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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-20
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.07.1913
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Regentschaft fortsetzen oder die Königs-Würde Dielung der beiden z» den militärischen I aus Windhuk gemeldet wird, gelang es der Schichtruppe, des Buschmanns Gunchab, des zu der „l Fest vor- Irir eteilt. seit 16. Juni, Dresdew-Neu Tod des Abg. §brden (Soz.) Ragnit-Pillkallen durch den Grafen Kanitz (kons.) seit 30. Anführers der Bande, habhaft zu werden. Sein Genosse, der wirkliche Mörder des Reiters Mül ler, leistete dabei verzweifelten Widerstand und wurde im Kampfe erschossen. Gunchab wurde fand dabei seinen Tod. Diese Mordtat nunmehr endlich ihre Sühne gefunden. lasten Eheleute Strehlen wärts und siel dabei in Augenblick in einen auf Topf mit heißem Wasser. mit der Rit- ver- >! er- ftch dei- nur hat Wie zum Tode venitteilt und am 4. Juni Gibeon durch den Strang hingenchtet. Die rasche Sühne für den letzten Nancper Zwischenfall der noch vorltandenen Schwierigkeiten seitens des Prinzen Ernst August von Cumberland in sicherer Aussicht steh«. Die bayerische «Sutg-frage soll wieder aktuell geworden und Prinzregenl Ludwig geneigt sein, den beiden Kammern des Landtags eine entsprechende Vorlage zu gehen zu lassen. Da der Unglück iche König -Otto unheilbar geisteskrank ist, so war, wie erinnerlich, schon im Dezember v. I. nach dem Tode des greisen Prinzregsnten Luttpold die Frage aufgetauchr, ob der Nachfolger die Student Collot wurde zu 14 Tagen Gefäng nis und 300 Franken Geldstrafe verurdeift — hat in Deutschland Befriedigung erweckt. Man erkennt an, das; die französischen Behörden allen derartigen Aeußerungen des Deutschen hasses entschieden entgegenzutrelen gewillt sind. Nach der gerichtlichen Feststellung Hai sich der Vorgang folgendermaßen abgespielt: Der be trunkene Collot kehrte in einem Wirtshaus ein und beschimpfte drei friedliche Lothringer mit „Lümmel" und „Prussiens". Er stellte dann Feuerwerkskörper auf ihren Tisch zur Kenn- zeichnung einer Grenzlinie und dann einen Kleiderständer als Grenzpfahl und sagte schließ lich zu ihnen: „Wenn Ihr nicht feige Kerle leid, so versucht jetzt einmal, den Grcnzpfahl zu überschreiten, Ihr Feiglinge?" Bei diesen Worten erhob sich der Deutsche Conrad, der in Hayingen (Deutsch-Lothringen) ansässig ist und zu der Gruppe von Lothringern gehörte, die Collot herausforderte und ohrfeigte letzte ren. Es entwickelte sich daraus eine heftige Schlägerei. Ausschuß des Orts- und Verkehrsvereius hielt am Donnerstag abend im Gasthaus „Rats keller" eine Sitzung ab, in welcher die Sta tuten auisgestellt und vorberaten wurden. Die Durchberatung und Genehmigung der letzteren soll in der am 1. August in Gasthof „zum grünen Tal" stattfiudenden ersten Generalver sammlung erfolgen. Aus der Tagesordnung stehen u. a. Wahl des Gesamtvorstandes und der Ausschüsse, Lokalsrage, Nuskunfts- und Geschäftsstelle des Vareins usw. Außer event. sonstigen Veranstaltungen wird der Bersin dann sofort seine Tätigkeit aufnehmen, um Maßnahmen zur Hebung des Ortes zu tref fen. Vor allem soll und darf nichts unver sucht bleiben, um Fabrikbetriebe, Gewerbenie derlassungen und Industrielle nach hier zu ziehen. Wenn man in Betracht zieht, daß hier leider in den letzten 25 Jahren fünf Fabrik betriebe zufällig wieder eingegangen, neue aber außer der Lederwarenfabrik von Götze L Sohn nicht entstanden sind, so sind die Bemühungen des Verkehrsvereins doppelt angebracht und je der Einwohner, welchoc Liebe zur Heimat be zeugt und dem der Auhchwung der Gemeinde, und den mü erpoütischen Fragen, die seit Jah ren schon nicht mehr mit derjenigen der so- zialdemowttischen Partei übereinstimme. Aus den deutschen Kolonien. Als vor Jahresfrist der Einfall der Kop- perlcute in Decktsch-Südwestafrika gemeldet wurde, entsandte das Komrnando der Schutz truppe zwei Kompagnien, um die Ostgrenze der Kolonie von unsicheren Eingeborenenele- menten gründlich zu säubern. Bei diesem Ver such wurde eine Patrouille von den Eingc borenen angeschossen, und der Reiter Müller Depeschen vom 19. Juli. Dresden. ( Priv. - Tel.) Zu dem mitgetei ten Interview eines Mitarbeiters der „Wiesbadener Zeituug" mit einem deutschen Prinzen, in dein die .Haltung der österreichi schen Regierung in den Balkanwirren sehr ab füllig kritisiert wurde, gilt jetzt als sestgeftellt, daß der in Frage stehende Prinz -der Priester Prinz Mar von Sachsen ist. Die Zeitungs artikel über das Interview sind schon an den König von Sachsen, dar gegenwärtig in Tirol 1,50 Mk. beträgt. Die jetzige Mitgliederzahl beträgt noch nicht 100, während die Zahl der hiesigen Haushaltungen 1800 betrügt. Anmel dungen werden jederzeit von Herrn Gemeinde- kassierer Mehner und von den übrigen Aus schußmitgliedern entgegen genommeir. h. Gersdorf, 19. Juli. Nachdem Herr Baumeister Benedix seine Beschwerde betr. die Benedirstraße zurückgezogen hat, genehmigte der Gemeinderat den Bebauungsplan entsprechend den Vorschlägen der Kgl. Amtshauptmannschaft. — Zwecks Beilegung von Di ferenzen in der Wa-'- serwerksange'egenleit spendete die bau-ausf h rende Firma Ingenieur Helbig-Chemnitz 200 Maik für die Albertstiftung der hiesigen Ge meinde. h. GcrSdorf, 19. Juli. Eine abenteuer- lirbe Spritzfahrt unternimmt zurzeit die Toch 1er eines Besitzers aus einem Nachbarorte. Das junge Mädchen ist seit einigen Tagen unter Mitnahme eines größeren Geldbetrages angeblich mit einem Liebhaber verschwunden, wodurch den Eltern großer Kummer verursach: wird. Langenchursdorf, 19. Juli. Das für den Sedantag in Aussicht genommene Schulfest dürfte jedenfalls einen besonders glanzvollen Verlauf nehmen, da am Morgen dieses Tages Se. Maj. König Friedrich August, von Waldenburg kom mend, über Falken nach Rußdorf fährt. Die Schulkinder werden voraussichtlich in Falken Aufstellung nehmen, wo eine Begrüßung des Königs geplant ist. g. Reichenbach, 19. I li. Die Vorbereitungen für die in 14 Tagen stattfindende 50-Jahrfeier des hiesigen Turnvereins sind statt im Gange. Der festgebende Verein erwartet zu der Veran staltung starke Teilnahme der übrigen Gauvereine. i. Tirschheim, 19. Juli. Gestern abend wurde hier der wegen Diebstahls steckbrieflich verfolgte Klempuergeselle Ritter aus Gößnitz verhaftet und heute früh an das Kgl. Amtsge richt in Hohenstein-Ernstthal abgeliefert. s. Kirchberg, 19. Juli. Die Schulferien nahmen heute ihren Anfang, während die Schü ler des Ortsteiles Neukirchberg sich bereits 8 Tage der Ferien erfreuen. * Chemnitz, 19. Juli. Am Donnerstag nachmittag lief das 2f^ Jahre alte Söhnchen der im Hause Fritz Reuter-Straße 28 wohn- die nun jetzt die schöne Bahnverbindung hallen hat, am Herzen liegt, sollte es nicht versagen, dem Verein als Mitglied zutreten, zumal der jährliche Steuerbetrag Waldkirch (Z.) stadt durch den seit 21. Juni, Tod des Abg. dem Oberturnlehrer Witzgall daselbst das terkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens iehen. )( Oberlungwitz, 19. Juli. „Ein der Jugend" soll am 2. September d. I. aussichtlich auf dem neuen Spiel- und Turn- p.atz im Hiftchgrund stattfinden. Es ist vor geschlagen worden, gleichzeitig mit dieser Ver anstaltung einen .Kornblumentag zu verbinden, doch dürfte über diese Angelegenheit demnächst erst ein fester Beschluß erfolgen. w. Oberlungwitz, 19. Juli. In doppelte Tomer versetzt wurde ein hiesiger Gewe-cbetrei- leuder am vergangenen Donnerstag. An ein und demselben Tage verschied dessen Mutter und auch die Schwiegermutter. Beide werden am morgigen Sonntag beerdigt. d. Oberlungwitz, 19. Juli. Im Garten des Wirtschaftsbesitzers Sch. steht ein Kirschbaum in zweiter Blüte, während die Kirschen der ersten Blüte schon abgenommen sind. — Eine ältere Frau K. erlitt im mittleren Ortsteil einen Schlaganfall, au dem sie schwer getroffen dar- niederliegt. — Die zwei Gcnosscnschaftshäuser der Baugenossenschaft sind unter Dach gebracht und werden voraussichtlich noch Ende dieses Jahres bezogen werden. a. Oberlungwitz, 19. Juli. Bei der am morgigen Sonntag vom Sächsischen Radfahrer- Bund veranstalteten Dauerfahrt über 300 Ki.o Meter „Rund durch Sachsen" hat u. a. der hie sige Radfghrerverein „Presto" die Streckenbe- fetzung von der Grenze Mittelbach bis Herms dorf übernommen. Aus dem hiesigen Bezirk führt als Nr. 41 Herr W. Gerth^-Ghmchau m der Gruppe der Elp-enpreifahrer mit. Die mut maßliche Ankunft der ersten Fahrer ist für Ober ungwitz auf 6 li.hr festgesetzt worden; die S.recke Dresden- -Oberlungwitz ist ca. 85 Kilo meter lang. 8 Oberlungwitz, 19. Juli. Wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung war der Uhrmacher Josef Skalnik von hier vom Schöffengericht Hohenstein-Er-nstthal zn zehn Tagen Gefängnis verurteil: worden. Seine hiergegen eingelegte Berufung wurde von der 1. Feeienstrafkammer des Zwickauer Landge richts verworfen. St. hat e die Gaststube des Gastwirts Günther in Oberlungwitz trotz mehr maliger Aufforderung G.s nicht verlassen, viel mehr noch zwei Stühle auf den Fußboden ge morsen, sodaß sie zerbrachen. m. GcrSdorf, 19. Juli. Der vorläufige von Koppenfels geboren wurde. Der so jäh aus dem Leben Geschiedene gehörte eine Zeit lang als Regierungsrat dem Ministerium des Innern an und leitete seit dem 1. Juni 1911 <äs Nachfolger des jetzigen Gel>eimen Kou- sistorialrats Freiherrn v. Welck di« Geschäfte der Kgl. Amtshauptmannschaft Glau-ck-au. Der Entschlafene hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. Die Beisetzung findet voraussichtlich in Dresden statt, wo die hoch-betagte Mutter des Verstorbenen wohnt. — Die Geschäfte der Kgl. Amtshauptmannschaft werden einstweilen von Hevcn Negierungsamtmann von Gehe geführt. * Hohenstein-Ernstthal, 19. Juli In der gestern abeno im Hotel „Drei Schwanen" stattge-undenen Sitzung des hiesigen Fa-brikan- teuvernns stand u. a- die Frage auf der Ta gesordnung, ob an der geplanten Kollektivaus stellung im Berghau-se festgehallen oder ob die Besichtigung verschiedener industrieller Werke in Vorschlag gebracht werden soll. Eine erneute Vocsammlung soll hierüber festen Beschluß fassen. *— Den Stadtverordneten ist eine Vorlage betr. Gründung einer Stiftung anläßlich des Königsbesuchs zugegangen. Wei ter werden zur Schmückung der Stadt aus dem gleichen "Anlaß 500 Mk. verlangt. In der am Dienstag stattfindenden Sitzung des Kolle giums wird hierüber Beschluß gefaßt werden. * — Die Platzmusik findet niargen Sonntag auf dem Altmarite vormittags von 11 bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Mit Eichenlaub und Schwertern, Marsch von Blon; 2. Ouvertüre „Milanesse" von Bau mann; 3. Was mir so gefallen hat in Wien, Walzer von Jarno; 4. Großmutter mir er- zählte, Märchen aus der Operette „Prinzregent" von Gill ert; 5 Hochzeftspo pourri von Rest- ting; 6. Einzug der Gäste auf der Wartburg aus N. Wrgners „Tannhäuser" von Burald. e. Der Saalinhaber verband ßr die Kgl. Amtshauptmaunschnft Glauchau hielt gestern in Pohlers Gasthaus in Wald sachsen eine Versammlung ab, die vom Vor sitzenden Hammer-Glauchau eröffnet wurde. Warme Worte widmete der Vorsitzende dem verstorbenen Amts-Hauptmann von Koppen fels, der, wie bereits von uns mitgeceiu, Donnerstag abend gestorben ist. Zn Ehren des Dahingeschiedenen erhob sich d-ie Versamm lang von ihren Plätzen. — Zur Verlesung gelangte sodann ein Schreiben der Kgl. Amts- hauptmannschast, wonach eine Verordnung betr. die öffentliche Dmzerweiterung an den 2. Sonmagen im Monat in Aussicht gesteift wurde, was lebhafte Befriedigung hervorrief. Eine Verordnung der Kgl. Kreishau-ptnzmn- schafl Chemnitz betr. Abhaltung von Tanz in nichtkonzessionierten Lokalen rc. wurde zur Kenntnis der Mttglieder gebracht. Beide Ver ordnungen sollen im Perbaudsblatt veröffent licht werden. * — A n st e ck e n d e T i e r k r a n k h e i- t e n. Nach dem Bericht des Kgl. Landes- Gefundheitsamtes wurde» am 15. Ju.i im Be zirke Glauchau an ansteckenden Tierkrankheiten nur zwei Fälle von Schweineseuche in Gers dorf festgestellt. * — Auszeichnungen. Der König Hal dem Geh. Sait.tätsrat Dr. Götz in Leip zig das Offlizierskreuz des Albrechtsordens und beim Spielen rück- einem unbewachten der Diele stehenden Dabei erlitt das Kind solch schwere Brandwunden, daß es am Abend im Krankenhause, wohin es gebrach', worden war, verstarb. 8 RöhrSdorf, 19. Juli. Ein Mann, der seine Zunge nicht zügeln kann, scheint der am 14. Dezember 1849 in Meinsdorf geborene Priva-mann Ernst Ehregott Polster in Röhrs- dorf zu sein. Er ist schon viermal wegen Be leidigung vorbestraft. Neuerdings halt; ihn das Schöffengericht Limbach wegen verleumde rischer Beleidigung des Kirchenvorstandes zu NöhrSdorf wieder zn sieben Wochen Gefängnis verurteikt. Gegen dieses Urteil hatte sowohl Polster als auch der Amtsanwall Berufung eingelegt. Die Ferien Strafkammer des Chem nitzer Landgevichös verwarf die Berufung der Anklagebehörde. Sie verwarf auch die Beru- ,nng des Angeklagten, jedoch mtt der Maß- ga'c, das: die Verurteilung nicht wegen ver leumderischer, sondern nur wegen einfacher Be le digung erfolgt und daß als Beleidigte nicht die gesamten Mitglieder des Kirchenvorstaudes, sondern nur die drei Mitglieder desselben an zmehen sind, denen Polster vorgeworfen hatte, das. sie sich hätten „spicken" lassen. * Thalheim, 18. Juli. Nach dem Genuß von neuen Kartoffeln erkrankte hier am Mittwoch eine Familie von 5 Personen. Zum Teil fielen dieselben in ihren Arbeitsstätten um und mußten, nach Hause gebracht werden. * Dresden, 18. Juli. Der Heizer des abends 8,06 Uhr abgehenden V-Zuges nach Leipzig ge- riet zwischen die Puffer der Zuglokomotive und der Vorspannlokomotive. Dem Bedauernswerten wurde der Brustkasten eingedrückt; er erlitt so schwere innere Verletzungen, daß ihm das Blut sofort aus Mund und Ohren drang. Er wurde sterbend in das Krankenhaus übergeführt. * Leipzig, 18. Juli. Am 15. Juni hatte bekanntlich eine Anzahl ausländischer Studierender schwere Ausschreitungen in einem Leipziger Kabarett begangen und die anwesen den Deutschen in maßloser Weise beleidigt. Der Haupträdolsführer, der Student Ptasch- kowsky, ist heute vom Leipziger Schöffengericht zu 3 Monaten 1 Woche Gefängnis verurteilt worden. Zwei andere Beteiligte werden noch steckbriestich verfolgt. * Neudörfel bei Ortmannsdorf, 18. Juli. Ueberfallen wurden von zwei Unbekannten, nach dem erst kürzlich auf derselben Stelle eine auf dem Felde arbeitende Frau von hier von einem Unbekannten in arger Weise belästigt worden ist, zwei Fabrikarbeiterinnen von hier, die nach ihrer Arbeitsstätte, die Spitzenfabrik in Zschocken, wollten, in einem Gebüsch zwischen hier und Zschocken. Das eine Mädchen scheint vor Schreck die Sprache verloren zu haben; es liegt bedenklich darnieder. * Niederplanitz, 18. Juli. An schwerer Pilz vergiftung erkrankte hier eine aus vier Personen bestehende Familie. Der Mann, ein Fuhrwerks- bcsitzer, fand am Montag einige Pilze (Cham pignons), die er mit nach Hause nahm. Vor gestern sand er weitere, die er mit den am Mon tag gesammelten als Abendgericht von seiner Frau zubereiten ließ. Bald nach Einnahme des Pilzessens stellten sich bei der gesamten Familie, dem Manne und der Frau, sowie bei zwei elf- bezw. dreijährigen Kindern Unwohlsein und sonstige Zeichen einer Vergiftung ein. Nur das schnelle Herbeiholen eines Arztes verhütete schlim meres Unglück. Der Mann und ein Kind liegen noch darnieder, während sich die Frau und ein Sohn leidlich wieder erholt haben. Anscheinend sind die Pilze ungenießbar geworden und haben die Vergiftung herbeigcführt. * Kirchberg i. Sa., 8. Juli. Der Maler meister Max Wilfert ist beim Streichen der Fenster der C. G. Ungerschen Fabrik infolge Bruchs des Fensterkreuzes aus dem vierten Stock abgestürzt und alsbald seinen schweren Ver letzungen erlegen. * Aue, 18. Juli. Ein Schadenfeuer nach heute nacht gegen 2 Uhr im Hawe Mw.t 13 aus, in dessen Erdgeschoß sich eine Fahrradhandlung und ein Papiergeschäft be finden. Der Dachstuhl, in dem das Feuer enlstanden war, brannte durch und das Feuer w») seinen Weg bis zum ersten Stock. Die Läden wurden durch die Wassermassen auch in Mitleidenschaft gezogen, so daß sie unbenutz oar geworden sind. Die Bewohner des Hau ses mufften in der Nrcht anderweitig Unter tunst suchen. Der Schaden ist bedeutend. * Oelsnitz i. B., 18. Juli. Ein unverbesser licher Brandstifter ist der 56 Jahre alte, aus Leubetha bei Adorf gebürtige Gelegenheitsarbeiter Robert Schiller. Kaum war er nach Verbüßung einer zweijährigen Freiheitsstrafe wegen Brand stiftung auf freien Fuß gesetzt worden, so be nutzte er die erste Gelegenheit, um abermals eine Strohfeime in Raasdorfer Flur anzuzünden und sich noch am selben Tage beim Amtsgericht in Oelsnitz i. V. zu stellen mit dem Schuldgc- ständnis und mit der Bitte, ihn wieder einzu sperren. Man willfahrte seinem Wunsche. Sckäller hat den größten Teil seines Lebens hinter Säüoß und Riegel verbracht und ist da durch „weklsremd" geworden. * Olbernhau, 18. Juli. Gestern nachmittag kletterte ein 12jähriger Knabe in Oberneuschön berg auf einen Mast der elektrischen Leitung. Er kam dabei der Starkstromleitung zu nahe und konnte nur schwer verbrannt heruntergeholt werden. Der Knabe dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. * Zeulenroda, 19. Juli. Gestern seih in der 7. Stunde wurde die Bewohnerschaft unseres Ortes durch Feuerlärm erschreckt. In der oberen Speichergasse war im Hause des Strumpfwirkers Franz Nestler ein Brand aus ge'.rochen, der mit so rasender Geschwindigkeit nm sich griff, daß im Zeiträume von wenigen Minuten vier Wohnhäuser in Hellen Flammen standen. Auch die Neben- und Seitengebäude ergri f der Brand und so sah sich die Feuer- wel r einem Feuermeer gegenüber, das cinzn- dämmen schier unmöglich schien. Haushoch schlugen die Flammen empor, und prasselnd stürzte das Gebälk in sich zusammen. In aller Eile versuch e man zu retten, doch bei dem Rasen des entfesselten Elementes Ivar kaum das Notdürftigste in Sicherheit zu bringen, un) viele mußten froh sein, daß sie das eigene Leben lind das Leben der Kinder retten konn ten. Da ein ganzer Stadtteil in Gefahr schwebte und ein Löschen des Brandes undenk bar schien, entschloß sich die Feuerwehr, den Brand durch Niederreißen des Schlosser Spind- ftrschen Hauses zu lokalisieren. Vom Feuer zerstört sind die Wohnhäuser nebst Neben- und Seitengebäuden des Strumpfwirkers Franz Nestler, des Appreteurs Hermann Kanus und des Strumpfwirkers August Peters, während das Spindlersche Haus niedergerissen ist. Viele Familien sind obdachlos. Der Schaden ist sehr bedeutend, aber meist durch Versicherung ge deckt. Heber die Enfftehungsursache schwirren allerhand unkontrollierbare Gerüchte umher. Zunächst hieß es, der Brand sei durch sine schadhafte Esse ausgekommen. Es ist dies einer der größten Brände gewesen, der Zeulen roda in dem letzten Jahrzehnt heimgesucht hat. annehmen solle. In der Kammer Ivar die Zentrumsmehrheit für die Fortdauer oes bis herigen Zustandes, und so unterblieb die Ein bringung eines Gesetzentwurfs, der Bayern einen König gegeben hätte. Mit dem Minister- präsidenten Freiherrn von Hertling ist jetzt eine Kammermehrcheit für die Uebernahme der Königswüvde durch den Prinzregenten vorhan den. Da jedoch eine Minderheit, die Gruppe des Bauernführers Dr. Heim, ihre Bedenken dagegen aufrecht erhält, so wird die Frage wahrscheinlich auch jetzt noch nicht gelöst werden. Das Kriegsministerium und die Oeffeatlichkeit im Hall Krupp. Die Nachricht, die gerichtliche Verhandlung gegen das in die sogenannte Krupp - Ange legenheit verwickelte Personal der Heeresver Wallung solle auf ausdrücklichen Wunsch des Kriegsministeriums unter strengstem Ausschluß der Oefsentlichkeit stattfinden, trifft, wie vom Kriegsministerium mitg-eteift wird, nicht zu. Die Entscheidung über den Ausschluß der -Oefsentlichkeit liegt vielmehr ausschließlich in dem freien Ermessen des erkennenden Gerichts; ebenso wie dies bei den bürgerlichen Gerichten der Fall ist. Ein Schweigäesehl ist an die militärischen Zeugen nicht ergangen. — Da mit nimmt das Kriegsministerium zu der Sache eine Stellung ein, die in erfreulicher Meise dem allgemeinen Empfinden entspricht. Erledigte Reichstagsmandate. Im Reichstag sind zurzeit fünf Mandate erledigt, nämlich Weilheim durch den Tod des Frhrn. v. Thünefeld (Z.) seit 16. Mai, Lands hut durch den Tod des Frhrn. v. Mafien- OerMcheS und EiichstscheS. *— Witterungraussicht für Sonntag, den 20. (Juli: SUdwestwind, auf- heiternd, wärmer, trocken, Gewitterneigung. * — Zum Tode des Herrn A m t s h a u p t m a n n s von Koppen- fels wird noch milgeteilt, daß der Verstör bene am 16. Mai 1870 in Zwickau als Sohn des früheren Landgerichtspräfidenten in Bautzen Juni, Neumarkt durch den Tod des Abg. Kohl (Z.) seit 9. Juli. Sämtliche Mandate sind sicherer Besitz der betreffenden Parteien, Ilcbecra'chungen sind bei diesen Ersahwalen nicht zu erwarten. Ein bemerkenswerter Austritt aus der sozialdemokratischen Partei. Der Prediger der freireligiösen Gemeinde in Maintte-m Dr. Mar Maurenbrecher und seine Frau Hulda Maurenbrecher haben dem Vorstand des so;'.^demokratischen Vereins ihren der 'ozialdemokrati'chen Partei rr Schritt wird begründet mit
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