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In der Befeuerung der Meeresküsten sind die einzelnen Leuchtfeuer so angebracht, das; das Schiff aus der Reichweite des einen Feu ers in das des anderen gerät, so also fort gesetzt Anhaltspunkte hat. Man unterscheidet in der Küstenbescusrung stehende und Bimk- seucr. Erstere geben, wie der Raine besagt, ein stetes, unveränderliches Licht, letztere blitzen in bestinnnten, jeweilig varschieden bemessenen Abständen ihr Licht in die Nackt hinaus. Für die Einfahrten in Flüsse kommen noch bunte Lichter zur Anwendung. Ist das Zeppelinluftschifs erst in den Dienst der regelmäßigen Post- und Personenbeförde rung gestellte, so wird bald tte Stadt ihr Leuchtfeuer für die Luslschiffahrt haben. Und es mus; ein Bild von hohem Reiz sein, wenn man nachts duicch die Lüfte fährt und unten aus der Liefe die Lichter der Leuchtfeuer blin ken und grüßen sieht. Wer eine beachtenswerte Erfindung in der Webereibranche wird aus Plauen folgendes geschrieben: In der Weberei war es bisher üblich, das; die einzelnen Fäden des Köüenrestes mit den Fä den der neuen Kette einzeln durch Zusammen- dicchen verbunden wurden. Diese Handarbeit verrichteten bisher die „Andreher". Diese ^pe- zialart von Tertilarbeitern gibt cs aber nur noch sehr selten und Nachwuchs will sich zu dieser Arbeit nicht mehr hcranbildeu lassen. Da aber der Andreher im Webereibetriebe na turgemäß ein wichtiger Faktor ist, ohne dessen Tätigkeit der ganze Betrieb ins Stocken kom men muß, so ist im Interesse dieser Industrie die Erfindung eines Plaueners acht Freuden zu begrüßen. Dieser hatte früher schon eine Ketten Andrchmaschiue konstruiert, also eine Maschine, die des Andrehcrs Tätigkeit ersetzen sollte. Jetzt aber ist es demselben Erfinder gelungen, eine Webketten-Anknüpfmaschkne zu konstruieren. Diese dreht also die Webkettc nicht nur au, sondern knüpft sie an. Dadurch wird naturgemäß eine bedeutend bessere Be festigung erzielt. Während ein „Andreher" nur lOOO Fäden in der Stunde andrehcn kann, knüpft diese neue Maschine öOOO—6000 Fäden in der Stunde; bei dieser Angabe ist die Zeil des Einspannens der Kette schon mit in Ab rechnung gebracht. Daraus ergibt sich, daß diese AnknüpfungSmaschinc für den Weberei besitzer eine jährliche Ersparnis von mindestens 1000 Mk. bedeutet; hierzu kommt noch die Er höhung der Produktion, die ihm die Maschine ormögftcht. Sind die von ihr geknüpften Ket icn durchs Webgeschirr mit der Hand durch gegangen, so sind sic sofort wieder zu ver arbeiten. Denn die Maschine kann da, wo der erforderliche geringe Platz vorhanden isl, an den Webstuhl direkt angeschoben werden. Sie isl sckon in der PrariS erprobt, in Deutsch land patentiert und zu ausländischen Patenten angcmcldct. Gearbeitet wird die Masckine bei der Firma Endesfelder F Weiß in Plauen, i. V. Die Maschine ist so konstruiert, daß sie fehlerfrei arbeitet, andernfalls schalte, sie so fort automatisch aus. Säe isl an cleärisehe Kraft anzuschlicßcn und knsipfl jedes Material: Wolle oder Baumwolle, slark oder feilt. Vermischtes. * E i n B o n m ot de r K aiscri n. Ein ganz nettes Geschichtchen erzählt man sich aegenwärtig in Bad Homburg, wo die Ka: icriu bekanntlich zum Badeau'enlhatt wei t. Die Kaiserin verteilte gerockt einige kleinere Spielsachen an arme Kinder an ziem-ich ver sleckter Stelle der Parkanlagen, und um ne herum drängte sich ein ganzer Kreis der K'ei neu, als sich ihr plötzlich über die Köpfe der lungeren Generation eine schwerberingle Hand enlgegenßre.kle und zugleich eine weibliche Stimme ertönte: „Schenken Sic mir auch einen Ball, Majestät." Kaiserin Rngnstc Vik- wria warf der vorlauten Bittstellerin einen flüchtigen Blick zu und meinte dann, ohne große llcberrascknng zu verraten: „Ich fürchte nur. für ältere Kinder isl das Baichnclen nichts mein." Die verdutzte Liebhaberin innerlicher Andenken Ivar, so wird berichtet, ein stark aufgelakeltes Fräulein, das die MN tagslinie des Lebens bereits slark überschritten ;u haben schien. * Ein c h ü b s ch e Ak a n ö v e r epi - i o d e. Während der letzten großen Kaval lorieübungen, die zwischen Hannover, Braun schweig und dem Truppenübungsplatz Münster slaltsandcn, war von einer Husarenfeldwache nn Manu auf Pa rouillc geschickt. Er sie! aber bald einer feindlichen Offiziers-Patrouille in einem Gehölz in die Hände. Der füh rende Oftizier — es war ein .Lürassrer-Ritt- meisler unterzog den Braunschweiger Hn- wren einem scharfen Verlar nnd betaln ilm, ünne schriftliche Meldung herauszugebcn Der „gesungene" Hufar weigerte sich, auch als ilm die „Todesslrase" angedroht Ivurde. Der Ritt meislcr vernichte uu-n von ihm etwas über die Stellung des Feindes zu erfahren. Aber der . Bindsadenjungc" aus Braunschweig erklärte, darüber nichts aussagen zu wollen; er wolle den Rittmeister aber auf eine» Platz nihren, wo er die Stellung des Feindes erkennen lönne. Der Rittmeister ging darauf ein und lies sich von dem Husaren nack dem ver neckten Standort der Husarcmeldwache führen! Dort munde er natürlich „ge,äugen genom men" und ins Hauptquartier gesühE. Der ick laue Husar aber erlieft vor versammelter Mannghack ein Lob des Kommandeurs und lo'ori nack; Beendigung der iiebuug nach oben drein l l Tage Urlaub. * W i e F r i e d r i ch d e r G r o ß e i n Dresden vergiftet werden sollte. Das: Friedrich II. bsi seinem Aufenthalt in Dresden im Winter 1757 in Gefahr Ivar, ver gütet zu werden, und daß sein Kammerlakai Glasau das Werkzeug der Ausführung dieses schändlichen Vorhabens sein sollte, erzählt schon Archenholz in seiner Geschichte des siebensä-h» rigen Krieges. Welcher Arl aber der dort er wähnte Zufall war, dem Friedrich seine Ret tung verdankte, dürfte nur wenigen bekannt sein. Der König hatte nämlich einen kleinen Knaben so lieb gewonnen, daß er ihm er laubte, auch ungerufen in sein Zimmer im Brühsfchen Palais zu kommen. Des Mor gens kam dieser einmal eilends zum Könige, der sich inst seinem Adjutanten eben unter- hielr, und sagte mit Kindlichem Freimut: „Duz wenn sie Dir Kaffee bringen, trink nicht." — „Warum nicht?" fragte Friedrich. — „Ja, sie haben was „neingeworsen!" — „Woher weist Du das?" — „Ich bin in der Küche gewesen nnd Habs gesehen." — „Was war's denn?" — „Das weiß ich nich., sic haben's aus einem Papier in die Kanne geschüttet und umgerührt." „Gut, mein Kind!" sagte Friedrich nnd setzte seine Unterhaltung mit dem Adjutanten fort. — Glasau brachte nun die Schokolade. Der König betrachtete ihn mit scharfen Blicken. Jener bemerkt cs und wird unruhig, mit zitternder Hand schenkt er die Schokolade ein. Der auftnerksame König ftag : „Was fehlt Dir? Bist Du krank?" — „Nein." „Aun, so trink diese Tasse Schoüoladc!" spricht Friedrich und Glasau wirst sich zu sei neu Füßen mr-d fleht um Gnade. „Ach!" ruft er aus, „Ihre Majestät sollten ja nicht davon sterben, sondern dumm werden!" — Dsr Kö nig gibt darauf einem Hunde die Schokolade und dicker stirbt unter Zuckungen. Er stellt nun ein Verhör mit Glasau au. Darauf ruft er den beim Verhör entfernten Adjutanten wieder herein und befiehlt, Glasau nach Span dau zu führen. Hier durfte dieser aber nie mandcn sprechen, und selbst in seinen letzten Stunden ivurde weder ein Arzt noch ein Pre diger zu ihm gelassen, damit es ein Geheim ins bleibe, welche Personen in das Komplott verwickelt waren. * Lächel n de Mäd ch enköpsc sind gewiß was Liedes. Wo sie eirscheinen, drän gen sie die Sonne mit. Oft saßen wir in stumpfer Reiseverdrossenheit im Abteil und rollten mißmutig über Land. Da tauchte ein lächelnder Mädchenkopf an der Wagentür aas — gleich ward es Heller. Oder der Regen plätscherte in die Sommerfrische und sperrte uns in einen dumpfen Leftsaal des Pensions Hotels. Verärgert blätterten wir im Kalender vom vorigen Jahre, da raschelte was am Fen stcr. Wir iahen hin. Ein lächelnder Mädchcn- kopt neigte fick zu einem andern und tuschelte und kicherte. Tuscheln rind Kickern isl im Leicsaal verboten. Aber uns har cs nickt ge stört. Als ob ein lächelnder Mädchcnkop nickt besser wäre als Vin Kalender vom voriaen Ialr. lind dennoch: Seit geraumer Zeit bin ich ein Feind von lächelnden Mädckcu'öp'en. Spekulative Köpfe haben die lächelnden Mnd- ckcnköpse an alle möglichen Seifen verkuppelt, an alle möglichen Zahnwasscr, au alle mög lichen Zigarren und Ha,nrfördcrungsmitzel, an Fal rrädcr, Autos, Bettvorlagen, Schuhe, Stic seüvich'cn, O'cnschirme und noch hrindart an dcre Dinge, denen sich die Annen freiwillig niemals in die Ele gegeben hätten. lind da hängen sie nun zusammen mit dem Hnarsör dcrungsmiftel und den Stiefelwichsen an den Wänden und müssen von irgend einem lieb losen Nagel aus uns hcrablächeln, in den Wartcsälcn, in den Trambalnwagcn, im Ho ltlveßibül, in den F-rühstückssälen. Lächeln ist sckon recht. AMr immer lächeln? Zusam men mit der Stieselwichse lächeln? Gefroren lächeln? Mit einem ewig glatten, abgeschleck lcn, überblülenweißcn, übceverfülperischcn Ge sicht den ganzen Tag aus uns herunterlächcln? Nein, auf die Dauer hält das niemand aus. „Aber was wollen Sie denn?" hat mir der Vertreler einer weltberühmten Parfümerien sabrE neulich gesagt, „was wollen Sie denn, das isl doch Kunst . . ." Hm, Kunst? Auf die Gefahr lün, das: cs mir diese lächelnden Mädcheukopse arg verübeln werden, muß ich es bekennen, daß ich von dieser Kunst, die sich breiter macht von Tag zu Tag, Banck glimmen kriege, daß ich sic nich? mehr sehen kann, diele ewig läckelndcn parfümierten Wie dchöpfc, daß mir da die allen Farbendrucke an den Wänden noch lieber sind, wo der be lannlc Oberförster den bekannten Wilddieb ab- schießt, oder wo eine bekannte Schlacht mit bekanulen Aufgeregtheit gcsck/agen wird, ocker ivo jemand das bekannte Todesurteil in der bekannten Zelle vorgeleseu kriegt, ja sogar, wo einer mit dem bekannten Farbendruckbrimbe- rinm lüngerichtet wird, lind ich wünsche mir im stillen, al^ diese faden, abgejch'eckten, ewig läckelndcn Mädchenl'öpfe an den Wänden möch- uni auch nm einen vollen Kops verkürzt wer den unterm Richtbeil des guten Gttchmacks. Denn es genügt wirklich nich, daß mau sie an den Nagel hängt! Lächelnde Mädchen köpft müssen lebendig fein, moiner Seel: lackeivdc Mädckeuttöpfc mi ssen uns gern l aben können ' DU Naturschutz. Erhaltung alter und Anlage neuer Ztratzenbrunnen. Ungefähr von der Mitte des vorigen Jahr Hunderts ab läßt sick vettolgeu, wie in der Brunnemunsl mit a len Neberlieserungen ge brocken wird. Hier werden alle Brunnen als Verkei rs'inderuisse beseitigt, dorl hält man sie nach Einführung der Hauswafsefteitungen für entbehrlich, ja, man geht sogar dazu über, durch ihre Entfernung die Verzinsung der letz teren zu erzwingen. Allmählich wird so her Oesfentlichkeit jede freie Triukgelegenheit ent zogen. Im Interesse der Allgemeinheit ist dies lebhaft zu bedauern. Tausende zwingt ilic Beruf zum Leben auf der Straße; diesen, denr spielenden Kiwdervolk, den Wanderern-, nicht zu vergessen dar Tierwelt, sollte man die Möglichkeit eines Labetrunkes nicht versagen. Auch sprechen geschichtliche und künstlerische Gründe gegen die Beseiltigung schöner alter Triukbrunnen, die oft dem ganzen Stadtbilde den Charakter gaben, und deren Einfluß ach die Gestaltung der Platzanlagen man noch heute in süddeutschen und schweizerischen Städten be wundern kann. Wenn gesundheitliche Gründe nicht dagegen sprechen, kann daher die Er haltung dieser Denkmäler aus vergangenen Zeiten nicht warm genug empfohlen werden. Fast durchweg haben sie eine tünstlerisch be zriedigendc Ausbildung und bieten Trinkge legenheit für jedermann. Im Gegensatz dazu stehen die Monnmcntalbrunuen des 19. Jahr hunderts, deren Kunstwerk hier außer acht ge lassen werden soll. Ihre Erbichnmg erfordert meistens große Summen, noch größere ihre Versorgung mit Wasser. Als Nutzbrunnen ha ben sic jedoch wenig Zweck, weil sie bloßder Lu- tkül lung dienen und nur den Vögeln Waft- ser geben, den Menschen, Pferden und Hun den aber nicht. In letzter Zeit ist man wie der dazu übergegangen, neue Brunnen zu schaf len, die allen Anforderungen der '.neuen Ge sundl eitspflege entsprechen, keine unnötige Wassorverschwendung treiben, das Straßcnbild beleben und vor allem wieder Gelegenheit zum Trinken bio:en. Diese Anlagen auf neuzcil lieber Grundlage an möglichst vielen geeigneten S'ellen zur Ausführung zu bringen, erscheint dringend erwünscht. Dem Städter, dem im wer mehr von der Natur entzogen wird, wird damit ost wieder ein Stück Natur mitten in der Stad? gegeben-, dem Kinde wieder ein Stück Heimatgesiühl, wie es der alte Brunnen in so reichem Maße erzog. Auch für viele Fragen des VottSwohls ist die Brunnenfragc non erheblicher Bedeutung. Stiftungen für viele einfache Trinkbrunnen sind jedenfalls Stiftungen für oft zivecklose Monumentalbrnii neu vorzuziehen. Vogelschutz. Welche Vogelanen sollen als Naturdenk mäler geschützt werden? In erster Linie nur solche Arten, die in Sachsen nistend nur noch selten Vorkommen oder doren Bestand bedenk lick) abnimnn, z. B. Nachtigall, Zwergflicgew schnäpfcr, Uferschwalbe, Eisvogel, Wasseram scl, Blaurake, Wiedehopf, Hoh! und Tnrtel taube, Storck, Rohrdommel, Wauderfalft Nlm. Dann sollen aber auch die Durchzügler und scttenen Irrgäste aus fremden Landern mehr gesckonl werden als dies jetzt geschieht, zum Bcüpicl Bienemucuzscknabel, Bicnenftesser, Sieinsperttng. Aus diese Weise wird manche Vogelart vor der drohenden Ausrottung ge recket, manche vielleicht wieder zur Au-sied ung gebracht werden. Das Hauptgewicht wird dar aus zu legen sein, den Vögeln ihre natürlichen Nißbedingnngcn zu erhalten und wieder zu verichaften. In dieser Richtung ist es von größter Bedeutung, daß nicht nur die Forst Verwaltung planmäßig Vogelschutz trettl (Vo geftchntzgehölze), sondern auch die Eisenbahn Verwaltung für eine planmäßige Bcpßanzung der Bahndämme und wir'schaftlich nick? aus nntzbaren Bal ulündereien, für Schonung und lachverständigen Verfthnill dieser Anpflanznn gen Vorsorge trift'. Durch so che Maßnahmen wird das Laudfchafts'üld verschönt, und dem Vogelschutz der größte Dienst geleistet. Es ist l ochcrfrculich, daß auch die Verwaltung der Sächsischen Staatsbahn dieser Frage jetzt In uressc zuwendel und unter Zuziehung Vogel kundigac Sachverständiger eine tlmarbei.ung der Vorschriften über die Bepflanzung der Bahndämme u-sw. vor lat. Fürstlich Hohenjollernschcs Naturschutzgebiet im Böhmerwald. Fürst Wilhelm von Hohcnzollern hat im Unglücken Forstrevier Böhmisch Eisenstein ein etwa _!I0 Hektar großes Gelände znm Schntz- lczift teßimml. In diesem soll Holz nnd Grasnutzung, Jagd und Fischerei dauernd rucken, auch sonst jeder Eingriff der Men,chen tunlichst ausgeschlossen sein. Ebenso unterble.lt das Einlringen fremder Pf'anzen und Tiere. Das Naturschutzgebiet begännt in 1008 Meter Hö!e und steigt zum Kamm auf 1'110 Meter; dorr läuft es 1200 Meter au der Landcs- grenze entlang. Es weist vielfach Felsenmccre aus und enthält auch zwei Seen, die verseifte denen Stromgebieten augchören. Der I9 Hel tar große Schwarze See, zu welchem die Felswände steil abfalten, sendet seine Wassar durch die Moldau und Elbe zur RmPee: hin gegen der Teuselssec, der, soweit er sich im mrstlicheu Besitz befindet, zum Schutzbezirk ge hört, fließt durch den Regen nnd die Donau zum Schwarzen Meer ab. Der Holzbestand ist durchweg Hochwald und setzt sich beion ders ans Fich'c, etwas Tanns, Legßöhdc, Buche, Beroahorn, Eberesche, Weide und Bärte zusammen. In vielen Teilen, namentlich an den steilen Hängen zum Teuselsser uud zum Schwarzen See, ist wo-ht noch nie Holz g-e schlagen, auch in den anderen Teilen ist der fetzige Bestand von Natur erwachsen. Das Ge biet befindet sich unterhalb der Baumgrenze und weist interessante Waldbilder ruft Die Gipfel der Fichten sind fast durchweg gebco eben und die Stämme durch Schnecdrnck und andere Einflüsse häu-.ig deformiert. Auch Steh zenbänme und ähnliche Erjcheinnngcn sind nicht. selten. Die Bodenvegetation besteht vornehm lich aus Laubmoosen und Heidelbeere. Von Vögeln horsten der Wanderfalk an der Schwar zen Seewand. Auer und Mck-wild ist eben falls vorhanden. Dieser Waldteil lieget unmit telbar an der Landesg-renze und ist schwer zu- gängkich, teilweise unzugänglich. Das wechsel- volle Gelände ist auch von landschaftlicher Schönheit und weist hervorragende Aussichts punkte aus. Nach Westen sieht man nahezu den ganzen Bayrischen Wa>d mit dem Hohen Arber und Rachel, den kleinen Arbersee usw. Ueber Böhmen schweift der Blick bis Pilsen und bisweilen zum Erzgebirge. Die schönste Aussicht findet sich «m Kamm, oberhalb See wald, wo man zunächst die steil abstürzcndcn Hänge des Schwarzen Sees, sodann d»e an schließenden Waldteilc, den Osserwald, das Tal der Angel und einen großen Teil der böhmi schen Ebene überblickt. Dieses Gebiet hat Ad qtbcrt Stifter trefflich in seiner Novelle „Der Hochwald" geschildert. 2 2 7 8 « 8 8 10 8 8 6 3 3 s s i t 3 7 2 Erbsen, Koch- Erbsen, Mahl- und Futter- Heu, neues - gebündeltes „ alteS Chemnitzer Marktpreise vom 16. August 1913. pro SO Kilo. Wetzen,fremd.Sorten, ltM.20Pf.bis UM.78Pf. - sächs.70-7Nin 3 "" - - 73-77 kx » Stroh, Kleaeldrusch Stroh, Maschinendrufch, Langstroh Krummstroh Kartoffeln, inländische - ausländ. Butter pro t Kilo Roggen, sächs. - preuß. Gebirgsroggen, sächs. Roggen, fremder Gerste, Brau-, frenide - - sächs. - Futter- Hafer, sächs. - - beregnet - preußischer - ausländischer - 35 - 80 - - 9 10 - «0 15 25 2 8 2 4b v 45 - 2 8 2 SS - SO - - 7 - SO — 5 r 2 — - — - - - s — .— 2 —— - 35 2 7 2 70 s — 2 2 8 2 80 2 50 2 2 7 2 25 s 90 S 9 L 18 L 90 - - 9 2 10 - SO - - 11 - — 2 15 - 9 8b - — 2 3 2 40 r 80 r 4 3 a - — - r 4 2 40 - 2'1 - r 2 - 40 SO - 1 2 80 2 10 2 I 2 40 - —— - 7 3 2 75 2 — 7 2 - «0 2 0 2 80 1? ä V .kr. 3 Z 5 ff 3 Kircheurrachrichten. Ao« Horsdorf. Dienstag, den t>. August, abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchschule. Mo« Wüftendrand. Mittwoch abend viertel v Uhr Versammlung des ev. JunasrauenvereinS im Pfarrhanse. Donnerstag abend viertel v Uhr Bibelstundc der ländeS- kirchl. Gemeinschaft im Pfarrhanse. Mundamt GerSdorf Bez. Chtz. Als gefunden sind abgegeben worden: 1 Frauenhemd, l Hcrrcnring, l Herrcnuhrkctte, I goldener Herrcnriug, mehrere Broschen. Fundsachen sind unverzüglich im Rathnnse — Zimmer Nr. 8, 1 Treppe — anznmcldeu. Fundamt Wnstenbrand. Gesunden: l Hausschlüssel. Zugelaufen: l Dachshund, l Wolfshund, gelb-schwarz. ^lic87i.k Hlldewskt'ls ! Kuntze Ban den Bergh s Margarine-Gesellschaft m. b. H. in Cleve beging am 14. Angnst das Fest ihres 2»jährigen Bestehens. A/s Vertreter der Regierung- wohnte Re gicrnngsrar .Lam-laß, als Vertreter der Han delskammer Kre cld deren Vorsitzender, Gel . Kommerzienrat Deussen nnd Syndikus Dr. Zeis, der Feier bei. Ter Generaldirektor des Werks, Herr Leo van den Bergh, warf, in sei uw Begrüßungsansprache einen Rückblick ans den bescheidenen Auscmg des Unternehmens nnd gedachte in anerkennenden Worten des frül cren Leiters Herrn Manger und aller Mil arbeiier, durch deren Ausdauer u-nd Hiugo'c im vergangenen Vievkeljaßirhundert der Auf fckwnug des Werkes IMbcigeführt worden ist, denen cs im besonderen zu danken ist, daß der Margarine die Anerkennung zuteil ivurde, die ihr als einem unentbehrlichen Nahrungsmittel l ente in allen BcvölkcnmgA.'reisen gezollt wird. Er dankte sodann den gegenwärtig im Dienst des llw.crnehmens stehenden Vertretern, Ange stellten nnd Arbeitern, deren Zahl auf saß LäOO angewachsen ist, nnd teilte mit, das; außer der federn einzelnen zugedachtcn Gvat Kation, zugunsten des Personals una zu Ehren des Begründers der Firma eine „Simon van den Berg-'-Stiftung" mit einem Grundkapital mm 100 000 Mk. ins Leben gerufen ist. Fer ncrtün ivurde de-n in Cleve uud Kellen be slelcmden Woftftahrlse:nrichtnngcn eine Reihe von Schenkungen überwiesen. Der Redner -chlos mit einem Hoch auf den Kaiser, dem Schutzherri, des Handels und der Industrie Vertreter der im Außendienst stehenden Herren, die ans ganz Deutschland herbcigeeilt waren, Wortführer dc-S Personals und der Arbeitet k-cknndtten das vorzügliche Einvernehmen, das zwischen iftnen nnd der Firma stets bestanden lat. Auch die Herren Regieruugscat Kamlah, Handc.s'ammerpräsiden-t Geh. Komme, zienrai Deussen, die Bürgermeister von Cleve und Kellen sprachen der Firma ihre Glückwünsche aus