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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130717
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-17
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.07.1913
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kein« Ueberfüllung des AusstellutigÄgeländes ein, ein Beweis für die großzügige Anlage der Ausstellung!. * Kriebethal, 16. Juli. Beim Baden in der Zschopau am Kriebsteiner Wehr ertrank am Mon tag abend der in Ehrenberg in Diensten stehende 19jährige Schirrmeister Paul Nacrella vor den Augen seiner zwei mitbadenden Kollegen. * Zwickau, 15. Juli. Auf der Inneren Schneeberger Straße wurde von einem Stra ßenbahnwagen das dreijährige Söhnchen eines dort wohnenden Buchhalters überfghren und so schwer verletzt, daß es nach kurzer Zeit sei nen Geist ausgab. Das Kind hatte kurz vor dem heraukommende» Wagen noch die Straße überqueren wollen und war so ohne Schuld des Führers vom Wagen erfaßt worden. — Im Stadtteil Zwickau-Marienthal wurde ein 7jähriger Knabe von einem Kutschwagen über fahren und sehr schwer verletzt; auch hier hat sich der Unfall ähnlich wie oben zugetra- gen. — Wegen Unterdrückung von Postsen dungen und Urkundenfälschung verurteilte die 2. Strafkammer den Postschaffner Oswald Ebert in Sachsenfeld bei Schwarzenberg zu 6 Monaten Gefängnis. Ebert hatte mehrere an einen Schwarzenberger Geschäftsinhaber gerich tete Postkarten unterdrückt, um die darauf be stellten Waren von dem gleichartigen Geschäft seines Bruders, dessen eigentlicher Inhaber er selbst war, liefern zu können, was er auch mehrmals getan hat. Um sein Leugnen glaubhafter zu machen, hatte er ferner eine Postkarte gefälscht und dazu unbefugt einen Bahnpoststempel benutzt, vorher auch einen Briefträger zu einer unerlaubten Abstempelung der Karte zu verleiten versucht. * Meerane. 15. Juli. Einen höchst auf regenden Porgang. beobachteten gestern früh 7 Ulr die Passanten an der Ecke Poststraße und Leipziger Straße. Im dritten Stockwerk des Eckorimdstückes Poststraße 2a stieg ein 3^jäh riger, nur mit dem Hemd bekleideter Knabe nns dem Fenster und ging, indem er fortwäh rend ängstlich nach seiner Mutter rief, auf dem schmalen Mechstreifen an der Dachrinne ent lang, während er mit -der Hand an der Mauer weiter tastete und öfters in die beträchtliche liefe blickte. Der Knabe ging immer weiter und stieg mit einem großen Schritt ans die Dachrinne des nächsten, etwas zurückspringe» - dcn Hauses hinüber. Am Ende dieses Hau ses, an das sich kein anderes Dach direkt an schließt. kebrte das .Kind um, schritt den gan zen Weg zurück und stieg unversehrt wieder in das Fenster hinein, zu dein es herausgekom men war. Viele Leute beobachteten den Vor gang, ohne Hilfe bringen zu können. * Fischbach bei Radeberg, 16. Juli. Wie bereits gemeldet, wurde am Sonntag vormittag der Zimmermann R. Hartmann (nicht Kliemann), der, um das Luftschiff „Sachsen" besser sehen zu können, einen Lichtmast der Ueberlandzentrale er klettert hatte, vorn elektrischen Strom getötet. Hierzu werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Hartmann blieb mit dem Kopfe nach unten in den Drähten hängen: er rief einigemal um Hilfe und war dann tot. Kopf und Oberkörper waren stark verkohlt und der linke Arm vollständig ver brannt. Der Vorfall ereignete sich vor den Au gen seiner Frau, die ihn zuvor gewarnt hatte, lnnaufznsteigen. Am Vachmittag konnte der Leichnam erst befreit und nach der Leichenhalle gebracht werden. * Auerbach i. V, 16. Juli. In der Nacht zum Dienstag drangen Diebe in die Geschäfts räume der „Vogtländischen Nachrichten" ein, er brachen Pulte und Schreibtische, die völlig demo liert wurden, raubten einen Betrag von 100 Ml., sowie zwei goldene Uhren mit Flachdeckeln im Werte von 300 Mk., die ein Angestellter des Hauses in seinem Pulte hatte liegen lassen. Außerdem entwendeten sie 500 Zigaretten. Man vermutet, daß ein entlassener Angestellter als Täter in Betracht kommt. * Altenburg, 15. Juli. Durch hcreinbrechendc Sandmassen wurde am Montag vormittag im nahen „Herzog Ernst-Schacht" kurz vor Beendi gung der Schicht der 24 Jahre alte Bergarbeiter Kolbe aus Oberlödla verschüttet. Trotz eifrig betriebener Rettungsarbeiten konnte man ihn erst am Dienstag mittag als Leiche bergen. Der Verunglückte war verheiratet und Vater zweier Kinder. * Ziegenrück, 15. Juli. In Altenbeuthen brannten zwei Wohnhäuser sowie vier Scheunen und verschiedene Nebengebäude nieder. In den Flammen sind auch zwei Schweine umgekommen, ferner sind viele landwirtschaftliche Maschinen und große Fnttervorrätc verbrannt. Der Land wirt Hermann Büchner senior erlitt bei dem Ver such, ein Fuder Heu zu retten, schwere Brandwunden. Meine Throuit. * 30 Meuschcn in einer Petroleumgrube verbrannt. Ein schweres Unglück hat sich in Baku bei Bohrarbeiten zugetragen. Als die Arbeiter eine neuerbohrte Naphthaquclle einfassen wollten, begann diese plötzlich zu brennen. Im Augenblick sahen sich die Arbeiter, welche sich in dem Bohrturm befanden, von einem gewaltigen Flammenmeer umgeben, aus dem es kein Ent rinnen gab. 30 Arbeiter sollen in den Flammen umgekommen sein. Die riesige Flammenfontäne war noch in einer Entfernung von 50 Kilometer sichtbar. * Die Massenvergiftung iu Hersseld — 40 Personen erkrankten nach dem Genuß von auf dem Wochenmarkt gekauftem Kochkäse — wird darauf zurückgeführt, daß der Käse in einem grünspanbehaftcten kupfernen Kessel gekocht wor den ist. Sauberkeit bei Verwendung kupfernen Geschirres, wo solches überhaupt noch iu Gebrauch ist, kann nicht dringend genug empfohlen werden. * DaS Grubenunglück in Frankreich. Bei dem Grubenunglück in Aubin, das auf schlagende Wetter zurückzuführen ist, sind nach den neuesten Meldungen elf Bergleute getötet morden. * Eia Eisenbahnzusammenstoh ereignete sich bei Wien. Ein aus Prag abgegangener Per sonenzug stieß mit einem Güterzug zusammen. 10 Reisende wurden leicht verletzt, vom Zugper sonal trugen 7 Bedienstete schwere und 3 leichte Verletzungen davon. * Grohes Schadenfeuer. In der Gemeinde Nußloch bei Heidelberg brach gestern früh in einer Scheune Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit auf die Nachbargebäude aus dehnte und in kurzer Zeit sieben Wohnhäuser, das Gemeindearmenamt und fünf Ockonomie- gebäude vollständig einäscherte. Das Vieh konnte gerettet werden, doch ist dec größte Teil des Mobiliars und der Erntevvrräte dem Feuer zum Opfer gefallen. Zahlreiche Familien sind obdachlos. * Schwer verbrannt. Aus Mariaratschitz bei Brüx wird gemeldet: Von einem schweren Un fälle wurde die Gattin des Markscheiders Frömclt betroffen. Die Frau wollte aus dem Keller etwas holen und bediente sich hierbei einer Kerze. Bei der Manipulation kam sie mit dem Kopf haare der Flamme zu nahe; das Haar fing Feuer, und durch ihre im Haare steckenden Zelluloid kämme stand im Nu der Kopf der bedauerns werten Frau in Flammen. Alsbald fingen auch die Kleider Feuer. Einer lebendigen Fackel gleich eilte die Frau auf den Hof, wo die Flammen durch andere Personen gelöscht werden konnten. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. * Tödlicher Fliegerabsturz. In Mailand ist der 17jährige Flugschüler Fabbri aus 500 Meter Höhe abgestürzt. Er war sofort tot. * Eifersuchtstat eines 7«jährigen! Eine Tragikomödie wird aus Dramburg in Pommern gemeldet: Der 70jährige Arbeiter Schulz versuchte seine 72jährige Frau mit einer Wäscheleine zn erdrosseln. Dann bearbeitete er die halb ohn mächtige Frau mit Hammcrschlägen aus den Kopf und verletzte sein Opfer so schwer, das; cs ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Schulz beging später Selbstmord durch Ocfsncn der Pulsader und Stiche in die Brust. Grund zu den Bluttaten ist die Wahnidee von der Untreue der Frau gewesen. * Das Erfurter KriegsgerichtSurtcil. Die Ausschreitungen, die nach einer Kontrollversamm- lung in Rüxlcbcn von siebe» Wchrleutcn und Reservisten begangen wurden, werden demnächst das Oberkriegsgericht in Kassel beschäftigen. Zwei der Verurteilte» habe» sich bei dem Urteil beruhigt. Die fü»s «»deren, die je mit fünf Jahren Zuchthaus bestraft wurden, haben von dem Rechtsmittel der Berufung Gebrauch gemacht. * Verhaftung des Ludwigshafener Mörders. Der Mörder der als schrecklich verstümmelte Leiche aufgefundeuen zwölfjährige« Emma Kelch- ncr in Ludwigshafen wurde in der Person des 31 Jahre alten Fabrikarbeiters Siegel verhaftet. Er legte ein Geständnis ab, gibt aber an, daß er nicht die Absicht gehabt habe, das Mädchen zu töten. Als es schrie, habe er ihm die Kehle zugedrückt. Dabei sei das Kind erstickt, in seiner Bestürzung habe er die Leiche zerstückelt, um sie beiseite zu schaffen. * Einen eigenartige» Bctrngsvcrsuch unter nahm ein Gutsbesitzer iu Etingen bei Gardelegen an der Post. Ihm waren 36 000 Mark in Scheinen iu einem Wertbrief zugesaudt worden Beim Oeffueu des Briefes in Gegenwart des Briefträgers ergab sich, daß das Kuvert nur Papierschnitzcl enthielt. Die Polizei gab der Sache eine überraschende Aufklärung. Der Guts besitzer selbst hatte durch einen Taschcnspieler- Kuiff an Stelle der Tnuscndmarkschcmc die Pa pierschnitzcl in das Kuvcrt hiueiuprakliziert. Das Geld wurde in einem Versteck gcftmdcn. * Ein versunkener See. Das Verschwinden des Sees von Cantcrno bei Nom infolge einer vulkanischen Eruption, die den See in einen Krater-Trichter verwandelte, hat eine wahre Völkerwanderung nach der interessanten Stelle im Gefolge gehabt. Dies Verschwinden und Wiederaustaucheu des Sees ist schon mehrmals beobachtet worden, und zahlreiche Sagen der abergläubischen Bevölkerung knüpfen an den Vor gang an. Man lagt, daß der See von dem Krater jedesmal verschluckt werde, wenn ein unschuldiger Mensch in dem See ertrunken sei; tatsächlich er tranken vor ein ein paar Tagen mehrere Knaben in dem See. * Aus den GerichtSsälcn. Ein Erpressungs- versuch gegen den Herzog von Sachsen-Altenburg lag einem in Leipzig verhandelten Memeidspro- zeß gegen die polnischen Arbeiter Rosinski und Kaczmarek zugrunde. Letzterer war von einem Automobil des Herzogs überfahre» und verletzt worden. Um eine möglichst hohe Entschädigungs summe herauszuschlageu, schworen beide falsche Eide. Kaczmarek erhielt dreieinhalb Jahre, Ro sinski zwei Jahre Zuchthaus. * Verhaftung eines österreichischen Rcichö- freiherrn wegen Betrugs. In Innsbruck wurde der Forstrechnungsrat und Vorstand des Nech- nungsdepartements der K. K. Forst- und Do- mäneudirektion in Innsbruck, Moritz Relchsfrei- herr von Kuhn, verhaftet. Der Verhaftete hat sich als früherer Geschäftsleiter der Deutsch-Al- penländischen Volksbunk verschiedene, mehrere Jahre zurückliegende betrügerische Manipulationen und Fälschungen zuschulden kommen lassen, welche daS Unternehmen in vor etlichen Tagen abgehal tener Generalversammlung zur Liquidation zwangen. Der Fehlbetrag von einer halben Million Kronen, mit welcher die Bilanz abschloß, wurde von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsratcs gedeckt, so daß die Sparer keiner lei Schaden erleide». * Die Banlunterschlagnngcn iu Barmen. Die Veruntreuungen beim VaulhanS von der Heydt, Kersten St- Söhne in Barme» solle» »ach de» letzten Feststcllnnge» 900 OM Pst, betrage», * Ein Schildbürgerftückchen mit ernsten; Hintergrund hat sich iu dem böhmischen Städtchen Rudolfstadt abgespielt. In der Mühle eines tschechischen Mühlenbesitzers brach rin Brand aus. Am Brandplatz spielte sich nun folgende Szene ab: Es waren sowohl die deutsche Feuerwehr aus Budweis als auch tschechische Feuerwehren aus benachbarien Orten erschienen. Die Tschechen wollten aber die Deutschen nicht am Löschwerk teilnehmen lassen und riefen ihnen zu: „Das ist unser Feuer!" Es kam zu einem großen Streit, der in Tätlichkeiten auszuarten drohte. Schließ lich nahmen die Deutschen ihre Gerätschaften und verließen den Brandplatz. Kirchenunchrichteu. AarochleSt ßyristopyori z« Kohensteiu-Krufttyal Donnerstag, den 17. Juli 1913, abends halb S Uhr Misfionsstunde im Waisenhausbetsaale und Hiittengrund- betsaale. Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 17. Juli Wochcnkommunion. Aon ZSernsdorf. Donnerstag, den 17. Juli, vormittags 9 Uhr Wochen kommunion. Depeschen vom 16. Juli. Berlin. Der Prinz von Wales, der augen blicklich moogvito als Earl of Chester eine Reise durch Deutschland macht, kam in; Auto von Leipzig zum ersten Mal nach Berlin. Bald nach seiner Ankunft unternahm er mit Professor Fiedler einen Spaziergang durch die Stadt, der sich auf mehrere Stunden ausdehnte. Berlin. Auf der Chaussee Neubrandenburg- Woldegk fuhr das Automobil der Firma W. Jäger aus Neubrandenburg in voller Fahrt gegen einen Baum. Der Chauffeur wurde auf der Stelle getötet, während der Sohn des Fabrikbe sitzers Jäger so schwere Verletzungen davontrug, daß er ins Krankenhaus zu Neustrelitz überführt werden mußte. Rathenow. (P r i v. - L c l.) Durch die Saumseligkeit eines Schrankenwärters kam heute ,räh Prinz Ernst August von Emuberlcmd mit seiner Eskadron in Gefahr. Als die Eskadron mit dein Musikkorps an der Spitze zum Negi menlscrcrzicre» ansrückte, war die Schranke bei Rathenow-Bam offen. Das Musikkorps hatte dw Bahnglcise bereits passiert, als der Prinz und >ein Adjutant plölüich in etwa 100 Me ter Cmttcrinmg eine» Schnellzug heraubrause» sahen. Im Nu riß der Prinz sei» Pferd zu rück und ließ die Truppe halten. Es gelang ihn; so im letzten Augenblick, ein großes Un glück zu verhüte». Der Schrankenwärter hatte vergessen, die Schranken rechtzeitig herunter zu lassen. Hamm i. W. (P r i v. - T e l.) Nach einer Mitteilung der Posizcivwwaltung in Bünde sind dort zwei französische Agenten fcstgenom men worden, die in mehreren Orten des in dnftriellen Bezinks Famiicn für stanzösische Zechen, sowie einzelne Personen für die fran zösische Fremdenlegion angeworben haben tollen. Recklinghausen. Auf der Zeche „Hermcum" bei Sein; hat sich gestern ei» schwerer Unfall zugetragen. Vier Bergleute stürzten 100 Meter tief iu einen Schacht. Zwei waren sofort tot, die beiden anderen wurden schwer verletzt. Zürich. I» das Militärlager in den Flumscr Alpen traf ei» Blitzschlag und tötete vier Soldaten. Paris. Soeben trifft hier die Nachricht von der Demission des Kabinetts Danew ein. I» Pariser auwrnativcn Kreise» glaubt man, daß diese Tatsache keine» Einfluß auf den Gang der Dinge am Balkan habe» wird. Kö nig Ferdinand ist in Sofia Herr der Lage, lind man glaubt, daß er sich von der Person des nächsten Ministerpräsidenten, auch selbst wen» dieser ein Militär sein sollte, nicht in seine» Interessen beeinflussen lassen wird. Kö- nig Ferdinand wünscht den Friede» sofort ab zuschließen. London. (P r i v. - T e l.) Nach einer Meldung aus Peking berichten dortige Zeitun gen, daß der Exkönig Tschen Khun-Hsuen sich nach Kanton begibt, um dort einen Bund der Südstaaten Chinas, der unabhängig vom Nor den sein soll, zu proklamieren. I» Shanghai wird die Lage als sehr ernst angesehen. London. Das Oberhaus hat in seiner gest rigen Sitzung die zweite Lesung der Homerulebill mit 302 gegen 64 Stimmen abgelchnt und den Antrag Lord Lansdownes, die Bill zuvor dem Urteil der Wählerschaft zu unterbreiten, ange nommen. Madrid. Wie hier bekannt wird, soll dec Deutsche Kaiser demnächst auf einer Rundfahrt mit seiner Dacht den Kanarischen Inseln einen Besuch abstatten. Belgrad. Vom Kriegsschauplatz sind keine nennenswerten Ereignisse zu verzeichnen. Es scheint, daß infolge der Entsendung zweier bul- garischcr Unterhändler nach Belgrad tatsächlich eine Art Waffenstillstand eingetreten ist. Es wird bekannt, daß außer kleinen Zusammenstößen an der Grenze die Waffenruhe seit drei Tagen anhält. Odessa. In der Umgegend von Jekaterinos- law in Südrußland hat ein furchtbarer Zyklon gewütet. Mehrere Dörfer sind gänzlich zerstört; Hunderte von Personen wurden verletzt, zwanzig sind bereits gestorben Eisenbahnen wurden umgeworfen. Die Flüsse Jesther und Bruth sind aus den Ufern getreten und überschwemmen die ganze Gegend. Die Saaten sind vernichtet. Man befürchtet, daß die Zahl der Menschenopfer sehr groß ist. Das Wasser steigt weiter. Gingesandt. Mr kmikndunal» unter dies» Rubrik Ubrrnlmmt dir RrbaMon nur dir prrbgrseblichr Vkrantwortun„ ) Fremdcn-Verkehr in Hohenstein-Ernstthal. Die Hebung des Fremdenverkehrs ist eine schwere Aufgabe. Trotzdem schon viel in die ser Angelegenheit geschaffen worden ist, ist hier doch eine greifbare moderne Verkehrseinrichtung bis jetzt ausgeblieben. Die Schaffung von neueren Vergnügungs- lokalen mit weiteren Restauratiousbetrieben so wie Beseitigung, der Plakattafeln und Abhal tung von Volksfesten, die den Verkehr in der Stadt selbst nur unterbinde», sollte» eine» er- höhhc» Verkehr zeitige», habe» jedoch bisher die gewünschte Wirkung nicht erzielt, denn Ver gnügungslokalc und Restaurationsbetriebe gibt es allerwärts. Die Hauptsache ist und bleibt doch, daß vor allem die Stadt mit ihren Verkehrs-- und Geschäftseinrichtungen belebt wird. Der Fremde, der nach hier kommt, verlangt nach Abwechs lung. Ich habe schon früher den geehrten Skadtrat auf verschiedene Punkte zur Besserung der Verkehrs- und Geschäftseinrichtungen hin- gewiesen, doch blieb ei» fester Entschluß über diese Proiekte stets aus. Erstens müßte» hauptsächlich die Hausbe sitzer und Bauherren durch eine zulässige Bau ordnung dazu angehalten werden, an guten, geeignete» Lage» imierhalb der Stadt in ihre Neubauten oder Umbauten Dachgeschosse, Man sardcw(Erkcr-)Wohnnnge» für Sommerfrischler cinzilbauen, wodurch die Verschönerung des Slädiebildcs zugileich auf ihre Rechnung käme. Durch die vorgenannte Bauart könnten aber auch schöne, sonnige und billige Wohnungen geübafsen werde» .mid die Möglichkeit, daß Sommer-rischler danenid in der Stadt Aufent- hatt iichme», erhält greifbare Formen. Hier bei wäre eine Aufklärung bezügl. der Renta bilität derartiger Erkereinbauten rc. vonseiten imierer Baumeister lwd Bauunternehmer zu wünsche» mid sehr angebracht. Bereits in frühere» Jahre» eristierte ei»e Kurlifte für Som merfri'chlcr, doch fehlte damals das Interesse Hobenstein Ernstthals, da die Vereinigung bei der Stähle »och nicht stattgefuiide» hatte und der Hüttimgrund sowie Neuobcrlimgwitz nach nicht embezirkt waren, so daß die Führung emer Fremdenliste auf sich beruhen blieb. Zweitens müßte der vorübergehende Ver- kelr, wie Vereinsausflüge ec., in etwa r^ach- stchender Weise behandelt werden: Gesell'chasts- lan'-partie», die »ach hier komme» oder sich anmelden, müßten bei der Ankunft durch per sönliche Führung von hierzu geeigneten Ein- ^cimischen an der Hand zrckammengestellter Wanderzielc auf die Naturfchönbeiten und-Aus sichtspunkte aufmerksam gemacht werden. Die Führer müßten mit Ferngläsern event. Photo- c raplischen Apparate» rc. ausgerüstet und be lö^iot ''ein, Erklärungsvorträge zu hafte», wo bei auch die vorhandenen Vergnügungsetablisse meins mit ihren Perkehrseinrichtungen Erwäh nung finde» könnten. Diese Partien könnten am Bab»Hof oder Altmackt beginnen und am dem Neumarkt oder umgekehrt ende». Zur Deckung der Unkosten müßte drittens seilens der interessierten Geschäftsinhaber, Haus- bescher, Sommersrischler usw. eine Genossen schaft gegründet werden, an der sich die Stadt verwaltung eigens mit betätigte. Viertens müßten Prospekte ausgearbeiter werden, 'n denen die Empkehlung der vorhan dene» Verkehrs! okalc, Speisewirtschaften und andere Geschäfte mit enthalten ist. Orientie rnnaspläue müßten versandt werde». Diese Re- k'ame müßte vorläufig mit Nachdruck in den Städten im Umkreise von ca. drei Stunden betrieben werden, wie z. B. in Zwickau, Mee rane, Altenburg, Leipzig, Chemnitz ufw. Solche Prospekte müßten mit kleinen Ansichks- s-Odern (Klischees), z. B. Hausansichten mit Sommerfrischlcrwohnunacn. versehen sein. Den Versand und die Auskunftserteilung hätte der Stadtrat zu übernehmen. Der Unterzeichnete ist der Ansicht, daß bei einer, wie vorstehend geschilderten Behandlung, die Stadt blühen und gedeihen muß. Logenhails. Wilh. Weise. IMMiM Tägliche Verzinsung »1! 0! O ,2 sO Geschäftslokal: Rathaus, Haltestelle der Straßenbahn. Geschäftszeit: Wochentags: 8—12 und 2—6, Sonnabends durchgehend 8—3 Uhr. po»t»vtievlikonto 8397 leiprig. Konto 3 der Gemcindeverbands Girostelle Siegmar. feenipeevlur Nr. 16 ämt 8t«„mi»r. Selbstgeber gibt Darlebu an reelle Personen ohne Bürg, gegen Möbelsichcrbcit. Im Jahre 1912 nachweisb. 769 Darl aus gezahlt. Hypothek.-Vermittlung. Rückporto. Näheres durch A. Schilling, Zwickau, Bahnhofstraße 41 I. MM»» kauft inan nm billigsten bei Edmund Langer, Klempncrmciftcr, Hoh. Er., Dresdner Straße 2t. Allerfeinste MMmi Taftlbuittt! Täglich frisch, von wunderbarem liebl. Wohlgeschmack. Postlolli, 9 Pfd. netto, franko zu stets billigsten Tagespreise». Butter-Versand direkt au8 der Meierei. » Seit 1868. 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