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lienischen Königspaar einen Willkonnuengruß, in dein es heißt: Die Beziehungen Deutsch lands zu dem Bundesgenossen seien stei von jeder Trübung-. Mit wachsendem Verständnis werd« in Deutschland der Aufschwung Italiens anerkannt, an dem König Viktor Emanuel ein hoher Anteil zrckomme. Sodann fährt das Blatt fort: An seiner Seite begrüßen wir den italienischen Minister des Aeutzeren Marquis di San Giuliano, den Staatsmann, der seit Uebernahme der Geschäfte stets eine klare Bund nispolitik unter den Mächten des erneuerten Dreibundes verfolgt Hot. Inmitten der Schwie- rigkeiteu, denen die europäische Diplomatie während der Balkankrisis standhalten mutzte, bewährte sich das durch Deutschlands Haltung geförderte Zusammengehen Italiens mit Oester reich-Ungarns besonders in adriatischen Fragen als ein wichtiger Teil der gemeinsamen Frie densarbeit der Großmächte. Die Wandlungen im Südosten Europas und ihr Uebergreifen auf Nachdargebiete werden in den Gesprächen zwischen den Monarchen und ihren Staats männern in Kiel um so ernstere Aufmerksam keit in Anspruch nehmen, als gerade jetzt eine abermalige kriegerische Zuspitzung zwischen den Staaten des Balkanbundes eingetreten ist. An gesichts dieser neuen Gefahr bleiben wir über zeugt, datz die Kieler Begegnung, an der mit bundesfreundlicher Sympathie auch Oesterreich- Ungarn im Geiste teilnimmt, dazu beitragen wird, die Fühlung zwischen Italien undDeutsch- land zu beleben, die Uebereinstimmung inner halb des Dreibundes zu verstärken und di« Be handlung der den Großmächten gestellten Aus gaben zu erleichtern. 8i»e italienische Pretzftimme. Die römische Zeitung „Popoio Romana" schreibt über die Zusammenkunft in Kiel: Ob wohl das Reiseziel nicht Kiel ist und nichts mit der internationalen Politik zu tun hat, kommt die Zusammenkunft in Kiel doch recht gelegen und ist mit Rücksicht aus die gegen wärtige Lage im Orient sicherlich von Nutzen. Wir können daher das Zusammentreffen der Herrscher und der beiden Minister, die durch d'c freundschaftlichsten Beziehungen verbunden sind, nur begrüßen. TageSgeschichte. Da- Glückwunschtelegramm tzeS Präsidenten Pomcaree. Das Glückwunschtelegramm, das Präsident Poincaree an den Deutschen Kaiser anläßlich des 25-jährigen Regierungsjnbiläums richtete, ist bekanntlich nicht veröffentlich! worden, und als Erklärung wurde von amtlicher deutscher coeite angegeben, datz die sehr große Zahl der von fremden Staatsoberhäuptern eingelaufenen Telegramme eine solche Massenverößentlichung ungeeignet erscheinen lasse; es werde daher kei nes dieser Gratulaiionstelegramme bekannt ge geben werden. Demgegenüber wird jedoch ver sichert, daß das Poincareesche Telegramm neben den üblichen Allgemeinheiten auch etwas allzu deutliche Anspielungen aus die deut che Wehr- rrrla e und die gegenwärtigen Rüstungen im gro.en und ganzen enthalten habe, die in Ber lin insofern nicht als taktvoll empfunden wor den seien, als sie den Gedanken nahezulegen tchienen, der französische Präsident mache Deutschland für das allgemeine Rüstungsfieber und für die prekäre europäische Lage gewisser maßen verantwortlich. Zur Vermeidung un liebsamer Zeitungskritiken unterblieb daher die Bekanntgabe, und es mutzte infolgedessen auch die der anderen Glückwunschdepeschen unter bleiben, sollte nicht der Blick erst recht auf Frankreich hingelenkt werden. Das kaiserliche Antworttelegramm fiel dann entsprechend kühl auS. Der prestzifche GaaSeaerlatz. Die in Ausführung des Gnadenerlasses vom 16. Juni dieses Jahres den preußischen Justizbehörden erwachsenen überaus umfang reichen Arbeiten hab«n inzwischen so weit ge fördert werden können, datz bereits annähernd 2000 Verurteilte der königlichen Gnade teilhaf tig geworden sind. Die Arbeiten sind indessen erst in vollem Gang«, und es läßt sich schon jetzt übersehen, datz die Zahl der dem König vom Justizministar zu unterbreitenden Gnaden anträge autzergewöhnlich groß werden und sich auf viele Taufend« belaufen wird. Der vaudeSrat hält am heutigen Donnerstag sein« letzte Voll sitzung vor den Ferien ab. In dieser letzten Sitzung werden die Heeresvorlage und die Deckungsvorlage verabschiedet. Der bereits an- gekündigte, auf, die Regelung der braunschwei- gischen Thronfolgefrag« sich beziehende Antrag ist bis jetzt dem Bundesrat nicht zugegangen, und es ist daher anzunehmen, datz dies erst nach den Ferien geschehen wird. Auch in der Jesuitenfrage ist bisher kein neuer Antrag an den Bundesrat gelangt. Die HasSwerkerkouferenz, die soeben ihre im Reichsamt des Innern zu Berlin unter dem Vorsitz des Ministerialdirek tors Caspar abgehaltenen Besprechungen be endigte, konnte keine bindenden Beschlüsse fas sen, da sie nur informatorischen Charakter hatte, lieferte jedoch wertvolles Material für die gesetzgeberische Arbeit auf dem Gebiete des Handwerkerrechts. Den Hauptgegenstand der Beratungen bildete die Abgrenzung der Be griffe Fabrik und Handwerk sowie die Ab änderung der Bestimmung der Gewerbeordnung, welche die Preisfestsetzung für Waren und Leistungen für JnnungSmitglieder betrifft. DerHauStzattSPla« Ser ReichSverftcheruagSanstalt für das Jahr 1913 sieht nicht weniger als 1 853000 Mk. Verwaltungskosten vor. Die An stalt ist in der Entwicklung begriffen, und bei ihren, Fortschreiten wird sich auch dieser Haus haltsplan noch erhöhen. DeutscherimztstscheS LuftrechtSablsmmen. Auf Grund der Luneviller Zeppelinlandung ist zwischen Deutschland und Frankreich ein vorläufiges Luftrechtabkommen getrofs«« wor den. Die Mannschaften der Militärlustschiffe müssen in Uniform sein. Wenn Luftschiffe oder Aeroplane infolge einer Panne oder un günstigen Windes gezwungen lverden, auf freu, dem Boden zu landen, so müssen Notsignale gegeben werden, im übrigen gelten die inter nationalen Luftrechtsbestimmungen. Ausweisung eines Engländers. Aus Straßburg wurde ein englischer In genieur Webb, der dort Aeroplane einer fran zösischen Firma bauen und verkaufen wollte, von der reichständischen Regierung als lästiger Ausländer ohne Angabe von Gründen ausge wiesen. Allem Anschein nach wollte man einem Spionageversuch vorbeugen. Demoustrationsftreil im nordböhmischeu Kohlenrevier. Die Arbeiterschall im nordböhmischen Koh lenrevier veranstaltet am 4. Juli einen ein tägigen Demonstrationsstreik als Protest gegen das jetzige Abbausystem. OertlicheS und GächstscheS. * — I u l i k ä l t e. Der Juli hat uns eine Kälte gebracht, wie si« nach der Vscftchv- rung atter Wetterkundiger seit 1849 in diesen, Monat nicht mehr geherrscht hat. Die Tem peratur pendelt knapp zwischen 8 und 10 Grad und der Ofen ist wieder in Permanenz erklärt. Schon die letzten Jumtage hatten in ganz Mitteleuropa einen Temperaturrückschlag mit sich gebracht, wie er in dieser Zeit seit vielen Jahrzehnten nicht beobachtet worden ist. Die nächsten Tage werden vermutlich noch kühl bleiben, doch dürfte die Wetterlage keinesfalls von längerer Dauer sein, so datz von ihr für den Hochsommer keine dauernde Beeinflussung zu fürchten ist. Außerdem aber hat man nach den Erfahrungen von 1911 auch das Recht, der in den jüngsten Tagen gemeldeten bedeu tenden Hitze in Nordamerika eine besondere Beachtung einzuräumen, denn auch damals, und ebenso in manchen anderen Jahren, er wiesen sich die gleichen Nachrichten wiederholt als Vorboten ähnlich großer Hitze in Europa, was auch theoretisch einigermaßen verstänS-ich sein würde. Ob wir auch diesmal wieder mit e nein loschen Zusammenhang rechnen können, mutz die Wettergestaltung im Laufe der gegen wärtigen Woche erweisen. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Freitag, den 4. Juli: Keine wesentliche Witterungs änderung. * — Das Luftschiff „Sachsen" in der hiesigen Gegend. Der Zwickauer Verein für Luftfahrt wird bekannt lich kommenden Sonntag den Besuch des Zeppelinkreugers aus Leipzig erhalten. Hier bei wird das Luftschiff bei günstiger Witterung u. a. auch eine Fahrt nach Oelsnitz i. E. unternehmen; nach einer dem Oelsnitzer Orts verein (der dir Fahrt möglich machte, ein Be weis fpr die Nützlichkeit derartiger Verkehrs- Vereine!) zugegangenen Nachvicht wird das Luftschiff, von Stein kommend, nächsten Sonin tag früh zwischen 8 und 9 Uhr Oelsnitz über fliegen, eine Schleife fahren und Voraussicht- ich in einem Bogen nach Lugau zu seinen Weg in der Richtung nach Gersdorf—Hohen stein-Ernstthal nehmen. — Hiernach wird das Luftschiff auch in unserer Gegend zu sehen sein, was gewitz freudig begrüßt warben dürste. * — König Friedrich August als B e r g st e i g e r. König Friedrich August hat in der Ortlevgruppe die soeben eröffnete Payerhütte besucht und Berggipfel von etwa 3000 Meter Höhe bestiegen. Die Besteigung des Ortler, des höchsten Gipfels der Ostalpen, war in diesem Jahre wegen des schlechten Wetters bisher unmöglich. Mittwoch unter nahm der König mit seinen Söhnen einen Ausflug nach Trafvi. * — Die sächsische Landes synode, die für den gestrigen Mittwoch zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen war, wird erst am heutigen Donnerstag zu ihrer ersten Plenarsitzung zufammentreten. Am Mitt woch erfolgte lediglich die Abgabe der Einbe- rusungsschreiben. Die Arbeiten der Synode, die in der Hauptsache der Beratung des Kir chengesetzes über Kirchgemeindeverbände und kirchliche Sleuergesetze gelten, werden voraus sichtlich bis zum Sonnabend zu Ende gesü rt werden. Den Vorsitz wird wiederum Wirtl. Geheimer Rat D. Graf Otto Vitzthum von Eckstädt übernehmen. Die Sitzungen finden in, Dresdner Sländehause statt. * — Vom Bezirtskon, mando werden wir gebeten, darauf hinzuweisen, daß der nächste Uebungsabend für Unteroffiziere und Unteroffizier-Aspiranten des Beurlaubten standcs am Sonnabend, den 5. Juli, abends 8 Uhr im Schützenhausc zu Glauchau statt findet. - Hohenstein-Ernstthal, 3. Juli. Der Kirchen vorstand der St. Trinitatisgemeinde wendet sich an alle Kreise der Einwohnerschaft, ihm freiwillige Spenden zu libermitteln, die zur Ausschmückung der neuen Friedhofskapelle dienen sollen. Gaben, die zur inneren Ausstattung dienen sollen, sind besonders willkommen, ebenso auch solche, die zur Verschönerung des parkähnlich gedachten neuen Friedhofes geeignet sind. Wir empfehlen diese Bitte den, Opfersinn der Einwohnerschaft; angelegentlichste lüiteistützung erscheint sehr an gebracht. m. M i l i t ä > v e r e i n s m i t g l i e d e r, die an der am Sonntag und Morrlag, d«n 5. und 6. Juli, in Dresden stattfindenden Feier des 40jährigen Bestehens des Kgl. Sächs. Mili tärvereinsbundes teilnehmen, versammelten sich gestern abend auf Einladung des Militärver eins „König Alben" im „Bad Ernstthal", wo wissenswerte Mitteilungen über das Fest gegeben wurden. In der Sitzung, die von Mitgliedern der hiesigen Militärvereine gut besucht war, wurde u. a. bekannt gegeben, daß eine größere Anzahl Kameraden bereits Sonnabend vormit tag ^8 Uhr mit dem Eilzug absahren, um gleichzeitig einen Ausflug nach Pillnitz und Wachwitz zu unternehmen. Später eintreffende Hohenstein-Ernstthalor treffen sich Sonnabend nachmittag zunächst von 5—6 Uhu im Kaiser- Palast au, Pirnaische« Platz, von wo die Teil nehmer sich zmn Kommers in der städtischen Ausstellungshalle begeben. Nach den, Son Mag mittag um 12 Uhr erfolgenden Vorbeimarsch vor dem Könige schließen sich die hiesigen Teil nehmer den 105er Vereinen beyw. Vertretern an, um gemeinsam im Eldorado zu Mittag zu essen und sodann der nachfolgenden Vertreter- sitzung, in der u. a. der nächstjährige Regi mentslag in Hohenstein-Ernstthal behandelt wird, beizuwohnen. * — Der Kreis verband evange lischer Arbeitervereine hält kom menden Sonntag hier eine Verbandssitzung ab. Die Mehrzahl der Vereine dürste zu der Sitzung Delegierte abordnen, während der Lu gauer Verein an diesen, Tage gleichzeitig einen Ausflug nach hier veranstaltet, der über Wüsten brand, Wind, Berggasthaus usw. führen soll. Die Sitzung findet in Schiefners Restaurant statt. *— Naturtheater. Aus die näch- sleu Sonnabend stattfindende Vorstellung für Jugendliche, in der das beliebte Volksstück „Almenrausch und Edelweiß" gegeben wird und für die der Eintrittspreis nur 10 Vsg. beträgt, machen wir unter Hinweis auf dis heurige Inserat auch an dieser Stelle auf merksam. w.— Ein „ U m st u r z " mit lcich ten Folgen. Als Herr Baumeister Rich ter von hier he,üe morgen mit seiner Jagd- beute, einem stiften Rehbock, die Lungwitzer Straße Passierte, kam sein Motordreirad beim Einbiegen in die Logenstraße zu scharf an die Bordkante und stürzte um, wobei der Insasse herausgeschleudert wurde. Der Unfall lief, sonst noch gut ab, da R. nennenswerte Verletzungen nicht davontrug und auch das Auto unbeschä digt wieder aufgerichtet werden konnte. Der llinftand, daß gerade ein Steinlllhrwerk an dieser Ecke nach Oberlungwitz zu eiubiegen wollte, veranlaßte den Unfall. * — Eine Laterne umgefahrcu hat gestern nachmittag an der Ecke der Cen- iralstraße—Badegäßchen das Geschirr einer hie sigen Appreturanstalt. Der Kutscher hakle sich gerade in ein dortiges Haus begeben und die Pferde voUchr-ftsmäßig abgesträngt. Aus irgend einer Ursache sind die Pfsrde dann weiterge fahren, wobei die Laterne umgebrochen wurde. § Einen .Kellerdieb st a hl sollte der in Hohenstein-Ernstthal wohnhafte 61 Jahre alte Maler Julius Hermann Fun'e begangen haben. In dieser Sache l)atte bereits vor eini ger Zeit eine Verhandlung vor der Zwickauer Straf an,mer slattgefunden, sie war aber zwecks weiterer Beweiserhebung auf den 1. Juli ver tagt worden. F. sollte aus dem Keller des Hauses, in dem er wohnte, etwa 50 Pfund Farben gestohlen haben, die einem gewissen Fritsche gehörten. Er bestritt dies jedoch ent- ä jeden und stellte die Beschuldigung als einen Racheakt Fritsches hin. Er sei an den, Tage überhaupt nicht in Hohenstcin-Ernstthah son dern in Hohndors gewesen. Das an der Kel lertür befindliche Vorhängeschloß, das Funke erbrochen haben soll, wies auch keinerlei Be schädigung auf. Fritsche behauptete allerdings, d,s erbrochene Schloß sei nicht dasjenige, was dem Gericht vorliege, der Besitzer des Hauses bekundete aber, daß stets nur das unversehrte Schloß, zu den, er ebenfalls einen Schlüssel hatte, sich an der Tür befunden habe. Ein anderer Zeuge, ein Bergarbeiter aus Hohn- dor', bestätigt auch, daß Funke au dem Tage und auch an den zwei folgenden Tagen bei ihm gewesen sei. Er habe ihn damals jeden Abend und jeden Morgen in seiner WolMing gesehen. Nachts Hable der Zeug« Nachtschicht, er konnte infolgedessen nicht sagen, ob F. auch nachts — der Diebstahl ist nachts begangen worden — bei ihm gewesen sei. Die Ver- lwndlung wurde schließlich nochmals vertagt, und zwar aus nächsten Freitag. m. Oberlungwitz, 3. Juli. Hier wur den Befürchtungen laut, wonach man annahm, Se. Majestät der König würde gelegentlich der am 1. und 2. September erfolgenden Landes reise — in den letzten Tagen des August be gibt sich der Monarch nach Breslau, um der dortigen Kaiserparade beizuwohnen — nur den unteren Zipfel unseres Ortes berühren. Das dürfte voraussichtlich vermieden werden, da man an maßgebender Stelle bereits vorstellig wurde, die Fahrt tunlichst vom Berghaus über die Nutzung nach Oberlungwitz zu leiten, wo durch unser Ort in ziemlicher Länge durch fahren werden dürfte. Von hier aus begibt der König sich sodann weiter nach Gersdorf. b. Oberlungwitz, 3. Juli. Mehrere hiesige Gutsbesitzer haben hier auf eigenen Grundstücken sogen. Jungviehweiden errichtet, ähnlich der in St. Egidien vor einigen Jahren schon eröffneten Weide. — Die Bautätigkeit ist in diesem Jahr ziemlich lebhaft. Mehrere Grundstücksankäufe schweben noch; u. a. hat Herr Zimmermeistrr Sp. zwei Baustellen von, Gutsbesitzer V. erworben, die z. T. noch in diesen, Jahre bebaut werden solle», M. Oberlungwitz, 2. Juli Das umfangreiche Todersche Gut inmitten unseres OrteS ist, wie wir hören, durch Kauf in den Besitz des Herrn Max Kirmse in Jahnsdorf Ubergegangen. Zum Toderschen Gut gehören ca. 74 Acker Land. Herr Toder, besten Gutswirtschaft bekanntlich zu den besten der Gegend gehört, wird seinen Wohnsitz nach Chemnitz verlegen, wo er als Beamter in den Landwirtschaftlichen Krcisverein im Erzgebirge eintritt und sich gleichzeitig dem Herdbuchverem widmen wird. —g. Oberlungwitz, 3. Juli. Die am Sonn abend angesagten Wettspiele des hiesigen Sport klubs „Wacker" waren sehr von der Witterung beeinträchtigt. Zuerst trafen sich die durch Ersatz geschwächte 1. Jugend-Mannschaft des Hohen- steiner Ballspielklubs und die hiesige 1. „Wacker"- Mannschaft. H.-B -C. triumphierte mit 5:1.— Dann spielte die 1. Mannschaft „Wackers" noch mals, und zwar gegen die 3. Mannschaft des Chemnitzer Verbandsklubs „Fortuna". Das Spiel mußte aber noch vor Schluß wegen des Regens abgebrochen werden. „Fortuna" siegte leicht über die abgemattete „Wacker"-Mannschaft mit 9 : 0. m. Oberlungwitz, 3. Juli. Die Generalver sammlung des Turnvereins „Saxonia" findet kommenden Sonnabend, abends 9 Uhr, in, Gast hof „Deutscher Kaiser" statt. U. a. steht der Geschäftsbericht, Kinderfest und Auslosung van Anteilscheinen auf der Tagesordnung. HZ GerSdorf, 3. Juli. Die elektrische Ueber- landbahn ist bisher lebhaft in Anspruch genom men worden. Es vergeht fast kein Tag, daß außer dem geregelten Verkehr noch Vereine oder sonstige Korporationen auf ihren Ausflügen das moderne Verkehrsmittel benutzen. Bedeutend ge winnen wird sie indes, wenn die Seitenflügel Lugau und Oberlungwitz «„geschlossen sind. Große Hoffnungen knüpfen sich auch an die Weiterführung der Bahn von Oelsnitz nach Har- tenstcin-Stein; denn nicht nur, daß eine direkte Linie des gesamten Chemnitzer Kreises überhaupt noch nicht dorthin führt, sondern auch die Orte Zschocke» und Hartenstein besitzen bis heute noch keine Bahnlinie. Hoffentlich bringt die Zukunft die gewünschte Linie. h . Gersdorf, 3. Juli. Das an, 27. Juli hier statt-indende Gewerkschaftsfest dür te vor aussichtlich einen größeren Umfang annehmen, da sich an ihm, außer der hiesigen, die orga irisierte Arbeiterschast von Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Hermsdorf, Langenberg usw. beteiligen wird. Es ist ein umfangreiches Pro grunm vorgeelen rind soll auch ein Umzug erfolgen. h GerSdorf, 3. Juli. Einen Ausflug nach den, Berggasthaus Hohenftein-Ernsttha- unternahmen am gestrigen Tags mehrere hie sige Schulklassen. In den schönen Anlagen tummelten die Kinder sich einige Stunden her um und erfreuten sich an Spielen rmter der Leitung ihrer Lehrer. In den Abendstunden wurde der Heimweg angetreten. * Falke«, 3. Juli. Von der kgl. Amtshaupt- mannschafr wurde am 1. Juli der Tierarzt Herr Busch in Oberfrohna als wissenschaftlicher Fleisch beschauer für Langenchursdorf, Falken, Langen berg, Meinsdorf, Reichenbach und Callenberg in Pflicht genommen. * * Wüstendrand, 3. Juli. Am kommenden Sonntag abends 8 Uhr werden in Ottos Gast hof „Zum Kronprinz" die Abschlußprüfungen des Wandcrkochkursus, der während der letzten 7 Wochen abgehalten wurde, stattfinden. Der Kursus wurde im Auftrage des Landesvereius für innere Mission von Frl. Jäkel geleitet. Es nahmen am Tagcskursus 1l und am Abend-, kursus 13 Schülerinnen teil. g. Mittelbach, 3. Juli. In einer aus den umliegenden Ortschaften stark besuchten Versamm lung in Eckerts Gasthaus nahmen die Kulier- handschuhwirkcr den am 1. Oktober d I. in Kraft tretende» neuen Tarif einstimmig an. Der neue Lohntarif, der nicht unerhebliche Lohner höhungen vorsieht, gilt für drei Jahre. In die Lohnkommission wurden u. a. die Herren Fritz Bennewitz und Hugo Schraps von hier und Max Katzsch und Louis Irmscher aus Oberlungwitz gewählt. * Mittelbach, 2. Juli. Wegen Beschotterung wird die Flockenstraßc in Mittelbach vom 2. bis 9. Juli gesperrt. Der Reit- und Fährverkehr nach Mittelbach von Ursprung wird über Ober lungwitz und derjenige von Leukersdorf über Ursprung — Oberlungwitz verwiesen. * Reichenbranb, 2. Juli. Die Frciw. Feuer wehr feierte dieser Tage in festlicher Weise ihr öOjähriges Bestehen. Durch Gcmeindevorstand Vogel wurde der Jubelwehr eine Jubiläums- stiftung überreicht, welche durch in der Gemeinde veranstaltete Sammlungen die Höhe von über 2600 Mark erreichte und deren Zinsen alljährlich an verdiente Feuerwehrleute verteilt werde« sollen. * Chemnitz, 3. Juli. Auf dem hiesigen Schlachthofe stürzte beim Transport von Fleisch ei» 29jähriger Fleischergehilfc von der Leiter und fiel so unglücklich mit der linken Körperhälfte auf einen Fleischhaken, daß er nach seiner Ein lieferung ins Krankenhaus starb. * Dresden, 2. Juli. Am 30. Juni abends gegen 8 Uhr kam ein Bursche, dec sich bereits längere Zeit in verdächtiger Weise in der Struvestvaße mnhergetriebe» hatte, in die Bäckerei des Hauses Nr. 24. Er gab vor, sich Schokoladentorte kaufen zu wollen. Als die Verkäuferin ihm die Ware eingepackt über gab, suchte er sie am Arm zu fassen. Dies mißlang ihm. Darauf zog er einen Mit sechs scharfen Patronen geladenen Revolver, hielt ihn dem erschrockenen Mädchen vor die Brust und forderte die Herausgabe der Ladeutaffe. Die Verkäuferin hcktte die Geistesgegenwart, sofort an die Wand zu klopfen, die ihren La den vom Nachbargeschäst trennt. Als daraus ans dein angrenzenden Färbeveigejchäft Hilse