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so weiten Umfang« hevangezogen werden sol len, eine Gestaltung des Wehrbeitrages zu einer Reichseinkommensteuer. Eine solche aber »rol len die Bundesstaaten unter allen Umständen vermeiden; auch mit Rücksicht daraus werden die bisherigen Vereinbarungen über die Ge staltung des Wehvbeitrages einschneidende Aen- derungen erfahren müssen. Ein «eve- deutsches Kriegsschiff. Heute Mittwoch läuft in Bremen das Li nienschiff, „Ersatz Weißenburg" vom Stapel. Dev Großherzog von Baden vollzieht die Taufe. Interpellation über Heu Kall Redl im österreichische« Abgeordnetenhause. Im Wiener Abgeordnetenhause brachten die Christlich-Sozialen eine Interpellation über den Fall Redl ein, in der sie sich! beklagen, daß man, anstatt Redl vor das Militärgericht zu stellen und der gerechten Strafe zuzuführen, ihm das Verbrechen des Selbstmords nahege legt und die Oeffantlichkeit mit unwahren Meldungen über den Selbstmord irregeführt habe. Dieses Mittel sei ungeeignet, die Stan- desehre der OMiere zu schützen und die Auf regung der Bevölkerung zu beruhigen. Die Interpellation verlangt ferner die Mitteilung des vollen Sachverhaltes im Abgeordneten hause. Kranlreich. Die Kammerberatung über den Gesetzent wurf, der die dreijährige Dienstzeit einfuhrt, verläuft in der erwarteten Weise. Die Radi kalen und Sozialisten wettern gegen die Vor lage, die große Mehrheit aber läßt von Sitzung zu Sitzung deutlicher erkennen, daß die Regie rung sich die billige Entrüstung der äußersten Linken ruhig! gefallen lassen kann, da sie bei den entscheidenden Abstimmungen einer starken Mehrheit gewiß ist. Die Freunde der Vorlage könnten daher bei deren Begründung getrost bei der Wahrheit bleiben und brauchten nicht immerfort fälschlich zu behaupten, daß Deutsch land mit seiner neuen Militärvorlage seine Friedenspräsenz auf 863 000 Mann erhöhe. Tatsächlich beträgt die Stärke des deutschen Heeres auch nach Durchführung d« Neuforde rungen im Frieden nur 661 176 Mann ohne Offiziere. In Fraazöfisch-Jadochiva plant die Bevölkerung eine Erhebung. Dem Generalgouverneur gingen Drohbriefe zu. Die Behörden treffen große Sicherheitsvorlehrun gen, die Hauptstadt Hanoi wird militärisch bewacht. OertNcheS und GSchstscheS. *— Wie man sich am besten ge gen Blitzschläge schützt. Im Hin blick aus die kommende Zeit der Gewitter dürfte es von Interesse sein, wie man sich am besten gegen Blitzschläge schützt. Der Blitz be nutzt auf seinem Wege stets die Luftschichten und Gegenstände, die seinem Durchgang am wenigsten Widerstand entgegensetzen. Trifft er also ein Haus, so wird er als Leiter Metalle auswählen und an ihnen herabfahren. Wo daher nicht durch Anbringung eines sicher wir kenden Blitzableiters Sorge getragen ist, daß durch Blitzschlag kein Unheil angerichtet werde, da soll man sich auch nicht in der Nähe me tallischer Gegenständ« aufhalten, wenn ein Ge witter ist, besonders sich nicht unter Decken lampen und Kronleuchter stellen. Der Blitz sucht sich mit Vorliebe die höchsten Stellen der Gegend aus. Das sind Kirchtürme, oft aber auch die auf Anhöhen stehenden Windmühlen vor den Dörfern und hohe Bäume. Unter diesen Schutz zu suchen, ist geradezu gefähr lich; eine ganze Anzahl von Leuten wird all jährlich vom Blitz erschlagen, weil sie sich un ter Bäume stellten und das Gewitter vorüber gehen lassen wollten. Ebenso leichtsinnig han delt der Landmann, der mit auf die Schulter genommenen Ackergeräten, wie Sensen ufw., beim Ausziehen eines Gewitters nach Hause eilt, und der Radfahrer, der glaubt, in schnel lerem Tempo dahinsausen zu müssen, um un ter Dach und Fach zu kommen. Das Rad zieht auf freier Straße den Blitz an. Es ist daher flach aus die Erde zu legen. Der beste Schutzort ist immer der niedrigst gelegene. Hierauf hat man, wenn man vor dem Gewit ter Schutz sucht, in erster Linie zu sehen, nicht aber darauf, daß man ein paar Regentropfen weniger abbekommt. * — Witterungraussicht für Donnerstag, den 5. Juni: Schwache Nordwest winde, heiter, warm, trocken, Gewitterneigung. *— Plakatfahrpläne der Stra ßenbahn sind noch in beschränkter Anzahl vor rätig und werden an Geschäftsinhaber, Gast wirte 2c. aus Wunsch kostenlos in der Ge schäftsstelle unserer Zeitung abgegeben. * — Dec Roggen blüht. Die hei ßen Tage haben in Verbindung mit dem fruchtbringenden Gewitterregen das Wachstum des Getreides ganz wesentlich gefördert. Der Saatenstand ist ein recht guter. In der Um gebung steht der Roggen fast überall schon in voller Blüte und geht langsam der Reise ent gegen. Während vor acht Tagen noch das Korn ungefähr Meter Höhe hatte, besitzt es jetzt stellenweise eine solche von über Mannes höhe. Mit der Heuernte ist fast überall begon nen worden. * — Pensionsversrcherung der P r i v a t a n ge ste l l t e n b e t r. im Wahlkreis der König!. Amts- Ha u p t m a n n s ch a s, l G l a u ch a u. Schon in dem Entwürfe eines Vevsicherungsgesetzes für Angestellte ist arg die tveitgehende Mit wirkung der Vertrauensmänner bei der Durch führung der gesetzlichen Ausgaben in der An- gestellten Versicherung hingewiesen worden. Da nun die Inanspruchnahme der Vertrauensmän ner und Ersatzmänner voraussichtlich eine recht vielseitige und häufige werden wird, yat das NeichSversicherungSamt in Berlin die Bildung von Ortsausschüssen empfohlen, und nachdem der im Gesetze vorgesehene BerwaltungSrat und Rentenausschuß sich zusammengesetzt hat, den Zusammenschluß der gewählten Vertrauens männer und Ersatzmänner aus den Reihen der Arbeitgeber und Angestellten angeordnet. Aus diesem Grunde haben sich auch die im Wahl kreise Glauchaus-Land gewählten Vertrauens männer und Ersatzmänner beider Ortsgruppen am 31. Mai 1913 zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengefunden und den amtlichen Orts- bezw. Versicherungsausfchuß für Glau chau-Land gegriindet. Zum Vorsitzenden des neuen Ortsausschusses für Versicherungsange- legenheiteu wurde Herr Direktor Herzog- Gersdorf, und zum Schriftführer Herr KauMann Camillo Junghanns-Mülsen St. Micheln gewählt. Zum stellvertretenden Vor sitzenden erwählte man Herrn Kassierer Karl Schmidt- Oberlungwitz. Die Herren Ar beitgeber, vor allem alle Angestellten des Wahlkreises, werden daraus aufmerksam ge macht, daß jedwede Auskünfte in Versicherungs- sachen, ebenso Anträge zum Heilverfahren, Anträge auf Ruhegelder, Abfindungen, Bei tragsrückzahlungen Uw. Nur an den Orts ausschuß, bezw. die Vertrauensmänner zu rich ten sind. Alle notwendig werdenden Vordrucke jeglicher Art zu Anträgen sind nur vom Orts ausschüsse, und zwar von dessen Schriftführer, Herrn Camillo Junghanns - Mülsen St. Micheln, zu entnehmen und an den Ortsaus schuß ausgefüllt zurückzugeben. Etwa beab sichtigte, direkt an das Reichsversicherungsamt Berlin zu richtende Anfragen oder Anträge sind daher zu unterlassen, da diese zur Be gutachtung von dort erst wieder dem zustän digen Ortsausschüsse zugestellt werden und da durch eine Verzögerung in der Erledigung un ausbleiblich ist. Zu den gemeinschaftlichen Sitzungen des Ortsausschusses werden auch die Herren Vertrauensärzte mit hinzugezogen werden. * — Für das 12. deutscheTurn- f, e st in Leipzig vom 12. bis 16. Juli ist jetzt die gesamte Turn- und Festvrdnung erschienen. Der erste Tag bringt den offiziel len Empfang der deutschen Turner und der Gäste, die Kampfrichter-Sitzung und die Er öffnungsfeier mit Uebergabe des Bundes-Ban ners. Am Sonntag, 13. Juli, folgt zunächst ein Sechskampf in zwei Gruppen und dann der Festzug, der diesmal wegen der starken Beteiligung von 45 000 Turnern in zwei Teile geteilt wird, die zu gleicher Zeit auf verschie denen Wegen nach dem Festplatz geführt wer den. An den Festzug schließen sich allgemeine Freiübungen, Turnen des 14. Deutschen Turn kreises (Königreich Sachsen), Spiele, Einzel- wettkämpfje, Turnen der Ausländer und Son dervorführungen an. Der 14. »ad 15. Juli bringt u. a. den Zwölfkampf, Turnen der Kreise, Spiele, Einzelwettkämpfe und Sonder vorführungen; der 14. Juli außerdem Tur nerinnen-Turnen und der 15. Juli Schultur nen und Turnen der Jugendabteilungen. Am Schlußtag findet außer Ringen, Fechten, Schwimmen und Militär-Turnen dann die Sieger-Verkündigung statt. * — Die Aussichten für die O b st e r n t e im deutschböhmischen Elbtale und Mittelgebirge sind nach dem Stande zu Ende des Monats Mai und nach den Er hebungen des Obst- und Gavtenbauvereins für das deutsche Elbtal in Böhmen verhältnis- mäßig gering, wie schon seit Jahren nicht. Die Kirschen haben durchweg den geringsten Fruchtansatz, und zwar kaum ein Zehntel gegenüber guten Kirschenjahren. Die Pflau men stehen in den meisten Gebieten mit mit- te'mäßigem, in einzelnen Teilen mit geringem Fruchtansätze da; die Birnen haben noch am besten abgeschnitten, denn zur Hälfte zeigen die Bäume auf Mittelertrag. Bei Aepfeln, deren Fruchtansatz zur Zeit der Erhebungen noch nicht abgeschlossen war, ist die Aussicht nur auf eine mittelmäßige bis geringe Ernte zu gewärtigen; das Beerenobst, mit Ausnahme der Erdbeeren, die gut stehen, wird gleichfalls nur eine mittelmäßige Ernte ergeben; Apri kosen und Pfirsiche werden nur ganz geringe Erntemengen zeitigen. * — Der größte Web st u hl der Welt. Kürzlich wurde davon berichtet, daß in einer sächsischen Weberei der größte Web stuhl der Welt aufgestellt worden sei; er hotte eine Länge von 23 Metern und konnte Stücke bis zu 18 Meter Breite weben. Dieses Un getüm hat nun noch einen größeren Bruder bekommen, der in einer Filzstreifenfabrik in Cincinatti zur Aufstellung gelangte. Die sämt lichen Zahlen des sächsischen Bruders sind bei diesem noch etwas nach oben abgerundet war- den; er ist 25 Meter lang und kann bis zu 20 Meter Breite weben. Der Koloß ist 3,25 Meter hoch und 4,75 Meter tief; sein Gewicht beträgt 800 Zentner; nur in der Geschwindig keit des Weberschiffchens sind die Sachsen vor aus; läuft in Sachsen das Weberschiffchen die Breite von 18 Metern in der Minute 12 mal hin und zurück, so kann der Amerikaner doch nur 10 Touren in der gleichen Zeit ausstih- ren, wobei allerdings zu berechnen ist, daß 12 mal 18 wenig mehr als 10 mal 20 ist. So leistet der amerikanische Webstuhl in der Mi nute 10 mal hin und zurück, also 400 Meter; das ergibt pro Stunde eine Kilometergeschwin digkeit von 24; also arbeitet das Schiffchen ual)«zu mit einer Personenzugsgeschwindigkeit. I Alles in allem eine recht achtbare Leistung; da kann der armselige Handwebstuhl, wie er jetzt auch immer mehr verschwindet, allerdmgs nicht mehr mitmachen. * Hohenstein-Ernstthal, 4. Juni. Von der Leitung der Web- und Wivkschule geht uns folgende Mitteilung zu: Herr Kommer zienrat Reinhard hat seinem Interesse für die hiesige Web- und Wirkschule dadurch Ausdruck gegeben, daß er derselben einen Kettenstuhl für Herstellung von Handschuhstosf geschenkt hat. Derselbe ist vor einer Woche in die Räume des Web»- und Wirkschulgebäudes ge bracht und montiert worden, so daß er in den nächsten Tagen in Gebrauch genommen web- den kann. Herrn Kommerzienrat Reinhard sei für das wertvolle Geschenk auch an dieser Stell« der herzlichste Dank ausgesprochen. * — Zum Regierungsjubilüum Sr. Ma je st ät des Kaisers wird uns noch mitgeteilt, daß die Festordnung u. a. für Sonnabend abend ein Konzert auf dem Alt markt und für Sonntag vormittag ein solches auf dem Neumarkt vorsieht. Der Sonntag wird außerdem durch einen Weckruf der Stadt kapelle, der sich die Gewehrseklionen der hie» sigen Militärvereine anschließen werden, einge leitet. In Aussicht genommen ist ferner die Darbietung von lebenden Bildern, bei denen neben Schulkindern event. auch Militär- und Turnvereinsmitglieder Mitwirken werden. * — Der Reinerlös der Natio nal s p e n d e zum Beften der Mission in den Kolonien beträgt in unserer Stadt insge- samt 2311,15 Mk. und gelangte heute an das Zentralkomitee für die Nationalspende in Dresden zur Ablieferung. * — Arbeiterzählung. Bei der am 2. Mai d. I. erfolgten Arbeiteczählung. wurden in hiesiger Stadt in 312 zählpflichtigen Betrieben insgesamt 3658 Arbeiter gezählt. Darunter waren iiber 21 Jahre 1494 männ liche und 827 weibliche, von 16—21 Jahren 313 männliche und 536 weibliche, von 14 bis 16 Jabren 212 männliche und 257 weibliche und unter 14 Jahren 14 männliche und 5 weibliche; insgesamt waren am 2. Mai 2033 männliche und 1625 weibliche Personen vor handen. * — Die W e i n k e l l e r st r a ß e, in der sich bald Laden an Lüden reiht, wird nächstens wieder um mehrere Läden reicher. Im Hinterbau des Hotels „Drei Schwanen" entsteht ein Laden und wird außerdem das Zeblsche, jetzt Falsche (Rosenthal L Co.) Haus völlig ausgebaut und mit großen Schaufen stern versehen. Gegenüber, im Marxschen Hause, entsteht in der Conrad Claußstraße ein neuer Laden. f . Ein Ereignis für Hohen- st e i n - E r n st t h a l bedeutete am gestrigen Abend die Eröffnungsvorstellung des Hollän- di'chen Zirkus. Seit langem hatte ein größe rer Zirkus hier nicht gastiert, daher war der Altstädter Schützenplatz gestern abend das Ziel zahlreicher Besucher, die sich in den Darbietun gen des Zirms auch nicht getäuscht sahen. Es waren zum größten Teil solche, die hier noch nicht gezeigt worden sind. U. a. bewiesen die Pferdedressuren vollendetste Schule; Pferde material und gute Künstlerkräfhe erzielten die volle Anerkennung des Publikums. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen „Die Trams" mit ihrem originellen musikalischen Intermezzo mir einem spanischen Maulesel und die Massendressur-Potpourris des Hernr B. Andreas, sowie die höchste Vollendung ver ratenden Leistungen seines afrikanischen Ka mels; die Glanznummer des Abends bildete der „Jagdtag" voir Herrn und Fran Direktor Goudsmit, ausgefühot mit Pferden und 30 prämiierten Rassehunden. Derr Schlußefffkt sollte die große Wasserpantomime bilden. Lei der beeinträchtigte ein Motoröesckt die Gesamt wirkung. Trotzdem wurden die Aufführungen, wie Holländischer Mschev.anz, Holzschuhtanz usw., ganz besonders aber der große Wasser fall mit Kaskaden voll und ganz von dem Publikum gewürdigt. Die Erwartungen wur den übertroffen von dem Dargebotenen und kann der Besuch, der nur noch heute Mittwoch nachmittag und abend stattfindenden Vorstel lungen jedermann empfohlen werden, zumal der Motordefekt, wie die Direktion mitteilt, in zwischen behoben ist und die Wasserpantomime dadurch eine volle Wirkung erzielen wird. * — G e s ch ä f t s j u b i l ä u m. Uns wird geschrieben: Am 1. Juni fsierte tue photographische Kunstanstalt von Fr. Lasch, Inhaber Hugo Laich, ihr 50jähriges Geschäfts jubiläum. Viele Glückwünsche und herrliche Blumenspenden wurden dem Geschäftsinhaber und seiner Familie zuteil. Montag nachmit tag stellten sich viele Kollegen von nah und fern der Sektion Chemnitz des Sächsischen Pbotographen-Bundes ein, um u. a. ein pracht volles Geschenk zu überreichen. Ein recht ge mütliches Gartenfest sowie ein sich daran an schließendes Festessen im Hotel Gewerbehaus beschloß die schöne Feier. * — Samariter-Prüfung. Don nerstag abend um 8 Uhr findet auf dem Spielplatz hinter dem Berggasthaus eine Prü- fung der Scholaren des hiesigen Samariter vereins unter Leitung des Herrn Dr. Lange mit anschließendem Beisammensein im Berg haus statt. * — Im Uebermut verübten zwei hiesige Einwohner auf dem Bahnhof Siegmar groben Unfug, so daß die Polizei schließlich cinschretten mutzte. Die Beiden, ein Hand lungsgehilfe und ein Elektromonteur von hier, versuchten mit verschiedenen Mädchen eine Schlägerei in Szene zu setzen, weshalb sie auf der Polizeiwache in Siegmar eingelieftrt wur den. Ein Straftnandat dürfte die Folge des unangebrachten Benehmens sein. *— Der Segen von Luft und Sonne. Die meisten Menschen vergessen, daß nicht nur unsere Lungen dazu da sind, zu atmen, sondern daß unsere ganze Körper oberfläche, die ganze Haut von der Natur zum Atmen geschaffen ist. „Die Haut ist «in Ausdünstungsorgan für flüchtige Selbstgifte des Körpers, welche durch die Haut entwei chen," sagt Dr. Lahmann, der das Luftbad in die Heilkunde allgemein eingeführt hat, in seinem Buche „Das Luftbad". Tausende klei ner Schweißdrüsen durchsetzen die ganze Haut, dünne Aederchen, Haargefäße (Kapillaren) um fassen diese Schweißdrüsen, welche durch ihre Tätigkeit nicht nur verschiedene feste chemische Stoffe ausscheiden, sondern auch Sauerstoff einatmen, ähnlich den Lungen. Wenn man ein Paar Tröpfchen Schweiß, besonders eines tranken Menschen, einem kleinen Tier ins Blut impft, so muß es rettungslos sterben. Das ist ein Beweis, wie kräftig die Haut, wenn sie angeregt ist, die Ausscheidung der Gifte besorgt. Wenn wir die herrlichen Bildwerke der alten Griechen bewundern, in denen sie die vollendete Schönheit ihres Körperbaues verewigt haben, so dürfen wir nicht vergessen, daß diese körperlichen Vorzüge ihrer intensiven Lwrbadekur, ihrem Nacktturnen in freier Luft verdankten. Wenn viele Menschen, aus der — übrigens Unbegründeten — Furcht vor Erkäl tung in der kühleren Jahreszeit nicht den Mut finden, den Körper der freien Luft auSzm etzen, so beginnt jetzt bei der warmen Witte rung die Zeit, in der selbst der Aengstlichc seiner Haut die Freude des Luftatmens gönnen kann. Jetzt fange man an, dann ist im Herbst das tägliche Luftbad zur heilsamen Gewohnheit ge worden. — Der hiesige Naturheilverein hält eine zweckmäßigen Einrichtungen Badelustigen zur Verfügung. k. A u s der Schule. Ein besorgter Vtter, dessen Töchterchen die hiesige Altstädter Schule besucht, wollte sich eines Tages von deu Fortschritten seines Kindes überzeugen. Im Lause der Unterhaltung erzählt das Kind freudestrahlend: „ich kann auch schon ein „a"!" Der Vater darauf: „Wie sieht denn das „a" aus?" — „Schwarz!" lautete die Antwort der kleinen „A-B-C"-Schützin. b. Oberlungwitz, 4. Juni. Mit einem Handwagen kuschelten dieser Tage zwei Kin der einen! steilen Abhmg im Hirschgrund hin ab, wobei der Wagen direkt in den Hirsch- grundbach fuhr und umkippte. Glücklicherweise erlitten die beiden Insassen nur leichter« Ver letzungen. — In benachbarten Wäldarn ec. blüht die Heidelbeere. h. Gersdorf, 4. Juni. Im hiesigen und auch im Oelsnitzer und Zwickauer Revier fuh ren in diesen Tagen etwa 25 durch Agenten nir das westfälische Grubenrevier angeworbene Bergarbeiterfamilien mit der Eisenbahn ab. Die Hauptzahl der Avwanderer stellt der Zwickauer Bezirk. K. Gers-orf, 4. Juni. Bei der am Montag vorgenommenen Schweinezählung wurden ins gesamt 467 Tiere gezählt; hierunter waren 3.34 unter '/, Jahre alte, 2 Zuchteber und 15 Zucht sauen unter Vz Jahr und 98 Schweine von bis 1 Jahr; ferner waren 2 Zuchteber, 14 Zucht sauen von —1 Jahr und 2 ältere Tiere vor ¬ handen. HI Gersdorf, 4. Juni. Der hiesige Gabels- bergersche Stenographenverein hält wiederum einen Anfängerkursus ab und beginnt damit am Donnerstag, den 5. Juni, abends im Gasthaus zum „Ratskeller". Das Gabelsbergersche System wird in kurzer Zeit erlernt und ist das weitver breitetste in ganz Deutschland. Die Kosten sind nur geringe. Die Vereinsleitung gibt sich der Hoffnung hin, daß sich recht viele Teilnehmer finden werden, die heute überall verlangte Kurz schrift zu erlernen. — Im Kaiser-Panorama wird diese Woche eine hochinteressante Serie „Japan" gezeigt. Es kann ein Besuch aufs wärmste emp fohlen werden. Das Panorama befindet sich Erlbacher Straße, Institut Natura. * Langenberg-Falken, 4. Juni. Zur Frag« dec Auromobilverbindung schreibt das „Limb. Tagebl." u. a.: Auch die hiesigen städtischen Behörden waren bereit, Opfer zu bringen, aber man war der Ansicht, haß die geforderten Kosten nicht in dem Verhältnisse zu den Vorteilen stehen, welche die Stadt aus der Einrichtung der Linie halbe. Einen Ver zicht auf die Straßenmtterhaltungsheiträge wollte ebenfalls Limbach leisten. Der Staat verlangte erner, daß Grund und Boden für die Wagenhalle am hiesigen Bahnhof unent geltlich abgetreten werden solle. Die Kosten für den Bau der Wagenhalle waren auf 23 000 Mark festgesetzt. Waldenburg will zwar zu deu Kosten für die Halle beitragen, aber d i e übvigen Genreinden lehnten ab. Limbach hätte also 20 000 Mk. Beitrag leisten sollen und das erschien den städtischen Kolle gien zu hoch. Der Omuibusverkehr sollte über dies ein beschränkter sein. Unter diesen Um ständen hält man es hier für besser, daß eine Privatgesellschaft die Linie einrichtet und ist zu wünschen, daß der Staat mit der Erteilung der Konzession nicht länger zögert. s. Falken, 4. Juni. Welch patriotischen und opferwilligen Sinn unsere Einwohner beim Sammelwerk für die Nationalspende be kundeten, zeigte die vorgestern abend vocge- nommene Abrechnung- Die fünf Herren, die noch ein besonderes Opfer dadurch brachten, daß sie mit ihren Sammellisten von Stube zu Stube gingen, konnten für das in kultureller und nationaler Hinsicht bedeutsame Werk die ansehnliche Summe von 103,65 Mk. Miefern. Einige Beträge, die schon nach auswärts gc zahlt wurden, gingen der Sammlung in un scrcr Gemeinde verloren. Den Gebern sei auch an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt.