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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191307107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130710
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-10
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.07.1913
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UN Freudenkelch der auf die Erhöhung ihroc Friedenspräsenz stolzen Franzosen. Die un- ausbleiblichen wirtschaftlichen Folgen der drei jährigen Dienstzeit, die wir bei sämtlichen Fußtruppen schon vor zwanzig, Jahren auf geben konnten, werden sich in Frankreich bei dem geringen Bevölkerungsstande fühlbar ge nug machen. Da auch die studierende Jugend drei Jahre unter den Fahnen behalten wird, so werden selbst Kunst und Wissenschaft jen seits der Vogesen die Wirkungen der dreijäh rigen Dienstzeit verspüren. TageSgeschichte. Zur PrSfidentenfrage i« kommenden sächsischen Landtag. Die Mitglieder der konservativen Fraktion der Zweiten Ständekammer hatten sich vor turzem in Dresden versammelt, um zu ver schiedenen Fragen, die den nächsten Landtag beschäftigen werden, Stellung zu nehmen. Da- tw kam auch die Frage der Besetzung des Präsidiums zur Sprache und es wurde folgen der Beschluß gefaßt: „Die Mitglieder der kon servativen Fraktion der Zweiten Kammer legen bei der Frage der Wahl des Präsidiums der Kammer nach wie vor Gewicht daraus, daß die Lösung dieser Frage in einer dem parla mentarischen Brauche, d. h. dem Stär-everhält- nisse der einzelnen bürgerlichen Fraktionen ent sprechenden Weise erfolgt, sofern keine der Frak- lion freiwillig aus das ihr dadurch zustehende Recht verzichtet. Höher als die Frage der Prä sidentenwahl steht ihr jedoch die Rücksicht aus das Wohl des Vaterlandes, das ihr durch die enorme Entwicklung, die die Umsturzpanel in folge der unseligen Befehdung der bürgerlichen Parteien untereinander im Lause der letzten Jahre genommen hat, ernstlich in Frage ge stellt erscheint. Die konservative Fraktion wird es daher als ihre Pflicht ansehen, eine gegen seitige Wiederannäherung der bürgerlichen Par teien in dem Sinne zu fördern, das: unter ihnen bei voller Wahrung ihres grundsätzlichen Standpunktes jede unnötige Verschärfung des Kampfes vermieden und dadurch wieder eine gemeinsame Bekämpfung der Gegner der be stehenden Staats- und Gesellschaftsordnung er möglicht wird. In diesem Bestreben wird die konservative Fraktion auch zu einer Einigung bei der Frage der Zusammensetzung des Prä sidiums die Hand bieten. Auf alle Fälle und mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln wird die konservative Fraktion dahin wirken, daß eine Wiederholung der Vorgänge ausge schlossen wird, die bei der letzten Tagung des Landtages die Wahl eines Angehörigen der Umsturzparitei in das Präsidium herbcigeführt haben." Die Nor-landreisc des Kaisers. Einen Tag später, als ursprünglich vorge sehen, tritt der Kaiser seine Nordlandrcise, die 25., die er macht, am heutigen Tage an. Bis zum 6. August bleibt d.-r Kaiser der deutschen Heimat fern, aber nicht ohne Verbindung mit ihr. Die drahtlose Telegraphie übermittelt die Melsungen aus der Heimat, und die Staats- depeschcu werden durch die flinken Torpedo boote befördert. Zeppelins 75. Geburtstag. In körperlicher Rüstigkeit hat Graf Zeppe Un au der Friedrichshafener Feier seines 75. Geburtstages, dessen schönste Freude die Tele gramme des Kaisers und des Reichskanzlers für ihn waren, teilnehme» können. Beamte und Arbeiter der Werft, staatliche und städti sche Behörden, Vertreter der großen flugsport lichen Vereine usw. hatten sich zur Feier ver sammelt. Seine Beamten batten dem Grafen ein prächtiges Brich überreicht, in dem die Tä tigkeit des Luftschiffbaues geschildert ist. Ge neralleutnant von der Goltz erwähnte u. a. in einer Rede, daß Graf Zeppelin gesagt habe, er «volle sich noch zum Fliegerosfizier ausbü den lassen, wenn das Vaterland iir Gefahr sei. Das beweist sowohl den vorbi büchen Pa triotismus des Grafen wie seine ungebeugte Kraft. Gra' Zeppelin dankte den Huldigungs reden iir launigen Worten. Er erinnerte hu morvoll an die Zurückweisung, die ihm in erster Zeit an den maßgebenden Stellen zuteil geworden sei, aber auch an die Erfolge, die er besonders dem Staatssekretär v. Tirpitz, dem Kriegsmmjister v. Einem und den« Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg verdanke. An das Festmahl schloß sich ein Fackelzug, den die Beamten und Arbeiter des Luftschiffbaues dar brachten, sowie ein Feuerwerk und eine Be leuchtung des Seeufers. Bei diesen Veranstal tungen war Graf Zeppelin Gegenstand begei sterter Kundgebungen. — Das Telegramm des Kaisers an den Grafen hatte folgenden Wort laut: „Meine wärmsten Glückwünsche zur heu tigen Vollendung Ihres 75. Lebensjahres. Kaiser und Reich sind stolz auf den kühnen Beherrscher des Luftmeeres. Mögen Sie Ihrer jährlich wachsenden Erfolge sich noch recht lange in Gesundheit und Jugendsrischc erfreuen. Wilhelm. I. R." In gleich herzlicher Weise telegraphierte Prinzregent Ludwig von Boyern. Zusammenstoß mit Streikenden. Seit mehreren Tagen kam es in Mülhausen r. E. zwischen streikenden Arbeitern und der Gendarmerie zu Zusammenstößen. Als gestern auf die Polizei mit Steinen geworfen und auch geschossen wurde, machten die Schutzleute von ihren Säbeln Gebrauch, wobei mehrere Personen erheblich verletzt wurden. In der vergangenen Nacht sind wiederum schwere Aus schreitungen der Streikenden in« Gebiete des Rordbahnhofes vorgekoiumen. Zwischen der Gendarmerie und der angesammelten Meng? lau« es zu heftigen Zusammenstößen, wobei zwei junge Leute schwer verletzt wurde». Auf dem Transport zum Hospital starb einer der beiden Verletzten. Gegen die Menge, die sämt liche Laternen voin Streikgebiet bis zur Dor- nachec Brücke zerstörte, wurde Militär regui- riert. Die Spionage-Hochflut. Die auffällige Häufung der Landesverrats- und Spionagefälle in diesem Jahre ist ein Be weis für die oft vermutete Tatsache, daß die Spionagebureaus des Auslandes mit Hoch druck arbeite«, — auf Bestellung der Militär verwaltungen ihrer Staaten natürlich. Der Freiburger Spionagefall, wobei es zu einein förmliche» Ueberfall der Kaserne durch die Spione kam, die es auf den Diebstahl von Geschützteilen abgesehen hatten, setzt allem bis her Dagewesenen die Krone auf. Zum Glück konnte«, die Verbrecher gefaßt werden. Auch in diesem Fall wurde festgestellt, daß der Dieb stahl im Auftrage eines französischen Spionage bureaus in Belfort versucht wurde. Diese Spionagebuceaus werden von den Regierungen durch ständige Geldzuwendungen unterstützt uns erhalten für geliefertes Material horrende Preise, so das: sie ihre Spione, gewöhnlich Angehörige des Landes, das ausspioniert wer den soll, gut bezahlen können. So kommt es, daß sich immer Leute finden, die Landesver- rätereiei, begehen, obwohl infolge der außer ordentlich schweren Zuchthausstrafe«, jeder miß glückte Fall eine Eristenzvernichtung bedeutet. Der Essener „Spion". Der angebliche Verkauf Kruppscher Geschütz zeichiiungen in Paris wird nun auch von ärm licher französischer Seile als unzutreffend dar- gestellt. Der Deutschpole Rudowski, der das französische Kriegsministerium „hineinlegen" wollte, wurde inhaftiert. Die Geschütz- und Maschincngewehrzeichnungei, wurden von Offi ziere» des französische» Generalstabes gepriift und als „nicht interessant" bezeichnet. Deutschland und die spanische Marokko-Fatalität. Die Meldung Madrider und Pariser Blät ter, daß der marokkanische Bandensührer Rai- suli, der schon zur Zeit des deutsch-französi sche» Marobkostreiles eine Person war, mit der man rechnei, mußte, und der jetzt de» Spa nier» das Leben in de» ihnen gehörigen Kü stengebieten so sauer macht, eine deutsche Ver mittlung in seinem Streit mit de» Spamer» erbeten habe, trifft nur in gewissem Sinne zu. Raisuli hat deutschen Kaufleuten, deren Be sitzungen in dem Ausstandsgcbiet liegen, erklärt, daß er deutsche Interessen aufs sorgfältigste schone» werde. Der geschickte Araber weiß ge »au, wie solche Erklärung bei seine» Gegner» wirke» muß. Die deutsche Regierung hat auf eine vorsichtige Anfrage von Madrid her sehr höflich gcantwortcr, das: sic den größlen Wer. aus fernere freundflhaftlickie Beziehungen zu Spanien lege, d. h. also unter gegemvärtige» Verhältnisse» sich nicht i» die spanischen An gelegenheitei, in Marokko «Nischen werde. Völlig unzutreffend ist die Pariser Meldung. Raisuli sei „unter demsche» Schutz gestellt worden". OertlicheS und TSchstscheS. * — Witterungsaussicht für Donnerstag, den 1<l. Juli: Nordwind, wolkig, kühl, kein erheblicher Niederschlag. * Hohenstein-Ernstthal, 9. Ju.i. I» dem oberen Saale des Webschulgebäudes ist in den letzten Wochen eine Standardmaschü'.e ausgestellt und wit etwa 14 Tage» i» Betries genommen «vordem Hierdurch ist de» Zög- li»ge» der Wirkschule Gelegenheit geboten, sich u, einem Zweige der Strumpfindustrie auszu bilden, der vielleicht eine große Zukunft hat. Die Maschine ist von der Firma Schuber«, <.< Salzer i«, Ehemnitz geliefert worden und hat einen Wert von 800 Mk., doch hat die ge nannte Firma in Hochlerziger Weise einen Nachtaß von 400 Mk. gewährt. Hierfür sei ihr auch an dieser Stelle der beste Dank aus gesprochen. Die Besichtigung der Maschine wird gern gestattet. Interessenten «vollen sich bei dem technischen Leiter der Web- und Wirk schule melden, der an jedem in die Schrvlzeit fallenden Sonntage zwischen 11 und 12 Uhr im Webschuigebäude zu sprechen ist. i. Fe st genommen wurde gestern im Hübengrund der Handelsmann Müller aus Altwaldenburg und in das Amtsgericht ei» getieften. Da Müller ein vorbestrafter Mensch ist und steckbrieflich verfolgt wurde, steht zu vermuten, daß die in seinem Besitze Vorgefun denen Gegenstände, darunter eine Menge Gum- mibälle, von einein Diebstahl hcrrührem * — Sonntagswan dcrzielc. Warm» i«, die Ferne schweife», wem, das Gute liegt so »ah? — diesem Thema widmet das „Chemnitzer Tageblatt" eine» spaltenlan gen Artikel, der auf die Schönheiten Hohen stein-Ernstthals als Ausflugsziel hinweist. Ans zehnerlei Art und Weise werden Ausflüge »ach und von Hohenstein-Ernstthal zuirück beschrie ben. Hoffentlich ist der Artikel voi, Erfolg begleitet. —r. Turners onderzug. Die Fest kalten sür de» Turncrsonderzug am 12. Juli sind in Hohenstein-Ernstthal zu löse». Der Preis beträgt 1,55 Mk. Wem, der Zug zu- slandckommen soll, müsse,, bis Donnerstag, den 10. Juli, am Spätnachmittag mindestens 200 Fahrkarte«, gelöst sei». Der Sonderzug beordert zu demselben Preis auch Angehörige der Turner. * — Der G c s u » d h e i t s z u st a n d in den größere», über 15 000 Einwohner zäh lende» Orten des Königreichs Sachsen war in, Mai recht günstig. Die tägliche Durchschnitlls- sterblichkeit war geringer als in den 6 Vor monatei, «>»d erheblich geringer als im Mai des Vorjahres, sie erreicht auch nicht ganz die jetzige mittlere Sterblichkeit aller gleichartigen deutschen Orte. Für die Gesamtsterblichkeit (auf tausend Einwohner und auf das Jahr berechnet) ergibt sich nachstehende Reihe«,folge der sächsischen Orte: H o h e n st e i n - E r n st- thal 23,4, Werdau 20,8, Annaherg 18,5, Freiberg 16,7, Zwickau 15,9, Meißen 15,5, Glauchau 14,8, Limbach 14,7, Crimmitschau 14,4, Chemnitz 13,9, Zittau 13,8, Dresden 13,6, Falkenstein 13,6, Döbeln 13,0-, Aue 12,6, Bautzen 12,6, Pirna 12,6, Leipzig 12,5, Oelsmtz i. E. 12,4, Reichenbach i. V. 12,2, Plaue» i. V. 11,6, Schönefeld 11,6, Meerane 11,4, Mittweida 10,8, Riesa 10,4, Wurzen 7,9. Die Abnahme der Sterbefällc seit dem Vormonat war unter den Kindern im arsten Lebensjahre geringer als unter den höhere» Lebensaltern; die günstigere» Beohältuiss: gegenüber dem vorjährigen Mai haben sich auch bei letzteren stärker als bei de» Kinder» geltend gemacht. Die Säuglingssterblichkeit (im Vergleiche zur Zahl der Lebendgeborencn dieses Monats) war am größte» in H o h e »- st e i n - E r n st t h a l , wo sie das Marimum aller größeren deutschen Orte erreichte; darauf folge» Werdau, Zwickau, Falkenstein i. V., Oelsliitz i. E., Glauchau, Crimmitschau-, Lim bach, Anuaberg, Zitlau. * — Neue B e st i m m n «« g e «« ü der das Abkochen im Wald e. Infolge ungünstiger Erfahrungen mit der Art, wie von manche» Seite» beim Abwcheu iin Walde vorgegange» wird, hat die sächsische Forstver- waltu»g nähere Vorschriften darüber erlassen, die jeder Tourist und Führer zur Vermeidung von Strafe» und Schadenersatz zu beobachte» Hal: 1. Zum Abkochen in den sächsischen Staatswaldungen oder in der Nähe solcher ist stets rechtzeitig die Genehmigung der Revier- verwütung einzuholen, die den Platz zum Abkochen anweist und auf Kosten des Gesuch stellers einen Beamten oder Waldarbeiter zur Beauisichtiguiig des Abkochens schickt. 2. Das Feuer darf mit umherüegcndcm dürren Reisig, «ücht aber mit Papier genährt werde» und ist da»» sorgfältig auszulösche» und der Koch- grabe» mit Erde zuzuwerfen. * — Z w e i p f e » n i g st ü ck e als Gros ch e ». In verschiedenen Orten tauchen seit einiger Zeit falsche Zehnpfeuuigstücke auf. Es handelt sich dabei uin „Zweiplenuiger", die mit einer irickelartigen Flüssigkeit gefärbt sind. Des Abends ist cs sehr leicht möglich, das; man mit solche» falsche» Zehner» angeschmicrt wird. * — 18. Reichsfeuerwehrlag. Diese großzügige und hochinteressante Veran staltung, die vom 24. bis 29. Juli in Leip zig statlfindet, wird in der Hauptsache nicht eine große körperliche Vorführung bringe», wie erwa das Turnfest, es sollen die Tagungs teilnehmer, die Feuerwehrleute aus Deutsch land, Oesterreich, Schweiz, Rußland usw., viel mehr geistige Arbeit leisten durch Vorträge und berufliche Erperimente bezw. Vorführungen lleiuerer Spezialinstrumenie in ilrer Ausbiß düng gefördert werde». Nicht weniger als 24 solcher Vorträge sind für die Tage von« 25. bis 29. Juli vorgesehen. Und gewiß wird manches Thema nicht nur dem Fachmann» sondern auch den« Laien ans den: Publikum Interesse bieten. Da finden wir Voriräge über die „Erfahrung"!! bei Gründung frei williger Feuerwehren", über „Löfchemrichtun gen mit Kohlensäure in Verbindung «nit selbst tätige» Feuermeldern", über das „Scham» löschversahre»", „die Durchbildung automobiler Feuerwehrgeräte und das Ucberlandfahrzeug". Da sprich« u. a>. Feuerwehrverbmissarzt Dr. Saupe-Leipzig über das Thema: „Wie muß ein Feuerwehrverbandskaste» eingerichtet sein?", ferner Pohizeirat Dir-Leipzig über „Die Feuer wehr als Helferin der KriininalpKizei", dann Justizrat und Branddirektor Odenkirchen-Rheydt über „Die Haftpflicht in« Feuerwehrdienst", Brandinspeltor a. D. Hermann-Dresden über „Die Organisation der Feuerlöschanstaiten in Sachsen", Oberbaurat Trmchel-Berli» über „Die Imprägnierung gegen Feuer", Oberbrandmeister Hänel über „Freiwillige Feuerwehr und Bür gerschasr — ei» Wort über den Nachwuchs" usw. * — Bezirksfeldwebel. Nächsten Sonn abend ist der Bezirksfeldwebel im Sitzungszimmer — 1 Treppe — des Stadthauses am Neumarkt in Hohenstein-Ernstthal für die Mannschaften des Beurlaubtenstandes dienstlich zu sprechen. Es können an diesem Tage Meldungen aller Art erledigt und Gesuche abgegeben werden. Auch wird über alle militärischen Angelegen heiten, soweit sic die Fragesteller berühren, bc- reitwilligst Auskunft erteilt. m. Oberlungwitz, 9. Jul«. Eine Mehr ausgabe von ca. 4000 Mk. jährlich entstell der hiesige» Gemeinde ftir die in Heilanstalten uw. müergebrachte» Kranken, da der Staat in Zukunft 75 Pfg. pro Tag und Person mehr i» Ansatz bringe» wird, weil sich die Verpflegkosten entsprechend erhöhte». m. Oberlungwitz, 9. Juli. Ei» zweck mäßiger Ufermauerbau wird zurzeit an der Straßeirbahnbrücke über den Lungwstzbach aus- gesührt. Da eine derartige Instandsetzung im Interesse aller Anlieger liegt, sei sic zue Nach ahmung empfohlen. m. Oberlungwitz, 9. Juli. DicTeschm Schieß-Gesellschaft, die vom 2 —4. August ihr 25jähriges Jubiläum begeht, kann bei dieser Gelegenheit noch vier ehemalige Gründer dcs Vereins begrüßen; es sind dies die .Herren A bin Scheffler, Friedrich Tauscher, Richard Fischer und Moritz Flechsig. Die Genannten gehöre» Fülle noch dem Verein »ls treue Mit glieder an. m. Oberlnngwitz, 9. Juli. Eine lustige Musikantengcselltschast muß es gewesen sein, die am Montag ftüh aus der Hermsdovser Ge- gend heinikehrte. Der Weg war leicht zu ftn den, den die Musici zurückgelegt hatte: erst kam ei» verbeulter ehemals „steifer" Hut, dann ein Trommelbecken und schließlich auf Herms dorfer Flur eine Klarinette. Die betr. Besitzer sind trotz eifrige» Suchens nicht entdeckt wor den, wahrscheinlich sind sie bei de» heimischen Penat.'n glücklich gelandet. * Gersdorf, 9. Juli. Aufsehenerregende Verhaftung. Wegen sttt icher Verfehlungen, di? er vor nunmehr drei Jahreii an einem bei ihm untergebrachten, damals noch nicht I l Jahre alten Schulmädchen vorgenomme» hatte, wurde dieser Tage der hier wohnhafte 28 Jahre alte Gutsbesitzer H. verhafte»: und in das Amtsgerichtsgesängnis zu Hobenslci» Mnstthal eingeliefert. In Verbindung damit wurde auch der Vater des bekreZciidc» Mäd chcns, der in Calliiberg wohnende Berg invalid Sch. seslgenommcn und in das Amts gcricht Lichtenstein eingeliesert, «veil er es unternommen halte, vom Verführer seincr Toch ter 200 Mark zu erpressen. Dieser Umstaiid führte jetzt zur Aufdeckung beider Verbreche». h. GerSdorf, 9. Juli. Von einem Rad fahrer augüahre» wurde gestern abeiid das dreijährige Töchterchen des Bergarbeiters L. von hier. Das Kind trug außer Hautabschür fungen auch eine starkbluteude Kopfperletzung davon; der Radfahrer fuhr, ohne anzuhaltcii, Weiler. h. Gersdorf, 9. Juli. Zwecks Vereini gung der beiden hiesigen Konsumvereine zu einem gemeinsamen sollen demnächst Unter handlungen ausgenommen werden. * Gersdorf, 9. Juli. Von He.rrn Rich. Dellingr-Chemnitz werden wir «nit Bezugnahme auf den in Nr. 102 unserer Zeitung vom 6. Mai d. I. erschienene» Bericht über die Un tersuchungen des Nahrungsmittelchemikers Dr. Schcitz-Meeranc in Gersdor, gebeten, mitzu teilen, daß das von genanntem Herrn vcrtrie bcnc Honigpnlpcr nur infolge veralteter und dadurch ungenügender Packung beanstandet wurde, das Pulver selbst aber als einwand frei bezeichnet werden muß, da es im übri gen de» Aiisorderunge» der gesetzliche» Unter suchung genügc. * Gersdorf, 9. Juli. En interessantes Kunstwerk ist von morgen ab hier im Gast hof „Zum blauen Siern" ausgestellt. Eine Uhr, die der berühmten Münstcruhr in Straß bürg nachgcbildo: und die Lebens- und Lei densgcschiehte Christi von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt darstellt. Der Bau der Kunstuhr hat einen Umfang von 3 Meiern Front, 2 ziveidrittel Metern Höhe und einen Meter Tiefe, ist m Anlehnung m das Mün slerwcrk im altdeutsche» Baustil gehalten und übt auf den Beschauer eine» überraschenden Eindruck aus. Die an Gewichten gehende Mechanik verdient die größte Bewunderung. Der Aussteller und sein Vater haben über 8 Jahre bis zur Vollendung dieses Mcisterwer les gebraucht. Die Räder des Kttnstlvev.es greifen mit minutiöfer Genauigkeit ineinander und führe» »ach jeder Umdrehung oer Zeiger dem Zuschauer ei» neues Bild vor Auge». Jede Stunde erscheinen in dein Mittelturm so viel Apostel, als die Uhr schlägt, und ver neigen sich vor dem Herrn, der ihnen den Segen ereilt. Jedesmal »ach dere» Eingang zeigt sich noch eine bekannte Szene aus der Lebens- und Passionsgeschichte des Heilandes. Be'on oerS sei unsere Jugend aus dieses Kunstwerk aufmerksam gemacht. ) ( Falken, 9. Juli. Durch einen Mord wurde die Einwohnerschaft unseres Ortes vor 80 Jahren in lebhafte Erregung versetzt. Fuhr leute fanden in der Nacht zum 9. Juli des Jahres 1833 den unverheirateten, in den lZOcr Jahren stehenden Leinewaudhändler Johann Gottfried Heinrich Pester von hier, auf gväs: flehe Weise verstümmelt, ermordet auf. Noch lange Zeit daraus bildete diese Mordtat den Gesprächsstoff in der ganzen Gegend. g. Callenberg b. W., 9. Juli. Die Rapserntc hat begonnen, wie stets, wenn das Jahr seinen Höhepunkt überschreitet. Montag wurde hier der erste Schnitt getan und bald sind die weiten Felder wieder abgeerntet. Was bei dem Korn erst in einigen Wochen der Fall ist, beim Raps ist cs schon eingetreten: der Wind weht über die Stoppeln! le. Hermsdorf, 9. Juli. Der erste der beiden von Herrn Bauunternehmer Benedix projektierten Wohnhansneubaulen ist nunmehr fcrtiggestcllt: derselbe soll in Kürze von Herrn B., der seinen Wohnsitz nach hier verlegt, selbst bezogen werde». — Das diesjährige Schützenfest findet am 20. und 21. d. M. im Gasthof „grüne Linde" statt. s. Kirchberg, 9. Juli. Das diesjährige Schützenfest im Hcilmarmschen Gasthof „Braue rci" ualm bei guter Beteiligung eine» Hanno »ische» Verlauft De» beste» Schuß gab Herr Bergarbeiter Arnold aus Erlbach ab, der da mit die Königswürde für das laufende Ja'r errang. Der Festball verlief in froher Stimmung. s. Kirchberg, 9. Juli. Beim Turne» brach der i6jährige Sohn des Hausbesitzers Thoß aus dem Ortsteil Neukirchberg de» rech tcn Oberschenkel. Auf ärztliche Anordnung wurde der junge Mann ins Krankenhaus über- gesührt. T. hat früher schon einmal eine» ähnlichen Unfall erlitten. Lugau, 9. Juli. Wieder in die Heimat zu rückgekehrt sind in voriger Woche im Vorjahre nach Westfalen Ausgewanderte. Unter ihre» Sachen befand sich auch ein Ofen, da in jener Gegend die Mieter sich solche auf eigene Kosten beschaffen müssen, obwohl die Miete dort noch weit höher ist als bei uns. i. Ursprung, 9. Juli. Am gestrigen Tage feierte HenGPfarrer Krenßler sein 25jähriges
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