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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130627
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-27
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.06.1913
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Nin Deutscher in Eaglaub wegen Spionage verurteilt. Der Deutsch« William Klars stand gestern in Winchester vor den Geschworenen unter der Anklage, sich ein geheimes Flottenbuch der Werft von Portsmouth verschafft zu haben. Klars erklärte, er sei nicht schrlldig. Er wurde jedoch für schuldig befunden und zu 5 Jahren Zuchtlxms verurteilt. FraazSfifcher Schlendrian. Ein Redakteur des „Matin" lat den alten Drück der fingierten Spionage angewandt, und von Befestigungsanlagen des Kriegsha ens Brest Aufnahmen gemacht, die, da er von nie mandem gestört wurde, vortreff ich gelangen. Die Redaktion schickte die Ausnahmen dein Knegsminister ein mit der Bitte, künftig für bessere Ueberwachung französischer Befestigun gen zu sorgen. Das Vorkommnis ist um so beachtenswerter, als dasselbe Blatt schon vor Jahren dasselbe Experiment mit gleich günsti- gern Erfolg ausführte. Ruhlands Rüstungen. In der Duma erklärte auf verschiedene An fragen der Generalstabschef, das Ministerium, welches bei jedem Armeekorps eine Flieger abteilung zu errichten beabsichtigte, habe durch Erwerb von Lustdreadnoughts neuesten Sy stems die Zahl der Lenkballons verdoppelt; Deutschland habe zwar els Lenkballons, jedoch bloß acht davon entsprechend den großen rus sischen Lenkballons. Alle russischen Lenkbal- lons können sich mit den deutschen messen. Ferner erklärte der Chef des Generatstabes, die Tätigkeit des Militärressorts habe sich in den letzten Jahren durch den intensiven Bau von Festungen und die Versorgung mit neuen Hau bitzen und Maschinengewehren gekennzeichnet, ebenso durch die Sorge um die Herstellung von strategisch wichtigen Wegen und Bahn linien im Westen. Eine Gesetzvorlage sei aus gearbeitet zu eliner bedeutenden Verstärkung der russischen Wehrkraft. Da^ür seien noch weitere große Mittel erforderlich. Aus Marollo. Den spanischen Truppen im marv'kani'chen Aufstandsgebiet leisten die Eingeborenen zähen Widerstand. Die Verluste der Spanier in den letzten drei Tagen betragen etwa 100 Mann, allein an einem Tage sielen 30 Mann und 2 Offiziere. Die Siege der Spanier in diesem Guerillakrieg werden teuer erkauft! — Eine französische Kolonne wurde bei Teiuan von einer Uebermacht Marokkaner Überfällen und zerstreut. Der Hauptmann der Truppe wurde von seinen Leuten getrennt, er erschoß sich, um den Eingeborenen nicht in die Hande zu fallen. Deutscher Reichstag. 169. Sitzung vom 25. Juni. Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Lesung des Staatsangehörigkeitsgesetzes. Abg. Land s berg (Soz.) bedauert die Ablehnung der Anträge seiner Partei zugun sten der Frauen und behauptet, man müsse nach wie vor dein preußischen Staat miß- lraren, daß er die Bestimmungen des Gesetzes zu politischen Zwecken mißbraucht. Staatssekretär Delbrück: In der zwei ten Lesung hat der Abg. Hanssen den Fall eines dänischen Arbeiters angeführt, der zu llnrecht des Diebstahls und der Beamtenbelei digung beschuldigt und auf Grund dieser Be schuldigungen ausgewiesen worden sei. Nach den angestellten Ermittlungen hat der Mann im Hause seines Dienstherrn eine verschlossene Lommode geöfspet und aus ihr ein Porte monnaie mit Geld und Losen entwendet. Er ist deswegen auch gerichtlich wegen Diebstahls bestraft worden. In dem zweiten Fall hat er den Nachtwächter Lump und Lmsekerl ge nannt. Der vorliegende Gesetzentwurf ist ein Niederschlag von Wünschen, die bei uns im Lande, vor allem aber von den Ausländs deutschen laut geworden sind. Hoffentlich wird es gelingen, ein brauchbares Gesetz zustande zu bringen. Nach den Beschlüssen der Kornmis sion und der zweiten Lesung schien diese Hoff nung voll berechtigt. Die zur dritten Lesung cingebrachten Airträge würden der Regierung die Zustimmung zu dem Gesetz jedoch unmög lich machen. Abg. Blunck (Vpt.): Es bleibi bedauer lich, daß dem Erwerb der deutschen Staats angehörigkeit die Abstammung und nicht der Ort der Geburt zugrunde gelegt wird. Im ganzen ist aber das Gesetz ein Fortschritt und wir werden es an einzelnen Unstimmigkeiten nicht scheitern lassen. Der Widerspruch des Abg. Landsberg geht viel zu weit. Das Gesetz wird die deutschen Interessen au rechterhaltcn und bedeutet einen wesentlichen Fortschritt. Wir begrüßen auch die Resolution Bassermann, eine Zentralstelle im Auswärtigen Amt zu gründen, auch diejenigen Deutschen, die im Auslande Unternehmungen haben, es zu er leichtern, die deutsche Staalsangchörigikeit zu erwerben oder zu beha'ien. Das Gesetz ist ge eignet, auch unsere Wehrfähigkeit zu stärken und vor allein in unseren Ausländsdeutschen das Gefühl der festen Zusammengehörigkeit zum deutschen Vaterlande zu erwecken. Abg. Bernstein (Soz.): In seiner jetzigen Gestalt steckt das Gesetz voller Fuß angeln. Wir lehnen das Gesetz ab, weil es in seiner Anwendung außerordentliche Gefah ren mit sich bringen mutz. Abg. Landsberg (Soz.): Gegen die preußischen Behörden, deren Praxis bisher so viel Mißbräuche gezeitigt hat, schafft das Ge setz keine Gewähr. Abg. Blunck lVpl.j: Mißbräuche, die non den Vorrednern als preußische Pvaris be zeichnet werden, sind durch das Gesetz ausge- i schlossen. Damit schließt die allgemeine Aussprache. I Abg. Hanssen (Däne): Der ausgewie sene dänisch« Arbeiter Lauritz wurde vor 15 I Jahren als Schulknabe wegen Portemonnaie- I diebstahls mit einem Verweise bestraft. Er I kann jetzt Zeugnisse für langjährige ehrliche I Dienste vorlegen. Die Beleidigung des Nacht- I Wächters erfolgte nach einem Maskenball, als ! die jungen Leute angetrunken waren. Wie I kommt es, daß noch immer ein so großer Teil I der Nordschleswiger st ratslos ist und daß die I Verhandlungen mit Dänemark darüber keinen I Fortgang nehmen? Staatssekretär Delbrück: Die Mitteiluu- I gen der preußischen Negierung, der man ein I illoyales Verhalten vorgeworfen hat, waren im I Falle Lauritz berechtigt. Sonst will ich mich I auf den Leumund des Herrn Lauritz nicht einlassen. Die Verhandlungen mit Dänemark wegen der Staatslofen werden erst Erfolg ha- I den, wenn Deutschland allein die Frage aus der Welt schaffen könnte. Der jetzige Zustand ist lediglich die Konsequenz der dänischen Ge setzgebung und der Weigerung der dänischen Negierung, eine Aenderung heroeizusühren. So lange der Abg. Hanssen die dänischen Inter essen so wie bisher vertritt, können die Ver handlungen keinen Erfolg haben. (Beifall rechts.) Den 7a, wonach die Einbürgerung in einen Bundesstaat gestattet werden muß, wenn keiner der andocen Bundesstaaten auf Tat sachen gestützte Bedeuten dagegen erheot, bean tragen die Sozialdemokraten zu streichen oder wenigstens weitere erhebliche Erleichterungen der Einbürgerung. Abg. Quarck (L>oz.), der diese Anträge begründet, bezeichnet Preußen als den bösen Geist Deutschlands. (Dec Präsident rügt den Ausdruck.) Abg. Waldstein (Vptt) spricht für eine Vereinheitlichung der Einbürgerung. Staatssekretär Delbrück: Es ist drin gend zu wünschen, daß in der Einbürgerungs- Praxis sich eine gewisse Einmütigkeit ocgibt. Der sozialdemokratische Abänderungsantrag wird im Hammelsprung mit 164 gegen 121 Stimmen abgelehnt. Zu Z 10 wird ein vom Abg. Gröber (Ztr.) begründeter Antrag angenommen, daß oie Anstellung im Dienste einer von den Bun desstaaten anerkannten Religionsgemeinschaft sür einen Ausländer als Einbürgerung gilt, wahrend es bisher heißu im Kirchendienst, ob- wohl Staatssekretär Delbrück diese Aende rung f.r bedenklich ocklärt und um deren Ab lehnung bittet. Der Rest des Gesetzes wird angenommen. Als Zeitpunkt des Inkrafttretens wird der 1. Januar 1914 festgesetzt. In der Gesamtabstim mung wird das Gesetz gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Polen und Elsässer an genommen. Einstimmig angenommen wird eine Resolution Zimmermann (natl.), im Aus wärtigen Amt eine Zentralstelle für alle die Wiedererlangung des verlorenen deutschen StaalSangehörigkeitscechts angehenden Fragen einzurichten. Es folgt die erste Lesung des internatio nalen Abkommens zur Vereinheit lichung des Wechselrechts, wonach jeder PertragSstaat die Verpflichtung über nimmt, die einheitliche Wechselordnung bei sich einzuführen und unverändert beizubehalten, so lange für ihn das Vertragsverhältnis besteht. Staatssekretär v. I a g o w : Schon in den 70er Jobben suchte Deutschland zu einen, ein heitlichen Wechselrecht zu gelangen. Der Ver such scheiterte. Vor etwa 6 Jahren erging aus deutschen Handelskreisen eine neue Anregung. Besonders die Aeltesten dsr Berliner Kauf mannschaft und namentlich der jetzige Reichs tagspräsident erwarben sich große Verdienste nach dieser Richtung. Inzwischen nahm sich die Reichsleitung des Gedankens an und nahm mit verschiedenen Staaten wegen der Berufung einer internationalen Wechselrechtskonserenz Fühlung. Die Konferenz trat 1910 im Haag zusammen und am 23. Juli 1912 wurde ein Abkommen unterzeichnet, dem fast alle Staaten des europäischen Kontinents sowie große Teile von Mittel- und Südamerika beitraten. Ab seits stehen Grotzbvitannien und die Vereinig ten Staaten. Wenn dies auch sehr bedauerlich ist, so bedeutet doch die Einigung der übrigen Staaten einen erheblichen Gewinn siir die ge samte handeltreibende Welt. (Beifall.) Aber sie hat auch politische Bedeutung. Denn das Abkommen ist ein neues Band zwischen den Völkern, das zur gegenseitigen Annäherung führen muß. (Beifall.) Staatssekretär im Reichsjustizamt Lisco : Das Abkommen wird zur Folge haben, daß dein Reichslag im nächsten Winter eine neue Wechselordnung für das Deutsche Reich vor gelegt wird. Nach kurzer Debatte, in der sich die Redner aller Parteien für das Abkommen aussprechen, wird dieses in erster und zweiter Lesung an genommen. Endgültig in dritter Lesung wird die Vor lage über die Entschädigung der Schöfftn und Geschworenen angenommen. Es solch die zweite Lesung des W e h r b e i t r a g s. Tchatzsekretär K ü h n : Der Grundgedanke des Regierungsvorschlags ist allgemein sympa thisch begrüßt worden. Die Negierung wollte das Vermögen in gerechter Weise erfassen. Die Kommission ist in langer Arbeit fast zu deni Gegenteil gekommen. Mit einer direkten Steuer kann man die Leistungsfähigkeit der Steuer zahle, nicht vollkommen gerecht erfassen. Die Negierung hält ihren Vorschlag für besser a's den der Kommission, der auf eine einmalig« Einkommensteuer hinausläuft, billigt aber nicht die scharfe Kritik, die in der Presse mit maß losen Uebertreibungen eingesetzt hat. Ich be tone auch jetzt wieder, daß eine außerordent liche Maßnahme, wie es die Forderung eines LSehrbeitrages ist, sich nicht wiederholen darf. Möge andauernder Frieden die großen Opfer lohnen, die vom Volke gebracht werden! Abg. David (Soz.) erklärte, daß seine Partei nach wie vor ablehnend dem ganzen Ge etz gegenüberstehe, daß aber nach der Ar beit der Kommission ihre Sympathien für den gefundenen Weg gestiegen seien. Von einer regelrechten Vermögenskonfiskation infplg« des Wehrbeitrages sprechen selbst Handelskammer- Berichte. Abg. Spahn (Ztr.) bestritt dem Vorred ner, daß dessen Partei das Gesetz sozial an nehmbar gestaltet habe. Abg. v. H a l e m (Rp..) erkannte die Ver besserung der Budgetkommission an. Damit schloß die Generaldebatte. Der grund legende § 1 wurde gegen die Stimmen der Polen angenommen. Ein volksparteilicher An trag, die hohen Beamtengehälter heranzuzichen, wurde angenommen. Die Debatte zog sich bis in den späten Abend hin. Donnerstag Weiterberatuu,g. Oertlichrs und GSchfische». * — Witterungsaussicht für Freitag, den 27. Juni: Nordwestwind, wolkig, geringe Temperaturändcrung, zeitweise Regen. * — Die Fe st karte u, F e st b ü ch c r und F e st z e i ch e n für das 1 2. D c u t- sche Turufest in Leipzig (12. bis 16. Juli) sind eingetroffen und gelangen in den Turnvereinen an die Festteilnel-mer zur Verteilung. Dagegen sind die Wolnungskar ten noch nicht erschienen, da der Wohnungs ausschuß natürlich vollständig getrennt arbeitet und bei der wahren Riesenarbeit von über 100 000 Anmeldungen (das sind 10 Prozent der über eine Million zählenden Deutschen Turnerschaft) ist es leicht erklärlich, daß sich die Ausgabe der Wohnungskacten etwas ver zögert. Es steht also ein Fest in Aussicht von solcher Ausdehnung, wie es die Welt nie vor her sah. Die Festkarte verkörpert die Zeit von 1813 durch einen Lützower Jäger, welchem Freikorps bekamttlich auch Jahn, Körner und Friesen angehörten, und das Jahr 1913 durch einen modernen Turner. Nicht weniger als neun Gutscheine sind dem Festbuch beigegeben, die es dem Turner ermöglichen, in Leipzig teils frei, teils zu halben Preisen alle nur möglichen Museen, Völkerschlacht - Denkmal, Jahrhundertsestspiel 1813 auf der Naturbühne im Park Meusdorf und den Pavillon „Die Völkerschlacht:" in der Straße des 18. -Oktober zu besichtigen. Das Buch ziert als Titelbild die Figur des Nestors der Turnerei, des Vor sitzenden der Deutschen Turuerschaft, Sanitäts rat Dr. med. Ferdinand Goetz in Leipzig- Lindeimn, des über 87jährigcn, unermüdlich tätigen Mannes, des Verfassers eines im Fest buch enthaltenen 26seiligen Artikels über das dritte deutsche Turnfest 1863 in Leipzig. In teressant ist auch das Studium des Leipziger Stadtplans, der dem Buche beigegeben ist. Der Plan zeigt allerdings die ganz beträchtliche Entfernung zwischen dem Turnfestplatz in Eut ritzsch und der Internationalen Baufach-Aus stellung, sowie dem Völkerschlacht-Denkmal. Das Festzeichen ist in geschmackvoller massiver AusMftung hergestellt und init rot-weißer Schlelfe verziert. * Hohenstein-Ernstthal, 26. Juni Wie bereits vor Wochen mitgeteilt, beabsichtigen am kommenden Sonntag die Landsmannschaften der Hohenstein-Ernsttl aftr in Limbach, Glau chau, Chemnitz und Oelsnitz, sich hier in der alten Vaterstadt zu einer Zusammenkunft, einer Art Heimatsftft, einzufindcn. Zu der von der Glauchauer Landsmannschaft angeregten Ver anstaltung werden zahlreiche Hohenstein-Ernst thaler erwartet, die noch aus den umliegenden Ortschaften eine Verstärkung erfahren dürften. An den gemeinsamen Kommers im Altstädter Schützenhaus schließt sich ein Tänzchen an, während außerdem noch der Besuch verschiede ner Gaslwinschasten rc. vorgesehen ist. Der Veranstaltung, die mit dazu beitragen soll, das Zusammengehörigkeitsgefühl zur alten Heimatstadt fester zu knüpfen, wünschen wir einen frohen Verlauf. mt. Naturtheater. Noch immer macht der Himmel nicht das freundliche Ge sicht, das wir dem neuen Unternehmen am Abhänge unseres heimischen Berges gönnen, welches schon im Anfänge der Spielzeit den Namen unserer Stadt durch das ganze Land, ja, darüber hinaus gewagen hat. Nur inbe- tracht des unfreundlichen Wetters ist es zu ver stehen, wenn die Teilnahme der Bürgerschaft noch nicht so zahlreich ist, wie es zu wünschen wäre. Sicher aber wird sich bei heiterer Wit terung der erhoffte Massenbesuch einstellen. Vor I einem kleinen, aber andachtsvoll gestimmten Publikum spielten gestern unsere Mimen mit I einem wahren Heroismus Schönherrs Volks- I stück „Glaube und Heimat", das ja auch hier I schon in die Herzen aller Kunstverftehenden I eingedrungen ist. Es braucht wohl kaum erst I l ervorgehoben zu werden, daß dieses gewal- I lige, erschütternde Schauspiel, das durch und I durch Erdgeruch atmet, unter Gottes freiem I Himmel, auf dem Boden der Heimat möch- I tiger und erhabener wirkte, als >im geschlosse I neu Bähnenraum bei bester Ausstattung. Es I >var eine Stimmung, wie sie feierlicher und I zugleich eindringlicher kaum zu denken ist. Die I lief ergriffenen Besucher zollten mit Recht rück haltlose Anerkennung. Möchten doch noch viel mehr die Feierstunden -im Naturtheater genie- zen! — Dankbarevweise hat die Stadtvevwal- ung durch hinreichend« Absperrung dem Un ternehmen volles Verständnis entgegengebracht, o daß Störungen nun so gu't wie ausge- chlossen sind. Die Zugangsverhä tnisse zu den Bankreihen sind nicht die günstigsten, es dürfte die Anbringung einer breiten Treppe am hoch- gelegenen Ende des Zuschauerraumes empfeh lenswert sein. * — Theater im Hotel „Drei Schwane n". Fröitag abend wird Rt. Knei- As preisgekröntes Lustspiel „Bühne und Welt" regeben. Das fUnfaktige Lustspiel verspricht ;en Theaterfreunden einige unterhaltsame Stun )en und empfehlen wir einen Besuch dieser Vorstellung. * — R- e e r v i st e n t r a n s P o r t. Für das Freiberger Jägerbataillon bestimmte Reser visten passierten gestern in einem in Zwickau, Plauen und Glauchau zusammengestellten Transport den hiesigen Bahnhofs. * — Die B l a u k r e u z st u n d e nach sten Montag, den 30. d. M., abends j^9 Uhr im Vereinslot ü, Meitestraße 31 hier, wird der Vorsitzend« des Sächsischen Nlaukreuz-Landes- verlandes, Herr Pastor Seltmann aus Tham menhain, halten. Jeder ist zu der Vrrsamm lung herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Nach der neuesten Statistik zählt das Blau lrenz 1892 Vereine mit 111 000 Vereinsgenos seu. Unter den 58 000 männlichen Maukreuz- lern befinden sich 22 000 frühere Trinker. Das Blaue Kreuz hat neuerdings auch in Palä stina, Rußland und Indien Fuß gefaßt. In Sachsen zählt es 3900 Veroinsgenossen, dar unter 529 frühere Trinker und Trinkerinnen, die über 1 Jahr lang ununterbrochen enthalt sam sind, also im allgemeinen als gekneift aii- g; ehen werden können. * — Turnerisches. Bslresss des Wettspiels zum Schauturnen der 1856er ist zu berichtigen, daß dasselbe mit 79 : 80 zugun sten der Wüstenbrander Mannschaft ausgetra gen worden ist. * — Aus dem Vereinslebe n. Dec- Radfalrerklub „Wanderlust" uuternalM gestern abend eine Ausfahrt nach Pleißa. - Der Ballspiel-Club Hoh«nstem-Ernsttl)al hä t sein 3. Stiftungsfest am 12. Juli im Logen Hause ab. — Der theatralisch-artistische Verein Veranstalter am 5. Juli im Altstädter Schützen Haus einen Batt verbunden mit humoristischer Unterhaltung. * — Der Fund in der Dünger- g r u b c. Einen seltenen Fund »rächten gestern nachmittag die mit der Düngera Huhr be auftragten Arbeiter des hiesigen Hausbesitzer- Vereins. Beim Räumen der Grube im Re siaurant „Amtshof" fanden sie ein Portemon naie mit -reichlich 50 Mk. Inhalt, das die Ar beiter dein Besitzer, der es schon lange ver mißt hatte, überreichten. Die Freude des Letzteren war jedenfalls nicht gering. nr. Oberlungwitz, 26. Juni. Das Schützenfest der hiesigen Schützengesettschasi im Gasthof „zum Lamm" findet in den Tagen vom 20. bis mit 25. Juli statt. Für das Fest ist wiederum das übliche Programm aus gestellt worden. h. GerSdvrf, 26. Juui. Durch herab- stürzendes Gestein wurde der Bergarbeiter Löss ler an beiden Beinen nicht unerheblich verletz!, so das er für einige Wochen arbeitsunfähig sein dürfte. h. Gersdorf, 26. Juni. „Ein Fest der Blumen" veranstaltet am Sonntag, den 6. Juli, nachmittags um 3 Uhr beginnend, die Ortsgruppe Hohenstein-Ernstthal des Deutsch- nationalen Handlungsgehilfen-Verbandes im hiesigen Gasthaus „Teutonia". Gartenkonzevt, Preiskegeln, Tombola und andere Veranstal tungen werden für die nötige Kurzweil sorgen. )( Langenberg, 26. Juni. Die Ober klasse der hiesigen Schule unternahm gestern einen Ausflug nach Hartenstein, wo u. a. auch die historische Prinzenhöhle besichtig, wurde. Nachdem die Teilnehmer bis Hohen- steiu-Ernstthal marschiert waren, benutzten sie von dort aus die elMrische Straßenbahn bis zur Endstation in Oelsnitz und ginge», sodann zu Fuß nach Hartenstein; die Teilnehmer kehl ten in den Abendstunden vollauf befriedigt von der frohen Wanderung wieder nach Langen berg zurück. r. Kuhschnappel, 26. Juni. Am vori gen Sonntag mußte infolge der unbeständigen Witterung die Vorstellung im hiesigen Natur theater am „Waldsrieden" aus-fa-llen. Das für diesen Tag in Aussicht genommene Lustspiel „Im weißen Rößl" geht nunmehr kommenden Sonntag, den 29. L. M., in Szene, worauf Naturfreunde schon jetzt besonders aufmersam gemacht seien. 8 Erlbach, 26. Juni. Der 27jährige verheiratete Bergarbeiter S. von hier wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen am 26. v. M. an einem Oberlungwitzer Dienst mädchen, vom Schwurgericht Zwickau unter Persaoung mildernder Umstände zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehren rechtsverlust kostenpflichtig verurteilt. I. Kirchberg-Erlbach, 26. Juni. Gestern überholte ein Automobil ein Fuhrwerk und streifte dasselbe an, sodaß es zur Seite in den Graben geschoben wurde. Ein Glück mar es, daß der Unfall ohne beiderseitigen Schaden ablief. — Bei dem erkrankten Pferde des Guts besitzers Huth wurde die Bornaische Krankheit festgestellt. * Wüstenbraud, 26. Juni. Wegen Beschotte rung wird der Kommunikattonsweg von Wüstcu- brand »ach Pleißa (sogen Scherfstraße) in Flur Müstlmbrand vom 27. Juni bis mit 5. Juli gesperrt und der Rett- und Fährverkehr über die
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