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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191308063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130806
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-06
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.08.1913
- Autor
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schwaders zur Wahrung deutscher Interessen im Ausland, ist laut „Tagt. Ruudsch." in Aussicht genommen worden. Der Kreuzer „ Aorck", der bis jetzt den Aufktärungsschiffen der Hochseeflotte angehört, soll für diesen Zweck umgebaut werden. Ein paar kleine Kreuzer werden ihm zuerteilt. Im nächsten Frühjahr soll das fliegende Geschwader ver- fügungsbereit sein. Freispruch im Josterburger Spionagcprozrtz. Die Eydtkubner Spionageaffäre vor dem Insterburger Kriegsgericht hat vorläufig ein Ende gefunden. Der Vize'eldwebel Pakulat wurde wegen Mangels an Beweismaterial frei- gesprochen. Der Hauptschuldige, Mechaniker Kestner, ist bereits nach Rußland entflohen. Verhaftung eines polnischen Hetzers. Der Redakteur des polnischen Blattes in Krotoschin, Dr. Ciecinski, der wegen Politischer Vergehen verurteilt wordeu war, war nach Tcscheu (Oesterr.-Schlesien) geflüchtet. Auf Ver anlassung der preußischen Staatsanwall'cha t wurde Eieeiuski ausgeliesert. Die polnischen Blätter haben im Anschluß daran eine wü tende Hetze gegen die preußische Justiz er öffnet. In Frankreich macht sich ein bedenklicher Mangel an geeig neten OKziersaspiranttn immer empfindlicher fühlbar. In der Infanterie fehlen zurzeit nicht weniger als 1200 Offiziere. Die Füh rung ganzer Kompagnien muß in zahlreichen Fällen jungen Unterleutnants anvertraut wer den. Aus diesen, Grunde bereitet namentlich auch die Ablösung der Marokkotruppen gro' e Schwierigkeiten. Noch schlimmer ist es mit der Befähigung des Offiziersmaterials bestellt. Trotz der Einführung der dreijährigen Dienst zeit sind diejenigen Kreise Frankreichs, die das Gespenst eines deutschen Angriffskrieges nicht aus den Augen vertieren, voller Sorge. England und Amerika. Die Absicht der Engländer, auf den ihnen gehörigen Bermudas-Inseln, die bereits in den amerikanischen Gewässern an der großen Per- kehrsstraße nach Westindien nnd dem lünüigen Panamakanal liegen, eine Kohlenstation zu er richten, beunruhigt die Naickees. Sie sprechen von einer Verletzung der Monroedoktrin, Ame- rika den Amerikanern, sowie davon, daß Eng land beabsichtige, seine Schiffahrt durch den Panamakanal ebenso sicher zu stellen wie im Mittelmeer durch die Straße von Gibraltar. Man befürchtet in Washington, daß die ande ren europäischen Seemächte dein Beispiele Eng lands folgen werden und daß Amerika daher die umfassendsten Abwebrmaßregeln zu treffen genötigt sei. Oertltches und Teichfisches. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 0. August: Westwind, meist heiter, etwas wärmer, vorwiegend trocken. b. I m B c t h l e h e m st if t im Hüitengrunde können ckiuder uuc noch für den 25. September auf 5 W-chcn angenommen werden. *— Zwangsversteigerung des M i n e r a t b a d e s. Das Kgl. Amtsgericht in Lichtenstein gibt bekannt: Folgende im Gruud- buche für Kuhschnappel, Oberlungwitz und Langen berg auf dcu Namen l. des Vankdircktors a. D. Christian Friedrich Lorenz in Niedereinsiedel, 2. des Gotthard Walter Lorenz in Dresden, 3. des Rechtsanwalts Erich Friedrich Lorenz in Chemnitz und 4. des minderjährigen Christian Friedrich Lorenz eingetragenen Grundstücke sollen am 25. September 1913, vormittags 9 Uhr an Ort und Stelle — Mineralbad Hohenstein-Ernst thal — im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden: 1. Blatt 78 für Kuhschnappel, nach dem Flurbuche 11 Hektar 88,9 Ar groß, bestehend aus Kiefern- und Lärchcnhochwatd, Birkenniederwald, Feld, Wiese und den, Stcui- bruch. 2. Blatt 81 für Kuhschnappel, nach dem Flurbuchc 3 Hektar 87,2 Ar groß, bestehend aus den zum Mineralbad Hohenstein-Ernstthal ge hörigen Bade-, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Hofraum, Baumgarten, Garten, Wiese und Feld. 3. Blatt 459 für Oberlungwitz, nach dem Flur buche 6 Hektar 63,8 Ar groß, bestehend aus Gondelhaus mit Teich, Wiese, Niederwald, Wirt schaftsweg, Feld, Kiefernhochwald, Garten, Feld mit Grasrand und Wiese. 4. Blatt 143 für Langenberg, nach dem Flurbuche — Hektar 47 Ar groß, bestehend aus Wiese. Geschätzt sind die Grundstücke auf insgesamt 161 279 Mark, wo von 124 659 Mark auf die Baulichkeiten und 36 620 Mark auf den übrigen Besitz entfallen. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuch amts sowie der übrigen die Grundstücke be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. * — Der Landesverband der 2 aalinhaber im Königreich Sachsen hält voni 19. bis 21. August sei nen 10. Verbandstag in Dresden ab. Diens tag, den 19. August, findet nachmittags ^3 ll.hr zunächst eine Deleglüctenversammlung ün Etablissement „Schweizerhaus" statt, in der dcr Jahresbericht des geschästsstihrenden Vorstan des, und zwar des Landesverbandsvorsiyen- den, des Landesverbaudskassterers und der Kassenrevisoren, sowie der Bericht über die Begräbniskasse enlgegengenommen werden sol len. Vorler finden Ausschußsitzungen der Be- gräbniskassc und des Gesamtvorstandes statt, m denen auch Beschlüsse über die gesteMcu Anträge gefaßt werden sollen. Die eigentliche Jahreshauptversammlung beginnt am Mill woch, den 20. August, vormittags 10 Uhr im Etablissement „Linckesches Bad". "Auch in dieser Versammlung werden die Berichte des Gesamtvorstaudes erstattet und Besch ässe w er die vorliegenden Anträge gefaßt werden. Außer dem steht auch noch die Wahl des Ortes für die nächste IahreälMiptversammlung aus der Tagesordnung. * Hohenstein-Ernstthal, 5 Aug Die Festbauten für das Bergfest aus dem Pfaffen- berg am nächsten Soun'ag und Montag gehen ihrer Vollendung entgegen. Wie von einem Wunder aus dem Boden gezaubert, so bietm sie sich dem Beschauer dar, der das Werden des Ganzen mil Intcresse verfolgt. Der Cha rakter des Festes, wie ihn Festplakate und Fest inserate anknndigen, kommt bei den Baulich keiten voll zum Ausdruck. Da ist die gewal tige Wallbri cke mit breitem Torbogen und Eingangspförtchen am Meinsdorffr Weg, dann die dalüntcrliegende Festungsmauer mit Wall promenade und vor allein die Hauptgebäude, die geschlossen und mit einander verbunden eine Siedlung mit weitem Hofraum barstellen. Denken wir uns dazu noch das Zeltlager mit Wachstener und anders zwischen dem Ganzen verstreute Einzelheiten, flankiert von Berghaus und Turnhalle, 'o fühlen wir schon setzt, daß eine Sache geschaffen wurde, die sich den vor hergehenden nicht nur würdig anreihl, sondern einen Höhepunkt darstcllh, der so leicht nicht wieder erreicht werden wird. Die Grundlage zu rechter Feststimmung ist also gegeben; es ist nur nötig, daß die Bcsucherschrr der an derer Ialre nickst nachsteht und daß dar Ein zelne rechte Festlauuc mit auf unseren Berg bringt. Schon jetzt aber kann man sagen: Wenn das Fest gelingt, dann ist das nicht zuletzt der hiesigen Baufirma L. Richter zu banken, die sich in dankenswerter We se Heuer wiederum durch liebernahme der Gesamtleitung der Festbauten verdient macht und damit et was schafft, bas sich wirklich sehen lassen kann. * — H o h e n st e i n - E r u st t h a t e r F r e i p, eitskämpfe r. Woi I alle Zei- .uugen bringen in diesem Jahre forklanst-nd Erinnerungen aus der Zeit vor 100 Ialren. Meisl handelt es sich mn die großen weltge schichtlichen Eroigniffe, es werden aber auch Auszüge aus Chroniken über mehr örtliche Begeben eiten a gedruckt. Ungenannt blei en aber diejenigen, die damals hinaus ins Feld zogen,, sei eS, baß sie Blut und Leben daran setzen wollten, die Fremdherrschast zu zerbre chen, sei es, daß sic den Fahnen Napoleons folgen mussten. Die Feststellung der Namen wird nichl lüchi 'ein, sie bildet aber eine dankbare Ausgabe für den Freund der Orts geschichtc: denn mögen damals Geld und Gut auf dem Allare d:s Vaterlandes geop ert wöl ben sein, am verehrun zsw ird.gsten sind doch die Kämpfer und es ist daher berechtigt, Um schau zu basten nach ilren Namen, die viel leicht Heuke noch in der Stadt vertreten sind. Der Quellen gibt eS wohl nur sehr wenige; namentlich kommen behördliche Register in Frage. So macht uns die Hohenstsincr B r- gerrollc mit folgenden Dregern bekannt: Am >9. I. 1816 wurden cks Bürger auigenom men die ehrmal. König! Sachs. Soldaten nnb standwebrm inner Christian Friedrich Ba mann, Io ann Gottlob Barch, Z.rnnipßw.r krr ge clle, August Friedrich Müller, Ehirnrgus, Christian Gottlieb Kreß, Karl Friedrich Sonn tag und Wilhelm Friedrich Krauße, Le nwe er oeletten. Am 14. 1. 1820 wurde verpflichtet: Karl Aug ist Bern ardt, Maurerge'elle, aus Drehbach, der vom Königs. Sächß Linien In ß.ustene-Reginient „Prinz Anlon" seinen Ab schied erkalten und bis 15. 10. 1819 zwölf Jahre lang gedient hatte. Am meisten in er essieren a.er folgende 2 Männer: Mslr. Jo Hann Gottirieb P.äckwitz, Strumpfwirker und Friseur, gebürtig von Leipzig, der sich „f r hiesige Stadt als Soldat zur Landwe r ge stellt", als Zolda' im Felde gediem hatte und ehrenvoll ver.Abschiede, worben war (als B r ger verpflichtet 5. I. 1819). Er brauchte .eine Bürgcrrechlsgemß r, bie ehedem höher war als l,eutc., zu bezahlen. Doc andere hieß .Karl Fr edrich Basler, Maurergeselle, der ebenfalls „für die hiesige -ZNdt Soldat gewesen" und dem sre-eS Bürgerrecht zugesagi worden war (als Bürger verpflichtet 29. 10. 1819). Bei der damaligen langen Dienstzeit ist zu vcr mu.eu, daß auch er am Kriege teilgenommen bar. Wohl laben die Genannten anfänglich a's Königs. Sachs. Soldaten aus französischer Seile gegen Ire deutschen Brider kämpfen müssen, aber in der Pölker'chlacht bei Leip zig werden auch sie zu den Soldacen teer Ver bnndeten übergegangen sein, um mit ihnen gc mein'am den Korsen zu vertreiben. So sind sic dcu Freiheitskämpfern zuzuzchlen. Beim bcvorsle enden Bergfeste, das dem Andenken an. die große Zeit von 1813 gewidmet sein so l, müsste es ein dankbares Bild aus der ört liehen Vergangenheit abge >en, wenn der Ab schied und die Rückte r der Krieger, namem lieh jener, die ,,-nr die Stadt Hohenstein" Sol bat wnrden, zur Darstellung käme. E n O '' e r lung w itzer FreiheitSlämp-'or war der Strumpfwirker Christian Gottlob Höfer, der bis zu seinem 30. Lebens/abre 11 Jahre 1 Monate gedient bat (zuletzt beim Linien-In- ianterie-Regimcnt „Prinz Marimstian"i, an den Feldzügen 1813, 1814 »wo 1815 icilnahm und am >0. Ottober 1824 vcrabf hiebet wurde. Er erhielt später die von Kai er Napoleon R. ge nistete St. Helena-Medaille. * „Warnung a n D e u t f ch l a n d s Söl ne vor der FrcmCcnlegion", so lau et bas Tbcnia des t entigeu Vor rages pes ehe maligen Frembenlegionörs Eberhardt im Ho lel „Drei Schwanen". Herr Eberhardt, der eine 8whrige Dienstzeit in der französischen Fremdenlegion Hütter sich h-tt, wird in fei' iestider Weist' seine eigenen Erlebnisse schildern und den jungen Männern ein Bild der Um Würdigkeit des Eintritts in die Fremdenlegion vor Augen führen. Der Besuch dieses Vor trages ist jedermann zu empfehlen. Eintritts geld wird nicht erhoben. * - Im N a t u r t h e a t e r a m P f a f- senber g kommt heute abend „Der Pfarrer von Kirchfeld", Mittwoch abend als Fortsetzung von „Im weißen Rößl" das Lustspiel „Als ich wiederkam" zur Aufführung. Donnerstag und Freitag soll Gerhart Hauptmanns „Ver sunkene Glocke" in Szene gehen. Der Autor die es Werkes machte be.anutlich erst kürzlich durch das a 'gelehnt: Breslauer Jahrhundert- festspiel viel von sich reden. Für kommenden Dienstag ist „Die Grille" von Charlotte Birch- Pfeister vorgesehen. Dor Besuch der Vorstel lungen sei auch an dieser Stelle empfohlen. b . Ehrenbahn kegeln. Ende Septem ber dieses Jahres wird in unserer Stadt wiederum ein Ehrenbahnkcgeln veranstaltet, woran die Kegelklubs der hiesigen Gegend sich betei ligen werden. Der hiesige Verbands-Kegelklub feiert gleichzeitig sein 10. Stiftungsfest. * — Ver h a f t u n g. In vergangener NBelst mußte ein hiesiger Maurerpolier wegen Bedrohung einer Ehefrau in Polizei.ichen Ge wahrsam genommen werden. * Oberlungwitz, 5. Juli. Dit Teschin- S.hützen-(Schieß-)Gesellschast I onnte zu dem gestern im Forsthanse abgehal enen Schützen- 'r hstück eine zahlreiche Teilneünerzahl begrü ßen, sodaß die Räumlichkeiten sich fast als zu ilün erwiestn. Das Oelsuitzer Bergorchester unter Leitung des Herrn Direktors Seifert testete die Tafel mit einigen Musikstuaen ein. Nach der Suppe hieß Herr Vorsteher Albi n Scheffler die Erschienenen, besonders a er die Gäste herzlich willkommen und bat, der fcstgebenden Gesellschaft auch in Zu'unft das Wob.wollen bewahren zu wollen Mit einem Hoch auf die Gäste schloß die Ansprache. Herr Kürschnermeister Weber gedachte in seinem Trinffpruch der Staatsoberhäupter im allge meinen und des Königs der Schützen im be sonderen. Die Tcfchinschützen hätten mit ihrem derzeitigen Regenten König Astrander d. Gr. einen guten Griff geün; sein Hoch galt der Schützenmajestät. — „Es ist eine Freude, Kö nig zn sein", ließ, sich Herr Schützenkönig H e n n y vernehmen, „wenn man solche Mi nister, einen so ausgezeichneten Reichskanzler ivic den Vorsteher- Albin Scheffer hat." Seine Ansprache klang in ein Hoch ans die Minister nnb den Kanzler aus — Herr Pfarrer v ToSkv berührte in seiner Ansprache die wirtlichen Könige. Wie jede Organi'aiion e.n O.er anp, habe, so müsse es auch bei einem Lande sein. Wir Sachsen seien in dec gilück- üben Lage, ein Oberhaupt zu besitzen, das d:n Intere sen seiner Untertanen in weitgehen dem Mas.: Rechnung trage. Was der König scinein Lande sei, lasse sich iu kurzen Wor'en gar nicht ausdrücken. Daß er ein rechter Lan- dcsvater, .daneben aber auch ein echter Schütze sei, wisse das Land zn würdigen. Er liebe d,e rechte SchützenaN, >ei selbst ein großer Freund des Waldes, Wildes und der Büchse und besncbe alljährlich auch die Dresdner Vo- ae!wie-c, damit beweisend, baß er in brüder licher Arr den Schützen zugetan ist. In einem Monat werde' Oberlungwitz die Freude haben, ihn von Angesicht zu Angesicht zn sehen. Der Fubel darüber werde sicherlich nicht gering ein. Mil einem beifällig aufgenommenen Hoch auf deu König, dem Ke Nauonalhymne folgte, 'chstß die Ansprache. Herr Brauerei oejiyer s? e n n y erinnerte an den großen Unterschied, der zwischen dem Deutschland von heute und dem vor 13 Jahren beste t. In jener Zeil ge ölte ein derartiges festliches Gelage noch zn den Unmöglichkcien; nur ganz Vereinzelte konmen e.n solches Festessen veranstalien. Schon au Sachsen, dem Lande der Industrie nnd Landwirtschaft, fehe man den grölen Unterichied zwischen damals nnd heut:. Mit erechttgtem S-to'ze tönue der Deutsche aist das Rcsth, der Sachse auf sein engeres Vaterland sticken. In „Hoch Deutschland" klang die Rede aus Herr Gemeiudeällester Fabrikant Alba n Ziegert, der durch eine z. T. humoristi sche Amp-rache die stattliche Ta ürunde be- l: te, !am auf die lre'ffiche Kommersrcdc des Herrn Planer v. Dvsky zn sprechen und die damit gebotene Würdigung der Schützensache lind des JubelVereins, der seil 17 Jahren einen Vorsteher an der Spitze Habs, dem inan bie Achtung nicht versagen könne. Den Teschin schützen sei nur anzuraten, einen solchen Vor lehcr ,cstzui alten, ebenso aver auch die übri gen langjährigen Vorstandsmilgsteder, diie alle samt auf dem Posten seien. Sein Hoch galt dem geschätzten Festredner, Herr Pfarrer von Dosky. In außerordentlich humoristischer Wüfe ließ sich sodann Herr Ernst Tipp- m ann, der „Vetter", vernehmen. Glücklich 'ei auch das Vereinsschiss an mantt;cc Klippe vorbei nun in dein sicheren Hafen des Forst- han'es verankert. Schlecht steK es nicht um die Schützensache, die eine so zahlreiche Menge lcn.e zusammengefühitt, diejenigen, pie von einer überlebten Einrichtung redeten, würden wohl anderer Ansicht; werden, wenn sie sich mähten, etwas tiefer zn sehen. Die Schützen und Ure Feste ließ der Redner hochleben. — Herr Pfarrer v. Dvsky hob u. a. in einer weiteren Ansprache die Vielseitigkeit des Vor redners, aber anch die edlen Charaktereigen- chaften des Gemeindeältesten Herrn Alban Siegert hervor, der seine Kraft in anerlen- nenswerter Tätigkeit dem Gemeinwe-en opsere. Angcne w berüht-e auch das fceundschastliche Einvernehmen zwischen den beiden Schützen- gcsellsthaflcn, auf das sich das Dichterworl auwendeu lasse: „Nichts ist siißer als zwei Lrcuc, welche eins sind sonder Sehen." Hoffen und wünschen »volle er, baß diesen Geist an- halle. Die Ansprache endete mit einem Hoch ans die alte Schützengesettischast von 1874 und ihrem! bewähcken Vorsteher, Herrn Alban Sie gert. Es toasteten ferner noch die Herren I u- tius Richter auf die Gründer, Herr Paul Weber aus den Festwirt, Herr Herm. Hertel- im Namen der Gäste aus die Gesellschaft und Herr Formermeister Molch auf die Familie Henny. Die Taffl, die Küche und Keller des Herrn Eichler alle Ehre machte, nahm einen festfrohen Verlaus. — Die Schützeu frauen, die bei der a-tten Königin, Frau- Paul Lasch, zu Gaste waren, trafen inzwischen gleichfalls ein und begann aus. deu Schieß- stäudeu das Schießen, während die Kapelle im Garten konzertierte. Damenkönigin für 1913/14 wurde gestern- Frau Kassierer Otto Meyer. m. Oberlungwitz, 5. Aug. Vor 100 Jahren, am 4. August 1813, morgens gegen 2 Uhr kam Napoleon durch unfern Ort. In seiner Beglei tung befand sich unter anderen auch der Fürst vou Neuchatel. Der Kaiser befand sich auf der Rückreise vou Mainz, wohin er während des Waffenstillstandes über Leipzig gereist war. Das Ziel seiner Reise bildete Dresden. Wohl wird mancher nm Morgen deS 4. Angnst aus dem Schlafe aufgefahrcu sei«, als die fünfzehn Kutschen, die Napoleon und sein Gefolge nach der sächsischen Residenz brachten, durch den Ort nach Mittelbach zu fuhren, aber niemand, ver mutete den Korsen selbst. Am 10. Angust folgte ihm König Joachim von Neapel, der gleichfalls unsern Ort berührte. h. Oberlungwitz, 5. Aug. Eiueu Rache akt verübceu zwei Maurer, deueu von ihrer Log swirtin, Frau Hebamme H. im oberen Ort, gekündigt wordeu war; die „angenehmen" Kostgänger zerschnitten und zerrissen vor! ihrem Fortgang die Betten, sodaß ein erheblicher Schaden enlstand. — Einen Gelddiebstahf, bei dem ihm 80 Ml. in die Hände sielen, verüble eiu unbekannter Schanstcllergehilse, der bei der hier aufhältlich gewesenen Karussellbesitzerin Fran Just aus Wittgeusdorf in Stellung war. h. Oberlungwitz, 5. Aug. Der Ncttur- ßettverein, der vor euügeu Monaten sein 25- jähriges Jubiläum feierte, veranstaltet am 31. d. M. im Saale des Postrestauranls eine ge meinsame Tafel verbunden mit Ball als Nach eier der ersten Festlichkeit. V. Oberlungwitz, 5. Aug. Der Fleischer und Gutsbesitzer Herr Kurt Friedrich von hier schlachtete am 22. Juli d. I. bei Herrn Paul Klaus ein Jungrind. Dasselbe wurde als milz brandverdächtig dem Kaviller übergeben. Ver gangene Woche erkrankte nun Herr Friedrich, der die Schlachluug vollzogen hatte, unter milz- brandverdächtigeu Erscheinungen, so daß er dem Kreiskrankenstift in Zwickau zugeführt werden muhte. * Oberlungwitz, 5. Aug. Durch ciuc vou einem Neubau fallende Pfostc erlitt gestern nach mittag der Manrer Götze einen Oberschcnkelbrnch nnd Verletzung des Hüftgelenkes. b. Oberlungwitz, 5. Aug. Verschiedene Pärchen, die aus einem hiesigen Tanziaalc .'rotz des Verbotes d:n Schiebetanz ansMytcn, wurden zur Anzeige gebracht. — Beim Ueior- splüngen des Goldbachs stürzte ein Knabe in das nasse Element, öonnle sich jedoch allein wieder in Sicherheit bringen. * Oberlungwitz, 5. Aug. Mau schreibt unS: Von Donnerstag den 7. bis Dienstag deu l2. dss. Mts. wird im Restaurant „Forst haus" hier ein interessantes Kunstwerk zur Aus stellung gelangen, dessen Herstellung 8)^ Jahre Zeit in Anspruch nahm. Das Kunstwerk stellt das Ilßrwerk vom Straßburger Münster und die Lebens- und Leidensge'chich:e Jesu Christi vou der Geburt bis zur Himmelfabrt dar. Der Ban ist 3 Meter lang und 2,80 Meter hoch. Die Figuren sind, wie das ganze Werk, in Holz gearbeitet; die Mechanik, an Gewich ten gebend, erregt geradezu Staunen und Vor- wnndernng. Fede Stunde erscheinen im- Mil- tettnrm Apostel; so viel Giockenschläge erfol gen, so viel erscheinen Apostel, von links nach rechts gehend. Sv kommt nm 1 Uhr ein Apostel; sobald er Christus gegenüber kommt, wendet er sich zu ihm, beugt sich vor ihm, uud Christus, iu- der Mitte atff dem Stuhle sitzend, bebt segnend die Hand; nach dessen Eingang öffnet sich der Himmel und die Engel kommen zu den« Hirten zur Verkündi gung. Um 2 Uhr treten zwei Apostel hervor; iedesmal in derselben Bewegung. Außerdem zeigt das Kunstwerk noch mancherlei andere rettgionsgeschichtliche Darstellungen. Aber nickst die re igiösen Figuren oder Handlungen sind das öeinerkenSwerteste, sondern die Eraktheil, mit der das von Menschenhand geschaffene Kunstwerk arbeitet. fff WerSdorf, 5. Aug. Die Rechnungen der hiesigen öffentlichen Kassen pro 1912 sind fertig- gestellt und verzeichnen folgende Abschlüsse: X. Gemeindekasse: Einnahme 193 228,53 Mk., Ausgabe 173952,14 Mk., Kasscubestand 19276,39 Mark. Vou den Einnahmen: Kassenbestand vom Vorjahre 2458,61 Mk., Zinsen vou ausgeliehcncu Kapitalien 2288,23 Mk., Gebühren und Straf gelder 1256,75 Mk., Mietzinsen 300 Mk., ver einnahmte Gemeindeanlagen 132202,28 Mk., Zuflüsse aus Staats- uud anderen Kassen 9456,63 Mk., Besitzwechsclabgabcn 1422,96 Mk., zurück- erhobcne Kapitalien 39645,55 Mk., Ertrag der Kommungrundstückc 34,30 Mk., verschiedene andere Einnahmen 1490,69 Mk. Von den Aus gaben: Bau- uud Reparaturkosten 966,40 Ms., Straßenbaukostcn 16330 Mk., Aufwand für die Straßenbelenchtung 2333,94 Mk., Staats- und andere Abgaben 2315,72 Mk., Unterhaltung der Volks- und Schulbibliothek 75 Mk., Expeditious- und Verwaltungsaufwand 26833,02 Mk., Zu schüsse zu audereu Kasseu 94765,33 Mk. und zwar Kirchkasse 13765,33 Mk., Schulkasse 72000 Mk., Armeukasse 4000 Mk., Wasserwerkskasse 5000 Mk., Kaufgelder für erworbene Grundstücke
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