Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.05.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191305010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-05
- Tag 1913-05-01
-
Monat
1913-05
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.05.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
seutlick-en den Wünschen der verbündeten Re gierungen entsprechend zur Annahme gelangen »»erden. Erwähnt werden muh endlich die Be- l-andlmig der Nancyer Vorgänge und die der Ballanfrage gelegentlich der Beratung des Etats des Auswärtigen Amts. Die Reichseinnahme« i« EtatSjahr 1S12 Reliefen sich aus 1659 gegen 1652 Millionen Mark im Jahre 1911. Man hatte eine stärkere Steigerung erwartet; tritt im laufenden Etats jahre kein« Besserung ein, so wird der Vor anschlag für dieses nicht erreicht. Gegen den vorjährigen Etatsvoranfchlag wurde gleichwohl ein Ueberschuß von im ganzen 57 Millionen Mark erzielt, der sich noch um 7 Millionen Mark erhöht durch den Einnahmebetrag, der im ablaufenden April für Rechnung des Vor jahres eingeht. Hinter dem Etatsanschlag zu rückgeblieben sind im ganzen acht Steuern, dar unter die Branntweinvevbrauchsabgabe mit 8,75 und der GmndstUcksübertragungsstempöl mit 8,27 Millionen Mark. Die Reichspost verein nahmte 792,56 gegen 791,38 Millionen Mark im Jahre zuvor. Aus das immerhin noch günstige Ergebnis des Jahres 1912 ist vor allem von Einfluß gewesen die anhaltend gün stige Konjunktur und ferner der Umstand, daß die Wittarungsverhäftnisse des letzten Sommers eine erhebliche zollpflichtige Mehrein^«hr an Ge treide gegenüber der Ausfuhr herbeigesührt haben. Im preußischen Herrenhaus gab am Dienstag bei fortgesetzter Etatsbera tung der Kultusminister von Trott zu Solz interessante Erklärungen zur angeblichen Zurück weisung der von Wernerschen Bilder von der Ju biläums-Ausstellung ab. Danach hat Anton von Werner, der bekannte Maler der Zeit von 1870/71, selber bei der Einreichung einer Liste seiner Werke das Bedenken geäußert, ob nicht etwa bei bestimmten Bildern, die französische Niederlagen darstellen, politische Bedenken die Ausstellung verbieten könnten. Der Kultus minister erklärte, daß er selber dies Bedenken gar nicht gehabt habe. Als sich herausstellte, daß der zur Verfügung stehende Platz im Aus- stellungsgebäude eine Unterbringung großer Panoramen von Werner unmöglich machte, habe der Künstler selber seine Bilder wieder zurückgezogen. Somit dürfte die Angelegenheit zur Zufriedenheit erledigt sein. Die portugiesische Revolution in Heer und Marine zur Wiederaufrichrung des Königstums im Lande soll von der Re- gierung zu Lissabon bereits unterdrückt worden sein. Die Führer der Bewegung wurden ver haftet. Zahlreiche Haussuchungen förderten Material zutage, aus dem hervorgeft, daß dem Exkönig Manuel als Hochzeitsangebinde tat sächlich der Weg zur Rückkehr auf den Thron treigemacht und die gegenwärtige republikanische Regierung gestürzt werden sollte. Der Minister präsident erklärte in der Kammer: „Die Regie rung hat alle Anstifter der Bewegung und ihre Pläne gekannt. Sie hätte einschreiten können, bevor irgendeine Handlung zur Ausführung gekommen war, aber sie hat es nicht getan, damit jedermann die verbrecherischen, dem Va terland und der Republik feindlichen Absichten klar sehen könnte. Die Regierung hatte gehofft, daß die Agitatoren eine angreifcnde Ha tung entnehmen wiirden, die eitergische Maßnahmen gerechtfertigt hätten, aber sie haben sich voll ständig ftige gezeigt. Die Regierung hat den Herd der Bewegung erstickt und angeordnet, das Prozeßverfahren zu eröffnen." Aus diese Erklärung hin sprach die Kammer der Regie rung das Vertrauen aus. Die Unruhe« ia Fraazösisch-Jvdochina. haben ihren Grund in einer Verletzung des Pietätsgefühls der Eingeborenen. Die Fran zosen haben nämlich in eineni Grabtempel eines anamitischen Kaisers Ausgrabungen ver anstaltet und allerlei Gegenstände, die den Ein wohnern Tonkings als heilig galten, in die Pariser Museen fortgeschleppt. Das hat die Erbitterung der Eingeborenen geweckt, die sich in dem Bombenwurf gegen eine Gruppe Fran zosen, von der zwei Offiziere getötet wurden, Luft machte. 7. öffenMche Ltadtverordnetensttzung zv Hohevsteia-Erastthal, am 29. April 1913. Vorsitzender: Herr Stadtverordnetcnvorsteher Lohse. Am Ratstische sind erschienen Herr Bürger meister vr. Patz, sowie die Herren Stadträte Anger, Layritz, Müller und Schneider. Vom Stadtoerordneten-Kollegium sind 22 Herren an wesend; eS fehlen die Herren Held und Gruber. Zu Punkt 1 der Tagesordnung: 1. Teilung eiueS Zimmers im König Albert-Stift erläutert der Herr Vorsteher, daß die für zwei Witwen in Aussicht genommenen Zimmer sich als zu klein erwiesen haben. Es ist des halb die Teilung des im Obergeschoß liegenden Zimmers Nr. 5 in Aussicht genommen worden, wodurch insgesamt 215 Mk. Kosten entstehen, die einstimmige Bewilligung finden. 2. Beschaffung von Aementrohren. Die Trinitatisgemeinde hat beantragt, daß der von der Bahnstraße zum neuen Friedhof führende Zugangsweg in besseren Zustand ver setzt wird. In dem sogen. Fleischergäßchen soll deshalb der offene Bachlauf beschleust und die alte Hecke am Grundstück 212 beseitigt werden. Die Arbeiten wird Herr Steinsetzmeister Köhler aus Kosten der Trinitatisgemeinde uusführen; die Stadt hat lediglich die zur Bfschleusung notwendigen Zementrohre, die gleichzeitig für den Bau der Flmschleuse, die bekanntlich errichtet werden soll, Verwendung finden, anzuschaffen. Die Kosten werden mit 300 Mk. bewilligt. S. Verwendung einer etwaigen Mehretnnahme an Wafferstener. Eingesetzt sind für 1913 30 000 Mark, wäh rend nach der beschlossenen Erhöhung ca. 750 Mark Mehreinnahme zu erwarten ist. Das Kollegium ist einverstanden, 'daß die Mehrein nahme dem zurzeit 7800 Mark betragenden Reservefonds zugeführt wird. 4. V. Nachtrag zur Kraukenhausordnung. Der 2. Absatz im Z 5 wird dahin abge ändert, daß der Armenkassensatz für Verpfle gung anstatt 2,10 Mk. in Zukunft 2,50 Mk. beträgt. 5 I. Nachtrag zum Ortsstatut für die Unter stützung der in den Ruhestand versetzten Hebammen. In Fällen, wo auswärtige Hebammen zur Hilfeleistung herbeigezogen werden, soll ein Umgehungsbeitrag von 6 Mk. in die Kasse ge zahlt werden. Das Kollegium stimmt der Vor lage zu. 6. Bewilligung von Mitteln für die NnterrichtS- vermehruug in der Handelsschule. Am 31. März d. I. haben sich 37 Hand- lnngslehrlingc zur Ausnahme gemeldet, wäh rend die 3. Klasse nur 25 aufnehmen kann. Es wird deshalb eine Teilung dieser Klasse in Vorschlag gebracht; die Mehrkosten für 8 Stunden betragen insgesamt 650 Mark, wo von .384 Mark durch die erhöhte Schulgeld einnahme gedeckt werden. Der Fehlbetrag von 266 Mark wird bewilligt. 7. Erhöhung der Entschädigungen der Turnwarte und Vorturner beim Pflichtturnen der Fortbildungsschüler. Die gewünschte Entschädigung beträgt für einen Turnwart 20 Mk. und einen Vorturner 0 Mk. jährlich und haben die beiden in Frage kommenden Vereine ein entsprechendes Gesuch eingereicht, das zur Verlesung kommt. Der Turnerbund stellt zum Pflichtturnen 1 Turn- Warr und 24 Vorturner, der Turnverein von 1856 1 Turnwart und 15 Vorturnac; die Kosten wiirden demnach 274 Mk. betragen, gegenüber 184,90 Mk. für bisherige Entschädi gung. — Herr Stadtv. Grießbach bemerkt hierzu: Welche Sympathien der Pflichtturn unterricht genießt, hat die Debatte im Vor jahre hinreichend gezeigt. Die direkt Beteilig ten (Vorturner rc.) sind nicht sonderlich von -hm erbaut und in der stillen Hoffnung, daß sie Kosten der Stadt schließlich doch zu hoch »»erden, hat man das Gesuch eingeveicht, um au diesem Wege die Abschaffung des obliga torischen Turnunterrichts zu erreichen. Redner empfiehlt, diese Gelegenheit nicht vorüber gehen zu lassen und bittet die Abschaffung des Un terrichts zu beschließen. — Herr Vorsteher Lohse betont, daß Herr Grießbach und sein Anhang im Vorjahre nicht als Gegner des obligatorischen Turnunterrichts aufgetreten sei, sondern nur gewün'cht habe, daß der Unter richt durch besondere Lehrkräfte erteilt werde, lieber 400 Fortbildungsschüler turnen wöchant lich zweimal, wozu bei ca. 80 Stunden min destens drei Lehrkräfte notwendig sind. Der Gedanke, der in diesem Falle auch bezüglich der Turnhalle Schwierigkeiten machen würde, ist undurchführbar. Meinungsverschiedenheiten hinsichfinch der Zweckmäßigkeit treten bei jeder Sache auf, aber es liegt kein Grund vor, den Unterricht wegen der Meinung einzelner fallen zu lassen. Gegen den Turnunterricht sein, ist gleichbedeutend mit Rückständigkeit. — Herr Stadtv. Wächter führt aus, daß man über den Turnunterricht sehr geteilter Meinung sein könne. Er dürfe jedenfalls nicht schablonen mäßig ausgeübt werden; einzelne Berufe, die im Freien rc. und körperlich schwer arbeiten müssen, seien auszuschließen bezw. zu befreien. Wie in allen Fällen sei auch hier der Zwang wenig dienlich und vor allem nicht angebracht. Diese Bedenken dürfen uns jedoch nicht hin dern, den Wünschen der Turnvereine zu ent sprechen. Die Entschädigung steht trotz der Er höhung immer noch in keinem Verhältnis zu den Leistungen. Redner spricht den Wunsch aus, daß die schwer körperlich arbeitenden jun gen Leute vom Unterricht befreit werden. Wolle man wahrhafte Jugendpflege ausüben, so müsse man vor allem mit der Jugend füh len können, was hier nicht der Fall sei. — Herr Stadtv. Ebersbach schließt sich den Worten des Vorredners an, doch sei die am Turnen geübte Kritik hinfällig; er l>abe wie derholt dem Turnen beigewohnt, doch nichts schablonenhaftes, sondern frische, fröhliche Turnarbeit werde geleistet, bei der von einer Ermüdung der jungen Leute keine Rede sein könne. Redner empfiehlt die Vorlage. — Herr Bürgermeister Dr. Patz weist die Grießbach- schen Ausführungen, daß durch die Mehrforde rungen eine Aufhebung gewünscht werde, als nicht zutreffend zurück. Das Schreiben der Vereine beweise das Gegenteil und nehme er nicht an, daß dies eine Lüge sei; man sei es doch wohl nicht gewohnt, von diesen Vereinen belogen zu werden. Auf die übrigen Ausfüh rungen erwidert der Redner, daß das Turnen nicht so ermüdend sei, auch werden von den betr. Vereinen große Rücksichten genommen. Eine Pflicht sei eben stets eine Last und er zwungene Stunden werden nie freudig ge leistet. Der Rat an seinem Teil werde den Unterricht nie fallen lassen. — Herr Stadtv. Grießbach entgegnet, wenn auch das offi zielle Schreiben der beiden Vereine anders laute, so ändere das nichts an seiner Bemer kung, daß ein großer Teil der in Frag« kom menden Vorturner doch eben für Abschaffung sei. — Herr Stadtv. Bennewitz bestätigt dies; Namen wolle er natürlich nicht nennen, doch sei es Tatsache, daß eine Anzahl Vor turner keine Luft zu derartigen Kinkerlitzchen habe. Es treffe auch durchaus nicht zu, daß die Vereinsleitung«« vor Abschickung des Schrei bens sämtliche Vorturner hinsichtlich ihres Ein verständnisses gefragt habe. — Herr Vorsteher Lohse ljat bisher nichts darüber gelfärt, daß die Kreise der Vorturner es satt hätten; Red- »er glaubt vie mehr, daß es sich um eine ge wisse Hineinspielung handele. — Herr Stadtv. Ebersbach ist der Ansicht, daß man ruhig abtvarten soll«; sei wirklich eine gewisse Mü digkeit vorhanden, so höre eben diese Art der Unterrichtserteilung auf, um einer anderen Platz zu machen. — Herr Bürgermeister Dr. Patz hat nicht, wie Herr Grießbach betonte, von Einmütigkeit bei Abfassung des Gesuchs gesprochen. Der Herr Bürgermeister HM es, wie er noch besonders hacvorhebt, nicht für eine Sache der Kollegien, dies nachzriyrüfen. Die Angelegenheit werde ja durch die Presse bekannt und könne man es deshalb auch ge trost den betr. Kreisen überlassen, sich dagegen zu regen. Werde man den Unterricht au «sagen, was Redner nicht hofft, da ev anderes Zu trauen zu den Turnvereinen habe, so müsse eben eine andere Lösung der Frage erfolgen-. — Nachdem noch Herr Stadtv. Krötzsch m a r zu der Sache gesprochen hat, findet die Vorlage gegen die Stimmen der 8 Sozial demokraten Annahme. 8. Nachprüfung von 2 Rechnungen. Die Armenkassenrechnung für 1911 wird Herrn Eichler, die Gaskassenrechnung für 1911 Herm Grießbach übergeben und sodann in eine geheim« Sitzung eingetreten. Oertliches und Sächsisches. * — Hi m- m e l s a h r t. Ausgefahren gen Himmel — das ist der Abschluß des aller- wunderbarsten Lebens, das tue Welt je ge sehen hat und sehen wird, und doch eben kein Abschluß, sondern die herrlichste Gewähr für ein unendlich segensreiches Weiterbestehen die ses Lebens in alle Ewigkeit. Der Tag, der uns daran erinnert, ist's wohl wert, daß er von uns voll innigen Dankes nach oben als Fest gefeiert wird. Ist denn aber der Begriff der Himmelfahrt für uns moderne Menschen etwas überhaupt noch Erträgliches und Mög liches? Für uns moderne Meu chen, die wir doch wissen, daß die Erd« mir vielen anderen Weltkörpern in ewigem Kreislauf die Sonne umeilt, daß es im großen unendlichen Welten- ranm gar kein Unten und Oben mehr gibt? Ist durch diese Erfahrungen der Gegenstand des heutigen Festes nicht schon in sich unmög lich geworden? Jo, dann könnten wir auch nicht mehr Weihnachten feiern. Wenn wir nicht begreifen könnten, daß Jesus, unser Hei- and, die Welt verläßt, um zum Vacer zu gehen, dann müßte uns auch sein Wort un verständlich bleiben, daß er vom Pater aus gegangen sei und in diese Welt gekommen. Aber was hat die veränderte Kenntnis von dem großen Weltbild, die Jesu Jünger noch nicht hatten — nach der Auffassung ihrer Zeit hielten sie ja noch die Erde für den Mittel punkt der Welt — was hat, was sage ich, unsere veränderte Kenntnis von dem wunder baren großen Weltganzen mit unserem christ lichen Heilsglauben zu schäften? Weder die Jünger noch lebendige Christen aller Zetten haben gemeint, daß der Herr sich an irgend einen Ort im Weltenraume, der ihnen unzu gänglich sei, zurückgezogen habe; sie haben ja eben seine letzten Worte gehört, daß er bei ihnen sein wolle bis an der Welt Ende. Dar um: das bedeutet Himmelfahrt des Herrn für die Jünger, für uns, daß der Herr den Schran ken der Zeit und des Raumes entnommen und in den Stand ewiger Herr ichkeit zur Rechten des Vaters getreten ist, daß er sei, wo der Vater und wie der Vater ist. Alle veränderte Kenntnis vom Weltbild kann den allmächtigen Gott nicht wegschaffen, kann der Offenbarung seiner Herrlichkeit nicht den Raum nehmen; darum dürfen wir getrost und gilaubensvoll, so wie es allen, auch den einfältigen und un mündigen Kindern verständlich ist, tortfahren, mit dem 2. Artikel zu bekennen: Ich glaube, daß Jesus Christus, aufgefahren gen Himmel, er sei mein Herr! Und das gibt uns Recht und Glauben zum Himmelfahrtssest zu jubeln und zu singen: Auf Christi Himmelfahrt allein ich meine Nachfahrt gründe und allen Zweifel, Angst und Pein hiermit stets überwinde; denn weil das Haupt im Himmel ist, wird seine Glieder Jesus Christ zur rechten Zeit nach holen! E.-K. * — Witterungsaussickt für Donnerstag, den 1. Mai: Warm, Gewitter neigung. *— Fahrplan. Der ab 1. Mai gül tige Eisenbahn-Fahrplan, den wir auf der ersten Seite der heutigen Beilage zum Ab druck bringen, ist wieder nach verschiedenen Richtungen hin erweitert und ergänzt worden. Im übrigen ist aber die altgewohnte übersicht liche und praktische Einrichtung beibehalten, die unsern überall beliebten Fahrplan-so wert voll macht. *— Uuterrichtsabend der Un teroffiziere u nd A s P i r a n t e n. Wie uns das Kgl. Bezirkskominando mitteilt, fin det der nächste Unterrichtsabend der Unter offiziere und Untervffizier-A pikanten des Be urlaubtenstaudes Sonnabend, den 3. Mai I9I3, abends 8 Uhr im Schützenhanfe zu Glauchau statt. * Hohenstein-Ernstthal, 30. April. De? gestrigen Stadtverordnetenversammlung lag nur eine weniger wichtige Tagesordnung zur Be ratung vor. U. a. wurde beschlossen, das sogen. Fleischergäßchen, den Zugangsweg zmn neuen Friedhof der Trinitatisgemeinde, da durch in besseren Zustand zu versetzen, daß d«r dort offene Bach schon jetzt beschlerfft wird. Für die Handelsschule wurden die Kosten, die durch Bildung einer sich notwendig machenden neuen Klaffe entstehen, bewilligt. Zur Debatte kam es erst bei der Bewilligung der erhöhten Entschädigung d«r Turnwarle und Vorturner beim Pflichtturnen der Fortbildungsschüler, als von sozialdemokratischer Seite aus die „Amts- Müdigkeit" der beteiligten Kreise hingewiefcn und die Abschaffung des Turnens verlangt wurde. r . Ein Schulkinder-Schautur- n c n wird am 16. Juni, dem Tage des Re gierungsjubiläums unseres Kaisers, auf dem Turnplätze des Turnerbundes abgehalten wer den. Der Verein hat den Platz hiev'ür gern überlassen. * — Ziel H o h e n st e i n - E r n ft - t h a l. Der Naturheilverein zu Schönau und Umgebung hat beschlossen, seinen diesjährigen Himmelfahrtsausflug nach hier zu unterneh men. Mit dem Ausflug ist eine Besichtigung oer Schrebergärten und Anlagen des hiesigen Vereins verbunden. — Das Doppolquar'ceil Kändcer mit dem Sitze in Limbach unter nimmt seinen Himmelfpl rtsausflug nach hier zum Berggasthause. * — Der t h e a t r a l i s ch - a r t i ft ische Verein veranstaltet am Himmelfahr-tstig« im Saale des Altstädter Schützen-Hauses einen Varieteeabend, für den das Doppelquartett „Liederquell" zur Mitwirkung gewonnen wurde. Eine reichhaltige Darbietungsfolge dürfte den Freunden derartiger Veranstaltungen einige abwechslungsreiche Stunden bereiten. * — Goldene Hochzeit. Der in der Weinkellerstraße wohnend« Herr Schneider meister Karl Louis Stein und seine Ehefrau begehen am Sonnabend die seltene Feier der goldenen Hochzeit. m. Oberlungwitz, 30. April. „Die Rus sen werden nicht alle!", so mochte wohl man cher Oberlungwitzer Einwohner in der zweite» Aprilhälste des Jahres 1813 gedacht haben, die fast alltäglich neue schwere EinqUarüe- rungslasten brachte. Glaubte man einige Tage ohne Einquartierung verleben zu können, als die Husaren und Infanteristen am 28. April die Hofer Straße nach Hermsdorf zu verlie ßen, da rasselte am 29. April von Mittelbach her russische Artillerie ins Dors herein und hinterher die Äagön des Train. In Scheu nen und Ställen wurde sie untergebracht und mit Bewunderung betrachteten die Oberlung witzer die Geschütze. Zum Mouatsschluß zog«n alle ungebetenen Gäste nach Altenburg zu, da von und längere Zeit hatte der Ort dann Ruhe vor weiteren Einquartierungen. m. Oberlungwitz, 30. April. Eine Be- zirksversammlung des Bezirks Glauchau-Mee rane im „S.-R.-B." findet am Freitag abend im Gasthof „zum Hirsch" statt. h. Gersdorf, 30. April. Kommenden Sonntag abends 7 Uhr hält der hiesige Natur 'eilverein in der Bereinshalle eine Versamm lung ab, in der u. a. Herr Naturheilkundiger Nobis einen sehr interessanten Vortrag über „Luft und Sonne und ihre Wirkung auf den gesunden und kranken Organismus" halte» wird. In über 100 Lichtbildern wird Herr- Nobis nicht nur Luft- und Sonnenbäder von Gersdorf, Hohenstein-Ernstthaß Oölsttitz i. E,, Lugau usw., sondern auch den Bebauungsplan und das Grundstück des Bundeskrankenhanses in Mahlow vorführen. Da auch Gäste selr willkommen sind und freien Eintritt haben, wird die Einwohneüschaft besonders darauf au, merksam gemacht. l . Gersdorf, 30. April Zum Glück leichtere Verletzungen trug der Bergarbeiter F. von hier davon, der auf einem Lugaucr Schacht von einem zu Bruche gehenden Ge steinsstück getroffen wurde, so daß er einige Zeit bewußtlos war. X Langenberg, 30. April. Die organisierte Arbeiterschaft von Langenberg, Falken, Meinsdorf und Langenchursdorf veranstaltet gleichfalls eine Maifeier, die aus einem Vortrag eines Limbacher Herrn im hiesigen Gasthof und gemeinschaftlichem Ausflug zum Schlltzenhaus in Lanzenchursdorf besteht. * Erlbach, 30. April. Nachdem die Be händigung der diesjährigen Einkommensteuer- und Ergänzungssteuerzettel im allgemeinen bc endigt ist, werden diejenigen Beitragspflichti gen, welchen ihre Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hie sigen Ortssteuereinnahme zu melden. * Chemnitz, 30. April. Zum Nachfol ger des kürzlich so plötzlich verstorbenen Musik meisters Weihbusch wurde der bei den Husaren in Großenhain stehende Musikmeisteraspirant Gröbe gewählt. — Gestern Mittag ereignete sich in den kgl. Eisenbahnwerkstätten in H-I- bersdorf ein schwerer Unfall. Ein etwa zehn Meter hohes Eisengerüst, das für Repargtur- arbeiten errichtet worden war, stürzte in sich zusammen. Dabei fielen vier darausstehende Arbeiter in die Tiefe. Der Maurer Anke er litt schwere Verletzungen an Kopf und Schul tern, der Zuträger Vogt und der Strecken arbeiter Tittmann sowie ein Schmied wurden leichtverletzt. - Burkhardtsdorf, 30. April. Das Befinden des bei dem Autoomnibus-Unglück schwer ver unglückten Chauffeurs Kreyßig aus Geyer wel cher zusammen mit den gleichfalls Schwerverletzten, Ziegeleimeister Hermann Schmidtjohannes aus
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)