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Enthaltung zu bringen, so ist es die Forderung des Tages, daß daneben auch der Erfinder als solcher mehr zu seinem Rechte kommt als bis her. Deshalb gibt das neu« Patentgesetz den Standpunkt auf, daß das Patent demjenigen zukommt, der zuerst die Erfindung anmeldet, und es schreibt vor, daß es der Erfinder ist, dem das Patent gebührt. Einen breiten Raum haben in der öffent lichen Erörterung der letzten Jahre die A n - spräche der technischen A n ge- st e l l t e n eingenommen, welche sich einen er heblichen Anteil an der erfinderischen Produk tion zufchreiben, aber darüber klagen, daß ihre Verdienste im Dunkel der Werkstatt verborgen bleiben, und daß sie materiell ungenügend an dem Gewinne beteiligt seien. Die Betriebs unternehmer wenden demgegenüber ein, daß die Angestellten die Erfindungen, die sie machen, tatsächlich dem Unternehmen, in dem sie Er fahrungen sammeln und mit dessen Mitteln sie arbeiten, verdanken. Der Entwurf erstrebt einen Ausgleich der einander Widerstreitenden Interessen. Er weist das Patent für die Er findung eines Angestellten nur dann dem Un ternehmer zu, wenn sie ihrer Art nach im Be reiche der Aufgaben des Unternehmens liegt, und wenn die Tätigkeit, die zu der Erfindung geführt hat, zu den Obliegenheiten des Ange stellten gehört, verleiht aber insoweit dem An gestellten einen Anspruch auf billige Vergütung. Mit diesen Zugeständnissen dürste die äußerste Grenze erreicht sein, bis zu welcher dem Drängen der Technikervsrbände entgegengekom men werden kann. Zu einer allgemeinen Be schränkung der Vertragsfreiheit oder zu einer Festlegung des Betrags oder der Art der Ver gütung, die der Angestellte zu fordern hat, kann sich der Entwurf nicht verstehen. Was die Patentgebühren anlangt, so wird es mit Befriedigung begrüßt werden, daß eine erhebliche Ermäßigung der bisherigen Sätze in Aussicht genommen ist. Im Zeichenrecht ist auf eine Ab schwächung der formalen Härten des geltenden Gesetzes Bedacht genommen und den im Ge schäftsverkehr herrschenden Anschauungen und dem tatsächlichen Besitzstand an redlich geführ ten Warenzeichen der gebührende Einfluß ein geräumt worden; die Aufgabe der Zeichen, den ehrlichen Wettbewerb zu fördern, ist stär ker betont, dem unlauteren Wettbewerb wird nachdrücklicher begegnet. Wer ein Zeichen als seine Jndividualmarke im Verkehre zur Aner kennung gebracht hat, kann, wenn ein anderer die Eintragung erwirkt, an der Fortbenutzung nur in gewissen Grenzen gehindert werden, und er kann seinerseits einen anderen, der sein Zeichen unbefugt führt und dadurch die Gefahr von Verwechslungen der Geschäftsbetriebe her vorruft, auf Unterlassung, bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit auch auf Schadenersatz in An spruch nehmen. fir. Deutsches Turnfest. Der gestrige zweite Festtag des 12. Deut schen Turnfestes war lediglich der turnerischen Arbeit gewidmet. Da die ersten Hebungen für 6 Uhr morgens ausgeschrieben waren, begann schon zeitig der Anmarsch der zu den Hebun gen bestimmten Kreise. Auf den Tribünen halten die freien Turngenossen Platz genom men und bildeten dort ein kritisches Publikum. Die einzelnen Abteilungen lösten sich schnell nacheinander ab, da bei der ungeheuren Anzahl der Wetturner eine überaus große Menge von Uebungen zu bewältigen war Haben doch allein für den Wettlauf über 3lM> Mann ge meldet, die in Einzelriegen von je acht Mann abgelassen werden. Die beste Leistung wurde bisher beim Wettlauf geliefert, sie wurde mit 21 Punkten bewertet. Die genaue Feststellung der Resultate wird noch viel Arbeit machen. Als erste Uebung wurden die Zwölfkämpfe ausgetragen, und zwar von den Kreisen Nord ost (Schlesien und Pommern). Sie hatten 1160 Meldungen abgegeben. Dann kamen Sachsen-Altenburg mit 833 Turnern unter Turnwart Platz (Quedlinburg); ihnen folgten die Kreise Unterweser, Oberweser, Mittel- und Oberrhvin. Hierauf trat das Turnen der ein- zelnen Kreise in seine Rechte. Es waren für jeden einzelnen Kreis allgemeine Freiübungen und dann eine Anzahl von Pflichtübungen vor geschrieben. Die ersten waren hier die Bran denburger mit 1750 Meldungen, ihnen folgten üie Hannoveraner und Braunschweiger mit 503 Meldungen, weiter 480 Schwaben, 1173 Rheinländer, 740 Westfalen, 518 Deutsch-Oester reicher und 823 Bayern. Großem Interesse begegnete namentlich eine Alte Herren-Riege, die an über 30 Pferden zu gleicher Zeit turn ten, ferner die äußerst schwierigen, aber durch» weg exakt ausgeM-rten Stabübungen. VerlMtnismäßig frühzeitig war auch Gene ralfeldmarschall Freiherr v. d. Goltz auf dem Turnplatz erschienen und sah namentlich dem gleichzeitigen Turnen an 60 Pferden mit gro ßem Interesse zu. Das ZePpelinluitschiP„Sach sen" kreuzte auch gestern wieder über dem Festplatz. Gegen Mittag traten die Wettkämpfer im Tauziehen und im Vierhundertmeterlaufen an. In den ersten Nachmittagsstunden setzte der Zwölfkampf, der obengenannten Kreise ein. Besonderes Interesse erweckten bei den zahl losen Zuschauern nicht minder wie bei den den Veranstaltungen mit lritüchem Wicke folgenden Turnern der Sechs- und der Zwölfkampf, die infolge der Kombination einer Reihe von Uebungen den übenden Turnern die beste Ge legenheit geoen, ihre Gewandtheit und ihr Können zu zeigen. Beim Sechskamps werden die teilnehmenden Turner in zwei Gruppen mit 96 Riegen geteilt; von diesen letzteren zählt jede 20 Mann unter einem eigenen Führer. Je acht Riegen stehen unter einem eigenen Ob mann, während oie Gesamtzahl der Kampf richter 288 beträgt. Der Sechskamps selbst um- faßt Hochfpringen bei einer Mindesthöhe von 1,15 Meter, Stabweitspringen über wenigstens 5 Meter, Kugelstoßen über mindestens 5 Meter mit Kugeln von 10 Kilo Mindestgewicht, fer ner Schnellhangcln an einem 9 Meter langen Tau-, das bis auf die letzten zwei Meter durch gehangelt werden muß; endlich gehört zum Sechskamps noch der Schnellauf über eine in höchstens 26 Sekunden zu durchlaufende Strecke von 150 Meter Länge. Bei sämtlichen ge- nanntcn Uebungsarten wird die eventuell er reichte kürzere Zeit entsprechend höher bewertet. Der Zwölfkampf ist nach ähnlichen Grund sätzen organisiert wie der Sechskampf. Nur kommt bei ihm infolge der zur Verfügung stehenden größeren Auswahl an Uebungen eine größere Mannigfaltigkeit heraus, da die Korn binationsmöglichkeit eine wesentlich erhöhte ist. Der Zwölfkampf umfaßt Schwungübungen, Uebungen am Reck und Barren, Kür- und Stabübungen, Uebungen am Pferd, Spreiz übungen, Hintersprung und Weitsprung, Schleu- dcrballweitwurf und Schnellauf, letzterer über 100 Meter. Wie keine Sechskampf, werden auch beim Zwölfkampf eigene Gruppen gebil det, die ihrerseits wieder in je zwei Riegen zerfallen. Um zu lange Verzögerungen beim Wechseln des Standplatzes sc. und damit eine zu große Ausdehnung der Zeitdauer möglichst zu vermeiden, werden bei den Uebungen am Barren in jeder Gruppe gleichzeitig zwei Ge räte benützt. Die Vorführungen der Turnkreise endeten nachmittags mit den Uebungen der Deutsch- Oeslerreicher, also der deutsch-völkischen Turner, die als Gäste gekommen waren. Sie boten zu nächst Freiübungen, zu Lenen sich etwa 1200 Mann gemeldet hatten. Sie zogen ebenfalls in Tieflolonuen zu je vier Manu in die Arena ein. Ihre Ue.-ungen, die von Vorturnern aus dem Podium vorgemacht wurden, erfolgten nach dem Takt von Musikstücken. Zu gleicher Zeit begannen die Turnvereine des übrigen Anstandes ihre Vorführungen. Sie waren meist durch eine Musterriege vertreten. Im allgemeinen zeigten die Aus änder viel techni sches Können, aber wenig nationale Eigenart, alle Uebungen beweisen den deutschen Ursprung. Obwohl es leine Massenaufführungen waren, argten die Besucher nicht mit ihrem Beifall, der am meisten den Amsterdamer Turnern zu teil wurde. Zwei interessante Momentaufnahmen vom Hauptfesttage des 12. Deutschen Turnfestes. Oben: der greise, 88 Jahre alte Vorsitzende der Deutschen Turnerschaft Geheimer Sanitätsrat Dr. Götz im Festzuge. Unten: Freiübungen der 17 000 Turner. Während diese Uebungen in einem Turn zelt veranstaltet wurden, marschierte in einer Arena die Altersriege „Alldeutschland" auf, zu- sammen mit den Turnvereinen von 1863, von welch letzteren sich allerdings nur zwei an den Uebungen beteiligten. Kein Turner war unter 40 Jahren, viele iiber 70 und mancher an die 80 heran. Trotzdem traten sie in überaus festem Gleichmaß an, nur die weißen Bärte bezw. die kahlen Köpfe und mitunter ein ge wisses Embonpoint verrieten das Alter. Sie trugen vorwiegend Freiübungen im Spiele vor. Erstere mit Hanteln. Auf das Alter folgte das „junge Blut in flaumigem Bart", die Sonder Vorführungen des Akademischen Turnerbundes, ca. 600 Studenten. Sie stellten verschiedene Musterriegen und führten vor allem inter essante Spiele vor, darunter solche, die wenig gezeigt werden, wie Tambourin, Schleuderball nach Grazer Art usw. Abends fanden auf dem Festplatze Konzerte statt. OerMcheS und LächfifcheS. *— Der Ernte entgegen! Nur noch kurze Zeit, und Sichel und Sense gehen durch das Korn auf unseren Feldern. Wie die Saat, so die Ernte — es trifft nicht immer zu, nicht im Leben des einzelnen Menschen, nicht im Reiche der Natur. Glücklicherweise ist letzteres aber doch die Ausnahme. Und dann geht unser Landmann in diesem Jahrs einer Ernte entgegen, wie er sie sich kaum schöner und besser wünschen kann. Prächtig und üppig steht das Getreide, Korn und Weizen zeigen volle, reiche Aehren — die Getreidebleiche ist fast überall eingetreten, die Halme sind kräftig und stark und versprechen ein gutes Stroh. Wir sind auf der Höhe des Jahres, in der Erntezeit angelangt, da der Schnitter — an seiner Stelle heute vielfach die Maschine — durch das Aebrenfeld geht. In anderen Jah ren hatte man um diese Zeit in manchen Ge genden schon mit der Ernte begonnen, Heuer ist man infolge der Witterung noch ein Stück zurück. Das Korn ist noch weich und milchig, der Weizen noch vielfach grün. Es fehlt die Sonne, aber die Saat ist sonst wundervoll ge diehen, die Natur hat alles aufs beste bestell:, und was sie anfangs versäumt, hat sie in den letzten Wochen nachgeholt. Nun aber auch Reife- und Erntewettcr her, aus daß die Scheu ern voll werden und der Landmann seinen Lohn erhält. Mögen nicht unerfreuliche Natur Verhältnisse die schönen Hoffnungen vernichten. * — Witterungsaussicht sm Mittwoch, den 16. Juli: Westwind, wolkig, kälter, zeitweise Niederschlag. *— Die Urwahlen zur G e - wevbekammer Chemnitz haben dem nächst wieder zu erfolgen. Die in Frage kam wenden Behörden sind bereits mit den Vor arbeiten hierzu beschäftigt. * — Die Lotterie der Inter nationalen Baufach - Ausstel lung in Leipzig genehmigt. Die Internationale Baufach-Ausstellung hat nun doch ihre Lotterie erhalten. Das Ministerium des Innern hat sie in letzter Stunde gench migt. Berens am Sonntag vormittag wurde mit dem Spiel begonnen. Die Lotterie besteht aus fünf Serien mit im ganzen 25 000 Ge winnen im Gesamtwerte von 218 500 Mk. Bei jeder Serie befinden sich 25 Gutscheine für zwei- bis dreistündige Zeppelinfahrten. Es kom men also 125 große Zcppelinfahrten zur Ver losung. Eine Annehmlichkeit ist dabei, daß man nicht an Leipzig gebunden ist, sondern wo ein Zeppelinlufffchifs stationiert ist, kann zu beliebiger Zeit eine Fahrt unternommen werden. Im übrigen verzeichnet die Lotterie 20 Gewinne zu 1000 Mk., 30 Gewinne zu 500 Mk., 50 Gewinne zu 300 Mk. usw. Das Los im Preise von 1 Mk. besteht aus einen: sogenannten Losbrisf. In diesem ist entweder ein leeres, Weißes Blatt, also eine Niete, ent lasten, oder ein mit einem Gewinnbetrag be drucktes Gewinnlos. Für das Gewinnlos wird den: Gewinner im Lotteriepavillon eine An weisung bezw. ein Gutschein sofort verabfolgt. Mit diesem Gutschein kann man sich dann auf der Ausstellung irgendeinen Gegenstand nach freier Wahl erwerben, soweit dieser verkäuflich ist. Der Gutschein wird von dem Verkäufer als bares Geld angenommen. K. Aus d e m P a r t e i l e b e n. Als Bezirks» leitcr der sozialdemokratischen Wahlvcreine der hiesigen Gegend wurde Herr Ortskrankenkassen- expedicnt Riedel in Hohenstein-Ernstthal gewählt. * — Radrundfahrt durch Sach - s e n. Ueber die Strecke Dresden, Freiberg, Chemnitz, Mittelbach, Oberlung witz, Zwickau, Glauchau, Waldenburg, Froh burg, Borna, Leipzig, Oschatz, Meißen, Dres den, zusammen 200 Kilometer, schreibt der Sächfßche Radfghrerbund für Sonntag, den 20. Inti, die diesjährige Fahrt „Rund durch Sach» ien" aus. Der Wettbewerb ist offen für die Geldpreisfahrer der anerkannten Verbände in Gruppe A, für die Ehrenpreisfahrer-Mitglieder des Sächsischen Radfahrerbundes in Gruppe B. Radwechsel, Schrittmacher und BegleitsgEer sind verboten. Der Start erfolgt früh 3 Uhr in Dresden-Wölfnitz, das Ziel ist in Dresden- Trachau. — Die ersten Fahrtteilnehmer dürf ten früh in der 7. Stunde in Oberlungwitz eintreffen. * Hohenstein-Ernstthal, 15. Juli. Gestern sand im Hotel Gewerbehaus eine Besprechung der Vereine des erzgebirgischen Sängerbundes im hiesigen Bezirk statt, wozu der Gesangver ein „Arion" Einladungen hatte ergehen lassen. Herr Stadtverordneten-Vorsteher Muftergeichne- reibesitzer Emil Lohse hieß die erschienenen Vertreter des „Arion*, „Liederguell" und Sän gervereins aus Hohenstein-Ernstthal, des Män nergesangvereins, Gesangvereins „Eiche" und „Sängerlust" aus Oberlungwitz, der Gesangver eine „Arion", „Liederkranz" und Gruppe VL der Königstreuen Knappen aus Gersdorf und des „Liederkranz" aus Wüstenbrand herzlich willkommen und machte sie mit dem Zwecke der Versammlung, der Abhaltung eines Sän- aerkommerses im Logenhaufe, bekannt. Nach längerer Aussprache wurde der Plan einstim mig gutgeheißen und soll der „Arion" die wei teren Vorarbeiten treffen. Den Vorsitz beim Kommers hat Herr Stadtverordneten-Vorsteher Lohse übernommen und soll beim Bundesvor stand in Chemnitz die Zustimmung zu der für den Monat September in Aussicht genommenen Veranstaltung eingeholt werden. Von den sämtlichen bundesangehörigen Vereinen des Bezirks hat sich allein der „Liederhain" ausge schlossen; er hat eine Beteiligung abgelshnt, doch dürfte dies die Veranstaltung selbst weni ger berühren. * — Ein L>on Verzug nach der vogtländischen Schweiz wird am 27. d. M., vormittags 7,01 Uhr hier abge lassen; der Zug trifft abends 11,50 Uhr hier wieder ein. Die Fahrpreise 3. Klasse betragen nach Reichenbach 1 Mk., nach Netzschkau oder Greiz 1,15 Mk., nach Elsterberg 1,25 Mk., nach Jocketa oder Barthmühle 1,35 Mk. und nach Plauen 1,15 Mk. * — Naturtheater am Pfaffen berg. Mittwoch abend soll unter Mitwirkung der Stadtkapelle die sizilianische Volksoper „Ca valleria rusticana" mit dem Nachspiel „Salome" gegeben werden. Freitag abend gelangt aus mehrfaches Verlangen „Der Pfarrer von Kirch feld" zur Wiederholung. GlanzvorstsNungen dürfte der Sonntag bieten. Unter Mitwirkung von ca. 120 Personen, Wagen und Pferden gelangt nachmittags „Die Hussiten vor Naum burg" zur Aufführung, während abends „Sizi lianische Bauernehre" und „Salome" wieder holt werden sollen. * — DasSchützenfest derGarde- kompagnie nahm gestern bei gutem Be such einen programmäßigen Verlauf. Heute vormittag erfolgte der Generalmarsch- und nach mittags der Auszug nach dem Festplatz, wo Frühstück und Fortsetzung des Preisschießens stattsinden. Abends soll ein Gartenkonzert mit italienischer Nacht abgehalten werden. * — Sieger beim 12. Deutschen Turnfest in Leipzig soll nach einer hier eingetroffenen Nachricht außer dem Tur- nerbundsmitgnede Leipziger auch noch das Mitglied Frenzel des gleichen Vereins gewor den sein bezw. gute Aussicht auf Preisanwart- schast haben. * — Aus Uebermut rannte gestern abend auf der Oststraße ein 13jähriger Schul- kn ab e dem Handlungsgehilfen Ernst R. von hier ins Fahrrad hinein. R. stürzte lücrbei von: Rade und zog sich Verletzungen au bei den Händen zu«. Der Knabs, der vorher die Absicht geäußert hatte, den Radfahrer zum Stürzen zu bringen, flog mit dem Kopf gegen den Bordstein an, wodurch er eine starkblutcnde Verletzung erlitt. b. Oberlungwitz, 15. Juli. Die Land wirtschaftliche Bezugs-, Kredit- und Absptz- genossenfchast hielt gestern cEend in Gold schmidts Restaurant eine von 27 Mitgliedern besuchte Hauptversammlung ab, die vom stell- vcrtr. Vorsteher, Herrn Gutsbesitzer Emil Kretzschmar, eröffnet wurde. Letzterer wurde mit der Leitung der Geschäfte bis zum Jah resschluß betraut, da der Vorsteher, bisher Herr Coder, bekanntlich durch Fortzug hier zu nicht mehr in der Lage ist. Herr Coder schenkte der Genossenschaft mehrere wertvolle landwirtschaftliche Bücher, wofür ihm vom stellv. Vorsteher der Donk der Genossenschaft, zugleich für die allezeit bewiesene Teilnahme und geschickte Leitung, zum Ausdruck gebracht wurde. Beschlossen wurde, für den Herbst mehrere Ladungen Futtermittel bei der Dresd ner Central-Genossenschaft abzufchließen, ebenso sollen wieder 2000 Zentner Roggenkleie zu er mäßigtem Preise bezogen werden. Weiter soll als Saatroggen nur Original-Pettufer bestellt werden. In der nächsten Woche sollen zirka 300 Zentner Nußbriketts ausgegsben werden. Der Prozentsatz der Betriebsgenossenfchaft wurds auf 1 Prozent erhöht und die Besprechung über Spackaffenangelegenheiten vertagt. Mi" der Auszahlung der Prozente für Roggcngsld und einer regen Debatte über landwirtfchaft liche Verhältnisse wurde die Sitzung sohann geschlossen. * * Oberlungwitz, 15. Juli. DicMi'- glieder der hiesigen allgemeinen Ortskranken kasse seien darauf aufmerksam gemacht, das; sie beim Besuch der internationalen Bauäch- Ausstellung in Leipzig bei der Eisenbahn be sondere Vergünstigungen haben. Bei Vor legung eines von der Kasse auszuftellenden Ausweises kommen bei solchen Mitgliedern-nur die Kosten der halben Fahrt (Hin- und Rück fahrt 3. Klasse) in Ansatz. Diejenigen Kassen - Mitglieder, die von dieser Vergünstigung Ge brauch machen wollen, werden ersucht, Bestel lungen auf Ausweiskarten rechtzeitig während der Erpeditionszeit zu machen. — Auch die Mitglieder anderer Krankenkassen genießen den gleichen Vorzug. w. Oberlungwitz, 15. Juli. Auch der hiesige Turnverein dürfte diesmal wiederum einen Sieger beim Deutschen Turnfeste besitzen. Einer nach hier gelängten Nachricht zufolge hat Herr Richard Selbmann von hier einen Preis im Sechskampf errimgen. Einem anderen Turner, der gleichfalls zu Hoffnungen berech tigte, verunglückte leider eine Uebung, so daß er freiwillig ausschied.