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nur der ermessen, der in die Aufgaben tiefer «tngedrungen. Es gilt aber auch noch eines anderen Jubilars zu gedenken, das ist unsere alte Fahne, die 25 Jahre in Freud und Leid >em Verein vorangetragen wurde. Sie zu feiern st unsere Pflicht, ihrer zu gedenken soll uns eine rohe Aufgabe sein. Redner ließ seine Ansprache n ein „Gut Heil" ausklingen, das begeisterte Aufnahme fand. Eine hübsche Bereicherung des Abends bot Herr Wilhelm Otto, der mit gefühlvoller Stimme „Das Heidegrab" zum Bortrag brachte und hierfür lebhaften Beifall erntete. Gleichen Erfolg hatte der Vortrag eines anderen Turn genossen, der ein Kuplet „Die große Hitze von 1911" behandelte. Anerkennung fand auch das Turnen der Dr. Goetz-(Frack-)Riege; die alten Herren bewiesen, daß auch ihnen der Barren kein unbekanntes Möbel ist. Nach einem gemeinsamen Gesang nahm Herr stellv. Vorsteher Schmidt das Wort zur eigent lichen Jubtlarfeier, wobei er u. a. folgendes aus führte: Wir stehen wieder einmal am Vorabend eines TurntageS, wie er alljährlich in den deutschen Turnvereinen stattfindet und sollen nun beim morgigen Schauturnen zeigen, was wir im Laufe des Jahres geübt und gelernt haben. Der Vor abend aber »st zugleich ein Jubelabend, denn in einem lebensfähigen Turnverein müssen alljähr lich eine Anzahl Männer sein, die 25 Jahre die Ziele der deutschen Turnsache hochgehalten haben, die als Stützen des Vereins bezeichnet werden können. Auch der Turnerbund ist heute in der glücklichen Lage, wiederum 10 Mitglieder für 25jährige Zugehörigkeit auSzeichnen zu können. Welch eine Fülle von Arbeit ist in diesem Zeit- raum von ihnen geleistet worden, gemeinnützige Arbeit, im Interesse deS gesamten Volkes! In den letzten Jahren hört und liest man immer von den Bestrebungen der Jugendpflege, die sich im Lande breitmacht. Das ist die gleiche Jugend pflege, wie sie in den deutschen Turnvereinen schon von Anfang an betrieben wurde, still und im Verborgenen, ohne viele Worte. Die heutigen Jubilar« sind in 25jähriger treuer, selbstloser Arbeit bestrebt gewesen, ein kraftvolles deutsches Volk mit heranzubilden. Dazu gehörte, daß sie sich der Jugend annahmen, sie zu deutschen Männern erziehen halfen in aufopfernder Tätig keit. Wir steuen uns des schönen Heims, das wir besitzen, an dem diese treuverdienten Mit glieder mitgearbeitet haben. Sie sind einem Baume vergleichbar, besten Aeste und Zweige immer neue Triebe erstehen lasten. Die Namen der verdienstvollen Jubilare sind: Ehrenvorturner und Turnratsmitglied Adolf Winter, Stadtrat Ewald Lange, langjähriger Vereinskassierer Max Ebhardt, Otto Ziegner, Max Winter, Richard Franke, William Neubert, Otto Voigtland, Max Schmidt und Richard Meyer. Die Genannten erhielten hierauf vom Vorsteher je eine schön auSgeführte gerahmte Urkunde überreicht, während Frau Hofmann ihnen ein Silbersträußchen an- hestete. Herr 2. Vorsteher Schmidt fuhr so dann fort: ES soll dies nur ein bescheidener Beweis unserer Dankbarkeit sein; die Verdienste in klingender Münze zu entgelten, steht den Turnern nicht an, zumal sie mit Glücksgütern nicht gesegnet sind. Ich bitte, auch fernerhin der schönen, edlen Turnsache treu zu bleiben und auch dem Verein die alte Anhänglichkeit zu bewahren. Haben Sie alle Dank für die An teilnahme an den Geschicken des Vereins und die Unterstützung, die Sie ihm zuteil werden ließen. Wir haben nun aber auch noch eines anderen Jubilars zu gedenken: das ist die alte Fahne der ehemaligen Turnerschaft. Das Jahr 1913 ist ein Jubeljahr ohne Ende. Vor 100 Jakren erlebte Deutschland Zeiten tiefster Er- nieorigung, heute steht es auf der Höhe der Zeit. ES ist ein Verdienst unseres Turnvaters Jahn, hieran kräftig mitgewirkt zu haben. An feuernd und belebend wußte er Deutschlands Jugend für die Freiheit zu begeistern; ange feindet und selbst verfolgt, verlor er doch den Glauben an die gute Sache nicht, die heute in schönster Blüte steht und gute Früchte trägt. Um daS Band, daS vor 28 Jahren eine Anzahl junger Männer die Turnerschaft gründen ließ, noch fester zu knüpfen, schuf man eine Fahne, die jetzt 25 Jahre alt ist. Geweiht wurde sie von dem damaligen Pastor Zimmermann und angefertigt von Ottilie Meyer-Leipzig. Die da maligen Frauen und Jungfrauen spendeten Schleife und Bandelier, andere Mitglieder und Brudervereine Fahnennägel rc. Die Fahne ist 25 Jahre vorangetragen worden als ein Symbol der Zusammengehörigkeit, bei deutschen Turn- und Gaufesten scharten sich ihre Anhänger um daS liebe Banner und wir hoffen und wünschen, daß dies auch in Zukunft noch oft der Fall ist. Die Treue wollen wir ihr allezeit halten. Es ist ein bedeutungsvolles Zeichen, daß der Turner bund drei Fahnen sein eigen nennt: die alte Fahne von 1848, die des Turnvereins und die der Turnerschaft; zu allen guten Dingen gehören drei. Wir wollen das als gute Vorbedeutung ansehen und hoffen, auch in Zukunft unsern schweren Kampf mit diesen Zeichen siegreich zu bestehen, zum Heil und Segen unserer Turnsache und zu dem des Turnerbundes. Gut Heil! Zwei Mitgliederfrauen überreichten sodann im Namen der Frauen der Dr. Götz-Riege und der ehemaligen Turnerschast eine Fahnenschleife und einen silbernen Kranz, wofür Herr Schmidt den Dank des Vereins zum Ausdruck brachte und hervorhob, daß eS ein schönes Zeichen sei, wenn die Frauen zeigen, daß sie die Interessen ihrer Männer hochschätzen und gleichfalls ver folgen. Herr Vorsteher Hofmann verlas sodann eine Anzahl Glückwünsche, die dem Verein zu seiner Jubelfeier zugingen, so u. a. von Ottomar Weißflog-Berlin, Schuldirektor Galster, Techner- Roßwein, Ernst Sonntag-Meuselwitz, Bernhard Leipziger-Neukölln, Gerichtssekretär Hertel-Ober menzing, Bauvertreter Liebscher-Lugau, Ehren- mttglieo Richard Wöllner und früh. Schriftführer Richard Kühn. Mit Genugtuung könne festgc- stellt werden, daß der Verein mit den ehemaligen Mitgliedern, von denen eine ganze Anzahl an wesend sind, stete Fühlung gehalten habe. Redner brachte sodann ein „Gut Heil" auf die ehemaligen Mitglieder aus. Im Namen der Jubilare stattete Herr Adolf Winter den Dank ab und bat, getreu dem Liede der Sängerriege „Haltet aus tm Sturm gebraus" dem Verein die Treue zu bewahren in guten und bösen Zeiten. Herr Berger-Chemnitz warf auf die Gründung der Turnerschaft einen Rückblick und gedachte des Wirkens der alten Mitglieder, die nach dreijährigem Vereinsbestehen 563 Mark sammelten und die Fahnen hiervon bestritten. Der heutigen Jugend möge das ein Vorbild sein. Nachdem Herr Vorsteher Hofmann allen Spendern im Namen des Turnerbundes herzlich gedankt, kam eine Parodie auf den „Rosenkava lier" zum Vortrag, die stürmischen Beifall erntete. Herr Emil Krauße kam sodann auf die nächste Zukunft zu sprechen, nachdem man in den Erinnerungen an die Vergangenheit ge schwelgt. In 14 Tagen habe man in Leipzig schon die Begrüßungsfeierlichkeiten hinter sich, habe den alten Dr. Götz, den Nestor der Turn sache, neben vielen gleichgesinnten Turngenossen aus dem ganzen Reiche wiedergesehen und schon einige Stunden in treudeutschem Sinnen verlebt. Immense Arbeit sei schon in der deutschen Turn sache geleistet worden und Großes stehe noch bevor. Redner überreichte sodann als Geschenk eine für die Teilnahme in Leipzig vorgeschriebene vorschriftsmäßige Standarte mit der entsprechen den Aufschrift, von Eichenlaub umrankt, und schloß mit dem Wunsche: Frisch auf zu fröhlicher Turnarbeit und rastloser Hingabe. Möge uns mit der Standarte endlich einmal der Wunsch erfüllt werden, daß der Verein sieggekrönt von einem deutschen Turnfest heimkehren kann. Gut Heil! dem Turnerbund. (Lebhafter Beifall.) Herr Vorsteher Hofmann dankte dem Vor redner für seine allezeit treubewiescne Anteil nahme und sein Eintreten für die deutsche Turn sache. Nie ließ es sich Herr Krauße nehmen, sein Verein zu dienen, durch seine Opferwillig keit hat er sich unsern Dank in hohem Maße erworben. Redner widmete dem Geschenkgeber ein „Gut Heil", das lebhafte Zustimmung fand. Im wciteren'Verlauf brachte Herr Schmidt noch ein Hoch auf die Gäste aus, während Gesänge und ein humoristisches Turnen der Vorturnerschaft den Abend in später Stunde beschlossen. DaS Schauturnen am Sonntag nachmittag leitete ein Umzug ein, der vom Ratskeller aus ging und trotz des Regens ausgeführt wurde. Fast gänzlich durch näßt langten die Blaujacken an der Halle an und nach kurzer Rast wurde in derselben zu den Freiübungen angetreten. Gegen 130 Mann leisteten der Aufforderung hierzu Folge. Herr C. Uhlig, als 1. Turnwart, leitete die Freiübungen, die gut gelangen. Darnach folgten Riegenturnen mit Gcrätwechsel und Spiele. Erfreulicherweise waren trotz der ungünstigen Witterung viele Gäste erschienen, darunter zahlreiche Mitglieder des Turnvereins von 1856 und der Oberlung witzer Turnvereine, ferner eine Anzahl Ehrengäste. Fangball, Ballspiele der Schüler, Tauziehen rc. riefen bald eine fröhliche Stimmung hervor. Stabübungeu der Männerabteilung reihten sich an und erfuhren eine korrekte Ausarbeitung. Nach kurzer Pause traten die Vorturner an. Was diese in ihrem Turnen boten, stand auf der Höhe. Jede einzelne Uebung war eine Glanzleistung, gleichviel ob am Reck, Barren oder Pferd. Obwohl fast des Guten zu viel, fand doch jede Uebung Anerkennung und leb haften Beifall. Als letzte Darbietung fand ein Gemeinturneu der Schüler au 3 Pferdeu große Beachtung. Die Leiter, die Herren Lehrer Liebscher und die beiden Turuwarte Uhlig und Wolf, führten eine Reihe gefälliger Hebungen mit ihren Getreuen vor, womit das Schauturnen sein Ende fand. Ihm folgte noch eine Gesellige, die einen ungetrübten Verlauf nahm. Meine Chronik. * Die Kieler Woche ist zu Gude. Der Schluß tag brachte eine düstere Note in das fröhliche, sportliche Treiben, indem bei einem Reimen von der Besatzung der Jacht „Germania" ein Mann über Bord ging. Die Jacht drehte sofort bei und ließ durch ein schnell zu Wasser gelassenes Boot das Terrain absuchen. Aber obwohl auch mehrere Begleitdampfer bald zur Stelle waren, konnte der Verunglückte nicht mehr gerettet werden. Aus Anlaß dieses Unglücksfalles setzten sämtliche Jachten und Kriegsschiffe im Hafen die Flaggen halbstock. * Briudejoncs Slandinavienflug. Der Flieger Brindejonc stieg am Sonntagnachmittag 2,30 Uhr in Stockholm zum Weiterflug nach Kopenhagen auf. Um 4,03 Uhr fand eine Zwischenlandung in Malmslätt statt, von wo der Weiterflug nach Kopenhagen um 4,47 Uhr angetreten wurde. In Kopenhagen landete der Flieger Brindejonc im Gleitfluge um 7 Uhr 30 Min. auf dem Flugplätze, vom Publikum mit endlosem Jubel begrüßt. Nach seiner Landung wurde er im goldenen Stuhl zum Automobil getragen, das ihn zum Hotel brachte, wo die Aeronautische Gesellschaft ihm zu Ehren ein Diner gab. * Außerordentlich schwere Strafen wurden vom Kriegsgericht in Erfurt über sieben Arbeiter verhängt, die nach einer Kontrollversammlung in betrunkenem Zustande in einem Wirtshaus wüste Szenen aufgeführt und sich u. a. an einem Gen darmeriewachtmeister tätlich vergangen hatten. Es wurden verhängt: fünfeinhalb Jahre Zuchthaus, fünfeinviertel Jahre Zuchthaus, fünf Jahre, zwei Monate Zuchthaus, fünfeinhalb Jahre Gefäng nis, fünfeinviertel Jahre Gefängnis, ein Jahr Gefängnis und sieben Monate Gefängnis. Zwei der zu Zuchthaus Verurteilten sind verheiratet; es kam bei der Verhandlung, der die Frauen beiwohnten, zu erschütternden Szenen. Am Tage der Kontrollversammlung stehen die Kontroll pflichtigen bekanntlich unter Militärgesetzen. Trunkenheit gilt vor dem Militärgesetz nicht als Entschuldigung, eher noch als strafverschärfender Umstand. Mit den Verurteilten wird jeder Mit gefühl empfinden müssen, der Fall diene aber zur Warnung! * Grubenunglück. Auf dem Kaliwerk bei Vacha (Sachsen-Weimar) lösten sich infolge Bruchs einer Schwebebahn mehrere in den Schacht ein gebaute eiserne Tübbings (Wasserkästen) los und stürzten in die Tiefe. Sechs Bergleute, darunter fünf verheiratete, wurden von den schweren Massen getroffen und sofort getötet, vier Mann erlitten nicht unerhebliche Verletzungen. Die Verwundeten wurden in das Krankenhaus ge bracht. — Während eines schweren Gewitters schlug ins Bergwerk Dirstentritt bei Innsbruck der Blitz ein und fuhr längs den Schienen der Rollbahn durch das ganze Bergwerk. Vier Mann wurden schwer verletzt. ' Ei« Personenzug in einen Fluh gestürzt. Bei Onda in Indien ist ein Personenzug in den Salko-Fluß gestürzt, wobei nach Meldungen der Behörden eine Anzahl Passagiere ums Leben gekommen ist. Mehrere Leichen wurden bereits geborgen. * Neber ein Eisenbahnunglück wird aus Athen gemeldet: Auf einem Bahnhof, 74 Kilometer von Saloniki entfernt, stieß ein von Serres kommender Zug mit einer dort haltenden Lokomotive zusam men. Mehrere Passagiere, durchweg Bulgaren, wurden verletzt. * Ein starkes Erdbeben richtete in der italienischen Provinz Cosenza schweren Schaden an. In vielen Ortschaften stürzten Häuser ein, die Zahl der Erschlagenen ist groß. Sogleich nach Bekanntwerden des Unglücks gingen Sonder züge mit militärischer und ärztlicher Hilfe nach den heimgesuchteu Gebieten ab. — Nach neueren Nachrichten wurden bei dem Erdstoß in Rogiano Granina in einer Schule etwa 20 Kinder verletzt, unter ihnen zwei ziemlich schwer. In Luzzi wurde eine Person verletzt, in Rose mehrere Per sonen und in Santa Sofia d'Epiro zwei. * Hitzwelle in Sicht. Der mittlere Westen der Vereinigten Staaten von Nordamerika wird seit einigen Tagen von einer Hitzwelle heimgcsucht. In Chicago kamen sechs, in Cleveland fünfzehn tödliche Hitzschlägc vor. Da bis jetzt jede amerikanische Hitzwelle über den Ozean zu uns gekommen ist, können wir uns also auf heiße Fcricntage gefaßt machen. * Zugzusammenstoh im Tunnel. Aus Val- borbe wird gemeldet: Ein schwerer Unfall er eignete sich in dem im Bau befindlichen Tunnel durch den Mont d'or. Verschiedene Personen wollten das Innere des Tunnels auf Einla dung eines Beamten besichtigen, der jedoch nicht die Erlaubnis von der Direktion zu dieser Ex pedition hatte. Als man nach der Besichtigung die Rückreise in den Wagen autrat, unterließ man es, die Aukimftsstation von der Rückfahrt zu verständigem Sv kam cs, daß mau kurz vor dem Ende des Tunnels mit einem anderen cinfahrcndcu Zuge zusammenstieß. Durch den Anprall wurden die beiden Lokomotiven voll ständig zerstört. Einer der beiden Heizer wurde unter die Maschine geschleudert und verbrannte. Sechs von den Insassen haben lebensgefährliche Verletzungen davogetragen, während die übrigen leichte Verletzungen erlitten. * Eine Feuersbrunst äscherte in dem süd- tirolischcn Dorf Pinzolo 89 Häuser eiu. Viele Sommergäste cilteu zur Rettuug herbei. Der Brand entstand iin Holzlager eines Bauern. Das Feuer griff unheimlich rasch um sich. Die schöne Kirche, das Postamt samt Einrichtung und andere öffentliche größere Gebäude sind zerstört. Ein alter Bergführer wurde durch stürzende Balken erschlagen, sonst kam niemand ernstlich zu Schaden. Der Matcrialoerlust beträgt über eine Million. * Im Drebkauer Mor-prozeß sagte der Untersuchungsrichter darüber aus, weshalb er die Angeklagte Köckeritz überhaupt gefragt babe, ob sie von dem Fleisch des von ihr ermordeten Pensionärs Fröhlich gegessen habe. Es sei bei der Angeklagten gerade kurz vor der Tat Schmalhans Küchenmeister gewesen, und auf einmal hätten ihre Kostgänger auffallend viel Fleisch vorgesetzt bekommen, wie diese angegeben hätten. Darauf habe er die Angeklagte gefragt, ob sie etwa das Fleisch des Toten den jungen Leuten zum Essen vorgesetzt habe. Das habe die Angeklagte verneint, jedoch hinzugefügt, sie habe das Herz gegessen. Später aber hat sie das widerrufen. — Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht die Angeklagte zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. * Bier Arbeiter vo« einem Gerüst gestürzt. In einer Eisengießerei zu Rodagne bei Longwy (Frankreich) stürzten vier Arbeiter von einem Gerüst. Zwei von ihnen blieben tot, zwei wurden schwer verletzt. * Eine Hausdame als Erbin zweier Ritter güter. Der verstorbene Rittergutsbesitzer v. Henkel hat seine Rittergüter Kleefeld bei Brüel und Schlieven bei Crivitz in Mecklenburg seiner lang jährigen Hausdame vermacht. Beide Güter um fassen 1492 Hektar und haben einen Wert von mehreren Millionen Mark. * Ein tragisches Geschick ist es sicher, wenn ein Aviatiker aus dem Fenster seiner Wohnung stürzt und sich das Genick bricht. Das Schick sal traf den französischen Aviatiker Vernier aus Villeneuve. * Verflogen. Der deutsche Militär-Aeroplan „R-Main", von zwei Offizieren gesteuert, verflog sich auf einem Fluge von Metz nach Konstanz und mußte wegen Motordefekt in Baringen im Kanton Schaffhausen landen. Die Offiziere ver anlaßten sofort eine Meldung an die Polizei und durften bald wieder aufsteigen. * Aufsehen erregt in London die Verhaftung der Miß Backworth-Thomas, der Tochter des größten Kohlengrubenbesitzers in England, die als Propagandatat für das Frauenstimmrecht eine Bombe in einen Brieflasten warf. Die Dame ist schon seit längerer Zeit als eifrige Suffragette bekannt. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal au» die «ett vo« 22. »t» 28. «uni »> «odnrteu: Ein Sohn: dem Strumpfwirker Albin Hermann Glänzel, dem Fabrikweber Karl Hermann Gläser, dem Fabrtkschlosser Richard Kurt Oehme, dem Bergarbeiter - ermann Richard Albani, dem Fabrikweber Hermann Emil Kirste, dem Tischlergehilfen Max Baßler, dem Strumpfwirker Paul Otto Grabner, dem Fräser Theodor Willy Grabner, dem Fabrikweber Franz Oskar Bergert, außerdem 2 unehelich: Söhne. Tine Tochter : dem Stricker Max Luderer, dem Ge schirrführer Hugo Otto Ackermann dem Maschinen fabrikanten Friedrich Richard Schmidt. d> ««f-ebote: Der Malergehilfe Guido Helbig in Grüna mit der Handschuhlegerin Mane Martha Thate hier. Der Reisende Paul Magnus Felber in Chemnitz-Gablenz mit Anna Martha Bohne hier. Der Fabrikweber Franz Hermann Bolick mit der Knüpferin Pauline Lina Gaam geb. Eidner, beide hier. Der Mustcrchef Otto Willy Schönfuß mit der Haustochter Gertrud Elisabeth Eidam, beide hier. Der Friseur Richard Otto Fröhlich in Chem nitz mit der Wirtschaftsgehilfin Martha Marie Büttner in Oberplanitz. «) »heschlteßuuae«: Der Vaurevisor Baumeister Andrea» Friedrich Georg Stephan in Chemnitz mit Lucia Elisabeth Maja Knob- och, Forsthaus Haynholz, Gräfl. Herrschaft Glauchau. ä) «terbefällr: Paul Kurt Finsterbusch, E. d. FabrikwrberS Karl Saul Finsterbusch, 4 M. alt. Die HandelSmann-Ehe - srau Ernestine Agnes Wolf geb. Fischer, 68 I alt. Der Hausweber Friedrich Wilhelm Schulze, 67 I. alt. Her mann Kurt Walther. E. der ledigen Fabrikarbeiterin Auguste Anna Walther, I Stunde alt. Elsa Paula Hahn, T. d. Handelsmannes Paul Maximilian H hn, i I. alt. Willi Grabner, G. d. Fräsers Theodor Willy Grabner, 1 T. alt. Der Privatmann Karl Fiiedrich Angermann, 84 I. alt. 5kirchennachvichteu. Uarochte St. z« Koyevstei« -rnstt-ak. Donnerstag abends 8 Uhr MissionS-Nähkränzchcn tm Gemeindehaus. Maracht« St. Kßrikopyari z« Ko-r«ü<i«--rnlttval. Montag abend halb 9 Uhr im WaiscnhauSsaal« Bor trag deS Herrn Pastor Seltmann au» Thammenhaln. Alle Gemeindcglieder find herzlich willkommen. Ma« Hrrsdorf. Dienstag, den l. Juli, abends 8 Uhr Bibclstunde in der Kirchschule. Donnerstag, 3. Juli, abend» '/,9 Uhr Bibclstunde im Oberdorf bei H. Traugott Schwalbe, im Unterdors bei H, Kohlenhändler Teichner. Bo« Ursprung. Die nächste Wochcukommunion findet Mittwoch über acht Tage, am v. Juli, vorm. 9 Uhr, statt. Moa Müsteaöraa». Mittwoch, 2. Juli, abends >/,9 Uhr Versammlung des ev. Jungfrauenvcrcin» im Psarrhause. Freitag, 4. Juli, vorm. 10 Uhr Woch.-nkonmunion. Chemnitzer Marktpreise vow 28. Juni 1913. pro 50 Kilo. Weizen, fremd. Sorten, I t M. . sächs. 70 731g 9 - - - 73-7715 S - Roggen, sächs. 8 - - preuß. 8 , Gebirgsroggen, sächs. 6 . Roggen, fremder — . Gerste, Brau-, fremde — - - - sächs. 7 - - Futter- 7 - Hafer, sächs. 7 - - - beregnet 6 - - preußischer 8 - - ausländischer 8 - Erbsen, Koch- 10 - Erbten, Mahl- und Futter- » - Heu 3 - - gebündelter 3 - Stroh, Flegeldrusch 2 - Stroh, Maschinendrusch, Langstroh 1 . Krummstroh 1 - Kartoffeln, inländische 2 - - ausländ. 6 - Butter pro 1 Kilo 2 - 15 Pf. bis ll M. 90 Pf. 35 - - 9 - 85 -r 85 . - 10 - 25 . - - 2 A 8 - 35 - 60 - - 8 - 70 - « 50 - - 7 - 50 - T 2? — < < —- < z P! Z - - > — — MH so . . 8 - 30 - L 20 - - 7 - so - 1» 3 85 - - 8 - 35 - 8 25 - - 6 - 75 - S KO - . 8 - 75 - ? 75 - - 50 - - 8 - 11 - Z I 15 - - S - 65 50 - - 4 . K 80 - - 4 - 30 - 30 - - 2 - 50 - ta Z 60 - - 1 - 90 - 20 . - I - 50 - 50 - - 6 - 59 . - s 10 - 50 - 50 - - 2 - 70 - Das Kinder-Kräftigungsmittel im Sommer ist und bleibt Scotts Emulsion. In ihr ist der nährstoffreiche, doch schwer ver dauliche Lebertrau in eine leicht bekömm liche Form gebracht. Scotts Emulsion schmeckt im Sommer ebenso gut wie im Winter und hat in der warnten Jahreszeit natürlich die gleiche Wirkungskraft wie in der kalten. Als Kinder-Kräftigungsmittel steht Scotts Emulsion, worin der Nähr wert des Tranes durch mineralische Zusätze wesentlich erhöht ist, unstreitig an erster Stelle, aber es muß die eckte Scotts Emulsion sein, keine Nachahmung. Gehalt, n - Jcinster Medtzinal-Lebcrtran 160,0, prima Blhzertn 60,0, untcrphokphoriasaurcr Aall 4.3, »nterphorphortp- saure« Natron r,o, pulv. Tragant 3,0, feinster arab. Gummi pulv. s,o, Wasser UiS,0, Milohol tt,O. Hierzu aromatische Emulsion mlt Zimt-, Mandel- und Gaulthcriaiil sc 3 Tropfen.