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WnW-CrOWAllMr Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Dcr.Hohenstein-Ernsttholcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme Ker Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mir. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mir. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbricfträger entgegen. Ar älage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt". -An zeigen gebühr für die 6gespallene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklamcteil die Zeile M Psg. Die 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Bei dem am Mittwoch zu Ehren des Prä sidenten Poincaree in der Guildhall gegebenen Frühstück brachte der Lordmayor einen Trink spruch an' den Präsidenten aus und sagte, der Besuch des Präsidenten werde dazu beitragen, die Baude der Freundschaft zwischen beiden Nationen zu stärken. Er wünsche von Herzen, daß die Bemühungen beider Nationen zur Förderung des Friedens fortdauern möchten und ebenso der gute Wille zu harmonischer Zusammenarbeit mit den anderen großen Na tionen der Welt. Präsident Poincaree nahm in seinar Er widerung auf die Besuche seiner Vorgänger Bezug und ging auf die Geschichte der Ent ente ein. Die Freundschaft der beiden Natio nen wurde heute, führte dar Präsident ans, gestärkt und von neuem bestätigt, soweit dies überhaupt noch weiter möglich Ivar. Es kann sich in Zukunft kein Zwischenfall der inter- nrtionalen Politik ereignen, ohne daß die be freundeten Regierungen ihre Ansichten darüber anssprechen. Es besteht zwischen ihnen eine dauernde Kooperation, die nicht die Mitwir kung irgendeiner anderen Macht ausschließt, sondern einzig und allein darauf abzielt, den europäischen Frieden aufrechtzucrhalten, und die ein brüderliches Vertrauen zwischen Groß britannien und Frankreich hergestellt hat. Präsident Poincolcee gab Mittwoch abend zu Ehren des Königs ein Bankett in der fran zösischen Botschaft. Gestern besuchte der Präsiden! Sch oß Wind sor und legte einen Kranz an den Gräbern des Königs Eduard und der Königin Viktoria nieder. Nach seiner Rückkehr nach London folgte ec einer Einladung der französischen Kolonie zum Frühstück. Die Pariser Presse und die Londoner Trinksprüche. Trotzdem die in London ausgebrachten Trinksprüche schon verhältnismäßig früh in Paris bekannt geworden sind, fehlt in der Pariser Presse über die politische Bedeutung der Reden jeder Kommentar. Man geht wohl nicht fehl, wenn man darin das Anzeichen einer kleinen Verstimmung erblickt. In Paris hatte man offensichtlich etwas mehr erwartet, als die schönen Phrasen, die bei jeder offi ziellen Gelegenheit ansgetauscht werden. Auch nicht der kleinste Passus in den beiden Reden rechtfertigt die in der französischen Presse bis zum Ueberdruß wiederholten Schlagworte von der außerordentlichen politischen Tragweite der Reise Poincarees. Jetzt, wo die Reise den typischen Charakter einer Monarckenzusammen- kunft ohne jeden politischen Hintergrund trägt, zieht man es vor, über die offiziellen Reden bis auf weiteres zu schweigen. Tie Berliner Auffassung. In den Berliner politischen Kreisen werden die Trinksprüche, di« am Dienstag zwischen dem König Georg von England und dem Präsi denten der französischen Republik Poincaree gewechselt worden sind, durchaus günstig be urteilt. Die doppelte Betonung des Bestrebens, im Verein mit allen anderen Mächten für die Aufrechterhaltung des Friedens zu wirken, wird als weit bedeutungsvoller erachtet, a s die eigentlich selbstverständliche Hervorhebung des engen Freundschaftsverhältnisses zwischen England und Frankreich. Man bemerkt, daß die volle Tragweite der Kundgebung König Georgs sich erst aus einer Zusammenstellung mit den jüngsten Aeußerungen des Königs über das Verhältnis Englands zu Deutschland ergebe. Unser Bild zeigt die Porträts des eng lischen Herrscherpaares und des Oberhauptes der französischen Republik, darunter der Buckina- Ham-Palast in London, die Residenz der eng ¬ lischen Herrscher, woselbst eine Reibe ganzen der Festlichkeiten zu Ehren des hohen Besuches abgehalten- wurden. Sie Geduldsprobe, auf. die Europa von den Balkanstaaten gestellt wird, hat noch immer kein Ende genommen. Nachdem bereits der Eindruck erweckt worden war, daß der leidige Beutestceit zwischen den einstigen Verbündeten aus friedlichem Wege bei- gelegt werden würde, haben neuere Nachrich ten die Hoffpung der Friedensfreunde wieder erschüttert. Verschiedene blutige Zusammenstöße zwischen Serben- und Bulgaren zeigen-, welche Erbitterung die beiden bisherigen Freunde be herrscht. In Sofia erwartet man gleichwohl noch immer ein Nachgeben Serbiens und in diesem Falle eine friedliche Lösung des Konflikts. In Belgrad fpnd eine geheime Sitzung der Skupschtina statt, in der darüber Beschluß ge faßt wurde, ob das Parlament dem zürn Frieden neigenden neuen Kabinett Paschitsch am heutigen Freitag das Vertrauen ausspre chen soll-. Geschieht das, so hält man in Soe fia einen gütlichen Ausgleich für Wahrschein lich. Wenn der russische Schiedsspruch dann sofort erfolgen würde, könnte Bulgarien auf die Einsetzung einer bulgarisch-serbischen Herr- scha t in den umstrittenen Gebieten verzichten. Aus Petersburg wird der „Voss. Ztg." ge meldet: Serbien hat zwar dem russischen Schiedsgerichtangebo-t zugestimmt, seine Zu stimmung ist aber an Bedingungen geknüpft, die Bulgarien kaum annehmen dürfte. Das verschlechtert nach der Ansicht russischer Diplo maten die Aussichten auf eine friedliche Bei legung des Zwistes sehr wesentlich. Man be fürchtet einen Sieg der serbischen Kriegspavtei über Paschitsch. Der Kriegsentschädigungsansschuß der Pa riser Balkansinanzkonferenz hielt eine Arbeits sitzung ab. Die Vertreter der Balkanverbün deten meldeten ihre Kriegsentschädigungs-An sprüche an. Sie befolgten dabei die taktvolle Methode, nicht eine wirkliche und formelle Kriegsentschädigung zu verlangen, sondern eine in allen Einzelheiten eingehende Berechnung der Aufwände einzureichen, die der Krieg ihnen auferlegt hat und es den Mächten zu über lassen, ihnen deren Erstattung zu veo'chaWn. Der Vertreter der Türkei nahm die Rechnun gen entgegen, um sie zu prüfen. Serbisch-bulgarisch« Scharmützel. Ein ernsteres Gefecht zwischen den serbischen Truppen bei Slerowo, 10 Kilometer nördlich von Jstip, und einer 12 000 Mann starken bulgarischen Division schloß sich einem Schar mützel an, bei dem der bei den bulgarischen Truppen sehr beliebte Bandenführer Sladko fiel. Das Gefecht verlies unglücklich für die Bulgaren, die schließlich die Flucht ergreifen mußten. Der bulgarische Befehlshaber hatte ohne besonderen Auftrag dec bulgarischen Hee resleitung den Kampf eröffnet, da ihm nur anjgetragen war, jede serbische Truppenbewe gung mit entsprechenden Gegenzügen zu beant worten. Tagesgeschichre Der Kaiser fährt nicht nach Gmunden. Nachdem seit langem ein Besuch des Kai sers in Gmunden als feststehende Tatsache galt und nach einer unwidersprochen gebliebenen Meldung im Gmundener Schlosse Vorbereitun gen zum Kaiserbesuch getroffen wurden, erklärt jetzt ganz unerwartet die „Nordd. Allg. Ztg.", daß ein Besuch beim Herzog von Cumberland nickt in Aussicht genommen sei. Das Regie- rnngsorgan Ick re ibn „Gegenüber den mehrfach in der Presse auftauckenden Meldungen von einem bevorstehenden Besuch des Kaisers und Königs in Gmunden sind wir ermächtigt, mit- zuleilen, daß in den nächsten Monaten, für die I Se. Majestät bereits seine Dispositionen ge troffen lat, ein solcher Besuch nicht beabsich tigt ist." — Dieses Dementi ist um so auf- fallender, als der Kaiser dem Herzog bisher noch keinen Besuch abgestattet hatte und schon seit dem Besuche der Kaiserin in Gmunden der Kaiserbesuch in Gmunden für den Som mer angekündigt war. Man braucht kein Ge bärdenspäher zu sein, wenn man diese Absage mit der welfischen Agitation in Zusammen hang bringt, die der Herzog auch in Zukunft unterstützen will. Hat doch der welfischc Reichstagsabgeordnete R.-A. Alpers soeben erst eine Audienz beim Herzog gehabt, in der die ser nach unwidersprochen gebliebenen Meldun gen erklärt hat: „Meine Herren? Ich will nicht zum Hundsfott werden, ich halte Ihnen die Treue fester denn je, ich appelliere aber auch an Ihre Treue!" Gegen den einmaligen Wehrbeilrag in der Fassung der zweiten Lesung wandle sich der Bund der deutschen Industriellen in einer Bittschrift an den Reichskanzler. Der Bund bittet dringend, den bisherigen Beschlüs sen die Genehmigung zu versagen und darauf zu dringen, daß die Regierungsvorlage wieder hergestellt wird. Die Zustimmung der Regie rung zur Vermögenszuwachssteuer bittet der Bund davon abhängig zu machen, daß eine Unterscheidung in den Steuersätzen herbeige- führt werde zugunsten des im eigenen Betriebe ioieder angelegten und zur Stärkung der Be triebsmittel dienenden Vermögenszuwachses. Die Reichstagskommisfion für die Konlurrenzklausel beschloß, die zweite Lesung des Gesetzentwurf«! zu verschieben, vorher jedoch einen vorläufigen Bericht anfzustellen. Das soll am letzten Sitzungstage des Plenmns geschehen. Der Staatssekretär des Reichsjustizamts erklärte die Gerüchte für grundlos, daß die verbündeten Regierungen beabsichtigten, die ganze Vorlage zuriickzuziehen, da sie für sie durch die Kom Missionsbesch üsse unannehmbar geworden sei. Ebenso wie die Parteien forderten auch die verbündeten Regierungen die zweite Lesung des Gesetzentwurfs. Zeppelins 75. Geburtstag. In Friedrichshafen - wird am 7. Juli der 75. Gcburlstag des Grafen Zeppelin durch den Luftschiffbau Zeppelin festlich begangen wer den. Am Abend des 7. Juli wird dem Gra fen nach einem Festessen im Kurgartenhotel ein großer Fackölzug, von den Beamten und Arbeitern des Luftschiffbau Zeppelin darge bracht. Gleichzeitig findet Feuerwerk und See beleuchrung statt. Daran schließt sich ein gro ßes Festbankett an. Für den 8. Juli ist ein Ausflug über den Bodensee vorgesehen, wobei du Teilnehmer Gäste des Grafen sind. Das Urteil im Spionageprozetz Jähuicke. Im Spionageprozeß Jähnicke wurde der Angeklagte wegen Verbrechens der Spionage zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese wur den mit 3^ Jahren Zuchthaus, die er vom Landgericht Aurich wegen Einbruchdiebstahls erhielt und die er gegenwärtig in .Halle ver büßt, zu 9 Jahren Zuchthaus zusammengezo gen. Außerdem erhielt er 10 Jahre Ehren rechtsveclnst, auch wurde die Zulässigkeir der Polizeiaufsicht ausgesprochen. Auf Grund der Gutachten dreier medizinischer Sachverständiger bat das Gericht angenommen, daß der apatl i sche Zustand des Angeklagten während der Verhandlung Simulation war, um sich seiner Verurteilung zu entziehen. Ebenso wurde an genommen, daß er bei Begehung der Tat im Vollbesitze seiner Geisteskräfte gewesen ist. Das Gericht sah als festgcncllt an. daß er die Be 'anntsckaft zwischen dem Schutzmann Clauß und dem Obersignalmaat Etters, einem Ver QsgoeMttst 1384. ttsrrsn-Dsmsn- u Xincksr-XOnksktion ! NSvll Oslsmtr j 8. bsi Linlciiuson von IO IKK. »n einkovkv b'nbit, bck Einlcuiilon von <5 IKK. nn äopstSlto b^bit! lloi it »-4ittkvt, Ilüto, liiaomtt'M, Okorlwmäou, Knnto HGuton. ktteärlgst« Preise. - läsliok klnzang «an kisuketten. — tteell« ksittenung. Qsgnemctst 1884. irnA !8ekulil»»»« j. Zg,, llirolrt »n <I«r 8tru>mvnßuffnlini«.