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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130528
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-28
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.05.1913
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Sie We-mrlM in der Kommission. Als die Budgetkommission des Reichstags am Montag die erste Lesung der Wehrvovlage fortsetzte, wußte man genau, daß der am Sonnabend angenommene Zentrumsantrag aus Streichung von mehr als 1000 Leutnants und Unteroffizieren nur formale Bedeutung hatte und nicht die sachliche Ablehnung einer Re gierungsforderung war. Eine längere Debatte entstand beim Kapitel Sanitäts- und Veteri- näroMiere über die Frage der jüdischen Mili- täräitzte. Um zum Eintritt in das Sanitäts- korps zu ermuntern, fordert die Vorlage einen Generalarzt, 29 Generaloberärzte, -13 Stabs ärzte, 46 Oberärzte usw. Ein sozialdemokra tischer Redner fragte den Minister, wie er bei dem notorischen Mangel an Militärärzten die Besetzung der neu geforderten Stellen ermög lichen wolle. Ein fortschrittliches Mitglied schildert die gefährlichen Folgen des Mangels an Militärärzten und führt diesen auf die Fernhaltung jüdischer Aerzte von der Armee zurück. Der Kriegsminister gab den großen Aerztemangel im Heere zu und führte ihn hauptsächlich darauf zurück, daß die Kaiser Wilhelm-Akademie noch nicht genügend ausge baut sei. Eine Zurücksetzung der Juden finde nicht statt. Die Sanitätsoffiziere seien in den Offizierskasinos gern gesehene Gäste, müßten aber auch Gäste bleiben. Ein Zentrumsredner erklärte, daß für den Kriegsfall genügend Mili tärärzte vorhanden seien. Der Redner emp fahl, studierende Mediziner finanziell zu unter stützen und die fünf Studienjahre auf das Pensionsdienstalter anzurechnen. Der Kriegs- minifter, der den Gesundheitszustand der Trup pen als gut bezeichnete, erklärte, daß über die Anrechnung Erwägungen schwebten, daß aber Bedenken gegen die Neuerung nicht zu unter drücken seien. Das Zentrum beantragte, den aus dem Heere ausscheidenden oder in Stellen von Offizieren oder Militärbeamsten eintretenden Unteroffizieren nach 9 Dienstjahren 1000, nach 12 Dienstjahren 1500 Mk. Prämie zu zahlen. Nach Einwendungen des Kriegsministers wurde der Antrag in der folgenden abgeänderten Fas sung angenommen: Vom 1. April 1914 an tritt eine allgemeine Erhöhung der Dienstprä mien für Unteroffiziere ein. Die frühere Ge währung einer kleinen Dienstprämie mit dem Anstellnngsschein wird erwogen. Gegen die Sozialdemokraten wurde trotz Bedenken des Schatzsekrstärs gegen Einzelheiten ein zweiter Zentrumsantrag angenommen, wonach Fami lien, von denen mehr als drei Söhne ihrer aktiven Dienstpflicht im Neichsheer oder in der Marine genügt haben, während der Dienstzeit sines jeden weiteren Soldaten im Jahre 240 Maick Aufwandsentschädigung erhalten. Nach Zurückziehung eines weitergehenden national- liberalen Antrags wurde ein Zentrumsantrag angenommen, zur Beförderung der in Frie denszetten verstorbenen Unteroffiziere oder Mannschaften in die Heimat sowie zum Be- suche erkrankter Militärpersonen dieser Chargen 100 000 Mk. in den Etat einzustellen. In der Nachmittagssitzung becmtr<Me Abg. Erzberger (Zentr.), 1 600 000 Mk. für freie Urlaubsreisen der Mannscha'ten in die Hei mat einzustellen. Die Volkspartei hatte einen ähnlichen Antrag eingebracht. Die beantragte Snmme ist so bemessen, daß jedem Soldaten dadurch eine jährliche Reise in die Heimat er möglicht ist. Die Regierungsvertreter hatten gegen den Antrag Bedenken, derselbe wurde jedoch einstimmig angenommen. Eine volks parteiliche Anfrage, ob die Absicht bestehe, die Ausbildungszeit der Offiziere auf den Kriegs schulen zu verkürzen, wurde vom Generalmajor Wandel verneinend beantwortet. Abg. Erz berger wies bei Besprechung des Etats der Grnnderwerbskosten für die neuen Kasemen bauten referierend darauf hin, daß durch End gegenkommen der Städte etwa 6 Millionen gü'part werden konnten. Weitere Abstriche glei cher Art im Betrage von 5,5 Millionen Mark ständen bevor, so daß provisorische Unterbrin gungen von Truppen nicht notwendig werden. Eine lebhafte Debatte entspann sich bei den Zulagen für das Unteroffizierkorps in Elsaß- Lothringen. Die Zulagen wurden abgelehnt. Ser BaMWirlMkr. Die Friedensfrage steht noch immer auf dem alten Stand. Die Meldungen über das Verl-ättnis bulgarischer und griechischer Trup pen in den von Griechen besetzten Gebieten Südalbaniens gehen auseinander. Nachdem es geheißen hatte, daß das persönliche Erscheinen des Königs Konstantin von Griechenland die Strettlusr gedämpft hätte, wird aus Saloniki berichtet, daß die Bulgaren die griechischen Stellungen oor Sochos angegriffen und die Griechen zuruckgedrängt hätten. Aus Sofia wird von einer weiteren Zu spitzung des serbisch-bulgarischen Konflikts ge meldet. Der serbische Gesandte in Sofia machte der bulgarischen Regierung die Mitteilung, daß Serbien eine Revision des Teilungsver- lrages wünsche. Damit tritt der serbisch-bul garische Streit in das entscheidende Stadium. Die bulgarische Antwort soll ablehnend lauten und eine genaue Einhaltung des Vertrages verlangen. Die Londoner Botschaflerreunion beriet am Montag darüber, ob und welche Maßnahmen zu treffen seien, um den Abfluß des Friedens zu beschleunigen. In Konstan tinopel geht das Gerücht von der bevorstehen den Abdankung des Sultans Mohammed V. TageSgeschichte Beförderung des Prinzen Ernst Angust zum Rittmeister. Der Kaiser hat den Prinzen Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg zum Rittmeister in seinem Regiment ernannt. In der soeben her ausgegebenen Rangliste steht der Oberleutnant Ernst August Christian Georg zu Braun schweig und Lüneburg bei d-n Ziethen-Hu saren a's vierter seiner Charge verzeichnet. Prinzregent Ludwig von Bayern hält an seinen Kanalplänen fest. Auf der Ge neralversammlung des Vereins zur Hebung der Fluß- und Kanalschiffahrt begrüßte der Fürst lebhaft die Bestrebungen, den Ludwig- Donau-Mainkanal in weiterer Ausdehnung von Negensbnrg bis Kehlheim und dann hin auf bis Frankfurt nutzbar zu machen. Wenn nicht unverhofft Hindernisse dazwischen treten, so sei zu erwarten, daß bis 1917 die Groß- schiffgl.rt bis Aschaffenburg gehe. Der deutsche Reichstag nimmt am heutigen Dienstag, nachmittags 2 ll.hr, mit der 153. Sitzung der Session seine Beratungen nach der Pfingstpause wieder auf. Nach der Erledigung der kurzen Anfragen und Petitionen, die den ersten Gegenstand der Ta- gesovdnnng bilden, wird sich das Haus wahr scheinlich schon am Donnerstag dem Hauptstück seiner diesjährigen Ausgaben, den Wehr- und Deckungsvorlagen, zuwenden, um deren Willen der nachpfingstliche Tagungsabschnttt allein notwendig war. Die Verständigung über die militärischen Neuforderungen sowie über die Deckung der einmaligen Ausgaben durch den außerordentlichen Wehrbeitrag erwartet man in kürzester Frist. Ob es möglich sein wird, vor dem Sommer auch die Deckung der laufenden Ausgaben zu erzielen, ist noch ungewiß. In weiten Kreisen herrscht der Wunsch, alles vov der Sommervertagung fertigzustellen; nicht we nige Parlamentarier halten dagegen nach wie vor eine Verständigung über die Deckung dar laufenden Ausgaben im Laufe des Juni siir unmöglich. Von München aus wird die Be hauptung, daß an Stelle erhöhter Matrikular- beiträge eine Reichsvermögenssteuer treten würde, für grundlos erklärt, da gegen diese Steuerfocm alle süddeutschen Staaten prote stieren würden. Die argentinische Sonderbotschaft, die in Berlin eingetroffen ist und am mor gigen Mittwoch vom Kaiser im Neuen Palais in Potsdam empfangen werden wird, soll dem Kaiser den Dank der Republik für die Ent sendung deutscher Kriegsschiffe zur festlichen Teilnahme an der Jahrhundertfeier der argen tinischen Unabhängigkeit überbringen. Die Mission wird an verschiedenen militärischen Veranstaltungen und offiziellen Festlichkeiten teilnehmen. Auch werden ihr zu Ehren von loben amtlichen Persönlichkeiten, sowie von Körperschaften, industriellen Werken und her vorragenden Privatpersonen, die mit Argen tinien in Verbindung flehen, eine Reihe von Feier ichkeiten veranstaltet werden. An den Aufenthalt in Berlin werden sich Reisen der Sonderbotschaft nach Hamburg, Leipzig und in das westdeutsche Industriegebiet schließen. Russisch-französische Flottenbrüderschast. Der Besuch des Admirals und voraussicht lichen künftigen Oberbefehlshabers der franzö sischen Marine, Le Bris, der an Bord der „Jeanne d'Arc" nach Kronstadt dampfte, hat laut „Voss. Ztg." Hobe politische Bedeutung. Seitdem Rußland sich bemüht, für seine bei Tsuschima zerstörte Flotte Ersatz zu schis'en, und zu dem Zweck bereits 1500 Millionen aufgewendet hat, möchte Frankreich mit sei nem Verbündeten auch ein Flottenabkommen treffen. Die Reise des Admirals Le Bris vac- folgt den Zweck, mit dem russischen Admiral- stabe gemeinsame Pläne auszuarbeiten rind reaelmäßige Zusammenkünfte anzubahnen. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß das Ope rationsgebiet der vereinigten französischen und russischen Flotte das Mittelländische Meer nt Die Errichtung eines albanischen Staates, die geänderten Verbältniffe im Adriatischen Meere, dw Angliederung von Tripolis an Italien schaffen dort neue Machtuerhältnisse, denen neue Flottenkombinationen entgegengesetzt wer den müssen. Obschon die russische Diplomatie bei jeder Gelegenheit mit größter Bestimmtheit bestreitet, daß sie die Oeffnung der Darda nellen ins Auge faßt, liegst den auszuarbeiten den Plänen des Zusammenwirkens der beiden Flotten dennoch der Gedanke zugrunde, daß die sehr verstärkte russische Flotte des Schwar zen Meeres im Mittelländischen Meere zur Ver wendung kommt. In Frankreich finden noch immer Soldatenkundgebungen ge gen die dreijährige Dienstzeit statt. Die schul digen Demonstranten wurden zu harten Stra fen verurteilt; die noch in der Untersuchung befind ichen bekannten unter Tränen, daß sie zu ihren disziplinwidrigen Taten, die sie tief bereuten, durch die Agitatoren der antimilita- ristischen Arbeitersyndikate aufgereizt worden seien. Gegen diese Agitatoren Hal der Minister präsident und Minister des Innern, Barth ou, eine strenge Untersuchung eingeleitet. Zahl reiche Personen, namentlich in Paris, die der antimilitariflischcn Agitation in den Kasernen verdächtig bezw. bereits überführt wurden, sind verhütet worden. — Zu lärmenden Soldaten kundgebungen kam es trotz dec Bemühungen des Regimentsoberflen, Demonstrationen zu verhindern, in Narbonne. In Brive versam melten sich mehr als 1200 Sodaten auf dem Kasernenhofe zu stürmischen Demonstrationen. Allein in Nodez wurden wegen der dort ver übte» Meutereien 94 Soldaten eingesperrt. Bor einem Pariser Fort wurde die Frau eines Postbeamten in dem Augenblick verhaftet, als sie antimilitaristische Flugschriften unter die Soldaten verteilte. Cypern endgültig an England abgetreten. England tut nichts umsonst und wird auch für seine tUrkensreundliche Balkanpolitik den gebührenden Lohn einstrecken. Londoner Blät ter wissen zu melden, daß die Insel Cypern von der Türkei endgültig an Großbritannien abgetreten ist. Im Jabr; 1878 während des Berliner Kongresses hatte England hinter dein Rücken der übrigen Kongreßmächte bekanntlich einen Sonderveckrag mit der Türkei abge schlossen, der ihm das Recht der Okkupation Cyperns brachte, wogegen die englische Re gierung die Verpflichtung einging, den asiati schen Besitz der Türkei zu schützen. Jetzt bat England die Annexion der Insel durchgesetzt, deren Besitz ihm um so wertvoller ist, a^s Cypern unweit der Handelsstadt Alerandrette liegt, die durch eine Zweiglinie mit der Ba.g- dadbalm verbunden werden soll. Außerdem betreibt England erfolgreich die endgültige Einverleibung Aegyptens in sein Kolonialge biet. Endlich gewinnt es im Koweitgebiet am Persischen Golf beherrschenden Einfluß. Alles in allem ist das eine so bedeutende Besitz erweiterung und EinflußverstEung, daß man diesen Dingen gegenüber nicht von dem alten Krämer-, sondern von einem modernen En-gros- Handelsgeiste Englands sprechen kann. Die Mehrzahl der Bewohner Cyperns ist griechi- 'cher Nationalität, bekämpft die Herrschaft Eng lands und verlangt den Anschluß an Griechen land. — Die Vcrwaltungsreform in Türkisch- Kleinasien wird unter europäischen Inspekteu ren betrieben werden, deren Ernennung un mittelbar bevorsteht. Den Generalinspekteur wird England stellen, dessen Einfluß in der asiatischen Türkei dadurch erheblich gesteigert wird. Für den Posten des Generalinspelteurs kommen vornehmlich in Betracht der frühere Gouverneur von Kapland, und gelehrige Schü ler Chamberlains, Lord Milner, und der frü here Vizegouverneur Indiens, Lord Curzon. Der Mikado außer Gefahr. Die in der Nacht zum Sonnabend sestge- stellte Besserung im Befinden des Kaisers von Japan dauert an. Der Monarch ist aus den Fieberschläfen erwacht und hat sich bereits ver schiedene Male wieder mit seiner Umgebung unterha ten. Die Aerzte sind der Ansicht, daß sich der Kaiser außer Gefahr befindet. Bom Gemeinderat zu Gersdorf. 6. Sitzung vom 22. Mai 19t3. Anwesend 19 Herren Mitglieder. 1 Mitglied fehlte entschuldigt, 1 unentschuldigt. Die Sitzung begann abends H28 Uhr. Herr Gemcindeältester kaufmänn. Direktor Hurtzig berichtet vor Eintritt in die Tagesordnung, daß Herrn Gemeindevor stand Göhler von Sr. Majestät dem König das Albrechtskreuz verliehen worden ist, welches ihm am Donnerstag nachmittag im Sitzungszimmer des Rathauses von Herrn Amtsbanptmann von Koppenfels feierlichst überreicht wurde. Der Ge- mcinderat beschloß einstimmig, Herrn Gemeinde vorstand Göhler zu dieser Allerhöchsten Auszeich nung herzlich zu beglückwünschen. Zu Punkt 1 nahm man Kenntnis von den Ncgistrandeneinträgcn, die zur Verlesung ge langten. 2. Berichte des Bauausschusscs: a) Nach dem Vorschläge des gen. Ausschusses erklärt sich der Gcmeinderat mit der ortsgesetzlichen Feststellung des Teilbebammqsplanes 0, Vcnedixstraße beir., einverstanden. Einer Eingabe gegen die Bau vorschriften schließt sich das Kollegium an und fordert ebenfalls Abänderung in diesem Sinne, b) Den Bau der Ufermaucr auf 10 Meter Länge gegenüber der Exvednion der Allgemeinen Orts krankenkasse beschließt der Gemeinderat ausfüh- ren zu lassen. Der auf die Bahn entfallende Teil bachaufwärts von. 16 Meter Länge, sowie die Flügclmaucr an der Bachbrücke beim „Blauen Stern" sollen gleichzeitig mit ausgeführt werden. Wegen der Uferbefestigung bei dem Grundstücke des Herrn Friseurs Portack wurden dem Bau- ausschusse die Vorarbeiten übertragen; derselbe soll nähere Vorschläge unterbreiten, o) Es sollen Ermittelungen angestellt werden, woher das schwarze Schlammwasser kommt, das dem Nach läufe wiederholt zugeführt wird. Vom Sach stande hinsichtlich des Hessischen Mühlcnwehrs nahm der Gemeindcrat Kenntnis, ck) Der Er ledigung der eingereichten Wasserzinsreklama- tiouen nach den Vorschlägen des Ausschusses stimmte man einstimmig zu. Der vom Kicchen- vorstand geforderte Einbau einer Wasseruhr für den Friedhof wurde gleichfalls genehmigt, ebenso fand ein nachträglich eingcgangenes Wasserzins- erlaßgcsuch hinsichtlich leerstehender Wohnungen Beachtung. 3. Berichte des Kassen- und Vcrfassungsans- schusscs: ») Bedingungsweise genehmigte man nach dem Vorschlag des Ausschusses den Aus tausch von Grundstücken an der Goldbachstraße gegen die Grundstücke Waldschlößchen und Gar tenwirtschaft von Rabe, d) Mit der Kautivns- auszahlung an die S. U. G. erklärt sich der Gemeinderat einverstanden, v) Die Pensionierung eines Beamten vom 1. Juli ab genehmigt man unter den gesetzlichen Bestimmungen. Die Neu- ausschrcibung betr. Stelle fand ebenfalls Geneh migung. ck) Der erfolgten Satzungsvollziehung des Gcmeindeverbandcs für die Ortskrankenkasse Oberlungwitz und Gersdorf stimmt der Gc- meinderat zu. Als Vertreter für die Verbands- vcrsammlung wurden gewählt die Herren Ge meindeältester Nechnungsführer a. D. Alfr. Obel, Fabrikbesitzer Robert Franz und Geschäftsführer Flöther, als Stellvertreter die Herren Gutsbesitzer Louis Günther, Privatmann Max Brunner und Kassierer Ernst Stark. Sämtliche Herren nahmen die Wahl an. 4. Ein Naturalisationsgesuch, bei dem die ge setzlichen Bedingungen als erfüllt anznsehen sind, wurde einstimmig genehmigt. 5. Von der Aufsichtsbehörde werden zu dem zur Genehmigung eingereichten baurechtlicheu Ortsgesetz mehrere Aenderungen gefordert. Bis auf zwei Paragraphen stimmt man den vorgc- schlagcnen Aenderungen zu. 6. Vom Untersuchungsergebnis des Herrn Dr. Scheitz-Meerane über entnommene Wasser proben aus dem Quellengebiete nimmt der Ge meinderat mit Befriedigung Kenntnis. In dem Berichte heißt es am Schlüsse wörtlich: „Zusam menfassend kann nunmehr die Beschaffenheit des Wassers des Gersdorfer Wasserversorgungsge bietes als eine in chemischer und bakteriologisch hygienischer Beziehung völlig einwandfreie be zeichnet werden." Die Anschaffung von einigen Jnvcutargegcnständen zur Nohrreinigung sowie die Wcitcrlegung einer 70 Meter langen Schleuse im Qucllengebiete wurde genehmigt. 7. Herrn Gcmeindevorstand Göhler erteilte man zur Wiederherstellung seiner Gesundheit Urlaub auf unbestimmte Zeit. 8. Herr Gemeindeältester Obel trug die Rech nungsprüfung der Wasserwerksbaukasse vor, wo von man Kenntnis nahm. Dann nahm man weiter Kenntnis von der Zuschrift der Sächsischen Ucbcrlandbahngescllschaft. Hiernach kann im Sommerhalbjahr eine Aendcrung der Haltestcllen- bezeichnungen nicht eintreten, ebenso ist die Späterlegung des Abendzugcs 10.10 Uhr bis zum Eintreffen des Glauchauer Personcnzuges 10.23 Uhr in Hohenstein-Ernstthal aus betriebs technischen Gründen unangängig. OerMches mrv ILchfisches. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 28. Mai: Nordostwinde, wolkig, etwas kälter, zeitweise Niederschlag. * — Der Vorsitzende der Deut schen Turner sch ast, Geheimer Sani tätsrat Dr. Ferdinand Goetz in Leipzigs-Lin denau, vollendete am 24. Mai sein 87. Le bensjahr in gewohnter Rüstigkeit. Wett über eine Million Mitglieder zählt jetzt die Deutsche Turnerschaft, die dankbar zu schätzen weiß, was der alte und doch ewig junge Dr. Goetz seit Begründung der Deutschen Turnerschast 1860 in Koburg dieser bis heute gewesen ist. * Hohenstein-Ernstthal, 27. Mai. Welcher Verkehr am Sonntag in unserer Stadt geherrscht hat, davon gibt die Statistik ein ziemlich klares Bild. Auf dem Siaatsbahnhof sind Sonntag allein 4800 Personen angekommen, während 4200 Personen von hier aus znrückbcfördert wurden. Die Straßenbahngesellschaft Hut ea. 7800 Personen befördert und eine Einnahme von ca. 1800 Mk zu verzeichnen gehabt. Mit etwa 20 000 auswärttgen Besuchern kann mithin gerechnet werden. * — Das A l t st ä d t e r Schützen- - e st, das einen so verheißungsvollen Anfang nalm, sand gestern eine harmonische Fort setzung, Tausende pilgerten zum Festplatz hin ans und besonders die Konzerthalle, wo die „l u st i g c n Zwickaue r" gastieren, Ivar das Ziel vieler. Die Gesangs-, komischen und sonstigen Vorträge, auch der Varieteekünstlc - fanden eine sehr dankbare Ausnahme. Henke und morgen finden die Vorstellungen mit völ lig neuem Programm im großen Schützen- hauSsaal statt und können wir einen Besuch dieser vielseitigen Darbietungen nur bestens empfehlen. — Das gestrige Königssrüh- st ü ck im Saale des Hotels „Drei Schwanen", das durch die Anwesenheit des Herrn Bürger meisters Dr. Patz noch besonders ausgezeichnet wurde, nahm einen schönen Verlauf. Nach üblicher Begrüßung dankte dar Hauptmann, Herr Baumeister Richter, dem Schützenkönig Herrn Reisenden Bohne für seine Betätigung nnd sprach das Bedauern der Kampag ne über seinen bevorstehenden Wegzug aus. Einen recht fröhlichen Verlauf des Festes wünschte der Herr Bürgermeister allen Teilnebstnern. Nach dem Schützenauszug fand im Schützenhaus gemein same Tafel statt, bei der der Hauptmann be sonders die Neustädter Schützen und die von Pleißr willkommen hieß. Im Namen der Neustädter Kompagnie stattete Herr Haupt mann Großer den Dank für die Einladung ab; gern werde man mit daran arbeiten, das Band, das beide Kompagnien seit Jahrkmudac ten verbinde, stärker zu knüpfen. Redner brachte ein Hoch auf die Altstädter Kompagnie aus. Herr Stadtrat Lange gedachte der guten Be ziehungen unter den Schützen, die gemeinsam auch vaterländische Interessen hätten, wäh rend Herr Lokalrichter Küchler den Altstädte«:« zu der Erwerbung eines eigenen Geschützes die besten Wünsche widmete. Die Tasel nahm einen echt schützenmäßigen Verlauf. — Heute findet nach dem Auszug die offizielle Tasel mit Damen und morgen Feuerwerk statt. —r. Eine Jubilar feier für treue Vorturnerdienste fand am Sonnabend im Turnverein von 1856 statt. Es galt die Vor turner Ernst Göpel, welcher der deutschen Turn sache 25 Jahre als Vorturner diente, un-d Otto Semmler, welcher aus eine 10jährige Vorturnertätigkeit zurückblicken konnte, zu ehren-. Manch trefflich Mort und schönes Lied verschönte die Feier, bei der beiden Jubilarcn ic ein gleiches Bild des Vorsitzenden der Deut scheu Turnerschast von der Vortnrnerschaft und Ernst Göpel außerdem von der Männerriege ein weiteres schönes Geschenk über-eicht wurden. *— Untsr der Selbstbegichti- 9 u n g, an dem Einbruch in der Frenzelschen
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