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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130517
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-17
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.05.1913
- Autor
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Feuerwehr-AnrzeWnng in Hohenstein-Ernstthal. Mit klingendem Spiel und festem Tritt rück ten gestern abend die I. und die il. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Altstädter Schützenhaus, wo die alljährlich stattfindende Auszeichnung abgehallen wurde. Hierzu waren u. a. auch Mitglieder der städtischen Kollegien erschienen. Herr Bürgermeister 0r. Patz, der mit Herrn Stadtrat Anger die Ueberreichung der Auszeich nungen vornahm, richtete ungefähr folgende An sprache an die Wehr: „In dem Berichte der I. Kompagnie unserer Feuerwehr über das ver flossene Jahr stand am Schlüsse u. a.: „Es ist ein Jahr, reich an guter Arbeit, aber auch segen bringend für die Stadt!" Mit freudigem Herzen und mit voller Ueberzeugung möchte ich das be stätigen und hinzufllgen, daß das, was in dem Bericht gesagt ist, auch in vollem Umfange auf die II. Kompagnie zutrifft. Es wäre undankbar, wenn man die Anerkennung da versagen wollte, wo sie verdient ist, und ich bin berufen, Ihnen in erster Linie den Dank und die Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Ich bin vollkommen von dem segenbringenden Wirken der Wehren überzeugt, noch dazu Ihnen am 15. Juli v. I. von sachverständiger Seite volles Lob gezollt wurde. Sie haben schon seit langen Jahren das ganze Vertrauen der Stadtverwal- tung und der Einwohner sich erworben und stets aufs neue gestärkt und befestigt. Von rastlosem Eifer zeugten stets die Hebungen, von Kameradschaft Ihre Vergnügungen, von schöner Manneszucht und Opferwilligkeit die jenigen Stunden, wo Sie gezwungen waren, die Einwohnevschaft zu schützen. Glücklicher weise ist unsere Stadt von größeren Bränden im vergangenen Jahre verschont geblieben. Wenn es aber gilt, so haben wir die Ueber zeugung, daß wir uns auf unsere Freiwillige Feuerwehr verlassen können. Darum auch soll Ihnen allen durch mich der herzlichste Dank ausgesprochen werden. Dank aber auch vor allem den Führern, daß sie immer bestrebt ge wesen sind, neue Mitglieder zu werben. Den Mitgliedern ebenfalls noch Dank dafür, daß sie den schweren Dienst, der ihnen au erlegt war, stets freudig und willig getan haben. Einer Tatsache möchte ich noch gedenken: daß sich der Mannschaftsstand gehalten, sogar ver größert hat, ist rühmend hervorzuheben. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß wir noch lange Jahre eine freiwillige Feuerwehr behal ten. Diese Worte des Dankes sollen auch einige sichtbare Zeichen der Dankbarkeit bezeu gen. In diesem Jahre ist die Zahl der Aus zuzeichnenden besonders groß. Es sind dies für 25jährigeZDienstzeit' bei der zweiten Kompagnie die zerren Fabrikweber Karl Hermann Weißpflog, Oft- straße 60; Geschäftsgehilfe Karl August Meyer, Kroatenweg 4 und Kontorist Karl Eduard Frenzel, Oststraße 64. Für 20 jährige Dienstzeit bei der e r st e n Kompagnie die Herren Han delsmann Paul Karl Eibisch, Schulstraße 19; Fabrikweber Max August Fährmann, König Albertstraße 49; bei der zweite n Kompag nie die Herren Musterzeichner Karl Drescher, Oststraße 54; Fabrikweber Karl August Heer- ling, Centralstraße 16; Hausweber Paul Emil Kretzschmar, Chemnitzer Straße 65; Fabrik- iveber Hermann Richard Schaller, Chemnitzer Straße 51 und Fabrikweber Karl Wilhelm Weißpflog, Ostfleaße 60. Für 15jährige Dienstzeit bei der ersten Kompagnie die Herren Appce- turgehilfe Friedrich August Hansbach, Bahn- straße 43 und bei der zweiten Kompagnie Fabrikweber Louis Koch, Aktienstraße 1 Für 10jährige Dienstzeit bei der e r st e n Kompagnie die Herren Schorn steinfeger Karl Julius Engler, Logenstraße 26 und Böttcher Gotthilf Alfred Knorr, Altmarkt 13; bei der zweite n Kompagnie Fabrik weber Richard Emil Weißpflog, Oststraße 60 und Hauswebermeister Karl Bruno toterer, Oststraße 34. Mit warmen Worten der Anerkennung und des Lobes wurden den treuen Wehrminncrn diese Auszeichnungen überreicht. Denen mit 10jähriger Dienstzeit legte der Herr Bürger meister ans Herz, daß die erste Auszeichnung, die von der Stadtgemeinde gestiftete Litze, nur ein« bescheidene sei, doch liege der Wert nicht im Materiellen-, sondern im Ideellen. Sie soll eine liebe Erinnerung bleiben und zu weite rem Standhalten anspornen. Zur ersten Litze kommt nach 15jähriger Dienstzeit die zweite und den Wehrleuten, denen diese überreicht werden konnte, rief er zu, daß sie schon eine große Strecke zurückgelegt haben, sie möchten aber nicht aufhören, sondern rastlos wcfter schaffen, dann werde auch der Lohn nicht aus bleiben. Eine Ehrenurkunde wurde den Weyr leuten mit 20jähriger Dienstzeit überreicht, de- mn sie stets eine liebe Erinnerung für alles bei der Feuerwehr Erlebte und an die Kame raden sein möge. Redner hofft, ihnen nach weiteren 5 Jahren das 1885 gestiftete trag bare Ehrenzeichen überreichen zu können. Alle, die 25 Jahre in den Reihen der Kompagnien dienten, machte er darauf aufmerksam, oaß diese Auszeichnung schließlich nicht dis letzte sei. Dem Allgemeinwohl und der Allgemein heit haben Sie Ihre Kräfte gewidmet und sich verdient gemacht und hoffe ich gern, daß Sie alle diese wohlverdienten Auszeichnungen noch lange tragen können. Nochmals den herz lichsten Dank zum Ausdruck bringend, schloß der Redner mit dein Wunsche, daß diese Ehrungen ein Ansporn für die jüngeren Ka meraden sein möchten. Des hohen Protektors Sr. Majestät Königs Friedrich August geden kend, klang die Ansprache des Herrn Bürger meisters sodann in ein freudig aufgenomme nes dreifaches Hoch aus den Protektor der Wehr aus. Hierauf ergriff Herr Branddirektor Stadt rat Lange das Wort, um den Herren des Nats- und Stadtverordnetenkollegiums aufrich tigen Dank im Namen beider Kompagnien auszusprechen. Besonderen Dank stattete ^red- ner Herrn Bürgermeister Dr. Patz für seine herzlichen Worte und Herrn Stadtrat Anger für alles Gute, was er bisher für die Feuer wehr getan hat, ab. Er wünschte dem Ehren abend einen fröhlichen Verlauf und zwischen den beiden Kompagnien ein ferneres gutes Einvernehmen. Redner dankte wdann noch den Herren Jubilaren für die lange Treue, die sie der Wehr bewahrt haben. Einen seltenen »oe- weis der Treue erblickt er darin, daß am heutigen Tage 3 Brüder unter den Ausgezeich neten sich befinden, je einer mit 10, 20 >nd 25 Jahren;, es sind dies die Brüder Weiß- pflog. Wo solch ein Geist in der Feuerwehr wach sei, brauche man um ihren ferneren Be stand nicht zu bangen. Allen einen kräftigen Schluck widmend, schloß Redner seine Dankes- bezeugungsn, denen sich der Steigerführer, Herr Karl Heerling, in kurzen Worten an schloß. Der übliche gesellige Abend, der der Aus zeichnung folgte», bestand aus Darbietungen der Kapelle der 2. Kompagnie, allgemeinen Ge sängen und TheaterauMhrungen; er bot den Anwesenden einige unterhaltsame Stunden. Oertllches «nd Lachst,cheS. * — Witterungsaussicht für Sonnabend, den 17. Mai: Nordwestwind, wolkig, etwas kälter, zeitweise Niederschlag. * — Straßenbahn-Fahrplan. Der Taschenfahrplan der elektrischen Straßen bahn wird der morgigen Sonntagsausgabe unserer Zeitung beigegeben. Infolge der hohen Auflage hü sich die Fertigstellung etwas ver zögert. Unsere Zeitungsträger sind beauftragt, außer an Abonnenten auch an Mitleser unse rer Zeitung Fahrpläne kostenlos abzu- aeben. — Der übliche Plakatfahrplan, der für Gasthäuser, Geschäfte, Amtsstuben sc. bestimmt ist, ist Mittwoch und Donnerstag zur Vertei lung gekommen. * — Die Generalversammlung der Landesgenossenschaftskasse für das Königreich Sachsen, eG. m. b. H., fand am Donnerstag in Dresden im gxoßeü Saale des Vereinshauses statt. Sie wurde vom Vorsitzenden Herrn Hofrat Bach eröffnet und auch zum Teil geleitel. Später übernahm Herr Oekonomirrat Neichel-Strah Walde die Leitung. Wie alljährlich, waren auch diesmal Vertreter der sächsischen Genossen schaften, Mitglieder derselben und Freunde der genossenschaftlichen Sache zahlreich erschienen. Die Anwesenheitsliste wies insgesamt 562 Per sonen auf, darunter 393 stimmberechtigte Ver treter von Mitgliedsgenossenschaften. Den Ge schäftsbericht erstattete der Geschäftsführer Herr Frien. Aus ihm war zu entnehmen, daß das verflossene Geschäftsjahr der Landesgenosseu- schaftskasse eine gesunde, kräftige Weitereulwick lung gebracht hat, wenn natürlich auch Sie schwierigen Verhältnisse auf dem allgemeinen Geldmärkte das finanzielle Ergebnis beein trächtigten. Mußten doch rund 62 000 Mk. ans den mit über 3 Millionen Mark ausgewiesenen Bestand an erstklassigen Wertpapieren abge schrieben werden. Zugetreten sind im Berichts jahre 34, ausgetreten 3 Genossenschaften; es gehörten der Landesgenossenschastskasse Ende 1912 insgesamt 473 Genossenschasten mit einer Haftsumme von 7 470 000 Mk. an. Der Ge samtumsatz betrug 123 840 705 Mk. Dis Bi lanz zeigt eine gesunde Flüssigkeit: 6 763 957 Mark Depositen standen 3 090 678 Mk. Kasse und Wertpapiere, 210 090 Mk. Immobilien und 3 894 362 Mk. Außenstände in lausender Rechnung gegenüber. Von den Staalsgclöeru in Höhe von 3 395 500 Mi. sind 500 000 Mk. inzwischen bereits abgestoßen worden, während 2 681 761 Mk. an verschiedene Genossenschaften mit Amortisationszwang ausgeliehe» sind, des gleichen 831 844 Mi. auf Kündigung- Die eigenen Mittel der Landesgenossenschaftskasse betrugen am Jahresende 503 840 Mark. Be treffs der Wahlen ist zu erwähnen: Vom Vor stand l-atten auszufcheiden die Herren Hofrat Bach-Dresden und Direktor A. Rode-Hainichen, vom Aufsichlsrate die Herren Geh. Oekonomie- rat Andrä-Braunsdorf und Kammergutspächter Oekonomierat Uhlemann-Mügeln. Alle vier wurden einstimmig wiedergewählt, außerdem wurde Herr Rittergutsbesitzer Paul Frohborg auf Obcrullersdorf zum Auffichtsrate zuge- wählt. Die fünf Herren nahmen die Wahl an. * — Die Titel Bureau - Aßsi - stent und Sekretär dürfen nach einer Ministerialverordnung an Gemeindebeamte in Zukunft nur mit einem Zusatz verliehen wer den, der auf den Kommunaldienst hinweist, und auch nur dann, wenn die betreffenden Beamten eine den staatlichen Prüfungen gleich wertige Prüfung bestanden oder ein gewisses A-ter und Einkommen erreicht haben. * Hohenstein-Ernstthal, 16. Mai. Der Pfingstverkehr auf dem hiesigen Bahnhof, den 72 Sonderzllge von Sonnabend bis Dienstag passierten, war erheblich größer als im Vor- .ahre. Verkauft wurden hioc am Sonnabend 1317, am Sonntag 3394, am Montag 4091 und am Dienstag 3485 Fahrkarten, d. s. 1600 mehr als 1912. Von Chemnitz nach hier wurden 4574 Fahrkarten abgegeben. — Die amtliche Eichung ist helüe iil den Wirtschastsbetrieben der Stadt vorgenommen worden. * — Die Hohen st ei ner Confe - renz findet Montag, den 19. d. M., vor- mittags II Uhr im Gewerbehaufe statt. Den erstell Vortrag hat der bekannte Parlamenta rier und Mitglied der Ersten Ständekammer Herr Geh. Hofrat Justizrat Opitz auf Treuen, der auch Mitglied der Landes'ynode ist, zuge- srgt. Er wird über „Die Selbständigmachung der Landeskirche" sprechen. Den 2. Vortrag über „Die Sendung Luthers" hält Herr Ober lehrer Dr. Preuß vom Carola-Gßmnasium in Leipzig. * — Karl Dix ß. Viele werden ihn gar nicht gekannt haben, wenigstens die Ju gend nicht; die Alten aber kannten ihn und auch in unserer Redaktion war er öfterer Gast, um sich in Lesestoff-Angelegenheiten — zu be schweren. Ein gemütsfrohes altes Männchen mit einer humorvollen Ader, so offenbarte sich der „alte Dix", wie er kurzweg genannt wurde, bei näherem Umgang. Und gar oftmals kramte er in dem reichen Schatze seiner Er innerungen aus Ernstthals „guter, alter Zeit" llird es war ihm dann eine Genugtuung, mit- fühfeude Zuhörer zu haben. Er erzählte trübe und lustige Episoden, je nach Veranlagung, doch meist kam sein sonniger Humor zum Durchbruch und erfreute die Mitwelt. Groß war diese zuletzt nicht mehr für ihn, der vor 2 Jahren zu seiner grössten Freude in das „Bürqerbpim" ausgenommen wurde. Dort hat er sich wohlgefühlt und dort war er geborgen. Sein Lebensabend war heiter und sorglos. Aber nicht immer ist es ihm so im Leben ergangen. Der alte Dix hatte eine sehr trübe Jugend, von der er nicht gern aczählte. Als Webermeister fand er sein knappes Auskom men; später war er Viertelsmeister der Weber- Innung und hat als solcher viele Jahre das Leichentuch bei Begräbnissen der Mitglieder ge tragen. Mehrere Jahre war er 2. Cimbelträ- ger in der St. Trinitatiskirche und fand mit 'einem freundlichen und bescheidenen Wssen überall Anklang. Einmal in seinem Leben war der alte Dix auch stolz; das war gelegentlich der Eröffnung des Bürgerheims, in dem sich der 75jährige leider nur so kurze Jahre an- halten konnte, nicht zuletzt auch zum Leid wesen der übrigen Bürgerheim-Jnsassen, die nun trauernd an der Bahre eines lieben Freundes stehen . . . Mit dem alten Dix, der ein Original in gewissem Sinne war, sinkt wieder ein Stück Ernstthaler Geschichte ins Grab. * — Unsere ständige Rubrik, die E i n b r u ch s d i e b st ä h I e in Gar tenhäusern ec. In der vergangenen Nacht brachen die unbekannten Spitzbuben, die seit ca. 14 Tagen schon den 9. Einbruch ver übten, in ein Gartengrundstück des Herrn Meyer unterhalb der Sporthütte ein und ent wendeten u. a. ein Paar Schube und 1 Messer; die Gegenstände wurden von der Polizei in einem anderen Garten wieder aufgefunden. Die oestrige Verfolgung der Spitzbuben — es handelt sich um zwei Männer, die jedenfalls im Walde ihren Unterschlupf haben — durch einen Chemnitzer Polizeihund verlief ergebnis los. Der Hund verlor die Spur im Walde. * — Ein bedauerlicher U n - glücksfalI trug sich gestern abend auf der Conrad Claußstraße zu, wo der 5jährige Sohn des in der Bismmckstraße wohnhaften Friseurs Kuhn knapp vor einem Geschirr über die Straße lief: er wurde dabei von einem P'erd derart a is den Kopf getreten, daß er stürzte, wobei der bedauernswerte Knabe, der sofort in die nabe- gelegene Wohnung eines Arztes geschafft wurde, auch noch einen Fußtritt auf die Hand abbe- kam. Der Arzt steifte eine schwere Verletzung des Kopfes und eine Quetschung der Hand test; ob Lebensgefahr besteht, läßt sich vorläu fig noch nicht sagen. * — Eine Gehirnerschütte rung trug der 13jährige Sohn des Marlt- bel crs Großer davon, der init noch mehreren Knaben auf der Zeißigstraße spielte und hier- 'c' stürzte. Der Knabe schlug mit dem Hin- ter^opf auf die Straße auf, so daß er bewußt los in dis Wohnung gebracht werden mußte, wo ihm ärztliche Behandlung zuteil wird. t. Oberlungwitz, 16 Mai. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit begeht am morgigen Sonnabend das Moritz Klugesche Ehepaar. Das greise Jubelpaar, das sich allgemeiner Achtung erfreut, ist körperlich und geistig noch leidlich frisch. Der großen Zahl der Gratulanten schließen auch wir uns an. )( Oberlungwitz, 16. Mai. Die am 2. d. M. stattgefundene Arbeiterzählung ergab in l36 Betrieben folgendes Resultat: Insgesamt waren 2038 zählpflichtige Arbeiter vorhanden, darunter 940 männliche und 295 weibliche über 21 Jahre, 151 männliche und 378 weibliche von 16—21 Jahren, 116 männliche und 139 weibliche von 14—16 Jahren und 15 männliche und 4 weibliche unter 14 Jahren. fffj Gersdorf, 16. Mai. Der bei der Ueber- landbahn Hohenstein-Ernstthal—Gersdorf—Ocls- nitz errichtete Güterverkehr ist namentlich nach der Güterhaltestelle Gersdorf und Uhlig-Mühle ein recht wesentlicher. Während bei der Kessel fabrik von Franz und Sohn schon mehrere Wochen an der Gleisverlegung zwecks Gleisan schlusses gearbeitet wordeu ist, wurde vorgestern bei der Kohlcnstaubmühlc mit den ersten Arbei ten begonnen. Da die Tarifsätze für Güter ent sprechend niedrig sind, dürften künftig wohl alle Sachen elektrisch befördert werden. r. GerSdorf, 16. Mai. Von 11—12jährigen Schülern unserer Centralschule wurde am Mitt woch in Begleitung ihres Lehrers eine Ferien wanderung unternommen. Es wurde in aller Frühe vom Sammelplatz abmarschiert und zwar zunächst nach dem Mülsengrund; dann ging es weiter nach Glauchau und dem Bismarckturm. Der Rückmarsch erfolgte durch den Rllmpfwald und die Stadt Lichtenstein. * Hermsdorf, 16. Mai. Gestern abend in der 7. Stunde fiel das 3'/, jährige Töchterchen des Bergarbeiters Matthäi in den Brunnen des elterlichen Hauses und ertrank. s. Langenberg, 16. Mai. Auf Veranlassung und Einladung des hiesigen Ortsausschusses für die Nationalspende anläßlich des Kaiserjubiläums wird voraussichtlich nächsten Mittwoch abend Herr Missionar Oldewage, welcher lange in Afrika gewirkt hat, im hiesigen Gasthof einen Vortrag halten, um das Interesse für das Sam melwerk zu wecken. Der Eintritt zu diesem Vor truge, zu dem jedermann herzlich willkommen ist, ist frei. Freiwillige Gaben werden gern entgegengenommen. Auch liegen die Sammel listen noch bis zum 20. d. M. im Gemeinde amt, Pfarramt und Schule aus. * l5allcnbcrg, 15. Mai. Im Familienleben eines hiesigen Einwohners gingen innerhalb zweier Monate große Veränderungen vor. Ein Kind kam aus der Schule und ein Kind in die Schule, außerdem wurden 2 Kinder (Zwillinge) geboren und diese 2 Kinder sind auch innerhalb dieser Zeit wieder gestorben. t. Tirschheim, 16. Mai. Das diesjährige Vogelschießen im Gasthof „zur Katze" in Ober- tirschheim findet am 18. und 19. d. M. statt. k. Rüßdorf, 16. Mai. Herr Richard Dost aus Gcüna, ein ehemaliger Fcemdenlegionär, der erst kürzlich in Wüstcnbrand vor starkbesetztem Hause einen Vortrag hielt, wird am morgigen Sonnabend, abends 8'/2 Uhr, im Kunzeschen Gast hof einen Vortrag über seine Erlebnisse während seiner 13 jährigen Dienstzeit in der französischen Fremdenlegion halten. Eine Warnung an die deutsche Jugend ist gerade in der Jetztzeit sehr angebracht und ein zahlreicher Besuch der Veran staltung zu empfehlen. * Oelsuitz i. E., 16. Mai. Am 3. Feiertag gegen Abend stieß das Auto des Herrn Bergrat Klötzer-Oelsnitz auf der Rück- fahrt von Marienbad, wohin er seine Gemah- ftn zur Kur gebracht hatte, zwischen Marien bad und Karlsbad mit einem entgegengesetzt s,ährenden Auto durch falsches Ausweichen des letzteren zusammen. Durch den heftigen An prall wurde das Oelsnitzer Auto beschädigt und Herr Klötzer selbst aus dem Wagen ge- schleuserrt. Sein Chauffeur blieb unversehrt. Wie wir hören, soll Herr Bergrat Klötzer ziemlich schwere Verletzungen davongetragen haben, während das fremde Auto unbeschä digt und unbekümmert weiterfuhr. Durch ein zufällig daherkommendes Chemnitzer Auto ist Herr Bergrat Klötzer wieder zurück nach Ma rienbad gebracht worden, wo er voraussichtlich noch längere Zeit verweilen muß. g. Mittelbach, 16. Mai. Unser Ort ist im Sommer recht häufig das Ziel auswärtiger Ver eine, die meist in Eckerts Gasthaus Einkehr hal ten. Gestern weilte der Limbacher Väckergesang- vcrein in ansehnlicher Stärke hier, während an dere Vereine sich bereits angemeldet haben. * Dresden, 15. Mai. Hier sind heute zwei Männer eingetrosfen, die eine große Ku gel vor sich herschieben. Es handelt sich dabei um eine Wette. Die beiden hrben es sich zum Ziel gesetzt, in anderthalb Jahren Deutsch lands Grenzen mit der Kugel abzurollen, die einen Umfang von 6 Metern hat und 5 Zent ner wiegt. Wenn die Umrollung Deutschlands rechtzeitig vollendet wird, erhalten die Kugel reffenden von einem Herrn Duell, dessen Na me auf beide Seiten der Kugel gemaft ast, 10 000 Mk. Die Reise begann am 9. Januar 1912 in Düsseldorf und muß am 11 Septem ber d. I. ebendaselbst enden. Die Strecke, die di; Kugelroller zurücklegen müssen-, hat ein; Länge von 9850 Kilometer. * Leipzig, 16. Mai. Am Mittwoch in der zehnten Abendstunde haben sich der russische Student und Vildhauervolontär Andreolotti aus Tiflis und seine Ehefrau in ihrer Wohnung in der Magdalenenstraße zu Leipzig-Eutritzsch er schossen. Es ist festgestcllt, daß sich zuerst der Mann durch einen Schuß in den Mund tötete und daß ihm dann die Frau auf die gleiche Weise in den Tod nachfolgte. Beide hatten sich, wie hinterlassene Briefe ergeben, längst das Ver sprechen gegeben, einander nicht zu überleben. Das Ehepaar lebte in guten pekuniären Verhält nissen. Der Mann war seit längerer Zeit leidend und sollte demnächst ein Sanatorium aufsnchen. Hier liegt wohl der Grund zu der verzweifelten Tat. Depeschen vom 16. Mai. Berlin. (P r i v. - T e l.) Unser Lon- dauer Botschafter, Fürst Lichnowsky, ist heute morgen ans Loudon hier eingetroffen und nu Hotel „Esplanade" abgestiegen. Der Botschaf ter wird nur den heutigen Tag h"r verleben und voraussichtlich gegen abend nach seiner schlesischen Besitzung abreisen. Am 20. Mai kehrt Fürst Lichnowsky nach Berlin zurück, um au dem Empfange des englischen Königspaa res und an den Hoch-zems eieftichkeften am Kaiserhoft teilzunehmen. Stettin. Ein Großfener brach gestern nachmittag im SpeicherviertA auf der Lasta- dil ans. Der dort gelegene Speicher der Neuen Stettiner Zuckerraffincrie, der an Sack- und Plancnsabrik von Goldschmidt vermietet ist, brannte nieder. Beim Einsturz einer Brandmauor wurde ein Leiterwagen der Feuerweyc zertrümmert, wobei ein Feuerwehr mann Verletzungen erlitt. Atona. In der Binnen-Alster wurdenlgestern der Kopf und ein Bein des seit dem 7. Januar
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