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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191304277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-27
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.04.1913
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Deutscher Reichstag. 149. Sitzung vom 25. April. Auf der Tagesordnung stehen zunächst kleine Anfragen. Auf eine Anfrage des Abg. Weill (Soz.), ob Verhandlungen zwischen den in Neukame- rnn berechtigten Konzessionsgesellfchaften und den verbündeten Regierungen über die künftige Stellung der Gesellschaften geführt wurden, er widert Direktor im Reichskolonialamt Gleim: Abmachungen sind bisher nicht getroffen, aber gelegentlich der Verhandlungen, zu denen die Vertreter der Gesellschaften aus Neukamenin in der vorigen Woche in Barlin waren, sind sie auch an die Regierung herangetreten, um mit ihr Verhandlungen anzuknüpfen, die ihre Stel lung regeln sollen. Die Regierung hat aber an ihrem Standpunkt festgehalten, den sie schon in der zweiten Lesung des Etats hier ver treten hat, und sie wartet demgemäß weitere Anträge der Konzessionsgesellschaften ab. Auf eine Anfrage des Abg. M u m m (Wirtsch. Vgg.) über den ergebnislosen Ver lauf der Brüsseler Spirituosenkonferenz im vorigen Jahre antwortet Kolonialdirektor Gleim: Der Brüsseler Konferenz wurde von Deutschland und Eng land ein gemeinschaftlich aufgestellter Vertr rgs- entwurf vorgelegt, der im wesentlichen zwei Punkte enthielt: 1. Erhöhung des vertrags mäßigen Mindestsatzes der Einfuhrzölle und der Herstellungsabgabe für Spirituosen in der Konzessionszone Afrikas von 100 Franken zu nächst auf 150 Franken und in jährlichen Etappen von zehn Franken weiter bis zu 200 Franken Pro Hektoliter. 2. Die Festsetzung der in der Brüsseler Generalakte von 1890 bereits vorgesehenen Verbotszone für Spirituosen und ihre Abgrenzung durch eine zusammenhängende durch alle Kolonien laufende Linie. Die Ver botszone ist in den britischen, deutschen und belgischen Kolonien Westafrikas bereits früher bestimmt gewesen, nicht in den französischen. Zweck der Konferenz war in dieser Frage: Frankreich zu einer gleichen Maßnahme zu ver anlassen. Frankreich verhielt sich in der Frage der Abgrenzung der Verbotszone ablehnend, indem es bestritt, daß die Generalakte von 1890 in dieser Richtung eine Verpflichtung ent halte, und zeigte sich in der Frage der Zoll erhöhung (Punkt 1) nur geneigt, eine solche in geringerem Umfange für seine westafrikani schen Besitzungen vorzunehmen, während es be- züglich Aequatorialafrikas den bisherigen Zu stand beibehalten wollte. Um bei diesem Ver halten Frankreichs überhaupt noch zu einem Ergebnis zu gelangen, beschränkten Deutsch land und England ihre Vorschläge dahin: Zollerhöhung auf 120 Franken, Einrichtung der Verbotszone nur in Dahome, woran wir wegen der Nachbarschaft unserer Kolonie Togo bezw. Nigeria besonders interessiert sind. Auch dieser Vorschlag 'and nicht die Zustimmung Frankreichs. Daher mußten uns weitere Ver handlungen zwecklos erscheinen und cs blieb uns nur ülicig, die Verhandlungen der Kon ferenz zu vertagen. Für die Errichtung der Landwirt schaftsbank in Südwestaf, rika, welche in einem Ergänzungsetat, dessen zweite Lesung jetzt folgt, vorgesehen ist, werden als erste Rate 5 Millionen Mark gefordert, mit dem Vorbehalt einer Nachbewilligung der gleichen Summe. Die Budgetkommission hat der Vor lage zugestimmt. Abg. Noske (Soz.) erneuert seine Be denken aus der Kommission, insbesondere gegen die Ermächtigung von Schuldverschreibungen bis zu hundert Millionen. Dor Ergänzungs etat wird angenommen. Es folgt der E t a t d e s R e i ch s s ch a tz- a m t s. Die neugsforderte Stelle des zweiten T rektors hat die Budgetkommission gestrichen, trotz aller Bitten des Schatzsekretärs Kühn. Vizepräsident Dove stellt den Posten zur Ab stimmung, es erhebt sich das gesamte Haus. In höchstem Erstaunen bemerkt Vizepräsident Dove, er sei Wohl bei der Formulierung der Abstimmung mißverstanden worden, aber das ganze Haus ruft ihm jubelnd zu: Ja, ja, wir bewilligen den Direktor (in diesem Augenblick erscheint Staatssekretär Kühn). j Abg. A r n st a d t (kons.) spricht seine Ge nugtuung darüber aus, daß, wie verlautet, jetzt endlich für die Kriegsveteranen etwas ge- sckiehen soll. I Rcichsschatzsekretär K ühn: Ich kann Mit teilen. daß der Bundesrat in seiner gestrigen Sitzung dem Entwurf über die Erhöhung der Kriegsveteranenbeihilfe zu gestimmt hat. (Lebhafter Beifall auf allen Seiten des Hauses.) Er liegt bereits dem I Bureau des Hauses vor. Abg. Bruck Holz (Vpt.): Wir danken! dem Staatssekretär für seine Ankündigung und I werden an dem Gesetz gern Mitarbeiten. Abg. Pospiech (Pole): Polnische Vete- I ranen werden, sobald sie sich politisch betäti- I acn, nicht anständig und gerecht behandelt. ! Abg. Raute (Soz.): Es ist die höchste I Zeit, daß das Reich hier seine Schuldigkeit tut I Schatzsekretär K ü h n : Es ist ganz unzu- I treffend, daß die politische Richtung irgendwie I für die Zubilligung der Veteranenbeihilfe maß- I gebend ist. Klagen werden regelmäßig geprüft. I Es gibt auch solche angebliche Veteranen, die I niemals gedient haben. Abg. Zürn (Rpt.): Hoffentlich werden! alle Veteranen bis zum 1. Oktober in den I Genuß der erhöhten Rente gesetzt. Abg. Koßmann (Zentr.): Die Beihil- I fen müssen auskömmlich bemessen werden. Abg. Siebenbürger (koch.): Wir ! müssen für unsere Veteranen soirgen. Die So- I zialdemokraten bewilligen keine Steuern, ver- langen aber fortgesetzt höhere Beihilfen. Das ist eine Farce, ein dummer Versuch des Stim menfangs. (Präsident Kämpf rügt den Aus- druck.) Dann muß ich mich anders ausdrücken: Es ist ein gemeiner Schwindel. (Präsident K ä mpf: Sie lwben den Ausdruck noch ver schärft; ich rufe Sie zur Ordnung. Große Erregung bei den Sozialdemokraten,, die län gere Zeit anhält und sich in lauten Zurufen Lut schafft.) Abg. Schöpflin (Soz.) verwahrt sich gegen die unparlamentarischen Aeußerungen des Abg. Siebenbürger. Abg. Arendt (Rp.) bemängelt die Aus führung der Denkmünzen. Abg. Schwarze- Lippstadt (Zentr.) ver- lmgt die Abschaffung der Fünfmark- und 25 Pfennigstücke. Abg. Oertel (kons.) stellt fest, daß er mit dem Abg. Arendt der Vater der 25 Pfen nigstücke sei. Er habe sich aber nicht gedacht, das: es so schlecht aussehen würde. Abg. Arendt (Rpt.) berichtigt, daß der eigentliche Vater der Zcmrumsabgeordnete von Strombeck ist. Schatzsokretär K ühn : Aus praktischen Gründen soll das 25 Pfennigstück beseitigt werden. Die 5 Markstücke werden in den Jn- dustriebezirken verlangt und sind nicht zu ent behren. An 3 Markstücken haben wir seit 1909 schon 140 Millionen ausgegeben. Einem Wunsche des Abg. Neumann- Hofer (Vpt.) entsprechend verspricht Schatz- lekrewr Kühn Berücksichtigung der Wünsche der Zollaufseker und -Sekretäre um Vereinheit- l chung ihrer Dienstverhältnisse. Beim Etat d o r R e i ch s s ch u l d wird die Resolution der Budgetkommission ange nommen, durch Unterdrückung der sogen, wil den Buchmacher, eventuell durch Einführung einer Konzessionspflicht für Buchmacher, de: Hinterzielfung der Totalisatorsteuer wirksam vorzubeugen. Beim Etat der allgemeinen F i - n a u z v e r w a l t u n g liegt eine Resolution der Kommission vor, bei der Neuregelung un- erer Zollverhältnisse die bisherigen Tarifsätze der Einfuhrzölle au Wein, Most, Schaumwein und Trauben erheblich zu erhöhen. Abg. Stolle (Soz.): Die Getreidezölle l mimen nur dem Großgrundbesitz zugute. Abg. Graf K anitz (kons.): Der mittlere Besitz lat daran genau dasselbe Interesse wie der Großgrundbesitz. Abg. Feg ter (Vpt.): Die Getreidepreise sind viel höher, als Graf Kanitz angibt. Die Ein^u.rcheine müssen weiter beschränkt wer den. Die deutsche Landwirtschaft muß von der künstzichen Verteuerung der Futtermittel befreit werden, aber die Rechte will nicht, weil sie unter der Fuchtel des Bundes der Landwirte siebt. Ich bitte meine Berufsgenossen im Lande, einmal auszurechnen, was ihnen die Zölle bringen. 95 Prozent haben kein Inter esse daran. Abg. S ch u l z e - Gaevernitz (Vpt.): Die deutschen Weinzölle werden langlebiger sein als die Getreidezölle. Die Macht der Groß agrarier wäre schon zu Ende, wenn die So zialdemokraten für den Militäretat stimmten. Abg. Graf K anitz (kons.): Die Inter essen der Klein- und Großgrundbesitzer liegen in einer Richtung. Die meisten meiner Wäh lst sind Kleinbesitzer. Abg. Gothein (Vpt.) sprach gegen das System der Einfuhrscheine. Abg. Fegter (Vpt.) trat für einen all mählichen Abbau der Zölle ein. Abg. K r ömcr (Vpt.) polemisierte gegen den Abg. Hestcrmann. Die Literar-Uebereinkunft mit Rußland wurde in 1. und 2. Lesung angenommen, desgleichen die Vorlage über die Wahlurnen. Sonnabend 10 Uhr: 3. Lesung des Etats. Karte zar militärischen Besichtignags- reise des Kaisers nach Mez. Kaiser Wilhelm weilt bekanntlich zur Zeit in Metz, um die dortigen Befestigungen in Augen schein zu nehmen. Diese Reise des Kaisers findet besonders jenseits der Vogesen große Beachtung und die angesehene französische Zeitung „Exccl- sior" bringt neben einer Kartenskizze sehr inter essante Mitteilungen über den erweiterten Be festigungsgürtel bei Metz. Es heißt da u. a., daß die Umgebung von Metz durch eine bedeu tende Anzahl starker Forts befestigt wurde. So würde das Tal der Mosel durch die Forts „Haeseler" und „Svmmy" völlig gesperrt, wäh rend östlich die Forts „Kaiser", „Kronprinz" und „Lothringen" den gleichen Zweck verfolgten. Diese Forts seien wahrhaft kleine Festungen, die in einem Umkreis von 60—80 ko betonierte Laufgräben für Infanterie besäßen und außer dem gepanzerte Türme für größeren Aktions radius der Artillerie. Auch in der Nähe von St. Privat, wo am 18. August 1870 die große Schlacht geschlagen ward, seien gleichstarke Be festigungen imWau, die sich bis nach fDieden- hofen fortsetzen. Alle diese Werke seien nun vom Kaiser eingehend besichtigt worden. Wenn alle diese militärischen Befestigungen vollendet sein werden, wird ihr Umfang so groß sein, daß zu ihrer Einnahme allein ein Heer von 300000 Mann nötig würde. Diese ungeheure Ver stärkung wird imstande sein, einen doppelten Zweck zu erfüllen: 1) eine französische Offensiv armee aufzuhalten und die linke Flanke der Truppen zu schützen, die durch die Lücke von Montmedy und Belgien in Frankreich eindringen würden; 2) um die Zusammenziehung und Ent faltung der deutschen Truppen zu decken, welche sich auf Nancy und Meuso vorschicben. Des ¬ halb wird Metz in einem Kriege kein einfaches Hindernis sein. Man muß es als das Offensiv- Zentrum ansehen und als Sammelpunkt der Truppen, die etwaige Handstreiche französischer Truppen verhindern sollen. Unsere Kartenskizze, welche einer französischen Darstellung nachgebildet ist, zeigt die Lage der Forts, über die unsere westlichen Nachbarn ge nau informiert scheinen. Oertliches und LächMcheö. * Rotzweiu, 25. April. Ein schweres Sittlich- keitsverbrechen wurde gestern abend von zwei durchreisenden Handwerksburschen an einem acht jährigen Schulmädchen verübt. Das Kind, dem ein Knebel in den Mund gestopft war, wurde schließlich hilflos aufgefunden. Es mußte in ärztliche Behandlung gegeben werden. Die Tater sind entkommen. * Oschatz, 25. April. Der Besuch des Königs zuc Enthüllung des König-Albert-Denkmals und zur Fünfzig-Jahrfeier des König!. Sächs. Militär vereins zu Oschatz erfolgt nicht, wie erwartet, am l. Juni, sondern erst am Sonntag, den 8. Juni. Die gesamten Festlichkeiten werden daher auf diesen Tag verschoben. * Neuhausen, 25. April. In der Nacht zum Mittwoch ist der Lehrling Bach auf dem Hofe seines Lchrherrn Seipt in Niederseiffenbach mit gebrochenem Oberschenkel aufgefunden worden. Der Bedauernswerte ist im Schlafe auf das Kam- mcrfcnster gestiegen und drei Stock hoch in den Hof hinabgestürzt. Er wurde ins Krankenhaus übcrgesührt. * Zittau, 25. April. Wegen öffentlicher Be leidigung der evangelischen Landeskirche wurde beute vor der Strafkammer Bautzen der Schrift leiter der „Volkszeitung" in Zittau, Emil August Rauch, zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Beleidigung war in einem Artikel vom 4. Februar d. I. enthalten, der sich gegen eine vom LandeS- konsistorium für die Jugendpflege veranstaltete Kollekte richtete. und 11 (10) weibliche Unter leichte Blut der Gaukler und Tänzer, das das einst avant rend' Volt r von seiner Heimatstadt fort und rastlos von Ott zu Ort führte, schildert er in seinen No vellen und Romanen, deren Titel schon für ihren En- * Görlitz, 25. April. Gestern nachmittag gegen 2'/, Uhr ereignete sich in der Maschinen fabrik von Noscher ein schwerer Unfall. Beim Hochwindcn eines Eisenblocks im Gewicht von ttwa 5 Zentnern riß die Kette. Der Block fiel dem 25 Jahre alten Arbeiter Münzberg auf den Köpf, daß der Tod sofort eintrat. gezahlt. Wöchne ¬ rinnenunterstützung wurde von 168 (166) Mit gliedern beansprucht. Von der Landesvovsiche- rungsansta-lt Kgl. Sachsen wurden 22 (18) Mitglieder in Genesungsheimen untgrgebracht. Die Ovtskran'kendasse war an der Kostentra gung in Höhe des Krankengeldes beteiligt. 11 (7- Mitglieder erhielten einen Beitrag zu den Kosten künstlichen Zahnersatzes. Die Zah- ön in Klammern beziehen sich auf das Jahr getötet. * Wegen Verübung großer Unterschlagungen bei der Westfälischen Kohlen- und Koksverkaufs gesellschaft in Magdeburg wurde der als Buch halter angestcllt gewesene Karl Rachholz ver haftet. Bisher wurden 62585 Mark festgestellt. R. will den Betrag durch Spielen in Lotterien und Wetten auf auswärtigen und ausländischen Rennplätzen verloren haben. ibn selbst durchschäumt und das ihn * Dresden, 25. April. Ein tödlicher Unglücks fall ereignete sich bei den Schleusenarbeiten in der Kiefernstraße dadurch, daß der Maurer Zimmermann von hereinbrechenden Erdmassen verschüttet wurde. Er konnte zwar noch lebend geborgen werden, verstarb jedoch nach kurzer Zeit an den erhaltenen schweren Verletzungen. * Merbitz b. Dresden, 25. April. Vom elek trischen Strom getötet wurde am Donnerstag/ im Keller seines Gehöfts der 36 Jahre alte! 2 Gutsbesitzer Alfred Trobisch. Er war versehent-I H lich mit der Hochspannungsleitung in Berührung! gekommen. * Hohenstein-Ernstthal, 26. April. Die seit 1. Oktober 1911 für die Allgemeine Ortskranken kasse errichtete Schwesternstation hat sich zu einem wahren Bedürfnis herausgebildet, wie aus der starken Inanspruchnahme dieser Ein richtung durch die Kassenmitglieder zu ersehen ist. Schwester Minna hat im Berichtsjahre 186 Patienten der Ortskrankenkasse gepflegt und i neu Hilfe bei der Heilbehandlung zuteil wer den lassen. 2146 Krankenbesuche und 13 Nach t- wachen waren von der Schwester hierbei aus zuführen. An Mitgliedern zählte die Kasse zu Beginn des Jahres 3186 (3060) - 1912 (1830) männliche und 1274 (1230) weibliche — und am Schlüsse desselben 3381 (3224) - 1962 !1900) männliche, 1419 (1324) weibliche —. Der höchste Mitgliederstand war im Juli (Mai) mit 3724 (3686). Anmeldungen gingen ein 3727 (3947), Abmeldungen 3570 <3402). Kon ten der Arbeitgeber waren vorhanden zu Be ginn des Jahres 546 (546), am Schlüsse 623 (633). Mitgliedererkrankungssälle kamen 4104 (3672) zur Anmeldung. In, 1161 (1138) Fäl len trat Arbeitsunfähigkeit' mit zusammen 24 753 (22 728) Krankheitstagen - 14 379 (12 934) für männliche, 10 374 (9794) für weibliche Personen — ein. Unterstützung an Angehörige der Mitglieder ist in 32 (29) Fäh en zu gewähren gewesen. Sterbegeld wurde für 31 (27) Mitglieder — 20 (17) männliche Pauvres Saltimbanques", „Fah- „Hoplah", „Circusblut", „Tam- 1911. mt. Signor Inhalt bezeichnend sind: „Hei—donc— den Schriftstellern, welche in diesem Jahr: ein > albes Dezennium au Lebensalter erreicht haben und aus diesem Anlaß von ihrer Leser schar gefeiert wurden, ist auch ein heimischer, nämlich der in Düsseldorf lebende Hermann Waldemar Otto. (Signor Sallarino) unter die ein Pseudonym ist der Schriftsteller be kannt — konnte am 14. April ans 50, in der Mehrzahl sicher froh verlebter Sommer zurück blicken. Sein Geburtstag dürfte gewiß beson ders von dem fahrenden Volke lebhaft gefeiert worden sein, denn diesem galt Ottos Lebens- wcrk. In die Welt des Zirkus führen Signor Saltavinos spannend geschriebene Schriften, tam", „Satanella", „Die Gaukler und die Gauk- örweft", „Das Attistentum und seine Ge schichte". Neben diesen Büchern hm Otto noch eine Unmenge von Novellen und Skizzen in größeren Zeitschriften veröffentlicht. Die Hei mat, die der Schriftsteller nicht vergessen hat, wünscht ihren: Sohne noch ein langes Leben und glückliches Schassen. — Mehrere der Schra ten Obtos bsfinden sich auch in der bissigen Volksbibliothek. * Glauchau, 25. April. Beim Spielen fiel gestern der 6jährigc Schulknabe Brehm in den Mühlgraben und geriet in eine tiefe Stelle, sodaß er unterzugehen drohte. Der 12jährige Schulknabe Oertel sprang den: Jungen kurz ent schlossen nach und es gelang ihm, seinen Kame raden zu retten. Kleine CHrvnik. * Das Grubenunglück in Amerika. Nach den letzten Meldungen wird die Anzahl der Toten bei der Grubcnkatastrophe in Pennsyl- vanien auf 75 geschätzt. 40 Rettungmannschaften versuchten von den verschiedenen Zugängen in die Finleyville-Grube einzudringen. Die Rettungs mannschaften werden alle paar Stunden abge löst. Sie beseitigen allmählich die Trümmer und das eingestürzte Erdreich und suchen nach etwa Ueberlebenden und Leichen. Die aus- strömenden giftigen Gase hindern die Rettungs arbeiten außerordentlich Sobald die Venli- lationsmaschinen wieder in Ordnung sind, wird die Bergung der Leichen langsam vonstatten gehen. Der Zustand der bis jetzt geborgenen L.ichen zeigt, daß die meisten nicht durch die Explosion getötet wurden, sondern erst später durch die giftigen Gase den Erstickungstod er litten. * Von einem Antomobil überfahren. In Segeberg (Schleswig-Holstein) fuhr das Auto mobil des Landtagsabgeordneten Wendroth aus Müssen, welches zwei bei einem Automobilun- sall verletzte Herren transportierte, beim Aus weichen vor einem in den Weg gelaufenen Knaben gegen die Bordkante des Fußsteigs und in eine dort stehende Gruppe von vier Personen binein. Eine Frau wurde sofort getötet, deren 70jährigem Großvater wurden beide Beine ge- brochen und der Schwester die Füße zerschmettert. * Ein neuer Spiouageprozetz. DemSpionage- orozeß Köhler ist schnell ein neuer gefolgt. Vor der Strafkammer in Kassel wurde gestern gegen den Mechaniker Köhler aus Kassel wegen Verrates miliiärischer Geheimnisse verhandelt. Köhler hat vplische Instrumente, die von einer Kasseler Firma für die Armee geliefert wurden, der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Angeklagte wurde zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde so niedrig bemessen, weil Köhler seine Kenntnisse nicht im Dienste des Auslandes verwertet hatte. * Tic Explosion aus dem „Imperator" ist auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen. Einer der Arbeiter hatte sein Taschenfeuerzeug aus einem Benzinbchälter gefüllt, verbrannte sich beim Probieren des Feuerzeuges und warf es von sich. Dadurch entzündete sich die Umhüllung des Benzinbehälters. Leider sind zwei bei der Ex plosion Verletzte gestorben. * Diphtheritis in einem Kntzartillerie- Negiment. In dem neuerrichtcten Lauenburger Fußartillerie-Regiment Nr. 20 in Altona, welches einstweilen im Lockstädter Lager untergebracht ist, erkrankte eine Anzahl Soldaten an Diphtheritis. Ein Fahrer ist bereits gestorben. Ein Oberstabs arzt hat sich bei der Obduktion der Leiche schwer infiziert. * Explosion in einer Schlosserei. In der Werkstätte eines Schlossermeisters in Marggrabowa (Ostpreußen) sollte ein Acetylenapparat gereinigt werden. Als der Meister sich einen Augenblick entfernte, zündete einer der beiden Lehrlinge ver botswidrig ein Streichholz an; die zurückge bliebenen Gase entzündeten sich und beide Lehr linge wurden bei der darauf folgenden Explosion < t 1 1 i l t l e I t ! c < 1 < ! i ; I I < l < i i i i l i i i i i i i ! i I i l i ! 1 ! < ! ! I < < I ! < j < i r i < !
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