Volltext Seite (XML)
VMM W PWmMWIn Ailkign Tagrblstt. „ --——- . I "——— —-- __I ! ——'—« Nr. 136 Sonntag, den 15 Juni 1013 40. Jahrgang ...._ - > - —— Sie Ielkuns5vMge« in der Kommisfion. Nachdem die Budgetkommission des Reichs- tags den Gesetzentwurf über das Erbrecht des Reiches angenommen hatte, beschäftigte sie sich am Freitag mit der Erhöhung des Kviegs- schatzes. Während der sozialdemokratische Be richterstatter Abg. Südekum nach eingehender Begründung die Ablehnung deic Vorlage vor-- schlug, trat ein Mitglied der Volkspartei leb haft für diese Schutzmaßregel für den Fall einer Mobilmachung ein; allerdings verlangte er, daß die Negierung auf die Verwendung des Silberschatzes schon in Friedenszeiten ver zichtet. Schatzsekretär Kühn begründete die Regie- rungsforderung. Nach mehr als 40 Jahren sei naturgemäß das Bedürfnis nach einer Er- böhung des Kriegsschatzes hervorgetreten, ent sprechend der gewaltigen Steigung der finan ziellen Ansprüche in den ersten Tagen der Mobilmachung. Die Herausziehung weiterer 120 Millionen Mark Gold aus dem Verkehr würde die vielfach befürchtete nachteilige wirt schaftliche Wirkung nicht ausüben. Die Aus gabe von Kassenscheinen werde eine erwünschte Steigerung der Umlaufsmittel in Zehnmar'- werten ergeben; eine Verschlechterung des Sta tus der Neichsban? sei durch die Ausgabe von Reichskaßenscheinen nicht zu befürchten, da letzten Endes nicht die Reichsbank zur Ein lösung verpflichtet sei. Ein nationalliberaler Redner erklärte sich mit der Regierungsvorlage einverstanden. Der erhöhte Kriegsschatz be deute zweifellos eine Festigung des wirtschaft lichen Lebens in Handel und Industrie für den Kriegsfall. Man müsse alles tun, nm das panikartige Empfinden zum Beginn eines Krie ges einzuschränken. Schatzsekretär Kühn er widerte auf weitere Ausführungen des Vor redners, daß die Reichshauptkasse auch gegen über der Neichsbank zur Einlösung von Neichs- kassenscheinen verpflichtet sei. Stellvertretender Reichsbankpräsident von Glasenapp zeigte, daß die wirtsäbaftliche Ent wicklung sich immer mehr in der Richtung einer intensiven Verwertung aller KredttverlMt- nisse bewegte, und daß eine regelmäßige Li guidierung dieser Verhältnisse am Monats- und Quartalsschluß notwendig sei. Diese Li gnidaüonstcrmine beanspruchen eine gewaltige Vermehrung der Umlanssmittel. Im Falle eines Kriegsausbruches werde die ganze Kre ditunterlage des Wirtschaftslebens erschüttert. Der Metattbestand des Krieasschatzes werde nun unter gewöhnliche» Verhältnisse» ganz a»S dem Kreditä-stem ausgeschaltet, so daß also im Falle des Ausbruches eines Krieges entspre chend dem enorm gesteigerten Bedarf plötzlich neues Metallgeld zur Belebung der wirtscha't- lichen Beziehungen in Umlauf komme. Diese Funktion könne aber offenbar nur erfüllt wer den, wenn der Metallbestand wirklich dein Ver kehr entzogen sei. Wollen wir zur Schaffung eines zweiten Juliusturmes 120 Millionen ohne jeden Ersatz aus dem Verkehr nehmen, so wären schwere wirtschaftliche Schädigungen unausbleiblich. Die Reichskassenscheine haben zwar keine formelle Deckung in Gold, wohl aber ist eine wirtschaftliche Deckung vorhanden. Ein Volksparteiler sprach gegen die Vor lage. Um das Silber zu kaufen, müsse man 50 Millionen Mark Gold an das Ausland ab geben, wo schon die Heeresvorlage eine Ver schlechterung unserer Golddecke nach sich zieht. Die Reichsbank sollte anstelle eines Reichs- kriegsschatzes eins» unantastbaren Goldschatz anlegen. Auch durch eine Reichs mleihe im Ausland könnte man den Goldbestand erhöhen. Stellvertretender Präsident v. Glascnapp er widerte, daß beim Kriegsausbruch auch der Bedarf an kleinsten Zahlungsmitteln außer ordentlich steige und daher ein Silberschatz er- forderllch sei. Die Volkspartei beantragte, die Verwendung des Silberschatzes in Friedens zeiten auszuschließen. Am heutigen Sonnabend soll die Beratung üler die Erhöhung des Kriegsschatzes beendigt werden. Deutscher Reichstag. 161. Sitzung vom 13. Juni. Zunächst wird debattelos in erster und an schließender zweiter Lesung der Entwurf über die Einführung des Gesetzes über den Unter stützungswohnsitz in Bayern angenommen und darauf in der zweiten Lesung der Wehrvorlage (vierter Beratungstag) fortgefahren. Abg. Nacken (Zentr.): Führer der bür gerlichen Parteien haben zur Deckungsfrage Stellung genommen. Ich folge deren Beispiel nicht, da unser Standpunkt bekannt ist: Keine Ausgabe ohne Deckung. Wir begrüßen aber die Erklärungen der Herren aus den bürger lichen Parteien, die dahin gingen, daß sie be reit sind, an der Decknngsfrage einmütig mit zuarbeiten. Wir sind der Ansicht, daß bei gu tem Willen eine Einigung der bürgerlichen Parteien wohl möglich ist. (Hört, hört! und Vr richtig!) Wo ein Wille ist, muß auch ein Weg sein. Auch wir sind zur Mitarbeit bereit, um dieses hochbedeutfame norwendige natio nale Werk zu fördern. (Hört, hört! und sehr riöbtig!) Der Reichskanzler hat die rasche Ver abschiedung der Wehrvorlage verlangt, aber auch die gleichzeitige Erledigung der Deckungs norlage. (Sehr richtig! und Widerspruch.) Er kält die Erledigung der Wehrvorsage ohne die Deckung für » 'möglich mid beide Vorlage» s 'r ei» ei»heitliches Gemzes. (Sehr richtig und Wtder'pruch.) Wir sind bereit, die Maßnal' »>en zum Schutze unseres Vaterlandes den, Reiche nicht vorzuenthalten. Allen bürgerliche» Parteien ist es ernst mit den Resolutionen. Wir hoffen, daß die Militärverwal'uno diele Wünsche des Reichstags respektiere» wird. I» de», Augenblicke, wo das deutsche Volk so g'o^e Opfer bringen muß, die allerdings not wendig sind, müssen auch die Wünsche und Beschwerden des Volkes Beachtung finden. Auch die größte Sparsamkeit muß beachtet und jeder Luigis vermieden werde». Auch die so ziale» Aufgaben der Zeit darf die Heeresver waltung nicht außer acht lassen. Abg. Rogalla v. Bieberstein (koch'.): Der Reichskanzler hat, entgegen der Auffassung des Abg. Bassermann, ausdrücklich erklärt, daß er die Erledigung der Heeresvor lage und die Bereitstellung der notwendigen Mittel für gleich wichtig hält. Der Vorwurf des Abg. Müller-Meiningen, daß wir die Wehrvorlage verschleppen, ist unbegründet. In der Kriegsfrage stehen wir durchaus auf dem Bode» der Vorlage. Für unsere Grenzprovin- zcn müssen wir sogar zwei ganze Kavallerie- divisionc» haben. Das gilt namentlich für Ostpreußen, das große Reservoir für die Pferde der ganzen deutschen Armee. Äbg. Mertin (Rpt.): Der Augenblick des Handelns ist jetzt gekommen. Mit diesem Worte hat der Kanzler recht. Die sechs Ka vallerieregimenter halten auch wir für notwen dig. Die Heeresverwaltung darf keinen Zoll breit deutsche» Landes »»beschützt lassen. Auch die Ostrc'enze Schlesiens bedarf des militäri sche» Schutzes. Dazu ist besonders Kavallerie notwendig. Aba. v. Gamp (Rpt.): Ich habe den selben Wunsch auch für Ostpreußen. Nur durch Kavallerie könne» wir verhindern, daß Ost preußen im Falle eines Krieges von Russen überschwemmt wird. Kriegsminister v. Heeri » ge » : Die Wünsche der beiden Redner sind durchaus be rechtigt. Wir haben die nötigen vertraulichen Aufklärungen in der Kommission gegeben. Wir labe» die Pflicht, de» deutsche» Boden zu schützen. Gebe» Sie uns die notwendigen Mit tel dazu. (Beifall.) Abg. Liesching (Vpt.) verlangt Ver legung der Kavallerieregimenter aus den gro ßen Städten nach der Grenze. Kriegsministcr v. Hee r ingen : Ich kann auf die vom Vorredner angeschnittenen Fragen hier nicht so eingehen. In der Kom mission habe ich nachgewie^en, weshalb es nicht möglich ist, die Gardekavallerieregimenter in die Grenzprovinzen zu verlegen. Wir haben in der Komnüsnon auch die Notwendigkeit der sechs Kavallerieregimenter »achgewie^eii. Werde» sie nicht bewilligt, so bleibe» empfindliche Lücken in unserer Rüstung. Damit schließt die Aussprache. Der konser vative Antrag, statt der von der Regierung verlangten sechs acht Kavallerieregimenter zu bewilligen, wird mit 302 gegen 67 Stimmen bei 5 Enthaltungen abgelebnt. — Der Antrag Bafsvanann (natl.), die Regierungsvorlage mit sechs Kavallerieregimentern wiederherzustellen, w-rd ebenfalls in namentlicher Abstimmung mit 203 gegen 159 Stimmen bei 6 Enthal tungen abgelebnt. Dafür stimmten mit dec Rechte» die Nationalliberalen u»d ein Teil des Zentrums. Es bleibt also bei den drei Kavallerieregimentern. Art. 1, der die Frie denspräsenzstärke auf 659 563 Mann festsetzt, wird angenommen. Ter sozialdemokratische Antrag, die Uebungszeiten so zu legen, daß die Einberufenen die Möglichkeit haben, an den Reichstags- und Landtagswahlen teilzunehmen, wird abgelehnt. Es wird dann über die Resolutionen der Budgetkommission abgestimmt. Angenommen werden Resolutionen, wonach nur Volltaug liche eingestellt werden sollen, und wonach die Bestimmungen der Wehrordmmg über die Be freiung vom aktiven Heeresdienst infolge bür gerlicher Verhältnisse in der bisherigen rück sichtsvollen Weise angewendet werden sollen. Die Soldaten sollen jährlich mindestens vier Wochen Urlaub erhalten, die berittenen Waf fen noch mehr. Eine Resolution fordert Maß nahmen, um den Train zu heben. Auch eine Aenderung des Namens soll in Erwägung ge zogen werden. Unter stürmischer Heiterkeit stimmten Konservative und Sozialdemokraten dagegen. Im Hammelsprung wird die Reso lution mit 188 gegen 128 Stimmen abgelebnt. Weiter »'erden Resolutionen angenommen zur Unterstützung der Familien der Mannschaften, zur Förderung der Sparsamkeit usw. Das ortsansässige Gewerbe soll berücksichtigt werde», das Kriegsmaterial soll möglichst durch reichs- eigeue technische Institute geliefert werde». Abg. Gradiiauer (Soz.) begründet einen Antrag seiner Partei auf Einführung der einjährigen Dienstzeit. Eine Resolution der Kommission wüusckit eine Reform des Einjährig-Frei»,illigen-Dieii stes im Sinne einer Erweiterung und Erleich terung der Zulassung zu diesem auf Grund der Fachausbildung. — Eine Resolution der Volkspartei verlangt spätere Einstellung und frühere Entlassung der Mannschaften, ebenso, daß auf Grund besonderer turnerischer L.eistun gen der einjährige Dienst gewährt wird. Sonnabend 11 Utzr: Weiterberatung. Jie VMilneinigiillg geht trotz der persönliche» Kundgebungen des Zare» a» die Könige Peter und Ferdinand nur langsam vonstatten, aber sie macht Kren Weg. Eine offizielle Antwort der serbischen oder bulgarischen Regierung, hie russi'che Ent scheidung in dem Bruderstreit auzimehmeii, war bis Freitag in Petersburg nicht einge troffen. Daß Serbien sich mehr als Bulga rien beeilt, den Wünsche» Rußlands zu ent sprechen, liegt auf der Hand. Wegen der Ermordung des Gencraüsümns und Großwesirs Schcwkel Paatza finde» noch immer Verhaltungen statt. Die Spure» des Komplotts gegen die Führer des Fnngtürke» tnms führe» bis i» die höchste» Hockreise. Die feierliche Einführung des neue» GroßwesirS und bisherige» Ministers des Auswärtige» Said Halim Pascha fand ohne Zwischenfälle statt. Said Halim gehörte früher auch der jung,türkischen Partei an. bekennt sich jetzt aber zu einer maßvolleren Richtung. Im Labyrinth deS'Lebens. Roman von M. Kneschle-Schönan. m. sZortsctzmig. (Nachdruck verboten.> „Ich weiß es von einer Augenzeugin, die gleich. Dir von iln» genarrt und bewogen, ihm nachgereist ist und ihn mit seiner Frau von Meran hat abreisc» setzen." ..Unmöglich! Das ist ein Irrtum, muß ein Irrtum sein! Wer sagte Dir — —" „Das Mädcken in dem Gasthause, wo Ihr stets gespeist habt. Scho - —, ja, wie beißt sic denn gwich?" „Giovanna?" stößt Gabriele atemlos hervor. „Jawobl, so war's! Sie hat das selber gesehen und weinte herzzerbrechend über seine Nntreue." „Giovanna! Also doch, also doch!" stöhnt Gabriele, deren eifersüchtige Anwandlungen aegen das Mädchen nun als nur zu begrün det erscheinen. „Während er mir Liebe und Treue log, hat er mich mit diesem Geschöpf betröge»! Fast unter meinen Augen! O Gott, ich unglückseliges Weib!" Hermine siebt erstaunt ans die wild schluch zende Gabriele herab. Sie kann sich nicht er klären. warum gerade diese Tatsache sie so furchtbar erschüttert, mehr als die doch wahr haftig weit schlimmere, daß er bereits vertzei- rawt war, als er mit ihr anbandelte. Sie spricht auch ungeniert ihre Verwunderung aus. Aber da fährt Gabriele empor und lacht schnei dend aus: „Ach so, Dir ist's nur um die Sanktionie rung unserer Ebe zu tun. mich aber schmerzt der Treubruch in derselben viel, viel mehr. Auch glaube ich das Märchen, daß er bereits verheiratet sei, nicht. Die Dame, mit der er adgercist ist, wird seine Kusine Signe gewe sen sein. Aber daß er überhaupt ohne mich » 'gereist ist, daß er zu feige gewesen, seinen Verwandten uiüere Ebe einzugestehen und vor allem, daß er mich mit di'sem Mädchen be- troaen. daß scheidet mich für immer von ihm. Fch will sein Weib nicht mehr sein, das Le ben an seiner Seite wäre nach diesen Erfah rungen nur eine Qual für beide." Während Gabriele erschöpft innehält, be merkt Hermine: „Liebes Kind, bist Du auch ganz sicher, daß Eure Trauung auf Helgoland eine recht mäßige und gültige gewesen?" „Ach Goli. Hermine, daß Du darüber nicht tz'nweakommst! Natürlich ist sie gültig, das Dokument ist ja vorhanden." „Aber wo. Kind? Hast Dn es in Deinem Besitz?" „Fch? Nein, das muß »och im Sck,rei>'- tücb in Torbole liegen Ich Vierde cs Dir m Deiner Beruhigung zeiacm. wenn wir bi» nber'ahrcn. um meine Sachen zu holen " Deine Sachen sind längst durch einen Ab gesandten von ibm abgeholt." erwidert Kcr- wme und erzählt nun der ängstlich Anfhor- chcwde» alles, »ms sie von den beiden Frauen in Torbole vernommen. Als sic von dein alten Herrn berichtet, der alle Ansprüche mit Gold befriedigen wollte, da stöhnt Ga^riew auf. wie ein zu Tode getroffenes Wild. Sie wühlt das Gesicht tief in die Killen und schluchzt und weint in namenlosem Web. Ja nun glaubt sie alles in grausamer Klartzeü zu leben. Sie glaubt nun wirklich das Otller eines gemeine» Betrügers zu sein. Di» Trauung auf Helgoland ist aewiß eine ebenso fingierte wie der Brief Salvinis, der Eedrik zu rechter Stunde abbericf. Deshalb sein Verdruß über ibre Mutterschaft. Er sah dadurch Unannehmlichkeiten für sich entstehen und flüchtete sich beizeiten, sie und das zu er- wariende Kind obne Besinnen dem Elend v'reisgebcnd. Aber nein — er hatte ja seinen Abgesandten beauftragt, sein Verbrechen mit Geld zu sütznen. Püii über den Elenden! Und diesen Menschen hatte sie geliebt und ver traut, ihm ihr junges Leben, ihre Ehre ge opfert? Es waren furchtbare Stunden, die das un glückliche, junge Weib nach diesen grausamen Eröffnungen zn durchkämpfen hatte. Ratlos ltand Hermine am Bette der unaufhörlich wei nenden. sich in Verzweiflung das Haar rau fenden Gabriele, die auf keinen Zuspruch hö ren wollte, jede Annäherung Herminens trotzig abwehrte. So verging, der Tag und auch die folgende Nacht Am anderen Morgen trat Ruhe ein. Aber es war die trostlose Stille nach dem Sturme. Das Feld des Kampfe? mit Schnee und Eis bedeckt, jedes junge Lebe», Sprießen, Hoffen für immer vernichtend. In diefen Unglücksstimden war Gabriele cü»c andere geworden. Ihr Herz war wie zu Stein erstarrt, kein warmes Gefühl guoll mehr darin auf. eiskalt blicken die schönen, großen Auge» und die feinen Züge des Gesichts er scheinen wie in Marmor gemeißelt. Hermine er'chrak lall zu Tode, als sie am anderen Morgen die^c Verwandlung bemerkte und Gabriele bereits anaekle'det im Zimmer auf- und abwandelnd vorfand. ..Aber, Herzenskind, warum bist Du denn nicht liegen geblieben?" fragte sic. besorgt gg Gabriele herantretend. „Du solltest Dich scho nen, damit wir bald von hier abreiseu können " „Das wird noch heute geschehen!" erwiderte Gabriele kurz, und wieder schrak Hermine zu sammen. Selbst die Stimme war veränden. so klanglos, so rauh. „Kind, das ist unmögüch," erei'ertc sie fick' „Nichts ist unmöglich, wem, man ernstlich will," klang es schneidend von den blasse» Lippen. „11m zwei iltzr reise ich ab und stelle cs Dir frei mich zn begleiten oder nichr " „Herr Jesus? Nella, wie sprichst Du nur!" jammerte Hermine, bestürzt die Hände faßend. „Als ob ich hierbleiben, mich Pon Dir trennen könnte. Du bist ja doch das einzige Wese», das ich auf der Welt habe, und ich habe mich schon so gefreut, daß wir nun wieder mitein ander leben könnten." „Dem stetzt nichts im Wege," lautete aber mals die kalte Antwort. „Dn kannst bei mir bleiben, so lange es Dir gefällt, aber nur un ter der Bedingung, daß Du weder zu mir, noch zu irgend einem anderen Menschen d'e Vergangenheit auch nur mit einem Worte er wähnst. Die Vergangenheit ist tot. Hast Du verstanden?" Hermine nickte cingeschüchtert „Aber wenn man fragt, wo Du ^eit dem Tode der Tante gewesen bist?" wogte sie noch zu fragen. „In Stellung im Auslände!" klang es kurz zurück. „Alles Weitere laß meine Sarnen sei» Wir reisen jetzt direkt nach Erfurt damit ick, endlich mein Erbe antreten kann." „lind dann bleiben wir dort und richten uns die Villa rocht behaglich ein — ..Meinst Du?" unterbrach sic Gabriele höh nisch. „Mit Nichten? Ich gedenke nicht de» Klatsch der Leute herauszufordern. Du ver gißt wohl ganz, in welchen Verhältnisse» ick, mich befinde." (Fortsetzung folgt.l Lreks^si-SsiäsnIiÄUS Olismmtr, Hoke?08t- u. Klonend. »L