte» Debatte ersolgte auch i» der Delegiertenverfammlung einstim urig die Billigung. OertliHeS und LächfischeS. * — Witterungsaursicht für Donnerstag, den 21. August: Schwache, meist Westwinde, veränderliche Bewölkung, geringe Temperaturänderung, kein erheblicher Niederschlag. * — A ii st e ck e n d e T i e r k r a » t h e i- t e n. Nach dem Bericht des Königlichen Lan- desgesundheitSamtes über die ansteckenden Tier krankheite» wurde im Bezirk der Amtshaupl- mannschaft Glauchau am 15. August nur ei» Aall von Schweineseuche, und zwar in Gers dorf, festgestellt. * — Zur sogen, kleine» Schul reform i » Sachse». Wie bekannt, ist es der sächsischen Regierung nicht vergönnt ge wesen, ein neues Vwksschulgcsetz zu schafc». Nun soll der seit 1878 bestehende Volksschu! leorpla» reformiert werde». Im Auftrage des Kultusministeriums haben deshalb die Bezirfts- schulinjpektorm die sächsische Lehrerschaft ver anlaßt, Vorschläge zur Grundlage für einen neuen Lehrplan vorzulegen. Die schwierige Ausgabe kann nur dann in befriedigender Weise gelöst werden, wen» von vornherein Klarheit und Einigkeit nicht bloß mbczug auf die prinzipiellen Punkte, die ja durch die „Grund'orderungen des Sächsischen Lehrerver eins" festgelegt sind, besteht, sonder» wenn auch bezüglich der Anlage des ganze» Le'-r- plans und der Entwürfe für die einzelnen Unterrichtsfächer ei» gemeinsames Borg? Heu möglich ist. Eine Anzahl der bekanntesten Volksschulmethodiker haben es nun unternom men, der Sächsische» Lehrerschaft zur Prü fung und Stellungnahme in einer kleinen Schrift (Der- neue Lehrplan für die sächsischen Volksschulen, Leipzig, Friedrich Brandstetrw) Entwür e für sämtliche Unterrichtsgegenstände der Pollsschule vorzulege». Die Wissenschaft liche Begründung des verdienstvollen Unter nehmens wird von P. Friedemann, dem Vor sitzenden der Leipziger Lel rplanlomnnssivu, ge geben. Die Schrift ist besonders interessant wegen der Gegenüberstellung der alte» Kockel- schm Forderungen von 1878 mit den Vor schlägen des Sächsische» Lehrervereins. Ans ihnen geht hervor, datz ein Teil von wesent- lichen Forderungen der sächsischen Lehrerschaft im Rahmen des alten Volksschulgesetzes burch- zuführeii sei» würde, wen» die Regierung die Hand dazu bieten wollte. *— B e z i r k s f e l d w e b e l. Nächsten Soun abend ist der Bezirksfeldwebel im Sitzungszimmer — 1 Treppe — des Stadthauses am Neumarkt in Hohenstein-Ernstthal für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes dienstlich zu sprechen. Es können an diesem Tage Meldungen aller Art erledigt und Gesuche abgegeben werden. Auch wird über alle militärischen Angelegen heiten, soweit sie die Fragesteller berühren, be reitwilligst Auskunft erteilt. * Hohenstein-Ernstthal, 20. Aug Die Vorsteher der hiesige» Militärvereiire hielten gestern abend im Beisein einiger Kameraden im Gewerbehaussaale mit de» sich an dem Korublumeiitage beteiligende» Dame» eine Be sprechung ab. Es wurde beschlossen, am Kornblumentage — 31. August — morgens 8 Ubr mit dem Vorkauf der Blumen zu le ginnen und deirselbeii bis 11 llhr auszuüben. Nach der Mittagspause soll f^1 Ubr zu-einem Umzug niit den Gewehrsektione» und de» sich sonst daran Beteiligenden in einem »och be kannt zu gebenden Lokal gestellt werben, woraus der Blunieiiver.'auf oyue Unterbrechung ,orlgesetzl wird. Die Damen »ragen möglichst weißes Kleid (ohne Kopfbedeckung), kornblu menblaue Schärpe, die am Sonnabend abend von den Militärveceinsvorstchcrii gegen Entrichtung von 70 Pfennigen in Emp'gng genommen werde» könne», und eine grötzcre Korirblume als Abzeichen. .Kleine Handkörbchen müsse» sich die Dame» beschaffen; die Sammelbüchsen werden geliefert. Es werden ein oder zwei Lo'ale als Zentralen eingerichtet, wo der Empfang der Blumen und die Einteilung in Bezirke erfolgt. Die in Frage kommende» Lokale und sonstigen für de» Tag getroffenen Einrichtungen werden rechtzeitig bekannt ge geben. * — Zur großen Armee abbe - rufcii. Im Alter von fast 85 Jahren ver schied Freitag früh der Privatmann Herr Fer dinand Bittrich sen. in Schönau. Mit ihm ist eine bekannte und beliebte Persönlichkeit nicht nur in seinem Wohnort, sondern auch hier in seiner Vaterstadt zur großen Armee einberu en worden. B., der als einer der letz te» alte» Schleswig-Holsteiner 1849 unter de» Augen des damaligen Prinze» Albert gegen die Däne» gefochten hat, war ei» biederer, in alle,, Kreise» woylgelittmer Man». Er blicke auf ei» tateirreiches Lebe» zurück, und gar gern erzählte er vo» seinen Erlebnissen, deren er sich bis weit in seine Jugendzeit deutlich erinnere. Am Montag wurde der „alle Bit.'- rich", Ivie man ihn allgemein nannte, umer zahlreicher Anteilnahme weiter Kreise der Be- völkcrung zu Grabe getragen. Seine Kame- -caden vom Königl. sächsische» Militörverei» Schönau gelle» ihm vollzählig das Elrenge- leit und das Ehrenfeuer über das offene Grab. Der hiesigen Weberinnung hab er als zweitällestes Mitglied 60 Jahre lang ange ört. Der letzte Kampfgenosse von 1849, mit dem der Verstorbene ins Feld zog, ist der hier lebende Briefwäger a. D. August Dietrich. * — Einen Arm zweimal ge brochen hat gestern abend im Presseranm einer hiesige» Trikotagmfabrik der 18jährige Paul Wendler von liier. Der Bedauernswerte kam der Schleudermaschiue zunahe, wurde von der Schleuder ersaßt und derartig verletzt, daft sofortige ärztlich? Hilfe in Anspruch ge nommen werden mußte. * — Durch Samariter in das h e- sige Krankenhaus gebrockt werden mutzte ge stern nachmittag die hier, Balmstraste 41, wohnhafte Witwe Hahn. Sie hatte sich durch eine» Sturz eine» komplizierte» Oberschenkel «ruch zugezogen, der die Neherführung »ölig machte. * — Verhaft u » ge ». Gestern abend in der 7 Sunde wurde der Waifenhausstrafte 14 wohnhafte Gelegenheitsarbeiter Will. Läs sig wegen Verübung unsittlicher Handlungen an einem 4- bezw. 5 jährigen Kinde vergastet und beute in das Kgl. Amtsgericht eingelie fert. Heute vormittag in der 9. Stunde mußte ei» sich auf dem l iestgen Bahnho" zwecklos l erumirefteiider Knabe aus Reicheii- brand von dem patrouillierenden Schutzmann in Verwahrungshaft genommen werde». * — Vermißt wird in Leipzig seit dem 15. d. M. der- hier am 27. Juni 1887 geborene Student dec Handelswifs-mfchafim Karl Walter Tippmaim, zuletzt Leipzig, Fer dinand Rhodestr. 23 wohnhaft. Tippmaim ist 1,75 Meter groß, von kräftige» Gestalt, hat dunkelblondes Haar, dunkelblonde Augenbrauen und ebensolchen englisch gestutzten Schnurr bart, hellblaue Auge» und längliches Gesicht. Bekleidet war er mit graugrün ge'pnmkeltem Jackettanzug, weißem Strohbut, schwarze» Schnürkchube» und weißem, „W. T." gezeich- »o-en Oberhemd. Aus der lüfte» Kopfseite lat er drei Menftirnarbe». Auf die Austin düng des Vermißte» ist eine Belohnung von 200 Mk. ausgesetzt * — Das erste Gastspiel der B a- r u m - S ch a u steht für Montag bevor. Zir kus Barum wird auch hier bei seiner ersten Vorstellung auf einen gewütigen Zulam rech ne» könne». Die Zeitungen in Berlin schrei- le» über das dortige erfolgreiche Gasllpiel: „Zu uns kommen seit Jahre» die bedeutend- stcn Wanderzirkusse, und wir sind deshalb sehr verwöhnt. Wenn nun der Zirkus Barum trotz alledem einige neue Attraktionen bietet, so ist es sicherlich ein Zeichen dafür, daß die Dar bietungen auf der Höhe stehen. Es wird kei nem leid tim, dieses Unternehme» besucht zu habe», de»» dasselbe übertirifft noch die Er- wartungeii, welche man »ach dein vorauf- geheuun gute» Ruf zu hege» berechtigt war. Was zuu chst die Ausstattung des Zeltes an- hewngt, so bietet dasselbe alles, was »um von eim-m Wcmderu»ter»ehme» verlangen kau»: Eine bequeme Einrichtung-, gute Sitze, ange nehme Unterhaltung durch eigene Musikkapelle, und vor allen Dingen auch ein sehr gutes Licht. Die Tiere, welcher Art sie immer wa ren, sind gut aussehend und auf Sauberkeit war ziemlich viel gehalten. Unter den Tieren be inden sich wirkliche Prachtexemplare. Von ganz besonderem Interesse sind indes die zahl reiche» Raubtierdressuren. Sie zeugen von einer Ausdauer und emem Mut der Domp- teure, die Bewunderung verdienen und auch überall finde» werde». Erregte Herr Kreiser durch die Vorführung seiner Eisbärengruppe hinreißende Bewunderung, so erweckte er stür mische Heiterkeit durch die Vorführung der bei den jungen Bären, die, als Bub und Madel be leidet, die drolligsten Tänze au jssihrtc». Zum Schluß der Vorstellung führte Frau Di rektor Kreiser im Löwenkftsig unter prächtigem Lichteffekt einen Serpcntintanz auf. Fassen wir alles Gebotene kurz zusammen, so kommen wir dazu-, den Zirkus Barum jedermann zu empfehlen." fD Gersdorf, 20. Aug. Jetzt hat der Güter verkehr bei der elektrischen Uebcrlandbahn inso fern einen Zuwachs erhalten, als die geschlagenen Straßensteine, die zum Walzen nötig sind, alle mit der Uebcrlandbahn befördert werden. Wenn das Anschlußgleis nach dem alten Friedhof hcr- gcstellt ist, werden künftig auch die ungeschlagenen Steine sämtlich mit der elektrischen Bahn beför dert, ebenso werden nach dem Einbau der Au- schlutzwciche der Dampskesselfabrik Franz L Sohn auch Dampfkessel bis zu gewissen Dimensionen auf der gen. Linie befördert. Der Personen wagenpark ist um einige Wagen vermehrt wor den, was mit Freuden zu begrüßen ist. Bei den in nächster Zeit beginnenden Kirchweihfesten dürf ten dieselben gute Verwendung finden. z . Falken, 20. Aug. Am Freitag beob achtete eine hiesige Fabrftarbeiterssrau von ihrem Schtafstuben enster aus, wie ein unbekannter Mensch in der Nähe ihres Wohnhauses zwei hölzerne Sparbüchsen mit einem Beile öffne r und ilrcs Inhalts beraubte. Sie benachrich tigt? due Po'izei, und diese »>ahm später den Unbekannten in einer hiesigen Schautwirischast fest. In demselben wurde ein schon vielfach bestrafter Handarbeiter Eiche' aus Ober- l u ir g w i tz festgestellt, der schließlich auch zu gab, die beiden Sparbüchfm auf seinem Bet- telgange in Langenberg ans einer Wolnung gestohlen zu habe». Der Inhalt der Spar büchse», etwa 25 Mk., wurde ihm wieder ab- genommen. Eine der beide» Spairbüchsen hatte er i» de» Dorfbach geworfen, wo sie später gefunden wurde. Eichel wurde zunächst in die hiesige Ortszelle gebracht, uckternahm aber dort einen Selbstmordversuch, indem er ein Fenster herauSwuchtctc und sich an de» Eisen- stä-be» zu erhängen versuchte. Dies wurde aber rechtzeitig bemerkt und verhindert. Eichel wurde dann an das Amtsgericht Waldenburg abgeliefert. * «allenberg, 20. Aug. Beim Zersägen von Brettern verletzte sich am Freitag der Ziegel- meister Günther hierselbst an der Hand, indem ibm ein Finger ganz und ein zweiter Finger zur Hälfte abgeschnitten wurde. * Waldenburg, 19. Aug. Jnfptge des anhaltenden Regens ist die Mulde aus de» Ufer» getreten und bat die tiefer gelegene» Teile der Stadt, namen-tlich den Anger, wo gegenwärtig das Vogelschießen abgehaften wird, völlig überschwemmt. In der Abtschen sowie in der Emaillefa-brik und in der R. Hab- mannschen Färberei an der Muldenbrückc mußte wegen des Hochwassers der Betrieb gestern eingestellt werde». Die auf dem Au ger errichteten Schankzelte und Perkaussbu-Hen mußten abgebrochen und die Zugänge zur Festwiese abgesperm werden. Der den Besitzer» erwachsende Schaden ist bedeutend. * Ursprung, 20. Aug. Morgen Don nerstag vormittags 10 Uhr sollen im hiesigen Gasthof — als Sammelort der Bieter — 1 H?rre»schreibii'ch, 1 zweit. Kleiderschrank, 1 Rulestuhl, 3 Stühle, 1 Serviertisch, 1 Kv» solchen, 1 Blumenständer, 1 Salon'chrank, 1 Salonspiegel, 1 ft. Schreibtisch, 1 Ottomane, 1 Sofaftsck, 1 Pianino, 1 Amevikain, Heu, Stroh-, Hafer und 3 Kähne durch den Gc- richtsvoklzieher des Kgl. Amtsgericht Stollbeug versteigert werde». * Oberwürschnitz, 20. Aug. Der hiesige Gemcindevorstand, Herr Kühne, wurde unter 154 Bewerbern zum Gemeindevorstand von Langebrück bei Dresden gewählt. * Stollberg, 20. Ang. Ei» schwerer Unglücksfall trug sich gestern abend in Mittel dorf zu. Die 8jährige Töchter und der 2äh- rige Sohn des Maurers Schettler st irztcn dort in den angeschwollene» Gablenzbach. Beide Kinder wurden von dem reißende» Wassac bis Stollberg getrieben, wo sie beide herausqe- zogen wurde»-. Während das 2jähn-ige Kind am Leben crhal-teii werden konnte, warm bei der 8jährigen Tochter Wiederbelebungsversiickc lckder erfolglos; sie war bereits tot. * Stein bei Hartenstein, 20. Aug. Beim Rienienauftegen geriet am Montag stütz in der Tölleschm Holzstoff- und Papierfabrik in Langenbach der Arbeiter Günther aus Har tenstein in die Transmission und wurde so schwer verletzt, datz er bald daraus sta-rb. * Ehcmnitz, 20. Aug. Gestern »achmift tag ist ein 54 Jahre alter Handarbeiter von hier an der Schloßteichstratze tödlich verun- gftickt. Der Bedauernswerte ist von der Deich sel seines zweirädrigen Wagens, der von einem vorüberfabrendsn Geschirr gestreift wurde, an de» Kopf getroffen imd zu Boden geworfen woröen. Der Mann ist kurz darauf verschie den Ein herbeigerufener Arzt hat Schödel- bnich sestgestellt. — Eine geistesgestör-ö 54 Jahre afte Arbeiterin aus Burgstädt irrte ge stern abend in der 7. Stunde auf der Leip-
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