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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-03
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.08.1913
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Apathie in der gedemütigten Türkei weiterhin ihr zerstörendes Wert getan haben. Ein Zei chen von Lebenstraft war für Land und Wehrmacht nötig, um sie mit Vertrauen an ihre Zukunft glauben zu machen. Wer es mit der Türkei wohlmeint, muh daher auch auf richtig wünschen, daß es ihr gelinge, aus dem Wiedervorrllcken ernsthafte Vorteile zu ziehen. Werden ihr diese durch den Einspruch der Großmächte entzogen, so ist der Fall der jung türkischen Regierung, so sind neue innere Un ruhen, Umsturz und unabsehbare Wirrnisse zu befürchten. Sollen weitere Verwicklungen ver mieden werden, aus denen am Ende vom Liede doch noch der bisher ängstlich verhütete große Brand entstehen könnte, so sind der Tür kei günstigere Lebensbedingungen zu gewähren, als jetzt Absicht ist." Frhr. v. d. Goltz bo zeichnet die gradlinige Grenze Midi«—Enos als eine sehr unglückliche Schöpfung, da sie guer über alle Linien und Stellungen hin weglaufe, die der Verteidigung einigen Anhalt im Gelände geben könnten, und mit dieser Schwäche für den wiedererwachenden bulgari schen Ehrgeiz eine dauernde Versuchung zum neuen Anlauf gegen das nahe Ziel Stambul sein werde. Die beste und die natürliche Grenz linie sei Kirkilisse—Adrianopel—Maritza, und für Bulgarien habe der Besitz von Kavala und Dedeagatsch mehr Wert als der von Adrianopel. OeEcheS und GächstfcheS. * — WitterungsauSsicht für Sonntag, den 3. August: Nordostwind, aufheiternd, tagsüber wärmer, kein erheblicher Niederschlag. * Hohenstein-Ernstthal, 2. Aug. Mor gen Sonntag findet Platzmusik aus dem Zill- platze vormittags von 11 bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Kavallerie-Patrouille, Konzertmarsch von Gilbert; 2. Rokoczv-Ouveb- tiire von Keler-Bela; 3. Paraphrase über Ko schats Lied „Verlassen bin i" von Schwabe; 4.. Holzschuhtanz a. d. Oper „Zar und Zim- mermann" von Lortzing; 5. Phantasie aus Maillarts Oper „Das Glöckchen des Eremiten" von Reckling; 6. Grand-Galop militaire von Herford-Gern. * — Der König hat mit seinen Kin dern am Freitag früh 8 dreiviertel Uhr von Krimml aus die Rückreise über Salzburg, Hof nach Dresden angetreten, wo die Ankunft heute früh 5 Ulr 45 Min. erfolgte. Se. Majestät staffierte hierbei heute früh 3,43 Ubr mit dem Reichenbacher Schnellzug den hiesigen Bahnhof. * — Achtung, Falschgeld! Von der Stadtkasse wurde heute vormittag ein fal sches Einmarkstück beschlagnahmt, das in Zah lung gegeben worden war. * — Der Scherbelberg auf dem B a hnho f. In Nr. 172 unserer Zeitung berichteten wir über einen zufammsngetragenen Erdhaufen vor dem neuen Waschhaust auf hie sigem Bahnhof, dessen Zweck nicht ersichtlich wäre. Hierzu wird uns von der zuständigen Stelle mitgeteilt, daß es sich um einen ord- nnngs- und vorschriftsmäßig angelegten Schutz haufen bezw. Schutzdamm handelt, der dazu dient, zu verhüten, daß bewegte Eisenbahn wagen über das Ende eines sogen. Stumpf- Rangiergleises hinausgeraten. Solcher Schutz- Hausen bezw. Schutzdämme gibt es im B-ahn- hofSbereiche noch mehrere. — Die irrige Aus fassung ist daher entstanden, daß vom 2. Bahn steig aus nichts von einem stumpfen Geleise zu sehen ist und der außergewöhnlich große Erdhaufen, der noch dazu mit frischem Ban» abfall beworfen ist, direkt neben dem Bahn steig den Eindruck Sines Schutthaufens macht. Als solcher wurde er, wie man uns mittcklte, wiederholt von Eifenbahnreisenden angesehen. Der Schutt findet seins Erklärung jedoch dar in, daß der vorschriftsmäßig angelegte Hau fen infolge der Witterungseinflüsse seine vor schriftsmäßige Höhe verloren hatte und des halb mit zu sonstigen Zwecken nicht mehr brauchbarem Material aus gestillt wurde. — Demnach wäre es eigentlich Sache des „Hsi- matschutzes", auch einmal nach dieser Richtung hin anregend zu wirken. * — DasProjekt e i n e r Strumpf fabrik, von dem wir wiederholt berichteten, scheint nun doch nloch Wirklichkeit zu werden. Wie uns mitgeteilt wird, will die Firma Drechsel K Günther aus Meinersdorf auf der Chemnitzer Straße Käufe tätigen-, sodaß mit der Errichtung der Fabrik noch gerechnet wer den kann. f. „Viktoria-Sänger." Der gest rige Vortragsabend im „Grauen Wolf" hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen. Die Dar bietungen der weitbekannten Chemnitzer Sän ger waren mustergültig und sprachen bei den dankbaren Zuhörern vorzüglich an. Namentlich auf gesanglichem Gebiete leistete das Ensemble hervorragendes. Aus die einzelnen Vorträge näher einzugehen, würde zu weit führen. Herr Direktor-Weinhold dürfte mit seinem Ensemble unsere Stadt in dem Bewußtsein verlassen, sich gestern zahlreiche Freunde erworben zu haben; bei Wiederholung des Gastspiels darf er sicher lich auf guten Besuch rechnen. l. Reger Sportbetrieb wird sich morgen Sonntag vormittag auf dem Sport plätze des Nltstädter Schützenhaufes entwickeln. Sportklub „Sandow" veranstaltet an diesem Tage seinen diesjährigen Klubwettstreit. Mor gens 9 Uhr beginnt ein Fünfkampf von sechs wählbaren Ueüungen (Speer-, Schleu-decball- und Diskuswerfen, Kugelstoßen (14^ Pfund), Woitipringen und 100 MstewLauf). Danach folgt als Einzelkampf Fußballweitstoß. Nach Beendigung des Fünfkampfes treten die Schwerathleten in 2 Klassen im Heben und Ringen an. Im Training sind von den Leicht athleten sehr gute Leistungen gezeigt worden; es ist zu erwarten, daß auch am Sonntag Außerordentliches geboten wird. Die Preis verteilung findet 8 Tage später beim Stif tungsball statt. Gäste haben zu der Veranstal tung freien Zutritt. * — Ab gewiesene Liebhaber bombardierten in der vergangenen Nacht die Fensterscheiben eines hiesigen Restaurants mit faustgroßen Steinen. Mehrere Doppelfenster wurden von den Burschen, die aus einem Nachbarorte stammen, zertrümmert. Die Bur schen dürften Anzeige zu erwarten haben. * — Bissige Köter. Bei dem Ver such, zwei Hunde, die sich verbissen hatten, auseinander zu bringen, wurde aus der Chem nitzer Straße heute vormittag eine Frau von den Hunden zum Stürzen gebracht und erheb lich in die Hand gebissen, sodaß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Vor fall hatte einen Auflauf zur Folge. * * Oberlungwitz, 2. Aug. Für die am 1. Januar 1914 in Kraft tretende All^ gem. Ortskrankenkasse Oberlungwitz und Gers dorf soll Sonntag, den 14. September, im Gemeindeamt hier die Wahl der Ausschußmit- glisder stattfinden. Es sind 90 Vertreter und mindestens doppelt so viel Ersatzmänner, und zwar ein Drittel von den beteiligten Arbeit gebern und zwei Drittel von den volljährigen Versicherten je aus ihrer Mitte getrennt zu wählen. Die Wahlberechtigten werden hiermit darauf aufmerksam gemacht, daß sie sich zum Zwecke der Eintragung in die Wählerlisten in der Zeit vom 4. bis 9. August im Gemeinde amt — Registratur — zu mekden haben und daß im Anschlag.asten des Gemeindeamtes eine besondere Bekanntmachung aushängt. m. Oberlungwitz, 2. Aug. Die zwischen den Gemeinderäten von Oberlungwitz und Gersdorf schwebenden Grundstücksausflurungen bezw. Einbezirkungen sind nunmehr als ab- gelshnt zu betrachten. Bekanntlich strebten der Besitzer des Waldfchlößchens, Herr Kluge, und sein Nachbar, Herr Wirtschastsbesitzer Rabe, an, daß die beiden Besitzungen, die bisher nach hier gehören, nach Gersdorf einbezirkt werden; als Gegenwert sollte Oberlungwitz die bisher zu Gersdorf gehörigen Grundstücke der Besitzer Mitzscherling, Nündel, Glänzel und Zeuner erhalten und außerdem eine bare Ent schädigung an Gersdorf zahlen. Neber die Höhe dieser Entschädigung Herrichten Meinungsver schiedenheiten. Nunmehr hat der Gersdorssr Gemeinderat das Oberlungwitzer Angebot ab gelehnt, da ihm die Entschädigung als zu niedrig erscheint. m. Oberlungwitz, 2. Aug. Der Gedanke eines Heimatfestes für 1914 wird zurzeit hier eifrig kolportiert. Die Anregung ist auf guten Boden gefallen und ist es nicht ausgeschlossen, daß ein solches Fest zustande kommen wird. Mit dem Heimatfest, so wurde angeregt, soll gleichzeitig ein größeres Vollstes! im Hirsch grund abgehalten werden. — Die nächste grö ßere Veranftalrung im Hir'chgrund ist das für An'ang September vorgesehene Jugendstst. m. Oberlungwitz, 2. Aug. Das Preis-, Königs- und Jubiläums-Scheibenschießen der Teschin-Schützen-(Schieß-)Gesellschasl I nimmt heute abend mit einem Kommers im Postsaale seinen An'ang. Morgen ist Festzug, Konzert und Preisschießen, Montag Frühstück und Konzert im Forsthause und Sonntag Königs schufen mit Schlußball. h. Gersdorf, 2. Aug. Mit den Vorbe reitungen zum Königsbesuch beschädigte sich eine gestern abend im „grünen Tal" stattge- fundone Versammlung hiesiger Vereinsvor stände, die vom Gemcindevorstand zu einer Besprechung hierzu eingeladen worden waren. In Vertretung des noch erkrankten Vorstehers leitete Herr Gcmeindeältcster Obel die Verhand lungen, denen 28 Vereinsvertreter beiwohnten. Der König wird hiernach am l. Sept, kurz nach 11 Uhr in Gersdorf eiirtresfen und um 11,15 Nbr am Rathaus begrüßt werden. Beschlossen wurde, sine Pprade der vaterländisch gesinn ten Vereine abzuhalten, an der sich u. a. die beiden Militärvereine mit ihren Gcwehrabtei- lungen, die beiden Gruppen königstreuer Knap pen in Paradeuniform, der Profefsionsverein als Verbreter des Handwerks in den üblichen Arbeitstrachten, der Turnverein l, die beiden Gesangvereine, drei Schützeng-estllschaften und Freiwillige Feuerwehr lelnehmen, insgesamt ca. 15 Vereine. Uniformierte Vereine erschei nen in Paradeuniform, sonstige in schwarzem Anzug, hohem Hut und weißen Handschuhen. Etwa 10 Fahnen werden bei der Paradeau'- stellung mitgeführt. Der offiziellen Begrüßung soll eine Wedel-Parade mit Taschentüchern, ausgeführt durch die Schulkinder, vorangehen, während der Schulchor wieder singen soll. Vor gesehen ist eine kurze Besichtigung der Schul turnhalle, wobei weißgekleidete Mädchen mit Blumenkörben den Weg mit Blüten bestreuen. Die Begrüßungsansprache wird Herr Gemeinde vorstand Gülsier, falls noch krank, Herr Berg-- direktor Hurtzig halten. Nach kurzen» Aufent halt wird die Landesreise — zu der eine Be sichtigung der „Kaisergrube" vorgcschlagen wird fortgesetzt. Abends wird voraussichtlich ein Kommers veranstaltet werden, um den Tag festlich zu beschließen. — In Oslsnitz wird der König den Deutschland-Schacht besichtigen, wobei eine Parade von ca. 1200 Knappen stattfindet. * GcrSdorf, 2. Aug. Der neugegründete Orts- und Verkehrsvcrein hielt gestern abend im Gasthof „grünes Tal" seine 1. Generalver sammlung ao, die von Herrn Kassisrer Mehner mit kurzer Begrüßung eröffnet wurde. Der 1. Punkt der Tagesordnung betraf die Festsetzung dar vom vorläufigen Ausschuß entworfenen Satzungen, die Herr Kaufmann P. Claus zur Verlesung brachte. An die einzelnen Para graphen knüpfte sich eine mehr oder weniger ausgedehnte Aussprache an- Einstimmig wurde beschlossen, daß der Verein den Namen „Orts und Verkehrsvvrein Gersdorf" führen undpar- teilos sein soll, sich mithin auch aller politi schen Fragen zu enthalten hat. Zweck des Vereins soll sein, Maßnahmen zu treffen, die der Hebung und Förderung des Ortes dien lich sind, einen erhöhten Fremmnverke r hec- beistihren und gemeinnützige Veranstaltungen vorzubereiten. Er soll ferner sein Augenmerk auf die Verschönerung des Ortes und die Schaffung eines Parkes richten, durch geeig nete Veröffentlichungen rc. auf ihn Hinweisen und mit seiner Auskunftserteilung ein Weg weiser für kapitalkräftige Jndustriekrei'e sein. Mitglied können über 18 Jahre alte Personen werden. Der Jahresbeitrag wurde aus 1,50 Mark festgesetzt; er ist in zwei Halbjahrsraieu zu bezahlen. Neuhinzutretende Mitglieder Ha ben eine Einschreibegebühr von 50 Pfgt zu entrichten. Um späteren Weiterungen zu ent gehen, wurde beschlossen, eine Bestimmung in die Satzungen au-fzunehmen, wonach der Ver ein berechtigt ist, bei besonderen Veranstaltun gen ein Eintrittsgeld bis zu 25 Pfg. zu oc- heben. Die Versammlungen sollen vorläufig in jedem 2. Monat, die nächste im Septem ber, stattfinden. Als Sitz des Vereins wurde das „grüne Tal" bestimmt; hier sollen auch zunächst die Mitgliederversammlungen abgehal ten werden, während Vorstands- und Aus schußsitzungen -als Wanderversammlungen bei Mitgliedern aus dem Wirtestande gedacht sind. Das Vermögen des Vereins soll bei seiner Auflösung der Gemeinde Gersdorf zufallen und alljährlich im Januar eine Hauptversammlung stattfinden. An die Beratung schlossen sich die Wahlen an, die vorläufig für 3 Jahre Gül tigkeit haben. Einstimmig wurden folgende Herren gewählt: als 1. Vorsteher Kaufmann Paul Claus, Stellvertreter Gemetnderatsmit- glied Lehrer Schulz, 1. Schriftführer Bau meister Illing, Stellvertreter Wäcksbeamter Seidel, 1. Kassierer Gemeindekassierer Mehner, Stellvertreter Schneidermeister Uhlemann. In den Ausschuß, dem writere 15 Mitglieder an gehören, wählte man die Herren Buchbinder meister Arno Langrock, Landtagsabgeordneten Carl Drescher, Gemeinderatsmitglied Privat mann Brunner, Louis Uhlig, Mar Uhlig, Kaufmann Neumeyer, Wilh. Hübsch, Brau nreister Gäbel, Kaufmann Knoche, Bauunter nehmer Mar Müller, Kantor Hohlfeld, Fabri kant Götze, Gastwirt Otto Fröhlich, Kirchrech nungsführer Bochmann rrnd Naturheilkundigen Nobis. Nach einigen weiteren Beratungen fand die Sitzung sodann in der 2. Stunde ihr Ende. — Hoffentlich ist dem neuen Verein eine recht ersprießliche Tätigkeit zum Segen des Ortss beschieden. Neuanmcldungcn neh men die vorgenannten Mitglieder des Vor standes und Ausschusses jederzeit gern e >t- gege-n. h. Gersdorf, 2. Aug. Die feierliche Weihe unserer erneuerten und umgebaucen Orgel soll in» Vormittagsgottesdienst des 17. August er olpcn. Die bekannte Orgelbaufirma Jebmlich-Dresden hat das Instrument derart mstandgosetzt, daß es nunmehr wohl allen be rechtigten Ansprüchen genügen dürfte. Bisher waren bekanntlich die feinen Töne nicht vor Händen, was besonders bei Aufführungen sc. schmerzlich empfunden wurde. Am Abend des Weihetages veranstaltet Herr Kantor Hohüeld mit seiner sangeskundigcn Schar wieder eine seiner beliebten Aufführungen; u. a. wüd der bekannte Zwickauer -Orgelkünstler, Herr Orga nist Gerhardt, Mitwirken, sodaß der musiklie benden Einwohnerschaft ganz besondere Ge nüsse in Aussicht stehen. h. Gersdorf, 2. Aug. Auch die hiesigen Militärvereine werden in diesem Jahre einen Kornblumenbrg veranstalten. Voraussichtlich wird die Veranstaltung am 1. September er folgen. )( Langenberg-Fallen, 2. Ang. In Sachen der Autoomnibusverbindung Limbach—Falken— Waldenburg ist Herr Bürgermeister Dr. Rechen berg-Waldenburg im Kgl. Finanzministerium zu Dresden wegen Beschleunigung der Angelegenheit vorstellig geworden. Vertreter der beteiligten Gemeinden werden demnächst zu einer Sitzung eingeladen werden. i. Wüstenbrand, 2. Aug. Zur Teilnahme an dem kommenden Sonnabend in Georgis Gast hof stattsindcnden Sängerkommers aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums des Gesangvereins „Sängerlust" haben sich Brudcrvereine aus Oberlungwitz Mittelbach, Kirchberg, Wüstcn- brand, Grüna, Obcrfrohna, Stelzendorf, Chem- nitz-Kappel usw. angcmcldet, sodaß mit einer starken Beteiligung gerechnet werden kann. r. Mittelbach, 2. Aug. Donnerstag abend gegen 8 Uhr flog ein Aeroplan (Doppeldecker) in der Richtung von Neichcnbrand zwischen Grüna und Mittelbach hindurch, führte eine Schleife zwischen den beiden Ortschaften aus und fuhr dann in der Richtung nach Stelzcndorf zurück nach Chemnitz, wo er auf dem Exerzierplatz wieder landete. Von unterrichteter Seite wurde mitgeteilt, daß es sich um den Aeroplan des Flugtechnikcrs Schüler aus Chemnitz handelte der mit Herrn Schlvssermeister Ludwig aus Grüna als Passagier einen Rundflug unternahm. * Chemnitz, 2. Aug. Dev Flieger Schü ler, der Freitag früh 4 Uhr 45 Min. zu einem Tanerslngc nach Budapest hier aufgestiegen war, mußte 8 Uhr 35 Min. vormittags bei Nitiolsburg, 70 Kilometer vor Wien, eine Not landung wegen sines Vergaserdefekts vorneh men. Schüler bewirbt sich mit seinem Fluge um die Prämie der Nationalflugspende. Er beabsichtigt, den von Reichelt ausgestellten Weit flugrekord von 550 Kilometer zu überbieten und eventuell auch einen neuen Dauerflug rekord auszustellen. Inhaber des Dauerrekords ist augenblicklich der Leipziger Flugzeugführer Oelerich mit 6 Stunden 8 Min. Die monat liche Prämie für den Weitflugrelord beträgt 1000 rind für den Dauerflugrekord 2000 Mk. Schüler würde also mit seinem Fluge im günstigsten Falle eine Gesamtprämie von 6000 Mark monatlicher" Rente erringen können, die ihm bis zur Aufstellung eines neuen Rekords zustehen würde. — Landgerichtsdirektor Ge heimer Justizrat Dr. Schreiber ist in der Nacht zum Freitag plötzlich gestorben. Er war erst am Donnerstag von seiner Urlaubsreise zu- rückgekehrt. — In einem in der Zwickauer Vorstadt gelegenen Grundstück fand am Frei tag nachmittag das 7jährige Söhnchen des hier Brückenstraße 33 wohnhaften Scharwerks- maurcrs Wittig den Tod durch Ertrinken. Durch das erwähnte Grundstück, in dem der Maurer Wittig beschäftigt ist und wohin ibm sein Söhnchen das Mittagessen gebracht hatte, fließt der Kappelbach hindurch. In einem unbewachten Augenblick ist der Knabe dem User des Baches zu nahe gekommen u-n-d in das gegen 1f^ Meter tiefe Wasser gefallen. Von der herbeigerufencn Feuerwehr konnte der Knabe nur als Leiche geborgen werden. * Lößnitz, 1. Aug. Gestern abend gegen 9 Uhr brannte im benachbarten Dittersdorf die dem Schmiedcmeister Schuster gehörige Schmiede bis auf die Umfassungsmauern nieder. Eine anstehende Scheune wurde gerettet. Die Ent- stehunqsursache des Feuers ist noch unbekannt. * Neustädtel, 1. Aug. Der zum zweiten Male zum 2. stellvertretenden Bürgermeister gewählte sozialdemokratische Stadtrat Jmmer- thal ist wiederum von der Kgl. Kreishaupt mannschaft Zwickau nicht bestätigt worden. Der hiergegen eingelegte Einspruch beim Kgl. Ministe rium ist zurückgewiesen worden. Zugleich hat das Ministerium des Innern bestimmt, daß Herr Regierungsrat Zimmer von der Kgl. Kceis- hauptmannschaft Zwickau die gedachte Stelle auf Kosten der Stadtgemeinde Neustädtel solange ver waltet, bis ein von den städtischen Kollegien aufs neue gewählter 2. Stellvertreter die behörd liche Bestätigung findet. * Großenhain, 1. Aug. Das Bäckereigrund stück von Pötsch im benachbarten Reinersdorf wurde durch eine Feuersbrunst bis auf die Um fassungsmauern cingeäschert. Die Hausbewohner mußten durchs Fenster flüchten. Sämtliches Inventar fiel den Flammen zum -Opfer. Als Entstehungsursache nimmt man einen Esscndc- fekt au. Depeschen vom 2. August. Berlin. (P-r i v. - T e l.) In der heuti gen Verhandlung des Krupp-Prozesses erklär ten die Angeklagten Kilian, Schleuder und Hinz auf Befragen des Verhandlungsssihrers, dem Zeugen Brandt Mitteilimgen über Kon kurrenzpreise in freien Ausschreibungen gegeben zu haben. Frau Brandt, die dann ansgeruien wurde, war wegen Krankheit nicht erschienen. Die drei Angeklagten erklärten, daß sie die Familie Brandt in Rahnsdorf ausgesucht hüt ten, sie Hütten in keiner Weist einen Beein flussungs-Versuch vorgenommeu. Daraus wurde der jetzige Direktor Ezzius von der Firma Krupp in Essen aufgerusen. Der Verhand lungsführer bemerkte, der Zeuge habe das Rech, auf Frageu, bei deren Beantwortung er eine strafrechtliche Verfolgung zu befürchten habe, eene Anttvort zu verweigern. Der Zeuge sagte aus, er sei vielfach füv die Firma ver reist gewesen und habe nur einige Kornwal- zen geliefert. Er habe dem llntersüchungsrich ter gegenüber kein Hehl daraus gemacht, daß er das Gefühl gehabt habe, die Kornwalzen 'eien durch Indiskretion entstanden. Zeu-ge sei nicht Of,»ziere gewesen, er wisse a-ber als Ge richtsbeamter und Beamter im Auswärtigen Amte, daß von den Beamten in bereitwilliger Weise Auskunft erteilt wird, so wie auch z. B. von Gerichtsschrcibern die Anberaumung eines Termins vor der amtlichen Zustellung mitgeteikr wird. Krupp habe auch häufig sxü- her schon die Preise herabgesetzt, ehe er Kon kurrenz hatte. Bremerhaven. (Priv.-Tel.) Einem furcht baren Unglück ist der Schiffszimmermann und Taucher Götze hier zum Opfer gefallen. Das Kaiserdock ivar in einer Schleuse undicht geworden und cs sollte versucht werden, die beschädigte Stelle mit Strohdecken zu dichten. Als Götze bei dieser Arbeit das dritte Mal tauchte, wurde der Lustschlauch durch eine Strömung geknickt und Götze erlitt den Erstickungstod. Flensburg. (Priv.-Tel.) Der Leutnant zur See Freiherr v. Seckendorfs erschoß sich auf dem Arlillerieschulschisf „Wettin". Ec wurde toi in seiner Kabine aufgefunden. Nürnberg. Auf der Strecke Nürnberg-Grä fenberg sind dieser Tage Brems- und Signalvor- richtungen geprüft worden, durch die der Erfinder des Fernlenkbootes, Lehrer Wirth, mittels Ein schaltung elektrischer Wellen einen raschfahrendeu Eisenbahnzug von jeder beliebigen Stelle aus durch einen Fingerdruck zmn Stehen bringen will. Genf. Hier arbeiteten gestern nachmittag elf Wäscherinnen in einem Waschboot, als plötzlich der morsche Boden zusammenbrach. Alle ^elf Frauen stürzten in die Nhons. Da der Fluß gerade an jener Stelle sehr reißend ist, gingen alle Frauen, mit Ausnahme von zweien, die sich an das Boot tlammcrten, un ter. Ele Hilfe zur Stelle war, ertranken neun Frauen und nur zwei konntsn gerettet werden. Die Leichen sind noch nicht geborgen. Paris. (Priv. - Te l.) Ein Sonder berichterstatter des „Journal" meldet aus Tut; an der spanisch-portugiesischen Grenze: Wenn
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