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MchM-GOW Anzeiger Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der.Hohenstein-Ernstthalcr Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit inm Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (allster Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen Ar eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anz c ig eng ebühr für die Ogespaltene Korpuszeile oder deren Naum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklamereil die Zeile 30Pfg. Die 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Termin Gemeinde-Einkommensteuer, ck. die Stempelsteuer von Miet- und Pachtverträgen. Diese Steuerbeträge sind ohne Rücksicht auf etwaige Reklamationen zu bezahlen. Aus gleich wird später erfolgen. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Mai 1913. Der Stadtrat. Steuerpflichtige, die für 1913 noch keinen Gemeinde- und Staatseinkommen- oder Ergänzungssteuerzettcl erhalten haben, werden aufgefordert, dies im Rathaus, Zimmer Nr. 5, zu melden. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Mai 1913. Der Stadtrat. Nach 8 6 der Ordnung des Ziehkinderwesens in der Stadt Hohenstein-Ernstthal vom 14. Februar 1911 sind die der Aufsicht des Stadtrates unterstehenden noch nicht schulpflichtigen Kinder jährlich zweimal durch einen Arzt zu untersuchen. Der Aufsicht des Stadlrates unterstehen alle Kinder unehelicher Geburt und die gegen Entgelt bei fremden Personen untergebrachteu ehe lichen Kinder. Die erste diesjährige Untersuchung soll in der Zeit vom 5 UiS mit 10 Mai 1813 erfolgen. Die Pflegceltern, Mütter und Ziehmütter werden aufgefordert, alle noch nicht schulpflichtigen Ziehkinder zu der angegebenen Zeit während der üblichen Sprechstunde einem der hiesigen Aerzte zuzuführen. Die Kosten der Untersuchung trägt der Stadtrat. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 29. April 1913. Steuerpflichtige hier, die über das Ergebnis ihrer diesjährigen Gemeindesteuer-Einschätzung eine Zuschrift noch nicht erhalten haben, werden hiermit aufgesordeit, sich bei der hiesigen Gemeindekasse — Rathaus, links, 2. Zimmer — zu melden. Oberlungwitz, am 2. Mai 1913. Der Gemeindevorstand. Der I. Termin Gemeindesteuer für 1913 ist spätestens bis Lonnabend, de« lO. Mai d I, auch im Falle eingewendcter Reklamation, an die Gemeindekasse — Rathaus, links, 2. Zimmer — zu bezahlen. Oberlungwitz, am 2. Mai 1913. Der Gemeindevorstand. Die BMMrise. Oesterreich-Ungarn hatte die Vorbereitungen für feine militärische Aktion gegen Montenegro bis zum Himmelfahrtstage in allen Einzelhei ten vollendet und seinen Entschluß kundgetan, unabhängig von dem Beschluß der Londoner Botschafterkonferenz spätestens am heutigen Freitag früh loszuschlagen, falls bis dahin König Nikita nicht offiziell seinen Verzicht auf Skutari ausgesprochen hätte. Durch diese An ordnung vermied Oesterreich nach außen hin den Anschein, als hätte es die Beschlüsse der Botschasterkonferenz abwasten wollen, bevor es zu Taten schritt; andererseits hatte es sich in die Lage gesetzt, mit den Ergebnissen der Kon ferenz tatsächlich noch zu rechnen, sich wenig stens nach ihnen zu orientieren. Wenn König Nikita gleichwohl den Uebergang Stutaris in den dauernden Besitz Montenegros just in dem Augenblick proklamierte, als Oesterreich sein Schwert aus der Scheide zog, so geschah es in der Erwartung, daß die Niederwerfung Montenegros durch Oesterreich dem Panslawis mus in Rußland zum Durchbruch verhelfen würde. Bis zur ent cheidenden Botschafterkonferenz hatten wichtige Verhandlungen zwischen Wien und Rom stattgefunden über eine gemeinsame Aktion gegen Montenegro. Deutschland und Italien waren eifrig bemüht, England für die Teilnahme an dem militärischen Vorgehen zu gewinnen. Italien wird als Aktionsfeld aus nahe liegenden Gründen Südalbanien wählen, während sich die militärischen Schritte der drei anderen Mächte gegen Skutari richten sollen. Ein italienischer Diplomat erklärte, daß Italien Oesterreich den freund schaftlichen Rat erteilt habe, das Einverstäni nis mit sämtlichen Großmächten über das Vor gehen gegen Montenegro aufrecht zu erhalten. Italien werde eine Aktion Oesterreichs gegen Montenegro nur dann durch Truppensendungen unterstützen, wenn auch England an der Erpe dition teilnehme. Dagegen seiet» eine Truppen düvision, eine Transpor.flvtte und Kriegsschi fe bereit, in Albanien sofort einzu-schreiten, wenn die dortige Lage durch einen drohenden Bür gerkrieg verwickelt werde. In diesem Falle würden auch österreichische Truppen gelandet werden und sich mit den italienischen ver einigen. Frankreichs Diplomatie hält sich in der montenegrinischen Frage im Hintergründe und be chränkt sich darauf, mit Rußland und England in engstem Einverneh men zu bleiben und alle ihre Schritte zur Er haltung des Friedens nachdrücklich zu unter stützen. Man erklärt in Paris, daß die rus fische Negierung fortwährend unmittelbar mir der österreichische» verhandelt, und daß Sir Edward Grey unermüdlich daran arbeitet, das europäische Konzert aufrechtzuerhalten. Rußland befand sich während der Zuspitzung des Kom flikts in mißlicher Lage. Es wollte den Sla wen am Bukan, Montenegrinern wie Serben, seine Freundschaft und Hilfe bewahren und konnte andererseits doch nicht seine auf der Londoner Konferenz gemachten Zusagen bre chen, wonach Skutari albanisch wird. Es suchte daher unermüdlich nach Kompeusationsabcekten für Montenegro im Juteresse der Hcrbeifüh rung einer friedlichen Lösung. Entschädig»» ge» Montenegros ans Koste» Albaniens läßt Oestarreich nicht zu; Seroien ist zu Nbtretum gen von Teile» des »eu eroberte» Gebietes »ich! geneigt. Den Kompensationsbestrebungcn sind daher äußerst enge Grenze» gezogen. Wehrend Bulgarien die Unterwerfung Mon tenegros unter den Willen Europas fordert und sich nicht im mindesten geneigt zeigt, das Abenteuer des bisherigen Verbündeten mitzu- mache», sollen Serbien und Montenegro ein Abkommen getroff en habe», durch das ein kam tiges .jusammeiigehen beider Staate» »ach al len Richtungen hin festgelegt wird. Zur Unterzeichnung des Ballanfrie-ens hat sich Bulgarien bereit erklärt. Auf Salo niki, auf das bekanntlich die Grieche» Anspruch erhebe», will cs nicht verzichten, hofft jedoch, eine friedliche Lösung dieser Frage ebenso zu ,indem wie der noch bestehenden Meinungsver schiedenheiten mit Serbien. Eine Konstant» nopeler Meldung besagt, daß die türkische Ne gierung angesichts des schleppende» Verlaufes der Vermitclungsverhaudlunge» eine Verlänge rung der Waffenruhe uni vierzehn Tage austrebt. Dit albanische Thronfolge hat bereits ei» Todesopfer gefordert, obwohl sie sich noch in ihrem ersten Entwicklungs ßadium befindet. Der türkische Freiheitskämp- er Niazi Bei, der 1908 zugleich mit Enver Bei deil Anstoß zur türkische» Revolution gab, wurde, als er sich zur Abreise nach Vallona ans dem Landungssteg von Brindisi befand, hinterrücks von Leuten des albanische» Ortes Kossowa erschossen. Niazi Bei hatte de» Zorn der Albanier erregt, weil ec für eine» türki sche» Anwärter auf den Fürstenthron A ba »iens Propaganda gemacht hatte. Die KomWMlM mi den Wehrmlagen war in den wenige» Sitzunge» bis zur Pfingst pause trotz sozialdemokratischer Obstruktionsver- inchc durchaus erfolgreich. Bereits vorher wa re» die Bestimmungen über die einheitliche EüLsstärke bei der Infanterie und bei der Kavallerie genehmigt worden. Danach erhalte» 528 Bataillone fortan die Stärke von 721 Mann und 326 eine solche von 641 Ma»»:. Bei der Kavallerie beträgt die einheitliche Stärke des Regiments ortan 744 Mann und 726 Pferde. Bei der Feldartillerie wird d e Etatsstärke zum Teil auf 124 Mann erhöht; sic beträgt bisher 102 bis 127 Mann ein- schliei lieh der Offiziere. Die V e r m e h r u n g der Infante- r i c durch Bildung der dritten Bataillone bei de» 18 Regimenter», die bisher nur zwei Ba taillone haben, wurde gleichfalls ohne ernste ren Widerstand genehmigt. 11m so lebhafter wurde die Debatte über die Errichtung von sechs neuen Kavallerie-Regi- m enter ». Von natioualliberaler Sei e wnrde betont, daß die Vermehrung der Ka- vallerie sehr unpopulär sei, weil bei ihr so viele „feudale" Regimenter vorhanden wären; freilich würden dis sechs neu zu bildenden Ka vallerie-Regimenter nicht mehr feudal sei». Die Redner der Bolkspartci empfähle», die bevor- zugten Regimenter an die Grenze» zu schiebe». Auch i» militärischen Kreise» hielte ma» eine Perniel.rung der Kavallerie nicht mehr für un bedingt notwendig, da die kavalleristischen K.ebnngcn auch durch Radfahrer-, Luftschiffe» und Flicgcrabteilunge» gelöst werden könnte,,. Selbst Graf Waldersee hätte sich seinerzeit ge gen eine Per,uehrung der Kavallerie ausgespro chen. Die sozialdemolralischei, Redner lehnten jede Kavallerievermehrung rundweg ab und be h.mptetcii, im russisch-japani'chen Kriege hätte d e russische Kavallerie vollständig versagt; an dielen» Zustand würde sich in der Zwischenzeit wenig geändert habe». Kriegsminister vo » Heeri » ge » er widerte auf die gegen die Kavallerievermehrung erhobenen Bedenke», ei» Ersatz der Kavallerie durch Lußschif.fer- und Fliegerableilungeu sei nicht möglich, denn die Kavallerie müsse auch fechten. Durch die Verlegung von Kavallerie- Regimmtern an die Grenzen lasse sich der vor- tzandenc Mangel nicht beseitigen. Die Auf gabe» der Kavallerie seien nicht geschwunden, sie seien nur schwerer durchführbar geworden, dafür brauchen wir lest gegliederte Formatio nen. Wesentlich seien auch die Auf,gaben der Kavallerie bei der Verfolgung des Feindes; di.' anderen Waffen seien durch die Vollendung -es Angriffs so erschöpft, daß nur die Ka vallerie die Früchte des Sieges emheimse» kann. Ein Zentrumsredner meinte, es sei doch auffällig gewesen, daß im Balkan- »nie. im russisch-japanischen Kriege die Kavallerie eine so geringe Rolle gespielt l-abe. Der Zweck der Aufklärung sei eben auf andere Weise erreicht »vordem Die Offensive durch die Kavallerie sei bei der modernen Gefechtstechnik ganz aus- rcßhlosscn. Durch Verschiebungen im Innern !ie»e sitz der durch die Mehrforderung ange strebte Zweck auch erreiche». Kriegsminister vo » Heeringe » begründete erneut die Notwendigkeit der sechs Kavallerie-Regimenter, insbesondere aus der Vermehrung der ranzö si chen Kavallerie und aus den veränderte» Verhältnissen in Rußland. Ganz ausgsschlos sei, sei es, die Kavallerie im Grenzschutz durch Maschinengewehre zu ersetzen. Eine Dislozie rung der Kavallerie-Regimsnter aus dem In nern sei nicht möglich. Der fortschrittliche Ned ner bezeichnete die Gründe des Kriegsministers bis auf die Garde-Regimenter als stichhaltig und emp'ahl den Antrag seiner Partei, drei Regimenter zu bewillige», von denen zwei zur» Schutze der Ost-, eins zu dem der Westgrenzc stationiert werden sollen. Die Regierungsvorlage, welche sechs neue üavsilerie-Regimenter fordert, wurde darauf mit 16 gegen 12 Stimmen der Konservativen, Nationalliberalen und vier Zentrnmsmitglieder abgelebn t. Ein nationalliberaler Antrag, vier Kavallerie-Regimenter zu bewilligen, ver fiel mit 15 gegen 13 Stimmen der Ableh nung. Angenommen wurde mit 16 gegen 12 Stimme» der fortschrittliche Antrag, drei neue Kavallerie-Regimen- t c r zii bewilligen. Gegen die Regierungsvor lage sowie gegen alle Anträge stimmten die Sozialdemokraten, das polnische, das elsässische Mitglied und die beiden süddeutschen Zen- trumsmitg ieder der Kommission, die am 20. Mai ilre Beratungen fortsetzen wird. THKeDMschiMe. Das Anbiläums-Festgewand Berlins zum Regierungsjubiläum des Kaisers soll alles übertreten, »vas, abgesehen von dem Straße» schmuck bei der Heimkehr der siegreichen Trup pe,, aus dein siebziger Kriege, bisher an Städteausschmückung zu verzeichnen gewesen ist. Erste Künstler steten an der Spitze des Komi- lccs, dem reiche Mittel zur Ausschmückung der Straßen zur Verßigung stehen. Der Nachdruck soll aus ein.' gediegene und vornehm geschmack volle Ausstattung gelegt werden. Ma» denkt dabei u. a. an die Durchführung bestimmsir dekorativer Motive und Farbe» bei den ein zelne» Straße» »»»d-Plätzen, über die ma» sich einige» wird, so daß das Ganze einem große» (Gesamtplan folgt. Ein neues Werl -es Kronprinzen. Das Werk „Deutschland in Waffen", zu dem der deutsche Kronprinz das Vorwort und vas Kapitel „Regiment der Gardes du Eorps, Standarteneskadron" geschrieben lat, ist er schienen. Es führt in prächtige», lebensvollen Qsgoünctst 1884. uiick i. Hsü., ckirvlet nn dvr Ztrnnnmijmsinliinv. MUWMWMIMMMLMKWW Dermin- u. KjnclAr-KOnkSkiiON Uviivu-Iitlkol, Uül«, Urnvuttn», O1>«>lunickv», Unni« klleärigsta Preise. lägliek kingang von kteukeiten, — Neelie ksöivnung. Qsgeünctst 1884. ?nsirt nncli Oslsnitr i 8. W bvi hlinkäuspn von lO VIK. an chnklwim b'ulut, t>vi lLiakäutp» vnn VIK. «u ckoppssio b'abetl