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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130723
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-23
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.07.1913
- Autor
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Diensten die Krieg« von 1864 mitgemacht ha ben, haben Anspruch aus die Beihilfen für Kriegsteilnehmer, sofern die Voraussetzungen des Gesetzes vovliegen. Der Streik aus deu deutsche« Wersten. Der Streik der Hamburger Werftarbeiter hat auch aus die Bremer Werften übecgegrif- fen. Ebenso hat der Streik der Werftarbeiter Stettins eine größere Ausdehnung genommen. In Hamburg wird Streikunterstützung nicht gezahlt. Die Gewerkschaftsleitung hat aber mals beschlossen, den Streik nicht anzuerkennen. Unterstützungen können also nur aus den Lo kalkassen gezahlt werden. In Bremen sind die 3060 Mann des „Vulkan" in den Ausstand getreten. Die Krupp-Affäre. Wie nunmehr mit vollster Bestimmtheit ver lautet, wird die Verhandlung gegen die sieben Zeugoffiziere und einen Jntendantursekretär vor dem Kriegsgericht der Berliner Kommandantur in der Kruppangelegenheit zum größten Teil öffentlich geführt werden. Es werden an die Zeitungsberichterstatter bereits Eintrittskarten ausgegeben. Verhandlungsführer ist Kriegsge richtsrat Dr. Cörrens, gerichtlicher Beisitzer Kriegs gerichtsrat Dr. Bärensprung. Die drei richter lichen Offiziere werden erst in den nächsten Tagen kommandiert werden. Mu «euer Laudesverratsprozeh. Vor dem Thorner Kriegsgericht begann gestern die Verhandlung gegen den Unteroffizier Tietz vom 21. Infanterie-Regiment wegen Landesver rates und Fahnenflucht. Tietz war aus Furcht vor einer Verhaftung nach Rußland geflohen und von dort Mitte Mai ausgeliefert worden. Wegen Gefährdung der Staatssicherheit wurde die Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Ver handlung ausgeschlossen, auch wurde den Zeugen und sonstigen Prozeßbeteiligten ein Schweige gebot auferlegt. Mae neue Verhaftung wegen Spionageverdachts ist an der russischen Grenze vorgenommen worden. In dem Grenzort Mlawa wurde der Kaufmann Böhm aus dem ostpreußischen Dorfe Jllowo unter der Beschuldigung verhaftet, gegen Rußland Spionage getrieben zu haben. Es war den rus sischen Behörden seit einiger Zeit aufgefallen, daß Böhm mehrfach nach Warschau gefahren war und dort mit einem Agenten verhandelt hatte. Die Festnahme ist in dem Augenblick erfolgt, als Böhm die Pläne von Warschau von einem Agen ten in Empfang nehmen wollte. Der Erste Internationale Jugendschutz-Kongretz nimmt morgen Mittwoch unter dem Protektorat des Königs und der Königin der Belgier seinen Anfang. Der Kongreß tagt in zwei Sektionen, deren eine unter dem Hauptthema „Verwahrloste und vernachlässigte Kinder" u. a. die augenblick lich auch in Deutschland äußerst aktuellen Fragen der Zuständigkeit der Jugendgerichte und der Ausgestaltung der Schutzaufsicht behandelt, wäh rend die zweite sich mit den Problemen der Kinderhygiene und der Kinderpflege befaßt. Ziel des Kongresses ist die Schaffung eines Inter nationalen Jugendschutzamtes. Die dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Angesichts des Ernstes der europäischen Lage infolge der sich täglich mehr verwickelnden Bal kanwirren darf die Tatsache zur Beruhigung dienen, daß die französische Depntiertenkammer das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit zwar mit großer Mehrheit annahm, den Termin seines Inkrafttretens jedoch erst auf den 1. Oktober 1915 festsetzte. Glaubte die französische Regierung an eine nahe Kriegsgefahr, dann hätte sie zweifellos darauf bestanden, daß der zweite Jahrgang schon am 1. Oktober d. I. zurückbe halten worden wäre. Nach der dem Gesetz von der Deputiertenkammer gegebenen Fassung tritt die Heeresverstärkung Frankreichs etwa zu der selben Zeit in Kraft wie die des Deutschen Reiches. Daß der Senat an den Beschlüssen der Deputierten noch wesentliche Aenderungen vornehmen sollte, ist nicht zu erwarten, so daß es mit der dreijährigen Dienstzeit beim Jahre 1915 bleiben wird. Wie ernst es der Negierung und der Parlamentsmehrheit im übrigen mit dem Gesetze war, zeigten die Fürsorgemaßnahmcn für die Familien Eingezogener und die Ablehnung derAnträge auf Begnadigung derjenigen Soldaten, die gegen die dreijährige Dienstzeit gemeutert hatten. Luft-Artillerie. Eine Luft-Artillerie im buchstäblichen Sinne des Wortes plant die französische Heeresverwal tung. Folgende Flugzeugtypen sollen für diese Abteilung geschaffen werden: 1. Kugelsichere Eindecker für Aufklärungsflüge im Dienste der Artillerie und Kavallerie; geschützte Doppeldecker für Beobachtungsflüge des Generalstabes; ge schützte Doppeldecker, die mit Maschinengewehren ausgerüstet für die Jagd auf feindliche Flugzeuge oder Lenkballons bestimmt sind. Mu Ausstand der Wähler. Die Stadtverordneten von Rochefort hatten sämtlich ihre Aemter niedergelegt, um ihren Ein spruch gegen die Auflösung des Militärhafens und die Verlegung der Kriegsflvtten-Station nach dem Mittelländischen Meer Nachdruck zu geben. Für gestern war die Wahl des neuen Stadtverordnetenkollegiums anberaumt. Von den eingeschriebenen 8350 Wählern erschienen jedoch nur 61, während alle übrigen den Wahl- ansstand erklärten. Die Wahlen konnten also nicht stattfinden und die Stadt ist ohne gesetz liche Vertretung. Der Champagner-Streit der französischen Winzer, der vor zwei Jahren infolge seiner ernsten Ausschreitungen dem damaligen Ministerpräsi denten Clemenceau viel zu schaffen machte, ist aufs neue ausgebrochen. Die Regierung hat nämlich ein Verzeichnis der Ortschaften ausge stellt, deren Weinbauerzeugnisse a's Cbampag. nerweine in den Handel gebracht werden kön nen, und diese Liste ist der Grund der Strei tigkeiten. Die Winzer verschiedener nicht aus- genommener Ortschaften protestieren und haben zur Durchsetzung ihrer Forderungen Ausschrei tungen begangen. Sie zerschnitten Telegraphen- drähte und versuchten Bahndämme zu zer stören. An den Telegrapl eustangen fand man Plakate geheftet mit der Aufschrift: „Dies ist die erste Warnung." Die großen englischen Flottenmanöver nehmen morgen Dienstag ihren Anfang, wäh rend das Auslaufen der gewaltigen Flotten mit ibrem Train schon in den letzten Tagen der vergangenen Woche vor sich gegangen ist. Es sind dies die größten englischen Flotten manöver, die je stattgefunden haben. Es neh men an ihnen Teil 343 Schlachtschiffe, dar unter 41 Panzer, 36 Kreuzer, 137 Torpedo-- bootszerstörer, 20 Torpedoboote und 43 Unter seeboote. Dem Manöver liegt folgender Plan zugrunde: Eine Abteilung Seesoldaten versucht unter dem Schutze einer der Flotten eine Lan dung an der östlichen Küste. Eine ähnliche Ausgabe war auch bei den Manövern des letz ten Jahres zu lösen, aber die Voraussetzungen sind Heuer ganz andere. Die jetzigen Manöver sollen den Beweis erbringen, daß es möglich ist, unter den Bedingungen, wie sie diesmal gestellt werden, eine Einfallsarmee zu landen. Die jungen Republiken Portugal und China werden vom Mißgeschick schonungslos verfolgt. In Lissabon vergeht kaum ein Sonn- oder Feier tag, an dem mau nicht von Putschversuchen ver nähme. Daß in Automobilen ganze Körbe voll Bomben durch die Stadt transportiert wurden, um in Kasernen geworfen zu werden, wie es soeben geschah, das ist allerdings noch nicht da gewesen. Es war ein Glück, daß der furchtbare Anschlag rechtzeitig entdeckt wurde. — In China wird der Tatendrang der südchinesischen Rebellen sowie der Rcgicrungstruppen Nordchinas durch unaufhörliche Regengüsse eingeschränkt. Die wichtige Handelsstadt Shanghai an der Hangtse- Mündung befindet sich in den Händen der Re volutionäre, die sich den Namen „Armee zur Bekämpfung Juanschikais" beigelegt haben. Der Präsident der Republik, Juanschikai, will trotz aller Warnungen nach dem Süden gehen und das Kommando über die dort gegen die Rebellen kämpfenden nordchinesischcn Truppen übernehmen. Die südchinesische Armee sucht die des Nordeus für ihre Ideen zu gewinnen, bisher jedoch ohne Erfolg. BelAMag Deutscher HMlilWgehilfen. Urtter Beteiligung von Vertretern der Be hörden, des Reichstages und befreundeter Ver eine hielt der Verband Deutschor Handlungs- gellilfen zu Leipzig unter dem Vorsitz von Reis-Leipzig seine diesjährige Haupwersamm- lung im großen Saale der Börse zu Breslau ab. Erschienen waren otwa 400 Delegierte aus allen Teilen des Reiches. — In seiner Eröffnungsansprache begründete der Vorsitzende Reif eine in das Programm des Verbands- taaes eingefügle Entschließung zur Wohnungs frage und zum preußischen Wobnungsgesetze, in dm ausgesprochen wird, daß die Wohnungs- verbältnisse der Handlungsgehilfen nicht befrie digend seien. Beckmann-Leipzig erstattete daran' den all gemeinen sozialpolitischen Bericht und erörterte die Tätigkeit des Verbandes inbezvg auf die Stellungnahme der sozialen Arbeitsgemeinschaft der kmifmännischen Vereine, in der der Ver band mit dein Verein de: HandlungÄPmmis von 1858 und dem Deutschen Verband kauf männischer Vereine unter voller Walrnng der eigenen Selbständigleit zufammengeschlossen ist uns so eine Aktionsfrput von über .300 000 Angestellten darstellt. Er betonte, daß das ge ineinsame Vorgehen der Verbände bereits Er- solge gelabt habe. Mantel-Leipzig sprach über die Sonntags ruhe im Handelsgewerbe und gab der Ansicht Ausdruck, daß zur Herbeiführung der notwen digen besseren Regelung der Sonntagsruhe die völlige Ruhe durch Reichsgesetz eingesühtt wer den müsse. — Eine entsprechende Entschließung wurde angenommen. Der Verbandssekretär Reichstagsaageord neler Marguart-Leipzig referierte hieraus über die Koukurrenzklausel und ging des längeren auf die Kommissionsverhandlungen des Reichs tags über den zur Konkurrenzklausel vorliegen den Gesetzentwurf ein. Du jetzige Einigung der Parteien seien auch die Mindestforderungen, die unter allen Umständen zur Annahme ge langen müßten. — In einer Entschließung über diesen Punkt wurde ausgesprochen, daß es der Verbandstag für besser hält, daß das Gesetz jetzt nicht zustande käme, wenn eine Per sländigung mit der Regierung nicht einmal auf dieftr bescheidenen Grundlage zu erzielen sei. In längeren Ausführungen sprach sodann Tl al-Leipzig über die Regelung der Kontor- arbeitszeit. In einer entsprechenden Entschlie ßung wird bedauert, daß eine reichsgesetzliche Regelung dieser Frage noch immer nicht er- solgt sei. Das folgende Referat betraf die Organisa tion fachwissenschaftlicher und staatsbürgerlicher Fortbildungskurse durch die Handlungsgehilfen- verbände. Der Referent Buschmann-Leipzig betonte, daß für Handelshochschulen und nie dere Handelsschulen genügend gesorgt sei, es fehle jedoch an einer mittleren Stufe des kauff mänmschen Bildungswesens, die durch die höheren Handelsschulen repräsentiert würde. — Die soziale Arbeitsgemeinschaft will daher im ommenden Winter zum ersten Male in einer Reihe von Orten gemeinsame Fortbildungskurse in ver angegebenen Richtung veranstalten. Geschäftsführer Breitkopf sprach über das Thema „Der alternde Angestellte". Der Refe rent legte in seinem Bortrage eine Lanze für >ie Leistungsfähigkeit dieser Kategorie ein. — Beckmann-Leipzig referierte über die Gewinn beteiligung der Angestellten. — Der Verbands tag nahm nach eingehender Aussprache eine Reibe von Leitsätzen an, in denen zum Aus druck konrmt, daß die Gewinnbeteiligung der Angestellten unter gewissen Boraussetzlingen ein erstrebenswertes Ziel bilde. Zum Schlich sprach noch der Berbaudsvor itzende Reif-Leipzig über die soziale Arbeits zemeinschaft und gab seiner Freude Ausdruck, daß es nun endlich gelungen sei, wenigstens auf einigen Gebieten mit anderen Verbänden zusammenzugehen. Bom Gemeinderat zn Gersdorf. 8. Sitzung vom 16. Juli 1913. Anwesend waren 17 Mitglieder, entschuldigt ehlten 3, unentschuldigt 1 Mitglied. Die Sitzung wurde von Herrn Gemeinde ältesten Obel abends Vz8 Uhr eröffnet und hier auf beraten und beschlossen wie folgt: 1. Berichte des Bauausschusses: ») Der Ge meinderat genehmigt den Landerwerb von der Kirchschule und Herrn Braumeister Gäbel zur Straßenverbreiterung in der kürzlich abgesteckten Weise. Die Entschädigung für das 60 ß^-Meter umfassende Areal wurde auf 200 Mark festge setzt. Zur Ausführung der erhöhten Fußgang bahn entlang dem Pfarrgrundstück in 75 Meter Länge wurden die ausgefüllten 4 Kostenange bote zur Kenntnis gebracht und hierauf die Ar beiten an Herrn Steinsetzmeister Köhler in Hohen stein-Ernstthal vergeben. Die Fußgangbahn ent lang des Grundstückes der^ Kirchschule und bei Herrn Braumeister Gäbel in Länge von 35 Meter soll gleichfalls mit ausgeführt werden, b) Für die Ausführung der Maurerarbeiten der Ufer mauer gegenüber der Allgem. Ortskrankenkaffe und der Flügelmauer in der Nähe des Gasthofs „zum blauen Stern" lagen für Maurerarbeiten 4 Kostenangebote vor, während für Geländer arbeiten 6 eingegangen waren. Der Gcmeinde- rat beschloß, die Maurerarbeiten Herrn Bau unternehmer Meierhof und die Schmiedearbeiten Herrn Heinze zu übertragen, o) Der Bebauungs plan für die Bcnedixstraße wurde, nachdem Herr Baumeister Benedix seine Beschwerde wieder zu rückgezogen hat, nach Wunsch der Kgl. Amts hauptmannschaft Glauchau genehmigt. Hiernach sollen auf Baublock 4 und an der Straße 8 auf Baublock 2 nur zweigeschossige Hausgrundstücke errichtet werden und gewerbliche Anlagen, die Belästigungen bieten, ausgeschlossen sein. Auch ist die Bepflanzung der Straße vorgesehen, ck) Nach dem Vorschläge des Vauausschusses ge nehmigt der Gemeinderat die Anbringung einer weiteren Straßenlampe in der Feldstraße an der künftigen Straßenkreuzung beim Hausbesitzer Emil Meierhof. Die Festsetzung der Anbringung von elektrischen Straßenlampen soll in Zukunft von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der ört lichen Verhältnisse erfolgen, s) Von dem eingc- gangencn Untersuchungsberichte über die Pump station, Pumpenanlagc und Hochbehälter nahm man Kenntnis: nach dem Bericht befindet sich alles in bester Ordnung. Die Prüfung ist von 5 Mitgliedern des Bauausschusses erfolgt. Von einer nochmaligen Prüfung durch einen Fach mann wurde Abstand genommen, k) Der Ver handlungsbericht des Vauausschusses mit Herrn Ingenieur Halbig, dem Erbauer des Wasser werkes, über die noch schwebenden Differenzen wurde oorgetragcn. Der Gemeinderat genehmigte die getroffenen Abmachungen einstimmig. Das Ergebnis ist als befriedigend zu bezeichnen. Herr Ingenieur Halbig hat dem Gcmeinderat für die König Albert-Stifmng 8 200 Mark ge spendet und 48,71 Mk. für die Wasserwerkskaffe zur Berechnung kleiner Reparaturen zur Ver fügung gestellt. Herrn Gcmeinde-Aeltesten Opel wurde für die glatt geführten Verhandlungen Dank gezollt. 2. Berichte des Kassen- und Verfassungsaus schusses: «) Der Gemeinderat erklärte sein Ein verständnis zur Geldbeschaffung der Restzahlung fürs Wasseriverk, um die 1912 angekauften Wertpapiere jetzt nicht zu veräußern, b) Weiter genehmigte man die Anlegung der Beträge der Nötzold- sowie Albert-Stiftung, die seither bei der Sparkasse ausgeliehen waren, in 4°/,ige Chemnitzer Stadtanleihe, o) Zur Neubesetzung der Schutzmannsstelle waren 58 Bewerbungen eingegangen. Von denselben wurden 10 zur engeren Wahl zugelassen und zwar 3 Gcrsdorfer, 3 Polizeischüler, 2 Schutzleute, die als solche be reits in Dienst stehen und 2 sonstige Bewerber. Gewählt wurde Herr Hermann Ulbricht aus Ebersdorf, ck) Der Abgang des Kopisten Meier nach Lichtenstein wurde genehmigt, desgleichen die erfolgte Ausschreibung zur Neubesetzung mit 550 Mark Jahresgehalt. 3. Das vorliegende Natmalisationsgesuch des Bergarbeiters Franz Thurmwald wurde, da alle Bedingungen als erfüllt anzusehen sind, vom Gemeinderat befürwortet. 4. Kenntnis wurde genommen vom Protokoll über die letzte Verbandsversammlung in Gas sachen. Ebenso von den hierüber noch weiter gegebenen mündlichen Mitteilungen des Herrn Gem.-Aeltesten Obel. 5. Eine Beschwerde in einer Wegeangelegen heit wurde dem Bauausschuß überwiesen. 6. Der Sitzungssaal im Nathause soll neu vorgerichtet werden. verttiche» «ud LächstscheS. * — WitterungSauSsicht für Mittwoch, den 23. Juli: Westwind, wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. * — Mit Kälteund Regenschau ern sind bei uns die Hundstage eingezogen, die des Jahres heißesten Teil in 'den fünf Wochen bis zum 23. August bringen sollen. Sie haben schon längst den Nimbus eingebüßt, eine ununterbrochene Periode höchster Jahres temperatur darzubieten. Im kauenden Jahre, das sich jetzt erst recht aus seine ominöse 13 zu besinnen schei-nt, haben sie sich aber mit einem so frostigen Aprilwetter eingesjühr», wie es zu den seltensten Ausnahmen gehört. Die armen Sommerausflügler und die noch unend lich mehr zu bedauernden Landwirte, deren Hoffnungen auf den Lohn harter Jahresarbeit täglich tiefer herabgcstimmt werden! * — Herr A m t s h a u p t m a n n v. K o p p e n f e l s - G l a u ch a u , der am ver gangenen Donnerstag in Bremen einem tücki schen Leiden erlag, wurtte gestern nachmittag auf dem Friedhöfe zu Laschwitz zur letzten Ruhe gebettet. In der kleinen von Estu und wildem Wein fast ganz überwucherten Toten halle stand der Sarg mit der sterblichen Hülle des Entschlafenen, über und über bedeckt mit köstlichen Blumen und Palmen. U. a. hatte auch der Fürst von Schönburgs Waldenburg eine Kranzspende am Sargs niederlegen lassen. In der hochansehnlichen Lrauerversamrnlung gewahrte man die Herren Ministerialdirektor Geheimen Rat Dr. Rumpelt, Kreishauptmann Dr. v. Oppen, Dresden, Kreishauptmann Los sow-Chemnitz, verschiedene Amtsleute, weiter eine große Anzahl höherer Regierungsbeamter und Offiziere, Vertreter des Bezirksausschusses, der Bezirksversammlung und der Herrschaft Glauchau, der Beamtenschaft und der Gendar merie der Amtshauptmannschaft Glauchau unld zahlreiche Abordnungen von Städten und Land gemeinden des Bezirks. Als der Kirchenkna- benchor die Feier mit dem Gesänge des Cho rals „Jestes, meine Zuversicht" eingeleitet hatte, hielt Herr Konsistorialrat Hofprediger Dr. Friedrich eine tiefergrcifende Gedächtnisrede, der er das Wort der heiligen Schrift „Selig sind d^e Toten, die in dem Herrn sterben" zu grunde legte. Darauf ergriff Herr Bürgermei ster Wirthlgen-Meerane im Namen des Bezirks ausschusses Glauchau das Wort. Das Wirken des Verstorbenen, wie z. B. aus dem Gebiets der Inneren Mission, der Organisation der Wohlfahrtspflege, für den Frauenvereinsbund, für die Organisation der Jugendpflege werde unvergessen bleiben. Für die Beamtenschaft sprach Herr Regierungsamtmann v. Gehe. Der Verstorbene Hobe sich in ilrcn Herzen ein un vergängliches Denkmal der Liebe, Verehrung und unauslöschlichen Dankbarkeit errichtet. Im Auftrage der Superintendentur Glauchau über brachte Herr Pfarrer Püschel ihrem treu be währten Mitarbeiter im Dienste der Kirche den Dankesgruß und für die Geistlichen der Land gemeinden des Bezirks fand Herr Pfarrer Steglich - Langenchursdorf warme Abschieds worte. Mit Gebet und Segen des Geistlichen endete die eindnecksvolle Trauerfeier. * — R e l r u t e n e i n st e l l u n g 1 9 1 3. Die Rekruten für die Truppenteile des 12. und 19. Armeekorps und die Porkehrstruppen wer den wie folgt eingestellt: am 1. Oktober: die Fahrer und Schneider zum Dienst ohne Waffe für Visenbahn-, Telegraphen, Krastfabr- und Lustschiffertruppen; am 2. Oktober: Kavallerie, reitende Feldartillierie, Train, Fabrer der Ma schinengewebrabteilung 19, der Maschinenge wehrkompagnien (ausschließlich der des Infan terie-Regiments Nr. 105), der Bespannungs- abteilung des Fußartilleris-Regiments Nr. 19, am 3. Oktober: Fabrer der Maschinenqewehr- kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 105 und der Bespannungsabteilung des Fußatttil- lerie-Regiments Nr. 12; am 14. Oktober: In fanterie-Repimenter Nr. 103, 104, 133, 134, 139, 177, 179,181, Schützen-Regiment Nr. 108, Jäger-Bataillon Nr. 12 und 13, Feldartilleris- Regimenter Nr. 12, 48, 64, 68 und 78, Eisen bahn-, Telegraphen-, Kraftfahr- und Luftschif- fertrnppen sowie 3. Kompagnie des Königl. Preuß. Flieger-Bataillons Nr. 1; am 15. Ok ftober: Grenadier-Regimenter Nr. 100 und 101, Infanterie-Regimenter Nr. 102, 105, 178 und 182, Feldartillerie-Regimenter Nr. 28, 32 und 77, Pionier-Bataillon Nr. 12 unld 22 ein schließlich Scheinwerfevzug, Fußartillerie-Regi- msnter Nr. 12 und 19; am 20. Oktober: In fanterie-Regimenter 106 und 107. * — Ein Teilnehmer von al len zwölf T u r n f e st e n. Einzig in sei ner Art ist der alte Turnersmann Kgl. Frie densrichter H. Jähn aus Chemnitz. Er hat sämtliche zwölf deutsche Turnfeste, von Ko- burg angefangen, mitgemacht und auf densel ben turnerisch sich betätigt, zuerst als Wettur ner, später als Musterriegentnrner und zuletzt als' Mitglied der Riege Altdeutschland, als welches er sich noch am Montag in der Ab teilung der Siebzig- bis Achtzigjährigen bei den Hantel- und Barren-Hebungen in unge brochener Kraft zeigte. Damit ist seine tur nerische Arbeit selbstverständlich nicht erschöpft: ist er doch bereits von 1858 an als Vorturner in Eibenstock und später von 1862 bis 1866 als Turnwart in Zwickau tätig gewesen. Seit nahezu 47 Jahren gehört er dem Turnverein Chemnitz an, in welchem er 46 Jahre im Turnrat vielmal als Vertreter bei den deut schen und sächsischen Turntagen mitwirkte und nach und nach die Stellen des Schriftwartes und zweiten Vereinsvorstehers bekleidete und jetzt noch Vertroter des Vereins bei der Tur- nerfeuerwshr ist. Den Ehrenbrief der Deut schen Turnerschaft besitzt er bereits seit fünf Jahren.
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