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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130715
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-15
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.07.1913
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vom dortigen Regiment und Landtagsabgeord neter Stadtrat Schwager aus Zittau. Nach einer weiteren Viertelstunde stieg die „Sachsen" schräg hoch. Vier Leute, die nicht rechtzeitig los gelassen hatten, konnten glücklich noch zur Erde heruntergelassen werden. Bald entrollte sich vor dem entzückten Auge ein fortgesetzt wechselndes fesselndes Panorama. Zunächst ging's über den noch nicht allzu sehr bevölkerten Turnfest, platz, von dem die Turner lebhaft herauf grüßten. Dann wurde die Baufach-Ausstellung und da« Völkerschlachtdenkmal passiert. Sie nahmen sich aus wie eine Modellierbogen-Arbeit. In mäßig hoher (etwa 3—400 Meter) prachtvoller Fahrt über die schachbrettartig eingeteilte, von schmucker Orten wechselvoll farbig geschmückte Landschaft wurden Naunhof und Grimma überflogen. Eisenbahnzüge krochen wie schwerfällige schwarze Raupen unter uns dahin. Links drüben grüßten die Turmspitzen von Wurzen. Dann tauchte der Colmberg vor Oschatz auf. Die Hühner in den Gehöften bieten ein drolliges Bild: sie schießen in größter Bestürzung eng an den Mauern oder in Winkeln dahin, oder in den Stall. Eine Rinder- und eine Pferdeherde rottete sich enx zusammen und ergriff wild die Flucht; eine Herde lief sogar direkt in einen Teich hinein. Hasen und Rehe flüchten in wilder Angst in hochbewachsene schützende Felder. Ueber Mutzschen, Wermsdorf, Lommatzsch ging die herrliche, ruhige Fahrt, bei der man nicht das geringste Bangig keitsgefühl empfindet und bei der das Geräusch der Propeller nicht lauter ist als auf der Fahrt eines stärkeren Autos, links an Meißen voÄber. Die altertümliche Bischofsstadt mit dem Strom, der Burg, dem Dom, den zwei Brücken und der schönen Umgebung gewährte einen Anblick von höchstem ästhetischen Reiz. Bald kam Moritz burg in Sicht. Das romantisch inmitten großer Teiche gelegene Jagdschloß fesselte nicht minder. Das dunkle Waldmeer der Dresdner Heide lag rechts in der Fahrtrichtung, ebenso Klotzsche, Volkersdorf, Weixdorf (am Bahnhof), daS Prinz Hermann-Bad und der untere Teil von Lange- brück rollten sich unter dem Luftschiff ab. Fast genau über der Bahnstrecke zwischen letzterem Ort und Radeberg, links drüben sah ich Schön born, dann ging's meinem Wohnort Radeberg zu. Die Stadt wurde in großem Bogen über flogen. Tausende von Grüßen aus den Straßen und von menschenbesetzten Dächern flogen mir zu, die herzlich auch mit Grußkartcn erwidert wurden. Dann wurde über Lotzdorf, Licgau, unterer Teil von Langebrück und Schönborn die Rückfahrt «ach Leipzig angctreten. Zu dieser Maßnahme sah sich der Führer der „Sachsen" veranlaßt, da schon im letzten Teil der Fahrt böige, (d. h. vom Boden aufsteigende) Winde den Flug des Luftschiffs beeinträchtigten und da nach der Lausitz zu Ge witterbildung bemerkt wurde. (In Zittau ist tatsächlich, wie ich hinterher erfahre, mittags ein starker Gewitterregen niedcrgcgangcn). Nuter de» Passagiere», besonders bei de» Zittauer Herre», die es doch fast sämtlich wa ren, »lachte sich darüber eine große Mißstim- immg geltend. Ma» konnte die Berechtigung dic'cr MafmalMe nicht euffehem Man wußte — wie telephonisch nach Leipzig in die Luft- schisilalle mitgeteilt worden war —, daß in Zilian 50 000 Menschen ans de» Beine» Wa re». Tauende hatten Eintrittsgeld ftir den Laudungsplah bezahlt. Oberst Haeve hatte seit dem Morgeir den größte» Teil des Regim-cmts zur Absperrung und zur Laudung des Luft schiffs ausstelle» lasseu. Biele Laudbewohner hatte», da sie Quartier i» Zittau nicht hatte» finde» rön»eu, die Nacht über sozusagen kam piert. Wie hinterhor in Leipzig telephonisch bekannt wurde, war aus Meißen und Rade berg der Flug der „Sachsen" in Zittau gemel det. Und es kam doch nicht! Als es gar zu lange dauerte, waren mittags gegen 1 Uhr Automobile in schnellstem Gang aus die Suche nach Radeberg abgefahren, da mail glaubte, das Luftschiff sei verunglückt. Alles vergebens! In der Passagierkab-ine schlug die Stimmung um. Was sollten wir wieder in Leipzig, hieß es. Wir können uns nicht sehe» lasse» i» Zit tau! 5000 Mk. hat der dortige Verein für Lu.ttsch»fsp-Hrt bereits an die Delag gezahlt. Nu» diese E»ttäuschung! Zum Teil sehr harte Worte waren es, die fielen. Nur einer war zufrieden, darüber warm sich alle einig: der Radeberger! Den» solch eine prachtvolle Schlei fenfahrt gibts nicht gleich wieder. Ich zog mich in meine Kabinenecke zurück und beobach tete mit stiller Freude, wemi ich das Mißge schick der Zittauer auch lebhaft bedauerte, die wechselnden Bilder auf der Rückfahrt. Wir überflogen diesmal Lausa und wieder den Großteich. Zahlreiche Badende grüßte» her auf. Moritzburg blieb uns diesmal zur Lin ken. Immer ganz knapp über dein Boden, etwa nur 40—50 Meter hoch, hisst sich die „Sachsen", jeder Geländcwelle nachgehend, also steigend und oft sehr stark fallend, teilweise von dein böigen Wind arg gerüttelt. So flo gen wir diesmal rechts an Lommatzsch vorbei, über Mügeln, Mutzschen, Wermsdorf, Grimma, Naunhof und Liebertwolkwitz. Ueber Leipzig tag eine dichte Dunstwolke. Als wir über dem Festplatz des Turnfestes hinweg flogen, kurz vor 2 Uhr, war der gewaltige Festzug eben »och im Einmarsch begriffen. Die großen, ein Viereck bildenden Zufchauertribünen sahen mit ihre» Tausende» vo» Damenhüte» und wehen de» Taschentücher» wie riesige Blumenbeete aus. Der Jubel der Turner und der gewal tige» Menge und die Klänge der Wacht am Ri ei», gespielt von einer Militärkapelle, dran gen zu uns herauf. Nach zwei des größeren Austriebs wegen notwendigen Schleifen lande ten wir vor der Halle, und bald hatte ich wie der festen Boden unter mir. Nackt einem gemeinsame» Mittagesse» i» der Feststadt trennten sich die Fahrtteilnehmer, uni mit dein Schnellzug um 5 Uhr über Dresden in die Heimat zu gelangen. Da de» Zittauern das Schauspiel eines Zeppe'influges in allomüchster Zeit doch noch bereitet werden mutz, wird die ungekürzte Fahrt quer über Sachse» hoffentlich recht bald »och zustande kommen. M. Mauersberger. OerMche» und SSchstsche» * — Witterungsaussicht für Dienstag, den 15. Juli: Wechselnde Winde und Bewölkung, mäßig warm, trocken, Gewitterneigung. * — Neue direkte Fahrkarten. Zur Erleichterung des Reiseverkehrs nach bayerischen Stationen sind jetzt direkte Fahrkarten für v»r- schiedene neue Verkehrsbeziehungen eingefüyrt worden, u. a. von Hohenstein-Ernstthal nach Bad Kissingen, Ingolstadt, Kempten (Allgäu) und Schwandorf. * Hohenstein-Ernstthal, 14. Juli. Der Spar verein für Konfirmanden in Hohenstein-Ernstthal und Umgegend hielt Freitag abend im Ratskeller seine 34. Hauptversammlung ab, die einen glatten Verlauf nahm. Aus dem Geschäftsbericht war zu ersehen, daß das Rechnungsjahr 1912 günstig abgeschlossen hat und ist ein weiteres Wachstum des Vereins festzustellen. DaS Vereinsvermögen ist auf 225163,60 Mk. gestiegen. Die Gesamt einnahmen betrugen 65016.07 Mk., die Ausgaben dagegen 61895,29 Mk. Die Spareinlagen der Mitglieder hatten die Höhe von 32 449,36 Mk. erreicht, welche Summe in den: Einnahmeposten mit enthalten ist. Der Reservefonds hat die an sehnliche Höhe von 15 400 Mk. erreicht. Die Aussteuerung der Konfirmanden- und Jugend sparkasse beträgt zusammen 41518,40 Mk., welchen Betrag der vorgenannte Ausgabeposten mit ent hält. Das Hypotheken-Konto hat einen Bestand in Höhe von 195 700 Mark. Die Mittel der Reinhard-, Lyda- und Jubiläums-Stiftung be tragen 1857,25 Mk. und werden deren Zinsen jedes Jahr an bedürftige hiesige und auswärtige Mitglieder ausgczahlt. Die Richtigkeit der Rech nung wurde von feiten der Herren Prokuristen Uhlig und Ziermann nach genauester Prüfung bestätigt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Ergänzimgswahl des Vcrwaltungsrates hatte das im Inseratenteil der heutigen Nummer be- kanntgegebcnc Ergebnis. Die Zahlen beweisen zur Genüge, daß man die nützliche Wirksamkeit des Vereins in den weitesten Kreisen rückhaltlos anerkennt und der Sparverein viele Sympathien sich erworben hat Im Laufe des 34jährigen Bestehens des Vereins sind insgesamt 574 000 Mk. an die Mitglieder zurückgezahlt worden, wodurch Tausende von Mitgliedern der zum Teil großen Sorge für die Aussteuer bei der Konfirmation ihrer Kinder enthoben wurden. * — Ein H o h e » st e i » - E r » st t h a - ler als Sieger in Leipzig! Eine »ns -ms Leipzig zugehende Nachricht besagt, das: Herr Wilhelm Leipziger, das wiederholt preisgekrönte Mitglied des Turnerbundes, im Sechskampf Sieger wurde. Auch die übrige» hiesige» Turner waren im Wetturnen gut. Diese Nachricht dürfte in hiesigen Tukmerlreise» sicherlich Freude Hervorrufe». *— Wohltätigkei tsg arten se st i »i Loge » Hans e. Es wird uns miige- tcilr, daß zu der in Aussicht genonuneneii Veranstaltung weder der Kirchcnvorstand der St. Trinftatisgemeindc beteiligt ist, noch über haupt Kemitiüs vo» dem Plane hat. — Die erste Nachricht war uns mit der Bitte um Veröffentlichung zu-gegange». mt. Naturtheater. Sonnabend, de» 12. Juli, Schulvorstellung: Nord u » d S ü h. Volksstück von Hugo Müller. Nachdem schon am Freitag den Kleine» der hiesigen Schule» em Märcheustiick „Froschkönig" vorgespielt wor den war, versammelte sich am Sonnabend nachmittag eine Anzahl größerer Schüler, uni e n Stück so recht mit Kinderlust zu genießen, das die Wandlung des Preußenhasses in de» Altbavern im Oberla»de durch de» Franzoscn- krieg zu brüderlicher Freundschaft darstellte. Die Wahl des Stückes war außerordentlich glücklich, war es doch nicht allein geeignet, die Vaterlandsliebe und Heimarverehrmlg in den Kindergemüter» zu stärke», sondern es ver mochte auch ihr lebhaftes Interesse vo» Anfang bis zu Ende wachguhalte», und daneben kam noch dazu der Humor zu seinem Recht. Daß alles dies in der Hauptsache der Darstellung zu verdanken ist, ist bei der bekannten Lei stungsfähigkeit der Richterschen Truppe selbst verständlich. Für die Knaben war natürlich der zweite Akr am interessantesten, der eine Schlachtenszcne im oberen Steinbruck; (also gewissermaßen hinter den Kulissen) brachte. Man konnte freudig beobachten, wie die Lust da den forschen Knabe» aus de» Auge» stählte, während einige besonders angeregte ckeich hmterstürmen wollten. Unvergleichlich ;errlich wirkte es, als am Schlüsse all die rischen Kinderkehle» in de» Gesang „Lieb Vaterland, magst ruhig lein" mit einstimmten. Derartige Anteilnahme dürfte auch bei Auffüh rungen vor erwachsenen Zuschauenr das Inter esse und die Wirkung lebhaft erhöhen. Die in allen Teilen wohlgelungene Vorstellung regt zunächst zu Dank an für die Stadt- rind Schul verwaltung, die sie lür die Jugend zu so niedrigem Preise ermöglichte, dann aber auch zu dem Wunsche, bald wieder einmal eine der artige Aufführung zu veranstalten. — Am Sonnabend fand eine Volksvorstellung zu sehr ermäßigten Preisen statt. Es wurde „Geno veva" wiederholt. Das prächtige Sommerwet- tcr am gestrigen Somrtag hatte naturgemäß sehr viele Leute in das Naturtheater gelockt, darunter auch zahlreiche Fremde. Das zum zweiten Male gespielte Verslustspiel „Renais sance" fand eine stimmungsvolle Wiedergabe und somit beifällige Ausnahme. * — DasSchützensest decGarde kompagnie nahm am Sonnabend mit einem Zapfenstreich durch einige Straßen der Stadt und nachfolgender Musikprobe im Berg mannsgruß seinen Anfang. Gestern wurde bei guter Beteiligung das Preisschießen eröffnet. Aus dem Festplatze war ein zahlreicher Bestich anzutreffen, ebenso herrschte im Saal ein reger Betrieb. Der heutige Montag wurde mit Weck ruf eingeleitet; um 11 Uhr folgte ein Gene ralmarsch und sammelten die Mitglieder so dann zum Empfang fremder Gäste am Rat- hms. Festzug, gemeinsame Tafel, Fortsetzung des Preisschießens und Festball im Bergmanns grus: werden den 2. Festtag beschließe». *— Ein Vsrbandstag der evang Arbeitervereine der hiesigen Gegend fand gestern hier statt. Zui Verhand lung standen einige interne Angelegenheiten. Besonders stark vertreten waren die Mitglieder des Lugauer Vereins, die gleichzeitig mit Fa milien einen Ausflug nach hier unternahmen. —g. Der hiesige Gesangverein „ Sängerlust " sammelte gestern mittag mit Familie am Bahnhof, um einen Ausflug nach Lichtenstein-Callnberg zu unternehmen. Nach Besichtigung der Stadt marschierten die Teil nehmer nach dem Callnberger Schützenhaus, wo für die Kinder ein Kinderfest veranstaltet wurde. In später Stunde trafen die Teilnehmer, voran die Kinder mit brennenden Fackeln, von der schön verlaufenen Veranstaltung wieder hier ein. K. Jünglingsoerein. Der Einladung zur Tageswanderung des Altstädter JünglingS- vereins »ach der Prinzenhöhle und Stein-Harten stein waren zirka 50 Mitglieder gefolgt. Sonn tag früh nur 5 Uhr wurde im Vereinsgarten gesammelt und marschierten die Teilnehmer um V26 Uhr ab. Um 7 Uhr wurde kurz vor Hohndorf gefrühstückt und eine Morgenandacht mit Gebet und Gesang abgehalten. Unter fröh lichem Gesang ging es dann durch Hohndorf, Oelsuitz und Thierfeld nach Hartenstein, das um 11 Uhr erreicht wurde. In einem Schieferbruch wurde gerastet und das Essen abgekocht, wobei es zu einigen lustigen Zwischenfällen kam. Um 1 Uhr wurde anfgebrochen und Schloß Stein besichtigt. Nach der Schloßbesichtigung wanderten die Teilnehmer durch den herrlichen Buchenwald zur Prinzenhähle, wo eine photographische Auf nahme erfolgte. Um 4 Uhr wurde im Walde gevespert und dann zurück nach Hartenstein die Heimreise angetreten. In fröhlichster Stimmung wurde um 10 Uhr abends die Heimat erreicht. An der in der Vorwoche stattgefundenen Wande rung nach Nochsburg beteiligten sich 26 Mit glieder; mau ersieht hieraus, daß die Begeiste rung für solche Wanderungen im Zunehmen begriffen ist. —x. Der Hohen st einer Ballspiel klub hielt am Sonnabend im Etablissement Logeuhaus sein 3. Stiftungsfest ab. Gäste, auch auswärtige Sportfreunde, namentlich vom Ober lungwitzer „Wacker", Wüstenbrander Sportklub, Mittelbacher „Sturm" und Vertreter einiger Chemnitzer Vereine waren erschienen. Die Ver anstaltung nahm einen harmonischen Verlauf.— Der Ballspielklub kauu auf ein ziemlich gutes Spieljahr zurückblicken, obgleich die erste Mann schaft nur 7 mal auf den Plan trat. Von den 7 Spielen gewann sie 4, während sie 3 aus wärtigen Rivalen überlasset! mußte. Das Tor verhältnis betrug insgesamt 24 : 13 zugunsten des H.-B.-C. Die 1. Jugend-Elf trat dagegen 18 mal auf. Von den Spielen konnte sie 12 gewinnen, 3 verlor sie und 3 wurden unent schieden gespielt. Das Torverhältnis betrug 56 : 31 für den Ballspielklub. — Die 2. Jugend- Elf lieferte 7 Spiele. Sie gewann 4 und spielte 3 unentschieden. Das Torverhältnis betrug insgesamt 29 : 6 für H.-B.-C. k. Oberlungwitz, 14. Juli. In der letzten Sitzung des Obst- und Gartenbauvereius im „Forsthaus" gab der Herr Vorsteher eine Ein ladung der Teschin-Schießgesellschaft bekannt und wurde beschlossen, die Festlichkeit zu besuchen und dem Verein zu seinem Jubiläum ein Geschenk zu überreichen. Der Abschluß vom letzten Nosen- fest ist als außerordentlich günstig zu bezeichnen. Beschlossen wurde u. a., im Herbst d. I. wieder einen Obstverwertungskursus abzuhalten, wozu als Leiter der Wanderlehrer Wolanke gewählt wurde. Eine größere Anzahl Baumleiterstützcn sollen gemeinsam bestellt werden. Dex Verein zählt jetzt 114 Mitglieder. Schließlich wurde vom Vorsitzenden noch auf die Bestrebungen der hiesigen Jugendpflege hingewiesen, die weitgehende Unterstützung der Einwohnerschaft verdienen. 5. Oberlungwitz, 14. Juli. Ein seltenes Schauspiel bot gestern abend ein nahe dem „Jorsthaus" stehender Leitungsmast, der fort während Funken sprühte, was auf eineu defekten Draht zurückzuführen war. Ganze Strahlen bündel in seltener Schönheit entsprangen knisternd dem von Zuschauern umstandenen Mast. — Unter Beteiligung der im „Forsthaus" tagenden Vereine soll dort am 27. d. M. ein Garten konzert mit italienischer Nacht abgehalten werden. Oberlungwitz, 14. Juli. Bei der 100 Kilo- meter-Preis-Dauerfahrt des Radfahrer-Vereins „Presto", wofür 7 Stunden zur Zurücklegung der schon bekanntgegebenen Strecke berechnet waren, errangen sich den 1. Preis Herr Sturm jr., den 2. Herr Flechsig und einen 3. Preis Herr Tischendorf. Außerdem konnten noch eine Anzahl Medaillen an solche Mitglieder, die innerhalb der 7 Stunden ihr Ziel erreichten, verteilt werden. Die Preisvcrteilung fand abends im Ziel- und Startlokal „Gasthof zum Hirsch" statt. m. Oberlungwitz, 14. Juli. Unter Vorantritt der Musik marschierten gestern vormittag eine ganze Anzahl Mitglieder des hiesigen Turnver eins „Saxonia" nach Wüstenbrand, um sich von dort ans mit der Bahn nach Stollberg zu be geben. Hier fand unter starker Beteiligung die 50-Jahrfeier des Stollberger Turnverein« „Ger mania" statt. Kommenden Sonntag veranstaltet der Verein im „Deutschen Kaiser" ein Kinderfest r. Gersdorf, 14. Juli. Die nächste Ausschuß sitzung des Orts- und Berkehrsvereins findet Donnerstag, den 17. Juli, im Gasthaus „Rats- keller" statt. Auf der Tagesordnung stehen: Vorberatung der Statuten und Veranstaltung einer ersten Festlichkeit. t. Gersdorf, 14. Juli. Die Heuernte ist hier in den letzten Tagen beendet worden und kann im allgemeinen als befriedigend angesehen werden. Hoffentlich folgen noch mehr schöne und warme Tage, um die Getreideernte die in ca. 14 Tagen einsetzen dürste, zu begünstigen. sffj Gersdorf, 14. Juli. Das Sommcrfest im Gasthof „zum grünen Tal", das Herr Gastwirt Hübsch gestern veranstaltet hatte, fand eine große Beteiligung. Im Garten hatte sich zum Konzert ein zahlreiches Publikum eiugcfuuden und ebenso herrschte im Saale ein frohes Leben der tanz lustigen Jugend. K. Gersdorf, 14. Juli. Die Generalver sammlung des Turnvereins „Germania" findet kommenden Sonntag im Postgasthaus statt. U. a. stehen Schauturnen, Ausflug nach Greiz und Bericht vom Bundesturntag auf der Tages ordnung. Gestern vormittag sammelten die Mitglieder am Postgasthaus und marschierten von dort nach Lugau bezw. Stollberg, um an dem 50jährigen Jubiläum des Stollberger Turnvereins teilzunehmen. K. Gersdorf, 14. Juli. Das diesjährige Vogelschießen der Schützengesellschaft I nimmt am kommenden Sonnabend im Gasthof „Blauer Stern" seinen Anfang. — Gestern hielten die Waldschlößchenschützen als Abschluß ihres dies jährigen Schießens im gleichen Lokal einen gut- besuchten Ball ab. )( Langenberg-Falken, 14. Juli. In einer gemeinsamen Sitzung der hiesigen Gemeinderäte soll heute abend u. a. eine schon länger schwebende Angelegenheit zum Abschluß gebracht werden. * Falken, 14. Juli. Die hiesige Gemeinde hat beschlossen, den Fußweg, der von der Berg straße durch die Grundstücke der Gutsbesitzer P. Schubert und E. Schumann über den Landes grenzgraben nach Nnßdorf führt, soweit er in der Flur Falken liegt, für dcu öffentlichen Ver kehr einzuziehen. Einwendungen hiergegen sind binnen 3 Wochen bei der Königlichen Amtshaupt mannschaft anzubringen. )( Meinsdorf, 14. Juli. Einen Familien ausflug nach hier unternahm am gestrigen Sonn tag der Zitherverein „Eintracht", wobei im hiesigen Gasthof eingekehrt wurde. Nach Eintritt der Dunkelheit wurde der Heimmarsch unter Voran tritt der Mandolinen- und Konzertinaabtcilung in heiterster Laune angetreten. ** Pleitza, 14. Juli. Das gestern hier ab gehaltene Gustav Adolf-Fest war nußerordeilllich gut besucht, so u. a. auch aus Wüstenbrand, Langenberg und Meinsdorf. Im Ffftgottesdicnst, dcu der Kircheuchor durch einige Lieder noch be sonders verschönte, predigte Herr I-io. Dr. Bön- Hoff-Dresdeu, während in der Nachversammlung inr Gasthof „zum Stern" zunächst der Ortsgcist- liche, Herr Pfarrer Clauß, die Teilnehmer be grüßte. Es sprachen sodcum die Herren Superin tendent Jentsch aus Chemnitz und Schlosser meister Zörkler aus Petschau bei Karlsbad, der seine Erlebnisse behandelte. Neben dem Kircheu chor sangen noch Frau Lehrer Heiuze von hier und Herr Lehrer Birkner aus Kändler. Die Ansprachen dürften einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Depeschen Paris. Dem „Temps" wird aus Berlin ge meldet: Für die deutsche Negierung gibt es keine Affäre Müller. Die deutsche Negierung hat näm lich die Gewißheit erlangt, daß der im Jahre 1910 in lldschda erschossene Hans Müller schweizer Staatsangehöriger war. Marseille. Die Militärgcfangenen haben revoltiert und sich verbarrikadiert. Sie wollen den Hungerstreik durchführen. Das Gebäude wird von einer starken Militärabtcilu"g bewacht. Die Militärbehörde ist der Ansicht, daß der Hunger die Soldaten zur Naison bringen werde. Wien. (Priv.-Tel.) Der „Zeit" wird aus Belgrad telegraphiert: Vor und um Küstendil wütet seit einigen Tagen ein Kainpf, der alles hinter sich läßt, was sich bisher an blutigen Kämpfen dort ereignet hat. Die Serben bekun den, daß die Bulgaren mit heldenmütiger Hart näckigkeit kämpfen und jeder Fuß breit Landes mit Strömen von Blut erkämpft wird. Die Zahl der -Opfer ist auf beiden Seiten ungeheuer groß. Wenn auch bisher die Einnahme von Küstendil nicht gelungen zu sein scheint, so kann es sich doch trotz der furchtbaren Gegenwehr der Bulgaren nur noch um eine Frage der Zeit handeln. Kumanowo. (Priv.-Tel.) Der Kronprinz von Serbien begab sich gestern in das Haupt quartier der ersten Armee. Dieses wird heute weiter vorwärts verlegt werden. Die hier ein gehenden Nachrichten über die Operationen der Armee lauten nach wie vor günstig für Serbien. Man erwartet für die allernächste Zeit weitere wichtige militärische Ereignisse. Athen. Dem Vernehmen nach ist der deutsche Levante-Dampfer „Mudros" von einem griechi schen Kriegsschiff beschlagnahmt worden, angeblich, weil er Reis, der als Konterbande angesehen wird, an Bord hatte. Bukarest. (Priv.-Tel.) Die rumänische Regierung hat dem bulgarischen Gesandten Kalinkow seine Pässe zugestellt. Er wird wahr scheinlich heute abreisen. Bukarest. (Priv.-Tel.) Der Kronprinz Ferdinand, Oberstkommandierender der Opera tionsarmee, hat gestern abend Bukarest verlassen.
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