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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130625
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-25
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.06.1913
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Sommer haben das Petroleummonopol, die Konkurrenzklausel und das in der Kommission bereits gefallene Kinderfaugflaschengefttz. Die Reichstagssession wird auch dieses Mal wieder nur vertagt und nicht geschlossen werden, um zu verhüten, daß die viele KommWonsarbeit an den unerledigt bleibenden Gesetzentwürfen zwecklos vertan ist. Aur ReichStagSerfatzwahl i» Dre-Hen-Neustadt wird berichtet: Wie verlautet, wird in dem durch den Tod des sozialdemokratischen Reichs tagsabgeordneten August Kaden freigewordenen vierten sächsischen Reichstagswahlkreise von der fortschrittlichen Volkspartei der Rechtsanwalt Köppel-Dresden, der bei der letzten Wahl be reits kandidierte, wieder als Kandidat ausge stellt werden. Bei der letzten Reichstagswahl haben in dem Wahlkreise Dresden-Neustadt die Nationalliberalen für den freisinnigen Kandi daten gestimmt. Ob die Nationalliberalen diesmal wieder den freisinnigen Kandidaten unterstützen werden, wird voraussichtlich davon abhängen, in wie weit die Fortschrittliche Volkspartei bei der nächsten Reichstagswahl in Dresden-Altstadr für den nationalliberalen Kandidaten eintreren ivivd. Von konservativer Seite wird wahrscheinlich der Mittelständler Glasermeister Wetzlich, Stadtverordneter in Dresden, ausgestellt werden. Ueber den sozial demokratischen Kandidaten herrscht noch Un klarheit. DaS amtliche Wahlergebnis der ReichstagS- ersatzwahl in Waldeck ist wie folgt sestgestellt worden: Amtsgerichts rat Vietmeyer-Buvgdorf (Wirtsch. Vgg.) er hielt 6327, Dr. Friedrich Naumann-Schöne- oerg bei Berlin (Fortschr. Vpt.) 6593 Stim men. Naumann ist somit gewählt. Bei 14 205 Wahlberechtigten wurden 12 920 gültige Stim men abgegeben; zersplittert waren 23 Stimmen. Der Grohblock in Bade«. Der außerordentliche Parteitag der Sozial demokratie Badens hat am Sonntag in Frei- burg das von den Vertrauensmännern abge schlossene Abkommen mit den Nationalliberalen und der Fortschrittlichen Volkspartei einstim mig gutgeheißen. Damit ist der Großblock stir den zweiten Wahlgang in Baden gesichert. Der GonvernementSrat in Dentsch-Ostafrila wurde zu seiner soeben begonnenen Tagung mit einer Rede des Gouverneurs Schnee er öffnet, die einen Ueberblick über die Entwick lung der Kolonie in der ersten Hälfte dieses Jahres gab. Die Entwicklung der Plantagen- wie der Eingeborenenwirtschast Ivar danach sehr günstig, die Ausfuhr aus der Kolonie hob sich bedeutend. Jin Norden des Schutz gebietes wurde unter Aussicht des Gouverne ments ein Mehzuchtverein gegründet. Durch Wassererschließung würde man Raum für wei tere Viehfarmen am Meru gewinnen. Die Rinderpest wird erfolgreich durch Serumimp fungen bekämpft und gehr erfreulich zurück. Nach dieser Ansprache nahm der Gouverne- mentsrat den Entwurf über die Bildung eines Landesrats nach dem Muster von Deutsch- Südwestaftika an, wodurch auch Ostafrika innerhalb bestimmter Grenzen Selbstverwaltung erhält. Es wurde ferner ein besonderer Eisen- bahnrat gegründet und eine Pflanzenschutzver ordnung angenommen. Die Vorlage über weitergehenden Wildschutz wurde unter Ver schärfung der Bestimmungen zum Schutze des weiblichen Wildes und unter Beschränkung der Abschußzahl der jagdbaren Tiere angenommen, nachdem der Gouverneur die Untersuchung der gegen bekannte fremde Jäger von der Ver- sammlung erhobenen Beschuldigungen zugesagr hatte. Pomcarees Londoner Fahrt. Der Präsident der Republik Frankreich, Herr Poincaree, verließ in der Begleitung des Mi nisters des Auswärtigen, Pichon, am Montag mittag Paris und traf nachmittags in Cher bourg ein. Am heutigen Dienstag früh tritt der Präsident den unangenehmeren Teil der Reise an, die Fahrt über den Kanal, die er auf dem Panzerkreuzer „Courbet" zurücklegü Die Fahrt über den tückischen Kanal ist schon manchem Vorgänger des Herrn Poincaree ver- lMignisvoll geworden und hat ihn in seekran kem Zustande an das Ziel seiner Reise ge führt. Hoffentlich ist Herr Poincaree Seebär genug, um sich hei seiner Ankunft in Ports mouth, wo er mittags eintrifft und vom Thronfolger empfangen wird, in voller Würde präsentieren zu können. Um halb fünf Uhr nachmittags erfolgt die Ankunft in London. Der Besuchsaufenthalt daselbst dauert bis zum Freitag. Während der Abwesenheit Pichons führt der französische Ministerpräsident Barthou vertretungsweise die Geschäfte des Auswärtigen. Neve Kundgebungen gegen die dreijährige! Dienstzeit fanden in Brest und Verdun statt. Daß an den Kasernen große Plakate mit der Auffor derung zum Protest gegen die Verlängerung der Dienstzeit angeschlagen werden, kommt in jedem Garnisonort Frankreichs vor. In Mar seille zündeten die Äntimilitaristen Heuschuppen der Militärverwaltung an. Der MaroHo-Feldzug der Lpauier ist andauernd der Anlaß leidenschaftlicher Pro teste der einheimischen Bevölkerung. In Barce lona, dem Hauptlager der Revolutionäre, fan den Straßcndemonstrationen statt, gegen die die Polizei init blanker Waffe vorging. Die De monstranten antworteten mit Revolverschüssen. Es end'pann sich eine regelrechte Schlacht, bis es den Polizisten gelang, die Straßen zu räu men. 30 Personen wurden verletzt, 25 ;>er- Imftel. verMche» m» Sächsisches. * — Johannistag. Die Sonne hat den höchsten Stand im Jahre erreicht, der Jolwnnistag ist da, die Sonnenwende. Und während die Sensen für die Ernte geschärft werden, rauschen die Tage langisam dahin, dem Herbst entgegen. Der geheimnisvolle Jo hannistag läßt auch heute noch auf Bergen und Kuppen manches lodernde Feuer, beson ders in Süddeutschland, wie in grauer Vor- zeit aufleuchten, das Heil und Segen bringt allen, die sich ihm nahen. Unsere Landbevöl kerung wird eine nüchterne genannt, sie muß bei den heutigen Zeiten scharf rechnen; aber gerade die Johannistags-Legenden beweisen, daß ihr der Sinn für die tiefe Volks-Poesie noch lange nicht abhanden gekommen ist. Den Sonntagskindern ist der 24. Juni besonders gnädig; wenn sie gut und brav sind, finden sie die blaue Mume, die ihnen die Pforte zu allen Glücks- und Schatzkammern öffnet. In der duftenden, vom magischen Licht der Glüh würmchen erleuchteten Johannisnacht steigen auch die in der Erde vergrabenen Schätze zu tage, aber nur Menschen mit reinen, selbst losen Herzen können das Gold schauen. Und da das Kräutlein Zufriedenheit heute nur 'pärlich sprießt, werden das Johannisgold kaum viele schauen, obwohl es auch bei einer nicht geringen Vermögens-Zuwachssteuer gern genommen würde. Das Stadtvolk kümmert sich wenig um den alten frohen Tag, im Ge räusch des Arbeitslebens ist die Erinnerung an ihn vergangen. Aber zwischen Wiese und Wald, zwischen Berg und Tal, da breitet sich sein Zauber aus. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 25. Juni: Südwestwinde, wolkig, zunächst warm, später Abkühlung, zeitweise Regen und Gewitter. * — Die schöne Sitte der Grä - bersch m ü ckung , die am Johannistage im ganzen Sachsenlande herrscht, wird auch bei uns fleißig geübt. Schon am Sonntag und gestern sah man viele hinauswandern zu der Stätte des Friedens, um den stillen Schläfern ihr Gedenken zu übermitteln und die Hügel mit lebendigen blühenden Kränzen zu schmücken. Ein schöner tiefer Sinn: das Todesgrauen überdeckt vom sommerlichen Leben. * — A u s s ch c i d u n g s t u r n e n. Ani Sonntag fand in Chemnitz ein Ausscheidungs turnen ß r das 12. Deutsche TuicnW in Leip zig statt. An dem Turnen beteiligten sich Turner der umliegenden Gaue. Angetreten waren 41 Mann für den Zwölfkampf und 198 für den Sechskampf. Des Wetters Ungunst wegen mußten sowohl die Geräte- als auch oie volkstümlichen (leichtathletischen) Hebungen in den schönen, für diesen Fall außerordentlich gut geeigneten Hallen der Sportplatzgefellfchaft Chemnitz-Allendorf abgehalten werden. Das Turnen begann unter Leitung des Herrn Oberlehrers Stein mit allgemeinen Freiübun gen, denen sich unmitte'bar das Wetturnen anßhlvß. Die Witterungsverhältnisse wirkten naturgemäß zum Teil ungünstig auf den Aus fall der Hebungen ein, doch konnte man hier und da manch prächtige Leistung sehen, so daß die Hoffnungen für Leipzig als gute an zusehen sind. Im Sechskamp; wurde u. a. Arno Ludwig-Grüna mit 88 Punkten 7., Willtz Geipel-Oelsnitz 9. und Bruno Thost- Grüna 13. Im Zwölfkampf erzielte u. a. Ernst Wolf vom Turnerbund-Hohenstein-Ernstthal 97^ Punkte und Albin Müller-Rußdorf 88 Punkte. Diese Turner können sich an den Wettkämpfen in Leipzig beteiligen. * Hohenstein-Ernstthal, 24 Juni. Bei der heute abend 8 Uhr auf dem alten Fried- Hofe der St. Trinitatis-Gemeinde stattfindenden Johannisjeier wird neben dem Kirchenchor auch der Posaunenchor des Jünglingsvereins Lieder erklingen lassen. * — Kranzniederlegung. Die Stadtgemeinde Hohenstein-Ernstthal ließ heute auf dem Reiffschen Erbbegräbnis einen Kranz niederlegen, der auf der in den Stadtfarben gehaltenen Schleife folgende Inschrift trug: „In dankbarer Erinnerung an Frau Marie Emilie Reist. Die Stadtgemeinde Hohenstein- Ernstthal." * — Ein ruhiger Geschäfts gang ist zurzeit in der Deckenwebbranche an zutreffen, wofür zu einem Teil auch die Wir ren auf dem Balkan beitragen dürften. Die Lage in waschechten Decken ist schon seit Mo naten überruhig und hat einen Tiefstand er reicht, wie er seit Jahren nicht anzutrefftn war. In einzelnen Betrieben sollen bereits Arbeiterentlassungen stattgefunden haben. f.— Vortrag i in N a t u r h e i l v e r- e i n. Vor einer großen Anzahl Zuhörer hielt gestern abend in der Vereinshalle der Natur- heilkundige und Mitbegründer der Vereins anlagen Herr Hüttl-Chemnitz einen Vortrag über „Herzleiden und ihre Folgen". Zum bes seren Verständnis seiner Ausführungen erklärte er unter Zuhilfenahme einer Orientierungstaftl das Herz und die Beschaffenheit der angren zenden edlen Teile des menschlichen Körpers. Er bezeichnete das Herz als den Motor, der die ganze Maschinerie des Menschen intakt hält und regelt, gewissermaßen als Grundform des ganzen Atmungssystems. Die hauptsächlichste Arbei. ha^e die linke Herzkammer zu bewäl tigen, die rechte ersetze nur einen Teil der Ar beit, weil durch sie das blaue sogen, venöse Blut, fließt. In 55 Sekunden bewältige das normale Herz den einmaligen Kreislauf des Blutes durch den ganzen Körper; durch diesen ungeheuer schnellen Durchfluß des Blutes er klärt sich auch die Schnelligkeit der Wirkung mancher Vergiftungsfälle. Unnormale, krankhafte Herzen haben eine bedeutende Mehrarbeit zu leisten und arbeiten in unregelmäßigen Tempos. Ein derartiges Herz ist jederzeit streng zu beobach ten und ist tunlichst wed« durch übergroße Freude noch durch plötzliches Leid oder ange strengte Arbeit in Erregung zu versetzen. Schon bei den kleinen Kindern seien Beobach tungen des Herzens anzustellen, um im An- kangSstadium sich befindenden Herzleiden fach gemäß vorzubeugen. Durch die Mehrarbeit eines krankhaft veranlagten Herzens entstehen zumeist Herzvergrößerungen und Herzverlage rungen. Das Herz eidet dann mehr und mehr an Mutandrang. Redner sprach sodann noch über die Entstehung von Herzentzündungen, Herzklappenfehlern, Arterienverkalkung usw., um im zweiten Teile seines Vortrages sich ein gehend über leichte und schwere Herzerkrankun gen und ihre Verhütungen zu äußern. In seinen Ausführungen wendete er sich gegen den übermäßigen Sport und die mitunter anzu- tref ende unrichtige Turnausbildung, die oft nur dazu angetan ist, das Herz durch lieber anstrengung schadhaft werden zu lassen. Nach Erläuterungen von weiteren Maßregeln zur Vorbeugung von Herzkrankheiten warnte Red ner vor Luft- und Sonnenbädern Herzle.den- der am Tage, rie: vielmehr, oiese Bäder nur in deu Abendstunden zu nehmen. Eine Anzahl schriftlich gestellter Fragen beantwortete Herr Hüttl im Anschluß an einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag in eingehendster Weise. Für seine Mühewaltung stattete der stellvertr. Vorsteher, Herr Emil Reinhold, im Namen aller Anwesenden dem Redner den Dank des Vereins ab. * — Aus dem Innungslebs n. Eine außerordentliche Persammlung der Bäcker Innung fand gestern nachmittag im „Bad Ernstthal" statt. Nach Begrüßung der zahl reich Erschienenen durch Herrn Obermeister Kreher und Erledigung einiger unwesentlicher Jnnungsangelegenheiten wurde zur Beschluß fassung und Beratung der neuen Satzungen der JnnungÄrankenkasse geschritten. Zur Be ratung derselben war ein Vertreter des Ver sicherungsamtes erschienen. Anschließend an die Verlesung dar abgeänderten Statuten durch den Krankenlassenführer, wobei besonders die Er weiterung des Dreiklassensystems auf 5 Klassen hervorzuheben ist, wurde Näheres über das Neuwahlverjahren und den Gang der Wahl des Vorstandes und des Ausschusses mftge- teift. Die neuen Statuten, die den Vorschrif ten der neuen Reichsoersicherungsordnung ent sprechen, bringen eine Erhöhung der Beiträge mit sich; die Jnnnngskrankenkasse wird in Zukunft den Leistungen der allgemeinen Ortskrankenkasse gleichlommen. Nach Befragen des Gcsellen- ausschusses und der Jnnungsversammlung durch den Obermeister wurden die neuen Satzungen einstimmig genehmigt. Weiter wurde beschlossen, die Berichterstattung über den Per bandstag in Aue für die nächste Quartals versammlung zurückzustellen. * — Turnverein von 1 8 5 6. Als Abschluß seines 57. Stiftungsfestes hielt der Verein gestern abend im Saale des Neustädter Schützenhauses einen gutbesuchten Festball ab, der einen harmonischen Verlaus nabm. * — Naturtheater am P f a f s e n- b e r g. Mittwoch nachmittag, s^7 Uhr begin nend, wird Schönherrs gewaltige Tragödie „G'aubc und Heimat" gegeben. Wir glauben, es bedarf nur dieses Hinweises, um bei schö nem Wettor eine recht ansehn'iche Besucherzahl im Naturtheater vereinigt zu sehen. Die Dar stellung des Werkes durch die Richtersche Ge seltschatt steht dramatisch über dem Durchschnitt vieler Bühnen. k. Oberlungwitz, 24. Juni Ein hiesiger Gutsbesitzer mußte eine wertvolle Kuh schlachten lassen, welche, wie man hört, Fremdkörper einge- fresscn hatte. h. GerSdorf, 24. Juni. Das Sommer fest des hiesigen Naturheilvereins, das kom wenden Sonntag stattfindet, ist mit einer Ro- senausstollung verbunden, worauf Rosenfreunde noch besonders au'merksam gemacht seien. b. Gersdorf, 24 Juni. Das Schützenfest der „Teutonia"-Schießgesellschaft wird am 27. Juli d. I. abgehalten. — Einem hiesigen Haus besitzer wurde in letzter Zeit wiederholt Holz aus dem Schuppen entwendet, ohne daß es den Ermittlungen gelang, den Täter zu überführen. K Gersdorf, 24. Juni. Der Schützenvercin (Schießgesellschaft) zum Waldschlößchcn hält sein diesjähriges Preis- und Königsscheibenschießen am 28, 29. und 30. Juni d. I. ab. Beschlossen wird das Fest durch euren am 13. Juli im „Blauen Stern" stattfindenden Ball. )( Falken, 24. Juni. Das Schützenfest der hiesigen Schützengesellschaft I sand gestern im Mehlhornschen Gasthof in einem starkbesnch ten Balle seinen Abschluß. Den besten Schuß auf die Königsscheibe gab der Vcreinsvorstehcr, Herr Frau; Köhler, ab, der damit die Königs würde für das kommende Jahr errang. Damen - Königin wurde Frau Ewald Koch. i. Wüstcnbrand, 24. Juni. Der Schluß tag des diesjährigen Parkfcstes brachte infolge des guten Wetters nochmals einen sehr zu friedenstellenden Besuch. In allen Vergnü gungsstätten, dem Varietee und Tanzzelt, herrschte ein lebhafter Verkehr und diirfte auch der gestrige Umsatz ein lohnender gewesen sein. Die Fesselballon Amstiege wurden gestern wiederholt. Der rührige Ovtsverein dürfte mit dem Ergebnis des wohlgelungenen Festes je denfalls zusriedengestellt sein, seine Bemühun gen fanden dankbare Würdigung. l . Kirchberg, 24. Juni. Am Sonntag vorsammelten sich die Bienenzüchter von Kirch berg-Erlbach in Kretschmars Restaurant zur Gründung eines Vereins. Der Verein wurde von 12 Mitgliedern begründet. Als 1. Vor sitzender wurde Herr Max Vieweg in Erlbach gewählt, welcher weitere Anmeldungen ent gegennimmt. Der Verein bezweckt gegenseitige Unterstützung in Rat und Tat in der Bienen zucht, ebenso ist jeder Bienenstand in der Haft pflicht versichert. Der Jahresbeitrag beträgt 1,50 Ml., Haftpflicht inbegriffen. * Lugau, 24. Juni. Der Ortsteil „An bau Lugau" der Gemeinde Niederwürschnitz ist mit Genehmigung des Ministeriums des In nern vom Gendarmeriedistrikte Oelsnitz abge trennt und dem Gendarmeriedistritte Lrrgau zugeteilt worden. * Hohndorf, 24. Juni. Auf einem hie sigen Steinkohlenwerk wurden die Häuer Lange und Löffler bei Durchschlag einer Strecke durch Sprengmassen schwer verletzt. * Lichtenstein, 23. Juni. Am Sonn- abend nachmittag stürzte in einem Hause der Waldenburger Straße gerade zu der Zeit, a's sich einige Bewohner zur Einnahme des Kaf fees an den Tisch gesetzt hatten, ein schwerer Leuchter von der Decke herab unä fiel mitten auf den Ti'ch. Von den Umsitzenden kam glücklicherweise niemand schwer zu Schaden. Nur ein Kind wurde gestreift und leicht ver letzt. Der Leuchter natürlich wie auch das sämtliche Kaffeegeschirr wurde zertrümmert. Iß Rabenstein, 24. Juni. Am Freitag abend gegen 7 Uhr ereignete sich beim hiesigen neuen Friedhof ein schwerer Unglücksfall, indem ein von der Arbeit kommender Radfahrer mit einem Automobil zusammenstieß Der Radfahrer wurde von seinem Rade geschleudert und erlitt schwere innere Verletzungen; das Rad ging vollständig in Trümmer. Das Auto ist, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern, unerkannt weiterge fahren. Der Verunglückte hat sich nach dem Zusammenstoß noch einige hundert Schritte wei- tergeschleppt und ist dann zusammengesunken. Erst gegen 9 Uhr wurde er von Spaziergängern aufgcfunden, die sofort in der Nähe wohnende Samariter, sowie ärztliche Hilfe hcrbeiholten. Auf Anordnung des Arztes wurde der Be dauernswerte, der aus Chemnitz-Altendorf stammt und verheiratet ist, mittels Krankenwagens dem Chemnitzer Stadtkrankenhaus zugeführt. * Erbmanvsdorf, 23. Juni. Am Sonnabend vormittag mar Herr Gutsbesitzer Bruno Zschocke in die Jauchengrube gestiegen, um die Pumpe zu reinigen; dabei wurde er von den ausströmen den Gasen betäubt und fiel von der Leiter in die Grube. Erst nach längerem Bemühen gelang es den herbeigerufenen Nachbarn, den Bewußtlosen aus seiner Lage zu befreien. Am Sonntag früh 4 Uhr ist der Bedauernswerte an den Folgen der Vergiftung gestorben, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. * Dresden, 23. Juni. Eine gefahrvolle Fahr: hat eine etwa 17jährige Dresdnern, hin tn sich, die zur Heimfahrt den.9 Uhr 35 Mi nuten aus Pirna abgehenden Lo'alzug be nutzen wollte, ihn aber mit dem 9 Uhr 29 Minuten abends aus Pirna abgebenden Ei'zug verwechselte. Da der Eilzug keine 4. Wagen klasse führte, suchte das Mäachen diese ver gebens und erstieg, vom Zugpersonal unbe merkt, an einem Magen eine zum Brenffersitz nilrende Stiege, um von der Stirnseite aus in die vermeintliche 4. Klasse zu gelangen. E'e sie ihren Irrtum bemerkte, setzte sich der Zug in Bewegung und an ein Abspringen Ivar nicht mehr zu denken, so daß sich das Mädchen auf dem schmalen Stiegenbrett sitzend und sich an die Laufstange anklammernd, in ^eine Lage ergeben mußte. Der Vorfall war von einer Station bemerkt und telegraphisch weiteroegeben wordeu, so daß man den Eil zug auf einer der nächsten Stationen zum Hal ten brachte und das Mädchen aus seiner ge jährlichen Lage befreien konnte. * Dresden, 23. Juni. Im Verfolgungswahn sinn stürzte sich gestern vormittag die 44 Jahre alte Tiefbauarbeitersehefrau Marie Döring im Hause Gabelsbergerstraße 7 aus dem vierten Stock ihrer Wohnung auf die Straße und wurde tot aufgehoben. * WahnSdorf bei Dresden, 23. Juni. Der 5 Jahre alte Sohn des Hausbesitzers Emil Freund, der in der Nachbarschaft mit anderen Kindern spielte, trank aus einer am Fenster stehenden Flasche, welche Lysol enthielt. Trotz den ärztlichen Bemühungen, das Kind am Leben zu erhalten, erlag das Kind den schmerzhaften Folgen dieser Vergiftung. * Leipzig, 23. Juni. Graf Zeppelin ist beute nachmittag 1 Nhr 50 Minuten gemein sam mit dem König, der sich nach Tirol be gibt, nach München abgereist. Er nahm auf Einladung des Königs in dessen Salonwagen Platz. - - Die Internationale Baufach - Aus stellung wir am Sonntag von rund 78 000 Perwuen besucht. Den stärksten Besuch an einem Tage hatte bisher die Internationale Hygiene-Ausstellung mit 73 000 Personen zu verzeichnen. Auf der Baufach-Ausstellung ge staltetc sich der Sonntag unter Anwesenheit des Königs Friedrich August und des Graftn Zeppelin zu einer eindrucksvollen patriotischen Kundgebung. — Der arbeits- und wohnungs lose 19jährige Bäckergeselle Tippmann schlick? sich in der Nacht zum Montag gegen 11 Uhr 'n die Gesellenkammer des Bäckermeisters Ehr Hardt in L.-Schleußig, Blümnerstraße 31, um dort einen Diebstahl auszulführen. Als der in der Kammer schlafende Bäckergeselle Kölbel erwachte, schlug Tippmann mit einer Rode hacke auf ihn los und verletzte ihn, wenn auch nicht lebensgefährlich, so doch erheblich am Kopse. Der Täter wurde von dem hinzukom inenden Bäckermeister auf die Hilferu-'e des Ileberftillenen sofort verfolgt, in einem an grenzenden Hofraume festgenommen und sp ter der Polizei übergeben. * Geringswalde, 23. Juni. Am Sonnabend nachmittag belustigten sich mehrere Kinder tm
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