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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130612
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-12
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1913
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Kriegrsieb» am Balkan. Die Londoner Friedenskonferenz hat sich nach dem Abschluß des Präliminarfriedens aufgelöst, Serbien hat seine »diplomatischen Be ziehungen zu Bulgarien abgebrochen, dis sei nerseits bedenkiche Truppenverschiebungen vor nimmt. lieber Sofia wurde der Belagerungs zustand verhängt. Rumänien erklärte in einer Kollektivnote an die Mächte, daß es in einem neuen Balkankriege nicht »nieder neutral blei ben, sich mit der Abtretung Silistrias und Umgegend nicht begnügen, auch die zu erwar tende Ausdehnung Bulgariens nicht dulden könnte. Die russische Diplomatie ist iin Begriff, neue energische Schritte gleichzeitig in Sofia und Belgrad zu unternehmen, um beide Staa- ten mit den übrigen Balkanländern zu gemein samen Beratungen über die schwierige Lage zu veranlassen. In Sofia hat sie bereits gegen eine Verschleppung der Verhandlungen prote stiert, die sowohl Serbien als auch die anda reu Staaten, die dem Balkairbund sympathisch gegenüberstehen, in höchster Aufregung erhalte. Das Auswärtige Amt in Petersburg host trotz des außerordentlichen Ernstes der Situation auf eine friedliche Lösung in letzter Stunde. Man ist sich darüber klar, daß im Falle eines blutigen Konflikts unter den Verbündeten we der Rumänien noch die Türkei stumme Zu schauer bleiben würden. Serbien drängt auf eine Entscheidung. Die Regierung in Belgrad ist ernstlich gewillt, die Streitigkeiten mit Bulgarien bestimmt noch in dieser Woche auf die eine oder andere Art zu regeln. Bulgarien soll durch ein krkczfristiges Ultimatum gezwungen werden, endlich die ser bische Note wegen Revision des Teilungsver trages zu beantworten. Bleibt Bulgarien un- uuhgiebig und geht es auf eine Durchsicht des Vertrages nicht ein, so ist der Krieg als un mittelbar bevorstehend zu betrachten, da Ser bien die von ihm besetzten Gebiete keineswegs gutwill'ig abzutreten gedenkt, »venngleich es zu einigen Zugeständnissen bereit ist. Tagesgeschichre. Wegen einer Rcichsvermögenssteuer als eines der vorgeschlagencn Mittel zur Deckung der Wehrvvrlage hat laut „Tägl. Rundsch." eine vertrauliche Fühlungnahme unter den Verbün deten Regierungen stattgeflmden. Das Ergebnis der vertraulichen Besprechungen war eine fast einstimmige Ablehnung des Gedankens, der Ein führung einer Rcichsvermögenssteuer zuzustimmen. Die Mehrheit der verbündeten Regierungen steht auf dem Standpunkt, daß die Deckung der dauernden Ausgaben entweder durch ein Zurück greifen auf die Regicrungsvorschläge, wobei auch weitgehende Abänderungen vorgenommen werden könnten, oder durch Einführung der Erbanfall- steucr gefunden werden muß. Wenn der Reichs tag die K-banfallsteuer beschließt, so wird sic der Bundesrat zweifellos annehmen, allerdings unter der Voraussetzung, daß sich die Beschlüsse des Reichstags in ihren Grundzügeu an die Regie rungsvorlage vorn Jahre 1909 anlehuen. Die sechs Kavallerieregimenter der Militärvorlage bewilligt. Die Zentrumsfraktiou beschloß, ihre»» Mit gliedern bei der Abstimmung über die Frage der drei von der Kommission gestrichenen Ka vallerieregimenter freie Hand zu lassen. Danach ist vorauszusehcn, daß die geforderten sechs Re gimenter bewilligt werden. Generalstreik und Wahlreform. Die Sozialdemokratie droht mit dem General streik, falls nicht spätestens in Jahresfrist eine Reform des Wahlrechts in Preuße»» vollzogen wird. Am Dienstag fand in Wilmersdorf bei Berlin eine große sozialdemokratische Volksver sammlung statt, in der nach einen» Referat des Reichs,tagsabgcordnetcn Franck-Mannheim der Massenstreik für den genannten Fall beschlossen wurde. Ablehnung des Kindersaugflaschen-Geselzts. Das Kindersaugflaschen-Gesetz wurde tu der gestrigen Sitzung von der dafür eingesetzten Ncichstagskommission abgelehnt. Die Reichscinnahmeu des Rechnungsjahres 1912 warfen erheblich geringere Ueberschüsse ab als die der Vorjahre; den Voranschlag überstiegen die tatsächlichen Einnw men ans den Stenern und Zöllen nur um 46,5 Millionen gegen 193,1 Millionen Mark iin Jahre vorher. Die Mehreinnahme aus der Reichspost- und Reichs eiscnbahnverwaltung belief sich auf nur 12,2 Millionen und b ieb damit hinter derjenigen des Vorjahres »an 22 Millionen zurück. Das sind natürlich keine absoluten Mindereinnahme!»; die Voranschläge wurde,» ja ans allen Ein- nahmegebielen überstiegen; aber die Ueberschüsse wucherten nicht so üppig wie schon in man chem Jahr zuvor. Englischer Handel. Nach dem amtlichen Ausweis hat der eng lische Handel im Monat Mai in der Einfuhr nm 6 211 288 P'und Sterling und in der Ausfuhr nm 5 025 787 Pfund Sterling gegen den entsprechenden Monat des vorigen Jahres zngenommen. Ein russischer Redl. Rußland und Oesterreich sind, wie man zu sagen pflegt, „quitt". Da der russische Gcncralstabs- oberst Kuzimiez wegen Spionage zugunsten Oester reichs verhaftet worden ist, so habe»» beide Negie rungen ihre gleichen Fälle. Wenn trotzdem der Landesvcrräterci des hohen russischen Offiziers nicht dieselbe Bedeutung beigelcgt wird wie der des österreichischer» Gcneralstabsoberstcu Redl, so liegt das daran, daß Landesoerrätereieu auch hoher russischer Offiziere schon oft bekannt wurden. Der rollende Rubel war auch hier die Triebfeder! » öffentliche Stadtverordnetensttznna ZU Hohenstein-Ernstthal, am 10. Juni 19l3. Vorsitzender: Herr Stadtverordnetcnvorsteher Lohse. Am Natstische sind erschienen Herr Bürger meister Dr. Patz, soivie die Herren Stadträte Anger, Bohne, Linge, Müller und Schneider. Von» Stadtverordneten-Kollegium sind 19 Herren anwefend. Es fehlen die Herren Stadtu. Wei gert, Gruber, Anke, Wappler und Kretzschmar. Zn Punkt 1 der Tagesordnung: Kenntnisnahmen gibt der Herr Vorsitzende bekannt, daß der Nats- schreiber Müller als Sleuerkassenassistent ver pflichtet ist. Eine Einladnng dcr Allstädter Schulen zum Fcstaklus dcr Schille anläßlich des Kaiserjubiläums auf dem Tnrnerbundtnrnplatze gelangt zur Verlesung. 2. 1. Nachtrag zum Ortsstatut für das Gcwerbegericht. Da die hiesigen Rechtsanwälte nicht in der Lage sind, den Herr»» Bürgermeister während seines diesjähriger» Urlaubs als Vorsitzenden des Gewerbegerichts zu vertreten — bisher ist Herr Rechtsanwalt Dr. Haubold als 1. Stell vertreter bestimmt — machte sich eine Abände rung nötig. Als 2. Stellvertreter wurde Herr Stadtrat Anger gewählt, der die Vertretung über nehmen wird; der entsprechende Nachtrag wurde genehmigt. 8. 1. Nachtrag zum Ortsstatnt für das Kansmannsgericht Ans dem gleichen Anlaß mußte auch ei», 2. Stellvertreter für das Kaufmannsgericht ge wählt werden; als solchen bestimmte man eben falls Herrn Stadtcat Anger nnd genehmigte den Nachtrag in der vorgcschlagenen Fassung. 4. Ordnung für die Bcterancnstistung. Bekanntlich wurde in der letzte»» Sitzung eine Vcteraucnstiftung ins Lebe»» gerufen; die hierfür aufgestellte Ordnung fand die Zustimmung des Kollegiums. 5. Ordnung für die Kaiser Wilhelm- JubiläumSstiftung. Für die von den städtischen Kollegien be gründete Kaiser Wilhclm-Jnbilünmsstistung von 5000 Mk. ist eine entsprechende Ocdnnng aufge stellt worden, die Zustimmung fand. 6. 1. Nachtrag zur Ordnung für die Johann August Votz-Ttiftung. Die Voß-Stistung in Höhe von 10 000 Mk. war in erster Linie der Webschule zugc dacht. Es habe»» nun Verhandlungen mit den Erber» ec. stattgcfunden, da man von den jährlich 400 Mk. betragende»» Zinsen einen Teil, vielleicht bis zu 150 Mk., für die Wirkschnle flüssig machen wollte. Diese Verhandlungen nähme»» eine»» be friedigenden Verlauf und erklärte das Kollegium sei»» Einverständnis zu dcr vorgeschlagencn Ab änderung, die schon für das lanfcnde Jahr in Kraft treten soll. 7. Wohnungsordnung. Es sind hierüber mit dem Ministerium und der Kreishauptmannschaft langwierige Verhand lungen gepflogen worden, da eine gleichmäßige Ansicht über die Wohnnngsanfsicht n cht zn er ziele»» war. Die Schwierigkeit der ganzen Materie ergab sich aus dem Schriftwechsel zwischen den beiden obengenannten Behörden. BA Woh nungsmißständen wünscht die Oberbchörde Her- beiziehung des Bezicksarztes; der Stadtrat wünscht jedoch aus Billigkeitsgrüudcn keine obligatorische Anhörung des Bczirksarztcs; es soll dem Wohnnngsausschuß überlasse»» bleiben, einen entsprechenden Wunsch zu äußern. Dcr Herr Bürgermeister hat hierzu aktenkundig gc- macht, daß es zweckmäßig sei, den kleine»» Be sitzern nicht nur Auflagen znr Abstellung von event. vorhandenen Mißständen zu übersenden, sondern diesen Leuten auch mit den oft fehlen den Mitteln zur Abstellung dcr Uebelstände an die Hand zu gehen. Oft fehle es weniger an dein guten Willen zur Abhilfe als an den nöli gen Mitteln, die leicht von der Brandoersichc- rungskammcr znr Verfügung gestellt werden könnten. Die vorgeschlagencn Aenderungcu wur den genehmigt. 8. 10. Nachtrag zum OrtSgcset; für die Stadt Hohenstein-Ernstthal. Es handelt sich hierbei um die Unkündbar- keit dcr städti'chen Beamten, die in anderen Städten nach 10—25jähriger Dienstzeit eiutritt. Vorgeschlageu wird, solche Beamte, die nach dem 25. Lebensjahre 15 Jahre haupiamtllch beim Stadtrate tätig sind, als unkündbar zu betrachten. Vor der hiesigen Tätigkeit aus wärts zugebrachte Dienstjahre können auf An suchen in Anrechnung gebracht werden. Sämt Uche Beamte sind mit ^jährlicher Kündigung augestellt; nur bei groben Verstößen, diszipli narischen Bcslra'uugcu re. soll die Kündbarkeit langjähriger Beamter ausgesprochen werden, womit das Kollegium einverstanden ist. — Eine weitere Abänderung zu diesem Ortsgefetz will Festlegungen dazu treffen, daß z. B. beim Verzug eines Stadtverordneten aus den Stadt teilen Alt- oder Neustadt in den Hüttengruud bezw. von dort in das eigentliche Stadtgebiet die Wählbarkeit — nicht das Wahlrecht — verloren gehl. Herr Stadtv. Grießbach wendet sich gegen die Vorlage; er könne nicht emseyeu, warum bei einen» oerartigen Umzug der Verlust des Mandals a isge'prochen wer den solle. Die Entscheidung der Kreishaupt- mannschaft im Falle Riedel sei wohl auch anderer Ansicht als oer Stadlrat mit seinen» Vorschläge; cs müsse doch genügen, wenn das tetr. Mandat in solchen Fällen mit Ende des Jahres ablaufe. — Der Herr Bürger meister hält diese Ausführungen für irrig, zumal die kreishauptmannschaftliche Entschei- d ing Enen anderen Grund gehabt habe. Da mals handelte es sich um den Verzug des Herrn Riedel in den Hüttengrund, der nach den Uebergangsbestimmungen bis 1915 einen be anderen Vertreter in das Kollegium ent senden darf. Zieht nun ein derartiger Vertre ter z. B. in die Neustadt, so hat er bei der größeren räumlichen Entfernung natürlich nicht wehr das Interesse »end auch nicht die Füh lung für und mit dm» Hüttengruud wie bis her. Auch praktisch sei die Sache nicht durch führbar, da getrennte Wahllisten geführt wer den, man also nur dort wäh bar ist, wo die Eintragung in die Liste erfolgte. Es handelt sich um die Zeit bis mit 1915 und sei der Kernpunkt der, daß der Hüttengrund in seinen Rechnen, einen Vertreter zu wählen bezw. zu entsenden, der auch dort wohne, uich. geschmä lert werde. Ziehen in» November 3—4 Stadt verordnete aus der Staat in den Hütteugrund, so werden sie in die dortige Liste eingetragen und sind dovt wahlberechtigt und wählbar; in dcr Altstadt aber find sie beides nicht mehr. Es müsse auf alle Fälle eine Regelung erfol gen, wie, das sei dem Rat an seinem Teile schließlich gleich, aber Klarheit müsse für alle Fälle herrschen. — Herr Stadtv. Grieß- a ch betont nochmals, daß beim Verzug das Mandat mit Ende des Jahres, nicht der Wahl periode erlösche, womit inan sich wcül zufrie den geben könne. Die Fühlung »nit der Ein wohnerschaft gehe in so kurzer Zeit mchi ver loren. Jedenfalls sei eine solche Maßnahme, da hier das System der Ersatzmänner nicht ciugeftihtt sei, wohl nicht angebracht. — Herr Stadtv. Ebersbach mißt der Sache keine große Bedcutu-ug bei, da nur noch zwei Jähre bis zum Ablauf der Uebergaugsbestimmumgen u Frage kämen, könne man getrost die Nats- oorlage auuehmen. — Der Herr V o r st e h e r febt hervor, daß weniger der Hüttengrund, Hs die Neu- oder Altstadt in Frgge kommen, da der jetzige Vertreter des Hüttengrundcs, Herr Stadtv. Bach, bis 1915 gewählt sei. — Herr Stadtv. Kreisel tritt dein entgegen. Er könne nicht erkennen, warum ein Stadt verordneter der Alt- oder Neustadt, der in den Füttengrund verziebe, nicht mehr das Mandat nusznüben vermöge; die geringe Mehrenster inug könne diese Fähigkeit doch kaum aus- chließen. Im übrigen sei die Bestimmung für den Hüttengruud doch nur ge rasten, damit dieser einen Vertreter habe, der auch dort wohne. — Herr Stadtv. Ebersbach ent- iegnet, daß gerade darum dann auch bei deu anderen Vertreten, verlangt werden müsse, daß sie im Stadtbezirk wohnen. — Der Herr Bürger m e i st e r bittet nochmals um Ab- ehuuug der Grießbachschen Ausführungen; auch die Kreiscl'chen Ausführungen seien nicht durchführbar Herr Kreisel wünscht, daß der enige, dcr aus der Altstadt in den Hütten- gruud verziehe, Vertreter bleibt. Er ist also in diesem Falle aktiv wahlberechtigt in der Altstadt und Passiv »vahlberechtigt im Hütten- zrnnd. Es kann vorkommen, daß eine ganze Anzahl Stadtverordnete in den Hüttengruud gehen, der dann event. 10 Vertreter stat einen hat. Wir erleben es doch äst täglich: der Unterstädter vertritt die Interessen der Unterstadt und der, der im oberen Ort wohnt, die der Oberstadt. Geordnete Wahllisten auft zustellcn., sei bei unklarer Regelung jedenfalls nicht möglich. — Herr Stadtv. B enue w i tz ist dcr Ansicht, daß, wenn man diesem Nach rag znstimme, mau gercchterweise auch einen Nachtrag einfülreu müsse, der die Frage der Ersatzmänner löse. — Herr Stadtv.-Vorsteher L ohse ist der Ansicht, daß es doch wohl mgebrachl sei, einen Zusatz „verliert das Man dat bis Ende des Jahres" einzufügen; es Han dele sich wohl nur um Verzüge aus der Alt oder Neustadt in den Hüttengruud. — Herr Stadlv. Grie ß bach will die entstehenden Schwierigkeiten nicht anerkennen, obwohl der Hocr B ü r g e r m c i st « r wiederholt betont, das: in der praktischen Durchführung des Orts- geseves unbedingt Schwierigkeiten entheben würden. Eine Kabinettssrage mache der Rat nicht aus der Angelegenheit, i m liege viel mehr au einer klaren Regelung der Frage, die nuh den Grießbachschen Ausführungen bezw. Abänderungsvorschlag nicht gegeben sei. Gegen die 7 sozialdemokratftchen Vertreter findet die Ratsvorlage sodann Annahme. 9. Gewährung des Pensionsrechtes an die Waisenmutter. Dcr seit 1891 angestellten Waisenmutter Frau Stübner wird die Pensionsberechtigung stir ihre Person verliehen. Die 60jährige Frau fällt nicht mehr unter das A igestellteugesetz, weshalb man bei spätcrem Zurruhcfetzeu der 'creuverdicuteu Frau eine Rente gewähren könne, wozu man nach den Worten des Vorstehers moralisch verpflichtet sei. 10. Nachverwilligung eines Betrags zur Aufforstung der Bernsdorfer Wassergrundstücke. Es sind 64,22 Mk. mchr verbraucht wor den, als seinerzeit bewilligt worden waren; der Betrag findet nachträglich Genehmigung. 1l. Ankauf einer Standardmaschine für die Wirkschule. Mit der Firma Schubert L Salzer in Chemnitz ist verhandelt woräen; sie verlangt für eine Maschine ausnahmsweiic nur 400 Mk. Die aus der Voßstiftung freiwerdenden 150 Mk. sollen hierbei Verwendung finden; der Rest jedoch aus dem Nachverwillignngsansatz gedeckt werden, womit das Kollegium einverstanden ist. 12 Einrichtung einer Lehrer- und Schüler- bibliothck in der Handelsschule. Die 1912 nicht verbrauchten Mittel siir Ver tretung rc. sollen zur Bi bl i otheke uri cht >mg Ver wendung finden. Es handelt sich, wie Herr Stadtv. Grießbach aus Anfrage erklärt, > m sine sachliche Bibliothek, die nach den Vor- ühlägen des .Herr,» Schuldirektors Galster er«- richtet werden soll. Die Vorlage findet Zu- stimmmM i , i ßfs 13. Beschaffung eines Schrankes für die Handelsschule. Die Anschaffung soll gleichfalls aus den überschüssigen Mitteln erfolgen und ist das Kollegium hiermit einverstanden. 14. Erhöhung der Rejnigungseutschädignng an die Schulhausmänner. Zn den bisherigen Pauschalen wurden noch 90 Mk. für die AltstM und 50 Mk. für die Neustadt nachverwilligt, die in Zukunft im Haushaltplan alljährlich mehr eingestellt wer den sollen, damit eine gründliche Reinigung der Schulen (Scheuerung) erfolgt. Bisher ist tuest unterblieben, da man die reichliche-Oelung ' r ausreichend hielt. Herr Stadtv. Ebev s- ach hebt hervor, daß der Betrag, für Scheu ern sicher in der Pauschale mit enthalten war. — Die Mehrkosten wurden genehmigt. 15. Pslichtstnndtncrlaß bei der Neustädter Schule. In der Altstädter Schule ist es Usus, daß demjenigen Lehrer, der die Lehrmittelsamm- l ing verwaltet, eine Pflichtstundc erlassen wird. Ab Ostern 1914 soll diest Einrichtung dcr Gleichmäßigkeit wegen auch in der Neustadt er olgen, wodurch eine niedrige aber ständige Belastung der Schulklasse erfolgt. Das Kolle- stum erklärt sein Einverständnis. 16. Besorgung der Schreibarbeiten in den Schulen. Da d e Schreibarbeiten sich ständig mehren, soll mit Oktober d. I. ein Schreiber angestelll werden, der zur Hälfte für die Schallen und mr anderen Hälfte für die Stadt tätig ist; die Kosten, die jährlich 540 Mk. betragen, werden, wweit der städtische Anteil in Frage kommt, genehmigt. Bisher erfolgte die Besorgung der Schreibarbeiten schon durch einen städtischen Schreiber. 17. Nachvcrwilligung zu den Koste» für die Neuausstattung eines Zimmers in der Neu städter Schule. In den Haushaltplan sind hierfür 500 Mk. eingestellt wordm, doch betragen diese Kosten n Wirklichkeit 584 Mk. und wurden die seh enden 84 Mk. nachträglich bewillig:. In Zu unft soll gleich der richtige Betrag von 584 Mark, der für jede Neuausstattung eines Schuft ummers gebraucht wird, in deu Haushaltplm üngestellt werden. 18. Bewilligung von Kosten für die Verwahrung des Lampertns-Schachtes. Das Kg!. Bergaml Freiberg hat bezüglich - Kr Verwahrung einige Sondcrwün'che. Nach AufheGlug der früheren Beschlüsse wurde ein Berechnungsgeld von 400 Mk. für diese Zwecke bewilligt. Die Arbeiten erfolgen unter Aulei Bug eines Steigers, den die Berstinspektiou Zwickau stellt. 19 Bewilligung eines Berechnungsgeldes für einen neu anzustellenden Straßenmeister. Schon am 16. Dezember v. I. »nachte Herr Stadtrat Bohne im B mauSschuß einen eM prechenden Vorfchlag, der verschiedene Miß- Hände beseitigen sollte. Der Posten soll einem m Tie'banamt erfahrenen Herrn, der diese Ar beiten mit überwachen kann, übertragen werden. Für 1913 macht sich hierdurch eiue Ausgabe von 1050 Bük. uötig, da der Posten mi> einem Monatsgehalt von 150 Mk. ausgeststte» wer den soll. Eine Wahl ist schon gelösten worden. 20. Auslosung von Ttadtschnldschciucn. Da bcziigl. der in der letzten Sitzung vor genommenen Auslosung ein Irrtum vorgc kommeu ist, muß diese nochmals erfolgen. Ausoelost wurden von Serie B 4 Scheine zn je 1000 Mk., die Nummern 44, 45, 101 und 105; von Serie C 2 Scheint zu je 300 Mk., die Nummern 208 und 306. 21. Richtigsprechung von Rechnungen. Die Armenkassenrechnung auf das Jähr 1911, die von Hevcu Stadtv. Eichler geprüft ist, wurde richtiggcsprocheu; ebenso wurde die Gasaustalts'asseurechuuug für 1911, die vou Herrn Stadtv. Grießbach geprüft wurde, »ich tiggesprochen. 22. Nachprüfung einer Rechnung. Die Dieustbotcukraukcukasseurcchnuug für 1912 wurde Herrn Stadtverordneten Tert znr Prüfung übergeben. In der nachfolgenden Aussprache gelangt zunächst ein Schreiben dcr sozialdemo kra.ischen Ortsgruppe zur Verlesung, das füll mit der in der letzten Sitzung erfolgten Berich tigung eines Artikels der „Chemnitzer Volks stimme" bewßte. Hiernach wurde die fragliche Notiz, soweit sie die schulärztliche Uuterfuchnng der Schulkinder und die angebliche Unter ernährung der ärmeren Bevölkerung angeht, aus der „Leipziger Volkszeitung" übernommen. A s Vevsasser der Notiz komme aber nicht der hierfür ausdrücklich bestellte Berichterstatter der Ortsgruppe, sondern ein hiesiger bekannter Berichterstatter in Frage, dcr u. a. auch siir verschiedene große bürgerlich.' Zeitungen schreibe. Die Leipziger Redaktion ist bereits benachrich- tigt worden, in Zukunft Berichte von dieser Stelle nicht mehr anzunelmen. Was den übrigen Inhalt des Artikels angehe, so stehe doch wohl fest, daß die hiesigen Weber rc. Löhne haben, wie sie weiter in der ganzen Chemnitzer Umgebung nickst mehr angutresscn seien. Bezüglich der Wohnungsverhältnisse und Mieten wurden auch hier Preße gefordert, die in anderen Gemeinden keineswegs höher seien. Vorn Rate sei selbst erklärt »vorbei», daß die
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