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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130620
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-20
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.06.1913
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wollen, die Amerikaner verwirtschafteten sein Geld und al- er seine Ansprüche geltend machte, ermordeten sie ihn. D«A österreichisch» Adt<vrdxete»hai«< und Netter»,Sjabilt»» de» deutscheu MatferS. Da- Unterbleiben der Huldigung für Kai ser Wilhelm im österreichischen Abgeordneten- Hause führte am Mittwoch zu einer vorüber gehenden Präsidentenkrise. Der Deutfchnationale Verband hielt eine Sitzung ab, in welcher dem Präsidenten Sylvestre wegen dieses Vorfalles von verschiedenen Abgeordneten heftige Vor würfe gemacht wurden. Präsident Sylvestre er klärte, daß er angesichts dieser Stimmung im Verband« und wegen der zahlreichen in der Presse gegen ihn erhobenen Angriffe auf, seine Präsidentenstelle verzichten müsse und verlieh den Beratungssaal. Hierauf begab sich eine Deputation des Nationalverbandes zum Prä sidenten Sylvestre, um ihn zu bitten, sein Amt beizubehalten. Sylvestre gab dieser Bitte nach, womit die Krise beigelegt war. D«S russisch-französische WaffenbSndnis ist Pariser Meldungen zufolge dadurch geför dert worden, daß Rußland seine strategischen Bahnlinien erheblich verbesserte und demnächst zwei neu« Armeekorps an der Westgrenze er richten wird. Für die letztere Maßnahme seien nicht die Balkanereignisse bestimmend gewesen. Danach hätte der Ministerpräsident Barthou recht gehabt, als er vor einigen Tagen in der Kammer sagte, nach Rußlands Vorkehrungen könnten die beiden verbündeten Heere jeder Eventualität die Stirn bieten. vest»ste »ilittrische Unbotmäßigkeit. Das Kriegsgericht in Nancy verurteilte von fünf Soldaten, die sich am 18. Mai geweigert hatten, in d«r Patrouille mitzumarschieren, die die Meuterer aus dem Uebungsfelde von Dam- martin-les-Toul verhaften sollte, zwei zu einem Jahr und drei zu zwei Fahren Gefängnis. Keiner von ihnen ist Mitglied des Arbeits verband«-. Die Angeklagten erklärten, sie seien ermüdet gewesen, da si« schon einen Marsch hinter sich hatten, und hätten nicht die Bedeu tung ihrer Weigerung erkannt. Alle versicher ten, nicht gehört zu haben, daß der Haupt- mgnn an sie eine besondere Aufforderung zum Gehorsam gerichtet habe. Die Anklage wies besonders auf die Rolle des Arbeitsverbandes hin und aus das Komplott, das beabsichtigt habe, besonders die Truppen im Osten zu des organisieren. Das den fünf Angeklagten zum Vorwurf, gemachte Vergehen besteht, genau ge nommen, darin, daß sie sich geweigert hätten, das Bajonett aufzupflanzen. Proteftversa»»!««,» gegen den Marokko-Feldzug fanden in vielen spanischen Städten statt. In Barcelona mußte Gendarmerie gegen eine revol tierende Menge einschreiten. Auch im spanischen Parlament herrscht nur wenig Stimmung für ein vermehrtes Truppenoufgebot gegen die auf ständischen Kabylen. i« der portugiesischen Kammer. In der portugiesischen Kammer brach bei der Beratung eine- bedeutungslosen Gesetzent wurfs ein Tumult aus, in dessen Verlauf Sessel zerbrochen wurden. Nachher fanden Kundgebungen in den Gängen statt. Genesung des Kaisers von Japan. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat Kaiser Aoschihito am Montag zum ersten Male das Bett verlassen. Er ist zur Nachkur auf sein am Meere gelegenes Schloß Hayama gereist. Sie MöWsing der Tuberkulose M SchMdsucht. Der Einladung des Ortsausschusses zur Be kämpfung der Tuberkulose in Gersdorf hatten bedauerlicherweise nur wenige Einwohner Folge geleistet, trotzdem der Inhalt der Vorträge außerordentlich wissenswert und lehrreich für jedermann war. Der Vorsitzende des Ortsaus schusses, Herr Gemeindeältester Obel, be grüßte die Anwesenden, insbesondere hieß er den Herrn Amtshauptmann v. Koppenfels und Oberregierungsrat Dr. Oertel aus Chemnitz, sowie Fräulein Sievers vom Verein zur Be kämpfung der Schwindsucht in Chemnitz aufs herzlichste willkommen und betonte, daß der Ortsausschuß trotz seiner erst vor Jahresfrist erfolgten Gründung doch schon Fortschritte zu verzeichnen habe. Hieraus ergriff Herr D r. Schmidt das Wort, um über das Thema „Was ist Tuber kulose?" zu sprechen. Manchem werde diese Frage überflüssig sein, da viele wissen, um was es sich handelt, und doch fallen im deut schen Volle jährlich über 100 000 Menschen dieser heimtückischen Krankheit zum Opftr, meist in der Blüte der Jahre und größten Lebens fähigkeit. Die Hauptaufgabe zur Bekmnpftmg solch gefährlichen Menschenfeindes bestehe daher in der Vorbeugung des Umsichgreifens des selben. Die Regierung, Städte und Gemein den haben sich veranlaßt gefühlt, Ausschüsse zur Bekämpfung zu gründen, deren Tätigkeit sehr wertvoll sein kann. Unter Tuberkulose wird zumeist die Lungenschwindsucht verstau- den; sie kann aber in allen Organen des Kör pers auftreten und ist den Medizinern in viel seitiger Weise bekannt. Die ersten Anzeichen sind u. a. andauernder Husten, Auswurf, Ab- magerung, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Brust stechen, Fiebergefühl. Das sicherste Zeichen aber von Schwindsucht ist Bluthusten. Kein Mensch ist vor Erkrankung an Tuberkulose sicher, da sie sehr ansteckend ist. Besonders ge fährdet sind die Nachkommen Schwindsüchtiger, überhaupt die Kinder. Die Tuberkulose (Schwindsucht) entsteht durch einen winzig klei nen, dem bloßen Auge nicht sichtbaren Krank heitskeim, dem Tuberkelbazillus. Man denke sich diesen Bazillus als ein lebendes Wesen, z. B. Sonnenstäubchen, das, vom Winde fort- getragen, auf fruchtbaren Boden fällt. Alle Organe des Menschen und der Tiere bieten dem Bazillus die günstigsten Lebensbedingun gen, ganz besonders aber ist es die Lunge. Jedes feuchte Fleckchen in Stuben oder sonst wo bieten Lebensfähigkeit für die Bazillen, hingegen trockene Luft und Sonnenlicht sind ihnen verderblich. Selbst die äußere Haut des Menschen und die Atmungsorgane sind auft nahmefähig für die Tuberkelbazillen. Am häu figsten dringen sie durch die Atmungsorgane ein, verästen sich wie die Zweige eines Bau mes und treten in Verbindung mit dem Lun gengewebe, so ihr Zerstörungswerk beginnend. Es gibt viele Zwischenstufen in der Stärke der Krankheit. Am gefährlichsten sind die Blutun gen in der Tuberkulose. Schon im Anfangs stadium kommen diese Mutungen vor. Bei Kindern tritt sehr häufig die Tuberkulose in Knochengelenkerkrankungen auf und fast macht los stehen die Aevzte dem gegenüber, da es sich meist um schwere Fälle handelt und der Arzt immer erst dann zu Ratte gezogen wird, wenn das Anfangsstadium schon längst über schritten ist. Sobald der Verdacht vorhanden ist — es braucht ja nicht jedesmal gleich Schwindsucht zu sein — sind Vorsichtsmaß regeln und ärztliche Inanspruchnahme am an gebrachtesten. Die Hauptaufgabe bei der Be- kämpfMg ist die, den Kranken zu veranlassen, seinen Auswurf in besondere Behälter abzu- geben, die Wohnungsverhältnisse entsprechend zu verbessern und die Ernährung der Kinder schon im ersten Lebensjahr bestimmt zu regeln. Die Hauptsache aber ist, daß alle Kreise mit- helfen am Bekämpfungswerke. Viele meinen, die Schwindsucht sei nicht heilbar. Sie ist aber nicht nur vermeidbar, sondern auch heilbar. Darum versäume nienrand, den Arzt zu Rate zu ziehen, ehe es zu spät ist. Hierauf ergreift Fräulein Sievers das Wort zu ihrem Vortrage über „Be uche in Wohnungen Schwindsüchtiger". Besucht werden alle Familien, in denen Todesfälle wegen Tu berkulose vorgekommen sind und in denen Kin der von der Schule als tuberkuloseverdächtig gemeldet werden. Die ersten Aufgaben der Be suche sind Kontrolle der Aufenthalts- und Schlafräume und event. Suchen von gesün deren Wohnungen. An der Hand einiger Bei spiele schilderte die Rednerin traurige Woh- nungs- und Lebensverhältnisse und Abhilft der selben durch den Verein zur Bekämpfung der Schwindsucht in Chemnitz. Es komme sehr ost vor, daß das Bett eines im Krankenhause oder sonstwo sich befindlichen Kranken von Fa milienangehörigen benutzt wird, dadurch den Krankheitskeimen Vorschub leistend. Ist es nicht möglich, einen Kranken in einer Heil anstalt unterzubringen, so sorgt der Verein da für, daß der Kranke einen Schlaftaum für sich erhält, und ist auch dies nicht durchführbar, so muß durch Aufstellen eines abwaschbaren Schutzschirmes zwischen den nebenstehenden Bet ten der Ansteckungsgefahr vorgebeugt werden. Alle getroffenen und empfohlenen Vorsichts maßregeln werden seitens des Vereins durch strenge Ueberwachung kontrolliert. Sind Kin der in der Familie der Ansteckungsgefahr aus gesetzt, so werden diese nach Möglichkeit in anderweite Pflege gegeben. Mangelhafte Woh- nungs- und Kleiderreinigung ist in solchen Fällen meistens anzutreffen, daher wird, so bald ein Kranker ins Krankenhaus oder einem anderen Raum übergeführt ist, die Wohlfahrts polizei benachrichtigt, um eine Desinfizierung der Wohnung und Kleidung vorzunehmen. Die Fliegen sind bekanntlich die gefährlichsten Ba zillenträger, daher müssen alle Speisenvorräte gut verdeckt und verschlossen gehalten werden. Por allen Dingen aber werden die Kranken zur Inanspruchnahme ärztlicher Hilse veran laßt. Jeder kann sich nicht dar offiziellen Be kämpfung der Tuberkulose widmen, doch kann er in seiner Häuslichkeit viel zur Verminde rung der Gefahren beitragen, wichtige Dienste vor allem aber in der richtigen Erziehung und Pflege der Kinder leisten. Großen Beifall fanden die interessanten Ausführungen und Herr Gemeindeältester Obel sprach beiden Vortragenden für ihre Mühe- leistungen den herzlichsten Dank des Ortsaus schusses sowohl als den aller Anwefeuden aus. Im Anschluß hieran teilte Herr Amtshaupt mann von Koppenfels als Vorsitzen der des Wohlfahrtsveroins den Anwesenden mit, daß am 15. Juli auf diesem Gebiete eine Wohnungspflegerin für die Amtshauptmann schaft Glauchau angestcllt wird, deren Auf gabe es ist, allmählich die sämtlichen Miets wohnungen des Bezirkes zu revidieren, vor al lem durch gutes Zureden zu versuchen, bessere Zustände zu schaffen und durch güte Rat schläge den Einwohnern zur Besserung der Lage mitzuhelfen. Es soll damit keine Poli zeimaßregel getroffen, sondern vor allen Din gen durch Gälte etwas zu erreichen versucht werden und nur bei hartnäckiger Weigerung die Wohlfahrtspolizei verständigt werden. Vor allem werden erst die Orte mit erheblichen Tuberkulosefällen berücksichtigt und bat der Red ner die Anwesenden bei event. Aufenthalt der Pflegerin in Gersdorf um freundliches Ent gegenkommen und Aufnahme. Herr Oberregierungsrat D r. Oertel, al- Vorsitzender des Vereins zur Bekämpfung der Schwindsucht in Chemnitz, gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich in Gers dorf ein solcher Ausschuß gebildet hat, der dem Wohle der Menschheit diene. Redner schloß mit einer Einladung des Ausschusses, die Einrichtungen des Vereins in Chemnitz, Borna und Auerswalde zu besichtigen. Damit erreichte der lehrreiche und interessante Abend sein End«. Oertliche» ««d LächstscheS. * — Die Heuernte ist jetzt in vollem Gange. Auf den meisten Wiesen hat die Sense schon ihre Arbeit getan. Was eben noch sproßte und blühte und sich im Sonnenscheinbad und im Kosen des Windes schaukelte, liegt am Bo den, zum Welken und Dürren bestimmt. Viele Fuhren Heu sind schon unter Dach und Fach gebracht. Die Witterung war ja auch die denk bar günstigste. Was heute gemäht worden war, konnte morgen schon gut durchgetrocknet eil ge bracht werden. Wie verlautet, ist der erste Schnitt der Wiesen in unserer Gegend sowohl nach Menge wie nach Beschaffenheit gut aus gefallen. Der richtige Zeitpunkt für das Mähen der Futtergewächse ist immer die Zeit der be ginnenden Blüte. Sowohl die Kleearien wie die Gräfer haben dann die größte Masse orga nischer Substainz erlangt. Später wird ein Teil von dieser in den Früchten (Samen) ab gelagert, die beim Trocknen leicht ausfallen, und die Stengelgewebe werden dann hart und holzig. Ein früheres Abmähen liefert zwar ein noch eiweißreicheres und zarteres Futter, liefert aber nur geringere Ertragsmengen. * — Wittevungsaussicht für Freitag, den 20. Juni: Südwestwinde, wechselnde Bewölkung, schwache Abkühlung, stellenweise Ge witter. * — Bezirkstag. Für den 62. öffent lichen Bezirkstag, der am Freitag, den 27. Juni d-I-, vormittags 12 Uhr im Sitzungs saals der König!. Amtshauptmannschaft zu Glauchau stattfindet, liegt folgende Tagesord nung zur Beschlußfassung vor: 1. Rechnungs abnahme, betreffend a) Bezirksgenesungsheim „König Georgs-Stift", b) Bezirksanstalt Lich tenstein, c) Bezirkskasse (sämtlich auf das Jahr 1912); 2. Jrrenftirsorge; 3. Ersatzwahl eines Mitgliedes des Bezirksausschusses; 1. Wahl von Vertrauensmännern zu den Ausschüssen für die Aufstellung der Geschworenen- und Schöffen- liste auf die Jahre 1913 bis 1915; 5. Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden für das Ge werbe- und Kaufmannsgericht; 6. Beschlußfas ung über die Ersatzwahl für ein aus dem Be zirk verzogenes Bezirkstagsmitglied. —r. Für föin Gauturnen, das der 19. Niedererzgebirgische Turngau in Reichen bach b. W. abhält, hat die Gauleitung fol gende Ordnung vorgesehen: 1. Freiübungen, 2. Vereinswetturnen, 3. Sondervorführungen, 4. Preisveneilung. Das Turnen, dem eine Wanderung aller Vereine vorangeht, beginnt nm 3 und endet nm 7 Uhr. Für die Wande rung sind die Sammelpunkte „Katze", höchste Stelle der Badstraße zwischen Hohenstein-Ernst thal und dem Mineralbad, und die „Schettler mühle" bestimmt worden. Das Vereinswett turnen findet der großen Teilnelnncrzahl wegen in 4 Abteilungen statt, deren jede zwei Pflicht übungen (Mitglieder und Zöglinge zusammen), Geräteturnen der Mitglieder und Zöglinge ge trennt, Spiele der Mitglieder Und Zöglinge getrennt, durchguführen hat. * — Tur nfe st-Sonderzug: Der von der Leitung des Niedererzgebirgs-Gaues beantragte Sonderzug verläßt am 12. Juli vor mittags 8,37 Uhr Hohenstein-Ernstthal und läuft 11,04 Uhr im Bayerischen Bahnhof Leip zig ein. * — Nachsendung von Zeitun gen und Briefen zur Reisezeit. Wenn man in die Sommerfrische fährt, null man seine gewöhnliche Tageslestüre nicht ver missen. Darum empfehlen wir unseren verrei senden Abonnenten, die Reiseadressc entweder in unserer Geschäftsstelle, sofern sie direkt bei uns abonniert sind, oder bei der betreffenden Postanstalt au^zugeben. Wer die sämtlichen Postsachen oder nur einige davon, wie bei spielsweise Briefe, Posttarten und Drucksachen, -wer nicht Pakete, oder aber auch sämtliche Postsachen nachgesandt zu haben wünscht, mel det dies am besten bei dem zuständigen Post amt, doch nehmen auch die Brief,Wäger der artige Angaben entgegen. * — Die Buchbinder-Innung im amtshauptmannschaftlichen Bezirk Glauchau kann in diesem Jahre auf ein 160jähriges Be stehen zurückblicken. * -Hohenstein-Ernstthal, 19. Juni. Bei der gestrigen Verpachtung der Kirschennutzun gen an den Straßen der Amtsstraßenmeisterei Lichtenstein im Gasthaus „zur Sonne" waren insgesamt nur 5 Bieter erschienen. Preise wurden, im Verhältnis zu den beiden Vorjah ren, fast überhaupt nicht erzielt. Die Nutzung an der Goldbachstraße usw. ging für 18 Mk. fort, andere Nutzungen, wie die der Hofer Straße, der Hohenstein-Ernstthal - Stollberger Straße, der Abt. 3 der Altenburg-Oberlung- witzer Straße und der Abt. 1 der Wüsten brand-Glauchauer Straße hatten gleichfalls ein sehr niedrige- Gebot. * — 4 0 j ä h r i g e s Jubiläum. Sein 40jähriges Geschäftsjubiläum kann in diesen Tagen Herr Stadtrat Bernhardt, Mitinhaber der Firma F. W. Rannefeld L Co., Dresd ner Straße 26, begehen. Vor 40 Jahren trat Herr Stadlrat Bernhardt in die Firma, die nicht nur am Ort, sondern auch weit über die engeren Grenzen der Heimat hinaus einen gu ten Klang hat, ein. In diesem Zeitraum hat die Firma sich eines schönen Aufblühens er freuen dürfen, sie marschiert an der Spitze aller Firmen dieser Art mit und genießt in Stadt und Land großes Ansehen. * — Rese rvi ft entransp orte. Gestern passierten zwei Sonderzüge mit insge samt ca. 800 Reservisten den hiesigen Bahn hof. Die Mannschaften, die in Glauchau, Zwickau und Plauen zusammengestellt worden waren, werden in Zeithain zu einem Reserve- Infanterie-Regiment formiert. —r. Sein 57. Stiftungsfest be geht, wie schon berichtet, am Sonntag der Turnverein von 1856 auf seinem Grundstück an der Oststrabe. Das Schauturnen besteht in einigen Wettspielen zwischen drei Faustball- mannschaften (Siegmar, WUstenbrand, 1856ac), Freiübungen, Riegenturnen, Vorturnerturnen, Kinderturnen und Spielen. Den rührigen Verein, der sich bei allen Gelegenheiten in den Dienst der Allgemeinheit stellte, wird ein zahl reicher Besuch vonseiten unserer Einwohner- schaic gewiß recht erfreuen. * — „Der Herr Senato r", die gest rige Eröffnungsvorstellung der Direktion Rich ter im Saale des Hotels „Drei Schwanen" wies einen sehr mageren Besuch auf, der hof fentlich in den kommenden Vorstellungen ein besserer fein wird. Mit einem wahren Herois mus spielten die Darsteller trotz der geringen Besucherzahl und lieferten mit der Wiedergabe des Stückes den erfreulichen Nachweis, daß sich die Truppe noch auf der alten Höhe be findet. Die Verteilung der Rollen war eine anerkannt gute und ließ die Aufführung nichts zu wünschen übrig. In den Hauptrollen bril lierten die Herren Curt und Christian Richter, Sandow und die Damen Marga und Frau Direktor Richter. Freitag abend ist ein Lust spielabend, an dem „O diese Männer" gegeben wird. Wir wünschen der Direktion hierzu ein volles Haus. m. Oberlungwitz, 19. Juni. Auf ein 20fähriges Bestehen kann in diesem Jahre die hiesige Gemeindesparkasse zurücksehen. m. Oberlungwitz, 19. Juni. Der beim hiesigen Elektrizitätswerk beamtete Moittage- inspektor Dimges stürzte heute ftüh auf der Lichtensteiner Straße mit dem Motorrade und trug nicht unerhebliche Verletzungen davon. Ein Samariter leistete die erste Hilfe. Mittels Automobils wurde der Verletzte sodann in das Emina-Hospital gebracht. HZ Gersdorf, 19. Juni. Heute früh berühr ten auswärtige Schulklassen auf ihrem Schul ausflug unsern Ort. Auch von der hiesigen Schule fand Anfang dieser Woche ein Ausgang von zwei Schulklassen in die nächste Umgebung statt. Weitere Ausflüge sollen in Kürze folgen. )( Falken, 19. Juni. Umfassende Vorberei tungen sind für das am Sonntag und Montag hier stattfindende Schützenfest der hiesigen Schützen gesellschaft im Mehlhornschen Gasthof getroffen worden. Bei gutem Wetter dürfte der Zuzug von auswärts jedenfalls recht groß werden. p . Knhschnappel, 19. Juni. Die Eröff- nungsvorstellung im hiesigen Naturtheater am Wadsrieden, die gestern nachmittag stattfand, war nicht sonderlich gut besucht. Einesteils mag hieran die nicht niedrige Temperatur des gestrigen Nachmittags, dann aber auch die Auswahl des Stückes Schuld gewesen sein. Jedenfalls eignet sich „So 'n Windhund" von Kraatz und Hofmann sehr gut für ein Som mer-, nicht aber in gleichem Maße für ein Naturtheater. Die Wiedergabe des munteren Schwankes durch die Steinersche Gesellschaft war einwandfrei und verdiente den Beifall, mit dem die Besucher nicht kargten, recht wohl. Die Rollenbesetzung war gut und die Regie geschickt, so daß die Aufführung selbst den denkbar besten Eindruck hinterließ. — Es dürfte sicher sein, daß die kommenden Vor stellungen, in denen u. a. „Der Frcmdenlegio- när" gegeben wird, besser besucht sein werden, da dieses Stück eher den Ansprüchen eines Na turtheaters genügt. Au' die Sonntagsvorstel lung sei deshalb schon jetzt hingewiesen. * Kirchberg, 19. Juni. Ein schwerer Junge scheint in dem kürzlich in Hohndorf vei hafteten Bergarbeiter Neuber von hier „cinge gangen" zu sein. Der Festgenommene ist we gen Sachbeschädigung schon mit 7 Wochen, wegen Körperverletzung mit 2 Wochen, wegen Diebstahl mit 1 Woche, wegen Rnckfalldiebstahl mit 5 Monaten, wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt mit 3 Monaten und 1 Woche, wegen Genußmittelentwendung zu 1 Woche, wegen gefährlicher Körperverletzung mit 3 Mo naten, dann wieder wegen Rickialldiebstahl zu 1 Jabr 3 Monaten Gefängnis und später we gen des gleichen Vergehens zu 2 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Die letzte Strafe, ebenfalls wegen Diebstahls, be trug 10 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehr Verlust. Neuber, welcher bekanntlich vor cim- gcr Zeit den Einbruchsdiebstahl in der För ster'chcn Brikettfabrik zu Hohndorf ausfuhrte, wurde von der Gendarmerie auch der Dieb stähle beim Fleischermeister Andrä, im „Deut schen Hause" und beim Bäckermeister Richter in Hohndorf überführt. * Mittelbach, 19. Juni. Eine kleine Anzahl junger Männer traten vor 25 Jahren zusammen und beschlossen, einen 2. Militär- vercin zu gründen. Derselbe hat sich tapfer gehalten, so daß am vorigen Montag einige 50 Mann das 25jährige Jubiläum des Per eins feiern konnten. Ein Konzert dec Hohcn- stein-Ernstthaler Stadtkapelle leitete die Feier ein. Von den teilnehmenden Ortsvereinen gin gen Geschenke in Geld ein, desgleichen auch von einigen auswärtigen Vereinen. Es sind noch 12 Gründer des Vereins am Leben. Von einem auswärtige» Gründer ging ein Geschenk (Bierhumpen) ein. Der Männergcsangvcrcin und der Gesangverein „Harmonie" von hier eröffneten gemeinschaftlich die Feierlichkeit mit einein Bggrüßungsgesang. Herr Ortspfavcer Hartung hielt eine wohlgelungene Festrede. Die anwesenden Gründer des Vereins erhielten
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