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WHck-CrOWAnzeiM Tageblatt Nr. 94 Freitag, den 25. April 1913 Fernsprecher Nr. 151 40. Jahrgang Geschäftsstelle Bahnstraße 3. Bild Unser zeigt den Kiäegsminister Martinovitch, Voppet stuck I ru25 Pfennig I für ciie gw/Fe I U/äzcke! , König Ritita will in Skutari bleiben. Angesichts des zu erwartenden Falles Festung wurde bereits vor enngen Tagen der die Tie Beratung der Wehrvorlagen von der Budgottommission des Reichs - erst nach den Pfingstferien begonnen wer die bereits am Sonnabend dieser Woche wird tags den, rung nichts an dem endgültigen Schicksal Sku- taris ändern wird, da ein unwiderruflicher Entschluß der Großmächte darüber vorliegt. Leichter wäre dieser Beschluß freilich durchzu- flihren gewesen, wenn es nicht zum Einzug der montenegrinischen Truppen in Skutari ge- tommen wäre. — In Wiener diplomatischen Kreisen rechnet man mit einem Verzicht des Königs Nikita auf Skutari nach seinem Siege und mit der Annahme einer Entschädigung für Skutari. monlenecM n'.schen der den letzten fürliamtyebrallch unä rufloilelle. Tagesgefchichte. Ter Kaiser in Gießen. Der Kaiser besichtigte am Mittwoch im Bei iein des Großherzogs von Hessen sein 116. Infanterie-Regiment in Gießen; der Empfang durch die Bevölkerung war sehr Herz ich. Aus der Heimkehr nach Homburg besuchte der Kai ser noch die alte Stadt Wetzlar und besichtigte den dortigen Dom. Heute beginnt der alljäha lichc Besuch des Monarchen in Metz. Die Kai serin und ihre Tochter sind nach Potsdam zurückgekehrt. Tie Hochzeit der deutschen Kaisertochter wird, so weit bisher bestimmt ist, in Pots dam stattfinden, von wo sich das junge Paar nach Jagdschloß Hubertusstock in der Mart begeben wird. Etwas später wird von dort der Einzug der Neuvermählten in Berlin erfolgen, die ihre weiteren Flitterwochen, wie aus Gmun den bestätigt wird, in Almsee, einem der idyl tischen Jagdschlösser des Herzogs von Cumber land, verleben werden. Von ausländischen Monarchen werden nur der König und die Königin von England der Feier beiwohnen. Sturmangriff auf die Festung leitete, wobei er von dem serbischen General Bojovitch (Me daillonbild) mit serbischen Truppen unterstützt wurde. in Semy Venbneitung eimiy cia in üler k/ell lkne Oualikäkisl zfeks gleickbieibenU uncl !.0eäe^ vnakliscken ttausfnau isd Zimbcbl 5eife l.iebling§manke geuwntten. Vie meisten 6e§obäffe füdnen ttie beiäen neben gezeigten Packungen Nach Cetinjer Meldungen siel Skutari durch Sturm, nicht durch Kapitulation in die Hände der Montenegriner, die auch noch bei ihren letzten Angriffen auf die Festung von serbi schen Soldaten, die montenegrinische Uniform angelegt hatten, unterstützt wurden. 36 Stun den lang wurde um den Besitz Skutaris im Generalsturm gerungen, nachdem Festung und Stadt 48 Stunden lang konzentrisch beschossen Ernennung des zweiten Friedensdelegierten Grafen Woiniwitsch zum Zivilgouverneur und des Generals Wukotitsch zum Militärgouver neur von Skutari in Aussicht genommen. Fer ner wurde vereinbart, daß sofort nach dem Ein zug der montenegrinischen Truppen in Skutari sich König Nikolaus selbst dorthin begeben und eine amtliche Erklärung erlassen werde. Da gegen wird an Berliner amtlicher Stelle er klärt, die Einnahme der Festung könne an dem Entschlusse der Mächte nicht das geringste än dcrn, Skutari dein künftigen Fürstentum Alba nien zuzaweisen. Auch in den maßgebenden polituchen Krei sen Oesterreichs wird erklärt, daß die Erobe Skutaris All uud seine Algen. König Nikita hat seinen Willen durchgesetzt rind ist mit seinen siegreichen Truppen in Sku tari eingezogen, das nach fünfmonatiger Be lagerung sich zur Kapitulation gezwungen sah. Er hat seinen Willen durchgesetzt gegen das Machtgebot ganz Europas, das Skutari dem zu errichtenden selbständigen Fürstentum Alba nien zugesprochen hat. Erst vor wenigen Ta gen hatte auch der russische Minister des Aus- wärtigen in seiner öffentlichen Erklärung dar auf hingewiefen, daß Rußland in der Sku larifrage mit den übrigen Mächten einig und nicht gewillt sei, um dieses montenegrinischen Wunsches willen in einem Kriege russisches Blut zu vergießen. Die Tatsache, daß Monte negro gleichwohl von der Belagerung Skutaris nicht abließ und nicht eher ruhte, als bis es sich in den Besitz der Festung gesetzt hatte, läßt darauf schließen, daß es sich trotz Ssasso- now russischer Unterstützung bewußt ist. Trifft diese Voraussetzung zu, dann kann Skutari leicht genug noch der Ausgangspunkt schwie rigster internationaler Verwicklungen werden. Haben die Mächte Montenegro nicht an dem Verlangen, Skutari zu gewinnen, zu verhin dern vermocht, so lange die montenegrinischen Truppen vor den Forts der Festung standen, so wird es ihnen jetzt, nachdem die siegreichen Eroberer ihren Einzug in die zäheste aller bis herigen türkischen Festungen gehalten haben, erst recht nicht gelingen, den König Nikita mit friedlichen Mitteln zu einem Verzicht zu be wegen. Ob sich aber für ein militärisches Ein greifen die notwendige Einigkeit aller euro päischen Großmächte finden wird, ist doch mehr als fraglich. Oesterreich-Ungarn und mit ihm die beiden anderen Dreibundmächte haben sich aufs entschiedenste dafür eingesetzt, daß Skutari unter keinen Umständen Montenegro zufallen dürfe; die Mächte der Tripleententc haben diesen Standpunkt theoretisch gebilligt. Ob und wie sich das Versäumte wieder gut machen lassen wird, das ist eine Frage, die noch völlig in der Luft schwebt. Die Frie denszuversicht ist über Nacht der ernsten Sorge vor europäischen Komplikationen gewichen. worden waren. An dein Bombardement be teiligte sich auch schwere serbische Artillerie. Die Geschütze wurden von seroßchen Mann schäften in montenegrinischer Uni orm bedient. Das Bombardement soll den größten Teil der hauptsächlich von Albaniern bewohnten Stad, in der zahlreiche Brände ausbrachen, zerstört haben. Die türkische Besatzung leistete heroi schen Widerstand. Die Montenegriner stürmten init dem Bajonett vor. Obwohl ganze Reihen durch das Feuer der türkischen Batterien nie dergeworfen wurden, drangen sie vorwärts. Den Sturm auf den befestigten Berg Tara bösch eröffneten Bombenwerfer, also auser lesene Leute, di; mit der Hand unmittelbar vor dem mörderischen Feuer des Feindes in dessen Reilen ihre Bomben schleuderten. Die Ver luste der Montenegriner waren denn auch se! r groß. Die türkischen Gegenangriffe, die an fangs erfolgreich waren, wurden immer schwä cher, bis schließlich unter entfalteten Fahnen und stürmischem Siegesjube ocr Einzug der Montenegriner in Skutari crfolgie. In diplomatischen Kreisen hegt man die Hoffnung, daß die Mächte dafür sorgen wer den, daß der von ihnen einmütig gefaßte Be- ichluß, Skutari solle albanisch werden, auch nach dem Falle Skutrris durchgeführt wird. In den diplomatischen Kreisen Roms rief Skutaris Eroberung Verblüffung hervor. Man hatte es für unmöglich gehalten, daß König Nikita um der Festung willen das Aeutzerste wagen würde. Der italienische Gesandte in Cotinje hatte noch ganz neuerdings nach Roni berichtet, daß dis Skutarifrage einen friedlichen Ausgang nehmen würde. Das Gerücht, König Nikita werde Skutari nach dessen Eroberung für Albanien freigebsn, ist unglaubhaft und mildert daher auch nicht den ernsten Eindruck, den die neue Sachlage hervorruft. Freida«! Hohenstein-Ernstthal Rohes Rindfleisch, Pfd. 45 Pfg. Das törichte Gerede, daß mit der Hockest eine Art von Fürftenkongretz verbunden sein sollte, hat den Charakter der Vermählung als eines Familienfestes auf das bestimmteste betonen lassen. Der Gegenbesuch des deutschen Kaiser Paares auf den des Herzogs und der Heczo gin von Cumberland in Homburg im Taunus wird möglicherweise im August im Gmunde ner Schlosse erfolgen, wenn im nahen Ischl Kaiser Franz Joseph von Oesterreich seinen 84. Geburtstag begeht. Anton v. Werner und das Auswärtige Amt. Die in später Nachtstunde von der „Nordd. hllg. Ztg." herausgegebene Notiz, Professor hnton von Werner wäre auf der Kunstaus- lellung aus Anlaß des 25jährigen Regierung-» ubiläums unseres Kaisers mit 22 seiner Bil ier als Historienmaler des deutsch-französischen rieges würdig vertreten gewesen, wenn er die '«'der nicht selbst zurückgezogen hätte, hat we- - n g l eiriedigt. Man gibt zwar allgemein zu, daß das Auswärtige Amt nicht unmittelbar lMUCklß ! lJ'Eh- i »voran es liege, daß die betreffenden Behör säen jetzt erst auf die angebliche Startsgefähr- iächkeil dieser Bilder gekommen seien. Die Münch. N. N." bezeichnen den Vorgang als eine Schmach und Sck>ande rind fragen: Weiß der Reichskanzler und preußische Minifterprä Üdent, Herr von Bethmann Hollweg, um diese empörenden Vorkommnisse, die eine Schmach und Schmde für unser Volk sind und jedem normal empfindenden Deutschen die Jubi läums- und Erinnerungstage zu einer wahren Oual machen müssen? beninnen sollten. Bis dahin will man im P enum den Gtat auch in dritter Lesung fer tig bringen. Die Kommission, die den Etat beendigt bat, sollte eigentlich am morgigen Treitag mit der Beratung der Wehrvorlagen beginnen, man hält das jedoch für unzweck- n big und will daher erst nach der Pfingst pause im zweiten Maidrittel mit der Beratung beginnen und sie ohne Unterbrechung in einem Zuge durchführen. Die Budgetkommisfion des Reichstags erledigte den Etat des Schatzamts, wobei die r e orderte Stelle eines Direktors abgelehni w nde, obwohl der Schatzsekretär erklärte, daß das Amt diele Ablehnung als ein Mißtrauens votum auffassm müßte. Beim Etat des All gemeinen Pcnsions'onds wurde einstimmig eine Resolution auf Herabsetzung der Altersgrenze von 70 auf 65 Jahre für den Bezug der In validenrente angenommen. N - uü den Entschluß des Künstlers eingewirkt :abe, hält aber in Uebereinstimmung mit des- ien eigenen Aeußerungen dafür, daß amtliche 'Stellen aus Rücksicht auf eine etwaige Emp p.ndnchleit Frankreichs der Ausstellung der den -Krieg betreffenden Gemälde widerraten hätten, j - Die „Voss. Ztg." erklärt, man habe die jBilder .Kapitulationsverhandlungen vor Se- jdan", „Bismarcks und Napoleons Zusammen rrelfen" und das harmlose „Kriegsgefangen" Vellen Mk I 25 ki- der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts- A ' d-ogen (außer es e geld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstaltcn und die Landbriefträger entgegen. rö.kvvMn- Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt«. — Anzeigengebühr für die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30Pfg. Dit - b' nzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, «Ian « ab m " usunhmc von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich W WWSXSWWWWGTTTTTTTTGGGSDTGTTGDSTGGGTGGG die Redaktion nicht verbindlich. GGDGGGGTGTTTGGDDVDGDDGGDGDGDGTGGDDDGDDDtr. Neitag, den 25. April M3, nachmittags 3 W sollen m Wüstenbrand: 1 Motorrad, 2 Fahrräder, 11 Lenkstanaen, 7 Radfelgen, 1 Borderrad und 1 Waschmaschine versteigert werden. Bieterversammlung: Pohlers Restaurant, Wüstenbrand. Limbach, den 23. April 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts .^als bedenklich beanstandet und damit den Künst- ^er auf jeden Verzicht der Beteiligung an der sAusstellung gezwungen. Das Blatt ragt, für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc.