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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130722
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-22
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.07.1913
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nicht als politischer Verein angesehen werden lönne. Gegen dies Erkenntnis hatte die An- llagebehörd« Berufung eingelegt, doch obwohl der Amtsanwalt in der gegenwärtigen Ver tändlung darauf hinwies, daß die sog. freien Turnvereine in Wahrheit nur verkappte poli tische Vereine seien, verwarf das Landgericht als Berufungsinstanz die Berufung und sprach die drei Angeklagten kostenlos frei. — Dieses Ilrteil widerspricht mehreren Entscheidungen, die in dieser Fvage bereits von anderen Ge richten ergangen sind. Annahme Der Dreijährigen Dienstzeit in Frankreich. Die französische Deputiertenkammer nahm das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit an. Im Senat wird das Gesetz, das im wesent lichen die ihm vom Ministerpräsidenten Bar- tlwu gegebene Fassung beibehielt, in wenigen Tagen angenommen werden. Die Kammer erfreut sich nach getaner Arbeit der Ferien ruhe. — Die Deckungsfrage wird erst im Herbst erledigt. Die Kommission beschloß un ter anderem eine Junggefellensteuer, wonach jeder Junggeselle, der über 30 Jnhre alt ist, einen Steuerzuschlag von 20 Prozent zu ent richten hat. Eine Spionageaffäre in Italien? Italienische Blätter bringen ansehen- erregende Meldungen über die Verhaftung eines ehemaligen Angestellten im italienischen Kriegsministerium Morozzo della Rocca, der zugunsten Oesterreichs Spionage getrieben ha ben soll. Die „Tribuna" bestätigt heute die Verhaftung mit dem Hinzufügen, daß der Festgenommene ein außarordentlich phantasti scher Mensch sei. Es seien zwar verdächtige Schriftstücke beschlagnahmt worden, dock) scheine es sich um einen Spionagefall von sehr unter- geordneter Bedeutung zu handeln. Unruhen in Lissabon. Wie aus Lissabon gemeldet wird, hat die portugiesische Regierung aus Besorgnis, daß ungewöhnliche Ereignisse eintreten würden, während der Nacht von Sonnabend auf Sonn tag die Truppen bereit gehalten. Mehrere Per sonen, die bewaffnet waren, sind verhaftet worden. Auch einige Schüsse sielen, durch die mehrere Personen verwundet wurden. Oertltches und GächstscheS. * — Witterungsaussicht für Dienstag den 22. Juli: Westwind, kühl, wolkig, zeitweise Niederschlag. * — Die Beisetzung des Herrn A m t s ha u p t m a n n s von Koppen fels findet heute nachmittag um 4 Uhr aus dem Friedhöfe zu Loschwitz bei Dresden statt. Aus der hiesige:' Gegend nehmen eine Anzahl Herren an der Beerdigung teil; u. a. läßt auch die Stadt Hohenstein-Ernstthal einen Kranz mit Schlehe in den Stadtsarben nieder- legen. * -- V o in de u tschen Feuerwe hr- t a g in Leipzig wird geschrieben: Das Stand quartier des Zwickau-Glauchauer Kreisfeuer wehrverbandes, zu dem auch Hohenstein-Ernst- ilal gehört, wird im „Tivoli", Windmühlen- straße 14—16 sein, von wo aus gemeinsam der Verband zu dem am Sonntag, den 27. Juli stattfindenden Fest- oder Huldigungszug abmarschieren wird. Der ganze Landesver band Sachsen marschiert nach Verbänden ge ordnet, in alphabetischer Reihenfolge und muß jeder Zugsteilnehmer aus Sachsen auf der linken Brustseite ein weißseidenes Band mit dem Aufdruck Königreich Sachsen und dar unter den Ortsnamen tragen. h .— D a s D i r e k t o r i u m d e s Land wirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge erläßt folgende War nung: Im Kreisvereinsbezirke sind in letzter Zeit zu zahlreichen Landwirten Agenten ge kommen, die fälschlich angegeben haben, sie lämen im Auftrage des Direktors der Land- ivirtscha'tlichen Schule zu Chemnitz, um zu ermitteln, wer seinen Sohn zur Aufnahme in diese Schule anmelden wolle; es seien daselbst auch Ertrakurse für Einzelunterricht errichtet worden, für Schüler, die jederzeit eintreten könnten. Sobald aber ein Landwirt einen Anmeldeschein unterschrieben hat, erhält er in einigen Tagen darauf einen Brief mit der Aufforderung, umgehend 150 Mk. Schulgeld, welches im voraus zu bezahlen sei, nach Chemnitz einzusenden, widrigenfalls gerichtliche Einziehung mit hohen Rechisanwaliskosten er folgen würde. Aus diesem Briese ersehen die Landwirte erst, daß sie vollständig getäuscht worden sind und es sich hierbei nicht um die Landwirtschaftliche Schu'e des Kreisvereins in Chemnitz, Salzstvaße 65, Direktor Dr. Stock hausen, handelt, sondern um ein dem Kreis- verein bisher ganz unbekanntes Privalunter nehmen. Die Herren Vereinsvorsitzenden wer- den gebeten, ihre Mitglieder umgehend vor dcravligen Agenten zu warnen und uns die Namen der bereits dadurch geschädigten Land- wine mitzuteilen, damit wir die'e Angelegen heit weiter verfolgen können. *— Kartoffelblüte. Die Kartof feln, die in diesem Jahre in unserer Gegend besonders üppig stehen, beginnen jetzt zu blühen. * Hohenstein-Ernstthal, 21 Juli Von ungenannt sein wollenden Spendern gingen der 2t. Trinitatislirchgrmeinde in den letzten Ta gen wiederholt Gaben zur Ausschmückung des neuen Friedhofs und der Halle zu. Die ein- gegaugenen Geschenke sind indessen noch nicht ausreichend, weshplb wir an dieler Selle noch mals an die Gebefreudigkeit der Einwohner schaft appellieren mit dem Hinweis, daß der Freigebigkeit keine Schranken gesetzt sind. Ga ben nehmen die Mitglieder des Kirchenvorstan des und die Pfarramtsexpeditivn gern entgegen. * — Die Aufstellung eines Kandelabers aus dem Neumavlt war zwar, wie uns mit Bezug auf unsere Notiz von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ge wünscht worden, musste jedoch, weil die an der unteren Seite stehenden Häuser zu niedrig sind, der Kandelaber also darüber hinweg« sehen würde und der hohen Kosten wegen un terbleiben. Dagegen sollen die dort stehenden Laternen eine andere Nelenchtungsart erhal ten, die ein intensiveres, helleres Licht abgibt. Durch Anbringung von Hängelicht, wie am hiesigen Bahnhof, wird dies bewerkstelligt. * — Den Geburtstag des Gra f e n I o a ch i m vonSchönbur g-G l a u- chau, des Protektors der Gesellschaft, feierte gestern abend die priv. Schützenkompagnie Neu stadt im Schützenhaus. Ein Geburtstagssglut der Kanone leitete die zahlreich besuchte Feier ein, worauf Heor Hauptmann Großer in be geisternden Worten das Geburtstagskind feierte und seine Ansprache in die üblichen Wünsche ausklingen ließ. Zug eich wurde ein Glück wunschtelegramm abgssaudt. — Zu dem ani Sonnabend beginnenden Schützenfest hat Herr Clemens Weißflog als treues Mitglied der Kompagnie wiederum zwei hochkünstlerisch aus- geführtc Jubiläumsscheiben gemalt, die ge legentlich der Musikprobe am Sonnabend abend in großen Saale des Schühenhauses ausge stellt werden. Die Scheiben sind besonderer Besichtigung wert und stellen u. a- unseren Kaiser und das Völker'chlach:denkmal dar. * — Feuerwehr. Der am Sonnabend rbend stattgefjundenen Uebung der 2. Kompag nie der Freiwilligen Feuerwehr schloß sich eine Hauptversammlung im Pereinslokal an, in der eine Aussprache über den Verbandstag am 31. August stattfand und ferner beschlossen wurde, das Sommerfest, bestehend in Konzert und Ball, am 1. September im Neustädter Schützenhaus abzuhalten. Ferner fand eine Aussprache über den deutschen Reichsfeuer- welrtag in Leipzig, an dem ca. 10 Mann der 2. Kompngnie teilzunehmen beabsichtigen, statt. Beschlossen wurde außerdem, 15 Mk. aus der Vereinskasse zur Ausschmückung des neuen Friedhofes dem Kirchenvorstand der St. Tri- nitatisgemeinde zu überweisen. Nach Erledi gung einiger interner Angelegenheiten fand die Versammlung ihr Ende. k. Die A l t st ä d t e r Teschin- S ch i e ß g e s e l l s ch a f t begann gestern im Astst dter Schützenhaus mit ihrem diesjährigen Preisschießen für passive Mitglieder. Es war eine rege Anteilnahme zu verzeichnen und wur den sehr gute Resultate erzielt. Nach dvm Schießen nahm die Versammlung ihren An fang. Es wurde u. a. beschloßen, daß der Verein Sonnabend, den 26. d. M., abends f^6 Uhr zum Zap'enstreich am Rathaus sam melt und sich um 6 Uhr zur Abholung aus wärtiger Vereine nach dein Bahnhof begibl. Um 8 Uhr findet im Altstädter Schützenlaus Kommers und Fahnenweihe stall. Sonntag früh findet der Empfang fremder Vereine im Schützenhaus statt, wo von s^1l Uhr ab die Dolegiertenversammlung beginnt. Mittags um 1 Uhr sammeln die Vereine zum Festzug dn<rch die Straßen und Abholung der Vereinsfahnc beim Vorstand. *— Vom Vorstand des Gesang Vereins „Lieoerhai u" wird uns zur Rechtfertigung seines ablehnenden Standpunk tes in der Abhaltung eines Bezirkskommerses folgendes mitgeteilt: Der „Liederhain" erhie t unterm 8. Juli eine Einladung des Diri genten des „Arion" zu einen Besprechung am l4. d. M. zwecks Abhaltung eines S ä n- g e r kommerses am 7. September im „Logen laufe". Der „Liederhain" konnte aus dieser Einladung unmöglich entnehmen, daß es sich um einen Bezirks kommers handeln sollte, da Einladungen hierzu doch wohl vom O b - m a n n (damals Herr Fabrikbesitzer Schulze vom „Sängerverein") erfolgen mußten. In der Annahme, es handele sich um eine Vereins- veranstaltung, ließ man auch in Anbetracht dessen, daß der Dirigent des „Liederhain" ge rade in dieser Zeit seinen mehrwöchigen Ur laub antrat, die Sache aus sich beruhen'. Der Verein steht auf dem ganz richtigen Stand punkt, daß einem solchen Sängerabend ent sprechende Proben vorausgehen müssen, was ihm in Abwesenheit des Dirigenten unmöglich war. * - Militär-Sonderzug. Am Sonnabend wurde das am 7. Juli formierte 2. Reserve-Jufauterie-Regiment in Zeithain wieder aufgelöst, und die Mannschaften, unter denen sich auch eine größere An- zahl aus dem hiesigen Bezirke besanden, wurden nach ihrer Heimat entlassen. Sie wur den in einem Sonderzug befördert, der gegen Msttag hier eintraf. * — G e l d d i e b- st a h l. Der zweite Fall von Gelddiebstähhen innerhalb 8 Tagen ereignete sich Sonnabend nachmsttag. Ein 6- jähriges Kind war von seinen Eltern zum Einkauisn in den hefigen Konsumverein ge schickt worden; unterwegs gesellte sich ein etwa 16 Jahre alles unbekanntes Mädchen hinzu und entwendete dem Kind die Geldbörse mit 3,20 Mk. Inhalt. Die Spitzbübin redet die zum Einhölen ansgeschickien Kinder an und will angeblich „tragen Hel en". Leichtgläu igc Kinder überlasten in solchen Fällen Tasche oder Körb, wo'ei die Diebin Gelegenheit zum Stehlen findet. Das Mädchen ist nach den polizeilichem Ermittlungen 16—17 Jahre alt, von mittlerer, schlanker Statur, hat schwarzes Haar und Sommersprossen und ist bekleidet mit weißer oder blaugedruckter Bluse, gelb grauem glitten Rock und weißer Tändelschürze mil Trägern. Eltern mögen sich die Fälle zur Vorsicht dienen lassen. — Ferienwanderung. Am Sonn- abend kehrte die zweite Abteilung der Kinder zurück, die an der Ferienwanderung nach dem Kamme des Erzgebirges teilgenommen haben. Am Montag früh war die erste Quote aufge brochen, 28 Knaben unter Führung des Herrn Lehrer Beyer. Nach lustiger Bahnfahrt bis' Blaucntal gings auf dem Mittelflügelwcg zum Gipfel des Nuersbergcs. Das Wetter war prächtig, weniger die Aussicht! Selbst das vor zügliche Zeißglas auf dem Turme zeigte nur das Allernächste. Am Fuße des Berges fanden wir ein schönes Abkvchplätzchen. Hier machten wir es uns bequem Schuhe, Strümpfe, Jacken runter, fröhlich tummelten sich die Buben im Bach und auf der Wiese, einige halfen am flak- kernden Kochseuer. Bald fanden wir frohe Ge sellschaft, Karlsbader Wandervögel, die sich einen Reisbrei kochten; wir ließen uns die Erbssuppe schmecken. Nach längerer Mittagsrast wanderten wir weiter nach Johanngeorgenstadt, wo mir in „Stadt Wien", einem echten, rechten Wanderer heim, gute Bewirtung und Unterkunft fanden. Gleichzeitig war eine Ferienwanderung höherer Töchter aus Plauen da! Na, es wurde chließlich doch Ruhe! — Am andern Morgen iberschritten wir die Landesgrenze. Wie staun en die Buben über die Gemeindeschilder in zweierlei Sprache, über das „Uoroi- n» vl»k!" an den Bahnschranken; Ausläufer des Tschechen- tums bis an die Reichsgrenze. Wir durchwan derten das Schwarzwassertal. Kurz vor Gottes- gab, in dem an den Torfmooren gelegenen OrtSteil Forsterhäuser kochten wir im Schul garten ab. Schon am frühen Nachmittag waren wir in Gottesgab, von wo aus wir nach längerer Rast den Aufstieg nach dem Fichtelberg be gannen. Leider war es mit der Aussicht noch schlechter bestellt als am Vortage, sodaß wir den Turm gar nicht erst bestiegen. 'F7 Uhr dampf ten wir in Vicrenstraße ab und fuhren durch daS reizvolle Zschvpautal der Heimat zu. An der 2. Wanderung beteiligten sich hauptsächlich Kinder der Altstadt. Ueber ein Dutzend schöner Aufnahmen wurden unterwegs hergcstellt: Stim mungsbilder von der Rast im Walde, vom Ab kochplatz und aus dem Nachtquartier. Herr Buchbinder Opitz hat die Herstellung und den Ver kauf dieser Ansichtskarten übernommen ^V. 6. t.— A u s f l u g. Daß „die Jugend von Hütte" nicht vor Unbilden des Wetters zurück schreckt, bewies gestern der Jungfrauenverein zu St. Christophori, der bei strömendem Re gen seinen geplanten Spaziergang nach dem „Waldfrieden" in Kuhschnappel ausfährte. Auch die frohe Laune litt nicht Schaden und so langten die Mädchen, allerdings wie ge badete Mäuse, an dein Ziele an. Dec Verein wurde in der luftigen, aber vor Regen ge schützten Veranda untergebracht und labte sich an treulichem Kasfee und Kuchen. Fröhliches Spiel und belehrende Unterhaltung ließen die Zeit schnell verfließen. Freilich hielt man es für angebracht, sich für den Heimweg dem Dampfrosse anzrwerlrauen, das die jungen Mädchen wohlbehalten wieder nach Hohenstein- Ernstthal brachte. ß— Einen Ausflug inst Damen unternahm am gestrigen Sonntag der Gesang verein „Arion" nach Schneeberg. Trotz strö- m?n-en Regens gelangie die Partie mir viel Humor zur Ausführung. In Schneeberg wurde im „Ratskeller" Rast gehalten, wo der Wir':, Herr Thier'elder, ein ehemaliger Hohen- steiner, die fröhlichen Säuger gastfreundlich willkommen hieß. Trotzdem einige Hinder nisse, wie Bindfadenregen und X "Stundenver irrung w. bei dieser Sängerfahrt zu überwin den waren, werden die Teilnehmer, nament lich die Damen, deren Kleider durch den Re gen kolorierten Landkarten glichen, gern und freudig daran zurückdenken. r. Einen Ausflug nach Pleißa unter nahm gestern bei guter Beteiligung der hiesige Mielerverein. Im Gasthaus „zum Wind" wurde das erste Halt gemacht. Am Ziel des Ausflugs „Weißes Roß"-Pleißa vergnügte man sich bis kurz vor 8 Uhr bei einem Tänzchen und kehrte dann über Wüstenbrand heim. * — Der Allgemeine Turnver e i n hielt gestern auf seinem an der Dresd ner Straße gelegenen Grundstück 'ein Schau turnen ab, dem bei strömenden Regen ein Umzug mit Musik vorausging. * — In S i ch e r h e i t s g e w a h r s a m mußte von der Polizei ein Strumpfwirker aus der Neustadt genommen werden, der gestern a end in völlig betrunkenem Zustande auf deni Fußsteig der Weinkellerstraße lag. e . Vom P o st a m t. Der Titel Ober postassistent ist Herrn Postassistent Knorr von hier verliehen worden. in. Theater. Leider mußten gestern die leiden Naturtheatervorsiellungen des Regenwet ters wegen ausfallen. Dafür wurde abends im Gewerbehaus „Hedwigs erster Ball" ge spielt und von der zahlreichen Zuhörerschaft lustig belacht. — Heule abend sollen bei gün stiger Witterung im Naturtheater „Cavalleria rusticana" und „Salome" wiederholt werden«. * — Eine Panne erlitt gestern auf der Dresdner Straße ein auswärtiges Auto mobil, das einem Fuhrwerk ausweichen wollte und dabei ins Rutschen zerret. Hierbei sprang eine Feder, sodaß die Insassen ar. 2 Stunden auf Ersatz warten mußten. * Selbstmord. Der Nadelmacher Oswald Ferdinand Dost, ein Kriegsteilnehmer von l866 und 1870/71, machte seinem Leben am Sonnabend durch Erhängen ein Ende. Anhaltende Krankheit soll der Grund hierzu gewesen sein. * — Aus dem Leserkreise. Ein lustiges Theater, wobei auf Erhebung von Eintrittsgeld verzichtet wurde, veranstalteten, wie uns geschrieben wird, heute vormittag in einer Hiesigen Trikotagenfabrik Vater und Sohn. Zunächst schlug der dort beschäftigte Vater seinem gleichfalls dort in Arbeit befind lichen 19jährigen Sohn solange, bis diesem die Sache doch zu dumm wurde, und er den Spieß umdreht.-. Da erhielt dann der „alte Herr" von seinem Filius derartige Keile, daß buch stäblich die Zähne in der Nachbarschaft herum- flogcn und der Alte zuletzt nur noch im Hemd dastand. Die Mitarbeiter waren natürlich über die'e Unterbrechung, noch dazu am Montag, nicht sonderlich böse. m. Oberlungwitz, 21. Juli. Mit Zap fenstreich durch den Oct und nachfolgender Mufikprobe wurde Sonnabend das Schützenfest der hiesigen Schützengesellfchaft im „Lamm" eingeleitet. Gestern nachmittag fand die Er- äßnnng des Schießens und heute vormittag Pl^tzmufik beini König und an der Post statt. Mittags erfolgte die Einholung des derzeitigen Königs, Herrn Gutsbesitzer Arno Speck, der zu einem Königsfrühstück im „Deutschen Kai ser" eingeladcn hatte und das Küche und Kel ler des Herrn Molch alle Ehre machte. An sprache» und Trinksprüche, zumeist heiteren Inhalts, würzten das Frühstück, das eine ge hobene Stimmung zeitigte. Nachmittags sand Schießen nach der Preis'cheibe und Gavtenkow zert statt. — Das offizielle Schützenfsrühstück wird Dienstag mittag im „Lammsaale" abge halten. w. Oberlungwitz, 21. Juli. Zu einer recht imposanten Feier gestaltete sich die Sie gesfeier des hiesigen Turnvereins am Sonn abend abend im Postrestaurant. Eingeleitet wurde die'elbe durch einen herzlichen Willkom mengruß' des Vorsitzenden, Herrn Hermann Teubert. Im weiteren Verlaufe des Abends verlas derselbe die Siegerliste vom 12. Deut schen Turnfest in Leipzig, besonders beleuchtete Redner das Resultat unseres Siegers, Herrn Richard Selbmann. Derselbe ist der erste vom 'nesigen Turnverein, der als Sieger von einem Deutschen Turnfeste mit dem schlichten Eichen- kranz geschmückt leimkehren konnte. Ihm wurde der Dink des Vereins für seine Lei stungen ausgedrückt. Manch schönes Lied, gr- 'ungen von der Sängerabteilung, und etliche Allgemomgesänge sowie meist heitere, des hu moristischen Beigeschmacks nicht entbehrende Er lebnisse vom Fest verschönten d^e Veranstal tung wesentlich. Sehr spät erst konnten sich die Teilnehmer trennen, in dem Bewußtsein, einen schönen Abend verlebt zu haben. * Oberlungwitz, 21. Juli. Am gestri- «11 Sonntage fand die vom Sächsischen Rad- ahrerbund veranstaltete alljährlich stattfindende große Slraßendauerfahrt „Rund durch Sach 'en" statt. Die 300 Kilometer lange Strecke führte die Teilnehmer von Dresden über Frei berg, Chemnitz, Mittelbach, Oberlungwitz, Zwickau, Glauchau, Borna, Leipzig, Oschatz, Meißen zum Ziele nach Dresden - Trachau. Die Konkurrenz stellte besonders in ihrem ersten Teste bis Zwickau infolge des bergigen Gelän des außerordentlich hohe Anforderungen an die Fahrer, unter denen sich die besten Slraßen- fahrer Deutschlands befanden. Der Start er wlgte am Sonntag früh von 3 Uhr ab in Dresden-Wölfnitz. Die Berufsfahrer starteten truh 3 Uhr 45 Minuten, für die Ehrenpreis- falrer war paarweise ein Minutenstart vorge sehen. Der letzte Geldpreisfahrer begab sich um 4 Uhr 18 Minuten auf die Reise. Von den gemeldo.en 41 Berufsfahrern starteten 35, von )en 43 Ehrmpreisfahrern 37. Während der Nacht war öin starker Regen niedergcgangcn, der die Straßen stark aufgeweicht batte. Die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer wurde da durch auf eine sehr große Probe gestellr. Die ersten Fabrer trafen in der 7. Stunde hier ein, während als Sieger der Berufsfahrer AbergevBerlin um 1,54 Uhr in Dresden ein traf, mithin die 300 Kilometer in 10 Stun den 8,37 Minuten zurückgelegt hat. Von den Ehrenpreislahrern traf Peukert-Dresden uni 2,52 Uhr ein; er hpt insgesamt 10 Stunden 48 Minuten gebraucht. Viele Teilnehmer ga ben die Fahrt in Meißen auf, andere in Zwickau rc. m. Oberlungwitz, 21. Juli. Den Turn- verein „Saronia" veranstaltete gestern für die Kinder der Mitglieder ein gutvorbereitetes Kinderfest, dps durch die Ungunst der Witte rung etwas beeinträchtigt wurde. In langem Zuge marschierte die festlich gekleidete Schar vom Gasthaus „Casino" zum Turnhallengrund stück, wo für die junge Welt allerlei Belusti gungen geboten wurden. Das Fest, an dem sich mehrere hundert Kinder beteiligten, »asm einen ungetrübten Verlaus. sZ Gersdorf, 21. Juli. Eine Verspätung des elektr. Bahnzugcs stellte sich am Sonnabend früh 8 Uhr ein. Die Ursache war, daß die elektrische Güterlokomotive bei der Kändlerschen Weiche aus dem Gleis gesprungen war und das Gleis der Personenwagen sperrte. Binnen einer Viertelstunde war mit Hilfe kräftiger Männer der Uebelstand beseitigt. Schaden ist außer Verlust einer elektr. Birne nicht entstanden. — Recht unangenehm wurde es cnrpfundcn, daß die Bahnverwaltung am Sonntag früh mit dem 8,12 Uhr-Zug keine Rücksicht auf den Chemnitzer Jahrmarkt genommen und nur einen Wagen hereingeschickt hatte. In diesen wurden nun einige 60 Personen hineinge- pfercht, aber auf allen Haltestellen herrschte Ew- rüstung, daß die vielen Passagiere nicht miigc- nommen werden konnten. Alle mußten schließlich zu Fuß gehen, um den Bahnzug noch zu erreichen. Es wären ganz gut 6 Wagen nötig gewesen. Jni übrigen herrschte gestern ein überaus reger Verkehr bis spät in die Nacht hinein. — Der Sparverein unternahm gestern mittels Kremser
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