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8r-3iWat« MMaaeiv Lmach«rd«f Trotz der Ungunst der Witterung herrschte am gestrigen Taae ein rege» Leben in unserm mit Fahnen reich geschmückten Orte. Galt e» doch, da» KVjährige Bestehen de» hiesigen Kgl. Sachs. Militärvereins festlich zu begehen, der sich in dieser langen Reihe von Jahren di« Sympathien der Einwohnerschaft in hohem Maße erworben hat. Nicht allein, daß sämt liche patriotisch gesinnten Ortsvereine durch ihre Teilnahme sich einer Ehrenpflicht entledig ten, auch die Brudervereine von Falken, Lan genberg, Meinsdorf, Wernsdorf, Kaufungen, Franken und Umg., Reichenbach, Altstadt Waldenburg, Reinholdshain, Wolkenburg, Tirschheim-KuHschnappel, Oberfrohna, Ruß- dors, Braunsdorf, Waldenburg, Oberwiera, Militärverein I und „König Alberta-Callenberg sowie der Kaiser Friedrich-Bund-Ruhdorf rück ten zum Teil mit klingendem Spiel heran, um der frohen Feier beizuwohnen. Nach dem Einholen der Festjungftauen, Gründer und Ehrengäste setzte sich der Fest- zug bei strömendem Regen vom Vereinslokal Restaurant „zur Post" nach dem Festlokal „zum Erbgericht" in Bewegung. Dort angelangt, schloß sich nach einer kleinen Pause der offi ziell« FestoiktuS an, zu dem sich u. a. auch die Herten Amtshauptmann v. Koppenfels, Oberstleutnant und BeziÄskommandeur Wirth, OberregierungSrat und Pväsidialmitglied Hübe- ner-Dresden als Bundesvevtreter sowie der Stellvertreter des Bezirksvorstehers Haase- Glauchau eingefunden hatten. Nach Entbietung eines herzlichen Will- kommengrußeS an die Vertreter der Behörden, der Kirche, Brudervereine und alle sonstigen Festteilnehmer, durch den Vorsteher Herrn Karl Lindner, dem Vortrage eines Begrü- tzungSgesanges des Männergesangvereins und Begrüßung durch Herrn Gemeindevovstand Stiegler namens der Gemeinde ergriff Herr Pfarrer Steglich das Wort zu einer eindrucksvollen Festrede, in der er einen Rück blick aus die vergangenen 50 Jahre warf und der überstandenen Mühen und Anfechtungen des Vereins gedachte. Als ein Freudentag sei der heutige Tag zu bezeichnen und biete er vor otftm Anlaß, der Männer zu gedenken, die sich in einer politisch sehr unruhigen Zeit, wie das Jahr 1863 war, zusammenfanden und einen Militärverein gründeten. Die Mehr- zahl der Gründer bedeckt bereits der Staub der Erd«; nur zwei von ihnen erfreuen sich de« Mtterlebens dieses Freudenfestes, ihnen ist der größte Druck zu zollen. Der Verein sei sich voll und ganz bewußt, was es be deute, 50 Jahre glücklich überstanden zu haben, und tret« mit erhöhtem Eifer und Pflichtbe- wußtsein die zweite Hälfte des Jahrhundorts an. Aus den Reihen des Vereins erstand ein Bruderv«rein im Nachbarorte Falken, gleichsam als ein Samenkorn, des reiche Früchte tragen den Festvereins. Stolz könne der Verein auch aus sein« große Zahl Kriegsveteranen sein, de nen die wechselreichen Jahre nichts anhaben konnten und die 1866, 1870/71 mitkämpften für des Reiches Ehr« und mithalfen, das Deutsche Reich zu gründen. Freudig erheben sich die Herzen der Mitglieder, wenn sie empor schauen auf ihre Fahne, die si« seit 41 Jah ren des freudig geleisteten Treuschwur«s zu Kaiser und Reich, zu König und Vatevland gedenken ließ. Die gemeinsame Treue zu dem König und seinem Haus, kameradschaftliche Gesinnung lassen Freude und Leid in ihren Reihen teilen. 50 Jahr« lang, aus schwierigen Verhältnissen heraus, habe es d«r Verein ver- standen, sich aus der Höh« zu halten und er brauche wahrlich nicht versagt in die Zukunft zu blicken. Schon allein die Hoh« Aufgabe, die ihm gestellt sei, bild« eine gute Schutz wand um ihn, die sein Fortbestehen sichert. Redner gedachte dann der Zeiten vor 100 Jah ren. Damals stand das ganze deutsch« Volk auf, sich die Freiheit zu erkämpfen, das Joch napoleonischer Tyrannei abzuschütteln. Das ganze deutsche Volk und mit ihm das Heer erfuhr eine Wiedergeburt, der alte Soldaten stand wurde damals zu Grabe getragen. Der Geist d«r Freiheit und der Zucht, herausgebo ren aus der Welt der Unzucht, aus der Not, ließ die heilig« Liebe zu König und Vater land, zu Kaiser und Reich erstehen. Hiocin liegen die Wurzeln seiner Kraft, sie läßt den Verein seine Aufgabe froh erfüllen. Dieser an geboren« Geist der Frömmigkeit und Zucht muß erhalten bleiben, in jedes Haus verpflanzt werden, denn gerade in der Jetztzeit tue seine Erhaltung oft bitter not. Nach Kräften daran mitzuarbeiten, müsse das Bestreben aller Mili- tärvereinler sein. Es ist ein großes Wider streben gegen diesen Geist, darum heiße es auch jetzt noch, erkämpft müsse das Ziel der schweren Aufgabe werden. Schon die Kinder herzen müßten gepflegt und Gottesfurcht, Va terlandsliebe, Zucht und Treue in diese hin eingepflanzt werden. Darum auf zu diesem Werke, es ist eine herrliche Aufgabe und wird wohlgelingen! Lebhafter Beifall wurde dem geschätzten Festredner für seine Ausführungen, die leider infolge der herrschenden Unruhe im Saale nicht überall zur Geltung kamen. Im An- schluß hieran ergriff Herr Oberregierungsra Hübener das Wort, um im Auftrag« des BundespväsidiumS «inen vom König verliehe nen Fahnenving zu überreichen und die Glück wünsche des Bundes zu überbringen. Der Ring sei ein Symbol der Treue und Bestän digkeit. Darum soll« und müsse der Ring jederzeit die Männer, die sich um ihre Fahne versammeln, daran erinnern, Treue zu halten dem König und Vaterland«, und ein Schutz M sein nicht nur vor äußeren Feinden, son- urn auch vor inneren. Redner schloß mit einem beifällig aufgenommenen dreifachen Hurra auf Se. Mchestät König Friedrich August. Stehend wurde „Den König segne Gott" gesungen. Hierauf überbrachte Herr Amtshauptmann von Koppen f, els, als Vertreter der Re gierung, die herzlichsten Wünsche der Kgl. Amts- hauptmannschaft. Ein Volk, ein Reich, ein geeintes deutsches Vaterland sei erstanden, Er rungenschaften seien erzielt und Erfindungen gemacht worden und ein starkes Geschlecht em porgeblüht. Vieles sei anders geworden, aber eines sei geblieben: die Gottesfurcht, die Liebe zu König und Vatevland und Treue zu Kai ser und Reich. Möchte sie deshalb weiter ein Stolz und eine Zierde des Volkes bleiben. Möge aber auch dar Jubelverein das bleiben, was er bisher im Wechsel der 50 Jahre war: eine edle Pflegstätte vaterländischer und mon archischer Gesinnung! Mit einem dreifachen Hoch auf den Jubelverein schloß die Ansprache. Der nächste Redner, Herr stellvertretender Bezirksvorsteher Haase, überbrachte die Glückwünsche des Bundesbezirks für den er krankten Bezirksvertreter Merces, während Herr Oberstleutnant Wirth im Namen des Offi zierkorps des Landwehrbezirks Glauchau eine Fahnenschleife überreichte, gleichzeitig den Ka meraden ein kräftiges Prosit zuruftnd. Die Vereinsfrauen überreichten eine schöne gestickte Schleift, sowie einen Gürtel für den Kom mandanten und eine Schärpe für den Fahnen träger. Weiter überreichten noch eine Anzahl Brudervereine ansehnliche Geschenke. Eine von drei Ortsvereinsvorstehern in die Wege gelei tete Sammlung hatte ein Ergebnis von 135 Mark, die mit einer besonders angefertigten Stistungsurkunde als unantastbarer Grundstock einer 5l>Jahrf«ierstiftung gelten und deren Zinsen zum Besten in Not geratener Mitglie der des Vereins dienen sollen. Weitere Geld geschenke zur freien Verfügung des Vereins er reichten eine Höhe von 98 Mk. Der Vereins-Vorsteher, Hevr Carl Lind ner, dankte im Namen des Vereins allen Spendern aufs wärmste, worauf der Festaktus mit einem Gesang des Männergesangvereins seinen Abschluß fand. Ein nachfolgender Festball hielt die Teil- nehmer noch längere Stunden gefesselt. Mit Reveille am heutigen Montag, beginnend an Chmels Restaurant, Chorblasen am Kirchhof und Bekränzung der Kriegertafel, Frühschoppen bei Kamerad Esche und Konzert und Ball wird die Jubelfeier beschlossen. OertlicheS «nd GächfischeS. * — Der Königsbesuch. Wie wir er ahren, ist für die Landesreise des Königs der 28. und 29. August d. I. in Aussicht genommen worden. * — Witterungsaussicht für Dienstag, den 1. Juli: Nordwinde, wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. * — Internationale Baufach- Ausstellung in Leipzig 1913. Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten wird darauf aufmerksam gemacht, daß die zum Be- suche der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig für Mitglieder von Krankenkassen und Versicherungsanstalten vorgesehene Fahr preisermäßigung nur Arbeitnehmern gewährt wird. Selbständige Kaufleute, selbständige Ge werbetreibende usw. dürfen die Fahrpreis ermäßigung hiernach nicht in Anspruch nehmen. * Hohenstein-Ernstthal, 30. Juni. Um das Zusammengehörigkeitsgefühl zur alten Heimat stadt fester zu knüpfen, alte Bekanntschaften zu erneuern und neue zu schließen, vereinigten sich gestern im Altstädter Schützcnhause die Lands mannschaften der Hohcnstein-Ernstthaler aus Limbach, Glauchau und Chemnitz zu einer Zu sammenkunft, an der sich auch zahlreiche Gäste von hier beteiligten. Nachmittags 2 Uhr fand Begrüßung am Bahnhof statt und von hier aus erfolgte ein kurzer Umzug durch ein-ge Straßen der Stadt nach dem Festlokal, wo ein Kommers und Ball die Teilnehmer in froher Stimmungzusammenhielt. Nachdem der Kommers leiter die Erschienenen begrüßt und ein „Glück auf" für das fernere Blühen und Gedeihen der Stadt Hohenstein-Ernstthal ansgebracht, bewill kommnete Herr Stadtrat Schneider die An wesenden namens der Stadt, dem der allge meine Gesang von „Deutschland über alles" folgte. Herr Fachschuldirektor Hauck feierte in längerer Rede die Liebe zur Heimat und die Erinnerungen an ihr, wie schon Goethe tref fend ausgesprochen, daß solche Erinnerungen an die Heimat das einzig« Paradies sind, aus dem wir nicht vertrieben werden können, und wie es auch der Dichter Lenau an seine Mut ter zum Ausdruck gebracht hat durch die schö nen Worte: „O, Muttar, komm, laß Dich mein Flehen bewegen, wenn Deine Liebe noch im Tode wacht, und hilf im Traum Dein müdes Kind entkleiden." Die Ansprachen wurden um rahmt von gesanglichen Darbietungen der Lim- bacher und Glauchauer Landsmannschaften, die teils durch gemischte Chöre und Quartette die Zuhörer erfreuten. Ganz besonderen Beifall errang sich ein kostümiertes Tiroler Quartett mit seinem Vortrag. Der ungetrübte Verlauf des Zusammenseins und die verlebten schönen Stunden dürften den Beteiligten noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Leider hatte die Veranstaltung sehr unter der Ungunst der Witterung zu leiden, denn der erhoffte Massen besuch blieb ihr dadurch fern. * — Die Stadtverordneten iverden sich in ihrer morgigen Sitzung mit der lebernahme des elektrischen Leitungsnetzes zu lefassen haben, da die S t a d t beabsich - igt, den Vertrieb der e l e kl t r i - chen Energie ab 1. Juli 1914, dem Zeitpunkte des Ablaufs des bisherigen Ver- träges mit der Sächsischen Elektrizitäts iefe- rungsgeftllfchaft in Oberlungwitz, in eigene Regie zu übernehmen. Hierzu ist mit dem Oberlungwitzer Werk ein für 30 Jahre geltender Vertrag abgeschlossen worden, der zunächst eine Herabsetzung der Strom preise nicht erbringen dürfte. Die Neuregelung macht auch die Anstellung verschiedener Be amten notwendig. * — Das Projekt einer Bade- anstalt, das vom Stadtrat bekanntlich schon längere Zeit verfolgt wird und schon zur Schaffung eines entsprechenden Fonds führte, soll, wie wir hören, demnächst greifbare Ge stalt annehmen. Die Platzfrage findet ihre Lösung auf einem nahe dem Bahnhof gelege nen Grundstücke. Mit der Schaffung einer Badeanstalt würde ein sehnlichster Wunsch der Bevölkerung erfüllt. * — Das R o f e n fe st des hiesigen Ro senvereins im Log«nhause war nachmittags durch die schlechte Witterung beeinträchtigt wor den, abends wir das Festlokal jedoch gut be sucht. Die Ausstellung dec Schnittrosen in dem hierfür besonders geeigneten Ausstellungspavil lon war wiederum hervorragend. Die in grün und weiß gehaltene Dekoration ließ die zahl reichen Rosen, unter denen sich wie immer einige besonders schöne Exemplare beenden, gut zur Geltung kommen. All« die kleinen und größeren Mitglieder der weitverzweigten Rosenfpmilie, Träger königlicher Namen, Stolz der Züchter und Freude der Blumenfreunde, standen dort zierlich geordnet in langen Rei hen, in Wirklichkeit eine Palrade von Königim nen. Eine besondere Annehmlichkeit war es, das: jede Blume ihren Namen trug, wodurch die Blumenkunde bei vielen Besuchern eine Be reicherung erfuhr. Die wohlgelungen« Aus stellung verdient alle Anerkennung und machte den Vereinsmitgliedern alle Ehre. — Das Konzert der Hauskapelle kam bei allgemeiner Zufriedenheit gut zur Geltung. l . Die Fußball abteilung des hiesigen Sportklubs „Sandow" faßte letzten Sonnabend einen bedeutungsvollen Beschlich: Anmeldung beim Verband Mitteldelltscher Ball spiel-Vereine. Der Vorsteher der Abteilung wurde beauftragt, in der nächsten Vereins sitzung einen dahingehenden Antrag zu stellen. Aus Zustimmung des Vereins wird mit Si cherheit gerechnet. Die schwierigste Frage dürfte die des Platzes sein, da der Sportplatz von „Sandow" nicht die vorschriftsmäßige Größe besitzt. Doch glaubt man, daß der Verband Erlaubnis zu Wettspielen erteilen wird. Die Abteilung ist deswegen zu diesem Beschluß ge kommen, weil die meisten der sogen, wilden Klubs in hiesiger Gegend keine Konkurrenten ä'ir die 1. Mannschaft von „Sandow" sind. Lehnten doch in letzter Zeit verschiedene Klubs Forderungen von „Sandow" ab. — Daß Sportklub „Sandow" auf allen Gebieten tüch tige Kräfte besitzt, zeigte wiederum dar gestrige Sonntag. Drei Mitglieder des Klubs beteilig ten sich in Chemnitz an einem vom Sportklub „Sachsen" veranstalteten leichtathletischen Mee ting. Hermann Röller konnte sich den 4. und Rudolf Grunert den 5. Preis im 100 Meter lauf erringen. * — Der I n t e r n a t i o n a l e n B a u- s a ch - A « s st e l l u n g in Leipzig stat.- teten gestern eine Anzahl Mitglieder des Haus besitzervereins und Arbeiter der Fmna Aug. Clauß einen Besuch ab, der zufriedenstellend verlief. * — Der Konzertinaklub Hüt te n g r u n d veranstaltete gestern unter ziem licher Anteilnahm« ein Sommervergnügen, zu dem auch Mitglieder von Bcudervereinen er schienen waren. * — Gestohlen wurde Sonnabend abend in der 9. Stunde vor dem Gasthaus „zur Zeche" ein Fahrrad Marke „Distanz" Nr. 13 007, von Nestler L Skadek in Reichenbrand gefertigt. Das Rad, das einen Wert von 165 Mark besitzt, hatte Vorbaulenkstange, schwar zen Rahmenbau und Freilauf. Sachdienliche Wahrnehmungen, die zur Aufklärung des Dieb- stahls führen könnten, erbittet die Polizei. * Oberlungwitz, 30. Juni. Da« gestrige Rosenfest des hiesigen Obst- und Gartenbauvereins übte trotz der schlechten Witterung eine große Anziehungskraft nicht nur auf die Einwohnerschaft, sondern auch auf die Bewohner der umliegenden Ortschaften aus. Die Räumlichkeiten des Gasthofs „zum Lamm" wiesen einen außerordentlich starken Verkehr auf und herrschte im Saal zeitweilig ein Gedränge, wie in einem „Nudeltops". Die Hohenstein-Ernstthaler Stadtkapclle leitete das Fest mit einer geschickt zusammengestellten Musik folge ein, die in exakter Weise zu Gehör gebracht wurde und die natürlich auch Baumgartners „Noch sind die Tage der Rosen" enthielt. Die Ausstellung selbst, diesmal von Herrn Gärtnerei- besitzcr Hermann Hertel geschmackvoll angeordnet, wies in dem hierfür sehr geeigneten Saalzimmer das übliche Bild auf. Eine hübsche Tannenlaube gab einen wirkungsvollen Verkaufsstand ab, während eine Dekoration von Blatt- und Zier pflanzen daS Bild noch verschönte. Neben einer sehr reichhaltigen Kollektivausstellung der Mitgliedet waren u. a. Rosen folgender Mitglieder ausgestell, worden: Bruno Nobis, Max Schindler, C. G. Hillig Adolf Fischer, Robert Herold, Otto Päßler, Erhard Hoermann, Louis Mehlhorn, Otto Kunze, LouiS Müller, Restaurateur Zschockelt, Max Lud wig, Paul Schwalbe, Otto Nitzsche, Hermann Kunze, Louis Klötzer, Richard Meier, Georg Mugler, Johann Henny und Herm. Hertel. Trotz der für Rosen ungünstigen regnerischen Witterung waren eine Anzahl sehr hübscher Exempsare vertreten, die den Raum mit betören- rem Duft erfüllten. N. a. waren folgende Sorten vertreten: Solei! d' or, Madame Caroline Testout, Pharisäer, Gruß an Teplitz, Kaiserin Augusta Viktoria, Etoile de France, Baron Rothschild, Franziska Krüger, Lyon, Mildet Grand, General Washington, Frau Carl Druschky, Kaiser Wil helm ll., La France, Louise Odier, John Laing, Madame Ravary, Alice Roosevelt, Morgentau, Entente cordiale, Tausendschön, Clara Pfitzer, Crimson Rambler rc. — Der rührige Verein hat mit seiner Ausstellung wiederum den Nachweis erbracht, daß er sich die Rosenpflege und -Zucht sehr angelegen sein läßt, und dürste der starke Besuch der Veranstaltung, der besonders auch während des Balles herrschte, der beste Lohn für die aufgewendete Mühe sein. Ic. Oberlungwitz, 30 Juni. Die Freiwillige Turnerfeuerwehr hielt Sonnabend abend eine Hauptübung ab, die trotz der anstrengenden Ar beit bei dem am frühen Morgen stattgefundenen Klugeschen Brande zur vollen Zufriedenheit des Kommandos und der Branddirektion ausfiel. Während der Uebung wurde einer in der Nähe wohnenden älteren Frau, die durch Sturz von der Treppe eine fnicht unbedeutende Verletzung erlitten hatte, von den Sanitätern Emil Rothe und Ernst Wolf die erste Hilfe zuteil. Nach An legung des Notverbandes nahm die Frau ärzt liche Hilfe in Anspruch. — In der nachfolgenden Hauptversammlung sprachen die Herren Brand direktor Fabrikant Härtel und Hauptmann Opper mann der Wehr ihre Anerkennung über den guten Verlauf der Uebung aus, die von inten- siver Arbeit der Zugführer bei den zngsweisen Uebungen Zeugnis ablegte. Ganz besonders wurde der bei der Wehr stets anzutreffende kameradschaftliche Sinn heroorgehoben und seine Pflege auch fernerhin empfohlen. Nachdem noch verschiedene Angelegenheiten, das Feuerlösch wesen betr., besprochen worden waren, verlebten die Mitglieder der Wehr noch einige Stunden kameradschaftlichen Beisammenseins. b. Oberlungwitz, 30. Juni. Sonnabend nach mittag stürzte plötzlich nahe dem Postamt im unteren Ort ein vor ein Rüsdorfer Mühlenfuhr- werk gespanntes Pferd um und fiel auf einen Handwagen der Frau S., der fast völlig zer trümmert wurde. Das Pferd war einem Schlag anfall zum Opfer gefallen und mußte tot bei seite geschafft werden. b. Oberlungwitz, 30. Juni. Nachdem bereits vor einigen Tagen eine Kuh des Gutsbesitzers Hermann M. sich Fremdkörper eingefresscn hatte und abgeschlachtet werden mußte, passierte am Donnerstag ein Gleiches einem wertvollen Rind des Gutsbesitzers R, das einen Nagel und eine Haarnadel eingefressen hatte und deshalb abgc- schlachtet werden mußte. * Oberlungwitz, 30. Juni. Ein noch unaufgellärter Vorgang ereignete sich vor ca. 14 Tagen auf dem Felde d-rs Herrn Gutsbe sitzers August Löbel hier an der Herrmann- stratze. Von einem Roggenfelde war ein ca. 30 Zentimeter breiter Streifen in einer Höhe von eftva 30 Zentimeter — fast schnurgerade — abgeschnitten (wie mit einer Schere) bezw. abgebissen worden. Irgendwelche ausfällige Spuren wies das Feld sonst nicht auf, so daß schon ein müßiges Gerede von Geistern und Geislerarbeit entstaub. — Unser Bries- kastenon'el, dem die Angelegenheit unterbreitet wurde, teilte den Sachverhalt dem Landwirt scha tlichen Kreisverein im Erzgebirge mit, der nach Lage der Sache urteilte, daß es sich in dem fraglichen Falle wahräheinlich um Wildschaden, verirrsacht durch Hasen, handelt. Der Hase ist imstande, sogar junge Stämmchen abzubeißen und die Bißfläche erscheint dann vollkommen glatt im Gegensatz zum Kaninchenbiß. Daß durch I n- sekten ein solcher Schaden verursacht wird, wurde ft ihcr angenommen, läßt sich a. . heute nicht mehr aufrecht erhalten. — Dicft Ansicht bat viel Wahrscheinlichkeit für sich, da schon wiederholt in diesem Jahre über Schäden ähnlicher Art, angorichtet durch Hasen, an uns berichtet wurde. h. Gersdorf, 30. Juni. Dec Naturheil- verein hat in diesem Jahre Pech mit seinen Veranstaltungen. Nachdem schon die letzte Ver anstaltung infolge ungünstiger Witterung aus- fallen mußte, ist nun auch das für gestern angesetzt gewesene Sommerfest total verregnet. Die in der Halle veranstaltete Rosenschau konnte deshalb auch nicht zur Geltung kom men, ebenso mußten Illumination und Feuer iverk ausfallen. Das Fest wird vermutlich zu gelegener Zeit eine Wiederholung finden. k. Gersdorf, 30. Juni. Sehr unter der Un gunst der Witterung zu leiden hatte das gestrige Schützenfest der Waldschlößchen-Schützen, doch nahm die Veranstaltung den vorgesehenen pro grammäßigen Verlauf, der ans Zapfenstreich und Musikprobc am Sonnabend und Preisschießen am Sonntag bestand. y. Gersdorf, 30. Juni. Die hiesigen Militärvereine und die der Nachbarorte nah men gestern an den Jubiläumsfestlich'eiten des Militärvereins 1 in Lugau teil. k. Langenberg, 30. Juni. Am Sonnabend unternahm das Personal einer Chemnitzer Fabrik einen Ausflug nach hier; im Restaurant „Fichten- thal" wurde Einkehr gehalten. Auch am gestrigen Sonntag hatte sich der Verein „Frohsinn" au« Chemnitz zu einem längeren Aufenthalt nach hier begeben, wo er von dem rührigen Wirt, Herrn Wagner, aufs beste bewirtet wurde. Der Verein kehrte über Wüstcnbrand nach Chemnitz zurück. X Meinsdorf, 30. Juni. Der Limbacher Verein „Frohsinn" veranstaltete gestern im hie sigen Gasthof ein Sommerfest, an dem auch Mitglieder verschiedener eingeladencr Vereine teilnahmen. Die Veranstaltung nahm einen harmonischen Verlauf.