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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191306198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130619
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-19
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.06.1913
- Autor
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'/.8 Uhr hier durchfahrenden Schnellzuge erfaßt und sofort getütet. * Leipzig, 17. Juni. Bereits fett eini ger Zeit kann man in Leipzig die Beobach tung machen, daß Studenten und Handels- hochschüler aus den slawischen Ländern in Cafees und Kabaretts ein herausforderndes Wesen an den Tag legen. Am Sonntag be trugen sich einige slawische Studenten in einem Kabarett wieder sehr ausfällig, sangen die ser bische Nationalhhmne und beschimpften die Gäste. Ausdrücke, wie: „Deutsche Schweine" fielen fortwährend. Schließlich wurde dte ganze Ge'ellschast von Schutzleuten verhaftet. — Ein schwerer Unglückssall ereignete sich aus dem Heuboden des Gundorfer Rittergutes. Einer Arbeitersßm drang beim Herabrutschen vom HeulMusen der Stiel einer an denselben ange- lehnten Heugabel in den Unterleib. Die be dauernswerte Frau mußte sofort nach dem Krankenhaus gebracht werden. * Wurzen, 17. Juni. Im Militärbad im Mühlgraben ertrank gestern gegen Abend beim Baden ein Soldat des hiesigen Jnfaiiterieba- taillons Nr. 179. Der Soldat war Freischwimmer und hat vermutlich den Tod infolge eines Krampf Unfalles gefunden. * Rohwei«, 18. Juni. Im nahen Gersdorf kam der Monteur May, der für die Ueberland- zentrale in Gröba Jnstallativnsarbeiten aus führte, der elektrischen Leitung zu nahe und wurde getötet. * Zwickau, 17. Juni. Ein heiterer Vor gang spielte sich dieser Tage hier ab. Ein hie siger Herr ließ das Auto Vorfahren zu einer Tour nach Leipzig und stieg ein. Während der Chauffeur anturbelte rind sich dann auf seinen Führersitz begab, war der Besitzer noch einmal ausgestiegeii, um einen Gang ins Haus zu besorgen. Der Autolenker hatte das nicht bemerkt und fuhr los, in flottem Tempo ging es gen Leipzig. Zu seinem Schrecken sah er dort erst, daß er reinen Insassen hatte. Nun ging es in Eile dieselbe Strecke wieder zurück. Auf halbem Wege kam ihm aber sein Herr in einem Mietsauto entgegen. Die Wiedersehens freude mag wohl groß gewesen sein. tt. Kirchberg i. Sa., 18. Juni. Die Zahl der hier an Brechdurchfall Erkrankten ist von 15 auf 30 gestiegen. Eine Untersuchung der Wurst, von der die Erkrankten gegessen haben sollen, hat deren einwandfreie Beschaffenheit er geben. Die Aerzte nehmen jedoch nach wie vor als Ursache der Erkrankung den Genuß von verdorbenen Speisen an. * Eibenstock, l8. Juni. Gestern abend brach in der Zelluloid-Abteilung der F. A. Lenkschen Bürstenfabrik im benachbarten Schönheide Feuer aus, das die ganze Fabrikabteilung in Asche legte. Der angerichtete Schaden ist sehr groß. Die Arbeiter konnten sich glücklicherweise alle in Sicherheit bringen. * Sebnitz, 17. Juni. Die Zusammenkunft sächsischer und österreichischer Kriegevetcranen ans den Grenzbezirken der Lausitz und des Meißner Hochlandes wird in diesem Jahre am 30. Juni im benachbarten Obereinsiedel stattfinden. Es dürften bei diesem Anlasse etwa 1000 alte Kriegs kameraden aus den Feldzügen vvn 1864, 1866 und 1870/71 in Obereiusiedel ein Wiedersehen feiern. * Neustadt i. S., 17. Juni. Für den allge meinen sächsischen Kvrnblumentag, der in der Zeit vom 30. August bis 7. September in ganz Sachsen abgehalten werden soll, sind jetzt die ersten Bestellungen seitens des König!. Sächsischen Militärvcreinsbundes aufgegeben worden. Als erste Rate sind 105 000 Gros (15 120000 Stück) Kornblumen der Blumenindustrie unseres Be zirks in Auftrag gegeben. * Nebelschütz hei Kamenz, 17. Juni In der hiesigen Kirche, in einem dunklen Gange vom Turm nach dem Kirchenboden, wurde gestern durch Zufall der Baumeister Schöne aus Nebel schütz, der bereits seit September vorigen Jahres vermißt wird, erhängt aufgefunden. * Kamenz, 17. Juni. In vergangener Nacht wurde hier der Schutzmann Mücklich non einem unbekannten Motorradfahrer, der ohne Licht fuhr, ungefähren und zur Seite geschleudert Der Be amte wurde dabei so schwer verletzt, daß er heute verstarb. * Halle, 17. Juni. Als heute morgen der Ostern aus der Schule entlassene Sohn des Bergmanns Siebicke den letzten Wagen des Zuges auf Bahnhof Nietleben bestieg, um seine Arbeitsstelle in Halle aufzusuchen, rutschte er aus und kam unter die Räder, so daß ihm der Kopf und Fuß gespalten wurden. Er war sofort tot. Kleine CirLoniS * Das Erdbeben auf dem Balkan. Aus Sofia wird gemeldet: Der amtliche Bericht über die Erdbebenkatastrophe besagt, daß in Tirnowv 21, in Gorina Orechowitza 27 Personen getötet und mehrere hundert verwundet worden. In beiden Städten sind über die Hälfte der Häuser eingestürzt; in Tirnvwo vier alte historische Kirchen und mehrere Amtsgebäude. Der größte Teil der Bewohner ist obdachlos geworden. Die Menschen wurden vor dem strömenden Regen in Zelten geschützt. Mehrere Bahnzüge mit Nahrung und Sanitätsmaterial wurden abgesandt. Auch die umliegenden Dörfer haben mehr oder weniger gelitten. Die gestörte Telegraphen- und Bahn verbindung wurde wieder hergestellt. Alle Sol daten aus dem Eidbebengebiet wurden beurlaubt. * Unwetterverhecrungcn in Frankreich. Hef- tige Gewitter verbunden mit starkem Hagelschlag verwüsteten gestern die Gegenden von Toulouse und Le Mans. Zahlreiche Häuser wurden abge deckt. Viel Vieh ist in den Ställen ertrunken, da die Einwohner alles im Stiche lassen «rußten. Biele Getreideschober wurden weggeschwemmt. Die Ernte ist vielfach vernichtet. In dem Dorfe Baguercs de luchon wurde eine vier Meter dicke Erdschicht angeschwemmt. 8000 Kubikmeter Erde müssen beseitigt werden. * Schweres Unglück bei einem Festzuge. In Glückstadt sand anläßlich des Kaiserjubiläums ein Festzug statt, der sich aus Vereinsgruppen und Festwagen zusammensetztc. Kurz vor Be endigung des Zuges wurden die Pferde vor einem Festwagen scheu und gingen durch. Der Kutscher, der die Tiere nicht mehr halten konnte, wurde niedergerissen. Die mildgewordcncn Pferde rasten mit dem Wagen, auf dem sich Damen und Herren befanden, in die Zuschauermenge hinein. Es entstand eine panikartige Flucht, doch konnten sich nicht alle Personen retten. Einige gerieten unter die Räder des Festwagens. Da bei wurde der 78 Jahre alte Veteran von 1870/71 Martin Pein, der die weite Reise von Neudeich nicht gescheut hatte, um dem Festzuge beizuwohnen, so schwer verletzt, daß er auf dem Transporte starb. Außerdem erlitt die 18jäh"ige Tochter eines Gutsbesitzers einen Beinbruch und innere Verletzungen. Die fünfjährige Tochter eines Arbeiters wurde durch einen Hufschlag schwer am Arm verletzt. Sieben weitere Per sonen, Erwachsene und Kinder, die umgeworfen worden waren, erlitten leichtere Verletzungen. * Grubenunglück in England. Infolge eines Wassercinbruchs in die Kohlengruben von Care house bei Rotherham sind acht Bergleute ums Leben gekommen. * Schwerer Unfall beim Böllerschietzen. Ein Unglücksfall ereignete sich auf dem Schacht Querenburg bei Bochum beim Ballerschießen aus Anlaß des Regierungsjvbiläums des Kaisers. Durch einen Fehlschuß wwde einem mit dem Abfeuern der Böller beauftragten Arbeiter eine Hand abgerissen; der Mann erlitt auch sonst schwere Verwundungen. * In den Flammen nmgekommen ist in Broacker (Holstein) der 28 Jahre alte Bäcker meister August Warnecke. Er wollte ans seinem brennenden Haufe noch einen Anzug retten und fand dabei den Tod in den Flammen. * Drei Studenten bei einer Segelpartic ver unglückt. Am 7. Mai unternahmen iir Kiel drei Studenten der Medizin eine große Segeltvur, von der sie noch nicht zurückgekchrt sind. Gestern ist ein Segler aus Königsberg mit dem Boot der drei Studenten inr Schlepptau in Kiel ein- getroffcn. Der Segler hatte das Boot auf See treibend gefunden. In dem Segelboot befand sich ein Tagebuch, welches bis zum 10. Mai reicht und schwere Stürme verzeichnet. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die drei jungen Leute im Sturm umgekommen sind. * Ein Schnellzug entgleist. Der mittags 12 Uhr 54 Minuten von Brandenburg a. d. H. ab gehende V-Zug 30 entgleiste in dir Nähe von Groß-Wusteritz Die beiden letzten Wagen sprangen aus den Schienen und rollten die Böschung hinab Der Schaffner Kloß aris Berlin ist tot, drei Per sonen, Marie Habermann aus Schöneberg, Bern hard Gieseler aus Iserlohn und Albrecht Drücker aus Berlin verletzt, erstere schwer. * Die Hinrichtung Sternickels und seiner beiden Genossen, die zum Tode verurteilt wur den, wird Ende dieses Monats in Frankfurt a. d. Oder erfolgen. Von der Verteidigung wurde beabsichtigt, ein Gnadengesuch für die beiden jungen Verbrecher Schliewentz und Kersten beim Kaiser einzureichen. Man fragte deshalb bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt a. d. Oder an, ob sie ein solches Gnadengesuch unterstützen würde. Die Staatsanwaltschaft hat aber die Unterstützung abgelehnt. * Beim Liebesmahl tätlich angegriffen. Der Oberleutnant Trenck von den Wrangel Kürassieren in Königsberg i. Pr., dessen Unterbringung in ein Krankenhaus gemeldet wurde, hatte, wie jetzt bekannt wird, einen Vorgesetzten beim Liebesmahl tätlich angegriffen und schwer verletzt. Trenck ist aus dem Lazarett ins Arresthaus ge bracht worden. * Ter französische Flieger Brindejonc, der in einem Tage von Paris über Berlin nach Warschau flog, hat jetzt die Strecke Warschau— Petersburg in 3 Stunden 50 Minuten durch flogen. Brindejonc will über Helsingfors, Stock holm und Kopenhagen nach Paris zurückkehren. * Schwere Ausschreitungen Streikender. In Mailand begingen die durch ihren verunglückten Massenstreik erbitte: ten Arbeiter Ausschreitungen. Man errichtete sogar eine Barrikade und beschoß von ihr aus anrückende Truppen. Ein Gendar merieleutnant wurde durch Messerstiche verwundet Erst durch einen Kavallerie-Angriff wurde die Menge zerstreut. * Tas Spiel mit Waffen. Das leichtfertige Spielen mit Waffen hat in Dellnau bei Dessau ein schweres Unglück verursacht. Dort war der Handelslehrer Redlich ans Dessau mit seiner Frau im Gasthaus „Zum Blix" eingckehrt. Auch mehrere Dessauer Schüler fanden sich ein. Einer vvn ihnen hatte bald ein im Saale des Gast hauses stehendes geladenes Jagdgewehr ausfin dig gemacht und hantierte damit in leichtfertiger Weise. Plötzlich krachte ein Schuß, und Frau Redlich stürzte getroffen zu Boden. Die Ladung der Waffe war ihr ins Gesicht gedrungen und hatte sic sehr schwer verletzt. Dos Sehvermögen auf einem Auge ist vollständig verloren. * Eine neue Stiftung Earnegics. Der ame rikanische Milliardär, Errichter der Lebensretter- Stiftung, hat eine neue Stiftung von 100000 Mk. der Zeitung der deutschen Friedcnsgesell- schast übcrmitteit. Die Stiftung soll der Zeitung zur Verbreitung dienen, um so hauptsächlich die deutsch-englischen Beziehungen zu verbessern. * Rätselhaftes Verschwinden eines Baul- direktors. In Zeulenroda erregte in der ver gangenen Woche das Verschwinden des Direktors des Bankvereins Stock großes Aufsehen. Die Sparer verlangten stürmisch ihre Einlagen zurück, und da die Kaffe nicht imstande war, dem An stürme zu genügen, mußten die Zahlungen vor läufig eingestellt werden. Die vorgestern vorge nommene Revision hat ergeben, daß Kaffe und Buchführung in Ordnung sind. Ueber den Ver bleib des verschwundenen Direktors ist bisher nichts zu ermitteln gewesen. Handels-Nachvichte«. verlt«, l7. Juni 1813. Wechselkurse. Amsterdam 8 Tage 168,05 do. 2 Monate . — Brüssel 8 Tage 80,35 do 2Monate —- — Italien. Plätze 18 Taae 78,75 do. 2 Monate — ,— Kopenhagen 111 95 Scheck London 20 425 London vlsta 20 8^5 do. 8 Tige 20 185 Madrid 14 Tage 74 55 Newyork vist» 4,1915 Scheck Paris vist» 80 975 Pari? 8 Tage — do. 2 Monate —.— Petersburg 8 Tage do. 3 Monate — Schweiz 8 Tage 80 65 S ockh. Gothenb 10 Tage I12l0 Warschau 8 Tage —. - . —» Wien 8 Tage 84 475 do. 2 Monate 8»,70 20 FrankS-Stücke — Oekterreich. Banknoten 84,60 Rufi Banknoten L'4 45 Reichsbankdiskont 6'/° PrivatdiSkont b'/.-tL Magdeburg, 17. Juni. Kornzucker erkl. 88prozentig. Rendement 9,35 - 9,45. Nachvrodukte exklusive 7kpro,evt. Rendement —,—. Stimmung: Stetig. Brotraffinade l . Kristallzucker I —,—. Gemahlene Raffi nade —,—. Gemahlene Melis 18.87'/,. Sttm muna: Rubin. Rohzucker I Produkte transito frei an Bord Hamburg per Juni 9,47'/, Gd. 9 55 Br. per Juli 9,6" Gd., 9.95 Br., per August 9,77'/, Gd. 9,80 Br., per Oktober-Dezbr. 9.87'/, Gd., 9,SO Br., per Jan-März 10 05 Gd., 10,07'/, Br., per Mai 10,'-0 Gd., p',22'/, Br Stimmung: Fell Hamburg, 17. Juni Weizen ruhig. Mecklenburger und Oftholfteiner 200-213 00 Roggen stetig. Mecklen burger u. Altmärkischer neuer 165—!75.00, russischer cif 9 Pud 10/15 loko —,—. Gerste ruhig südrusstsche cif. Mai 121.00 Hafer stetig, neuer Holsteiner und Mecklen burger 175—>9?. Mais fester, amerikaner mixed cis. per Juni-September —,—. La Plata cis. neue Ernte per Juni-Juli 107,oo. Wetter: Teilweise bewölkt. Baumwolle. Bremen, 17. Juni. Offizielle Notierungen der Baum wollbörse. Tendenz: Still. Upland middl. loko 83,00 Bremen, 17. Juni. Fully middling <»ulf 65,75. Liverpool, l7. Juni Anfangsbericht Mutmaß licher Umsatz 10 poo Ballen Stimmung: Fest. Import 14000 Ballen. Preise 3 4 Punkte höher Liverpool, 17. Juni. Umsatz 8000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikaner stetig, 5 Punkte höher. Brasilianer 5 Punkte böder. Aeaypter ruhig. Lieferungen ruhig. Juni 6 60 Juni Juli 6 54, Buaust-September 6.48, Oktober-November 6,25 Dezember-Jan. 6,20. Alexandrien, >7. Juni Aegyptische Baumwolle Anfang: Futures fully good fair brown Juli 18 9139, November 18,11/32, Januar / . Schluß: Juli 18,17/82. Nov. 18,08/32, Januar 18,08/32, Zufuhren . - Cant. Zahlungseinstellungen. Paul Richard Wagner. Bmdereiartikelhandlung Cbemnitz Heinrich Matthes Haubert. Klempnermeister, Siebenlehn Bernha-d Paul Neumärker h, Biehhand luug, Zwickau. Oskar Willy Heinicke, Schlossermeister, Leipzig Volkmar^dorf. Richard Uhlig, Kolonialwaren- und Drogengeschäft, Leipzig Gohlis Max Woldemar von Schroeder, Inhaber der Firma Leipziger Kranker - waaenkabrik, Leipzig-Stötteritz. Karl Liebeskind, Gar- derobegcschäft. Dresden. Johann Hermann Krosche, Mühlenbesitzer, Herwigsdarf. Karl He mann Kunath Schnittwarenhandlung. Sacka Franz Stevan, Schuh macher, Dresden. hcinr. Hunsch-dc, Maschinenbauer, Pöhl Depeschen vom 18. Juni. Berlin. Gestern abend fand >m König- lieben Schlosse eine Galatafel statt, bei der der .König von Sachsen den Trinkspruch aus den Kaiser ausbrachte. Im wesentlichen schloß er sich den Ausführungen des Prinzregenten Lud wig an. Was seiner Rede eine besondere Note gab, war, daß er wohl im Hinblick auf die Schwierigkeiten in der Deckungsfrage die wirt- schattlichc Selbständigkeit dar Bundesstaaten stark betonte. Der König rühmte in seiner Rede mit besonderer Dankbarkeit, daß es des Kaisers Weisheit zurzett gelungen sei, unter chwierige» Verhältnissen dem Reich die Er füllung seines fortschreitenden Bedürfnisses zu ermöglichen, den Einzelstaaten aber diejenige Selbständigkeit zu wahren, die diese zur Er füllung der ihnen eigenen Aufgaben bedürfen. Im weiteren betonte der König die Reichs- Neue der Bundesfürstcn und schloß mit einem Hoch aus den Kaiser und seine Gemahlin. Dm Antworttede des Kaisers nahm den Gedanken, daß die Reichsgemeinschatt das eigene Leben der Reichsglieder nicht beeinträchtigen dürfe, ans und fügte hinzu, daß dieser Gedanke allen Bundesfürsten in Fleisch und Mut übergegan gen sei. Im Geiste der Verträge, aus denen die Unantastbarkeit des Reiches und aller sei ner Glieder beruhe, werde er auch weiter sein kaiserliches Amt ausüben. Der Kaiser schloß mit einem dreifachen Hurra auf die Mindes- fürsten, worauf die Musik „Deutschland, Deutsch land über alles" spielte. Berlin. (P r i v. - T e l.) Die Zeppelin- Luftschiffe harten heute wieder einen großen Tag. Das Marinelustschiff L. 1 stieg in der vergangenen Nacht 12 Uhr 10 Minuten in Johannistbal zu einer Fahrt nach Rügen auf. Das Lustschiff gelangte kurz nach 4 Uhr nach R''gen, beschrieb eine Schleife über der Insel, ohne zu landen, und kehrte dann nach seiner Holle auf dem Flugplatz in Johannisthal zu rück. In glattem, schönem Flug flog das Schiff in raschem Tempo über Berlin, machte einige Schleifen und landete um 8 Uhr auf dem Flugplätze glatt. Zu dieser 8 Stunden- fahrt des Marinekreuzers kommt eine Dauer fahrt der „Sachsen", die in Hamburg von einem dritten Zeppelin-Lustschiff l>egrüßt wurde. Das > Lustschifi „Sachsen", das gestern abend >0 40 Min. von Baden-OoS ausstieg, um se'Nt Fahrt nach .Hamburg ausz»führen, ist dort beute früh 8 Uhr 15 Min. auf dem Flug- platze glatt gelandet. Berlin. Nach Bekanntgabe des Amnestie erlasses wurde sofort von der Staatsanwalt- schaff eine emsige Tätigkeit entfaltet, um die Akten zu prüfen, ob ein Straferlaß zu gewäh ren sei oder nicht. Die Arbeit ist weit um- fmgreicher als bei früheren Anlässen dieser Art. Die „Voss. Zeitung" schreibt: „Es ist zu erwarten, daß morgen die Vorbereitungen völ lig erledigt sein werden und sich dann für viele die Gesängnistür öffnet. Dem Vernehmen nach wirs die Zahl derjenigen, auf die der Gna dene^aß Anwendung findet, recht groß sein." Berlin. Während einige Blätter meinen, die Verständigung über die Deckungsfrage stehe vor ihrem Abschluß und der Verständigung der Mehr heit im Reichstag sei die Zustimmung des Bun desrates gesichert, bleiben andere dabei, daß die Verhandlungen auch jetzt noch nicht zu irgend einem Ergebnis geführt haben. Im Biirv des Reichstages laufen fortgesetzt Telegramme ein, in denen gegen die eine oder andere Form Pro test erhoben wird. Gestern hat man im Reichs tag mehr denn je von einer Auflösung des Reichs tags gesprochen. Wiesbaden. Die am GUterbahnhof Dotz heim oclegenen umfangreichen Kohlenlager der Firma Weiß, Gens und Blume stehen seit gestern nachmittag in Flammen. Die gesamten Feuer wehren von Wiesbaden sind an der Brandstelle tätig. Militär sperrte die Lagerplätze in weitem Umfange ab. Dortmund. In der Gemeinde Leonkirchen bei Brilon in Westfalen zerstörte ein großes Feuer das Anwesen des Landwirts Lange. Die vier ini brennenden Hause zurückgebliebenen Kinder Langes erlitten so schwere Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Wien. Die gesamte hiesige Presse bespricht in höchst abfälliger Weise die Vereitelung der veplantrn Ehrung des deutschen Kaisers im Abgeordnetenhaus (siehe „Tagesgeschichte"). Es beweise dies, daß die Desolatierung des öfter reichischen Parlaments durch einzelne Parla mentarier immer weiter vorwärtsschreite. Die ..Neichspost" schreibt, das ist einer jener schwe ren Unfälle, die sich leider in unserem Parla ment so häufig ereignen. Die Bevölkerung ttihlt sich diesen Vorgängen gegenüber nicht mehr verantwortlich und hoffentlich ist man auch ini Auslände über die Traqweite solcher Vorgänge nicht mehr im Zweifel und nimmt die en Parlamentarismus nicht ernster, als er bei uns genommen wird. Das Hauptorgon der Sozialdemokratie, die „Arbeiterzeitung", gibt ihre Verwunderung darüber Ausdruck, daß eine wohlerwogene Absicht des Präsiden ten des Abgeordnetenhauses, Ivie es die ge p ante Ehrung des deutschen Kaisers war, durch den bloßen Einspruch zweier Radau ^'geordneter zunichte gemacht werden konnte. Cs beweise dies die vollständige Unfähigkeit des Präsidenten Dr. Sylvester. Paris. (P r i v. -- T e l.) Der russische General Alfred von Manteuffel ist gestern im Clpreßzug Paris—Nizza bestohlen worden. In einem Abteil lernte er einen eleganten Offi zier kennen, der sich als Oberst der französischen Kvlonialarmee vorstellte. Als der General sich aus einen Augenblick aus dem Abteil entfernt Hane, bemächtigte sich der Offizier des Hand, tiffchchens des Generals und verschwand da mit aus dem fahrenden Zuge. Alle Nack^or tthi-noen blieben ergebnislos. In dem Täicb chcn sollen sich außer einem größeren Geldde traa sehr wertvolle Scknnuck'acben beenden laben. Paris. (P r i v. - T e l.) Einer Blätter meldung znfolge mangelt es bei der Besatzung dir Panzerschiffe während der jetzigen Manöver der Mittelmecrflotte durchschnittlich um je 100 Mann. Die Flotte, die nach dem Marine-Bud gei 58 205 Mann aufweisen soll, zählt noch nickt einmal 55 000 Mann. Die Marinever- waltnng wird daher genötigt sein, die fehlen den Mannschaften aus de« Rekruten des Land- Heeres zu entnehmen. Sofia. Eine Sonderausgabe der „Vetscherna Pnftar" meldet, daß eine starke bulgarische Bande noch lOstündigcm Kampf die serbische Besatzung nns der Stadt Dibra vertrieben habe, wobei die Serben 3 Kanonen und deren gesamten Train in der S'adt zurückgelassen haben. Die Bulgaren sollen außerdem die Serben auch aus Gradsco zurückgedrängt haben. Briefkasten. F. 120, Erlbach. Sie müssen Ihre An sprüche beim Amtsgericht Stollberg geltend machen; Mittelfrohna gehört zum Amtsgericht Limbach. Zur Konkurseröffnung gehört ein An trag, doch können Sie auf Grund eines Urteils vorher pfänden lassen. M., Gersdorf. Ter Schulgarten wurde vor 20 Jahren von dem damaligen Lehrer Müller angclcgt. Herrn K., Glauchau. Wir dankcn Ihnen für Uebcrscndung der 5 Beilagen D. L Co.; andres können die 4000 Prospekte auch nicht untergrb-acht werden. Es ist dicS schon mehr fach festgestellt worden! Kochrezepte erregen bei Hausfrauen immer viel Jnirrrsse, besonders aber, wenn sie Gerichte betreffen, die infolge ihrer leich'cn Verdaulichkeit und ihres hohen Nährwertes auch Krairkrn uud Rekonvaleszenten gereicht werden können. Das „ Kufeke " Kochbüchlein enthält 104 solcher ansgcprobter Original-Kochrezepte für Kranke nnd Gesunde und ist in den Verkaufsstellen des Präparates kostenfrei erhältlich.
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