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WeHeiMOWAnzeiM Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der.Hohtnstein-Ecnstthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts- Pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen sanfter Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Poflanstalten uns die Landbriesträger entgegen Air ellage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". —-Anzcigengebühr fiir die 6gespaltene Korpuszcile oder deren Naum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile .10 Psg. Die Lgespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Jagow im Deutschen Reichstage erklärt, daß König Nikita von sämt lichen Großmächten aufgefordert werden würde, Skutari zu räumen, und daß die ^.Großmächte Maßnahmen für den Fall beraten würden, daß der König ihrer Aufforderung sich nicht fügen sollte. Danach herrscht unter den Mächten noch die den Frieden verbürgende Einigkeit, und es sind die Pariser Meldungen, wonach Rußland unter dem Druck der panslawistischen Bewegung dafür eintreten wolle, daß Montenegro Skutari behält und Albanien mit einer Geldentschädigung abgefunden wird, als grundlos zurückzuweisen. Als zukünftiger Fürst Albaniens wird der dort begüterte Verteidiger Skutaris, General Esfad Pascha, genannt. TageSgefchichte. Der Kaiser in Straßburg. Der Kaiser ist Sonnabend früh von Metz in Straßburg eingetroffen. Nach kurzem Verweilen im Fürstensalon fuhr der Kaiser im Automobil durch die festlich geschmückten Straßen, die Staden entlang, zum Kaiserpalast, wo er Wohnung nahm. An den Staden hatte trotz der frühen Stunde ein zahlreiches Publikum Aufstellung ge nommen und begrüßte den Monarchen mit leb haften Kundgebungen. Neber die Deckung der Militärforderungen unterhielt man sich auf dem parlamentarischen Abend beim Reichskanzler, dem außer dem Kriegsminister und den zuständigen Staats sekretären die Führer sämtlicher bürgerlichen Par teien beiwohnten. Beim Zentrum herrschte in der letzten Zeit die Neigung für eine Reichsver mögenssteuer vor. Diese Neigung ist jetzt nach den zahlreichen Besprechungen, die der bayerische Ministerpräsident Freiherr v. Hertling mit den Zentrumsmitgliedern hatte, in den Hintergrund getreten. Das sechzigjährige Dienftjubilänm des Grafen Haeseler. Generalfeldmarschall Graf Haeseler erhielt zu seinem 60jährigen Militärjubiläum herzliche Glückwunsch-Depeschen vom Kaiser, vom Kaiser Franz Josef von Oesterreich, vom Prinzregenten von Bayern, vom König von Sachsen, vom deutschen Kronprinzen und anderen Fürstlichkeiten. Einem Journalisten erklärte der alte Militär: „Ich fühle, daß man mich mit großer Liebe und über Gebühr ehrt; cs ist mein einziger Wunsch, in den wenigen Jahren, die mir der Herrgott noch schenkt, noch einmal zeigen zu können, daß ich einen Teil der allgemeincnVerehrung verdiene". Zum Zwischenfall von Luneville gibt die „Nordd. Allg. Zig." auf die vor einigen Tagen erschienene Note der französischen Negie rung, die in kühlen Worten ihr Befremden über die in Deutschland noch andauernde Debatte des Vorfalls ansdrücktc, eine Erklärung ab, mit der die Angelegenheit nunmehr ihre Erledigung ge funden haben dürfte. Das halbamtliche Organ erklärt seine volle Zufriedenheit mit der Haltung der Behörden von Luneville den deutschen Luft schiffern gegenüber. Es heißt u. a.: Von einigen Blättern ist die Beförderung des Unterpräfekten von Luneville zum Präfekten eines anderen Gouvernements kommentiert morden. Die Er nennung von Beamten ist eine interne Ange legenheit des betreffenden Staates. Zudem hat der französische Minister des Aeußern uns gegen über betont, daß die Ernennung sicher nicht er folgt wäre, wenn nicht gerade dieser Beamte zu der raschen Abwickelung des Zwischenfalles besonders bcigetragen hätte. In Preßartikeln ist auch behauptet worden, das Luftschiff sei deutscher Grund und Boden. Dieser sei von den Franzosen nicht respektiert worden. Diese Auf fassung entspricht jedoch nicht dem geltenden Recht. Sodann ist behauptet worden, das Be treten des Luftschiffes durch Franzosen trotz des Protestes des Schiffsführers sei als Hausfriedens bruch aufzufasfen. Auch dies trifft nicht zu, da nach der bisherigen Rechtsentwicklung ein Luft schiff eine bewegliche Sache ist, die als befriede tes Besitztum nicht in Betracht kommt. Graf Zeppelin, der auf dem Auswärtigen Amt vorge sprochen hat, hat seinerseits erklärt, daß er die Angelegenheit als völlig erledigt betrachtet. «Aus Tripolis. Die Sultane der Beduinen in Tripolis, die nach dem am 18. Oktober v. I. erfolgten Frie densschluß zwischen Italien und der Türkei den Krieg gegen das siegreiche Italien auf eigene Faust weiterführten, haben jetzt das Nutzlose ihres Unterfangens cingesehen und die Kämpfe aufgegeben. Jetzt erst also ist der Frieden tat sächlich eingetreten. Die kleinen Kämpfe waren eine stete Beunruhigung der Bevölkerung und führten zu Massen-Auswanderungen bis in die letzten Tage hinein. Deutscher Reichstag. 150. Sitzung vom 26. April. Nach Feststellung der von der Petitions- kommission als ungeeignet zur Erörterung er achteten Eingaben wird zur ersten und zweiten Lesung gestellt die vom Abg. Beck (natl.) und Vertretern sämtlicher anderer Parteien bean tragte Beolduugsnovelle fiir die P o st b e a m t e n. Sie fordert mit JnSraft setzung am 1. Oktober 1913 Besoldungs erhöhung der unteren und mittleren Post- und Telegrapl-enbeamten non der Schaffner^ wie von der Assistenten- und Oberaffistsntenklasse im Sinne der auch in diesem Jahre bereits beim Postetat vom Reichstag einmütig gefaß ten Entschließung. Schatzsekretär K n h n : Der in dem Antrag niedergelegte Wunsch sämtlicher Parteien dieses Hauses deckt sich in erfreulicher Weise mit dem Standpunkt der verbündeten Regierungen. (Leb hafter Beifall.) Dies ist der Fall sowohl in formeller Beziehung, indem die Aufbesserung der Gehälter durch den Etat verlassen und eine besondere Gesetzgebung für notwendig erachtet wird, aber auch in niaterieller Beziehung, da die verbündeten Regierungen auch ihrerseits einen Gesetzentwurf vorbereiten, der auf d e : Aufbesserung der Beamtönbezüge abzielt. Die Beratungen darüber sind noch nicht abgeschlos sen, aber ich kann schon heute mitieilen, daß auch die verbündeten Regierungen die Absicht i hegen, die Bezüge in ähnlicher Weise zu re ¬ geln, wie es der Antrag vor chlägt. Wenn s ich im einzelnen noch keine Erklärung abge^en s kann, so zweifle ich doch nicht, daß es zu ! einer Verständigung zwischen den gesetzgeben- l den Faktoren kommen wird. (Lebhafte Zu- s stimmung.) Bei dieser Gelegenheit möchte ich s noch bemerken, daß die von allen Parteien des Hauses eingebrachte Resolution, wonach der geringste Normaltagegeldsatz für die Postboten aus 2,20 Mk. festgesetzt werden soll, der Ab sicht der verbündeten Regierungen entspricht. Auch in dieser Beziehung dürfte es zu einer Verständigung kommen. (Beifall.) Abg. Beck (natl.) beantragt gleich die dritte Lesung. Da niemand widerspricht, ge schieht es, und unter lebhaftem Beifall wird der Initiativantrag des Hauses verabschiedet. Es folgt die erste uud zweite Lesung des Gesetzentwurfs über die Veteranenbei Hilfen. Abg. Schöpflin (Soz.): Die 30 Mark Zulage ist viel zu gering. Wir wseden in der zweiten Lesung eine Zulage bis zu 360 Ml. beantragen, dainit Sie die schönen und l in kenden Wobte, die die Veteranen von Ihnen hier immer gehört haben, auch in die Tat umzusetzen Gelegenheit erhalten. Abg. B a u m a n n (Zentr.): 360 Mk. wäre bei unserer Finanzlage doch etwas zu viel. Wir alle treten für die Veteranen ein. Abg. Prinz S ch ö n a i ch - C a r o l a l h (natl.): Es wäre wunderschön, wenn wir den Veteranen die Zulage schon zum 1. Juli ge ben könnten. In jedem Falle muß das Gesetz aber zum 1. Oktober in Kra't treten können. Ließe sich eine Zulage von 360 Mk. armög lichen, so würden wir gern datür stimmen. Aber das ist aussichtslos., und es kommt für die Veteranen darauf an, die Zulage möglichst schnell zu erhalten. Ich bitte um einmütige Annahme der Vorlage. Abg. Arnstadt (kons.): Wir schließen uns dem Vorredner an. Man muß sich auf drs Erreichbare beschränken. Abg. Bruckhoff (Vpt.): Namens meß ner Freunde kann ich freudige Zustimmung und schnelle Bereitschaft erklären. Abg. Zehnter (Zentr.) äußert einige Wünsche für die Ausführungsbestimmungen. Schatzsekretär K ühn : Aerztliche Atteste werden nicht gefordert werden. Der Gesetzentwurf wird mit dem Betrage von 150 Mk. in allen 3 Lesungen einstimmig angenommen und soll am 1. Oktober d. I. in Kraft treten. Das S ch u tz t r u P p e n g e s e tz wird in allen drei Lesungen ohne wesintliche Aende- rungen angenommen, das Literaturabkommen mit Rußland wird in dritter Lesung ohne jede Debatte erledigt. Während der Reichskanzler am Bundes ratstisch erscheint, beginnt die Generaldebatte zur dritten E t a t s l c s u n g. Abg. Keil (Soz.): Die politische und parlamentarische Lage ist trostlos. Nichts als Rüstungsvorlagen, die die Welt in Staunen sitzen. Keine sozialpolitischen Leistungen für die Arbeiter. Tas Parlament weicht vor der Regierung immer schwächlich zurück. In Preu ßen isl der Widerstand gegen den Fokcrichrilt nn Reiche verankert. Das preußische Junker tum liegt auf Deutschland wie vor hundert Jalren die Franzosenherr'fchafl. Ter Libera lismus kann mit Hilfe der Sozialdemokratie die'e» Alp vom Volke nehmen. Das zeigt Süddeu»schland. Die deutschen Arbeiter wer den gegebenenfalls ibre Pflicht tun wie die in Belgien. Ter Reichskanzler läuft wie ein Zir- iuspferd nach der Peitsche Westarps und Erz bergers, von Heydebrand ist der Oberregisseur. Ten patriotischen Profitjägern isl die Maske vom Gesicht gerissen. Die Panamaplatten- patriolen sind die gefährlichsten Reichs- und Volkssreunde. Sie Hetzen die Völker gegen einander. Der nationalistische Mob aus beiden Seilen der Grenze ist an der Arbeit. Hai dach ein Preßorgan der französischen Nation niedere lind heimtückische Gesinnung vorgewor fen (Psu.-Rufe bei den Soz., Vizepräsident P a asche rügt sie.) Das Deckungsprogramm der Regierung, das leine Ordnung der Reichs finanzen schafft, werden wir nicht annesimen tönnen. Wir werden eins Neuordnung des Finmzsyslems zu schaffen suchen. Wir werden alle Kräfte für die Erhaltung des Friedens einsetzen. Damit isl die Genaraldebatte zu Ende. Es olgt der Etat des Auswärtigen A m t s. W-g. B e r n sl e i n (Soz.): Wir erblicken in der Tatsache, daß Montenegro gegen den ausdrücklichen Wunsch der Großmächte die Eroberung Skutaris vollzogen hat, nur die natürliche Konsequenz der ganzen Politik der Grosimäch:c, die die Aufrechterhaltung des Status quo im Gegensatz zur Wahrung der berechtigten Interessen der Balkanstaaten pro klamiert baden. Wir wollen damit in keiner Weite den Widerstand Montenegros gegen eine b.-friedigende Lösung der Frage unterstützen, aber wir verlangen, daß die deutsche Regie rung ihr Verhallen so einrichtet, daß sie nicht zum w llenlosen Schleppenträger der Politik Oeslerreichs wird. Wir wollen den wirklichen dauernden Frieden im Interesse aller Völker. A^-g. Eolshorn (Welfe) beklagt es, daß das deutsche Boffchasterpalais in Petersburg trotz der hoben Kosten, die es verursacht Hal, unzweckmäßig und geschmacklos sei. Staatssekretär des Auswärtigen von I a g o w : Durch einen früheren Beschluß der Botichafterkonsereuz in London haben die Großmächte festgesetzt, daß Skutari zu Alba nien gehören soll. Damit ist die Angelegen heit für die Großmächte eine res judicata. Wir und die anderen Mächte haben auch jetzt wieder ge linden, daß an diesem Beschluß auch durch die Einnahme Skutaris nichts geändert »»erden kann. Die Londoner Botschafterkonfe renz hat beschlossen, den König von Monte negro außzufordern, die Stadt Skutari zw räu men. (Lebhafte Zustimmung.) Ueber weitere Maßnahmen, die zu ergreifen wären, falls sich der König von Montenegro dieser Aufforde rung nicht fügen sollte, wird unter den Mach ten beraten werden. Weiteres kann ich heute nicht sagen. Abg. Prinz zu Schönaich-Caro- LunUcsit Leifs Kats bei einfachen unübenkneMicke^it-kang unä ^ctaben so veüebk.äaLs §ie äen ywnkn Omsakr allenLeifen ctenk/elk Kak! k^ickk nun bei j<men Lkoffen ekc.,§onolenn bei jeglicbem Material erk/eisk sie sieb bei grösstem Nem'rgungs^ermögen als sparsam,weil sie sebnaasgiebi^ isk! » : — siü s - - -