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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191304110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130411
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-11
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.04.1913
- Autor
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Hai selbst zugegeben, das; er von dem Balkan - krieg« überrascht wurde. Er sagte, auch Abge ordnete seien überrascht worden. Gewiß, aber wir haben auch nicht den kostspieligen Nach richtenapparat wie die Behörden zur Verfügung. Daß der Ausbau der Dienstpflicht bei uns überhaupt noch möglich ist, ist ein Glück für uns. Fraglich erscheint es, ob wir alle Offi zier- und Unteroffizierstellen werden besetzen können. Die Besserstellung der Unteroffiziere sollte auf die Marine ausgedehnt werden. Ein unerschöpfliches Reservoir von Tauglichen haben ivir auch nicht. Im Jahre 1911 wurden nur 10 000 Taugliche nicht eingestellt; dazu kamen allerdings 15 000 künftig oder bedingt Taug^ liche. Solche bedingt Taugliche sind im Ernst- falle das Futter für die Lazarette. Bedenklich ist, daß so viel Arbeitskräfte dem Lande ent zogen werden. Der Zustrom ausländischer Ar beiter wird weiter wachsen. Der wirtschaftliche Körper Deutschlands wird die Entziehung so vieler Kräfte schwer empfinden. Möge die er- höhte Friedenssichevheit die großen Opfer loh nen! (Beifall.) Generalleutnant Wandel: Die erforder lichen neuen Rekruten können ausgehloben wer den, ohne daß in den Anforderungen herab gegangen wird. Die Frage ist genau geprüft worden und die Sicherheit gegeben. Nur in der Körpergröße werden wir vielleicht herunter gehen müssen. Da wir jährlich 338 000 Mann einstellen könnten, hätten wir mit einem Plus von 73 300 Mann zu rechnen. Die Franzosen stellen etwa 82 Prozent der Wehrpflichtigen ein; wlir worden alles in allem auf 58 bis 59 Prozent kommen. (Hört, hört!) Eine Aenderung in der Behandlung der Reklama tionen ist nicht beabsichtigt; die'e werden viel mehr mit allem Wohlwollen wie bisher be- l andelt werden. (Beifall.) Abg. Hägy (Elsässer): Wir wünschenden Frieden. Die elsaß-lothringische Frage darf nie den Anlaß zu einem Weltkriege geben. Man dient dem Frieden am besten, wenn man diose Vorlage ablehnt. Abg. Werner (Rfp.): Der Vorredner lehnt die Vorlage aus Friedensgründen ab. Dient etwa das Auftreten des Herten Wettorlee dem Frieden? Als Redner über die inter nationale Frage spricht und dabei den König von Montenegro einen Souverän der Hammel diebe nennt, wird er vom Präsidenten zur Ordnung gerufen. Abg. Frank (Soz.): Der Reichskanzler hat sich in seiner Rede nach allen Seiten hin verbeugt, wie ein Türke beim Gebet. Wenn ein Bauernbursche sein Messer zieht und es zu schleifen beginnt, und trotzdem seine Frie densliebe versichert, glaubt man ihm nicht. Jede ernste Begründung fehlt der Vorlage. Sie wäre so nicht geworden, wenn nicht das Jubiläum des Kaisers bevorstände. Jedes Drama der We-geschichte wiederholt sich als Farce; das gilt auch von 1813. Als Napoleon müßten wir sreilieb Nikita von Montenegro nehmen. Oestcrro ch vermehrt wegen der süd- ftawischen Ge'ahr sein Heer um zwei Armee korps. lind uns bietet man dieft Vorlage. Nu'land ist durch China gebunden. Außer dem arbeiten 300 000 russische Reservisten in Preußen, die im Ernstfälle sicher nicht über die Grenze gelassen werden würden. Von den 117 000 neuen Rekruten sind 50 000 Sozial demokraten, wenn sie in die Kaserne hinein gehen, und 80 000, wenn sie herauskommen. Bei der Aufnahme der Vorlagen bot die ein zige Uebekraschung die etwas stark betonte Begeisterung des Zentrums, das sich auch hie-r als die beste Schutztruppe des Militarismus erweist. Bei einer Auflösung des Reichstags auch wegen der Militärvorlage würde die So zialdemokratie keine Mandate einbüßen. Wir fordern freiheitlichen Ausbau der Heeresver fassung. Die moralisch-politische Rüstung ist ebenso wichtig wie die militärisch-finanzielle. Redner fordert daher Reform des preu' ischen Wahlrechts, gleiche Rechte für die Polen un gesetzliche Festlegung des Rechtes der Reserve offiziere. Abg. Häusler (Zentr.): Gegenüber der vorjährigen Heeresvorlage hat sich der Kriegs ministor in einen unglaublichen Widerspruch gesetzt. Die Quinquinnate und Septennate werden ganz zwecklos, da sie jährlich durch neue Mehrforderungen unterbrochen würden. Das beste Mittel zur Verstärkung des Heeres ist die weitere Verkürzung der Dienstzeit. Ge sunde Finanzen sind für den Kriegsfall die Eauch'achc. Daher darf man die Steuerschraube nicht aus das Niveau eines erotischen Maates anziehen. Wir könnten an Rationen für die höheren Offiziere Millionen ersparen. Der Luxus muß beschränkt werden. Die bunte Uni- sorm ist vielfach Spielerei. (Der Reichskanzler erscheint.) Was sagt der Kanzler dazu, daß ein Offizier, der aus religiösen Gründen ein Duell ablehnt, das Heer verlassen muß? Un ser Artilleriematerial genügt den modernen An sprüchen nicht. Ich stehe der Vorlage mit den größten Bedenken gegenüber. (Leblalter Bei fall links, Zischen rechts.) Kriegsmintister von Heeringen: Die Ucbertreibuugen des Vorredners (Unruhe, Glocke des Präsidenten) treffen die Sachen überhaupt nicht. Der deUf'che Soldat kostet allerdings mehr als der französische, weil er 108 Mk. Löhnung bekommt, der französische mir 14; auch die Verpflegung ist bei uns entsprechend besser. Der deutsche Soldat kostet im ganzen 140, der französische 362 Mk. im Jahr. Eine größere Zahl höherer Offiziere muß stets für den Kriegsfall vorhanden sein. Die wissen schaftliche MldiMg der Offiziere, darin hat der Vorredner recht, muß noch gefördert werden. Gegen die Behmtptung, unere Artillerie ge nüge nicht, muß ich entschieden Priest er heben, schon wegen des Eindrucks im Aus land. Für die Schlagfertigkeit kommt es vor allein auf die Disziplin cur, die sich nur bei längerer Dienstdauer mitteilen läßt. Das Pa rademäßige wird im deutschen Heere schon weggelassen.. Auf die Ausbildung der Ersatz reserve läßt sich die Armee nicht «in. Die in 20 Wochen ausgebi deten Ersatzreservisten' könnte man doch picht in die mobilen Truppen ein reihen. Die deutsche Arme« wird nur dann ihre Aufgabe erfüll««', wenn sie im Frieden für den Krieg richtig vorgebildet wird. Bayerisch. Militärbevollm. Generalmajor Wenninger: Abg. Häusler war früher General und hat als ein Sachverständiger ge golten, ist aber schwerlich mit zwei Stunden täglicher Dienstzeit ausgekommen. Seit vielen Jahren gehört er der Armee nicht mehr an, so das; seine Sachkenntnis etwas eingeschränkt worden ist. Darauf gel t die Wehrvorlage an die Bud- getkommission. Es folgm die Deckungsvorlagen. SchatzsÄretär Kühn wies auf die Schwere der zu lösenden Aufgabe hin. Eine Anleihe aufzunehmen, sei nicht möglich gewesen, -2 wir aus dem Sumps der Schuldenwivtschaft heraus müßten. Die vorgeschagene Deckung sei die beste, über Einzelheiten ließe sich reden. Er seh« den Verhandlungen mit Vertrauen entgegen. Donnerstag 1 Uhc: Weiterberatung. OertlicheS und Sächsische-, * — Witter ungsaussicht für Freitag, den 11. April: Neigung zu Nieder schlägen, kühler. * — Ein Lehrverhältnis kann — wie wir verschiedenen Anfragen gegenüber bemerken — wenn eine längere Frist nichL ver einbart ist, während der ersten vier Wochen n,uh Beginn der LelMzeit durch einseitigen Rücktritt ausgelöst werden. Ein« Vereinbarung, wonach diese Probezeit mehr als drei Monate betragen soll, ist jedoch ebenso unzulässig, wie eine Abkürzung der vierwöchigen Probezeit aus dem Wege der Vereinbarung. * — Sprech st unden des Han de l s s a ch v o r st ä n d i g e n aus Syd - n e y. Der Handelssachverständig« beim Kaiser lich Deutschen Generalkonsulat in Sydney, Herr de HaaS, wird in der Zeit vom 2. Mai bis zum 1. Juli dieses Jahres eine Reihe von Handelskammern besuchen, um durch deren Vermittlung mit de«' am Handel mit Austral asie i interessierten Firmen persönlich Fühlung zu nehmen. Herr de Haas wird Mittwoch, den 7. Mai dieses Jahres, in Chemnitz an wesend sein und im Amtsgebäude der Han delskammer, Karolastraße 4, in der Zeit von 9—1 Uhr Firmen, die Interesse am Verkehr mit Australasien haben, zwecks Erteilung von Auskünften und Austausch von Anregungen zur Verfügung stehen. An alle in Betracht kommenden Firmen des Bezirks ergeht hier durch die Aufforderung, von der gebotenen Gelegenheit in weitestem Maße Gebrauch zu machen. Es ist erwünscht, der Kanglei der Handelskammer eine kurze Mitteilung darüber zugehen zu lassen, wer beabsichtigt, Herrn de Haas zu sprechen, damit für die Besucher, um unliebsames langes Warten nach Möglichkeit zu vermeiden, eine genaue Zeit festgesetzt wer den kann. * — Warnung. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß die sowohl vom Deutschen als auch vom Sächs. Radfahrerbunde aufgestellten Wegweiser und Warnungstafeln an Straßenkreuzungen und gefährlichen Stellen von Unberufenen unleserlich gemacht, beschädigt oder beseitigt worden sind. Es wird darauf aufmerk sam gemacht, daß diese Tafeln als Gegenstände, welche dem öffentlichen Nutzen dienen, unter dem Schutze des § 304 des Strafgesetzbuchs stehen und daß gegebenenfalls eine Bestrafung bis zu 3 Jahren Gefängnis oder mit Geld bis zu 1500 Mark erfolgen wird. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Zeichen für die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs ist es Pflicht eines Jeden, alle diejenigen, welche sich Uebertrctungen der vorgedachten Art zuschulden kommen lassen, unnachsichtlich bei der nächsten Polizeibehörde zur Anzeige zu bringen. * — Der Sächsische V o l k s h e i l- stätte nverein fürLun genkranke, der bisher sein Hauptarbeitsfeld in der Unter stützung der unbemittelsten Bevölkerung gesucht hat, beabsichtigt künftig die Fürsorge für den Mittelstand sich in erhöhtem Umsange zur Auf gabe zu machen. Wie schon jetzt seine Kinder abteilung in der Heilstätte Carolagrün und die Kinderkolome für schwindsuchtsbedrohte Kinder am Adelsberg auch für Kinder aus dem Mittelstände mit bestimmt sind, so möchte er auch von jetzt ab chr erwachsene Angehörige des Mittelstandes beiderlei Geschlechts, insbe sondere solche, denen die AngestsMenverficherung nicht zugute kommt, nach Möglichkeit sorgen. Als erstes Ziel sieht der Verein die billige Unterbringung in Heilstätten an. Eigene Heil stätten für den Mittelstand zu gründen, ge statten ihn« seine VermögenSverhältnisse, we nigstens zur Zeit, nicht. So muß er sich vor läufig darauf beschränken, den Aufenthalt in einer Privatanftalt zu ermäßigten Sätzen zu ermöglichen. Durch Zahlung eines jährliche,« größeren Betrags und infolge des dankens werten Entgegenkommens der Heilanstalt Bad Reiboldsgrün ist es dem Verein gelungen, diese zu verpflichten, ihm jährlich 5000 Ver- pflegtage zu dem ermäßigten Tagesverpflegsatze von 5 Mk. (anstelle des üblichen von 7 Mk. 50 Pfg.) zur Verfügung zu stellen. Für den Prois von 5 Mt. wird den Kranken alles ge leistet mit Ausnahme der Medikamente, de-r Getränke und der Kosten der Anfahrt. Um Gewährung der ermäßigten Sätze ist bei der FroistellenLommission des Vereins (Amtshaupt- mannschast Auerbach i. V.) unter Beifügung eines ärztlichen Zeugnisses nachzusuchen. Je- der Kranke hat sich zu einem mindestens drei monatigen Kuraufenthalte zu verpflichten. Wenn es dem Verein«, wie er bestimmlt hofft, mit der Zeit gelingt, durch Zuwendungen sei ner Freunde und Gönner »veitere Mittel für die Mittelstandsfürsorge flüssig zu machen, so sollen diese in erster Linie dazu veotvendet wer den, den zu ermäßigten Sätzen in Reibolds grün Aufgenommenen weitere Unterstützungen zu gewähren, damit der aus eigenen Mitteln zu zahlende Verpflegfatz noch wesentlich herab- gemindert werden kann. * — Geldlotterie zum Bosten des Albertvereins. Die Ziehung fin det am 6., 7. und 8. Mai d. I. mit bohövd- licher Aufsicht in Dresden statt. Lose zum Preise von je 1 Mk. sind noch zu haben in allen Losvevkaufsstellen, sowie bei der Haupt vertriebsstelle: Jnvakidendank, Dresden, See straße 5. § Bor den Richtern. Mehrere Straftaten hatte sich der schon oft, auch mit Zuchthaus vorbestrafte Fleischergeselle Oskar Walter Opelt aus Meuselwitz zuschulden kom men lassen. Zunächst hatte er am 28. Februar 1910 bei seiner Aufnahme ins Hobenstein- Ernstthaler Gerichtsgefängnis falsche Persona lien angegeben, sodaß über seine Person falsche Eintragungen ins Gefangenenjournal gemacht wurden. Weihnachten 1912, als er bei einem Pferdehändler in Arbeit war, verschwand er mit dem Anzug und den Schnürstiefeln eines Arbeits- und Logiskollegen im Werte von etwa 65 Mark. Anfang Januar 1913 war er in Halle. Ein früherer Arbeitskollege hatte ihn aus Mitleid eine Nacht beherbergt, der Angeklagte lohnte ihm dies dadurch, daß or am andern Tage die Invalide,ikarte und den Mklitärpaß seines Wirtes mitg«hen hieß. Der Angeklagte erhielt vom Landgericht Zwickau wegen Rückfall-iebstahls, Unterschlagung und Herbeiführung falscher Beurkundung 6 Monate Geiängnis, worauf ein Monat der Unter suchungshaft angerechnet wurde. * Hohenstein-Ernstthal, 10 April. Im Altstädter Schützenlaus nahmen heute vormit tag die Kontrollversammlungen ihren Anfang. Die Versammlungen, denen Herr Oberstleut nant Wirth beiwohnte, wurden von Herrn Hauptmann Friedreich abgehalten. Im An schluß an die eigentliche Kontrollversamm- lung, in der jeder Verheiratete eine Bescheini gung zur Unterstützung für Familienangehörige im Kriegsfall« erhiekt, überreichte Herr Haupt man Friedreich unter entsprechender Ansprache den Landwrhrleuten Paul Ernst Tetzner hier, Max Paul Otto in Gersdov' und David Her mann Schulze in Oberlungwitz die Landwehr- Dienstauszeichnung 2. Klasse. In einer mar kigen Ansprache wies sodann Herr Oberstleut nant Wirth auf die Pflichten des deutschen Soldaten hin, der, ganz abgesehen von der Parteivichtung, vor allen Dingen das natio nale Fühlen und Denken hochhalten und sei nen Körper gesund erhalten müsse zum Besten seiner Familie und des Vaterlandes. * — Fatsche S e l b st m o r d n a ch - r i ch t. In auswärtigen Blättern wird von einem gewissenlosen hiesigen Berichterstatter folgende Nachricht verbreitet: „Im fürstlichen Walde wurde der in den fünfziger Jahren stehende verheiratete Zimmermann Weinhold erhängt aufgefunden." — An dieser Meldung ist kein wahres Wort und werden wir ge beten^ darauf hinzuweisen, daß es dem fälsch lich als Selbstmörder bezeichneten Herrn, der, nebenbei bemerkt, sich guter Gesundheit und Lebenslust erfreut, noch ganz gut gelt. m. Oberlungwitz, 10. April. Dos 25- jährige Bestehen der hiesigen Teschin-Schützen- (Schieße) Gesellschaft I wird in den Tagen des 2., 3., 4. und 10. August d. I. festlich be gangen werden. Am Sonnabend, den 2. August, leitet ein Zapfenstreich durch den Ort und nach olgender Kommers im „Pestrestau rant" die Feier ein, während am Sonntag nachmittag um 2 Uhr beim König gesammelt wird. Unter Varairtritt von Musik werden die Gründer des Vereins in Rabes Restaurant ab geholt und zum Festlokal „Eichlers Forsthaus" geleitet. -Hier nimmt zunächst das Preisschie hen und später drs Schießen auf die Jubi läumsscheibe, Konzert und geselliges Beisam mensein mit den Frauen seinen Anfang. Für Montag ist das Frühstück, Preis chies en, Kon zert rc. vorgesehen, während am darauffolgen den Sonntag in Naumanns Restarunnt „Er holung" gesammelt wird. Nach dem Abholen des Königs findet Schießen nach der Königs scheibe und später Ball im Saale des Gast hauses „Zur Post" statt. b. Gersdorf, 10. April. Der Bergarbeiter- verband veranstaltete gestern abenid im „Blauen Stern" eine«« wissenschaftlichen Lichibildervor- trag. Zu etwa 200 Lichtbildern über die deutsch« und französische Geschichte gab Herr Berthold Gottschalk aus Dortmund entspre chende Erklärungen. — Auf der Tagesovdrmng der mn morgigen Freitag abends >^9 Uhr im Postgasthaus stattfindenden Generalver sammlung der Ortskrankenkasse steht u. a. die Jahvesrechnung für 1912. h. Gersdorf, 10. April. In der an der Ortsgrenze hinter der Kesselschmiede auf Lu- gauer Gebiet gelegenen Fischermühle, dein Pertrauensschacht gehörig, ist heut« früh gegen ^3 Uhr Feuer aungebrochen. Die sofort alarmierten Wehren von Lugau und Um gegend goiHen das Feuer, das im Wohnhaus ausgekommen P, erfolgreich an, sodaß es auf seinen Herd bechränkt blieb. Das Wohnhaus selbst ist zum Teil niedevgebrannt, während' die übvigen Gebäude unbeschädigt blieben. Die Mühle, eine Schrotmühle, wie die Mehr, zahl aller Mühlen der hiesigen Gegend, ist seit Jahren an Herrn Th. Dammsch verpachtet, der durch das Feuer erheblichen Schaden «r- leidet. Die EnttstehungSursache des Feuers steht noch nicht fest. Die erste Wehr, die auf dem Brandplatze erschien, war die NeuölSnitzer und erhielt die Prämie. Als zweit« war Neu- kirchberg erschien««. Als vierte Wehr trat auch die von Gersdorf noch in Tätigkeit. h. Gersdorf, 10. April. D«r Gejangver ein „Arion" hä t am kommenden Mittwoch ini Gasthos „Blauer Stern" ein Konzert ab. — Im gleichen Lokal wird Sonntag die Nach feier des Misfionsfestes des Verbandes für christliche Liebeswerke von Hohenstein-Ernst thal und Umgebung abgehalten, wobei Herr Mssionar Kannegießer aus Indien berichten wird. Im FeftgotteSdienft, der um ^3 Uhr beginnt, predigt Herr Pfarrer Hildebrand aus Lastau bei Colditz, ein Bruder des Herrn Pastor Hildebrand von hier. I . Laugenberg, 10. April. Der hiesige Sport klub hatte ain Sonntag mit der Turnermann schaft Wiistenbrand ein interessantes Wettspiel auszufechten, wobei sich beide Mannschaften im Spiele sehr wacker hielten. Die hiesigen Spieler konnten in kurzer Zeit ein Tor setzen und verlief die erste Halbzeit mit 1 : 0. In der zweiten Halbzeit konnte Langenberg noch zwei Tore setzen; das Ende des Spieles war 3 : 0 zu gunsten der hiesigen Spieler. * Langenchurs-orf, 10. April. Nachdem die diesjährigen Einkommen- und Ergänzungssteuer zettel den hiesigen Beitragspflichtigen behändigt worden sind, werden alle Steuerpflichtigen, die einen solchen nicht erhalten haben, hiermit auf gefordert, sich bei dem Gemeindeoorstand zu melden. * Neudörfel bei Ortmannsdorf, 9. April. Auf vorherige Einladung hatte sich dieser Tage eine große Anzahl Einwohner in Thieles Gasthof ver sammelt, wo ein auswärtiger Herr nebst einer zuständigen Gerichtsperson den Ankauf von Kohlenunterirdischem vornahm. Es werden für den Acker 600 Mark gezahlt, sodaß mitunter recht nette Sümmchen in manche Taschen wandern. * Röhrsdorf, 9 April. Gestern vormittag ist durch Herabfallen von durch Regen gelockerten Schutt- und Steinmassen der Steinbruchsarbeiter Pans Oswald Schubert voir hier im hiesigeu Steinbrüche tödlich verunglückt. Schubert, der von seiner Ehefrau geschieden war, hinterläßt zwei Kinder im Alter von 1 und 5 Jahren. * Chemnitz, 10. 'April. Aus einem Hause der Westvorstadt, und zwar aus einem im zweiten Obergeschoß gelegenes« Fenster sprang gestern nachmittag in der 3. Stunde ein 21 Jahre altes Dienstmädchen in der« Hof hinab, schlug zunächst aus «inen an der Hoftür angebauten hölzernen Vorbau auf und siel sodann auf den gepflasterten Hofraum. Nicht unerheblich verletzt, wurde das Mäd chen von einem herbeigerufene«« Arzt in das Krankenhaus eingewiesen. Was das Mäd chen zu diaem Schritt veranlaßt hat, ist un- bekanüt. * Tharandt, 9. April. Der unbekannte Selbstmörder, der auf dem Eisenbahnkörper im Tharandter Forstrevier aufgefunden wurde, ist als der Kaufmaun Reinhardt Martin Tröger aus Burkersdorf bei Frauensteil« ermittelt worden, der in Dresden wohnhaft gewesen ist. * Dresden, 10. April. Eine Sitzung im Ge samtministerium fand gestern unter dem Vorsitz Sr. Majestät des Königs und in Gegenwart Sr. König!. Hoheit des Prinze«« Johann Georg statt. — Ein hiesiger Arbeiter wurde zu drei Tagen Gefängnis verurteilt, weil er bei der Trauuug seiner Schwägerin, während der Segen erteilt wurde, sich gemütlich eine Zigarre anzün dete. Nur der Umstand, daß er angab, betrunken gewesen zu sein und aufrichtig die Ungehörigkeit zu bereuen, rettete ihn vor höherer Strafe. * Leipzig, 9. April. Irr einem Fabrikgrund stück der Ludwigstraße brach Dienstag mittag ein großes Schadenfeuer aus. Die Feuerwehr bewältigte es innerhalb einer Stunde. Da das im obersten Geschoß wohnende Hausmannsehe paar die Treppen zu seiner Rettung nicht mehr benutzen konnte, so kletterten der Mann und die Frau aufs Dach, von wo aus sie mittels der mechanische«« Leiter unversehrt herabgeholt wurden. Menschenleben waren sonst nicht gefährdet, da sich das Arbeiterpersonal rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte. * Döbeln, 9. April. Am Sonntag fand hier, «vie schon gemeldet, die 3. Bundesversammlung sächsischer Schmiedevereinigungen statt. Es nah men über 300 Schmiede aus allen Gauen Sachsens teil. Nach Begrüßung erstattete der Vorsitzende Pfennig-Radeberg den Geschäftsbe richt. Eine längere Aussprache knüpfte sich an den Antrag Döbeln, auch die Schlosser in den Bund aufzunehmen und dementsprechend den Namen zu ändern in „Bund sächsischer Schmiede- und Schlosser-Vereinigungen." Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Dec Bundesvorstand wurde durch Schmiedemcister Müller-Leipzig-Schöncfeld und Schlosscrineister Kraeft-Döbeln auf acht Mitglieder vermehrt. * Wilkau, 9. April. Wegen der Krists in der Kammgarnspinnerei läßt die hiesige Kammgarn spinnerei jetzt nur an fünf Tagen der Woche ar beiten. Den Lohnausfall entschädigt die Firma freiwillig durch Gewährung deS halben Tage lohnes. Die Kammgarnspinnerei Schedewitz hat wegen der Krisis eine Anzahl Hilfsarbeiter entlasten. * Plauen i. 9. April. Der Sächsische Landesverbandstag der Barbiere, Friseure und Perückenmacher wird am 18. und 19. Mai hier abgehalten werden. — Wegen vorsätzlicher Brand stiftung wurde der 55 Jahre alte Fabrikarbeiter
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