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Deckungsfrage wahrscheinlich erst im Herbst er folgen wird. DuS Projett des Tunnels Frankreich—England, an der schmälsten Stelle des Kanals Calais- Dover, taucht wieder eimnal in der französi schen Presse auf. Diesmal hat sogar der Mi nisterpräsident Barthou in die Debatte einge grif en und erklärt, daß der Zeitpunkt der Ver wirklichung des Projekts nicht mehr so fern sei. Diese eifrige Befürwortung des alten Planes ist jetzt um so interessanter, als es Zeiten in Frankreich gab, wo sie nicht so enthusiastisch erfolgte. Die französische Debatte findet in der englischen Presse so gut wie gar keinen Widerhall. England will eine Insel bleiben; schon, daß Luftschiffe und Aeroplane in wenigen Stunden von Paris oder gar von deutschem Boden aus London erreichen kön nen, hat ihm Besorgnisse eingeflößt. Ein Tun nel Frankreich—England (seine technische Aus- fübrung ist keine Unmöglichkeit) wird übrigens auch die Interessen anderer Länder berühren und es ist durchaus wahrscheinlich, das; gegen seinen Bau Einsprüche erhoben werden würden. Revolution in China. Südchina verlangt die Loslösung von dem Norden des Reiches und die Unabhängigkeit von der Pekinger Zentralregierung. Nach den unaufhörlichen Kriegen mit den Nordstgüen haben sich die Südstaaten jetzt entschlossen, einen Bund zu bilden und ihre Unabhängigkeit vom Norden zu erklären. Der Präsident der Republik, Juanschikai, ist die weitaus einfluß reichste Persönlichkeit im Reiche der Mitte. Der Umstand, daß se bst er die revolutionäre Bewe gung des Südens nicht aufzuhalten vermag, zeigt den ganzen Ernst der" Lage. Erschwert wird diese noch durch das Drängen Rußlands, die Pekinger Regierung solle auch auf die no minelle Herrschaft über die Mongolei ausdrück> lich Verzicht leisten und die Selbständigkeit die ser gewaltigen Provinz, die sich tatsächlich be reits im Besitze Rußlands befindet, anerkennen. 12. Deutsches Turnfest. Der gestrige letzte Festtag des 12. Deutschen Turnfestes stand unter dem Eindruck des be vorstehenden Abschiedes von Leipzig, das allen Festteilnehmern gewiß in der besten Erinne rung bleiben wird. Hat sich doch die Turner schaft weder über ihre Aufnahme noch über die Durchführung der einzelnen Veranstaltungen zu ihren Ehren irgendwie beklagen können. Ein muster gültiger Festplatz, ein begeistertes Zuschauerpubli- kum bei allen turnerischen Vorführungen, eine überaus gastliche Aufnahme und nicht zuletzt ein fast ununterbrochen strahlender Sommer- Himmel waren diesmal der Deutschen Turncr- schast beschicken, die sich andererseits dafür durch eine noch niemals dagewesene Beteili gung an dem Feste revanchiert hat. Das letzte Deutsche Turnfest in Frankfurt a. M. vom Jahre 1908 mit seinen 55 000 Teilnehmern ist durch das Leipziger Turnfest init iiber 76 000 Teilnehmern um viele Längen geschlagen, und man darf wohl behaupten, daß ein Turnfest wie das in Leipzig sich kaum wieder wird vorbereiten lassen. Da dieses Fest unter den günstigen Voraussetzungen der Jahrhundertfeier der Leipziger Völkerschlacht, der gleichzeitig stattfindenden Internationalen Baufach-Aus stellung und der gerade im letzten Jahrfünft unter dem frischen Eindruck der Bestrebungen um die Ertüchtigung der Jugend gewaltig ge stiegenen MitgLiederzahl der Deutschen Turner schaft stand. Dazu kam noch, daß ins dies malige Turn'est sich in den Mauern der Stadt abspielte, die nun schon seil einem Menschen alter den jetzt 87jährigen Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft, Geh. Sanitätsrat Dr. Goetz, beherbergt. Wohl alle deutschen Turner hatten in diesen Tagen das Gefühl, zur Ehrung dieses würdigen Nachfolgers Friedrich Ludwig Jahns durch möglichst zahlreiches Erscheinen in Leipzig beizulragen. Denn auch der rüstige Leiter der Deutschen Turnerschast wird der Zeit schließlich seinen Tribut zollen müssen und auf alle Fälle ist es das letzte Deut che Turnfest gewesen, das der „alte Goetz", wie der Liebling der Deutschen Turnerschast nun einmal in der Mundart seiner Gefolgschaft ausschließlich genannt wird, in seiner zweiten Heimat erlebt. Neben den äußeren Fortschritten, die die Deutsche Turnerschaft sowohl in bezug auf ihre Mitgliederzahl, als auch hinsichtlich ihrer na tionalen und * wirtschaftlichen Bedeutung ge macht hat, steht die Festigung im Innern, die Zunahme der rein turnerischen Leistungen in den einzelnen Kreisen. Mit großer Freude ha ben alle Fachleute in diesen Tagen erneut kon statieren können, daß trotz oder gerade wegen der Zunahme der Betätigung auf allen Gebie ten des Sportes die Turnsachc nicht zurück-, sondern kräftig vorwärts geschritten ist. Man tat in diesen Tagen körperliche Leistungen er lebt, die zum Teil ganz unerhört bis dahin waren und Staunen selbst bei den Grauköp^en in der Deutschen Turnerschaft erregt haben. Dieser Umstand zeigt, daß auch die turnerische Arbeit in dem Ausschuß der Deutschen Turner- schaft mit Liebe und Sorgfalt gepflegt wird und in guten Händen ruht. — Nur eins wird, wie uns von unserem Sonderberichterstatter ge schrieben wird, dieser Ausschuß Wohl niemals begreifen, das ist die richtige Behandlung der Presse und ihrer Vertreter. Man wird sich noch erinnern, daß es auf dem vorletzten Deutschen Türmest vor zehn Jahren in Nürn berg zu geradezu skandalö'en Austritten zwi schen dem sogenannten Presseaus^chuß und den Journalisten kam, weil diesem Presseausschuß kein einziger Pressemann angehörte und da durch Mißverständnisse aller Art und unrich tige Behandlung der Journalisten an der Ta gesordnung waren. Auf dem letzten Deutschen Turnfest in Frankfurt a. M. griffen die Frank furter Journalisten rechtzeitig ein. um ähnliche unlieb'ame Szenen nach Möglichkeit zu verhin dern, doch kam es auch hier zu Konflikten al ler Art. In Leipzig war es genau wie vor 10 Jahren und ch-erhand Mißverständnisse wa ren deshalb an der Tagesordnung. Für die sen Ausschuß existierte überhaupt nur die Leip ziger Presse und ihre Vertretung, und so kam es, daß Wohl die Leipziger Journalistik hier und da Einblick in den inneren Betrieb des Festes erhielt, die zahllosen Vertreter der aus wärtigen Presse aber ohne jede Information umhergingcn und sich mühsam jede wichtigere Einzelheit, Auskünfte rc. von dritter Seite be sorgen mußten. Naturgemäß verloren sie bei dieser Arbeitsweise jeden genauen Ueberblick und die Berichterstattung hat darunter unge mein gelitten. Das diesmalige Deutsche Turnest hat einige Neuerungen gebracht, die voraussichtlich aus den künftigen Turnfesten wiederkehren wer den, weil sie im Interesse des guten Gelin gens der gesamten Veranstaltung gelegen scheinen. So hat sich die Einrichtung der be sonderen Kreisfestabende als ein vorzügliches Mittel zur Stärkung der alten Turnfesttradi tionen bewährt. Bekanntlich waren auf den früheren Turnfesten die Massen stets in eine große gemeinsame Festhalle eingepfercht wor den, in der dann allerlei Veranstaltungen vor sich gingen, von denen bei der Hitze und dem Lärm sowie dem großen Andrang mr den Einzelnen nur wenig zu sehen und zu hören war. Für diesen Begrüßungsabend war ur sprünglich auch das SteinsdorMche Festspiel in Aussicht genommen, das aber seines In haltes wegen in Ungnade fiel und einen Pro zeß gezeitigt Hal, der dem damit befaßten Turnfestausschuß noch manche Nuß zu knacken geben wird. Den Turnern war vielmehr mit den sogenannten Kreisfestabenden gedient, die in den einzelnen Bezirken der Stadt abgehalten wurden und von den dort bestehenden Turn- nnd Gesangvereinen vorbereitet worden waren. Die auswärtigen Turner traten durch diese Abende mit den festgebenden Vereinen mehr als bisher am Deutschen Tnrn'esten ii nähere Verbindung und damit lebte die alte Turn- frsttradition von 1863 wieder auf, die in der damaligen Einheitsbewegung und im Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Veraschen Stäm me vielen deutschen Turnern unvergeßlich ge blieben ist. — Eine andere sehr nachahmens Drei interessante Momente der Altersricge „Alldcutschland" auf dem 12. Deutschen Turnfest in Leipzig: Turnen der Altersriege am Pferd und Barren, und einen Handstand, ansgeführt von 6 Turnern des Turngaues Thüringen. werte Idee ist die Herausstellung der turnen» den Schuljugend der Iieftstadt; denn Kinder- und Schulturnen hat dür Deutsche Turnerschast seit ihrem Bestehen gefördert und, wo nur cm- gängig, auch betrieben. So kam es, daß, als die neue Bewegung zur Förderung der Jugend pflege 'einsetzte, auch in Turnerkreisen das Kin derturnen in den Vordergrund gestellt wurde. In der Pflege des Kinderturnens marschieren Berlin, Hamburg und Leipzig an der Spitze der deutschen Großstädte. Diesmal war dem Schulturnen ein voller Nachmittag gewidmet worden und weit über 10 000 Schulkinder tra ten dazu an. Die gebotenen Freiübungen er- regten bei den Mitgliedern des Lurnausschus- ses der Deutschen Turnerschast lebhafte Freude und Anerkennung und, obwohl das Knaben turnen in erster Linie gepftegt wird, haben doch in Leipzig die Mädchen den Vogel abgeschos sen. Dies ist ein um fo interessanterer Vor gang, als die Freiübungen auch beim Mäd- chemurnen den Vorzug besitzen:, alle Muskel gruppen zu beanspruchen und als Massenübun gen durch den reichen Stellrings wechsel voll wertig zu wirken. Daß sich auch die Schüler höherer Lehranstalten an den Vorführungen beteiligten, ist besonders ständig zu begrüßen und die gemeinsam durchgeführten Turnspiele der Knaben und Mädchen Meiden gewiß dazu beitragen, dem Turnen in immer weiteren Kreisen des Volkes Eingang zu verschaffen. Nachdem am Mittwoch 'vom frühen Morgen ab wieder allerlei turnerische Vorführungen im Fechten, Schwimmen,, Zehnkampf neben einem Ringen der Zwölfkämpfer und einem Militär turnen stattgefunden hatten, fand um 6 Uhr abends die Siegerverkündigung vor der Musikhalle des Stadions statt. Die Kampf richter, der Berechnungsausschuß, die Mitglie der des Ortsturnausschusses und die Leipziger Turner und Turnerinnen samnvelten sich kurz vorher vor der 16. Bürgerschule hinter den vier Wetturnzelten. Mit Musik marschierte, in Viererreihen geordnet, der feierliche Zug nach dem Turnplatz an den Tribünen entlang vor den Musikpavillon, wo sich der Gesamtaus schuß dec Deutschen Turnerschast unter dem Präsidium des alten Goetz mit dem Festaus schuß und den Ehrengästen versammelt hatte. Den Hintergrund bildete der unübersehbare Fahnenwald der Deutschen Turnerschast. Nach dem Geh. Sanitätsrat Dr. Goetz in beweg ten Worten allen Teilnehmern! für ihr Erschei nen gedankt und die Deutsche Turnerschast an- gcfeuert hatte, auch weiterhin fest zur deutschen Turnsache zu stehen, traten die Mädchen in festlicher Kleidung vor und während Fanfaren- musrk den Beginn der Siegerverkündigung an zeigte, erfolgte die Bekanntgabe der Einzeler gebnisse der ersten 25 Sieger im Zwölffamps, worauf die Sieger aus den Händen der Tur nerinnen den aus Eichentaub gewundenen Siegerkranz in Empfang nahmen. Es folgte darauf die Bekanntgabe der ersten 25 Sieger des Sechskampfes, die ebenfalls aus den Hän den der jungen Mädchen die Siegerkränze er hielten. Die übrigen Sieger erhielten von den Kreisleitungen an vorher bestimmten Plätzen des Stadions ihre Kränze ausgehändigt, wäh rend die Kreisleitungen die Kränze in den Räumen des Turnausfchusses empfingen. Der gemeinsame Gesang des Liedes: „O Deutschland hoch in Ehren" schloß darauf das Fest stimmungsvoll ab. Die Neuordnung der Siegerverkündigung bat sich notwendig gemacht wegen der hohen Zahl der Sieger, reichlich 1500, davon 271 im Zwölfkampf und 1268 im Sechskampf. Die e r st e n Sieger sind in; Zwölfkampf: 1. Ewald Keßler, Tur nerschaft Leipzia-Südost. 2. Hans Kersten, München, Turnverein. Paul Urbanczyk. Bres lau, Turnverein; im Sechskampf: 1. Arthur Hoffmann aus Harburg, Turnverein Harburg-Wien, 2. Eugen Rieber, Stuttgart, Tnrngesellschast. Kurt Petsch, Bockenheim, Turngemeinde. Albert Müller, Oschatz, Turn verein 1862. Sieger wurden außer einer großen Anzahl Leipziger Turner u. a. noch folgende: Paul Schimpf-Falkenstein, Hugo Schneider-Chem nitz, Bruno Lorkiewicz-Chemnitz, Wilhelm Leipziger - H o h e n st e i n - E r n st - thal, den 20. Preis - 92 Punkte im Sechs kampf und einen Preis für Höchstleistung im Steinstoßen - 11.85 Meter, Mar Frenzel- Hohenstein-Ernstthal einen Preis als 1. Leichtgewichtsringer; Richard Selb mann-Oberlungwitz mit 76 Punkten im Sechskamps und Lehrer Willy Gei pel - Oe snitz, Hans Seifert - Limbach, Er win Roche - Limbach, Albert Wolf - Plauen, Robert Meding - Chemnitz; Sieger im Tauziehen wurde der Turnverein Leipzig- Plagwitz; beste Mannschaft im Faustball war der Verein „Licht-Luftbad"-Frankfurt a. M. OertlicheS und SSchstscheS. - — Witterungsaussicht für Freitag, den 18. Juli: Südwestwind, aufheiternd, warmer, trocken. *— Bezirksausschuß-Sitzung. Die 6. diesjährige Bezirksausschutz-Sitzung findet Donnerstag, den 24. Juli d. I-, vor mittags j^12 Uhr im Sitzungssaale der Kgl. Am^shauptmannschaft Glauchau statt. - — Bessere Z u g v c r b i n d u n g e n von Chemnitz nach Hohenstein- Ernstthal strebt die Handelskammer Chem nitz an. U. a. hat die Kammer beantragt, durch Einlegung eines Zuges von Chemnitz nach hier zwischen den Zügen E 108 ab 9,40 und 1022 ab 11,20 Uhr abends einem alten Uebelstand abzuhelfen. Weitere Verbesserungen werden auf der Strecke St. Egidien—Stollberg und Stollberg—Wüstenbrand gewünscht, eben' so von Glauchau nach Leipzig. e. Der Saalinhaberverband im Bezirk der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau hält am morgigen Freitag nachmit- tags 3 Uhr in Pohlers Gasthof in Waldfach sen bei Meerane eine Versammlung ab; auf der Tagesordnung steht die beantragte Tanz- crweiterrmg, Jahreshauptversammlung u. a Die Teilnehmer aus der hiesigen Gegend be nutzen den 1,31 Uhr in Glauchau abfahrenden Zug. * — Heft 3 der Mitteilungen der Handelskammer Chemnitz ist erschienen und liegt für Interessenten in der Geschäftsstelle unserer Zeitung zur Einsicht- nalnne aus. U. a. enthält das Heft wichtige Hinweise über Einfuhr auf Zeit fiir zollpslich- üge Muster in Frankreich, den Verkehr nach Bulgarien, Winke für Gläubiger bei Konkur- stn in Bulgarien, Paketver'ehr mit Argen tinien, Warnung vor sogen, „internationalen Ausstellungen" in Barcelona, Warschau usw., Handelsbräuche beim Handel mit Baumwoll garnen und im Garn- und Strumpfhandel. * — P o st a l i s che s. Zollinhaltsev'lärun- gen zu Paketen nach Rußland und weiter- liegenden Ländern dürfen keine Aenderungen in den Angaben über die Beschastenheit und Menge der Waren und über das Rohgewicht der Sendung enthalten. Die „Nordd. Allg. Ztg." empfiehlt daher amtlich, hierauf auf das peinlichste zu achten, da die russische Postver- vastung in Zukunft Pakete mit unvorschrifts mäßigen Zollinhaltserklärungen von der Wei terbeförderung ausschließt und nach Deutsch land zurückschickt. * — Po st hinterzieh ungs st ra- f e n. Im Rechnungsjahr 1912 sind für Post- und Portohinterziehungen insgesamt 10 341,85 Mark Strafen festgesetzt und zur Postun,ter- stützungskasse vereinnahmt worden. * Hohenstein-Ernstthal, 17. Juli. Größere festliche Veranstaltungen werden im Oktober d. I. im ganzen deutschen Reiche anläßlich der 100jäh- rigen Wiederkehr des Tages der Völkerschlacht bei Leipzig stattfinden. Auch für unsere Stadt ist die Abhaltung einer größeren Festlichkeit ge- vlant, mit der bei Gelingen eine Ausstellung von Erinnerungszeichen verbunden werden soll. — Konfirmandensparverein. Ain Montag abend von 9 Uhr an hielt der Allgemeine Sparverein für Konfirmanden-Ausstener in Ernst thal und Umgegend im hiesigen Stadtkeller bei guter Teilnahme der Mitglieder seine 18. Gene ralversammlung ab. Der Vorsitzende konnte mit dem Geschäftsbericht den Mitgliedern wieder um erfreuliche Resultate bekanntgeben, aus denen wieder auf eine rege Zunahme, sowie auch be sonders auf die Zweckmäßigkeit des Vereins zu schließen war. Es konnten Ostern 1912 nicht weniger als 176 Sparbücher im Gesamtbeträge von 5587,77 Mk an die Konfirmanden zur Aus zahlung gelangen und auch das Guthaben der Mitglieder an Spareinlagen und Zinsen vermehrte sich um 2231,11 Mk. und betrug am Jahres schlüsse 1912 insgesamt 40544,78 Mk., maS aus dem vom Kassierer, Herr G. Kretzschmar, vorge tragenen Kassenbericht hervorging. Daß der Verein non bewährten und zuverlässigen Kräften geleitet und verwaltet wird, ergaben die dann folgenden Wahlen, welche die Weiteramticrung des bisherigen Vorstandes, der Herren Fritz Gaam, G. Kretzschmar und Max Kranz, sowie die Wiederwahl der ansscheidenden VcrwaltnngS- ratsmitglieder Herren Louis Pfefferkorn, Paul Hötzsch und Karl Naumann zeitigten. Nachdem seitens verschiedener Mitglieder über die Ent- Wicklung, das Blühen und das Weitcrgedeihen des Vereins lebbast Ausdruck gegeben worden war, fand die Generalversammlung unter Er heben der Anwesenden von ihren Plätzen zum Danke der Gesamtverwaltung des Vereins ihr Ende. * — Z u s a m m e n st o ß zwischen K o h l e n g e s ch i r r und St r a ß e n - bahn. Gestern abend gegen HH6 Uhr stieß ein besetzter Straßenbahnwagen an der Jäger- scheu Ziegelei in der Goldbachstraße mit dem Kohlengeschicr des Herrn Roßner aus Gersdorf zusammen. Das Geschirr kam aus der Aus fahrt hinter einem der dort aufgetürmten Zie gelsteinhaufen hervor, so daß weder der Füh rer des Straßenbahnwagens noch der Geschirr führer sich vorher gegenseitig sehen konnten. Erst etwa 15 Meter vor dem Zusammenstoß bemerkte der Wagenführer das Geschirr; trotz scharfen Bremsens ließ sich ein Zusammenstoß aber nicht ganz vermeiden. Das Satlelpferd rrug eine starkblutende Fleischwunde in der liu.'en Seite davon und soll nach Aussage des Tierarztes auch einen Beckenbruch erlitten ha ben, so daß es abgeschlachtet werden dürfte. Personen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen; der Motorwagen wurde au der Vor derseite beschädigt. Ein Verschulden trifft nur den Ziegeleibesitzer, der durch das Auftürmen der Ziegelsteine die freie Aussicht beeinträchtigte. * — Unfall. Von einem unbekannt gebliebenen Radfahrer wurde gestern abend ans der Moltkestraße das Kind eines dorr wohn haften Arbeiters überfahren. Das Kind, das dem Radfahrer direkt ins Rad gelaufen war, erlitt nicht unbeträchtliche Verletzungen, so daß es in die Wohnung getragen werden mußte. f. A u t o u n f a I l. Das Auto einer Oberlungwitzer Firma rutschte gestern abend an der Ecke Dresdner- und Bergstraße beim Umlenken in den ziemlich tiesen Straßengraben am Neustädter Friedhof und setzte sich dort fest. Erst nach längeren Bemühungen gelang es, den Kraftwagen zu heben und wiederfahr flott zu machen. * — Beim gestrigen Königs- schießen der Garde-Kompagnie erhielt die Königswürde der zurzeit zu einer