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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130510
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-10
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.05.1913
- Autor
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stellungen. Ehe sie einem unbekannten Einge borenen ihren wahren Namen verraten, nennen sie ihn dem Fremden, dem weißen Mann, der, einmal ihr Zutrauen errungen, viel erreicht. Der Eingeborene offenbart sich dann meist rück haltlos und man tut einen Mick in einen Abgrund sittlichen und religiösen Tiefstands, wie man ihn kaum ffir möglich hält. Um die Geister zu versöhnen, opferte ein reicher Mann tzin Stück Vieh nach dem anderen, bis er arm, der Zauberer aber reich geworden; eine Mutter opferte ihr Kind, um die Rache der Vorfahren zu beschwichtigen. Dieser Geister glaube hält den Eingeborenen in steter Finster nis und solange er nicht beseitigt ist, kann wahre Kultur — ganz abgesehen von Religion — keinen Eingang finden. Deutschland aber hat als Mutterland die vornehme Pflicht, an seinem Teile daran mitzuarbeiten, daß wahre Kultur den Eingeborenen nicht verborgen bleibt, sie vielmehr an ihren Segnungen teil nehmen können. Was man gegenüber solchen Zuständen zu tun habe, liege ksar aus der Hand. Es genüge nicht, das Heidentum zu zerbrechen, es müsse etwas Besseres dafür ge geben werden, etwas, das die Mohammedaner, die eifrig an der Ausbreitung ihrer Lehre ar beiten, nicht zu geben vermögen. Die meisten Eingeborenen besitzen noch dazu eine große und unüberwindliche Scheu vor der Arbeit, die durch den Einfluß des Neuen zum Teil beseitigt ist Vieles von dem alten Kultus ist schon verschwunden und aus dem Wege ge räumt, doch sei es auch Aufgabe der koloni sierenden Völker, die Eingeborenen vor den Sitten und Gefahren, die eine neue Kultur mit sich bringe, zu schützen und zu bewahren. Jedes Volk, das zum Christentum übertritt, erlebt, wie die Geschichte lehrt, unbedingt auch auf wirtschaftlichem Gebiete einen großen Auf schwung, der als ein Erfolg der stillen Kultur arbeit bezeichnet werden kann. Indem wir den Eingeborenen die neuen christlichen Gebräuche und feste Ordnung geben, errichten wir zu gleich ein Bollwerk gegen den Islam, der nur zu leicht zu religiösem Fanatismus ffihrt. Im Süden Deutsch-Südwestafrikas gährt es infolge des Einflusses des Islams fortwährend und neun Zehntel aller schwarzen Soldaten sind Anhänger dieses Glaubens und deshalb gelte es mit aller Macht, daran zu arbeiten, daß der verderbliche Einfluß des Islam schwinde. Der Islam kenne vor allen Dingen keine Ob- jeNvität, er suche stets nur den eigenen Vor teil wahxzunehmen, woran er schon vielfach durch die Ausdehnung christlicher Mission ge hindert sei. In den deutschen Kolonien Afrikas arbeite vor allem die Leipziger Mission am Kilimandscharo und Neroberge, die Bielefelder im Usambara- und Ugandalände, ferner die Berliner, Herrnhutex 2c. Neben den 160—200 Hauptstationen und 100 Nebenstrtionen gebe es noch eine ganze Anzahl Einzelstaitionen. Die aufklärende Tätigkeit der Missionare als Schullehrer, Asrzte, Krankenpfleger, Hand werker und Vermittler bei Handelsgeschäften bringe es vor allem fertig, den Eingeborenen sittliche Kraft zu wecken und zu geben. Durch Wort und Vorbild, Rat und Tat suchen die Missionare ihre kulturelle Betätigung auszu üben, ohne jeden Druck. Eine stille Er ziehungsarbeit hilft dem Mutterlande große Webte schaffen, die im Interesse der Allge meinheit liegen. Oft verkannt, besitzt die Miß sion in manchen Kreisen wenig Sympathie; viele Deutsche hätten es lieber gesehen, wenn man die Eingeborenen in dem bisherigen Zu stande belassen hätte, um sie besser ausnutzen zu können. Dem tritt die Mission mit allen ihren Einrichtungen, besonders aber dem auf klärenden Einfluß der Schulen entgegen. Nach der Statistik sind in Afrika 2462 Schulen mit 110 950 Schülern, davon 1582 evangelischen Schulen mit 67 200 Schülern und einige Re gierungsschulen mit ca. 6000 Schülern vor handen, die in der Hauptsache weniger die Religion in den Mittelpunkt stellen, wie die sonstige Lehrtätigkeit auf orziehsrischem Gebiet Diese Arbeit werde leider nicht genügend an erkannt und unterstützt. Daß die Frauen heute nicht mehr lediglich als Arbeitstier, als Be sitzobjekt des Mannes betrachtet werden, sei ebenfalls auf das Konto der Missionen zu setzen, die auch die Einehe zu schöner Geltung brachten. Für Arbeitslöhne 2c. gebe die Mis sion in den Kolonien allein jährlich zirka 3 Millionen Mark aus, wobei auf den einzelnen Eingeborenen ein Monatslohn von 5 Rupien ist 7 Mark entfalle. Die Unternehmungs uß wurde geweckt und in der Bearbeitung des Feldes größere Umsicht hervargerufen. Red ner schilderte dann kurz das Leben und Trei ben in heidnischen und christlichen Gehästen, die bei einem Vergleich sehr zu Ungunsten der ersteren ausfallen. Ueberhaupt stehe die wirtschaftliche Regsamkeit und Leistungsfähig leit schon auf bedeutend besserer Stufe. Eine vermehrte Produktionsfähigkeit und erhöhte Kauflust gehe mit ihr Hand in Hand; das sei der Nutzen der bisherigen Missionsarbeit, die nicht zuletzt auch der heimischen Industrie zu gute komme. Das wichtige Gebiet der sozia len Fürsorge, besonders die Tätigkeit des Mis sionars als Arzt und Krankenpfleger, behan delte Redner zum Schluß seiner Ausführun gen. Aus Unverstand werde auf diesem Ge biete meist viel gesündigt und besonders die Säuglingsfürsorge liege noch sehr im argen. Etwa 70 Prozent aller Säuglinge sterben im 1. Lebensjahre, doch helfe ein gutes Vorbild auch hier Wandel schaffen. Der bedauerlich: Mangel an Aerzten — auf ein Gebiet in der Größe des Königreichs Sachsen kommen im Höchstfälle zwei Aerzte, sodaß die Missionare in fast Millionen Fällen Hilfe leisten müssen. In sittlich-religiöser und auch sozialer Hinsicht werde heute schon viel geleistet und hofft der Redner, daß die segensreiche Arbeit der Mis sionare bald die rechte Würdigung und Aner kennung im Mutterlands er ähren möchte. Der sehr beifällig aufgenommenen Ansprache folgte die Vorführung einer ganzen Anzahl Lichtbilder, zu welchem Zweck die Schule ihren Projektionsapparat beroitwilligst in den Dienft der guten Sache gestellt hatte. Zum Schluß richtete der Vorsitzende des Ortsausschusses, Herr Direktor Hurtzig, an alle Anwesen den die Bitte, erfolgreich an den Bestrebun gen der Mission und der Stärkung der Na- üonalspende mitzuarbeiten. Der Abend hatte eine Einnahme von annähernd 70 Mk. Oertliches «ud Sächsisches. * — Witterungsaussicht für Sonnabend, den 10. Mai: Südwestwind, Be wölkungszunahme, wärmer, zunächst noch trocken. * — Völkerschlacht-Denkmals- Lotterie. Am gestrigen dritten Ziehungs tage entfielen aus folgende Nummern größere Gewinne: 1000 Mk. auf Nr. 150660; 300 Mark aus M, 98 0O1, 187 782; 200 Mk. auf Nr. 87 699, 124 068, 157 405; 100 Mk. auf Nr. 26 084, 30 203, 36 853, 79 301, 87 701, 100 833, 105 333, 139 649, 140 485, 156 037, 184 963, 193 166, 198 702. * Hohenstein-Ernstthal, 9. Mai. Der Erzgebirgsverein hält heute abend im Berg gasthaus eine Hauptversammlung ab, in der u. a. zu dem geplanten Erzgebirgsmufeum in der Augustusburg Stellung genon werden soll. Das Bergfest und die hierzu notwendige Bildung bezw. event. Ergänzung der Festaus schüsse steht gleichfalls auf der Tagesordnung der Varsammüng, auf die die Mitglieder auch an dieser Stelle noch besonders hingewiesen seien. * — H a n d w a g e n d i e b st a h l. Ein noch ziemlich neuer grüngesirichenoc Hand wagen, der einen Augenblick ohne Aufsicht vor dem hiesigen Postamt stehen gelassen worden war, ist von unbekannten Schulknaben weg- gesahren worden. Doc Wagen ist H. S. ge zeichnet und wird vor Ankauf gewarnt. * — Der R a d f a h r e r k l u b „W an der l cc st" veranstaltet «m Pfingstsonntag einen Ausflug nach Glauchau, wo den Gründelteich anlagen ein Besuch abgestattet werden soll. —g. Oberlungwitz, 9. Mai. Wie wir bereits im Vorjahre mitteilen konnten, beab sichtigt die Sächsische Ueberlandbahn - Gesell schaft in Frankfurt a. M. eine Abzweigung der elektrischen Straßenbahn von Oberlungwitz ''Goldbachbrücke) nach Wüstenbrand zu erbauen, wodurch unser Ort gleichfalls an das Schie nennetz angeschlossen wird. Die Vermessungs arbeiten haben auch inzwischen, wie schon von uns berichtet, ihren An'ang genommen und wird die Ueberwudbahngesellschaft die notwen digen Pläne zu den Konzessionsunterlagen noch in diesem Jahre anfertigen. Die Inangriff nahme der Bauarbeiten dürfte, eine glatte Ab wicklung der Verhandlungen, Einsprüche 2c. vorausgesetzt, Frühjahr 1914 erfolgen. Ur sprünglich war die Abzweigung nur bis zum Elektrizitätswerk geplant, doch laben die Be hörden die Ausführung bis Bahnhof Wüsten brand zur Bedingung gemacht. Ob der Staat die Genehmigung erteilt, daß die Gleislegung auf der Hofer Staatsstraße erfolgen dar!', steht noch nicht fest; geeignet hierfür ist die Straße, gegen deren direkte Benutzung die Regierung noch Bedenken legt. Letztere wünscht, daß die Bahn, ähnlich wie bei der Uhlig-Mühle, hin ten herum über die Felder geführt wivd, wogegen sich die Ueberlandbahugesellschaft jedoch sträubt, da sie in diesem Falle, uud Wit Recht, eine Beeinträchtigung des Ortsverkehrs befürchtet. In diesen Tagen fand unter Führung des Herrn Gemeindevorstand Lieberknecht eine Be gehung der Strecke statt, an der verschiedene Regieruugsbeamte sowie Vertreter der Gesell schaft teilnahmen. Die bahnbauende Gesell schaft hofft, daß der Ausführung des Projek tes größere Schwierigkeiten nicht entgegensteben, zumal die Verbesserung in den Verkehrsverhält nissen sicherlich im eigenen Interesse der Ge meinde sowob/ als auch der Allgemeinheit liegt. Es ist zu wünschen, daß die Verhand lungen einer glücklichen Lösung entgegengeführt werden und — daß die Ausführung nicht so lange auf sich warten läßt, wie Lei der Strecke Hohenstein-Ernstthal —Gersdorf—Lugau'-Oels- nitz. a. Oberlungwitz, 9. Mai. Ein inter essantes sportliches Ereignis stell un'erem Ort am morgigen Sonnabend bevor. Oberlungwitz wird nämlich von deu Teilnehmern der 5tä- gigen Motorradzuverlässigkeitsfahrt des Allge meinen Deutschen Automobil-Clubs, von Lich tenstein kommend, berührt werden. Diese Kon kurrenz, die die größte ist, die seither in Deutschland auf dem Gebiete des Mottorrad sportes veranstaftet worden ist, soll in erster Linie die Brauchbarkeit des Motorzweiradcs für militärische Zwecke beweisen. Der Klub hat hieran ein großes Interesse, da er seit Jahren bereits dem preußischen Kriegsministe rium für die Kaisermanöver die freiwilligen Motorradfahrer stellt. Die Verbesserung des Maschinenmaterials hat der A. D. A. C. 'chon seit jeher sein größtes Augenmerk zugewendet und zu dem genannten Zwecke auch schon grö ßere Preisausschreiben erlassen, die stets recht brauchbare Resultate erzielten. Die am 10. Mai in Erfurt beginnende fünftägige Prü- fungsfalrt soll nun für die Bestrebungen des Klubs wichtiges Material liefern. Die Erpro bung der Maschinen wie der Fahrer wird eine äußerst scharfe sein, haben dieselben doch täg lich mit einer nur einstündigen Unterbrechung Strecken von 220—270 Kilometern zurückzu legen. In den Motorradhrchkreisen ist man seither gern bereit gewesen, die englischen Mo torzweiräder als die technisch am vollkommen sten ausgestakteten anzusehen. Da sowohl eng lische wie amerikanische Maschinen in einer größeren Anzahl vertreten sind, so wird es interessant sein, zu beobachten, wie sie die Fahrt bestehen Unter den gemeldeten 68 Motorradfahrern sind folgende Fabrikate betei ligt: 22 Wanderer, 20 N. S. U., 10Jnfdian, 7 F. N., 3 Magnet, 1 Motofaooche, 3 Dou glas, 1 Moto-Reve, 1 Rex. Unter den Fabrt- tei nehmern wird sich auch eine Dame befin den, die eine englische Maschine benutzt. Der Start der Fahrt findet morgen ftüh 7 Uhr in Erfurt statt. Die Fahrer passieren Oberlung witz nachmittags 3 Uhr. h. Gersdorf, 9. Mai. Der Gemeinderat hat bekanntlich für besondere Ortsreklame 2000 Mark bewilligt, für welchen Betrag in geeig neter Weise inseriert bezw. Ansichtskarten an geschafft werden sollen. Die erste Serie dieler Reklameansichtskarten, für die der neugegrün dete Verkehrsverein zeichnet, ist bereits erschie nen und gelangte heute vormittag Lurch die Gemeindeverwaltung zur Ausgabe. Die far- benfrohen Karten, die von Photograph Franz Landgraf-Zwickau hergestellt wurden, sollen unentgeltlich an Kunden, Gäste 2c. abgegeben werden. Hoffentlich erfüllt diese Art von Re klame, die den Zweck haben soll, Handel und Industrie in erhöhtem Maße aus unsern Ort aufmerksam zu machen, ihren Zweck; vielleicht läßt sich schon bald von Erfolgen irgend wel cher Art berichten. h. Gersdorf, 9. Mai. Die Errichtung eines Volksbades, wie es in hygienischer Be gehung zweifelsfrei von großem Vorteil für die Gemeinde fein dürfte, soll hier in die Wege geleitet werden. Das Projekt, das in allen Kreisen jedenfalls freudigen Anklang fin den dürfte, bedarf zu seiner Ausführung na türlich weitgehender Unterstützung; wie uns mitgeteilt wird, soll die ganze Angelegenheit voraussichtlich im nächsten Monat schon greif bare Gestalt annehmen; ob die Sache vor 1915 noch zur Ausführung kommen wird, bleibt in dessen abzuwarten. i. WüstenVrand, 9. Mai Bei der am 2. d. M. erfolgten Arbeiterzählung wurden insgesamt 311 Arbeiter, davon 159 männliche und 152 weibliche gezählt. * Wüstenbrand, 9. Mai. Erhängt hat sich gestern vormittag in seiner Schlafkammer der in den 60er Jahren stehende Strumpfwirker Friedrich Diener von hier. Schwermut infolge langan dauernder Krankheit soll der Grund zum Selbst mord sein. g . Mittelbach, 9. Mai. Die Kgl. Amts- auplmannscbaft hat die Satzungen des Ver- baudsaaswerks genehmigt und ist einverstan den, daß der Sitz des Verbandes nach Sieg mar gelegt wird. Neben dem 1. Vorsitzenden, Herrn Gemeindevorstand Klinger-Siegmar, ge bärt auch Hevc Gemeindevorstand Härtel von hier dem Verbandsvvrstand an. k . Hermsdorf, 9. Mai. Mit dem Bau der Mehr - F a m ilien-Wohnhäuser an der Straße nach Oberlungwitz zu ist nunmehr durch Herrn Baumeister Benedix-Gersdorf begonnen worden. Die Häuser sollen im Herbst d. I. bezogen werden. * Glanchau, 8 Mai. Gestern nachmittag kam ein in der Kirchgasfe wohnhaftes 18jähriges Mäd chen beim Wäschewaschen der Feuerungstür am Waschkessel zu nahe, sodaß die Kleider Feuer fin gen. Das Mädchen flüchtete ins Freie, der Luft zug bewirkte aber, daß die Aermste im Nu in Hellen Flammen stand. Nur durch schnelles Ein greifen eines Hausbewohners, der sofort eine wollene Decke über die Brennende warf, wurden die Flammen erstickt. Die bedauernswerte bat aber trotzdem an der ganzen rechten Körperseitc derartige Brandwunden davongctragen, daß sie auf ärztliche Anordnung im Krankenhause untcr- gebracht werden mußte. * bhcmnitz, 9. Mai. Daß eine Braut eine Hochzeitsreise gewinnt, ist gewiß eine Seltenheit. Dieses Glück ward einer in der Friedrichstraße wohnhaften jungen Dame beschieden, die in der Ziehung der Lotterie der Koch- und Haushaltungs schule den zweiten Hauptgewinn erhielt, der in einer freien Seereise besteht. Da die betreffende junge Dame am Tage nach dem Bekanntwerden der Gewinne an der Seite ihres Bräutigams zum Traualtar schritt, so kann das junge Paar dank Fortunas Huld jedenfalls eine schönere Hochzeits reise unternehmen, als es ihm sonst möglich ge wesen wäre. * Dresden, 9. Mai. Der langjährige sozialdemokratische Vertreter des Reichstags- Wahlkreises Dresden-Neustadt, August Kaden, ist lebensgefährlich erkrankt und mußte am Mittwoch abend in größter Eile ins Kvrnken- haus gebracht werden. * Oschatz, 9. Mai. Gestern abend in der sechsten Stunde stürzte an der hiesigen Steingut fabrik bei einem Anbau eine Wanö ein und er schlug den Maurer Reinhard. Dem Maurer Mammitzsch wurden beide Beine gebrochen. Die Ursache des Einsturzes ist noch nicht festgestellt. * Colditz, 8. Mai. Seit etwa acht Tagen wird die aus dem nahen Schönbach gebürtige, 16 Jahre alte Tochter Olga des Gutsbesitzers Konrad vermißt. Das Mädchen war in der Tanzstunde gewesen und seitdem spurlos ver schwunden. * Zwickau, 9. Mai. Die Stadtverord neten genehmigten in geheimer Sitzung einen Vertrag der Stalätgememde mit dem Erzgebir- gischcn Steinkoylenaktienverein, wonach dieser unter Anwendung des Spülversatzes der Kotz'- lenabbau auch unter der inneren Stadt von der Schneeberger bis zur Nordstraße gestattet wird. Der Stadt erwachsen daraus beträcht liche Einnahmen. * Bischofswerda, 8. Mai. Gestern in den ersten Morgenstunden brannte die Schuhfabrik von Hermann Lehmann und Sohn in Goldbach mit den gesamten Warenvorräten und Maschinen vollständig nieder. Der Schaden wird auf 80 bis 100000 Mark beziffert. Es liegt offenbar bös willige Brandstiftung vor. Depeschen Berlin. (Priv. - Tel.) Dor Kaiser oraf heute vormittag 10,40 Uhr, von Wiesbaden kommend, im Svnderzuge auf der Station Wildpark ein. Er begab sich ins Neue Palais. Berlin. (P r i v. - T e I.) Zu seinem 70. Geburtstag sind heuft dem Direktor der aka demischen Hochschule der bildenden Künste, Anton v. Werner, in seinem Berliner Heim eine Fülle von Gratulationen zugegangen. Ebenso wurden viele Blumenspenden überbracht. Im Namen des Berliner Magistrats hat Ober bürgermeister Wermuth ein längeres Telegramm an den Jubilar gesandt. Wiesbaden. Bei der Rückfahrt der kai serlichen Automobile von Frankfurt a. M. er eignete sich ein schwerer Unfall. An der Ecke der Frankfurter und Humboldtstraße schob ein Radfahrer, als die kaiserlichen Automobile die Straße passierten, sein Rad durch das Spalier des Publikums. Der Chauffeur des dritten kaiserlichen Autos mußte deswegen so scharf bremsen, daß der neben ihm sitzende Diener vom Sitz geschleudert und verletzt wurde. Gleichzeitig wurde der Hintere Teil des Wa gens zur Sette geschleudert und quetschte den 12jährigen Sohn des Kolonialwarenhändlers Rufs so fest gegen eine Plakatstange, daß er kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus ver starb. Wilhelmshaven. (Priv. - TeI.) Das Schultorpedoboot „S. 89", dessen Kommandant Krpitänleutnant von Zastrow vor einigen Ta gen mit 2 Matrosen den Tod fand, ist von Hörnum nach Wilhelmshaven zurückgekehrt. Trotz eifrigen Suchens hat man die Leichen noch nicht bergen können. Wanne. (P r i v. - T c I.) Der franzö sische Flieger Brindesonc ist heute früh 8,40 Nhr in Bremen aufgestiegen und um 10,35 Uhr auf dem Flugplatz in Wanne glatt ge landet. Dor Pilot hat die etwa 300 Kilometer lange Strecke ohne Zwischenlandung zurückge legt. Nach Einnahme von Benzin stieg der Flioger kurz vor 11 Uhr zur Weiterfahvt über Brüssel nach Lrmdop auf. Von London will Brindejone nach Paris und nächste Woche über Wanne nach Petersburg fahren. Paris. Der „New Aork Herald" schreibt aus Atben: Sofort nach Friedensschluß sollen die Verhandlungen zwischen Griechenland und Bulgarien über die Aufteilung der eroberten Gebiete beginnen. Sie dürften keinen allzu großen Schwierigkeiten begegnen. Sowohl Vene- zclos wie Ge^chow, der griechische und bulga rische Ministerpräsident, sind der Meinung, oaß die bestehenden Differenzen sehr leicht sich aus- gleicken lassen werden. Rom. In dem oberitalienischen Dorfe Osnago ist eine achtköpflge Familie einem be dauerlichen Versehen zum Opfer gefallen. Die Leute äs en ein Gericht, das die Köchin mit Arsenik, das sie für geriebenen Parmesankäse hielt, gewürzt hatte. Zwei Personen sind be reits gestorben, die arideren ringen mit dem T ode.' London. Nach hier verbreiteten Meldun gen ist in Skutari ein gewaltiger Brand aus- gebrochen. Das Feuer entstand gestern nach mittag im großen Basar von Skutari, dem größten Gebäude der Stadt. Bei dem völli gen Mangel an Lösch- und Hilfsmitteln ist eine Katastrophe unvermeidlich. Man wird woft nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Montenegriner vor Verlassen der Stadt ihren Grimm über das verloren gegangene Skutari in derartiger Weise Ausdruck geben wollen. Der montenegrinische Ministetz Pla meuatz hatte vom englischen Admiral endgül tigen Befehl, Skutari bis gestern abend zu räumen. Plamenatz stimmte zu und reiste nirch Skutari zurück. Washington. (Priv.-Tel.) Das Re präsentantenhaus halt die Tarifbill mit un wesentlichen Aenderungen mit 281 gegen 139 Stimmen angenommen. Newyork. Nach einem Telegramm aus Nogales 'in Arizona ist dort die Meldung ein- getroffen, daß die Aufständischen einen Mili tärzug auf der mexikanischen Staatsbahn mit Dynamit in die Luft gesprengt haben. Die Mehrzahl der mit dem Zug beförderten Sol daten soll getötet worden sein. Marochie St. Friuitatis zu Koyenstei« Krnstt-at. Am I. Pfingstseiertag. Vorm, halb - Uhr FestgotteS» dienst. Apostelgesch. 2, 1—13. Herr Pastor Schmidt. Kirchenmusik: Pfingst-Kantate für Chor und Orchester: „Wie lieblich ist der Beten Schritt.". Kollekte für den sächsischen LandeSkirchenfondS. Jungfrauenvcrein: abends >/,8 Uhr im Gemeindehaus. Am 2. Pfingstfeiertag, den 12. Mai, früh 7 Uhr Beichte und heil Abendmahl. Vorm. S Uhr FestgotteSdienst. Apostelgesch. 2, 14 — 18. Hr. Pastor Bocßncck. Kirchenmusik: Gemischter Chor: Preis ihm! Er schuf und er erhält Kollekte für den LandeSkirchenfondS. Nachm. halb 2 Uhr KindergotteSdicnst. JünglingSvercin: abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Wochenamt: Hr. Pastor Bocßneck. Mo« MernsdorL. Am l. heil. Pfingstseiertag, den 1l. Mai, vormittag« 9 Nbr FestgotteSdienst mit Predigt über Apostelgesch. 2, 1—13. Nach dem Gottesdienst Beichte u. heil. Abendmahl. Kirchenmusik: „Schaff Gott in mir ein reines Herz» nach „Die Vollendung» von I. G. Schicht für zweistimmigen Kirchcnchor mit Orgeibcgleitung. Kollekte für den allgemeinen LandcSkirchenfondS. Nachm. 2 Ubr KindergotteSdienst. Am 2. heil. Pfingstseiertag, den 18. Mai, vormittag« ? Uhr FestgotteSdtenst mit Predigt über Apostelgesch. 2, *4"^ .Kirchenmusik wie am 1. Feiertag. Kollekte für den allgemeinen LandeSkirchenfondS.
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