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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130523
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-23
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.05.1913
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damit im Zusammenhänge stehenden Fragen endgültig abgeschlossen ist. Die Verhandlungen Deutschlands mit England Uber die Angelegen- l eit sind dagegen noch nicht zum Abschluß ge langt, so daß die deutsche Reichsregierung sich zu ihrer Ueberraschung einer vollzogenen Tat sache gegenüber sieht. Der deutsche Botschafter in Konstantinopel soll der dortigen Regierung mitgeteilt haben, daß er bereit sei, ein eng lisch-türkisches Abkommen über Koweit und den Persischen Meerbusen anzuerkennen. Deutsch, land verlange weitere Konzessionen für die Bahnlinien bei Angora, Sivas, Harput und Diarbekir. Zur Hochzeit im Kaiserhause. Hosphotograph Sandau-Bcrlm. Die deutsche Kaisertochter Viktoria Luise (geb. 13. Sept. 1892) und ihr fürstlicher Bräutigam, Herzog Ernst zu Braunschweig und Lüneburg, Prinz von Cumberland (geb. 17. Novbr. 1887), deren Vermählung am 24. dss. Mts. in Berlin stattfindet. Tagesgesch^ chtr In der braunschweigischen Thronfrage steht ein Beschluß des Bundesrats unmittelbar noch nicht bevor, wie die „Norod. Allg. Ztg." amtlich mitteilen kann. Dem Bundesrat und seinen Ausschüssen liegt in der Sache bisher weder ein Antrag Preußens noch einer ande- ren^ Bundesregierung vor. Nach dieser amt lichen Erklärung werden die Men über die braunschweigische Thronfrage einstweilen ge schlossen werden müssen. Zn den preußischen Landtagswahlcn. Tas for.schritllich-sozialdemokratische Stich- wahiabkommen für die preußischen Landtags wahlen wird ür höchstens zehn Wahlkreise der Monarchie eine Bedeutung gewinnen und da her an der schließlichen Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses nichts wesentliches ändern. Die absolute Majorität halten die beiden kon servativen Parteien auch in der verflossenen Legislaturperiode nicht im preußischen Parla ment und hätten sie auch durch die Neuwah len nicht bekommen, selbst wenn die Verstän digung der Fortschrittler nüt der Sozialdemo kratie unterblieben wäre. Die deutsch-englische Verständigung ist eine vollzogene Tatsache, schreibt ein füh rendes Petersburger Blatt. Eine Bestätigung dieser Behauptung enthielt die Begrüßung des englischen Königspaares und des Zaren durch die Reichsregierung in der „Nordd. Allg. Ztg ", wo es hieß, der Besuch sei ein wertvolles Im- ponderabile für die Sicherheit des wechselseitig ungestörten Fortschritts der Kulturnationen Europas. Und das Organ der englischen Re gierung hob Hervox, daß der König Georg und die Königin Mary in einem Augenblick von günstiger Vorbedeutung für die politischen Be ziehungen zwischen England und Deutschland nach Berlin gegangen seien. Die hohe Bedeu tung des deutsch-englischen Einvernehmens er helle aber daraus, daß es imstande gewesen seß einen bei den Interessengegensätzen der Großmächte an dem Balkan unvermeidlich ge wesenen europäischen Krieg zu verhindern. Amerikanische Landwirte in Deutschland. Hundert amerikanische Landwirte werden in nächster Woche in Deutschland eintreffen, um die Verhältnisse des ländlichen Neal- und Personalkredits zu studieren, nachdem sie vor her Italien und Oesterreich-Ungarn zu dem gleichen Zweck bereist haben. An den verschie denen Zentren in Deutschland werden den amerikanischen Gästen Vorträge geha len über die landwirtschaftlichen Kreditverhältnisse, wo bei an praiktischen landwirtschaftlichen Verhält nissen die Einrichtungen des Kreditwesens ge zeigt werden. Es ist interessant, daß gerade Landwirte Nordamerikas, das An'pruch auf mustergültige Organisation seiner Landwirt- chast macht, deutsche Verhältnisse studieren. Dit Wahlen zum dänischen Landtag bedeuten einen Sieg der vorjährigen Regie rungsvorlage über die Einführung des aktiven nud passiven Frauenwahlrechits und der völli gen 'Demokratisierung der ersten Kammer, zu gleich aber auch eine Niederlage der Negie rung. Das dänische Kabinett Berntsen, das aus Angehörigen der gemäßigten Linken und einigen Konservativen besteht, wird seine Ent- lassung geben, da infolge der Neuwahlen die zweite Kammer des Landtags eine Mehrheit von Sozialdemokraten und Radikalen erholten hat. Von den 114 Abgeordneten der Kammer gehören nur 43 gegen früher 56 der Regie- rungspartei an, 32 sind Sozialdemokraten (frü her 24) und 31 Radikale (früher 2V). Die Soldatenuuruheu tu Frankreich. Gegen die dreijährige Dienstzeit nimmt in bürgerlichen und namentlich militärischen Krei sen Frankreichs die Agitation fortgesetzt zu. Die Militärbehörden suchen die mehr als be denk ichen Vorgänge nach Möglichkeit zu ver- heimlichen. Das Ergebnis der vom General Pau veranstalteten Untersuchung der Soldaten- meutereien in Toul, Belfort, Neuilly usw. ist amtlich überhaupt nichi bekannt gegeben wor den. Die Pariser Blätter können jedoch Mit teilen, daß alle an den Kundgebungen gegen die dreijährige Dienstzeit beteiligten Rädels führer und Helfershelfer die Strafkompag nie geschickt werden würden. In Toul und den übrigen von Demonstrationen heimgesuch ten Garnisonsorten werden alle militärischen Etablissements und Werkstätten, besonders aber die Schrippen der Militärflugzeuge, aufs schärfste bewacht, da die Militärbehörde Kenntnis da von erhalten haben solß daß die Meuterer die Flugzeuge zu zerstören beabsichtigen. — Neuer dings ist Paris der bevorzugte Schauplatz der militärischen Demonstrationen. Auf dem Platze der Republik rotteten sich etwa 100 Soldaten, darunter verschiedene Unteroffiziere, zusammen und -riefen: „Nieder mit der dreijährigen Dienst zeit!" Polizei zerstreute die Manifestanten. Die an der antimilitaristischen Kundgebung betei ligt gewesenen Unteroffiziere wurden von der Menge angegriffen und flüchteten. In dem Pariser Vorort Boulogne fuhren Automobile mit roien Fahnen und Plakaten, auf denen ge chrieben stand: „Nieder mit dem Gesetz über die dre» Ialre! Nieder niit der Armee!" durch die Straßen. Bald daraus wurden ebenda 40 Gestellungspflichtige von Antimilitaristen über fallen und mit Steinen beworfen. Die Polizei war machtlos. Erst eine aus St. Cloud her- beigerusxne Abteilung Kürassiere konnte dem Unfug ein Ende bereiten. Unter den verhaf teten Antimilitaristen befanden sich verkleidete Soldaten. In Macon an der Lvire durch zogen mehrere hundert Soldaten die Straßen unter dem Rue: „Nieder mit der dreijährigen Dienstzeit!" Es kam zu blutigen Zusammen- stößen der Soldaten mit den Bürgern, wobei von den letzteren mehrere verwundet wurden. ^ertliches ttttd DächfifcheS. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 23. Mai: Veränderliche Winde, wechselnde Bewölkung, warm, Gewitterneigung. * — In der 2. Dekade des April stellten sich die Wittcrungsverhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschl, in Lit pro Niedrigste Tein- Höchste Tem- Temperatur mittags Tag Quadr. Met. peratur peratur 12 Uhr 11. 6.0 15.5 15.0 12. 0.0 8.0 12.8 12.8 13. 0.5 8.5 17.0 13.0 14. 7.2 17.5 17.0 15. 8.2 19.6 19.0 16. 9.5 21.0 21.0 17. 12.0 18.7 18.0 18. 5.5 11.0 15.6 15.0 19. 6.3 4.2 11.0 10.7 20. 4.0 12.0 12.0 Sa.: 12.3 78.6 160.6 153.5 M.: 1.23 7.86 16.06 15.35 * — Verbot. Beim Herannalien der wärmeren Jahreszeit sieht sich die Kgl. Amts- hauptmannjchaft veranlaßt, erneut darauf hin zuweisen-, daß das Rauchen in Wildern und Holzungen allgemein, also auch das Rauchen aus mit Deckeln versehenen Pfeifen, ganz ver boten ist, und daß alle Personen, deren Ob hut Kinder anvertraut sind, dafür zu sorgen haben, daß die Zündhölzchen in den Haus haltungen stets in geeigneten Behältnissen und an solchen Orten aufbewahrt werden, zu denen Kinder nicht gsangen können, ebenso daß Per sonen, die mit Zündhölzchen handeln und diese verkaufen, Zündhölzchen niemals an Kinder verkaufen oder sonst verabreichen dürfen. Zu widerhandlungen werden mit Geldstvrfe bis zu 150 Mk. oder mit Haftstrafe bis zu 14 Tagen geahndöt. * — Das A u s h e b u n g s g e s ch ä s t der Oberersatzkommission im 1. Bezirk der 7. Infanterie-Brigade Nr. 88. Der Stab der Chemnitzer Infanterie-Brigade verläßt am 2. Juni anläßlich des diesjährigen Aushebungs geschäfts bis 10. Juni die Garnison. Der Kgl. Oberersatzkommission im 1. Bezirke der 7. Infanterie-Brigade Nr. 88, welcher der Landwehrbezirk Glauchau unterstellt ist, ge hören folgende Herren an: Generalmajor Falcke, Kommandeur der Brigade, Oberregierungsrat Dr. Seyfarth von der Kreishauptmannschaft Clemnitz, Hauptmann Hille, Adjutant der Brigade. Als untersuchender Arzt wurde für das diesjährige Aushebungsgeschäft Herr Ober stabsarzt Dr. Eras vom 8. Feldartillerie-Re- gimcnt Nr. 78 in Wurzen bestimmt. Das-Aus- hebungsgcschäst in Hohenstein-Ernstthal findet am 9. und 10. Juni im Aushebungslokal „Lagenhaus" statt. Am 10. Juni erfolgt die Rückkehr in die Garnison. Die Oberersatzkom mission hebt für sämtliche Truppenteile des 19. (2. K. S.) Armeekorps aus. Außerdem vom 12. (1. K. S.) Armeekorps für die beiden Grenadier-Regimenter in Dresden, das 1. Jä ger-Bataillon Nr 12 in Freiberg und das 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 in Oschatz. * — Die Blutlaus, der gefährlichst« Schädling der Aepfelbäume, macht sich jetzt schon bemerkbar. Man sieht an den Bäumen den weißen, wolligen Flaum des Insekts, das an Rinde und Splint saugt und dadurch krebsartige Enltartung und Fäulnis erzeugt. Die überwinterten Mutteritivce haben ihre Zu* fluchtsstätte längst verlassen und haben schon lebend« Junge zur Welt gebracht, die sich den Sommer über parthenogenetisch in acht Bru ten sortpshmzen. Das weiße Wollhaar besteht aus feinen Wachsfäden, die jede Benetzung hindern. Der Kampf gegen die Blutlaus muß so frühzeitig als möglich ausgenommen werden. * — Eine Warnung an jene, die auf Verkehrsstraßen Fußball spielen, eine Unsitte, die sich auch bei uns oft genug bemerkbar macht, schließt folgender Vorfall in sich, der aus Oelsnitz i. V. berichtet wird: An einem der letzten Abende trieb eine größere Anzahl Knaben auf der Georgstraße das Fußballspiel, obwohl es polizeilich streng verboten ist, Fuß ball an nicht dpfür bestimmten Plätzen zu spielen. Ein etwa 13jährig«r Junge rannte dem Ball mit solch blindem Eiser nach, daß er auf nichts anderes achtete, als au* den Ball. In seinem Ungestüm rannte der Junge dabei einen ihm wahrscheinlich im Wege stehen den 4jährigen Knaben um, sodaß dieher üe- derstllrzte und hierdurch eine Gehirnerschütte rung erlitt, an deren Folgen das Kind ge storben ist. * — Sächsischer Fleischertag. Der Bezirksverein Königreich Sachsen im Deut schen Fleischerverbande hielt am Dienstag in Schneeberg seinen 42. Bezirkstag ab. Der Vorsitzende, Obermeister Nietzschmann-Leipzig, eröffnete die Versammlung mit einem Hoch aus den König. Begrüßungsansprachen hielten Regierungsrat Dr. Geyer namens der Kre.s- hauptmannschaft Zwickau, Bürgermeister Dr. von Woydt für die Stadt Schneeberg, Ober meister Fritzsch-Schneeberg namens der Schnee berger Fleischerinnung. Obermeister Nietzsch mann-Leipzig, der nach 15jähriger Tätigkeit das Amt des Vorsitzenden aus Gesundheits rücksichten niederlegte, wurde unter Ueberrei- chung eines Diploms zum Ehrenvorsitzenden ernannt. An seiner Stelle wurde der bisbecige stellvertretende Vorsitzende Obermeister Dreßler- Froiberg, der die Versammlung in ihrem wei teren Verlau'e leitete, zum Vorsitzenden ge wählt. In seinem Jahresbericht führte der Vorsitzende aus, daß das verflossene Jahr eines der schwierigsten für das Fleischerge werbe gewesen ist. Wenn man noch nicht hof fen dürfe, daß die früheren guten Zeiten zu rückkehren, so könne man sich doch freuen, daß es möglich sei, durch die niedriger gewordenen Viehpreise dem Publikum billigeres Fleisch zu bieten. Die Mitgliederzahl des Bezirksvereins beträgt 4555. Hierauf beschäftigte sich die Versammlung u. a. mit der Vieh- und Fleisch teuerung. Die Verbandsleitung sott bei der Regierung dahin vorstellig werden, daß die Einfuhr lebenden Viehes aus dem Auslande genehmigt wird. Heber die fachliche Ausge staltung des Fortbildungsschulunterrichts in kleinen Schulgemeinden referierte Herr stellver tretender Obermeister Paul Richter - Dresden. Er empfahl die Einrichtung von Fachklassen für das Fleischergewerbe, in denen zu dem Be rufslehrer der Fachlehrer tritt. Weiter wurde nach einem Referat des Herrn Obermeisters Witzschel-Dresdcn beschlossen, an den Verband den Antrag zu richten, er möge auf dem dies jährigen Verbandstag in Kassel beschließen, beim Bundesrat dahin vorstellig zu werden, daß die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter (Lehrlinge unter 16 Jahren) in Fleischerei- motorbvtrieben an Sonntagen in den Früh stunden ebenso wie für die übrigen Angestell ten gestattet werde. Als Ort des nächsten Be zirkstages wurde Pirna gewählt. * — Tragen von Sensen. Es wird in Erinnerung gebracht, daß das oflene Tragen von Sensen ohne genügende Schutz vorrichtung aus den öffentlichen Wegen des hiesigen Bezirks verboten ist und Zuwider handlungen bestraft werden. * — F a l s ch e D r « i m a r k ft ü ck e sind gegenwärtig in großen Mengen in Sachsen im Umlauf. Die Falschstücke tragen die Jahres zahl 1909 und das Münzzeichvn A. Leicht er kenntlich sind die Falsifikate dadurch, daß die Inschrift am Rande fehlt. *— Das Invalide n-P rüfung s- geschäft der im Landwehrbezirk Glauchau wohnenden Invaliden und Rentenempfänger, deren Pension bezw. Rente im Herbst dieses" Jahres «bläust, wird in der Zeit vom 27. bis 30. Mai in Glauchau, im „Meistevhaus" Ka- sin ostratze 8, abgehalten. Eine Beorderung der Invaliden zu den einzelnen Tagen crfohgt direkt vom Bezirkskommando. * Hohenstein-Ernstthal, 22 Mai. Nach dem sich die Witterungsverhältnisse maiensroh gestaltet haben und die Frühlingssonne sich mit -immer gesteigerter Kraft geltend macht, ist es nunmehr an der Zeit, für den Blumenschmuck der Häuser und Vorgärten die nötigen Vor bereitungen zu treffen und unsere Stadt mög lichst reich mit sommerlicher Blütenzier zu ver sehen. Zur Förderung der sommerlichen Arrs- schmi'ckung der Stadt hat der Stadirait bekannt lich beschlossen, in diesem Jahre einen Blumen schmuckwettbewerb für wirkungsvolle Bepflan zungen von Vorgärten, Fenstern und Balkonen zu veranstalten. Eine rege Beteiligung der Einwohnerschaft kann nur als angebracht be zeichnet werden. * — Im Altstädter Schützen- haus werden zum bevorstehenden Schützenfest „Die lustigen Zwickauer" gastieren Diese un ter der Direktion Petzinofsky und Wenzel stehende gutrenommiact« Herren-Gesellschaft wird es sich angelegen sein lassen, den Be suchern der Konzerthalle einig« unterhaltsame Stunden zu bieten. Solo- und Ouartett- gesänge genießen bei der Gesellschaft besondere Pflege; außerdem werden in jeder Vorstellung zwei zwerchfellerschütternde Possen gegeben, so daß auch der Humor hinreichend auf seine Kosten kommt. Bereichert wird das Programm noch durch Darbietungen von „Eduardo und Alice" mit ilMM modernen ZahnkqrfdAkt, Mstr. Ernesto, dem Mann ohne Knochen, und den Gesängen rc. der urfidelen Soubrette Grete Silvaro. Für gute Speisen und Getränke wird der rührige Festwirt, Herr Hermann Schmidt, bestens Sorge tragen. Näheres ist aus dem Inserat in der Sonntagsnummer er sichtlich. * — Eine Bezirksversammlung des Glauchauer Bezirks des Sächsischen Poli zeibeamtenvereins, verbunden mit Ausflug nach dem Logenhaufe, fand am gestrigen Tage unter zahlreicher Beteiligung hier statt. m. Oberlungwitz, 22. Mai. Unter zahl reicher Beteiligung auch von Damen unter nahm gestern die hiesige Sch itzengesellschast einen Ausflug zum Berggasthaus „zur Dis- marckhöhe" in Hohenstein-Ernstthal. — Das diesjährige Rosenfest findet am 29. d. M. im Gashof „zum Lamm" statt. * Gersdorf, 22. Mai. Der Direktor des Knapp-chaftlichen Oberversicherungsamtes 'n Freiberg macht folgendes bekannt: Auf Grund von tz 1686 der Reichsvevsicherungsordnung und 35 der Verordnung über die Versiche rungsbehörden im Sinne der Reichsversiche rungsordnung vom 25. Juni 1912 hat die Beschlußkammer des Knappschaftlichen Ober- vcrsicherungsamtes für das Königreich Sachsen aus die vier Jahre 1913 bis 1916 u. g. Herrn Dr. Bäßenge in Oelsnitz zum ärztlichen Sach verständigen und Herrn Dr. Göckeritz in Lu- gau zum stellvertretenden Sachverständigen gewählt. fffffs Gersdorf, 22 Mai. Die Generalver sammlung der Gesellschaft für Omnibus-Verkehr Gersdorf—Hohenstein-Ernstthal findet am 20. Juni abends 8 Uhr im Ratskeller hier statt. Auf der Tagesordnung steht u. a. Aufstellung eines Verteilungsplanes und Auflösung der Ge sellschaft. K. GerSdorf, 22. Mai. Der hiesige Frauen verein unternahm gestern unter zahlreicher Be teiligung seinen üblichen Ausflug nach Rochlitz, von dem die Teilnehmerinnen am späten Abend allseitig befriedigt zurückkehrten. Die Teilnehme rinnen aßen gemeinsam im Berggasthaus zu Rochlitz und legten sodann auf dem Grabe eines früheren Gersdorfer Geistlichen einen Kranz nie der. Ueber Wechselburg wurde hierauf der Rück weg angetreten. f. Langenberg, 22. Mai. Der vom hie sigen Ortsausschuß für die Nationalspende gestern abend im Rauschen Gasthofe veranstaltete Vortragsabend hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen. Im Namen des Ortsausschusses hieß Herr Pfarrer Schmidt die Anwesenden, insbesondere Herrn Missionar Oldewage, aufs herzlichste willkommen. Herr Missionar Olde wage, der hierauf das Wort ergriff hob zu nächst hervor, daß die Zeiten vorüber seien, wo man die Mission in den Kolonien als uu- eriräglich empfand, in unserer Zeit trete die Wirkung der Missionsarbeit immer mehr zu tage. Die Mission sei, abgesehen von ihren rein religiösen Bestrebungen, das entschiedenste Mittel, um den niederen Klassen der einge borenen Bevölkerung eine soziale Fövderuirg zu bringen. Jede deutsche Missionsstatiou bilde ein Zentrum, von wo aus die Kultur hinausgeiragen werde in die weite Umgebung. Die Engländer und Amerikaner haben schon längst und besser erkannt als wir, was ihre Missionsarbeit zu bedeuten hat. Viele Millio nen stellen diese zu Missionszwecken zur Vse- 'ügung, Amerika allein ca. 70 Millionen Mar'. Daß sich das so angelegte Kapital gut ver zinst, habe man zur Genüge erfahren. Das Ziel der Mission sei zunächst ein religiöses. Nicht aber allein ein christliches Volk wolle man gewinnen, sondern christliche Gesinnung bervorzubringen suchen,' das ganze Leben be einflussen und christliche Betätigung erzielen. Christianisierung heiße nicht nur, durch einen kurzen Unterricht und der Taufe die Heiden zu Christen zu machen, sondern- es bedeutet, den Kernpunkt des Christentums tief einzu Pflanzen. Die deutsche Regierung tue alles Mögliche, ihren kulturellen Pflichten gegen die Eingeborenen nachzukommen. Die kulturelle Hebung der Untertanen ihrer Kolonien sei auch der Hauptgrund gewesen, eine National- spende ins Leben zu rufen. Besonders be tonte Redner, daß die Anregung hierzu nicht von Misions-, sondern derselben fernstehenden Kreisen, die aber den Segen der Missions arbeit voll und ganz erkannt haben, ausge- gangen ist. Aus seine 9-jährige Tätigkeit in Pare am Kilimandscharo in Ostafrika zu spre chen kommend, entwarf Herr Oldewage ein fesseln des Bild über das Leben und Treiben, den Götzen- und Geisterdienst und den Ab- glrund sittlichen und religiösen Tieflands der dortigen Eingeborenen. Er ging sodann noch auf die politische Gefahr des Islams näher ein und gab einige für sich selbst sprechende Zahlen über die bestehenden Missionsstationen usw., worüber wir bereits in Nr. 106 unse res Bralttes gelegentlich des Gersdorfer Mis sionsvortrages des Herrn Redners ausführlich berichtet hab-m Nachdem Herr Pfarrer Schmidt Herrn Missionar Oldewage für einen erbauen den und auiklärenden Vortrag und den An wesenden für ihr Erscheinen herzlichst gedankt hatte, fand der Abend sei-n Ende. Eine Teller-
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