Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130814
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-14
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.08.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anstrich und andere folgen noch, Straßen wer den gewalzt und auch sonst deutet vieles darauf hin, daß für den KönigSbesuch gerüstet wird. Auch in unserem Gersdorf ist mancherlei ge- schehen, das Ortsbild anheimelnder zu gestalt« n Die vor kurzem in Angriff genommene Bord- stetnlegung zwischen dem „Grünen Tal" und der Hauptschule geht ihrer Fertigstellung ent gegen. Es steht zu hoffen, daß noch weiteres Nachfolgen wird. * OelSuitz i E., 12. Aug. Der König von Sachsen wird unseren Ort am 1. September besuchen. Unter anderem wird Se. Majestät das Bergwerk „Deutschland" besichtigen. — In unserer Gemeinde ist nun auch beschlossen worden, den Kornblumentag am 31. d. Mts. abzuhalten. Es ist ein Ehren- und Arbeitskomitee gegründet ivorden, das auch in den nächsten Tagen dieser Woche noch einmal zusammentreten wird, um das Prograinm aufzustellen. Die hiesigen Ge sang-, Turn- urid Musikvereine haben ihre Mit wirkung zugesagt. Man plant auch, einen Fest zug zu veranstalten. * Ehemnitz, 13. Aug. Ueber das Ver mögen der Sport- und Lunapark-G. m. b. H. wird, wie vorruszufehen war, das beantragte Konkursverfahren mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Masse nicht er öffnet werden. Nach der eingereichten Vor- mögensübersicht stehen den Aktiven von besten falls 3000 Ml. allein schon 10 000 Mk. Pacht- zinsforOerungen und 500 Mk., Gehallsforderun- gen gegenüber. * Eppendorf, 13. Ang. In recht bedrohlichem Umfange nehmen hier die Masern überhand. Von den Schulkindern liegen über 30 an dieser ansteckenden Kinderkrankheit darnieder und von den noch nicht schulpflichtigen Kindern ist eben falls eine große Anzahl befallen. * Mittweida, 12. Aug,. Gestern abend Iain es- in einem Trnzlo'al zwischen Maurern und Stcinarbeitern zu einem Streit, der in eine w istc Schlägerei ausartete, wobei das Messer eine große Rolle spielte. Ein Maurer wurde dabei so schwer verletzt, daß er ins Krantenlaus überführt werden mußte. Er be findet sich in Lebensgefahr. Vier der Haupt- betciligten wurden festgenommen. * Freiberg, 12. Augr Wegen einer großen Reihe erheblicher Betrügereien im Be zuge von Waren wurde dem 28jährigen Kauf mann Friedrich Paul Schieritz aus Wülknitz bei Großenhain von der Ferienstrastammer des hiesigen Landgerichts eine schwere Strafe zu diktiert, nämlich wegen vollendeten und ver suchten Betrugs und schwerer Urkundenfälschung 2 Iabre 8 Monate Zuchthaus. Er hat iu Zethm bei Sayda und dann in Bienenmühlc ohne jede Barmittel ein Warenhaus eröffnet und durch betrügerische Manöver seine Liefe rauten um große Summen geschädigt. Zur Ausübung seiner unlauteren Geschäfte ge brauchte er die Hilfe seiner Geliebten, der 33- lährigen Kellnerin Marie Auguste Schirmer aus Grabig, die 8 Monate Gefängnis erhielt. Sie will von Schieritz unter Drohungen ge zwungen worden sein. * Zug bei Freiberg, 12. Aug. Die Zeiten ändern sich — dies zeigt sich recht deutlich bei der Bewohnerschaft unserer Gemeinde. Im Jahre 1911 zählte sie ungefähr 150 steuerpflichtige Berg leute — die im Ruhestande befindlichen nicht eingerechnet — und von Ende September d. I. ab wird noch — ein Bergmann von hier bis auf weiteres zur Schicht anfahren. * Dresden, 12. Aug. Die unter der Bezeich nung Kirchliche Septemberfeste bekannten Veran staltungen des Sächsischen Hauptmissionsvercins und der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft finden dieses Jahr in der Zweiten Scptembcrwvche statt. In der Hauptversammlung am 9. Sep tember wird Missionsarzt Dr. Zerweck-Stuttgart einen Vortrag halten. Bei der Jahresfeier in der Frauenkirche hat Superintendent Reimer- Rochlitz die Fcstpredigt übernommen. Auch eine Missionsabendversammlung wird veranstaltet, auf der Professor Dr. Paul-Leipzig sprechen wird. * Leipzig, 12. Aug. In der Zeit vom Mittwoch bis Freitag dieser Woche ist zu er warben, daß die Besucherzahl der Jnternabio- nalen Bau achyAusftellung die zweite Million erreicht. Die Ausstcllungsleitung hat sich wie derum entschlossen, diesen zweiten millionsten Besucker durch die Stiftung einer gobdeuen Giashütter Lange-Präzisionsuhr besonders zu ehren. Au dem Tage, an dem voraussichtlich die zweite Milion voll werden wird, erhält jeder Besucher, der eine Einlaßkarte löst, einen besonderen Schein, auf -dem zweimal ein und dieselbe Nummer gedruckt ist. Die eine Hälfte der Karte wird vom Kontrolleur abgetreunt und in eine Blechbüchse geworfen, die andere Hälfte bekommt der Karteninhaber. Am näch sten Morgen wird dann der Inhalt der -1 Blechbüchsen in einem Behälter vereinigt. Nach gehöriger Mischung wird ein Mitglied des Direktoriums eine Nummer aus diesem Be hälter ziehen. Der Inhaber des entsprechenden Nummcrscheins wird die kostbare Prämie er- l alten. — Zu dem Unglückssall auf der Ge birgsszeneriebahn der Internationalen Bau- fachausstellung, über den wir kurz berichteten, ist noch folgendes nachgutragen: Die Ver letzungen bestehsn in Schenkelbrüchen und Quetschungen, sowie Hautabschürfungen. Für die Verletzten, die iu das Krankenhaus einge liefert wurden, durfte eine Lebensgefahr wohl kann, bestehen. Es bewahrheitet sich ferner, daß der Unfall darauf zurückzuführeu ist, das, ein herabhängender Damenmantel sich um ein Rad wickelte und so den Wagen zum Stellen brachte. Die Katastrophe hätte jedoch nicht eintreten können, wenn der nächstfolgende Wa- oen rechtzeitig gebremst worden wäre. Wie nun die behördliche Untersuchung sestgeste-M hat, waren die technischen Bremsvorrichtungen der Bahn in Ordnung. Auch eine Probefahrt init den beschädigten Wagen ergab die voll kommene Betriebssicherheit der Anlage. Mit hin kann dar Unfall nur der Leichtfertigleic eines Wagenführers zug^chrieben werden, der zwei Haltesignale uücht beachtet Hal. Es ist aber einwandfrei erwiesen, daß diese beiden Haltesignale auch zur Ze t der Katastrophe richtig funktioniert haben. Nach der Unter suchung wurde der Betrieb der Bahn, der auf polizeiliche Anordnung bin eingestellt »norden war, sofort wieder freigegeben. — Der serbische Anarchist Dufan Tobovic (Dufchan Todovits) aus Milanowac Gornji, der in Leipzig ge wohnt hat »md sich hier auch verschiedener Be trügereien seinen hier wohnhaften Landsleuten gegenüber schuldig gemacht hatte, ist vom Po- lizehamt Leipzig als lästiger Ausländer aus dem Königreich. Sachsen ausgewiesen worden. * FriedrichSgrün bei Zw'ckau, .'3. Aug. Als der 67jährige Handweber und I walid Franz Voigt gestern vormittag mit Petroleum im Ofen Feuer machen wollte, gerieten plötzlich seine Kleider in Brand. Der Unglückliche, der im Nu in Hellen Flammen stand, rannte in seiner Ver zweiflung, laut schreiend, in den Garten, wo er, am ganzen Körper fürchterlich verbrannt, tot zusammenbrach. * Lößnitz i. E., 13. Aug. Gestern früh in der dritten Stunde wurde das dem Gutsbesitzer Reimann gehörige, im oberen Stadtteil gelegene Gut ein Raub der Flammen. Durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr wurden die umliegen den Häuser verschont. Die Brandursache ist zur zeit noch nicht bekannt. * Cunersdorf beh,Buchholz, 13. Aug. In dem Wohngebäude des Malermeisters Ullmann brach gestern abend 6 Uhr Feuer aus. Die Brandursache ist vermutlich Selbstentzündung durch Heu, welches auf dem Boden untergebracht war. Das Haus brannte bis auf die Um fassungsmauern nieder. * Herlasgrün, 12. Aug. Der Waldarbeiter Gustav Hertel suchte am Sonntag im hiesigen Walde nach Pilzen. Während dieser Beschäftigung wurde er plötzlich von dem vor einigen Monaten hierher versetzten Forstgchilfcn angerufcn, ohne jedoch auf das „Halt!" zu achten. H setzte seinen Weg fort, als plötzlich ein Schuß krachte und dec Waldarbeiter zusammenbcach. Der Getroffene wurde in seine Wohnung gefahren, wo der her- bcigerufene Arzt feststellte, daß H 28 Schrotkörnc» in die Beine eingcdrungen waren. Lebensgefahr besteht indessen nicht. * Pirna, 12. Aug. Einen kühnen Sprung wagte am Sonntag mittag ein Passagier aus Sebnitz, der mit dem Zage von Hohnstein nach Kohlmühle fuhr. Unterhalb Lohsdorf nahm ihm der Wind den Strvhhut. Knrz entschlossen, sprang der Mann vom Zuge ab und nahm seinen Hnt, der unterdessen von einem Mädchen aufgehoben worden war, an sich, bedankte sich und wanderte gemütlich, mit der Fahrkarte in der Tasche, seiner Heimat zu. * Greiz, 12. Aug. Infolge einer Accth lcnerptofüm wurden durch umherflicgeud.' S äcke eines Gasreinigers der 41 Jahre alte Klemp nerge^elle Küfer und der 71 Jahre at.e Hans mann Hiemer schwer verletzt. An dem Auf kommen Küfers wird gezweifelt. — Während die Heidelbeerernte in den reußischen Waldun gen Heuer seh« gering ausgefallen ist, dürfte der Ertrag der Preiselbeerernte sehr reich sein. Am Sonntag Purste mit dec Ernte begonnen werden. Zu vielen Hunderten strömten die Beerensucher in der Sonntagsnackst iu die Walder, um mit dem Schlage 12 Uhr, mil Laternen bewaffnet, mit dem Einsammeln zu beginnen. Ganze Tragkörbe voll Beeren wur den in kurzer Zeit heraus und zu Tausenden von Litern auf den Markt gebracht. Kleine Chronik, * Indische Uebcrschwemmungen. Der Verlust an Menschenleben bei der großen Ucberschwemm- ungskatastrophe in Indien ist glücklicherweise geringer als angenommen wurde. Das Unglücks gebiet zwischen Bucdwan und Kalkutta bietet interessante Buder. Ganze Herden von Arbeite- elefanten sind beschäftigt, riesige Baumstämme zur Reparatur der zerstörten Dämme und Eisen bahnlinien herbeizuschlcppcn. Die Tiere werden auch dazu verwandt, Menschen, die sich vor der verheerenden Flut auf die Bäume gerettet haben, herunter zu holen. Besondere Klage herrscht unter den Indern wegen der Zerstörung von Tempeln und ihre erste Sorge ist, diese wieder aufzubaucn, während die Behörden darauf dringen, daß wenigstens von der Feldbestellung gerettet werde, was noch zu retten ist * Vom Ostpreußischen Rundflug. Der Unfall des am Ostpreußischen Rundflug teilnehmenden Leutnants v. Eckenbrecher, der mit seinem Be gleiter Leutnant v. Schröder aus 200 Meter Höhe abstürzte, ist sehr glücklich verlaufen. Beide Flieger blieben unverletzt, während der Aeroplau zertrümmert wurde. Die Anfklärungsübung bei Insterburg nahm einen sehr interessanten Verlauf. Es war ein Truppcnübergang ütur t ie Inster zu beobachten. Die Aufgabe' nur daäei, in möglichst kurzer Zeit viel zu beobachten und zu melden. Dabei wurde bewiesen, daß in be stimmten Fällen der Ansklärnng-dienst des Acro- plans bedeutend wertvoller ist als der der Kavallerie. * Ohne Zwischenlandung von Spanien nach Bremen geflogen ist der französische Aviatiker Seguin. Er war in Biarritz aufgestiegen. Die zurückgclegte Strecke beträgt etivas mehr als 1300 Kilometer. Scguiu hat demnach die Leistung Brindejoues, der au einem Tage von Pacis nach Warschau (ea. 1100 Kilometer) flog, »licht ganz erreicht. * DaS Swinemünber vootSunglück. Der Staatsanwalt hat nach Vernehmung verschiedener Personen und nach Besichtigung des Unglücks- bootes keine Veranlassung gefunden, gegen irgend welche Personen Anklage zu erheben. Die letzten Leichen der Verunglückten sind nunmehr gefunden worden. * Ein furchtbarer Unfall. Unweit der Station Hohenbudberg bei Essen wurde ein Arbeiter, der sich aus einem Wagen der Kleinbahn hinaus- lrhnte, von einem begegnenden Eisenbahnzug am Kopfe erfaßt. Der Kops wurde vom Rumpfe getrennt. ' Pom Heuduft getötet. Aus einem Dorfe Russisch-Polens wird geineldet, daß ein Bauer init seinen beiden 12 und 14 Jahre alten Söhnen, die sich in einem Heuhaufen zum Schlafen ge beitet hatten, durch die Narkose des Heuduftes getötet wurden. * Drei bergsteigcnde deutsche Studenten ver mißt. Wie dem Pariser „Journal" aus Grenoble gemeldet wird, haben sich drei deutsche Studenten der dortigen Universität, deren Namen nicht an gegeben werden, bei einer Besteigung des Berges Casgue de Nerpn ohne Führer an einer unzu gänglichen Stelle veiirrt. Eine Abteilung von Trägern und Führern ist aufgebrochen, um ihnen Hilfe zu bringen. Näheres ist noch nicht bekannt. * Las Tegeruseer Unglück. Gegen den Kammersänger Leo Slezak, den berühmtesten Sänger Oesterreichs, mit dessen Segelboot der Leipziger Operettensänger Sturmfcls tödlich ver unglückte, ist ein Strafverfahren eingeleitet worden. Das Segelboot Slezaks soll seeuntüchtig gewesen sein. Slezak hat sich von der Gemütsdepres sion aus Anlaß des Todes seines Freundes noch nicht erholt. * Ein neunjähriges Kind tot in einem Koffer aufgefunden. Ein neunjähriger Knabe in Mann heim verkroch sich beim Spielen in einen Koffer. Der Deckel des Koffers fiel zu und sprang ins Schloß, so daß das Kind ersticken mußte. Erst am Abend sand die Mutter den Knaben tot in dem Koffer auf. * Trauriger Zwischenfall bei einem Ver gnügen. Aus Genf wird gemeldet: Bei dem Feuerwerk, das im Park Saux Vives als Ab schluß des diesjährigen Wasserstugzeugmeetings stattfand, wurden durch die Explosion eines mit Pulver gefüllten Mörsers zwei Personen verletzt und einem jungen Mädchen von Herumstiegenden Eisensplittern der Kopf zerschmettert, so daß dec Tod sofort eintrat. * Dnmme Jungenstreiche. In Krembach (Vaden) stahlen 6 Schirlbuben im Alter von 10 bis 13 Jahren aus einem Steinbruch Pulver, das sie anzündcten. Ihre Kleider fingen Feuer, und sämtliche Jungen standen iir Hellen Flammen. Sie sprangen in ihrer Angst in einen nahen Vach. Drei von ihnen haben so schwere Brand wunden erlitten, daß an ihrem Auskommen ge zweifelt wird. — Ein nhnli^ er dummer Jungen streich ereignete sich in der Nähe von Weinheim (Odenwald.) Zwei Knaben, die Indianer spielten, randen einen anderen kleineren Knaben an einen „Marterpfahl", gossen Spiritus auf den Boden und zündeten ihn an Der Knabe erlitt eben falls sehr erhebliche Brandwunden, ehe er los gebunden und abgclöscht werden konnte. * Eine dunkle Affäre. Der „Ostseeztg." zu folge soll auf dem Truppenübungsplatz Hammer stein ein Hauptmann eines dort übenden Feld- artillerie-Negimcnts verhaftet worden sein, lieber die Gründe der Verhaftung verlautet noch nichts Näheres. * Tas Nachspiel zum Lnneviller „Zwischen fall" Gegen den deutschen Arbeiter Schneider m Lnneville, dessen Frau die Mär von der Zer störung der Schneidcrschen Wohnung durch fianzösischcn Pöbel in die Welt gesetzt hatte (um ihren Mann früher von der Rcservisten- Uebung loszubekommen!), ist von der französischen Behörde ein Strafverfahren wegen unterlassener Anmeldung eingeleitet worden Sehr wahrschein lich wird auch die Famllie Schneider ausgewiesen werden. * Großes Defizit der Genter Weltausstellung. Was Schwarzseher prophezeiten und was immer schon gemunkelt wurde, ist zur Tatsache geworden: Die Genter Weltausstellung schließt mit einem Riesen-Defizit ab. Der Besuch ist seit den letzten Wochen verschwindend gering geivcsen. Mehrere Firmen, die besondere Vcrkaufsständc aus dem Terran» der Weltausstellung errichteten, haben Konkurs angemcldet. Die Inhaber eines eng lischen Hotels, die gleichfalls wegen des man gelnden Besuchs ihr Betriebskapital vollkommen eingebüßt haben, sind sogar flüchtig geworden. Es ist ein klägliches Ende, das die Genter Welt ausstellung sang- und klanglos nimmt! * Schwerer Einbruchsdiebstahl. In Berlin- Schöneberg haben Einbrecher aus der Wohnung einer alleinstehenden Dame, die in die Sommer frische gereist war, sämtliche Brillanten im Werte von 70 OM M. gestohlen. Die Verbrecher suchten die Spuren ihrer Tätigkeit durch die Anlage eines Zimmerbrandcs, der glücklicherweise gelöscht werden konnte, zu vertuschen. * Große Unterschlagungen bei einer Ham burger Firma. Bei der Speditionsfirma Lorenz und Schmidt in Hamburg sind Unterschlagungen i» Höhe von HOOMMark entdeckt worden, die in den Jalp en 1907 bis 1910 begangen wurden. * Für 22 000 Mark Pfandbriefe verbrannt. Bei dem Brand einer Brauerei in Vagen in Ober bayern sind dein Braumeister außer seiner ganzen Wohnungseinrichtung auch Pfandbriefe iin Werte von 22 000 Mark verbrannt. * Bandendiebstähle. In Hainburg wurden der Fensterputzer Wvckensuß und zwei Jrren- »värter festgenommen, die durch Bandendiebstahl in Hamburg und Berlin in über fünfzig Ein- bruchsfällen und außerdem in Wien Waren im Werte von mehreren 100000 Mark erbeutet haben. In Hamburg und Wandsbek wurden ihre Warenlager, die in eigens gemieteten Räu men unteracbracht waren, beschlagnahmt; matt vermutet, daß noch weitere existieren. Wocken- suß, der erst im Oktober 1912 eine siebenjährige Zuchthausstrafe beeudigt hat, hat vielfach Post briefkästen beraubt und die dabei erbeuteten Ge schäftsbriefe zu Betrügereien aller Art benutzt. * Ueberfall durch Räuber. Aus Odessa wird gemeldet: Hinter der Station Krasnukut über fielen sieben bewaffnete Räuber einen Planwagen und nahmen den fünfzehn Passagieren das Geld ab. Zwei Reisende wurden verwundet. * Französische Soldaten al» Einbrecher. In Verdun brachen ein Sergeant und ein Sol dat des 19. französischen Jägerbataillons in ein Goldwarengeschäft ein. Sie wurden jedoch ent- deckt und festgenommen. * Ein Zweikampf zwischen Vater und Sohn. In dem französischen Dorfe Busfiere beschlossen der Pächter Blanchard und sein Sohn Jean, die beide in dasselbe Mädchen verliebt waren, den Streit durch einen Zweikampf zu entscheiden. Einzige Zeugin dieses Duells war die umworbene Geliebte. Nachdem jeder der beiden drei Re volverschüsse abgegeben hatte, gingen die Känrpfer mit Messern aufeinander los, und Jean tötete seinen Vater durch einen Stich in die Brust. Der Mörder wurde verhaftet. Depeschen vam 13. August. Berlin. (Priv.-Tel.) Heute »acht ist der Reichstagsabgeordnete August Bebel in Pasing in Granbünden, wo er zur Kur weilte, gestorben. Berlin. (Priv.-Tel.) Auch heute ist der Betrug bei der Dresdner Bank noch nicht aufgel rt. Die gefälschte Quittung ist Druck- 'achverst.nMg.rn zur Begutachtung zugegangen, doch tonnten diese noch keinen bestimmten Schluß ziehen. Berlin. Mit dem Umbau des Bahnhofs Friedrichstraße dürfte noch in diesem Herbst begonnen werden. Der neue Bahnhof wird drei Stockwerke erhalten und nach Norden zu verbreitert werden. Hallt. (Priv.-Tel.) Während der Eröffnung des Handwerker- und Gewerbekammertages wurde der Delegierte der Geraer Handwerkskammer, Pcrtzen, vom Schlage getroffen. Er war sofort tot. Hamburg. (Priv.-Tel.) Trotz der trüben Witterung und des heftigen Gegenwindes hat das Z ppelinluftschiff „Sachsen" heute morgen 5,20 Uyr die Fahrt nach Norderney mit 8 Passa gieren nngetrcten. Man erivartet die Rückkehr heute nachmittag 4 Uhr. Stettin. Heute sollen Versammlungen des Stettiner Werstarbeiterverbands stattfinden. Es wird angenommen, daß man den Bescheid der Generalversammlung des Deutschen Metallar beiter-Verbandes, der sich für Wiederaufnahme der Arbeit ausgesprochen hat, annimmt. Mainz. (Priv.-Tel.) Der Kaiser mit Ge folge ist mit Souderzug heute früh 8 Uhr auf der Strecke Mainz—Alzey eingetroffen. Der Kaiser trug die Uniform seines 116. Infanterie- Regiments. Nachdem der Kaiser die Anwesen den begrüßt hatte, stieg er zu Pferde, um auf dem großen Sande einem Exerzieren beizu wohnen. Oberhausen. Auf dem Bahnhof Osterfeld stürzten beim Abladen von Schienen mehrere von ihnen auf die Arbeiter. Ein Mann wurde sofort getötet, zwei andere schwer verletzt. Wien. Jin Schlosse Eckartsau des öster- ceichschen Thronfolgers werden alle Vorberei tungen ffir den Jagdbesuch Kaiser Wilhelms im Sp t erbst getroffen. Der Kaiser wird zwei Tage in Eckartsau verweilen. Paris. (P r i v. - T e l.) In dem Laden des hiesigen Juweliers Paul Lienart erschien eine etwa 34 Jahre alte, elegant gekleidete Dame und ließ sich verschiedene Perlenhalsbän der vorlegen. Lange prüfte sie die Sachen cingelend, verließ aber den Laden, ohne et was gekauft zu haben. Kaum hatte sie das Geschö t verlassen, bemerkte der Juwelier das Feile»» eines Halsbandes, das einen Wert von 33 OM Franks batte. Alles Suchen nach der Dame war bisher ergebnislos. Paris. Die bulgarische Regierung will, wie ma»i in hiesigen eingeweihten Kressen ver- sicheH, aus Furcht vor einer militärischen Re Volte weder in Sofia noch irr einer anderen großen Stadt des Landes bedeutende Truppen garnisonen belassen. London. Ter internationale medizinische Kongreß ist gestern geschlossen worden. Der nächste Kongreß wird 1917 in München statt- finden. Grenoble. (Priv.-Tel.) Die drei Stu denten, die sich bei der Besteigung des Casque de Neron verirrt hatten (siehe „Kleine Chronik"), sind aufgefunden worden. Sie waren sehr er schöpft, aber nicht verletzt. Es handelt sich um einen Engländer, einen Oesterreicher und einen Bulgaren. Konstantinopel. Von diplomatischer Seite erfährt der Korrespondent des „Verl. Tagebl.", daß der bulgarische Delegierte Natschewitsch gestern mehrere Botschafter besuchte, um festzu stellen, welchen Eindruck die türkische Antwort an die Mächte gemach» hat Einige Botschafter erklärten, falls Bulgarien der Türkei neue Vor schläge zu einer friedlichen Lösung der Adriano- pel-Frage machen »volle, tue große Eile not, andere dagegen deuteten einen neuen energischen Schritt der Mächte an. Di. Lage gilt in diplo matischen Kreisen als ernst und verwickelt. Qran. Der Fremdenlegionär Trömel, Ex- bürgermeister von Usedom, ist, von Saida kommend, hier eingetroffen und nach dem Mili'äu ofpital gebracht worden-, wo er unter Beobachtung verbleibt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)