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lichtbühne auf waldiger Bergeshöh« zu för- der». Im Mai vorigen Jahres ist der Ge danke eines „Bargthvaters Hohenstein - Ernst thal" aufsgekeimt und erstmalig in den Spalten dieses Blattes ausgesprochen worden. Seit dem ist in Wort und Schrift heftig um die Ausführung des Planes gekämpft worden. Nur schrittweise ging es vorwärts, denn es erhoben sich eine Menge Gegner, während die zahlreichen Freunde aus ihrer Zurückhaltung nicht herauszutreten wagten. Heute, nach Jah resfrist, haben wir nun das erste Ziel er reicht: das Naturtheater ist gegründet. Nun gilt es weiterzuarbeiten und weiterbauen im mer hinauf zur Höhe. Da müssen alle mit helfen, jeder einzelne gilt. So kommt nun zunächst einmal heraus, schaut euch an, wie sich auf heimatlichem Boden Natur und Kunst zur herrlichsten Harmonie vermählen, fühlt im Goldglanze des Sommers eure Stammvar- wandtschaft mit diesem Boden, dem ihr einst entsprossen! Kommt einmal nur zu unsern Spie en auf blumiger Bergwiese mit den zak- kigen Felsen und den schlanken silbernen Bir- ken als Hintergrund! Ihr werdet das Theater der Heimat lieben lernen. So öffne denn deine Pforten, Bühne auf heimatlichem Berge, zwinge uns in deinen Bann, befriedige in unsern Herzen die ewige erdgeborene Sehnsucht nach Natur und Kunst! Glückauf! Borspvnch zur Einweihung des Naturtheaters ans dem Psaffenberg. Willkommen, die ihr hier erschienen seid zur festlich hohen Weihe dieses Planes, wo unter freiem Himmel sich erschließt der Bühne Wundergatten! In frühem Zeiten ertönte hier der Schlag des Hammers aus den Meißel, es krachte widerhallend durch das Tal der Sprengschuß, und dröhnend stürzten um die Felsen, die sich der Menschengeist gefügig machte. Ein Steinbruch einst — wird heute diese Stätte zum Tempel einer reinen Kunst, die, ob mit ernstem, ob mit heiterem Gesichte, dem Volk ins Herz hineinzudringen sich bemüht. Ein edles Wollen kräftigt unser Können, das hehren, heiligen Gedanken unsrer Dichter dient; zu neuem Leben stehen auf Gestalten, die in der Mitte unsres Volkes einst gewirkt. — Doch warum hier, an dieser offnen Stätte, wo nicht der Vorhang eine Zauberwelt erschließt, da in der Pracht, dem Glanz der künstlerischen Mittel der Mime seine Kunst dem Volke zeigt, warum nicht spielt ior auf den Brettern, die die Welt bedeuten? So hör' ich ringsum fragen. So wißt: Es soll das Land in neuem Lichte sich verjüngen, und neues Leben soll all um uns lachen. So war's im Anbeginn, als in der Äsen Spiele die alten Deutschen Hain und Bergeshöh' belebten, und so soll's währen, bis Walhalls Gewalt'ge einst in des Weltbrands wilden Wogen untergehn. Und wie das Sonnenrad dort in des Westens Wolken hinunterrollt, so wird es siegreich ragen, wenn neues Rot des Morgens Glanz umglüht, und nach des Winters sturmumwehten Wochen wird uns ein Lenz in lindem Lichte lachen und Sonnenglück des Sommers Segen sein! So kommt recht oft zu diesem grünen Anger, wo Kunst und die Natur in selt'ner Eintracht sich gefunden. Es ist der Heimat Boden, den mit Spielen wir beleben, es sind der Heimat Dichter, die die Worte uns gegeben. Und wie der Baum aus tiefer Wurzel zieht den Saft, so saugt der Mann die beste Kraft aus seiner Heimat. So haltet Rast hier, wo Natur zum Hochzeitsfcstc sich schmückt mit heimatlicher Kunst. Das Spiel beginne! Hohenstein-Ernstthal, 21. Juni 1913. mt. Kirchemmchrichtett. Harschte St. Grixitatis z« Hoyenstein-rnstlhak. Am Sonntag, den 22. Juni, 5. nach Trin., vormittag- 9 Uhr Predigtgottesdienst. Joh. 3, 30. Herr Pastor Boeßneck. Nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst. JünglingSverein: abends 8 Uhr im Gemeindehaus. Jungfrauenverein: abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag nachm. 2 Uhr Großmuttervereinigung im Gc- mcindehauSsaal. Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. MarochkKI. Kßrillopyort »u K8-e»kei«-Kr«stt-tU. Am S. Sonntag nach Trin., vorm. 9 Uhr HauptgotteS- dicnst. Predigt über Luk. 5, 1—11. Herr Pastor Dybeck. Nach der Predigt Abendmahlsfeier. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Ev.-luth. Jungfrauenverein: Abend- 8 Uhr im Pfarr- garten und im Verein-lokal. Ev.-luth. JünglingSverein: Nachm. im Garten, abends 8 Uhr im Verein-lokal. Wochenamt Herr Pastor Dybeck. Mo« Hoerlungwitz. Am 5. Sonntage nach Trin., den 22. Juni 1913: Borm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Luc. S, 1—11. Herr Pfarrer v. DoSky. Borm. '/,11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abend mahles. H. Pfarrer v. Dosky. Borm. 11 Uhr TaufgottcSdienst. JünglingSverein: TagesauSflug in« Muldental. Die Teilnehmer müssen sich bis V,6 Uhr am Bahnhof Wüsten brand einfinden. Jungfraucnvercin: Nachm. 3 Uhr JahreSfest. Wochenamt: Herr Pfarrer v. DoSky. Mo« chersdorf Am b. Sonntag nach Trin., den 22. Juni, vom. 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heil. Abendmahl. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abends V,8 Uhr Jungfrauenverein. Dienstag, den 24, Juni, abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchschulc. ^««gta»erg «i! Meinsdorf. 5. Sonntag nach Trin., den 22. Juni, vorm. halb 9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr tzauptgottesdienst mit Predigt über Luk. 5, 1—11 und anschließender BbendmahlSseier. Nachm. halb 2 Uhr kirchl. Unterredung mit den Kon firmierten der drei letzten Ostern. Erwachsene sind herzlich dazu willkommen. 6. Juli MissionSsest in Callenberg. -Langeachnradorf mit IMe«. Am 5. Sonntag n. Trin., den 22. Juni, vormittag? halb 9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt und heiliges Abendmahl. Nachm. halb 2 Uhr kirchl. Unterredung mit den Jung frauen der Kirchfahrt. Donnerstag, den 26. Juni, vorm. 10 Uhr Wochenkom munion in der Kapelle zu Falken. Freitag, den 27. Juni, vorm. 10 Uhr Wochcnkommunion in der Kirche. Mo« Mernsdorf. ü. Sonntag nach Trin, den 22. Juni, vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt des Herrn cand. thcol. Lind ner über Luc. 5, 1—11. Mo« Krlvach-KirLöerg Am 5 Trtnitatisfonntagc: Kirchberg: Vormittag halb 9 Uhr Hauptgottesdienst. Erlbach: Nachmittag halb 2 Uhr Kindergottcsdienst. Kinderharfcn mitbringcn! Mo« Ursprung. Am d. Sonntag n. Trin., 22. Juni, vorm. halb 9 Uhr Predigtgottcsdienst. Freitag, den 27. Juni, vorm. 9 Ubr Wochcnkommunion. Heute über acht Tage findet im BormittagsgottcSdicnst Lesegottesdicnst statt. Moa Mittelbach. Am 22. Juni, b. Sonntag n. Trin., früh 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Vorm, halb 9 Uhr PrcdigtgotteSdienst. Borm, halb 11 Uhr Kindergottesdienst. Am 24. Juni, abends 8 Uhr Johannisscicr auf dem Gottesacker. Mo« MSste«bra«d. b. Sonntag nach Trin., 22. Juni 1913, vorm. 9 Uhr Predigtgottcsdienst. Vorm. '/,11 Uhr kirchl. Unterredung. »n ArkrÄ. in, 7VE Hel/Ze. H^ZrrZZz^.- »'n ! o/Zenckeko?» -Mr. /?»icdda/c/ge ?e/ma poa/itaton. «V/cüZe/', V > Eingesandt. (Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt dir Redaktion nur die preßgesetziiche Berantwortung.) Die Steuerhiuterziehung -eS Großgrundbesitzes. Der Liberale Verein von Oberlungwitz brachte am 18. Mai in diesem Blatte mehrere Zuschriften von konservativen Pastoren znm Abdruck, worin diese sich bitter über die „Steuordrückebergerei" der ostelbischen Groß grundbesitzer beklagen, „deren Lebenshaltung so reichlich und glänzend, deren Steuerleistung dagegen so unglaublich gering ist." — Schon die einfache Wiedergabe dieser Zuschriften aus einer konservativen Zeitung veranlaßt nun einen christlich-sozialen „Wahrheitsuchenden" und einen konservativen „Freund der Wahrheit" in Nr. 118 und 124 dieses Blattes über die Liberalen herzufallen und ihnen nicht nur in Politik, sondern auch im Anstand eine Lek tion zu erteilen. Der „ruhige und sachliche" Ton, womit dies vonseiten des konservativen „Wahrheitsfrcundes" geschieht — er nennt die Liberalen Narren und Modelassen — zeigt, >vas für eine empfindliche und wunde Stelle der Konservativen diese Angelegenheit berührt. Er vergißt dabei aber ganz, daß es in diesem Falle nicht die Liberalen sind, die die Groß grnndbesitzer der Steuerhinterziehung beschuldi gen, sondern seine eigenen Parteifreunde, kon servative Pastoren aus Ostelbien. Wir emp fehlen deshalb dem „Wahrheitsfreund", der die Herkunft dieser Beschuldigungen natürlich ver schweigt, seine schönen Ausführungen an die richtige Adresse, an den konservativen „Reichs- boteu" nach Berlin zu senden, wo sie sicher viel Verständnis finden werden. Damit wäre die Sache für uns erledig:, aber wir möchten dem konservativen „Wahr- heitssreund" auf seinen ausdrücklichen Wunsch, da ihm die „Deutsche Tageszeitung" nicht ganz einwandfrei unterrichtet zu laben scheint, doch noch mitteilen, daß Freiherr von Wangenheim, der Vorsitzende des Bundes der Landwirte, gegen den Architekten Demming Klage erhoben hat, weil dieser im Januar 1912 in d« Walsi- bewegung auf einigen Versammlungen in Je verland gesagt hatte, Freiherr von Wangen heim habe trotz großen Besitzes lind großen persönlichen Aufwandes jahrelang, keine Ein kommensteuer bezahlt. Die Klage kam vor dem Schöffengericht in Jeverland zur Verhandlung. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Die Tatsache, daß Freiherr von Wangen f Helm eine Reihe von Jahren keine Einkorn mensteuer bezahlt hat, sei nicht zu bestreiten. Vielleicht läßt der „Wahrheitsfreund" diese Tat sacht auch einmal in Hohenstein-Ernstthal ge richtlich feststellen. Wir wissen sehr wohl, daß diejenigen, welche keine Steuern zahlen, noch keine Steuer hinterziehung zu treidelt brauchen. Wir wissen § auch, daß es in jeder anderen Partei Leute gibt, die das Steuerzahlen für lästig und ge mein halten und deshalb sich möglichst darum drücken, denn es gibt überall räudige Schafe. Aber — — wir halten gerade die Erbschafts steuer iu Verbindung mit einer beweglichen Reichsvcrmögenssteuer für das beste Mittel, nicht nur um das Reich von seinen dauern den Finanzschwierigkeilcn zu befreien, sondern auch um derartige unsaubere Steuerhinter- ziehuugen fast unmöglich zu machen. Mit Recht begründen die Exzellenzen und Professoren Wagner und Delbrück, also wohl auch „Nar ren und unselbständige Modelaffcn", die große Abneigung gewisser einflußreicher Kreise gegen die Erbschaftssteuer zum Teil damit, daß sie in Punkto Steuerzahler! kein reines Gewissen haben. Wagner und Delbrück haben das Material, worauf sie ihre schwere Anklage gegen die un gewöhnliche Steuerhinterziehung der Groß grundbesitzer stützen, der Regierung zur Ver fügung gestellt, ohne daß natürlich, wie die Zwchriften der Geistlichen jetzt wieder bcwei sen, eine wesentliche Besserung erfolgt wäre. Eine Erbschaftssteuer und Rcichsvcrmögens- steuer auf alle großen Erbschaften und Ver mögen würde hier gründlich Abhilfe schaffen. Aber haben nicht nur die Konservativen, son dern gerade auch der größte Teil der anti semitisch-christlich-sozialen Mitte'ständlcr die er weiterte Erbschaftssteuer abgclehnt und be kämpft! Ausgerechnet also die Abgeordneten, die immer wieder betonen, den Mittelstand allein zu vertreten! Der christlich-soziale „Wahrheitssucher" glaubt nun dem Liberalen Verein noch einen beson deren Vvrwurf der Unsachlichreit daraus machen zu können, daß er nicht auch noch eine Zu schrift eines Steuerbeamten mit erwähnt hat, worin nicht nur die Großgrundbesitzer, sondern auch die Kapitalisten als noch schlimmere Steuerhinterzieher (allerdings ohne Beweis) ge- brandmarkt werden. Den von uns angezogenen 3 Zuschriften von oMbischen Geist'ichen waren im „Reichs boten" schon eine Anzahl ähnlichen Inhalts voraufgegangen. Wir wissen nicht, wie viele noch gefolgt sind. Es war schon technisch ganz unmöglich, sie alle zum Abdruck zu bringen. Uns genügen diese fraglichen 3 als ein neuer Beweis dafür, daß die Anschuldigungen beson ders gegen den Großgrundbesitz nicht grundlos erhoben werden. Wir hätten ohne Zögern auch die Zufchrist des Steuerbeamten anftigen können, wenn sie uns von irgendwelcher Bedeutung erschienen wäre. Wir kennen keinen anderen Grund, der gegen die Veröffentlichung auch dieser Zuschrift gesprochen hätte, denn die Fortschrittliche Volttzpattei wird durch sie doch iu keiner Weife getroffen. Warum sollten wir für Kapitalisten, noch dazu, wenn sie Steuern hinterziehen, eine Ausnahmestellung fordern? Die Fortschrittliche Vollspartei vertritt weder einen einzelnen Stand noch einen einzelnen Beruf, sondern nur das Allgemeinwohl, das ganze Volk. Nur eine niedrige Gehässigkeit kann die Fortschrittspartei mit Kapilalisteninteressen irgendwie in Verbin dung zu briiigen suchen. Oder ist der „Wahr beitsfucher" Wittlich der Meinung, daß die Be sitzer der Riesenvermögen, wie Krupp, Henkel- douuersmarck uud all die gewichtigen Nomen, die letzthin durch die Zeitungen gingen, Mit- glieoer oder Gesinnungsfreunde der Fortschritt Uchen Volkspattei sind? Er könnte uns wirk lich leid tun! Und noch zwei Fragen: Was lM der Reichsrat Klemm und die reichlich antisemiti sche Stadt Hamburg mit der Fortschrittlichen Volkspartei zu tun? Leistet sich auch hier der lvnservativc „Wahrheitsfreund" nicht eine recht zweifelhafte Unterfchiebung? Und — warum bekämpfen die Konfervativen mit ihrer anti semitisch mittelständlerischen Gefolgschaft so hes tig die Erbschaftssteuer und eine bewegliche Reichsvermögenssteuer, also Abgaben, die nur den Besitz treffen sollen und geeignet sind, eine Steuerhinterziehung unmöglich zu machen? Der Liberale Verein von Oberlungwitz und Umgegend. kauft man orwai 8trümpk6 uiu! 8oek6U Mp kil im IHKot- u. 8il-umpf«ak-en-8psrialkau8 II »DINGS' nobsn Zcbürrsnkükn bintsr ckor Asitunggfialls an cler Köoixstr. iu ctsr Mzen-UM vi» xro« «n !V!3gnus Kübn, Oksmmir, örücksnstrssss 21, KömLstrasss kaufst man ru wirltliob billigen Avisen. verte uml dill^rte gere^Mtle lük MeltemillSM H M DW> MA PW» MW oto. «wiekoa unN ? I M« L Oieinnitr, l liter in Z bis 4 Muten! Hobt «okvvockiscko ksttoleWkzzMlm Obus Hockt! üsrucdlo»! kMSM-llM-llUülM — in unocroiokter z.uiw»KI — von 1.— Xlü. »n. Zpik-ituZßooker 8pintu8pIäNvn Msttdrsller Qss-Kooksi» — in xcossor ^usvakl! — I^sut Klsinset Ink.: ti. Caovkko :: IN^arlu kitt unil Nüvk« : Mann«, KI»,Icon l-an^e-ckr 2« - cv Ä tcmsp^^e-r-,8 7 Aki Necktttsktgevvede-Di-sktrsuli-unv A^debtreokadcik 'IgA r Uhrmachermeister, Waisenhausstr., gegenüber dem Waisenhaus aller ins Fach einschlagenden Artikel. Reparaturen schnell und fachgemäß.