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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130730
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-30
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.07.1913
- Autor
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fahrer liusfand und dann bemüht war, den Be sinnungslosen nach seiner Heimat Lugau zu befördern. Unterwegs wurde Herr H. selbst von einem Radfahrer angefahrcn und zu Boden ge worfen. Hierdurch erlitt er an Händen und K^pf Verletzungen, die ihn ans einige Tage arbeits unfähig machen, sodaß sein Samaritcrdicnst für ihn recht undankbar wurde. h. Gersdorf, 29. Juli. Freitag abend um 8 Uhr soll die 1. Generalversammlung des ueugcgrmdctcu Orts- und Bcrkchrsvereius im „grünen Tal" stattfinden. In dieser Ver sammlung sollen die Wallen zum Vorstand und zum erweiterten Ausschuß vorgenommen und die Satzungen vorberaten werden. Neu- hinzutro.eude Mitglieder werden gebeten, gleich' falls der Versammlung bsiwohnen zu wollen. h. Gersdorf, 29. Juli. Der Berginva lide Hermann U. von hier, der erst seit eini ger Zeit aus dem Krankenhause entlassen ist, wurde besinnungslos in seiner Wohnung auft jsefunden. U., der sich seit dem Tode seiner Ehe'srau völlig dem Trünke ergeben hat, musste ernenn' dem Krankenhaus zugefiihrt locrden. X Langenberg, 29. Juli. Der Naturheil- verciu Hohenstein-Ernstthal unternahm gestern bei sehr schwacher Beteiligung einen Ausflug nach hier. U. a. wurde im Rauschen Gasthof Ginkehr gehalten. * LangenchurSdorf, 29. Juli. Nächsten Sonn tag und Montag, den 3. und 4. August, findet im Gasthof „Erbgericht" das Vogelschießen statt. x. Mittelbach, 29. Juli. In der letzten Ge meinderatssitzung wurden Herr Gemeindevorstand Härtel als Friedensrichter und Herr Schlacht- steuereiuuehmer Spindler als Ortsrichter in Vor schlag gebracht. D,e sogen. Müllergasse soll von der Gemeinde käuflich erworben werden. 8°. Mittelbach, 29. Juli. Das Schauturnen des hiesigen Turnvereins soll am 10. August abgchalteu werden. Die Mitglieder sammeln zu dem vorausgehenden Umzüge nachmittags um 2 Uhr in Petzolds Restaurant. Am darauffolgenden Montag wird in Eckerts Gasthaus ein Ball abgehalten. Die nächste Mitgliederversammlung findet Freitag abend statt. — Der Spar- rind Bcgräbnis-Untcrstützungsvercin „Eintracht" hielt Sonnabend abend eine außergewöhnliche Haupt versammlung ab. r. Mittelbach, 28. Juli. Gestern fand in Eckerts Gasthaus ein Ball des Aibeitcr-Rad- sahrcr-Vereins statt, der gut besucht war Reigen des Mittclbacher Vereins und Kunst-Reigen vom Rabensteiner Brudcrverein wurden ausge- führt und fanden allgemeinen Beifall. Der Ball verlief in fröhlicher Stimmung.! ' * Lugau, 29. Juli. Bei dein am ve» gaugeue» Sonnabend über unseren Ort nieder gegangenen Gewitter schlug ein Blitz in einen Mast dar elektrischen Leitung gegenüber der Lo-reuzscheu Ziegelei an der Grenzstraße und zerschmetterte die en in seinem oberen Teil. Hierbei wurden in mehreren anliegenden Häu sern eine große Anzahl LeitungAsichernngen, in einein Haus sogar eine große Anzahl Glüh körper zerstört. Auf den, betreffenden Mast waren kurz vorher Monteure beschäftigt ge wesen. * Neukirchen, 29. Juli. Gestern nachmittag wurde auf der Stollberger Staatsstraße das vier jährige Kind Charlotte Eismann vom Gemeinde auto der Autolinie Neukirchen—Chemnitz tödlich überfahren. Das Kind ist direkt in den Wagen hineingerannt, den Chauffeur trifft keine Schuld. * Mittweida, 28. Juli. Am Sonn abend nachmittag wurde in einem Hause der Scheibeuswrße ein dort wohnender, 18 Jahre alter Fabrikarbeiter von dem 50jährigen Zigar renarbeiter Harlaß nach kurzem Wortwechsel mit einem Messer in den Unterleib gestochen. Der Verletzte mußte sofort in eine Klinik überführt und dort operiert werden. Es be steht Lebensgefahr. Der Messerheld flüchtete, wurde aber noch am selben Abend von der hiesigen Polizei festgenommen. — Am Sonn tag nachmittag ertrank in der Zschopau uuter- lialb des Wehres der Baumwollspinnerei ein 14 Jahre alter Schulknabe, der in erhitztem Zustande ins Wasser gegangen war und einen Herzschlag erlitten hatte. * Dresden, 28. Juli. Das vielbespro chene, von dem Zirkusdirektor Stosch-Sarasani mit einem Kostenaufwande von zwei Millio nen Mark erbaute „Theater der 5000" steht vor einer schweren Krisis und es ist sehr frag lich, ob der Riesenbau überbaupt seine Pfor ten wieder öffnen wird. Das mächtige Zirkus gebäude, das größte der Welt, war nicht nur dazu auserscben, zirzensischen Künsten zu die nen, sondern es soll e auch zu großen Veran staltungen für Musik, 'ür Tbeateraufsührungen usw. Verwendung, finden. — Einen gräßlichen Selbstmord verübte am Sonntag em junger Techniker von hisr auf dem Hauptbahnhof. Infolge großen- Nervosität sollte der junge Mann einer Anstalt zugeführt werden, riß sich aber plötzlich los, stürmte eine abgespcvrtc Bahnsteiotreppe empor und wars sich vor einen eben entfahrenden Bodenbacher Zug, von dem er buchstäblich zerstückelt wurde. Die eünzelueu Gliedmaßen wurden in einem Siechkorbe ge sammelt und nach dem Tolkewitzer Friedhöfe gebracht. — Am Sonntag kam in ein Geschäft der Landhausstraße der Arbeiter Friedrich Gott lob Mar Petrick und ließ sich ein Zwanzig- mart'stück wechseln. Nachdem das Geld aufge zählt war, ergriff er dieses, warf der Verkäu ferin eine Hand voll Sand ins Gesicht und floh. Auf die Hilferufe dar Ueberfallenen wurde der Räubsr von einem Gendarmen fest genommen. — Beim Einkauf von Zigarren zahlte ein unbekannter Mann msi einem Cou pon der Dresdner Stadtanleihe, der, wie sich beransstellte, gestohlen war. Es gelang, den Unbekannten zu verhalten. Er gab nach läu gerem Verhör zu, der ehemalige Forstbeamte von Rogowski aus Posen zu sein. Wie sich herausstellte, hatte Ragowski durch einen Ein bruchsdiebstahl in der Hingebung von Dres den Wertpapioce in Höl e von 20 000 Mk. er- l eutet. Auch in Berlin, Leipzig, Halle, Ham burg und Breslau hat der Verhaftete Diebes fahrten unternommen-. * Leipzig, 28. Juli. Sonnabend vormittag gegen 10 Uhr stürzte unter lautem Krachen in der Petersstraße ein altes vierstöckiges Hinterhaus ein, das bereits vor einigen Tagen infolge von AuSschachtungsarbeiten in seiner nächsten Um gebung Nisse und Sprünge zeigte. Als sich nach dem vorgestrigen wolkenbruchartigen Regen An zeichen eines Einsturzes bemerkbar machten, muß ten die Wvhnungen geräumt werden. Menschen sind bei dem Einsturz nicht zu Swaden gekom men. — Im Hause Ludwigstraße 79 in L.-Neu- stadt stürzte die 66 Jahre alte Frau des Schnei dermeisters Kautzner beim Fensterputzcn aus dem Küchenfenster der vierten Etage in den Hof hinab. Sie mar auf der Stelle tot. — Am 25 d. M. früh gegen 6 Uhr wurde eine dreijährige Dy- bowskh-Hirschkuh in ihrem Zwinger im Zoolo gischen Garten mit einem Kopfschuß schwer ver letzt aufgefunden, so daß sie getötet werden muß te. Dem Zoologischen Garten ist hierdurch ein Schaden von 600 Mark entstanden Die Direk tion des Zoologischen Gartens hat auf die Er mittlung des Täters eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. * Riesa, 28. Juli. Ans dem hiesigen Bahn hofe wurde gestern ein Mann, angeblich ein Musikdirektor aus Berlin, verhaftet, der mit 12 Mädchen von Chemnitz angekommen war. In Döbeln hatte sich ein Mädchen von der Gruppe getrennt und dem diensthabenden Vahnhofsbe- amten gesagt, daß die Mädchen vermutlich ver kauft werden sollten. Sofort wurde die Riesaer Polizei benachrichtigt, welche den Mann bei der Ankunft festnahm. Die Mädchen befinden sich einstweilen noch auf dem Bahnhofe; sie stammen aus verschiedenen Gegenden. * Werdau, 28. Juli. Am Sonnabend nach mittag wurde auf der Strecke Werdau—Neumark der 28 Jahre alte unverheiratete Geonncker Willy Engel aus Plauen, der auf dem Bahnkörper Vermcssungsarbeiten vornahm, von dein D-Zug 187 Eger—Leipzig überfahren und sofort getötet. * Plauen, 28. Juli. Der etwa 30jährige verheiratete Streckenarbeiter Hermann Kratzsch aus Reuth, Vater von 5 Kindern, wurde heute früh bei Station Groban tot auf den Schienen liegend aufgefundcn; er halte an einer Fahnen weihe in Gutenführth teilgenommen, von wo er wegen trunkenen Zustandes weggcwiesen wurde. Kratzsch dürfte auf die Strecke geraten, dort ein geschlafen und überfahren worden sein. * Plauen, 28. Juli. Zu dem Millionenver mächtnis an den Kaiser wird noch gemeldet: Große Enttäuschung und Uebcrraschung für die Hinterbliebenen und Anverwanden brachte eine vor dem Amtsgericht Plauen erfolgte Tcstaments- eröffnung. Der plötzlich an Herzschlag verstorbene Gutsbesitzer Hermann Knorr in Kauschwitz, wohnhaft an der sogen. „SchöpSdreh", hatte laut Testament sein auf ein bis zwei Millionen ge schätztes Vermögen nicht seiner Frau oder Anver wandten, sondern dem Deutschen Kaiser vermacht. Die Frau des verstorbenen, eine geborene Alma Schilbach, soll nur ihr in die Ehe mitgebrachteS Gut und außerdem jährlich 800 Mark Zinsen erhalten. Nun sind von der Fran und den An verwandten bereits Schritte unternommen worden, um das Testament anzufcchten. Der Verstorbene, ein Sonderling, der mit seinem seltsamen Testa ment nicht nur seine Anverwandten, mit denen er wohl nicht recht einig war, sondern auch weite Kreise überrascht hat, hat das Testament im März d. I. von einem Notar in Plauen anfer tigen lassen. Das Vermögen Knorrs setzt sich aus Hypothekengeldern und wertvollen Grund stücken zusammen. Kinder waren aus der Ehe nicht entsprossen, dagegen sind neun Anverwandte mit zahlreicher Familie vorhanden. * Oelsnitz i. P., 28 Jnli. Mit lebensge fährlichen Brandvcr ctzungcn wurde am Sonntag früh die 16jährige Heimarbeiterin Elise Heinrich aus Raschau dem Zwickauer Kcciskraukcnstifte zugefiihrt. Das junge Mädchen war am Sonn abend beim Kaffeekochen mit der Spiritusflasche unvorsichtig umgegai gen, so daß diese explodierte und die Heinrich im Gesicht und an der Brust erheblich verletzte. * Schöneck, 28. Juli. Infolge Blitzschlags wurden am Sonntag vormittag 11 Uhr zwei große Scheunen, den Stadtgutsbesitzern Scherzer und Martin gehörig, eingeäschert. Neben reichen Stroh- und Futtervorrätcn fielen den Flammen auch landwirtschaftliche Maschinen znm Opfer. * Olbernhau, 28. Juli. Ein heftiges Unwetter entlud sich gestern vormittag über unserer Stadt. In beängstigender Weise gossen die Wassermassen nieder, lange Zeit herrschte ein starker Hagel schauer. Die Verwüstungen, besonders ui den Gärten, sind sehr groß; an Wegen »nd Fluren dürste der Schade» leilwclse dein durch das letzte Unwetter verursachten nahe kommen In der Stadt selbst wurden wieder zahlreiche Keller überschwemmt. * Löbau, 28. Juli. Bei dem Gewitter am Sonnabend nachmittag hat Hagclschlag in der Gegend von Baruth bis zur prcußüchcn Grenze erheblichen Schaden angerichtcl. kleine Die Eisenbahnkatastrophe in Dänemark. Die Ursache des schweren Eisenbahnunglücks von Scum in Jütland, bei der 17 Personen, darnnter 6 Deutsche, getötet und etwa hundert mehr oder minder schwer verletzt wurden, ist darauf zurückzuführen, daß die Schienen infolge der glühenden Sonnenhitze sich geworfen hatten. Der kleine Zwischenraum, der bekanntlich ans allen Gleisen zwischen den einzelnen Schienen sich befindet, reichte nicht aus, nm den durch die Hitze ausgedehnten Schienen Raun, zn gewähren. Sind die Krümmungen der verbogenen Schienen manchmal auch für das bloße Auge kaum wahr nehmbar, so machen sie sich für den mit höchster Geschwindigkeit fahrenden Effenbahnzng doch sehr fühlbar. An der Unglücksstclle spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Die Wagen waren den sehr hohen Damm hinabgestürzt und die Verunglückten lagen unter den Trümmern, die, vom Blute bespritzt, einen schauerlichen Anblick boten Mit Aexten nud Sägen mußte man die Unglücklichen aus ibrer Lage befreien. Die Leichen waren sämtlich aufs furchtbarste verstüm melt. Dem Düsseldorfer Opernsänger Barrec, der ebenso wie seine Gemahlin furchtbare Ver letzungen davougctragen batte, waren beide Füße total zerquetscht worden. Er wurde nach dem leider viel zu späten Eintreffen der Rettungs kolonne operiert; vorher nahm er erschütternden Abschied von seiner Gemahlin, die auf einer Bahre an sein Schmerzenslager getragen worden war. Die Operation hatte keinen Erfolg, Varree hatte so großen Blutverlust erlitten, daß er starb. — Die Bahnkatastrvphe von Scum ist die zweit- schwerste, die Dänemark bisher betroffen hat. Das Tempo der dänischen Bahnen ist im allge meinen nicht übermäßig beschleunigt. Seit dem Unglück bei Gjentvfte bei Kopenhagen im Jahre 1897, wobei es 40 Tote und 70 Verwundete gab, ist die Katastrophe von Scum das erste Eisenbahnunglück in Dänemark. Der Material schaden, der durch die Katastrophe angerichtet wurde, wird auf weit über eine Million Mark geschätzt. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, der Minister des Innern nnd der Generaldirektor der dänischen Eisenbahnen, die sich sämtlich in Urlaub am Hoide'Sande in Jütland aufhielten, trafen noch in der Nacht in Automobilen an der Unglücksstelle ein. Sonderbarerweise ist niemand von dem Zugpersonal verletzt worden. Die Be amten der beiden Maschinen konnten sich im letzten Augenblick durch Abspringen retten. Ent setzlich zugerichtet wurde die Frau Professor Paulli, ihr wurden beide Beine abgerissen. — Aus Sachsen sind dem Eisenbahnunglück auch zwei hochangesehene Plauener Herren zum Opfer gefallen, und zwar der Mitinhaber der Stickereifirma F. L. Wellner, Richard Wcllncr, und sein Bruder Arthur. Auch die Gattin Richard Wellners wurde schwer verletzt. * Gisenbahnnnfälle in Deutschland. Auf dem Bahnhof Köln-Nippes stießen zwei Güterzüge zusammen. Ein Heizer erlitt an beiden Beinen schwere Verletzungen. — Bei Wohlsdorf im ham burgischen Staate rollte ein Güterwagen der elektrischen Kleinbahn eine abschüssige Strecke hinab und stieß auf einen Personcuzug Durch den heftigen Anprall wurden mehrere Personen verletzt Einem der Verletzten, einem Lehrer, mußte im Krankenhause ein Bein amputiert werden, einer jungen Lehrerin wurden beide Beine abgenommen. — Vor der Einfahrt in den Bahn hof Nauendorf (Saalekreis) stürzte die Maschine des Eilgüterzuges Halberstadt—Halle um und mehrere Wagen entgleisten. Ein Eisenbahubcamter wurde schwer verletzt. Fünf leichter verletzte Bahnbeamte konnten sich mit dem nachkommenden D-Zug nach Halberstadt in ärztliche Behandlung begeben. Der Materialschaden ist bedeutend. * Schwere Automobilunsällc. Bei Jerka in Posen überschlug sich ein Automobil, in dem sich die Gattin des Rittergutsbesitzers Potwo- rowsky und ihre Tochter sowie ein Chauffeur befanden. Frau Potworowsky war auf der Stelle tot, ihre Tochter, die am Steuer saß, er litt schwere Verletzungen. Der Chauffeur konnte sich im Angenblick des Unglücks auf einen Baum schwingen und blieb unverletzt. — Auf der Straße zwischen Ravensburg und Walsee (Württembergs fand am Sonntag ein Radfadrer ein quer auf der Straße liegendes umgestürzres Auwmobil. Der Schmiedemeister Paul Mayer aus Aulendorf lag tot daneben. Der Besitzer des Automobils, sein Sohn nnd ein Fabrikant aus Aulendorf lagen schwer verletzt und bewußtlos am Straßenraich. Offenbar hat das Auto eine Kurve zu kurz ge nommen und ist dabei umgestürzi. — Ein sonder barer Autounfall ereignete sich bei Reims. Der Architekt Rossignol fuhr mit seiner Frau im Automobil auf der Landstraße, als ein aufge scheuchtes Rebhuhn den Weg des Autos kreuzte. Um das Tier nicht zu überfahren, steuerte Rossignol auf die andere Seite. Dabei rannte das Auto gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Rossignol ist tot, während seine Fran schwer verletzt ist. * Abstürze in den Bergen und Blitzschläge. Von der Sallie: es-Spitzc in den Alpen stürzten drei junge Franzosen ab. Schrecklich verstümmelt wurden die Leichen aufgesi nden. — Bei Inns bruck haben heftige G wckter eiheblichcn Smaden angerichlet. Auf der Noedlette wurden ungefähr 17 Personen von einem plöhlich hereinbrechenden Gewitter überrascht, von Blitzschlägen betäubt nnd verletzt. Der Lithograph Arno Weller auS Dresden wnrde durch einen Wctterstrahl getötet, zwei andere Touristen sind bedenklich verletzt. * Be«m Baden ertrunken. Aus Perleberg wird gemeldet: Der l8jährige Schüler Herfurt aus Berlin badete in der Nähe von Möwen werder in der Elbe. Er und die 12jährige Tochter des Schiffsführers Musow aus Havelberg gerieten in den Strom. In seiner Angst klammerte sich das Mädchen an den jungen Mann, so daß beide in die Tiefe sanken und ertranken. * Ter Raubmord im Personenzng Krankfurl- Darmstadt ist in seinen Einzelheiten so unge wöhnlich, daß er grausiger anmutet als die schwere Eisenbahukatastrophc in Dänemark. Der Ermordete, der Kaufmann Brechner aus Darm stadt, ist voll dem unbekannten Raubmörder durch einen Schuß in den Hinterkopf ermordet worden. Die Leiche hat der Mörder in den Abort des Wagens geschleppt. Die genaue Untersuchung des Klosettraumes, die in Gegen wart von Vertretern der Polizeibehörden und der Staatsanwaltschaft sowie des Frankfurter Gerichtschemikers Dr. Popp statlfand, ergab, daß sich in der Waschtoilette, wo sich der Mörder die Hände gewaschen hat, schmutzige Fingerab drücke fanden, außerdem zeigte die Tür deutliche Fingerspuren, die von dem Chemiker ausgenommen wurden. DepeseHen Barmen. (P r i v. - T e l.) Der hier an sässige Bandftricker Friedrich Klapp erschoß in der Wohnung seines Schwiegervaters nach einem Familieustreit sein 5jöhriges Söhnchen nnd dann sich selbst. Krefeld. Bei Erkelenz wurden auf freiem Felde zwei Arbeiter vom Blitz erschlagen. Eben so wurde ein Dachdecker in Hardt vom Blitz er schlagen, als er während eines Gewitters auf dem Dache arbeitete. Prag. Nach Schluß einer Protestvcrsammlung gegen die Einsetzung einer Regierungs-Kommission kam cs am Wenzelsplatze zu stürmischen tsche chischen Kundgebungen gegen die Jungtschechen und ihre Führer. Die Polizei zerstreute die Menge und verhaftete mehrere Personen. Wien. In Ostredek hat der Lehrer Chroust, der die Reiffeisen-Kasse des Dorfes verwaltete, hundcrttansend Kronen unterschlagen und ist nach Rußland geflüchtet. Brüssel. Auf der Weltausstellung in Gent wurden Goldbarren im Werte von 100 000 Franks gestohlen. Die Diebe konnten bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Paris. Der „Temps" meldet aus Konstan tinopel, daß sich zwischen den Botschaftern der Mächte über den sogenannten energischen Schritt keine Einigung erzielen ließ. Es war nicht möglich, eine gemeinsame Note aufzufetzen. Es soll daher jetzt jeder Botschafter für sich allein operieren. London. (P r i v. - T e l.) Als gestern König Georg in Zhizhefler die Festungswerke inspizierie, stürzte plötzlich eine als Kranken pflegerin verkleidete Suffragette aus den Rei- Heu des Publikums hervor und eilte aus den König zu, uni ihm eine Bittschrift zu über reichen, in welcher die Abschaffung des Katze und Mausgesetzes verlangt wird. Noch ehe sie aber ihre Absicht aussühren konnte, wurde sic von einem Zivilagenten gefaßt und abgefjührt. Belgrad. (P r i v. - T e l.) Der öster reichische Gesandte v. Urgo ist beim Minister präsidenten Paschitsch wegen Einstellung der F-eind-eligköiten vorstellig geworden. Paschitsch eu.aeguete, er sei erstaunt, daß Oesterreich einen solchen Wunsch äußere. Oesterreich möchte svl- -tc .. hrikte nicht in Bclgrerd, sondern in So fia unternehmen, da doch Bulgarien den Streit angefangen habe. Belgrad. Die serbische Armee unter General Marinowitsch drang von Pirol aus vor und besetzte die Bahnlinie Küstendil—Sofia, sodaß die bulgarische Armee von Sofia abgeschnitten ist. Sofia. An alle bulgarischen Truppenkom- mandantcn erging der Befehl, die serbischen und griechischen Angriffe nicht mit Gegenangriffen zn beantworten, sondern sich defensiv zu verhalten. Tanger. Brüse aus Tetuan vom 25. Juni besagen, daß die Stadt völlig eingeschlossen sei. Die Verbindungen nach außen sind äußerst schwer. Die Stadt werde beschoffen. Die Transporte sind Angriffen ausgesetzt und die Straße nach Ceuta von Aufständischen besetzt, so daß eine kräftige Offensive notwendig sein dürfte. Doclss- uncI DsorcliZunZs-^nLsiZs. zVertsn lO-suvcksn, llskannwn urul Vsr«»ncklsn ?wr trauri^sn dlasluivdt, ck»k-8 unasrs lisbs 1'uvktsr, .^ok^vskw-r unck blnlrolin frSuIsin Anns navk lävAsrom, mit tisckulck orlra^snon Dsicksn im 18. DsbsnchLbrs kauft unck rubin; sut soklaksn ist. Disk -isixen tiokkstrübt an ^»milio .lokttnnvM I ITokinnni» nck als Otrnskicklsi n. ttohvnstvin-Lrnatttial, am 29 ckuli 1913. Dis llssecki^ua^ cksr tsurvu bluwoblafsusn selol^t Donvsrstaß; nrrobmitta^s '^3 Obr unter krsi villigsr Heglvitun^ von cksr IWIiausung, ^Itmarlct 1, aus.
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