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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130719
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-19
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.07.1913
- Autor
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einen voreiligen und sehr bedauerlichen Schritt. Die Unterstützung mutzte schon aus statutari schen Gründen versagt werden. Unter diesen Umständen empfehlen die Vorstände den Mit- gliedern ihrer Verbände, die Arbeit wieder auf zunehmen/ Der Rieterstreil i« Stettin. Auch die Stettiner Nieter — von dem^ Aus stand betroffen sind die Bulkanwerft, die Oder werft und die Werst von Stüscke — haben gleich den Hamburger Werftarbeitern entgegen den Weisungen ihrer Verbandslottung die Ar beit niedergelegt. Die Streitleitung hat die Ausständigen ermahnt, Ausschreitungen zu ver meiden, daniit die Behörden keinen Anlatz ha ben, einzugreifen. Auslanddeutsche und Wehrbeitrag. Als Beitrag zur einmaligen Wehrsteuer hat die kleine deutsche Kolonie in Taltal in Chile eine Sammlung veranstaltet und den Betrag von 4554 Mk. an das Auswärtige Amt ab gesandt. Eine Revolutions-Uebung. Die galizischen Sokol-Vereine (polnische Turnvereine auf streng polnisch-nationaler Grundlage) hielten in Starte von etwa 10 000 Mann eine militärische Uebung ab, zu der ihnen von den Behörden Wassen aller Art, auch Maschinengewehre, zur Verfügung gestellt worden waren. Polnische Offiziere erteilten die Kommandos in polnischer Sprache. Der skan dalöse Vorfall, der wahrscheinlich für die ver antwortlichen Stellen noch Nachspiele haben wird, wird in Wien in erregter Weise bespro chen. Die polnischen Blätter in Russisch-Polen veröffentlichen spaltenlange Berichte über diese „Revolutionsübung". Frankreich Der Budgetausschuß der französischen Kammer erörterte die vom Finanzminister zur Deckung der Ausgaben der Militärvorlage vorgeschlagene nationale Einkommensteuer und beauftragte nach langer Debatte seinen Berichterstatter, einen Ent wurf vvrzubereiten, der zwar dem der Regierung ähnlich ist, aber die Einkommen von über 10000 Franks treffen und ein Erträgnis von 200 bis 220 Millionen Franks liefern soll, während der Entwurf der Regierung ein Erträgnis von nur 100 000 000 Franks vorsieht. England. In Hull sind 6000 Hafenarbeiter in den Ausstand getreten. Die Bewegung begann unter den Zimmerleuten der Viktoriadocks, die einen halben Penny die Stunde Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit verlangten. Die Un zufriedenen suchten die anderen Docks auf und forderten die Arbeiter zum Streik auf. Alle Docks siud in Mitleidenschaft gezogen. SiMfeier im Tlirnerbund. Zu einer imposanten Feier gestaltete sich gestern abend die Sieger'eier des Turnerbun des im Altstädter Schiitzenhause. Schon lange zuvor stellte der Lurnerbund am Bahnhof, um seinen Siegern ein freudiges Empfangen zu bereiten, und eine vielhundercköpstge Menge harrte außerdem auf den Strotzen nach dem Bahnhof zu der Ankunft der Preisgekrönten. Mit kräftigem „Gut Heil!" aus allen Turner kehlen wurden die Eichenlaubumkränzten emp fangen, mit Rofenfträußchen und Buketts ge schmückt und unter Glückwünschen der Turner- bnndsleitung nach dem ihnen zu Ehren ge stellten Ehrenwagen geleitet. Dann ging es unter Begleitung der Stadlkapelle durch einige Straßen der Stadt dem Kommerslol'ol zu. Kurz nach der Ankunft setzte die offizielle Feier mit einem vortrefflich gelungenem Marsch der Stadttapelle ein. Der Turnerbundsvor- steher Herr Bruno Hofman n ergriff das Wort und stellte freudigen und bewegten Her zens fest, daß mit der Siegerfeier der richtige Weg eingeschlagen wurde. Das bewe.se schon die überaus zahlreiche Beteiligung seitens der Mitglieder und Gäste. Redner begrüßte sodann die Erschienenen mit herzlichen Worten, indem er betonte, daß die Turnbrüder und Weltstrei ter am vergangenen Sonntag einer schweren und ernsten Arbeit entgegen gingen und doch drei als Sieger gesund und munter heute be grüßt werden könnten. Er rief ihnen den echten deutschen Turnergrutz „Gut Heil" entgegen, in den allseitig eingestimmt wurde. Alsdann be handelte Herr Hofmann den Gang der Wett kämpfe im einzelnen und hob die angestrengte Arbeit der drei Sieger besonders hervor. Im Zwölfkampf ging als 51. Sieger mit 100)^ Punkten Herr Emil Wolf hervor. 5 Punkte erzielte er im Schleuderballwerfen, 13 Punkte im 100 Meter-Lauf, 15 Punlte mit 5,50 Me ter im Weitsprung und 67^ Punkte im Ge räteturnen mit 9 verschiedenen Hebungen. Herr Wilh. Leipziger wurde zweifacher Sieger im Sechstampf mit 92 Punkten. Ini Han geln holte er sich 13 Punkte, im Hochsprung 19, bei den Freiübungen 8, beim Laufen 13, beim Stabweitsprung mit 7,40 Meter Weite 18 und in seiner Glanzleistung, dem Kugel stoßen, beim 1. Gang 10,50 Meter, beim 2. Gang 11,10 Meter mit einer 10 Kilogramm schweren Kugel 21 Punkte. Damit hat er den Höchstrekord im Kugelstoßen für Deutschland aufgestellt und ist in die Reihen der ersten Sieger eingetreten, wofür ihni außer der übli chen Urkunde und dem prächtigen Eichenkranz auch noch eine von den Frauen und Jung frauen Leipzigs gestiftete, künstlerisch ausgc- führte Ehrenplakette aus Bronze eingehändigt wurde. Herr Max Frenzel schloß sich die sen beiden würdig an. Er kann sich rühmen, als 1. Sieger im Leichtgewichtsringen hervoc- gegangen zu sein. Mit eiserner Ruhe bezwang er 4 Paar bei 16 Streitern als Bornmnner. Ehrend gedachte Redner der Turnbrüdcr Willy Georgi und Felix Richter, die gewiß in den Reihen der Sieger nicht gefehlt hätten, wenn sie von Mißgeschicken verschont geblieben wären. Allen diesen widmete Redner ein kräf tiges „Gut Heil", um dann auf das Vereins turnen Überzüge len. An den allgemeinen Frei übungen der gesamten deutschen Turnevschaft hat sich der Turnerbund niit 45 Mann betei ligt. Zum Stabturnen des 14. Kreises „Sach sen" traten M Mann an und das Brrrentur- nen machten 12 Mann mit. Die zwei gestell ten Musterriegen vom Turnerbund haben mustergültig geturnt und verdienen den Namen in der Tat. Eine Altersriege nüt den Herren Pöschmann und Kurt Uhlig reihte sich würdig an. Alles in allem 'eien die Vorführungen als glänzend gelungen zu bezeichnen und nicht zuletzt werde Hohenstein-Ernstthal in Turner kreisen genannt werden. Hwrn Kurt Uhli g, dem Turnwart, der es sich nicht hatte ver drießen lassen, durch ernste Uebungsarbeit die Herbeiffilrung eines solchen Sieges mit erstrebt zu haben, dankte Redner gleichfalls mit „Gut Heil" und gedachte sodann eines ehemaligen Mitgliedes und Siegers, Herrn Fritz Gra nitz in Chemnitz, der mit 78 Punkten den 48. Rang erstritt. Den Mitgliedern Arthur Beyer und 2. Turnwart Robert Wolf zollte Herr Hofmann ebenfalls Lob, da sie auch sehr günstig mit ihren Leistungen abgeschnitten haben. Die Sängerriege erfreute hierauf die Anwesenden mit einem frischen Gesänge. Im Anschluß hieran ergriff das Wort Herr Turnrat Stadtverordnetenvorsteher Lohse, der an das Lied „Turner auf zum Streite" anknüpste und mit Begeisterung Momente von der Abfahrt von hier bis zu den Freiübungen am Sonntag, die allen Teilnehmern unvergeß lich bleiben dürsten, schilderte. Er gedachte des Empfangs, vor allem durch das ehemalige Mitglied Herrn Karl Oesterreich in Leipzig, der, wie bekannt, seinen Turnerbiindlern eine ganze Etage als Quartier zur Verfügung stellte. Durch ein besonderes Dankschreiben, von fast allen Teilnehmern unterschrieben, wird Herrn Oesterreich noch besonders gedankt. Hier auf gab Herr Hofmann die aus den Krei en der führenden Persönlichkeiten sowohl als auch der Einwohnerschaft eingegangenen Ehrungen und Geschenke bekannt und dankte zuerst Herrn Pfarrer Albrecht, dem ein Kartcngruß von ca. 80 Mitgliedern gesandt worden wav, für die freundliche Erwiderung desselben, desglei chen Herrn Apotheker Geißler aus Dresden, der mit anwesend war, doch bereits vorher wieder abreisen mußte. Geschenke waren dem Turnerbund für die Wetturner von den Her ren Sanitätsrat Dr. Eichhoff 20 Mk., Turn räten und Fabrikanten Claus L Vetter 60 Mark, Otto Lorenz und Bernhard Horn je 5 Mk. überwiesen worden. Außerdem konnten durch eine freiwillige Sammlung von 27 Her ren nochmals 60 Ml. überreicht werden. Herz liche Dankeswovte rief der Vorsitzende alten eb en Gebern zu. Besonderen Dank zollte er aber noch Herrn Spediteur Männel, der den Landauer kostenlos stellte, Herrn Musikdirektor Naumann, der aus eigenem Anlaß eine ver stärkte Kapelle sandte, dem Kaufmännischen Turnklub für die übermittelten Glückwünsche und den Damen, die es sich nicht nehmen lie ßen, die Blumen zu spenden und ebenfalls 5 Mark zu sammeln. Herr Emil Wolf dankte im Auftrage der Sieger in schlichten Worten üir die zuteil gewordenen Ehrungen, worauf ferner noch die Herren Braun, stellvertr. Vor sitzender Schmidt, Ehrenvorturner Rich. Hö fer, Adolph Winter, Ehrenvorturner Emil Zeu ner und Paul Pöschmann zur Feier sprachen. Eine vortreffliche sachliche Schilderung über den Verlauf des ganzen Festes, einiger packen der Momente und treuer Kameradschaft brachte Herr Emil Krauße zu Gehör, wofür er durch aufmerksame Zuhörer und den Dank des Vorsitzenden mit einem „Gut Heil" belohnt wurde. Herrn Bürgermeister Dr. Patz wurde ein Gruß von der Siegexfeier übersandt. Den Siegern konnten ourch die eingegan genen Spenden je 30 Mk. überreicht werden, während eine Sammlung zum Besten der Kreisunterstützungskasse für verunglückte und in Not geratene Turngenossen den Beirag von 12 Mk. erzielte. Nach einem Schlußwort des Vorsitzenden fand die harmonisch verlaufene Feier ihr Ende. Oertttches und EächfischeS. *— Witterungsaussicht für Sonnabend, den 19. Juli: Südwestwind, wech selnde Bewölkung, wärmer, trocken. *— Amtshauptmann von Koppen fels st. Fern von seinem Wirkungskreise, auf seiner Urlaubsreise an die schöne Nordsee starb in der Blüte seiner Jahre Herr Amtshauptmann von Koppenfels, der Vorsitzende des Kreises Glauchau. Auf der Reise an die Nordsee er krankte Herr von Koppenfels an einer Blind darmentzündung, sodaß er die Fahrt unterbrechen mußte. Auf ärztlichen Rat hm nahm er Auf enthalt in einem Bremer Krankenhause, wo der Erkrankte auch glücklich operiert wurde. Die Krankheit schien dadurch behoben. Plötzlich aber stellten sich Komplikationen ein, denen eine Bauchfellentzündung folgte. Trotz größter Be mühungen der Aerztc war der Patient nicht mehr zu retten und ist gestern abend im Beisein von Verwandten sanft entschlafen. — Herr von Koppenfcls ist erst im April 1911 zum Vorsteher der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau als Nachfolger des Freiherrn vonWelck ernannt worden; vorher war er Negierungsrat in Dresden. Man darf wohl sagen, daß er es in diesem Zeit raum verstanden hat, den Interessen der Kreis eingesessenen Rechnung zu tragen. Sein liebens ¬ würdiges Wesen, vereint mit strenger Sachlichkeit, haben ihm die Achtung weiter Kreise eingetragen, so daß fein so plötzlich erfolgter Tod gewiß auf richtige Trauer Hervorrufen wird. Die Leiche des Verstorbenen wird zur Beisetzung nach Sachsen übergefllhrt. * — Der Dank des Königs. Der Präsiident des Kgl. Sächs. Militärvereinsbun des, Oberjustizrat Windisch, erläßt eine Be kanntmachung, in der der Dank des Königs zum Ausdruck gebracht wird für den in so würdiger und tadelloser Weise erfolgten Vor beimarsch der Mitglieder des Bundes vor dem Könige im Großen Garten zu Dresden, der des Königs höchste Befriedigung und Aner kennung gefunden habe. Gleichzeitig wird der Dank des Präsidiums an alle Kameraden, die durch hilfsbereite und verständnisvolle Arbeit zum Gelingen der 40. Tagung des Militär vereinsbundes beigetragen haben, zum Aus druck gebracht. * — Preistierschauen im Be zirke des Landwirtschaftlichen Kreis Vereins im Erzgebirge. Der Landwirtschaftliche Kreisverein im Erz gebirge wird die diesjährigen Jungviehschauen auf den Genossenschaftsweiden an folgenden Tagen abhalten: Auf der Weidegenossenschaft Frankenberg in Langenstriegis am 22. Juli von vormittags bis nachmittags, auf, der Weide genossenschast Hartmannsdorf am 23. Juli im Laufe des Vormittags, auf der Weidegenossen schaft Zschopautal im Laufe desselben Nach mittags, auf der Weidegenossenfcha't Crotten dorf am 24. Juli im Laufe des Vormittags, nachmittags auf der Weidegenossenschast Elter lein, am 25. Juli vormittags auf der Jung viehweide Schwarzwassertal, am 26. Juli vor mittags auf der Wside in Beutha und nach mittags in St. Egidien. Alle Mitglieder und Besitzer von Weidetieren werden zur Teilnahme hierdurch eingeladen. Ferner findet am 21. August Zugochsen- und Zuchtviehmarkt in Annaberg, am 31. August eine Preistierschau in Marienberg, am 7. September eine Ziegen schau in Griina bei Chemnitz und am. 14. September eine Preistierschau in Oberwiera bei Waldenburg statt. Diejenigen Landwirte, welche beabsichtigen, auf den letzteren Schauen in Marienberg, Grüna und Oberwiera auszu stellen, haben ihre Anmeldung baldigst beim Direktorium des Laudwirtschaftsichen Kreis vereins im Erzgebirge in Chemnitz, Sonnen straße 27, zu bewirken. * — Handelsregister. Die Firma Julius Eduard Beckert in Hohenstein-Ernstthal betr. ist eingetragen worden, daß der Gesell schafter Herr Otto Beckert ausgeschieden ist. Alleininbaber ist jetzt Herr Mar Beckert. — Neueingetragen wurde die Färberei Otto Beckert mit dem Inhaber gleichen Namens in Oberllmgwitz. * Hohenftein-Krnftthal, 18. Juli. Daß Krieger-Denkmal auf dem Neumarktc steht be kanntlich abendß ohne Beleuchtung da, maß in mehrfacher Hinsicht nicht vorteilhaft war. Nun mehr soll dort ein größerer Kandelaber zur Aufstellung kommen, wodurch der Marktplatz gleichfalls eine bessere Beleuchtung erhält. * — Gedenktafeln an Biirgerhäusern vermögen auch den bescheidenen Straßen der Mittel- und Kleinstädte ein historisches Gepräge zu verleihen. Wo sie, wie bei uns, nicht von Beschießungen oder Hochwässern Kunde geben können, da können sie die Erinnerung an Per sönlichkeiten u. a. wachhalten. So befindet sich am Christophoripfarrhause eine Tafel, die besagt, daß in diesem Hause der Naturforscher und Naturphilosoph G. H. v. Schubert geboren ist, und ein Haus am oberen Altmarkt rübmt sich durch die Täfel, die eS trägt, einmal Quartier des Generalfeldmarschalls Grafen v. Moltke ge wesen zu sein. Auch das Gedächtnis an Ver schwundenes kann auf diese Weise erhalten wer den. Dies ist neuerdings in hiesiger Stadt eben falls geschehen. Seit wenigen Tagen befindet sich an der Stützmauer des ehem. Lampertus- grundstücks eine Tafel mit der Inschrift: „St. Lampertus, letzte Zeche des Hohen- st einer Bergbaues. Stillgelegt 1910." Der Wanderer, der vorübergeht, wird dadurch an die frühere Eigenschaft Hohensteins als einer Bergstadt erinnert. Daß auf dem Grundstücke die letzte Stätte des Jahrhunderte lang betrie benen Bergbaues sich befand, kann man ihm nicht mehr ansehen, nachdem die bergmännischen Gebäude bis auf das, einem der Wohnhäuschen jener Gegend gleichende Huthaus verschwunden sind. Durch die Tafel erhält man hiervon Kenntnis und werden auch die Namen der benach barten Gasthäuser „zur Zeche" und „Bergmanns gruß" und derjenige der oorüberführenden Straße, die der Volksmund noch immer „Zechenstraße" nennt, erklärt. * — Vom Berg> fest. Wiederum ist die Zeit gekommen, in der alljährlich in den Spät- teu der Tagesblätter die Orte der näheren und weiteren Umgebung zu den jetzt allgemein ein geführten Anlagen- und Parkfesten einladen. Da und dort sind dte Feste schon vorüber und haben wohl aruh erklecklichen Gewinn zugun sten der gemeinnützigen Zwecke, denen sie ihr Entstehen verdanken, erbracht. Unsere Stadt rüstet für den 10. und 11. August, an wel chen Tagen das 3. Bergfest vor sich gehen soll. Auch hier soll der Ertrag nur idealen, der Gesamtheit förderlichen Zwecken zugute kommen. Diese sind allbekannt: es güt, die Bepflanzung und Erschließung unseres Höhen zuges weiterzuführen, ein Werk, das dem Ein heimischen einen großen Bolkspark bescheren und dem Fremden den Aufenthalt auf dem aussichtsreichen Berge so angenehm wie nur möglich machen soll. Dieses der Allgemeinheit dienende Endziel macht das Bergfest zu einer Angelegenheit der gesaunten Bürgerschaft, die es sich daher nicht wird versagen wollen, ihre Unterstützung im vollen Umfange darzudrin- gen. Dies würde ihr wesentlich erleichtert we» den, wenn an den Tagen des Festes (10!. und 11. August) keine Vereinsveranstaltungen, wie Versammlungen, Vergnügen, Ausflüge, statt- sänden. Es sei deshalb an alle Vereinsleitun gen die herzliche Bitte gerichtet, an den ge nannten Tagen die Mitglieder ihrer Vereine in Vereinsangelegenheiten nicht in Anspruch nehme» und bei Beschlüssen über etwaige Ver anstaltungen dahin wirken zu wollen, daß die Tag- des Bergfestes freigehalten werden. * — Sieger auf dem 12. Deutschen Turnfest in Leipzig wurde u. a. auch noch das Turnerbundsmitglied Emil Wolf von hier, der im Zwölfkampf 101'/, Punkte errang. Sehr gut abgechnitten haben die Turner des be nachbarten kleinen Rußdorff die sieben Kränze beimfführen konnten. Es erhielten solche die Herren Johannes Koch, August Israel, Wal ther Engelmann, Oswald Vogel, Paul Ebert, Edmund Sommer und Kurt Kluge; ferner Georg Ludwig, Bruno Dost und Kurt Harlig aus Grüna. — Im ganzen haben 1500 Tur ner auf dem 12. Deutschen Turnfest das Eichen laub errungen, 30 Vereine konnten als siegende heimkebrsn. Im Hochsprung wurde als Rekprd 1,75 Meter erzielt, im Stabweitspringen 8.15 Meter, im Kugelstoßwersen wurde eine Höchst leistung von 11,10 Metern erreicht. Interessant ist, daß beim Schleuderballweitwerfen kein Sie ger festgestellt wurde, da niemand über die verlangten 20 Punkte hinauswarf. ml. Naturtheater. Das Benedixfche Lustspiel „Der Petter" oder „Die Liebeslaube" erbettelte gestern ein kleines Publikum, das sich von Herzen über all die Wirrnisse aus lachte. Alle Liebesfäden, die im Haufe des wohlhabenden Kaufmannes Gärtner gesponnen worden sind, laufen in die Hände des Vet ters Siegel zusammen, dem die Verliebten vom jungen Wilhelm bis zum Hausherrn selbst sich anvcrtrauen, der ihnen allen helfen soll und doch alles erst richtig kunterbunt durch einander bringt. Das Merkwürdigste und Lustigste dabei ist, daß gerade dadurch alles zum guten Ende kommt, und so wird der Petter zum gefeierten Mann und weiß doch gar nicht, wie er zu der Ebre kommt. Auch die Spieler konnten den wärmsten Dank der lachenden Zuschauer einheimsen. — Heute Freitag wird Anzengrubers „Pfarrer von Kirch geld" wiederholt, das, wie auf mancher Frei lichtbühne, so auch hier schon die Feuerprobe bestanden bat. Der Besuch kann nur dringend und warm empfohlen werden! * — Hotel SchweizerhauS in ZwangS- verwaltung. Die Schwierigkeiten in der Bewirtschaftung dcS Hotels SchweizerhanS mehren sich; wie unS mttgeteilt wird, ist Herr Lokal richter Dähne von hier zum Zwangsverwalter bestellt worden. * Oberlungwitz, 18. Juli. Die diesjährigen Sommerferien der hiesigen beiden Schulen nehmen morgen Sonnabend ihren Anfang. v . Oberlungwitz, 18. Juli. Außer den nm- fangreichen Erweiterungsbauten der Firma Wil helm Bahner nnd LoniS Bahner läßt noch Herr Fabrikant Theodor Günther sein Fabrikgrundstück wesentlich vergrößern. Auch Herr Fabrikant Robert Götze wird, wie wir hören, noch in diesem Jahre an seinem Fabrikgrundstück Erweiterungs bauten vornehmen lassen. K Oberlungwitz, 18. Juli. In den letzten Nächten ist wiederholt von nnbekanuten Personen allerhand Frevel verübt worden, Gartenzäune wurden abgehoben, GutSwege versperrt, Zaun latten abgebrochen und dergl. mehr. Eine auf dem Felde des Herrn Gutsbesitzers Z. stehengc- bliebene Mähmaschine wurde demoliert, ohne daß eine Spur der Täter, nach denen gefahndet wird, aufgefunden wurde. m . Oberlungwitz, 18. Juli. Den Mitgliedern der 2. Spritzenkomvagnie Albin Schubert und LouiS Lorenz wurde in Anbetracht ihrer mehr wie 25jährigen treuen Dienstzeit daß von der Gemeinde gestiftete Ehrendiplom durch Herrn Gemeinden orstand Lieberknecht im Beisein der Kompagnie feierlich überreicht. * Lugau, 18 Juli. Bei dem Vogelschießen der hiesigen Schützengesellschaft l errang sich Herr Georg Lohberger die KönigSwürde. * Hartmannsdorf, 17. Juli. Während der Erntearbeiten wurde die Frau des Gutsbesitzers Ungethüm ans dem Felde von einem Unwohlsein befallen, an dem sie kurze Zeit darauf verstarb. Ein Arzt stellte als Todesursache Herzschlag fest. * Lunzenau, 18. Juli. Am Mittwoch nach mittag war der Hausschlächter Hermann Friebel aus Schlaisdorf bei einem Gutsbesitzer in Nieder- clsdorf auf dem Scheunenboden beschäftigt. Dabei stürzte derselbe durch das Balkenloch auf die Tenne und erlitt eine Verletzung an der Stirn, an deren Folgen er alsbald verstarb. * Rochlitz, 17. Juli. In der letzten Bezirks- ausschußsitzung der Kgl. Amtshauptmannschaft wurde mitgeteilt, daß wegen der überhandneh menden Unsitte anstößiger Tänze das Verbot erneuert und zugleich bestimmt werden soll, daß auch die Saalinhaber, die solche Tänze dulden, verantwortlich gemacht werden können. * Borna (Bez. Leipzig), 17. Juli. Gestern nachmittag stürzte der 34 Jahre alte verheiratete Maler Richard Heitmann aus Senftenberg, N.-L., der mit dem Anstreichen einer Förderbrücke bei den Witznitzer Kohlenwerken beschäftigt war, in folge eines Fehltrittes aus einer Höhe von etwa 20 Metern ab und war sofort tot. * Leipzig, 17. Juli. Der Inhaber der Leipziger Rauchwarenfirma Max Gelberg ist seit etwa 14 Tagen mit seinem jüngeren Bru der, der Prokurist der Firma war, spurlos verschwanden. Die Warenschulden der Firma betragen annähernd 1,5 Millionen Mackk. In Verbindung mit dem Zusammenbruch des Ge-
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