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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130819
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-19
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.08.1913
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Dienst bei der Fernsprech-Vermittlmiyssteste dos l istigen Kaiserlichen Postamts a» Sonin und Festtagen aus die Zeit von 7/8 Uhr vor- inittugs bis 9 Uhr abends erweitert. > * — Beamtenwechsel. Der Maga zuwerwalter der hiesigen Gasanstalt, Herr Ge org Leutert, trat in den Dienst des ElMrs- sttatswei^es zu Bab Kissinge». An seiner Stelle erwählte der Stadtrat den Expedienten der genannten Gasanstalt, Herrn Georg Kvömer, zum Magazinvevwalter. * — Durch erhebliche Unter schlagungen eines ihrer Beamten wurde eine hiesige Wirkwarenfabrik schwor geschädigt. Der ungetreue Angestellte, der in dem betr. Geschäft eine VeMaue»isstelle inne hatte, ist flüchtig, seine ihm erst vor kurzem angetraute junge Frau mittellos zurücklassend. * — Borwaische Krankheit. Dem Grünwarenhändler Meißner in der Dresdner Straße erkrankte am Freitag ein wertvolles Pferd an dar Bornaischen Krankheit. Am Sonnabend mußite es abgestochen werden. * — Theater im Gewerbehaus. Hasemanns Töchter, das gute alte Lustspiel ging gestern abend bei gutbesuchtem Hause in Szene. Direktor Richter hat cs sich nicht nehmen lassen die Rolle des alten Wellreisenden, welcher die größten und schwierigsten Reisen — im Kurs buch — macht, selbst darzustellen. Die Dar stellung war gut, das Publikum lauschte mit ge spannter Aufmerksamkeit, lachte herzlich bei den heiteren Szenen und manches feuchte Auge sah man nach den ernsten Szenen. Hasemanns Töchter, ein Lustspiel mit Sinn und Verstand, wie wir cs heute in unserer lustspielarmen Zeit brauchen können. Heute, Montag, findet im Schwaneusaale die Wiederholung statt und wir können den Besuch dazu nur warm empfehlen weil jeder Geschmack bei Hasemanns Töchtern auf seine Rechnung kommen wird. — Morgen Dienstag abend werden „Die Lieder des Mu sikanten aufgeführt. Auch hier hat Herr Direktor Richter die Hauptrolle und wie uns mitgeteilt wird, eine seiner Lieblingsrollen, welche er in der Zeit seines künstlerischen Wirkens wohl einige Hundert Male mit größtem Erfolg, u. a. auch in unserer Residenzstadt Dresden, dargestcllt hat. Darum versäume! man nicht, unsern Theater direktor durch zahlreichen Besuch zu ehren. l. S p oit k l u b „S a n d o w". In der Münatsversammlung am letzten Sonnabend er stattete der Kassierer den Kassenbericht ßür 1. Halbjahr 1913. Er erg,rb ein befriedigendes Ergebnis. Es wurde hierbei ssttgsttollt, daß sich der Mitgliederbestand, und besonders auch der der Schüler, in letzter Zeit se.r gehoben Hut Für die Abhaltung eines Sportfestes in diesem Jalrc wurden sehr gewichtige Bedeu ten laut, und es wurde deshalb auf Abhal tung eines solchen verzichtet. Dann wurde noch beschlossen, am Nesormationsfest eine öffentliche Abendnnterhaltnng zu veranstalten, und der Ausschuß hierzu gewählt. Es steht wieder eine Glanzleistung „Sandows" zu er warten; denn der Verein verfügt jetzt über einen starke» Stamm Theaterspieler. Es werden auch zwei artistische Nummern von dem hier ans diesem Gebiete bestens bekannten Herrn W. Göpfert nebst Partnern geboten werden. * — Radaubrüder. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in der 1. Stunde haben drei hiesige junge Burschen im Restaurant „Stadt Limbach" sich dadurch des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruches, bös williger Sachbeschädigung und Körperverletzung usw. schuldig gemacht, daß sie in genanntem Lokal Biergläser zerschlugen, Stühle umstürz teu, auf Gäste ciuschlugen und trotz wieder- ! vlter Aufforderung seitens des Wirtes das Lokal nickst verließen, sondern diesen auch noch bedrohte», sodaß er mit seiner Frau flüchten mußte. Erst der Polizei gelang es, Ruhe zu schassen und die renitenten Täter zur Haft zu bringen; sie wurden dieser erheblichen Ausschreitungen wegen dem Käst. Amtsgericht zugehihrt. * — Wegen b c t r ü g e r i s ch e n B c t- telns wurde der Maurer O. A. Häring aus Meerane in Haft genommen und dem hiesigen Kgl. Amtsgericht übergeben. H. ging zu ehe maligen Regimentskameraden und versuchte durch Vorspiegelung falscher Tatschen Geld zu erschwindeln. kH s:s Oberlungwitz, 18. Aug. Der mit hoher Freude begrüßte Besuch unseres Königs am 1. September wird, wie der vorhergehendejSoun- tag, der Festtag der Jahrhundertfeier, unter dem Zeichen der Kornblume stehen. Wenn Majestät von Hohenstein-Ernstthal kommend, die Nutzung hereinfährt, wenn er in der Mitte des Ortes am Rathaus die Huldiguug der Behörden, der Schul jugend und der Vereine entgcgermehmeu wird, wird ihm von der Brust der Erwachsenen und der Kinder die blaue Kornblume mit ihrem grünweißcn Sachsenstcrn cntgegenleuchteu. Die Häuser werden mit dichten Rauken geschmückt, die Straßen von doppelt gewundenen Ehren pforten überspannt sein, aus denen überall dieses schlichte Feldblümlein, das Sinnbild deutscher Treue, hervorleuchten wird. So wird unser Ort au beiden Tagen ein festliches Gewand zeigen, zumal da zur Schmückung der Schaufenster schon einige Tausende jener „Sachsenstern-Korn blumen" verkauft worden sind. Da aber immer noch starke Nachfrage nach Blumen-Ranken herrscht, hat sich der Ortsausschuß zu einer wei teren Bestellung entschlossen. Es ist aber drin gend nötig, daß den Herren Lehrer Falke, Fr. Tauscher, Max Siegert baldigst Bestellung auf gegeben wird, damit noch rechtzeitig geliefert werden kann. Die Ranken kosten je nach Länge und Ausstattung 30—50 Pfg. pro Meter. Vor aussichtlich kann der Ertrag fast ungekürzt dem Zweck der Sammlung zugesührt werden. Da von sollen nämlich die Kämpfer, die in China und in den deutschen Kolonien mit den Mafien für ihr Vaterland eintraten, sowie die Veteranen von 1866 und 1870/71 unterstützt werden. v Oberlungwitz, 18 Aug. Die Lungwitzbach hat infolge des dreitägigen Regens ein ganz anderes Bild erhalten. Ans dem ruhig dahin fließenden Wässerlein ist eine schmntzigc, reißende Flut geworden. Mehr als um das doppelte ist das Wasser gestiegen, und regnet es noch ein oder zwei Tage so weiter, wird das hohe Bach bett die Wassermengen nicht mehr fassen können. — Wie wir hören, sollen in St. Egidien bereits angrenzendeWiesengrundstücke unter Wasser stehen. * Oberlungwitz, 18. Aug. Nächsten Donners tag abends Uhr findet im Restaurant „Kronprinz" hier eine Versammlung der Unter haltungsgenossenschast für den Wüstenbrander Bach mit folgender Tagesordnung statt: 1. Wahl eines Schatzmeisters; 2. Höhe der Beiträge; 3. Wahl von 2 Rechnungsprüfern; 4. Jnstandhal- tungsarbeiten; 5. Beratung über die Satzung; 6. Freie Aussprache. X Gersdorf, 18. Aug. Der anhaltenden Regengüsse wegen mußte das Anlagenfest des Naturheilvereins am gestrigen Sonntag unter bleiben. Es ist dies umso bedauerlicher, als der Verein sich alle Mühe gegeben hatte, den zu erwartenden Festbesuchern angenehme Stunden zu bereiten. Voraussichtlich wird das Fest an einem der nächsten Sonntage doch noch abge halten werden können. t . Ursprung, 18. Aug. Sonntag, den 31. August, wird in unserem Ort Kornblumentag und Schulfest abgehalten. Die Vorbereitungen dazu sind schon im vollsten Gange. * Chemnitz, 18. Aug. Das Hochwasser der Chemnitz hat im Chemnitztale weite Flächen über schwemmt. In Unterwittgensdorf, Auerswalde, bis hinunter nach Wechselburg, sind die an die Chemnitz angrenzenden Wiesen und Felder über flutet und bilden einen großen Sce. — Eine 26 Jahre alte Frauensperson aus Oberlungwitz hatte sich in der Ostvorstadt eingemictet und dort Kleidungsstücke und Geld gestohlen. Sie wurde durch die Kriminalpolizei hinter Schloß und Riegel gebracht. * Dresden, 18. Aug. Der König von Sachsen hat sich gestern mittag zu mehrtägigem J<zgd- aufenthalt nach Tarvis in Kärnten begeben. * Leipzig, 18. Aug. Das Befinden des am vorigen Freitag mit dem Diplomingenieur Rüt gers abgestürzten Fliegers Römplcr ist nach dem jetzigen Stande ein verhältnismäßig gutes. Rümpler dürfte wahrscheinlich schon in kurzer Zeit aus dem Krankenhause in Eutritzsch, wo er sich zurzeit noch befindet, entlassen werden können. * Zwickau, 18. Aug. Die Mulde ist um 150 Zentimeter gestiegen. Das Wasser ist viel fach über die Ufer getreten. Das Steigen dauert an. * Aue, 18 Aug. Durch den anhaltenden Regen sind unsere beiden Flüsse stark gestiegen, sodaß eine Ueberschwemmung droht. Die Zwik- kauer Mulde ist zu einem reißenden Flusse ge worden. Der Pegel an der Muldentalbrücke zeigte Sonntag abend 9 Uhr einen Wasserstand von 3'/? Metern an. In mehreren Häusern ist das Wasser bereits in die Keller gedrungen. Der niedere Teil des Güterbahnhofes, sowie der Zugang zum Bahnhof durch das Tunnel sind gesperrt; dort steht das Wasser 30 Zentimeter hoch. Ein weiteres Wachsen ist wegen des nn- aufhörlichen Regens zu erwarten; man befürchtet ein Hochwasser wie 1897. K. Eibenstock, 18. Aug. In der Nacht zum Sonntag haben die hier und in der Umgegend nicdergcgangencn schweren Regengüsse Hochwasser hervorgerufen. In einem Vororte wurden drei Meter tiefe Löcher in die Wiesen gewühlt. Die Straße nach dem unteren Bahnhof ist auf eine Strecke von 100 Meter überschwemmt. I» Plauental nahm das Hochwasser denselben Um fang an, wie bei der großen Ueberschwemmung im Jahre 1908 und nur weil glücklicherweise die Holzstauungen fehlten, blieb der Ort vor einer Katastrophe bckwahrt. In Wildental wurde die ncugebaute Mauer der Bockau an vielen Stellen eingcrissen. Ans einer großen Anzahl anderer Orte in der Umgegend laufen Meldungen über Hochwasserschäden ein. * OelSnitz (Vogtl.), 17. Aug. Mit Rücksicht auf die infolge der dauernd ungünstigen Witterung im oberen Vogtland jo weil im Rückstände be findlichen Erntcarbeitcu wurden seitens der Manö verleitung die für die Zeit vom 1.—9. September angesetzten Regiments- und Brigadcübungcn der Feldartillerie wieder abgesagt. — Im nahen Tirschendorf wurde gestern früh kurz nach Mitter nacht die sogenannte Holzmühle, in der ein ge wisser Krumbholz mehrere Stickmaschinen ausge stellt hatte, mit dem gesamten nur zum Teil versicherten Inhalt durch Feuer zerstört. — Die von hier stammende 16jährige Linda Puchta, die am Freitag im Plauenschen Stadtkrankenhaus starb, hat nicht an epidemischer Genickstarre, son dern an eitriger Hirnhautentzündung gelitten. * Plauen, 17. Aug. Nach einer aus Bozen hier eiugetrosiencn Meldung ist der Sohn der hier wohnenden Privatierc Frau Rechtsanwalt Müller, der zurzeit in München studierende 22 Jahre alte Eberhard Müller, zusammen mit einem Dr. Lützens aus Freiburg (Breisgau) und einem Mediziner R. Heine vom Grasleitensgiat abge stürzt. Müller und Lützens sind iot; über das Schicksal Heines ist noch mchts bekannt. * Großenhain, 17. Aug. Ein grauenvoller Anblick bot sich den Bewohnern des Hauses Schloßstr. 24, die in den gestrigen späten Nach- mittagsstundcn einen Schuß hörten, worauf ans der Wohnung des 56jährigen Jnvalidenrentners, des Hutmachers A. M. Effler, starke Rauchwol ken quollen. Als die verriegelte Tür durch einen Schlosser geöffnet worden war, sahen die Ein- tretendcn in dem rauchenden Vette den leblosen ! Körper dcs alte» Mannes. Das Bett und der ! Ileberziehcr, mit dem er sich bedeckt Halle, waren ' zum Teil verbrannt. Essler halte sich mit einem Revolver in die Herzgegend geschossen. Unglück liche Familienvcrhältnisse und Krankheit sollen ihn in den Tod getrieben haben. * Neustadt i. S., 17. Aug. Bon eitlem tragischen Geschick wurde die Familie des Wein händlers Domsch ereilt. Gestern morgen langte die Kunde hier an, daß deren Sohn, der Assessor Dr. Willi Domsch, der erst kürzlich seine Examina mit Auszeichnung bestanden hatte, sich in der Elbe bei Dresden, wahrscheinlich in einem An fälle von Geistesstörung, ertränkt hat. Dr. Domsch war auf der Fahrt nach Crimmitschau begriffen, wo er gestern seine Verlobung mit der Tochter eines angesehenen Fabrikanten feiern wollte. * Freigelassene Luftschiffer. Die Luftschiff» Karl Mann und Hans Berliner, die am 10. August in Forst mit dem Ballon „Metzelei" aufgestiegen waren, nach Rußland abgetrieben wurden und bei Panniki (Gouvernement Warschau) landeten, sind am Sonnabend mit Erlaubnis des dortigen Bezirksstabes nach Deutschland abgercist. * Die 5V Stuuden-Fahrt des neuen Zeppc- linluftschiffcs „L 2" von Friedrichshafen nach Berlin ist verschoben worden, sie wird in diesen Tagen stattfinden. Das Luftschiff, das größte der Welt und für die deutsche Marine bestimmt, ist so gebaut, daß es sich 72 Stunden, also drei volle Tage lang, in der Lust halten kann. Es sind sogar Schlafkabinen für die Mannschaft ein gebaut. Die vier Motoren entwickeln eine Kraft von insgesamt 900 Pferdestärken. * Nier Bergleute verschüttet. Auf der Zeche „Hamburg" bei Annen in Wests, wurden durch Zubruchgehen der Strecke in der 7. Sohle vier Bergleute verschüttet. Die Rettungsarbeiten wur den sofort ausgenommen. Es gelang, mit den Abgeschlossenen, die unverletzt scheinen, eine Ver bindung herzustellen. * Schweres Automobilunglück. Ein schwerer Automobilunfall ereignete sich gestern auf der Straße Homburg—Frankfurt. An dem Automo bil des Dr. Eduard Schnapper aus Frankfurt a. M., das ein anderes Automobil überholen wollte, platzte ein Reifen. Es überschlug sich und fiel in den Straßengraben. Der Chauffeur rettete sich durch Abspringen. Dr. Schnapper kam unter den Wagen und wurde totgedrückl. Seine Frau wurde schwer verletzt. * Nach dem Genuß von Stachelbeeren ge storben. Das 4 Jahre alte Söhnchen des Guts besitzers Beer in Heiligenau bei Münchenberns dorf hatte Stachelbeeren gegessen und darauf in einem unbewachten Augenblicke Wasser getrunken, so daß es nach ca. 2 Stunden unter qualvollen Schmerzen verstarb. * Ein tapferer Junge. Eine kühne Tat vollbrachte ein elfjähriger Aargauer Schüler. Es gelang ihm, zwei in die Aare gestürzte Kinder aus den reißenden Fluten zu retten. * Bon herabrollcnden Holzftämmen erdrückt. Bei Eisenstein im Böhmerwalde ist der zwölf jährige Sohn des österreichischen Oberstleutnants Grasen Franz v. Zedtwitz beim Spielen auf einem Holzlager von herabrollendcn Holzstämmen erdrückt worden. Er starb vor den Augen seiner Mutter. * Zugentgleisung im Rheinland. In Bonn entgleiste bei der Einfahrt dcs Personenzuges 264 in den Güterbahnhof Bonn der Tender der Zuglokomotivc und ein im Zug lausender, mit Fohlen beladener Güterwagen. 8 Reisende er litten geringe Verletzungen. * Aufregende Zirkusszene in Paris. In Paris wurde der Tierbändiger Lccomtc von einer Löwin angefattcn. Die Bestie sprang ihm von hinten auf den Rücken und schlug ihm die Zähne ins Genick. Durch das Geschrei des Publikums wurde die Löwin nur noch wütender und zerfleischte mit den Tatzen dem unglücklichen Tierbändiger Gesicht und Anne. Schließlich wagte sich eine Tierbändigerin, angeblich eine unter einem Pseudonym im Zirkus anftretendc Gräfin, in den Käfig und schlug mit einer eisernen Gabel der wütenden Bestie über die Schnauze. Das Tier wich zurück, rind so konnte die mutige Dame den schwerverletztenLccomtc und sich selbst in Sicherheit bringen. * Nnterschleife. Prager Blättcrmcldungen besagen, daß bei der kürzlich von der Negierung suspendierten Stadtvcrtrctung der böhmischen Stadt Laun größere llntcrschlcifc vorgckvmmcn sind. Die Prüfung der städtischen Sparkasse habe einen Fehlbetrag von -V« Millionen Kronen ergeben. * Bon einem Lieb niedergeschlagen. In Köln wurde eine Gutspächtersfrau, als sie einen Dieb überraschte, von diesem niedergeschlagen und durch zahlreiche Messerstiche tödlich verletzt. Es gelang der Kriminalpolizei, den flüchtenden Raubmörder, der etwa 3000 Mark erbeutet hatte, und einen Komplizen zu verhaften. — In einem andern Falle überfielen in Köln sieben Burschen einen Händler, der große Geldsummen bei sich führte, schlugen ihn nieder und entrissen ihm Uhr und Kette. Auf den Hilferuf des Ueber- sallencu eilte die Polizei hinzu und konnte sämt liche Burschen, die an dem Naubanfall beteiligt waren, verhaften. * Kinderdoppelmorb. In Königsberg bei Eger erschlug der Bergarbeiter Josef Graf aus G.um über den Verlust seiner Ehefrau seine beiden, im Alter von 3 Jahren und 7 Wochen stehenden Knaben mit einer Hacke. Er stellte sich nach der Tat der Gendarmerie in Eger. * Ein neuer Juwelenraub. In dem engli schen BadeortJlandudno wurde aus dem Sommer- Verkaufsstand eines Londoner Juweliers ein Diamantenschmuck im Werte von 200000 Mark gestohlen. Die Diebe traten hochelegant ge kleidet aus und brachten sich mit einem Auto mobil in Sicherheit. * Die Sulzer-Skandalaffärc in Ncwyork Hal eine humoristische Wendung genommen. Der frühere Gouvernenr der amerikanischen Hauptstadt, der sich gegelt eitle Anklage wegen Veruntreuung amtlicher Gelder und wegen Meineids zu ver teidigen hat, räumt seinen Amtssesiel dem für ihn criiannten Vertreter nicht ein. Buchstäblich nicht! Er hat sich im Regierungsgebäude ver barrikadiert und fährt fort, die amtlichen Schrift stücke mit seinem Namen zu unterzeichnen. Sulzer erklärt, das Opfer gemeiner Intrigen zu sein und nur der Gewalt weichen zu wollen. * Die gepfändete Radrennbahn. Auf der Berlin-Treptower Radrennbahn, die der Ge meinde Treptow noch etwa 500 Mark Lustbar- keitssteucr schuldete, erschien nach Ablauf des Fälligkeitstermins der Gerichtsvollzieher. Es kam zu recht turbulenten Szenen, die Pfändung ver lief aber ergebnislos. Depeschen vom 18. August. Berlin. (Priv.-Tel.) Ein unter ungo wöhnlichen Umständen verübter Mord ist heute vormittag im Hause Warschauer Straße 58 ent deckt worden. In ihrem Bett ermordet aufge funden wurde die 37 Jahre alte, von ihrem Mann geschiedene Frau Hulda Echelt. Als Mör der hat sich in einem Brief und hinterlassenen Aufzeichnungen der 39jährige Monteur Karl Kossau aus der Warschauer Straße 30 bekannt, der mir der Frau E. schon längere Zeit intime Beziehungen unterhalten haben soll. Er gibt an, daß er die Tat aus Eifersucht begangen habe. Er habe die E. schon in der Nacht zum Sonntag erschossen. Die Leiche im Bett aufgebahrt, sie mit Blumen geschmückt und neben ihren Kopf sein Bild und die Photogra phien ihrer Kinder gestellt. Auch auf der Bade karte, die er neben die Ermordete legte, hat er das Bekenntnis abgelegt, daß er der Täter sei. Der Mörder ist flüchtig. Berlin. Ei» groß angelegtes Schwindel- Manöver, durch das eine Leipziger Großbank nm 190 000 Mk. geschädigt werden sowie, ist im letzte» Augenblick durch ein Versehen des Van/lcamten Rudolf Kerker in Berlin vereitelt worden. Kerker war bei einem großen Baiik- instttnt in Leipzig seit langer Zeit als Kor respondent beschäftigt. Er hakle sich in Spe kulationen eingelassen und war mit der Zeit immer tiefer in Schulde» geraiten. Wahrschein lich durch Helfershelfer ließ er aus Newhork an seine Bank ei» chiffriertes Telegramm ab- sende», i» dem eine Newyorker Bank, die mit dem Leipziger Institut in Geschäftsverbindung stell, dieses ersucht, einen gewissen Charles Rupper 20 000 Dollar auszuzahlen. In einem zweiten Telegramm wurde um weitere Aus zahlung voir 25 000 Dollar gebeten, also im ganzen 191 250 Mk. Bei der Leipziger Bank stellte man fest, daß in dem Newporter Tele gramm ein Visum fehlte, das diese sonst ent hielte». Dieses Versehen vereitelte den ganzen Schwindclplan. Bonn. (Priv.-Tel.) In Obcrcassel im Sieg kreise ereignete sich ein schweres Automobilun glück. Ein Automobil, das mit 4 Herren und 3 Damen besetzt war, stieß gegen einen Baum und sämtliche Insassen, sowie der Chauffeur wurden herausgeschlcudert und schwer verletzt. Die beiden Damen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Wien. In einem dreivicrtclstündigen Besuch beim Kaiser Franz Josef in Ischl reichte der Minister des Aeußeren, Graf Berchtold, seine Entlassung ein. Der Kaiser lehnte das Gesuch ab, dagegen soll die Frage der Revision des Bukarester Friedens endgültig fallen gelassen sein. Wien. Infolge des strömenden Regens wurde in Rimaszembat (Ungarn) ein Eisenbahu- damm nnd eine Brücke unterwühlt. Zwei Eisen- bahnwaggons wurden auf die Brücke verschoben; diese stürzte ein, und die Waggons, auf denen sich zehn Mann befanden, sausten in die Tiefe. Sechs Personen sind verletzt worden, von denen einer starb. Die vier anderen sind ertrunken. Pest. In dcr Petroleumfabrik in Marosva- sarhcly erfolgte eine Explosion. Die ganze Fabrikanlage wurde cingeäschert. Fünf Arbeiter sind verbrannt. Dcr Feuerwehr gelang es, den Brand, der mehrere Tage dauern wird, zu loka lisieren. Newhork Harry Thaw, der vor fünf Jahren in einem aufsehenerregenden Prozeß wegen Mor des an dem ehemaligen Liebhaber seiner Frau verurteilt worden war, ist gestern aus dem Jrren- zuchthnus entkommen. Er soll durch die offene Tür geschlüpft nnd in einen. Automobil davon- gcfahren zu sein. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf dte Zeit vom Ist. bi» io. August 1»L« ») ««bürten: Ein Sohn: dem Reisenden Richard Georg Ziegler, dem Arbeiter Gustav Emil Schubert. Eine Tochter: dem Agcnturgeschäftrinhaber Paul Emil Berger, dem Fabrilschcrer Kurl Paul Müller, dem Lehrer Emil Kurt Heinzig. d) Aufgebote: Der Malergehilfe Karl Richard Linke mit der Decken- arbciterin Auguste Lina verw. Oelschlägel geb. Riedel, beide hier. Der Strumpfwirker Friedrich Richard Barthel in Reichenbach mit der Kcttlcrin Elsa Maric verw. Franke gcb. Voigt hier. Der FärvereiarbcUrr Karl Her mann Bergert mit der Franfenknüpserin Anna Marie verw. Marschner geb. Geisdorf, beide hier. Dcr W-rk- fühier Emil Richard Brunner in Ursprung mit der Damenschnetdcrin Charlotte Elly Petersilie hier. 0) Sheschliestungen: Dcr Buchhalter Ernst Friedrich valermöller in Dissen (Teutoburger Wald) mit Edith Ziermann hier. Der Nadelmacher Friedrich Wilhelm Albani mit der Nadel arbeiterin Anna Marie Voit, beide hier. ä) «terbeftiUe: Der Webermeister Friedrich August Opitz, 78 I. alt. Hermann Helmut Möser. E d. Friseurs Karl Max Möser, 4 M alt.
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