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Dreibundniächten, eine Garantie für die Un- Versehrtheit der kleinafiatischen Türkei für vier- z-g Jahre übernommen haben. Die Bagdadbahn. Englands friedfertige und tllrkensreundliche Politik im Balkankrieg ist vielfach so gedeutet morden, als wolle England den türkischen Be- sih an Aktien der Bagdadbalm, an der deut sches Kapital und deutsche Interessen im hohen Matze beteiligt sind, erwerben und so dft Ober hoheit über diese wichtige Handelsstraße in ähnlicher Weise wie über den Suezkana! aus üben. Es hietz bereits, der deutsche Botschafter in Konstantinopel habe dort Einspruch gegen das Unternehmen Englands erhoben. Die Be fürchtungen scheinen indessen übertrieben ge wesen und England entschlossen zu sein, die eigenen Interessen unter gewissenhafter Re spektierung derjenigen Deutschlands wahrzuneh men. Die Türkei besitzt überdies nur ein Zehn tel der Aktien, die noch dazu unveräutzerlich sind. Die bulgarischen Verluste in dem jetzigen Balkankriege belaufen sich einer Londoner Meldung zufolge auf 89 900 Tote und Verwundete. Von Mannschaften fielen 26 000 Mann, verwundet wurden 60 000, von Offizieren 3000 bezw. 900. Dazu kommen noch die erheblichen Verluste durch Unfälle, wie soeben erst wieder infolge eines Eisen bahnunglücks 150 bulgarische Soldaten getötet und 200 verwundet wurden. Das sind außer ordentlich hohe Zahlen. Im Kriege 1870/71 gegen Frankreich betrug Deutschlands Verlust an Toten 28 278, darunter 1881 Offiziere, und an Verwundeten 88 543, darunter 4239 Offiziere; außerdem erlagen 14 904 Kriegstei- nehmer Krankheiten; der deutsche Gefamtver- lust bezifferte sich danach also auf 131 725 und war damit noch nicht nm 42 030 stirer rls jetzt der bulgarische. Tag sgesch; d Neue Vorlagen für den Reichstag. In nächster Zeit werden dem Reichstagzu gehen der Entwurf über die Gewährung freier Eisenbalmfahrt an die Mitglieder des Reichs tages während der ganzen Legislaturperiode und eine Novelle zur Gewerbeordnung, die für kinematographische und phonographische Vor- fäbrungen die Konzessionspflicht ob 1. Oktober d. I. einführen will. Die Novelle schlägt auch einige neue Bestimmungen öffentlich rechtlicher Natur für den allgemeinen T eaterbetr'eb vor. Auf dem Berbandstage der deutsche» Gcwerkvereine, der zurzeit in Berlin versammelt ist, verliehen die Regierungsvertrcter den Beratnngssaal, nachdem Geheimrat Siefart die Behauptung des Referenten, da': bei Arbeitsstreitigkeiten meistens zugunste > der Unternehmer und gegen die Arbeiter entschieden würde, zurückgewiesen laste. Ge e stur st Sie'art führte dr.bei aus: Der Rc'erk! l l at bei seinen maßlosen Ueber- lreß ungen ungerechte Vorwürfe gegen die Re gierung erhoben. Besonders mutz ich Ver wahrung einlegen gegen die Behauptung, daß in Deutschland nicht Recht, sondern Faustrecht herrscht, daß bei Streiks Militär und Polizei aufgeboten werden, um die Unternelmerinter- efsen zu schützen, und daß die Regierung nichts zur Besserung der Lage der Arbeiter täte, weil sie sich von den Grossunternehmern beeinflussen lasse. Da der Vorsitzende des nicht sozialdemo kratischen, sondern fortschrittlichen Verbands tages der Hucsch-Dunckerschen Vereine die Aus führungen des Referenten aufrecht erhielt, ver ließen die Regierungsvertreter den Saal und werden auch an den weiteren Beratungen nicht reilnelmen. Die deutsch-französische Verständigungskonferenz, die zu Pfingsten in Bern tagte, hat es gut gemeint, aber wenig erreicht; sie wird auch in absehbarer Zukunft zu praktischen Ergebnissen nicht gelangen, da die ganze Verständigungs- aklion doch bloß auf die elsaß-lot-ringische Frage hinausläuft, an der vom deutschen Standpunkt aus nicht zu rütteln - ist. Da das Präsidium der Konferenz als ständiges Ko mitee eingerichtet wurde mit der Befugnis, je nach Umständen neue Konferenzen einzuberu- en, so werden dem ersten Schritt zur Herbei führung einer deutsch-französischen Verständi gung weitere folgen. Wie berechtigt die Zwei fel an wirklichen Erfolgen sind, beweist schon der Umstand, daß trotz des ersten Begeiste rungsfeuers die vorgelegte Resolution nur da durch zur einstimmigen Annahme gelangte, datz einige sranzösüche Abgeordnete der Abstim mung fernblieben. Die Abwesenheit dreier Gruppe hatte ihren Grund darin, datz rin Passus der Resolution dem elsaß-lothringischen Parlament den Dank des Kongresses da,ür aussprach, datz es einen Beschluß gefaßt haste, wonach im deutschen Bundesrat auf die An- vahnnng einer deutsch-französi chcn Verständi- gnng hingewirkt werden sollte. Kämpfe in Neu-Kamerun. Ans Neu-Kamerun wird ein Gefecht mit Eingeborenen gemeldet, in dem ein Weißer, der Vizefeldwebel der Schutztruppe Fritz Sie- wertsen aus Niebüll, gefallen ist. Da in dem Muni-Bezirk im Monat April fortgesetzt Kara wanen von Eingeborenen angegriffen wurden, entsandte der Oberleiter der Grenzerpedition un Süden, Major Zimmermann, den Vize- seldwe'cl Siewertsen mit 29 Soldaten dorthin. Bei der Erstürmung eines Dorfes am 17. April erhielt Siewertsen einen tödlichen Hals schutz. Außerdem fiel ein Soldat, während die Eingeborenen angeblich 30 Tote hatten. Zur russische» Maifeier am heutigen Mittwoch hatten die Sicherheits behörden Petersburgs und anderer Großstädte umfassende Vorsichtsmaßregeln getroffen und zahlreiche Verhaftungen, auch weiblicher Per sonen, vorgenommen. Man befürchtete Aus schreitungen und Streiks, gegen welche dis Be hörden Strafen bis zu drei Monaten Gefäng nis angedroht hatten. In China droht eine frcmdcnfeindliche Bewegung auszubrechen. In dein Orte Haijhong wurde ein sranzosensreundlicher Mandarin durch ein Bombenattentat getötet. Aus Hongkong trafen in dem genannten Orte mehrere Kisten Pust ver ein. Die Behörden trafen Vorkehrungen, um die Bewegung im Keime zu ersticken. Heftige Kämpfe in Mexiko. In der vergangenen Woche soll bei Guay- amu im Staate Sonora eine dreitägige Schlacht zwischen mexikanischen Bundestruppen und Aufständischen staktgefunden haben. Nach einer Meldung'des Generals Obregon sind 500 Mann Bundestruppen getötet und 200 verwundet worden. Die gefangenen Offiziere sollen von beiden Parteien erschossen worden sein. Ein Eisenbalnzug mit Brennmaterial ist abgegan gen, nm die auf dem Schlachtfelde liegenden Leichen zu verbrennen. Gelbe Hochflut iu Brasilien. In Tokio hat sich eine Gesellschaft mit einem Kapital von einer Million Jen gebildet, dir zwanzigtausend japanische Arbeiter im Staate Sao Paulo ansiedeln will, damit sie dort die Reis-, Tee-, Seiden-Kultur usw. be treiben. Fünfzehnhundert japanische Arbeiter sind bereits in Santos gelandet. Vom Gemindert m SdcrlWWtz. Bericht über die am 7. Mai stattgefundcne 5. öffentliche GemcinderatSsitzung. Anwesend: 25 Herren. 1. Kenntnisnahmen. Am 6. Mai hat eine Begehung der Strecke der durch Oberlungwitz geplanten elektrischen Straßenbahn stattge sunden. Das zur Erweiterung des Turn- und Lpielplatzes im Hirschgrund nötige Areal ist erworben worden. Die Umzäunung und der Ban eines Geräteschuppens wird genehmigt. Mit einem Grnndsüicksaustausch ist man einverstanden. Die Verlängerung der Wasserleitung in der Herrmannstrage wurde bedingungsweise ge nehmigt. Lie Unterhaltung der zu erbauenden Brücke über den Goldbach wird, soweit diese in hie sige Flur zu liegen kommt, übernommen. Ein Baugrundftnck soll wie üblich kostenlos an die Orvswasserleitung angeschlossen worden. 8 19 des Ortsgesetzes über die Herstellung von Straßen, Fußwegen und Schleusen wird einem Vorschläge des Bezirksausschusses ent- prechend abgeändert. Die Satzungen des Gemeindeverbandes sür die Allgemeine Ortskrankenkasse für Oberlung witz und Umgegend werden verlesen und an genommen. Als Ansschußmitglieder kür den Verband werden gewählt die Herren Gustav Mittler, Otto Kunze und Mar Katzsch und als deren Stellvertreter die Herren Anton Muller, Ernst Müller und Johann Sittner. Von dem Vorstand der «par- und Bau genossenschaft ist nochmals ein Gesuch um Uebernahme der Zinsgarantie für das Dar lehen zu zwei weiteren Wohnhäusern an der Herrmannstraße eingcgangen. Nach kurzer De batte wird dein Gesuche entsprochen. J'n der geheimen Sitzung fanden mehrere Sparkassensachen, Gemeinde- und Zuwachs steuersachen Erledigung. OerMches und HüchsifcheS. * — Witterungsaussicht für Donnerstag, den 15. Mai: Ostwind, heiter, nachts kühl, tagsüber wärmer, trocken. * — Die drei Eisheiligen haben es dieses Jahr gnädig gemacht; sie waren diesmal besser als ihr Ruf. Jedenalls kann man annehmsn, daß wir die Kältewelle, die uns alljährlich um die Mitte des Monats Mai heimzusuchen Pflegt, schon vorher über wunden haben. Hoffentlich ist jetzt der Weg zur freien EnOvickelung der Natur frei. * — Der G e s u n d h e i t s z u st a n d in den größeren, über 15 000 Einwohner zäh lenden Orten des Königreichs Sachsen war im März d. I. nicht sonoerlich günstig. Die täg liche Durchschnittssterblichkeit war größer als in den 12 Vormonaten; sie übertraf die März monate der drei Vorjahre und ging auch über die mittlere Sterblichkeit aller gleichartigen deutschen Orte hinaus. Für die Gesamisterü- lichkeit (auf 1000 Einwohner und auf das Jahr berechnet) ergibt sich nachstehende Reihen folge der sächsischen Orte: Hohenstein- E r n ft t ba l 26,3, Freiberg 20,4, Pirna 20,3, Oelsnitz i. E. 20,0, Döbeln 19,4, Limbach 19,2, Glauchau 17,6, Reichenbach i. V. 17,3, Meißen 17,1, Werdau 15,9, Mittweida 15,8, Chemnitz 15,3, Zwickau 15,3, Dresden 14,9, Leipzig 14,6, Meerane 14,2, Plauen i V. 14,2, Riesa 14,1, Annaberg 13,6, Bautzen 13,3, Ane 13,2, Falkenstein i. V 12,9, Crimmit schau 12,8, Zittau 12,6, «chöneseld 10,01, Wurzen 9,8. Die Säuglingssterblichkeit (im Vergleiche zur Zahl der Lebendgeborenen,, war am größten in H o h e n st e i n-E rnstthal, Glauchau, Reichenbach i. V., Limbach, Oels nitz i. E., Werdau, Mittweida, Crimmitschau, Meerane, Zwickau; dein ächsischen Durchschnitt ungefähr entsprach sie in Leipzig rind Döbeln, und am geringsten war sie in Riesa, Pirna, Bautzen, Wurzen, Zittau, Annaberg, Aue, Schönefeld, Dresden, Plauen i. D. *— Der Saaten st and. Trotz der recht kühlen Temperatur zu Beginn der vori gen Woche wird der Saatenstand voin Deut schen Landwirtschaftsrat im allgemeinen gün stig beurteilt, namentlich wird der Stand der Sommersaaten sehr gelobt. Der amtliche Be richt schreibt: Im allgemeinen bestand die Wir- kung der kalten Nordostwinde nur in einer Vegetationsstockung, die vielfach, wo die Win tersaaten bei der vovangegangenen Hitze zu schnell emporzuschießen drohten, nicht unwill kommen war. Indes fehlt es auch nicht an Klagen aus dem Osten, daß die kalten Nächte das Aussehen der Saaten, namentlich auf eichten Böden, wieder verschlechtert und den in Blüte stehenden Oelfrächten stärkeren Drya den zugesügt hätten. Vereinzelt hat man sich auch entschlossen, manchen stehengelassenen zwei felhaften Schlag doch noch umzupflügen. Von derartigen Ausnahmen abgesehen, wird der Stand der Wintersaaten, wenn in der letzten Woche auch keine weiteren Fortschritte zu ver zeichnen waren, im großen und ganzen gün stig beurteilt Dasselbe gilt von den meist gut ausgelaufenen Sommersaaten, die durch die Niederschläge sehr gewonnen haben und bei dem Eintritt warmer Witterung eine gün stige Weiterenlwickelung erwarten lassen. In unliebsamer Weise tritt bei den Sommersaa ten allerdings Unkraut, namentlich Hederich, aus, dessen Bekämpfung durch Eisenvitriol usw. eifrig betrieben wird. Auch über Schädigun gen durch den Drahtwurm und die Fritfliege wird vielfach geklagt. Den Futterpflanzen kam die Wärme und die darausfolgende Feuchtig keit sehr zustatten, doch > wird das wertere Wachstum durch die jetzt herrschende Witte rung wieder zurnckgehalten. Immer än bieten sowohl der Klee als auch die Wiesen Aussicht auf einen befriedigenden Ertrag. * — Lehrlinge mit unregel mäßigem F o r t b i l d u n g s s ch u l b e s u ch werdenzur Gesellenprüfung nicht zugelassen. Da die Klagen über den unregelmäßigen Besuch der Fort- bildungs- bezw. Fachschulen anwachsen, so er ließ eine Handwerkskammer bereits eine Be stimmung, deren Annahme durch die gesamte deutsche Handwerksvertcetung gesichert ist, fol genden Inhalts: Nach den bereits eingeführ- .en Bestimmungen kann Lehrlingen, die durch eigenes Verschulden trotz wiederholter Ver warnung die Fortbildungsschule bezw. Fach schule nicht pünktlich und regelmäßig besuchen, die Zulassung zur Gesellenprüfung solange ver weigert werden, bis sie eine vom Vorstande der Handwerkskammer festzusetzende, nicht über drei Monate betragende Zeit nach Vollendung der vertraglichen Lehrzeit nachgelernt und einen ordnungsmäßigen Besuch der Fortbildungs schule während dieser Zeit nachgewiesen haben. Eine Ausdehnung der Lehrzeit über die Lauer von 4 Jahren soll hierbei nicht stattfinden. *— Aus dem Sängerleben. Der B'ckermeister-Sängerbund „Saxonia" hält cm Mittwoch, den 28. Mai, in Limbach sein 9. Süngerbundesfeft ab. Dem Verband gehören zurzeit 13 Bäckergesangvereine bez. Jnnunzs- gesangvereine an. Es sind dies Bäckermeister- Gesangvereine in Aue, Chemnitz, Crimmit schau, Glauchau, H o h e n st e i n - Ernst- t h a i , Limbach, Meerane, Mittweida, Nie derhaßlau und Umg., Oelsnitz i. V., Rei chenbach, Werdau und Zwickau. -Bundesvor steher ist Herr Bäckermeister Paul Marctin- Chemnitz. Das Programm für obengenanntes Fest ist wie folgt festgesetzt: Von vormittags HO1 Uhr an bis s^12 Ubr Empang der Vereine am Bahnhole zu Limbach, woran sich die Bundesprobe schließt. Nachmittags 2 Uhr Sammeln am Pache-Denkmal im Stadtpar und Festzug nach dem Festlokale „Hotel Hirsch". 3 Uhr ist Beginn des Konzscts, bei welchem sämtliche Bvndesvereine mit Einzelchören anb treten. Außerdem singt die gesamte Sänger schaft einige Chöre. Dem Gesangskonzert folgt ein Kommers. * Hohcnstein-Grnstthal, 14. Mai. Der Jung'rauenverein der Trmstatisparochie darf in diesem Jahre aus das schöne Alter von 17 Lenzen zurückblicken. Er möchte diese erfreu liche Tatsache durch einen Fami ienabend — Montag, den 19. Mai, im Logenhaus — fest lich feier». Wie stets bei Veranstaltungen kirchttcher Jugendvereine, so wird auch hier das Programm auf lauter gediegene Darbie tungen ernsten und heiteren Inhalts bedacht fein (Deklamatorien, Chorgesänge usw.) Im Mittelpunkt der ganzen Veranstaltung, aber steht ein Vortrag des Herrn Pfarrer Schmidt über seme Tätigkeit in der Fürsorgearbeit an gefährdeten und verwahrlosten Kindern. Der Vortragende wird besonders das Marün Luk erstift ins Auge fassen und zur Illustra tion seiner Ausführungen eine große Anzahl Lichtbilder zeigen. Zu diesem Familienabend sind nicht nur Eltern und Angehörige der Mit glieder, sondern alle Freunde und Gönner der Jugendpflege überhaupt herzlich eingeladen. s. Der Verband H o Honstein- Ernstthal der Sächsischen Fecht- f ch u l e bereitet eine Warenlotterie, wie sie bei anderen Schwesterverbänden üblich und sich überall großer Beliebtheit erfreut, vor. Der Reinertrag soll wohltätigen Zwecken dienen nnd soll die Ziehung iin Monat November eckolgeu. Geplant äst der Vertrieb von 3000 Losen, unter deinen sich über 500 Gewinne ve- finden. Gewinne im Werte bis zu 75 Mk. kommen in Frage und sollen die Lose mit 50 P'g. das Stück verlauft werden. Nähere Bestimmungen werden später noch bekannt ge geben. * — Das gestrige Konzert der Hohenstein-Ernstthaler Stadtkapelle, das der Naturheilverein in seinen Anlagen veranstal tete, hatte sich eines außerordentlich zaWreicyen Besuches zu erfreuen. Die Darbietungen der Kapelle fanden eine sehr dankbare Aufnahme und wurde mit Beifall nicht gekargt. Die vor gesehene Illumination der Anlagen mutzte, da es abends etwas windig war, ausfallen. * — Ein weiterer Garte nein- bruch wurde in dem Grundstück des Herrn Privatmanns Heilmann in der Hüttengrund straße verübt. Den Dieben fiel außer Klei- dungsstücken im Werte von 10 Mark eine Rodehacke in die Hände. Die Hacke ist von der Polizei in einem anderen Garten gefun den worden. * — Durch Erhängen entleibte sich hellte der Handarbeiter Franz Gustav Meyer, Meinsdorfer Weg 1 wohnhaft. Seine Leiche wurde in den Säuberlich-Anlagen rufgefunden. * — Das Konkursverfahren über das Vermögen des Handelsmannes Ernst Albin Hirsch in Hohenstein-Ernstthal ist aul- gelolen worden, nachdem der im Vergleichs- termine vom 7. April 1913 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 11. April 1913 bestätigt worden ist. k. Oberlungwitz, 14. Mai. Dec Kgl. Zächs. Militärverein „Albertbund" hält kom menden Sonntag k e i il e Versammlung ab. Die nächste Versammlung, in der gleichzeitig der Gelurtsiag Sr. Majestät des Königs Friedrich August entsprechend begangen werben wll, indet am Sonnabend, den 24. d. Mts., im Forsthaus statt. Die Versammlung wird noch besonders durch einen Vortrag des Herrn Pfarrer von Dosky, der über „1813' sprechen wird, ausgezeichnet. — Zur Teilnahme an den "estlichieiten gelegentlich des 40jährigen Bun desjubiläums in Dresden haben sich ca. 70 Vereinsmitglieder gemeldet. n. Gersdorf, 14. Mai. Der hiesige Na- turiei!verein hatte gestern einen großen Tag. Eine nach vielen Hunderten zählende Men schenmenge stattete in den späten Nachmittags- stunden den Schrebergartenanlagen des Ver eins, die sich inmitten fri chen Grüns recht vorteilhaft präsentierten, einen Besuch ab. Die Inhaber der einzelnen Lauben sowie die rührige Vereinsleitung hatten es sich angelegen sein lassen, alles sehr hübsch auszufchmücken. Mit Einbruch der Dunkelheit erstrahlten die Anlagen und die Unterkunftshalle, von un zähligen Lichtern dekoriert, in wirkungsvoller Schönheit. Die gutausgeführte Illumination fand bei den zahlreichen Gästen lebhafte An erkennung; sie war weithin sichtbar. Der Aus stieg des 5 Meter großen Zeppelinluftschiffes ging leider nicht ohne Zwischenfall vor sich. Infolge des Windes schwankte das Luftschiff kaum nach dem Emporsteigen, sodaß es von der Flamme erfaßt wurde und verbrannte. In 3 Wochen beabsichtigt der Verein den ver- unglückken Ausstieg nachzuholen. )( Gersdorf, 14. Mai. Der Straßenbahn- vcrkehr zwischen Hohenstein-Ernstthal und Oelsnitz war während der Pfingstfciertage ein überaus reger. Die Wagen kamen immer vollbesetzt in unserem Orte an. — Durch deu elektrischen Strom verunglückte Ende voriger Woche ein Malergchilfe aus Höhndorf, der bei einem hiesi gen Meister beschäftigt war. Der Bedauerns werte kam bei Ausübung seines Berufes dem Hochspanuungsdraht zu nahe und verbrannte sich die rechte Hand. Der Verunglückte mußte sofort in das Zwickauer Kreiskrankeilstift über führt werden. h. Gersdorf, 14. Mai. Infolge der küh- ft'n Witterung mußten die für den 1. und 2 Feiertag vorgesehenen Pfingstkonzerte im Wcud- sckttoßcl en und Nakurheilverein ausfallen. st. GerSdorf, 14. Mai. Der Bergarbeiter E. von hier verbrannte sich durch Explosion eines Spirituskochers derart, daß er in ein benachbartes Krankenhaus gebracht werden mußte. i. Wüstenbrand, 14. Mai. Rasch tritt der Tod den Menschen an.. Der in den 50er Jahren stehende Bahnwärter Hermann Glänzel von yier, der an der Unter s. hrung nach Oberlungwitz zu stationiert war, verließ am Abend des 2. Feiertages seinen Dienst, wobei ihm unterwegs unwohl wurde. Kurze Zeit darauf verstarb G., wahrscheinlich au den Folgen eines Gehirnschlages. —d. Wüstenbrand, 14. Mai. Die Lm- deskirchttche Gemeinschaft begeht nächsten Sonn tag, den 18. Mai, nachmittags 4 Uhrin hie siger Kirche ihre Jahreskonserenz. Als Red ner sind die Herren Pastor Zeißig aus Dres den und Pfarrer Kirbach von hier gewonnen worden. Freunde der Sache von nah und fern sind hierzu herzlich eingeladen. — Das Jagdrevier hiesiger Gemeinde soll am 30. d. M. nachmittags 4 Uhr in Georgis Gasthof aus weitere 6 Jahre verpachtet werden. * Ursprung, 14. Mai. Das Kgl. Amts gericht Stollberg gibt bekannt: Folgende im Grundbuche für Ursprung auf den Namen des Bäckermeisters Emil Theodor Uhlich eingerra- genen Grundstücke sollen am 30. Juni 1913 nachmittags X4 Uhr im Restaurant zur Halte stelle in Ursprung im Wege der Zwangsvoll stceckuug versteigert werden: 1. Blatt 112, nach dein Flurbuche 52,9 Ar groß, auf 21 200 Ml. geschätzt. Es liegt am Bahnhof Ursprung und bestell aus einem Wohnhause mit Bäckcrei- anlage, Pferdestall und Veranda. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 20 570 Mk. 2. Bla:: 87, nach dem Flurbuche 85,8 Ar groß, aus 800 Mk, geschätzt. Es besteht aus einem Fe d- grundstück und liegt direkt an der Flockenftra'e. Die Einsicht der Mitteilungen des Ost und ml amts sowie der übrigen die Grundstücke be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. * Lngan, 14. Mai. Infolge Fortzugs