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ftlt! Ns. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, MiMbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, - Lugau, Langenberg. Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf re. Nr l49. Dienstag, den 1. Juli 1913 Fernsprecher Nr. 151 -r : : LL 6 r^l -:4 .l- t-'i ll/n »6 Der „Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger» erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bet freier Lief«»«« «ns Hau« MA. btt«, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.W, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.60. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postonstalten und die Landdrirfirilger entgegen. Au eilagr erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt». — Anzeigengebühr fiir dt« Sgrfpallene Korpuszrile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15Pfg.; tm Aeklametril dtr Zeile 00 Pfg. Dir rgespaltene Zeile im amtlichen Teil SO Pfg. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinend« Nummer bis vormittags 10 Uhr, gröbere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bet Wiedecholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebrnrn Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich GGGGDDDDDDDDDDDDDTDDDDDTDDDDEDDDGDDDDDDD die Redaktion nicht verbindlich. DDDGDDDDDGDDDDDDVTDTGVTDDVDGGD G S ErV MGGGGS s-hnstr-b- s. 40. Jahrgang . , t- :iN: ' TageSgeschichte Sö«i, Friedrich August gegeu die Retch»ver«ögen»zvwuch»fte«er. Wie verlautet, hat sich König Friedrich August nicht nur bei früheren Gelegenheiten, sondern auch noch in neuerer Zeit energisch gegen die Reichsvermögenszuwachssteuer aus gesprochen und sich immer auf den Standpunkt gestellt, den das sächsische Finanzministerium von Anfang an in dieser Frage eingenommen hat. Diese Tatsache gewinnt an Interesse, nachdem die Mehrheitsparteien des Reichstages sich doch noch trotz des Protestes, der in Sach sen und in den anderen Bundesstaaten laut geworden ist, auf die Reichsvermögenszuwachs steuer geeinigt haben. Sie beweist aber, daß zwischen dem König und seinen verantwort lichen Ratgebern in dieser für die finanzielle Selbständigkeit der Bundesstaaten so wichtigen Frage völlige Uebereinstimmung geherrscht hat und noch herrscht. Der Prinz vs« Wales tritt am heutigen Montag eine Reise nach Deutschland an. Es handelt sich hauptsächlich uin einen Besuch in Neustrelitz. Der Prinz wird der Großhevzogin-Witwe Augusta Karoline von Mecklenburg-Strelitz, die am 19. IM ihren 91. Geburtstag feiert, die Glückwünsche seiner Eltern überbringen. Die Großherzogin- Witwe ist das älteste Mitglied der englischen Königsfamilie und das letzte Enkelkind des Königs Georg N. von Großbritannien und Irland. Ihr Vater war der 1850 verstorbene ehemalige Vizekönig von Hannover, Herzog Adolf von Cambridge. Ueber d«S Rotgesetz zu« MilitSrstrufgesetzbuch, das der Reichstag forderte, hat unmittelbar nach Schluß der Plenarsitzung am Sonnabend eine Konferenz zwischen Kriegsminister von Heeringen, dem Generalleutnant von Wachs, dem Unterstaatssekretär im ReichK.änzleramt Wahwchafse einerseits und den Abgz. Prinz Schönoich-Carolath, von Calcker und Gröber stattgejunden. Die Abstimmungen um heutige« Moutug bringen vielleicht noch Aenderungen an der bisher' m Gestalt der Wehr- und Deckungs- Vorlagen. Der sozialdemokratische Antrag au° Aufnahme der Steuerpflicht der Fürsten in das Gejetz wurde infolge eines Versehens der Zen trumspartei angenommen. Der Beschluß er fährt daher voraussichtlich noch eine Korrektur. Zur Stempelsteuer Mill ein Antrag die Ver anlagung der Anteile von Gesellschaften anders, als in zweiter Lesung vorgesehen worden war, geregelt wissen. Es ist auch nicht ausgeschlos- en, daß der AnUrag aus Genehmigung aller sechs geforderten Kavallerieregimenter, von denen in zweiter Lesung bekanntlich die Hälfte gestrichen worden war, noch zur Annahme gelangt. Die AuSlundd-eutsche« uaö der Wehrbeitrag. An freiwilligen Beiträgen zu den Kosten der Heeresverstärkung sind, wie die .Nordd. Allg. Ztg." mitteilt, von der deutschen Kolonie in Antwerpen im ganzen 350 811,31 Mk. bei der Reichshauptkasie eingegangen. Zur Aufhebung der ReichSwertzuwachSfteuer schreibt der „Tag": Aus den Erträgen der be stehenden Wertzuwachssteuer erhielten bisher das Reich 50 Prozent, die Einzelstaaten 10 Pro- zent und die Gemeinden 40 Prozent. Nach den Reichstagsbeschlüssen kommt vom 1. Juli d. I. der Anteil des Reiches nicht mehr zur Erhebung. Um die Gemeinden nicht zu schä digen und die Einzelstaaten für die Erhebung zu entschädigen, bleibt bis aus weiteres die andere Hälfte bestehen, aber die Einzelstaaten und die Kommunen Schalten die Ermächtigung, ihrerseits durch die Gesetzgebung bezw. durch Ortsstatute diesen noch bestehenden Teil außzu- h«b«n oder nach ihren Verhältnissen und Be dürfnissen umzugestalten. Poiucaree „H die roziulifte«. Die sozialistische Gemeindeverwaltung von Toulouse hat nach dem Beispiel der sozialisti schen Stadtvertretung von Brest sich geweigert, den Präsidenten Poincaree gelegentsich der Herbstmanöver zu empfangen und erklärt, sie werde von dem Präsidentenbesuch in keiner Weise Notiz nehmen, da der Präsident der Republik aus seiner Reise von dem Minister präsidenten Barthou und dem Kriegsminister Etienne begleitet sein würde, die Haussuchun gen gegen die Sozialistensührer angeordnet und Kundgebungen gegen die dreijährige Dienstzeit untersagt hätten. Sollte der Präsident gleich wohl Toulouse berühren, so wird er dort von der Bevölkerung ebenso freundlich empfangen werden, wie seinerzeit in Brest. Da» Gespenst der Deutsche« Invasion spukt noch immer in den Köpfen der Fran zo'en. Der frühere kommandierende General Godart richtete an die Regierung einen offe nen Brief, in dem er heftige Vorwürfe wegen des angeblich ungenügenden Schutzes der Ost grenze aussprach. Denselben Gedanken sprach neulich schon der sozialistische Parteiführer Jaures aus. De» valkanrStsels Löf««« wird am heutigen Montag auf Grund des Beschlusses der serbischen Skupschtina erwartet. Es müßte mit dem Kuckuck zugehen, wenn es nicht zum Frieden käme. Rußland ist Serbien soweit wie möglich entgegengekommen undfor dert jetzt energisch Gehorsam. Rumänien droht, seine Truppen marschieren zu lassen, wenn Bulgarien nicht endlich sich manierlich zeigt. Serbien und Bulgarien sind strategisch und finanziell aus gepreßt wie eine Zitron-« da kann ihnen nach menschlichem Ermessen nichts anderes übrig bleiben, als Frieden zu machen. Ser LMArlsAstliche Verein in SherlnnM hielt gestern nachmittag im Postgasthaus seine Hauptversammlung ab, die trotz des schlechten Wetters gut besucht war. Herr Vorsteher E n- gelmann begrüßte die Erschienenen und erteilte sodann dem 2. Vorsteher, Herrn Schul direktor Dc. Gryfchopp, das Wort zu verschie denen Eingängen. U. a. kam ein Schreiben des landwirtschaftlichen Kreisvereins im Erz gebirge zur Verlesung, worin der Wunsch aus gesprochen wird, daß die Landwirtschaft im allgemeinen größeren Wert auf eine vermehrte Kälberaufzucht legen möchte, damit die Vieh bestände sich erhöhen. Von verschiedenen Fut termittelofferten nalM man Kenntnis, ebenso von einer Entscheidung des Oberverwaltungs gerichts in Sachen der Milchregulative, die einen Fettgehalt der Milch von mindestens 2,8 Prozent vorschreiben. Ein Chemnitzer Händ ler hatte unverfälschte Milch, die aber nur 2,6 Prozent Fettgehalt hatte, auf den Markt ge bracht, wofür ihn der Stadtrat mit einer Strafe belegte, die vom Land- und Oberlandesgericht bestätigt wurde. Das Obervorwaltungsgerick: hat indessen das UNeil aufgehoben, weil die Bestimmungen des Regulativs nicht immer aus führbar seien, da es Tiere gibt, die trotz guter Fütterung keinen hohen Fettgehalt der Milch liefern. Hieraus erhielt Herr Landwirtschaftslehrer Braun aus Chemnitz das Worc zu seinem Vortrage über die „Entstehung und Gewinnung -er Milch", wobei er etwa folgendes aushihrte: Die Milchwirtschaft, wie sie heute in Deutsch land betrieben wird, ist noch nicht sehr alt. Früher hielt man an den alten Ueberlftferun- gen fest und konnte infolgedessen an eine ra tionelle Betreibung der Milchwirtschaft nicht gedacht werden. Erst in den 60er und 70er Jahren trat hier Wandel ein. 1871 kam Benno Martini mit einem neuen Verwettungs system auf den Markt und wache dadurch ftir die Landwirtschaft eine völlige Umwälzung hervor. Erst seit 50—60 Jahren besteht denn auch eine rationellere Milchverwertung. Der süddeutsche Brandl, dec erste Erfinder der Zen trifuge, legte die Grundregeln für eine bessere Verwertung der Milch und 1872 verbesserte der braunschweigische Ingenieur Lew Kd diese Zen trifuge, während 1875 in Bremen bereits die erste Molkerei gegründet wurde. Später l>at das Ausland, besonders Schweden, wertvolle Verbesserungen getroffen, die u. a. ein Fabri» kant de Laval weiter ausgebaut hat und die heute noch in dem Alfa-Laval-System zum Ausdruck kommen. Die Gelehrtenwelt hat sich später ebenfalls der Milchwirtschaft angenom men, so schuf u. a. Professor Soxleth sein Kinderinilchfystem. Ursprünglich war die Milch nur die Nahrung für das junge neugeborene Tier, sie enthält alle die Stoffe, die für das Wachstum der jungen Tiere notwendig sind. 87,5 Prozent der Milch sind Wassetc, der Rest setzt sich aus organischen und unorganischen Stoffen zusammen. Eiweiß, Fett und Kohlen- ydrate, die wichtigsten Bestandteile der Milch, bilden die organischen Stoffe. Besonders der Eiweißstofs ist der nahrhaftere Teil. Daß der sogen. Käsestoff bei der Ernährung gerinnt, ist wenig vorteilhaft, läßt sich aber infolge der Säure des Magens nicht vermeiden. Im all gemeinen enthält die Milch 2,5 Prozent Käse stoss, der bei Milch unsscer Rinder in großen Flocken gerinnt und deshalb für Säuglinge schädlich ist. Reine Muttermilch enthält nur 0,5 Prozent und gerinnt infolgedessen zu den feinsten Flöckchen. Fett enthalt die Milch durchschnittlich 3,4 Prozent; das NiederungS- vieh liefert einen geringeren Fettgeha't der Milch; dafür aber eine erhöhte Quamität Milch. Es liegt oft am Vieh selbst, daß das ein« Tier mehr, das andere einen geringeren Fettgehalt der Milch besitzt. Die Nahrung des Viehs kommt erst an zweiter Stelle hierfür in Frage; sie ist für den Fettgehalt nicht aus- scylaggebend. Es ist deshalb ungerecht, wenn Stadtverwaltungen Regulative aufstellen, die einen bestimmten Fettgehalt fordern. Der dritte wertvolle Stoss sind die Kohlehydrate, die Zuckermengen enthalten. Die unorganischen Stoffe der Milch, die mineralischen Salze, Hel en den Knochenaufbau des Tieres verstärken. Di° Milch der Rinder nach einer soeben statt gefundenen Geburt enthält 15 Prozent Albu min, eines der wertvollsten Bestandteile der Milch, gegenüber 0,5 Prozent bei normalen Tieren; infolgedessen ist diese Milch von erhöh ter Nährkraft. An Hand von Zeichnungen er läuterte der Redner die Entstehung der Milch, die das Verdauungsprodult der Zellen in den Drüsenbläschen darstellt und durch weiteres Wachstum zu dem bekannten Produkt heran gebildet wird. Ein großes Kuheuter besteht aus Millionen von Verdmungsbläschen, die durch das Blut die nötige Zufuhr erhalten. In normalem Zustande kann ein Euter nur bis 3 Liter Milch fassen, es muß desljalb an genommen werden, daß die größere Meng« der Milch erst während des Melkens entsteht, bezw. herangebildet wird, ein Vorgang, der durch aus erklärlich ist, da der Blutumlauf sehr 'chnell ist. Die Gewinnung der Milch durch oas Melken behandelte der Redner sodann in seinem weiteren Vortrag«. Die elektrischen Melkapparate sind zwar ziemlich gut und auf der Höhe, aber nicht überall angebracht. Wir kennen drei Arten der Handmelkerei, das Faust-, Knebel- und Streichmellen. Vom hy gienischen Standpunkt aus ist das erstere Sy stem das gesündeste, während die beiden an deren Arten durchaus zu verwerfen sind. Euter entzündungen usw. entstehen zumeist infolge falschen Melkens durch eingebogenen Daumen usw. Das Streichmelken unter Anwendung der ganzen Faust ist die beste Art des Melkens. In der Schweiz und im bayerischen Allgäu wird überhaupt nicht anders gemolken, „kne beln" kennt man dort nicht, sondern nur „fau steln", und ist dies dein Tiere und der Milch am ehesten dienlich. Jede Milch enthält Bak terien, die auf letztere Art gewonnene am we nigsten. Die ersten Mellstriche werden ani zweckmäßigsten in eine alte Konservenbüchse ge lassen und die hierin enthaltenen vermehrten Bakterien durch Lysol oder ein anderes Des- insek ionsmittel gebötet. Reinhaltung des Euters und Sauberkeit der melkenden Person sind Vor bedingung für eine saubere und einwandfreie Milch. Am zweckmäßigsten legen die Melker bei der Arbeit einen weißen Kittel an, ähnlich den Malerkitteln, jedoch ohne Aermel. Nach dem Melke» eines Tieres muß eine Waschung der Hände stattfinden, bevor das nächste Tier gemolken wird- Als Melkgesäße soll man nicht gelötete Gefäße benutzen, da ost in der Lötung kleine Hohlräume entstehen, in denen sich die Käsetropfen festsetzen, die dann nur schlecht wieder fortzubringen sind. .Holzgefäß« reinigt inan am zweckmäßigsten mit gelöschtem Kalk. Das Sonnenlicht ist der beste Disinfott« für alle Gefäße, es tötet die Batterien sicher und kostenlos. In den Ställen Der Tiere vernichten sich die Gase und bewirken, daß die Milch in vielen Fällen mit Stallgevuch behaftet wird. Durch Schaffung eines großen Ausgußbeckens in größeren Ställen, wodurch die Milch ohne groben Aufenthalt im Stall an die frische Luft. geführt wird, läßt sich der Geruch ver meiden. Durch die Maschen eines Seihetuches stießen die Bakterien mit ab, angebracht ist die An chaffung von Wattefiltevn., die pro 1000 Stück nur 1 Ms. kosten und sehr zur Reinlich keit der Milch beitragen. Die Milch ist die Hauptnahrung der Heranwachsenden Ratton und als solche verdient sie erhöht« Aufmerk samkeit der milchproduzierenden Kreise. Die Unterüchung der Milch auf ihren Ftttgehflt ist sehr wertvoll auch für die Futterzumessung der Tiere, während die Feststellung des spezi fischen Gewichts eine große Rolle bei der Er kennung von Fälschungen spielt. Die Bestim mung des Fettgehalts auf opiischem Weg«, durch Einfüllung in Zylinder und Messung des gebildeten Rahms rc. ist nur sehr ungenau und hängt viel von der Temperatur ab. Die Messung der Milch durch einen Milchfettmesser oes Professors Fesser ist ebenfalls nur unge nau; sie geschieht durch Beigabe von Wasser und Verdünnung der Milch. Profiessor Dr. Gerber Zürich hat mehrere Methoden der Felt- bestimmung aufgestelkt, die gewisse Vorteile ha ben, die Redner an Hattd von Apparaten er läuterte. Je 10 Kubikzentimeter Aether und Alkohol, sowie einige Tropfen Natronlauge, üc durch Schütteln gemischt werden, werden hiernach mit 10 Kubikzentimeter Milch in einer Röhre zusammengvfllllt und in ca. 40 Grad hep em Wasser erwärmt. Der Fettgehalt ändert sich dann ab und läßt sich leicht fest- stellen. Im Gegensatz hierzu fielst die säure freie Method«, ebenfalls des Professor Gerber, dessen Apparat hierzu insgesamt nur 22 Mk. lostet und sehr zweckmäßig ist. Die Experi- mente, die völlig giftlos sind und sich von jedem Landwirt leicht ausführen lassen, riefen großes Interesse hervor. Die Bestimmung der Säure in der Milch läßt auf das Akter der Milch schließen. Frische Milch hat 7 Säure- grade, 2 Tage alte über acht Grade; durch Kalilauge, dem ein Farbstoff beigegeben wird, lätz. sich das leicht feststellen. Die Milch nimmt in solchen Fällen einen rötlichen Schimmer an, der bei normaler Milch 7 Grade aus- macht, bei älterer Milch entsprechend mehr und so orn Säuregehalt erkennen läßt, was beson ders fiir Molkereien wertvoll ist. Eingehend verbreitete sich der Redner sodann über die Bestimmung des spezifischen Gewichts, wo durch Fälschungen, die durch Beigabe von Wasser oder Magermilch herrühren, leicht er- lemwar sind. Durchschnittlich ist die Milch pro Liter 33 Gramm schwerer als das Was ser. Nach dem neuen Reichsviehseuchengesetz 'allen unter den Begriff Sammel Molkerei alle Landwirte, die außer der eigenen auch noch Milch anderer Gehöfte verkaufen. Ein solcher Landwirt muß Sterilisierapparate haben, die bei Ausbruch einer Seuche zur Prüfung der Milch dienen Die Apparate müssen bis 1. Dezember d I. angeschafft worden sein. Nach einigen weiteren Experimenten schloß der bei- f illig aufgenommene Vortrag, wofür dem Red ner durch den Vorsitzenden noch besonders ge dankt wurde. Dem Referat folgte sodann noch eine urze Aussprache. Herr Fabrikbesitzer Louis Bahner, der e.annttich auch eine Gutswirlschoft besitzt, empfahl d«n Beitritt zu einem Milchkontroll- r erein, der f ir jeden Produzenten von gro- sein Vorteil ist; hierdurch erübrigt sich die Anschauung von Apparaten rc. — Als letzter Redner enrpfta^ H«rr Gutsbesitzer K r e tz s ch m a r oen Beitritt zum 'Pfaffen Hainer Verein, dem schon eine An,zahl Land wirte des Ortes angehören.