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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130805
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-05
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.08.1913
- Autor
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teile habe Krupp durch die Geheimberichte nie gehabt. Die Verhandlungen werden heute Montag fortgesetzt. Rückblick. - Neberblickt man die bisherigen Ergebnisse der Nntersuchrmg im Krupp-Prozeß, so ergibt sich, daß die übergroßen Sensationsetwartun- gen, die in diesen Prozeß gesetzt wurden, ent täuscht worden sind, und was noch zu erwar ten ist, dürste auch kaum besondere Uebev raschüngen bringen. Die Direktoren Krupps haben ausgesagt, daß die „Geheimberichte" Brandts besondere Geheimnisse garnicht enthielten, daß ihr In halt größtenteils schon bekannt war, daß die Firma sich an die Konkurrenzpreise nie zu kehren brauchte, und daß das ganze System der „Kornwalzer", der Geheimberichte, der Firma finanzielle Vorteile nie eingebracht hat. Das also steht fest, daß in der ganzen Ange legenheit Interessen der Landesverteidigung unnuKelbar nicht berührt worden sind! Wohl aber mittelbar! Die militärische Disziplin er forderte, daß die Zeugoffiziere auch über die ihrer Ansicht nach unwesentlichsten Dinge un- nerbrüchliches Stillschweigen bewahrten. Ein Freispruch dec Angeklagten ist ausgeschlossen. Der ganze Prozeß hat cigemlich nur noch in seiner Anwendung auf zurückliegende Dinge Bedeutung. Es war während der Debatte über die stärkste Heeresvermchrung, die Deutschland je geseben, als der Abgeordnete Liebknecht die Kruppas,färc in einer sensationellen Abmachung dem Reichstag vcv.fctzre. Die beabsichtigte Wir kung blieb allerdings aus. Sie Hal auch spä ter nicht verfangen. Denn was ist von dem „Panama" der deutschen Heeresverwaltung übrig geblieben? Nichts. Selbst die Schul digen, die Zeugleutnanls, haben nur in Leicht sinn, um nickst zu sagen in Dummheit ge handelt. Brandl hatte Auftrag, bestimmte Dinge in Erfahrung zu bringen, die in Essen bereits bekannt waren, Brandts Mitteilungen wurden als Kontrollmcldungen benutzt. Fest- gestellt ist ferner, daß die Konkurrenzfirmen Krupps in genau derselben Weise informiert waren. Wo liegt Schuld? Wo wurden ver botenc Dinge begangen? Gewiß: von den Zcugleutnants. Und wenn sie verurteilt sind, wenn ihre Karriere vernichtet ist, darf Herr Liebknecht triumphieren. Der von ihm gc schützte Buchstabe des Gesetzes siegt! Kleine Thronst. * Kr-beben. Die Erdbebenwarte Hohenheim (Württemberg) registrierte gestern abend nm 6 Uhr 23 Min. ein ziemlich starkes Fernbcben. Die Herdeutferuung beträgt rund 9000 Kilometer. * Ein schwerer Sturm suchte die italienische Stadt Rimini Heini. Durch herabgcstürzte Schorn steine wurden in den Straßen 10 Menschen er schlagen. Mehrere Bauern wurden auf dein Felde von den Blitzen eines gleichzeitig nieder gehenden Gewitters getötet. Viele Häuser sind durch das furchtbare Unwetter zerstört worden. * Sechs Personen vom Vlitz erschlagen. Im Departement Allier, namentlich aber im Arrondissement Lapallisc, gingen vorgestern vor mittag schwere Gewitter nieder, die bedeutenden Schaden aurichtctcn. Bei dem Flecken Mayet- La-Montagnc wurden eine vom Felde nach Hause eilende Bäuerin nnd ihre fünf Kinder vom Blitze erschlagen. * An Wurstvergistung sind in Bucchlsdorf bei Licgnitz (Schles.) 30 Personell mehr oder weniger schwer erkrankt. * Schweres Grubenunglück in Nordamerika. Aus einer Kohlenzeche in Pottsville (Pcunsnl- vanien) ereignete sich eine Explosion, durch die 30 Bergleute getötet wurden. * Schweres Unglück auf einer Kirmes. Auf der in Paderborn (Wests.) abgehallencn Messe lösten sich infolge des Bruches einer Schraube zwei in Acroplanform gebaute Wagen non einem Karussell los und stürzten in die umstehende Zuschaucrmcnge. Zwei Mädchen wurden tödlich, ein Knabe schwer und etwa zehn Personen leichter verletzt. * Zwei Soldaten ertrunken. Zwei des schwimmens unkundige Soldaten nahmen am Sonnabend nachmittag in Pillau ein Seebad. Beide ertranken. Die Namen der Ertrunkenen sind bis zur Stunde noch nicht festgestellt worden. * Automobilunglück. Zwischen Wesseling und Köln fuhr das Automobil des Kaufmanns Lcvn aus Paris gegen ein Fuhrwerk. Der Be sitzer, der seine in Köln bei ihrer Mutter zu Besuch weilende Frau besuchen wollte, wurde hcrausgcschleudert und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Der Chauffeur erlitt nur leichte Verletzungen. * Einen Reitunfall erlitt Prinz Friedrich Sigismund, der älteste Sohu des Prinzen Fried rich Leopold von Preußen, am zweiten Tage seiner dienstlichen Tätigkeit beim 2. Leibhusaren- Rcgiment in Danzig dadurch, daß sich das Pferd, das er ritt, plötzlich aufbäumte und über schlug. Der Prinz kam dabei zu Fall und erlitt einen Bruch des rechten Wadenbeines, der ihn sür einige Wochen dienstunfähig mach!. Er wird die unfreiwillige Muße bis zur Heilung des Bruches iu Berlin verbringen. * Bei der Pilotcnprüsung abgestnrzt. Sonn tag abend 8 Uhr stürzte in Johannisthal der Fliegcrschüler Broks bei der Pilotenprüfung mit seiner JeauiuMaubc ab. Dabei geriet der Appa rat in Brand. Es gelang aber dein Flieger Matthis, Broks ans dem ' brennenden Apparat zu reißen. Welche Verletzungen Broks erlitten hat, mar noch nicht festzustcllcn. * Im Fieberwahn. In Fürstenberg (Oder) stürzte sich der Arbeiter Sparmann im' Fieber wahn ans einem Fenster des Krankenhauses und verschied. * Fünf Frautu ertrunken. In dem eng lischen Seebad Strandhill sind beim Baden in der See fünf Damen, die sich seit einigen Tagen als Badegäste dort aufhielten, ertrunken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. * Mutter uud Tochter vom Blitz getötet. Aus Pilsen wird gemeldet: Bei einem Gewitter, das in der Beneschauer Gegend wütete, gingen Mutter und Tochter aus Mratsch bei Poritsch an der Sazawa zum Jahrmarkt nach Beneschau. Sie trateu unter einen Baum. Plötzlich schlug der Blitz ein und tötete beide Frauen. * Bo« niedergehendem Gestein getötet. In Schappach bei St. Ingbert sind in der Grube Camphausen von niedergehendem Gestein drei Bergleute getroffen worden. Einer wurde sofort getötet, die beiden anderen erlitten schwere Ver letzungen. * Attentat auf russische Richter. Aus Tiflis wird gemeldet: Auf dem Bahuhofc der Stadl Gori gaben Unbekannte gegen den Staatsanwalts gehilfen Tkatscheff, den Untersuchungsrichter Drocharoff und den Kreischef Blau, die beieinander standen, Schüsse ab. Kreischef Blau erhielt eine tödliche Wunde, an der er starb. Die beiden anderen Beamten wurden leicht verletzt. * Zur Einbecker KindeSmordasfärc. Der Verdacht der Täterschaft gegen den Fuhrwerks besitzer Wolter in Einbeck hat sich als unbe gründet erwiesen. Er kommt also dabei nicht in Frage. Dagegen wurde jetzt eine neue Spur entdeckt. Untersuchungsrichter und Staatsanwalt aus Göttingen haben zahlreiche Vernehmungen vorgcnommen, über deren Ergebnis noch nichts verlautet. * Bon einem Eiscubahnbeamten im Eilzuge beraubt. Nachts wurde im Eilzuge Hannover— Dortmund einer Dame eine Handtasche mit 100 Mark Inhalt geraubt. Ein in einem anderen Abteil allein schlafender Herr erwachte, als der Mann ihn zu berauben versuchte. Der Täter ist ein Eisenbahnbeamter, der in dem Eil- zngc beschäftigt war und in Hannover wohnt. ' Wiederum ein Kasienbote beraubt? Aus Hilden (Rheinland) wird gemeldet: Einem Boten der Firma Alexander Koppel, der in Begleitung eines anderen Boten von Solingen nach Hilden gefahren war, ist auf dem Bahnhof die Löh- nungssumme von 2OG>0 Mk., die er im Solinger Hauptgeschäft der Firma abgeholt hatte, abhan den gekommen. Der Bote erklärt, ein Räuber i hätte ihm das Geld abgcuvmmcu, nachdem ec ihm Pfeffer ins Gesicht gestreut und ihn am Halse gewürgt hätte. Der Räuber sei entkom men. Es ist auch möglich, daß der llcberfall fingiert ist Vis jetzt sind vier Personen ver haftet worden. * Ans die Insassen eines Automobils ge schossen. Aus Rom wird gemeldet: Auf ein Automobil, in dem sich die Familie des Bankiers Parisi befand, wurde auf der Fahrt nach Nnzio geschossen. Die Insassen wurden verletzt, der 31jährige Sohn Parisis tödlich. * Verbrecherischer Ncberfall. Zwei Berg leute in Essen, die friedlich ihres Weges gingen, wurden von einem unbekannten Maune über fallen. Ec stach einen der Bergleute nieder, dec sofort tot war. Der zweite wurde schwer verletzt. * Unterschlagungen bei einer tschechischen Sparkasse. Gelegentlich der soeben vvrgenommeneu Revision bei der städtischen Sparkasse in Prerau ist man großen Nntcrschleifcn auf die Spur ge kommen. Die Unterschlagungen, die die Höhe von 200 uOu Kronen erreichen, gehen aus mehrere Jahre zurück. Der Buchhalter der Sparkasse, Franz Dvorschak, stellte sich selbst der Staats anwaltschaft in Olmütz. Ein Mädchenräubcr verhaftet. Ein Manu, der nach Bingerbrück wollte, wurde auf einer Station der Nhem—Nahe-Bahn aus dem Zuge heraus verhaftet. Während der Fahrt hatte ein Schaffner Verdacht gegen ihn geschöpft, weil zwei Mädchen im Alter non 15 bis 17 Jahren, die in seiner Begleitung reisten, unaufhörlich weinten. Der Verhaftete verweigerte jede Angabe seiner Personalien. * Landung eines deutschen Ballons in Araul- reich. Ein mit drei Personen bemannter deutscher Ballon landete gestern nachmittag bei Rnpi en Voevre. Er kam von Frankfurt a. Ri. uud war durch deu Wind nach Frankreich getrieben. Da an Bord nichts Verdächtige? gefunden wurde, wurde nach Hinterlegung des Zolles gestattet, die Rückreise anzutrcten. * Eine neue Tropfsteinhöhle wurde beim Bahubau Heiligeustadn-Schwebda beim Dorfe Kaltenebcr entdeckt. Bei den weiteren Nachsor schungen hat mau jetzt eine noch größere, etwa 20 Mtr. lauge Tropfsteinhöhle entdeckt. Der in der Höhle wahrnehmbare Luftzug deutel darauf hin, daß noch weitere Höhlen oder Spalten vor handen sind. * Norwegische Rigorosität. Am Mittwoch ereignete sich ein schweres Unglück aus einem Gehöft bei Gnlvaugcn in Norwegen. Das deutsche Tvuristcuschisf „Großer Kurfürst" lag auf dem Fjord vor Anker. Einige Mann seiner Besatzung, die Landurlaub erhalten halten, machten eine Partie auf das Jjcld und sollen bei düscr Gelegenheit Steine haben Hera drallen lassen. Durch einen Stein wurde ciu Mädchen, das unweit des Hofes im Heu arbeitete, erschlagen. Tic Deutschen wurden festgenommen, gegen Abend aber wegen mangelnden Beweises wieder freigclasseu. Durch deu Amlsmaun wurden sic jedoch am Sonnabend unmittelbar vor der Ab fahrt des „Großen Kurfürsten" von Bergen wieder verhaftet. * Tas Raubtier aus der Stubalpe. Im Gebiet der Stubalpe treibt seil Wochen schon ciu unbekanntes Raubtier sciu Unwesen. Alle Nach forschungen, alle Treibjagden, die inan aus die ge heimnisvolle Bestie, die schon Hunderte von Kühen, Kälbern und Schafen zerrissen hat, unternahm, sind bisher ergebnislos geblieben. Jäger glauben, daß es sich nm einen ungewöhnlich starten Luchs handelt, die Bauern meinen dagegen, daß es sich um ein Nudel Wölfe handelt. Zu bezweifeln ist jedoch, daß Wölfe sich gerade hier, in felsiger Gegend, aufhalten. Mau glaubte zuerst an Uebcrtreibuugcn, als vou Hunderten gerissener Tiere berichtet wurde, doch haben Nachforschungen die volle Wahrheit ergeben. Eine militärische Streife, die auf das mysteriöse Raubtier ausge führt wurde, blieb erfolglos. Jetzt hat sich eine Schar Jäger zusammcngetan, die auf alle Fälle hinter das Dunkel der aufregenden Angelegenheit kommen will. * Lehrer Wirth. Dieser Namc ist wieder einmal in aller Munde. Lehrer Wirth in Nürn berg hat einen Apparat erfunden, der, auf dem Prinzip der Ferncntsendnng elektrischer Wellen beruhend, es ermöglicht, einen in voller Fahrt befindlichen Eisenbahnzug von jeder beliebigen Stelle aus zum Halten zu bringen. Vor zwei Jahren erfand Lehrer Wirth das elektrische Fern lenkboot, das vom Ufer aus mittels elektrischer Wellen in jeder beliebigen Richtnng gelenkt werden konnte. Die elektrische Eisenbahnfcrnbremse Wirths unterliegt bereits der genauen Erprobung der Eisenbahuvcrwaltung. Wirth hat seine physika lischen Studien in seinen freien Stunden betrieben, — ein Bravo dem fleißigen Mann! Chemnitzer Marktpreise vorn 2. August 1913. pro 50 Kilo. Weizen, fremd. Sorten, 11 M. 80 Ps. bis I I M. 80 Pf. . sächs. 70-73 Irx 9 - 35 r 9 2 95 - - - 73-77Irg 9 L 95 - IO - 30 s Rogge», sächs. 8 - 30 - - 8 - 80 - - preuß. 8 65 s 8 r 85 s rs Gebirgsroggen, sächs. 6 - 50 r - 7 50 r Roggen, fremder — c — - - - — - — s § Gerste, Brau-, fremde — L — - - - — s L - - sächs. 8 L — - 8 50 - - Futter- 7 25 - - 7 - 70 r s Hafer, sächs. 8 - — - 8 - 60 - - - bcregucl 6 50 - - 7 25 s - preußischer 8 - 90 - s 9 - 10 s - ausländischer 8 90 - - 9 - 5 - Pf Erbsen, Koch 10 - 5 - in 10 r »r Erbsen, Mahl- uud Futter- 9 - 15 - L 9 - 65 Heu, neues 3 - — - - 3 - 10 r- - gebündeltes ,> - 80 c - 1 - 30 - „ alt^ - 50 L - 1 - — - Z Stroh, Flegcldrnsch - 20 - .> - 40 - -vr Stroh, Maschinendrnsch, Langstroh I 50 r I 80 - Krummstroh I L 10 s - I - 40 - Kartoffeln, inländische 3 - 25 - - 1 - — - ausläno. c — - — — - Bnttcr pro 1 Kilo - - 60 - s 2 - 80 - StürwesamlUM Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal aus die Zeit vom 27. Juli bis 2. August 1S»3. ») Geburten: Ein Sohn : Dem Klcmpnermeister Ei nst Linns Förster, dem Modelleur Wenzel Slusny, dem Scherer Einst Hein rich Barthel, dem Hauswebcr Paul Martin Küchler, dem Maurec Karl Ernst Bach. Eine Tochter: Dem Schneidemüller Franz Hugo Hoppe, dem Maschinenschlosser Richard Max Rudloff, außerdem l uneheliche Tochter. d) Aufgebote: Der Radclmachcr Friedrich Wilhelm Albani mit der Radelarbeiterin Anna Marie Boit, beide hier. Der Bahn arbeiter Richard Kurl Einst hier mit der Handschuh näherin Frieda Elsa Schubert in Oberlungwitz. e) Eheschließungen: Der Bahtiarbeiier Richard Albert Nitzsche in Erlbach bei Kirchberg mit der Handschuhstickeriu Anna Marie Nowak, hier. Der Hausweber Karl August Bohne mit der Tcekenknüpferin Bertha Dost geb. Pöhlmann, beide hier. <t) Sterbefälle: Friedrich Paul Uhle, Sohn des Handarbeiter-- Panl Robert Uhle, 3 Jahre alt. Die WebermeistcrS-Ehefrau Anguste Feldmann geb. Beyer, 68 Jahre alt. Die ledige Nadelarbcitcrin Anna Helene Hartwig, 17 Jahre alt. Harald Hermann Hartwig, Sohn der ledige» Nadel- arbeüerin Anna Helene Hartwig, I Woche alt. Sophie Bertha vciebcl. Kranß vcrw. gcw. Franz geb. Taubert, 53 Jahre alt. Der Schachtmeister August Ott, 17 Jahre alt. Standesamts-Nachrichten von Gersdorf vom 19. Juli bis 1. August 1813. »f «vrdurt«» t Ein Sohn: Dem Fcilenhaner Otto kluge, dem Berg arbeiter Franz Kroupa, dem Aergnibeilcr Max 'Albert Spindler, dem Bergarbeiter Robert Max Nestler. Eine Tochter: Dem Westsschlosser Karl Richen d Drechsler, dem Strumpfwirker Paul Emil Müller, dem Bergarbeiter Emil Albert Kreißig, dem Bergarbeiter Paul Sobkicwicz, dem Bcrgschmied Max RobeU Lohse. öl »usgevote: Der Malcrgehilfc Paul Arthur Metzner, Witwer, mit der Fabrikarbeiterin Ida Bertha Pcstcr, beide hier. Der Strnmpfwirkcr Paul Hermann Sciscrl mit der Handschnynähcrin Helene Martha Großer, beide hier. Der Bergarbeiter Bernhard Reinhold in Marl mit der Verkäuferin Anna Elisabeth Illing, hier. Der Berg arbeiter Milli Max Arnold mit der Kctllcrin Anna Martha Kretschmar, beide hier. e) «rdeschlirbnnqe»: Der Bergarbeiter Karl Rudolf Kahle mil d r Hand schuknähcrin Helene Marie Bochmann berdc vier. Der Gutsverwnltcr Hans Willy Nees mir der Haustochlcr Johanna Katharina Illing, beide hier. Der Bergarbeiter Karl Gustav Bochmann in Lngau mit der Fabrilarbeue in Frieda Elsa Müller, hier. >0 Sterbrsälle: Ein totgeborener Knabe dem Bergarbeiter Ernst Paul Erba. Die GutsbesitzerSchefrau Ernestine Friede rike Buschmann geb. Vortcl, 63 Jahre 10 r- on W Tg. Standesamts Nachrichten von WnstenbrKnd. Monat Juli kV3. a) Geburten: Ein Sohn: Dem Strumpfwirker Otto Louis Fried rich, dein gcucrmann Hermann Albert Weinhold, dem Bäckerei-Inhaber Georg Friedrich Wötzel, dem Montenr Otio Albin Knoth; außerdem 3 uneheliche Geburten. d) Aufgebote: Der Bantechnikcr Max Richard Franke in Oltendorf- Okrilla mit der Haustochter Anna Helene Fröhner hier. Eheschtteßungen Keine. <l» Sterbesälle: Mnx Albert Schönseid, Sohn des Maurers Max l O»win Schönfeld, 2 Monate alt; die SchachtnreisterS- l Ehefrau Marie Auguste Arnold geb. Beyer, 43 Jahre alt; der Jnvalidenlentcuempfänger Christian Gottlceb Götze, 84 Jahre alt- die Rentenempfängerin Auguste Wilhelmine verw. Schneider geb Reichelt, 77 Jahre alt; Anna Marie Zacearie, Tochter des Steinbruchsarbeiters Pietro Vao'a Zacearie, 4 Monate alt; der Strumpf wirker Franz Anton Clemens Roth, 61 Jahre alt; die Jnvalidcns-Ehefrau Auguste Wilhelmine Fichtner geb. Klnge, 60 Jahre alt. Kirchenuachrichten. Mo« Krrsdorf. Dienstag, den b. Augnst, abends 8 Uhr Bibclstnndc in der Kirchschulc. Donnerstag, den 7. August, abends 8 Uhr Bibclstnndc im Untctdovs bci H. Kohlenhändler Tcichncr. Ko« Müsteuvrand. Mittwoch, den 6. August, abends viertel U Uhr Ver sammlung des cv-Inth. Jünglingsvclcins im Bsarrhansc. Donnerstag, dcn 7. Augnst, abends viertel 9 Uhr Bibrl- stnndc dcr landcslirchl. Gcmcinschast im Pjarrhnnsc. Eingesandt. (Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt dir Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.) Nichts zeiget deutlicher das Mißverhältnis dcr pvlinichcn Machtvcctcilmui üu Deutschen Reichstage als die Walüstatistil. Die letzten Veröffentlichungen des kaiserlichen statistischen Amtes über Watstzifsern Haden wiederum zn allerlei nützlichen Bc-uachlungen in dieser Rich umg angeregt. Die politische Machtverteilung vei den letzen Reichstagswahlen ist in runden Zi fern ansgedrückt die, daß 1 100 00(1 Kon servativen 1 ll()0 OOO Nationalliterale und l 590 000 Fonschritiler gegenüberstehcn. Jede der literalen Parteien ist für sich also recht erheb'ich stärker als die Konservativen es sind, hn einfachen Zahlen ansgcdrnckt liegt es so, daß von zehn deutschen Wahlern vier sozial demokratisch, drei liberal, zwei klerikal nnd einer komcrvaliv gcksinnt ist. Es läßt sich in der Fülle des Einzelmarcriats, das diese Zal kemnasten entkalken, manche Perle finden, und die politische Aufklärungsarbeit dcr liberalen Parteien wird dafür zu sorgen haben, daß diele Schätze nicht ungchoben bleiben. Rechnet man die liberalen Stimmen als Einheit, wo zn man nm so mehr berechtigst ist, als die liberalen Parteien bei den letzten Reichstags wallen in einer, nur durch wenige Ausnah men durchbrochenen geschlossenen Schlachtsronl anjHmrschicrlen, so ergibt sich die Tatsache, daß der deutsche Liberalismus über 25,9 Pro zent aller abgegebenen Stimmen auf seine Kandidaten musterte. Er übertrifft damit das Fentrnm, das nur 10Z Prozent der abge aebenen Stimmen erzielte nnd rückt an die ,weite stelle. An der ersten steht die Sozial demokralie mit 3l,8 Prozent aller abgegcbe nen Slimmen. Se!r intere'saut ist, daß der RiUccalismns in den einzelnen Ortscha ten je nach il rer Gros e teils an erster, teils an zwei ter Stelle steht. Die amküche Sratistit saßt olle die One mi> wenigoc als 2000 Einwohnern in eine Gruppe zusammen. Diese Orte sind das cigenlliche Land. Die Konservativen bc hanp.cn zwar immer, die Partei der boden stcndm.cn Clemente zu sein nnd ihren Rückhalt ans dein stachen Lande zn haben. Die Sm üslis m derleot diele konwcvalivc Vehanplnng. hn der Reilensolac des ländlichen Summen antests sieben die liberalen Parteien mit 2Ist> Prozen! aller abgcgcbcnen Summen all de> Spitze, das (jentrnm iolgr mil 20,5 Prozeni, die Sozialdemokralen mit I9 Prozent nnd dann erst k'mnmcn die Konservativen mil 17,5 Prozcnl aller abgegebene:! Landstimmen. A(m leibst ans dem flachen Lande flehen die Zion sei nativen orsl an vierter Stelle. Noch nngüm stigcr sckmciden sie in dcn kleincren Staoicn. die zmischen 2000 nnd 10 000 Einwohners baden, ab. hm diemr Gruppe sieht die Sozial- demoUmue mu 35,8 Prozenl au der Spitze Die Liberalen haben 27,1 Prozent der Klein sladlslimmen erhallen, das Zennrnm erstelle 19.8 Prozent. Fn weitem Abstande kommen dann erst die Konservativen nul 5,7 Prozent der ulrinstadtslimmen. Also mich dort, nm der kleine gewerbliche Mittelstand zn Hang' ist, l aben die .0 on'ccvauvcn teinertt'i h ick ha,U in dcr Vcvöllcrnng. 'Roch nng msliger sielen sic nalürlich in den Großstädten da. Die Slad e mer 10 000 Cinwoiner säten bch ypn letzten Ammen folgende Grnppiernng: 19,3 Prozenl Sostaldemottalen, 29,1 Prozent Liberale, 10,9 Prezenl Zentrum und nur 3 Prozenl >ton er oauve. Diese (jistern sollten allen Liberalen ;n denken cel en. Ji re Postcion ist bei den liier drei Millionen Wälstcrslimmcn nnd bei idrer fahrenden Stellung in Stack, nnd Land nmhciattig leine schiechie. Rechne! man gar die Lin'sslimmen als Einleit, jo ergibt sieb di. emerienswerie ikaijache, daß von 12 MO 1 innen Wällern 7f(t Millionen sich bei den Irmen Wallen stir die Linke enstchieden haben. Die .u onscrvativcn schelten gerade nencrdings wieder ans unser ..demokratisches Reicyslems weu.reckst". Die Staö.ftik der Tatsachen zeig!., nah dieses Waiirechl dank der gcgcnwir.ig.cn Wattt.rcisemteilm'g die K onservativen ans er mdeni ieh begstnsligu Nachdem jetzt die grn 1 en nationalen Anlgaben getost sind, nachdem amb f r die Deckung der Riistnngsansga en pcsonu worden ist, wäre es sehr wobt an der Zeil, .'innnst darüber nachzusinnen, wie das Mumrh.st.nis zwischen Mandaten nnd Stim menzakt bei ocn Wahlen zum Reichs.agc wc nigstens in etwas zn reformieren ist. n.
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