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Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, « 0^^ o" Die Aufnaguie non Zluzeigcn an vorgeschriebencn Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich TDTTTGDGGG GTGGGSGGTGVDGGC'TGGGGGDGGTGGGGG die Redaktioil nicht verbindlich. GGGGGGGDGGG D G GGGGGGDGTGTTGGGGGGGDD D.G D D D S, Dienstag, den 22. Apul 1;K3 Geschäftsstelle Bahnstraße 3. 40. Jahrgang S-S-SSS--SS Nr. 91. Fernsprecher Nr. Ibl. Sie Rma KWp. LeblMe Erörterungen hat die im Reichs- tage besprochene Behauptung des sozialdemo kratischen Abg. Liebknecht gefunden, die Firma Krupp unterhielte in Berlin einen Agenten, der den Antrag hätte, Kanzleibeamte des Hee res und der Marine zu bestechen, um geheime Schriftstücke zu erhalten. Die Firma wolle so in den Besitz militärischer Geheimnisse kom men. Abg. Liebknecht, dem ein Freund der Beteiligten diese Dinge angab, hatte dem preu ßischen Kriegsminister von Heerinaen davon schon im November Mitteilung gemacht. Der Minister hatte daraufhin sofort eine energische Untersuchung gegen sechs in Betracht kommende Personen veranlaßt, jedoch den Abgeordneten Liebknecht gebeten, die Angelegenheit noch nicht im Plenum zur Sprache zu bringen, da die Sache noch schwebe, das Hauptvscfahjren noch nicht eröffnet und auch noch nicht festgestellt sei, ob das Direktorium der Krupp'chen Werke nm die Bestechungsangelegenheit gewußt habe. Als Tatsache stellte der Minister fest, daß ein unterer Beamter der Firma Krupp Feldwebel, Unteroffiziere und auch einen Beamten zur Mitteilung von Schriftstücken veranlaßte. Bei diesen Schriffttücken handelte es sich jedoch nöcht um militärische Geheimnisse, deren Ver rat die Sicherheit des Reiches gefährden könnte. Die Firma Krupp konnte sofort wahrheits gemäß seststellen, daß sie selbstverständlich der artige Bestechungsmanöver mißbillige, und daß lediglich ein der Berliner Vertretung der Esse ner Firma unterstellter Bvreaubeamter gegen kleine Geschenke Informationen einzog. Da für den Subalternbeamten die Mitteilungen keinen unmittelbaren Wert statten, so wäre nach der von dem Kruppschen Direktorium erteilten Ver sicherung tue Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß er feine Informationen bei irgend einer Konkurrenz verwertete. Darüber wird das ein geleitete gerichtliche, also ohne jede Ansehung der Person geführte Verfahren Klarheit schaf fen. Für den Augenblick muß es genügen, daß militärische Geheimnisse von Wicht akeit nicht zur Kenntnis Unberufener gelangt sind. Die kleinen Beamten, die aus menschlicher Schwäche handelten und an einen Vaterlands verrat micht dachteil, werden schwer bestraft werden. Sie bi den indesten nur eine ganz vereinzelte Ausnahme an dem großen Beam- tenkörper des Reiches, dessen Grundzug heute wie immer die strengste Pflichterfüllung und Gewissenhaftigkeit bildet. Aus den Reichstagsverhandlungen über den Fall ging hervor, daß alle Parteien das Vor? kommnis aufs schärfste verurteilen werden, wenn die Darstellungen des Abg. Liebknecht darüber sich bestätigen. Und dieser Abgeord nete machte, ohne daß eine unmittelbare Wi derlegung erfolgte, noch die Angabe, daß in den Geheimfächern der Firma Krupp eine ganze Anzahl von Geheimberichten beschlagnahmt wurden; die der Firma auf dem Wege der Beamtenbcstechung zugegangen waren Daß es sich hierbei selbstverständlich nicht um den Ver rat militärischer Geheimnisse an das Ausland, sondern nur um die Erzielung geschäftlicher Vorteile durch schleunige Informationen über Angebote der Konkurrenz usw. handelt, braucht kaum gesagt zu werden. Ob auf dem uner laubten Wege auch Konstruktionsgeheimnisse der Firma Krupp verraten wurden, bedarf noch des Beweises. Das Bedauern über die ge- chäftlichen Manipulationen, auch schon so weit wie sie vom Kriegsminister zugegeben wurden, war im Reichstage groß und allgemein, und ist es im deutschen Volke nicht anders. Gleich wohl wird man die hohen Verdienste der Firma Krupp um die Stärkung unserer Wehr macht nicht vergessen. Zum Riede« bereit. Nach dem schon Wochen zurückliegenden Vor gänge der Türkei haben sich jetzt auch die Val kanverbündeten endgültig zur Annahme der ihnen von den Großmächten angeborenen Fricdensver- mittelung unter den ihnen gestellten Bedingungen bereit erklärt. In der Frage der Kriegsent schädigung sowie der Abgrenzung Albaniens be stehen noch Meinungsverschiedenheiten, doch er wartet man deren schnelle Beilegung nach Wieder aufnahme der Friedensverhandlungen. Ein Ministerrat in Cetiaje unter Vorsitz des Königs von Montenegro beschloß die Einstellung der Belagerung Skutaris, das an d-.n letzten Tagen der vergangenen Woche noch lebhaft be schossen worden sein soll. In Konstantinopel hält man einen Sonder frieden Bulgariens mit der Türkei für möglich. Man sagt, Bulgarien wolle nur deshalb den schnellen Friedensschluß mit der Türkei, um die Hände gegen seine Verbündeten freizubekommeu und die Truppen von der Tschalaldschalinie gegen Mazedonien werfen zu können, wo bereits wie derholte Zusammenstöße der Bulgaren mit Ser bien und Griechen bei Serres, Koprülü und Monastir stattgefunden haben sollen. Der Wehrbeitrag der Fürste» zur Deckung der Militärforderungen wird halb- untticher Meldung zufolge nicht durch dis Oßefetz vorgeschrieben, auch soll sie Höhe der si rstlichen Beiträge nicht der allgemeinen Neu gier preisgegeben werden. Auch hier gelt das Steuergeheimnis. Die „Voss. Ztg." meint dem gegenüber, der Reichstag würde kaum darauf verzichten, daß ihm wenigstens die Gesamt summe genannt wird, die von den Fürsten als Wehrbeitrag gespendet wird. Freiwillige Beiträge zu den Kosten der Wchrvorlagen gehen der Reichshanptkasse fortgesetzt in erheb lichem Umfange zu. Es be inden sich darunter wwohl große Beiträge reicher Kaufleute und Gewerbetreibender, als auch Spenden ans dey ärmeren Bevölkerungsschiebten. Mehrere Krie- gervereine, ein evangelischer Arbeiterverein und andere Vereinigungen sind mit kleineren und größeren Summen vertreten. Ein höherer Forst- bcamter gab freiwillig ein Zehntel seines Ver mögens; die Deutschen in Antwerpen veran ¬ stalteten aus eigenem Antriebe eine Samm lung, die binnen weniger Tag; einen Ertrag von 150 000 M.°. erbrachte. Dec Reichskanzler hat für alle diese Spenden bereits im Reichs tage öffentlich den Dank des Vaterlandes aus gesprochen. Tie braunschweigische Thronfolge wird, wie die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt, nur auf dem Wege eines erneuten BundesrÄsbe- üchlustes geregelt werden. Das amtliche Organ nagt: Die Fwmilienverbindung zwischen dem obenzollernschen und dem weüischen Fürsten- ause ist von den weitesten Kreisen des Vol- cs als friedlicher Ausgleich bisheriger Gegen- säbc freudig begrüßt worovn. Wie diese Fa milienversöhnung auf der verbürgten Gewähr vollster Aussöhnung berühr, so wird auch eine anderweite Regelung der braunschweigischen r' ronfolge, die nur durch einen erneuten Be- >ll lnß des Bundesrats erfolgen kann, die Her stellung desttnigen friedlichen Verhältnisses zwi schen dem Hause Cumberland und dem Bun desstaate Preußen zur selbstverständlichen Grund- agc l aben, das nach den Prinzipien der Bünd nisverträge und der Reichsverfassung die Be- zietuneen unter allen Bundesstaaten ordnet und sichert. Eine andere Lösung wurde weder niit dem hosten Sinne beider fürstlicher Häu ser noch auch mit dem Verantwortungsgefühl des Bundesrats vereinbar sein. Verlobung des (kxkönigs von Portugal? In Berliner Hostreisen wurde gestern er zählt, dal der frühere König Manuel von Portugal, der zurzeit zu Besuch in Sigmarin gen weist, sich dort mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Hohenzollern-Sigmaringen ver lobt labe. Das Gerücht scheint au Wahrheit zu beruhen. Pom deutschen Arbeitsmarkl. In den letzten beiden Monaten ist eine Verschlechterung des Arbettsmarktes zu konsta tieren gewesen. Auf je 100 ostene Att'eits- ! stellen kam ein; höhere Prozrntzister von Stel- j lensuckenden als in den Vorjahren. Haupt sächlich ist es die Bautätigkeit, die in ganz Dent'chland einen sehr flauen Stand aufweist. Die Erträgnisse der allgemeinen Volkswirt schaft dagegen sind nach wie vor recht be'rie- diaend. Der preußische Finanzminister Leube erklärte nerllich, er glaube nicht an einen jähen stmschlag der augenblicklich günstigen Kon junktur. Die Bestrafung der Schuldigen von Nancy durch die französische Regierung ist geteilten Meinungen in der Pariser Presse begegnet. Nur die anständigen Mäkler, an ihrer Spitze dc" „Figaro", begrüßen den guten Willen, den P- cidtgten Deutschen Genugtuung zu ge^en, dw chauvinistischen Blätter sprechen von einer bedauerlichen Lösung. In Nancy selbst soll die Bestrafung der Schuldigen großen Eindruck gemacht, aber auch Erbitterung gegen die Regierung hervorgerufen haben. Die Aeuße- r"ng der französischen Regierung unterliegt gegenwärtig der Prüfung der deutschen Regie rung Wie die Berliner Antwort lauten wird, ist nicht schwer zu erraten: so, wie es sich auf den kalt-feind-ichen Ton des französischen Schriftsatzes gehört. Die Treppe der Aemter herausgefallen ist der „strafversetzte" Präfekt Bonnet von Nancy. Er hatte als Präfekt von Nancy ein Gehalt von 25 000 Franken. Auf Pinen: neuen Posten in der provinziellen Fi nanzverwaltung erhält er ein Jabresgehalt von 60 600 Franken. Frankreich. - Bei dem jährlichen Wohltätigkeitsfest der Lebrervereinigung in Paris hielt Ministerprä sident Barthpu eine Rede, in der er ui a. sagte: Diejenigen beurteilen Frankreich falsch und verkennen unser Land, die es hlinstellen in ollen a's fähig, ich weiß nicht welches chau vinistischen Angriffes. Die öffentliche Meinung v'd de französische Presse sind unter entschei denden und schwierigen Umständen eins darin cewe'en, zu zeigen, in welchem Maße sie kal- i-s Blut und das Gefühl ihrer Würde zu wahren verstehen. Man muß es sehr laut agen, daß wir, indem wir solches Beispiel ge en, zu denen gehören, die von niemandem Lektion zu empfangen haben. (Beifall.) Allzu oft Hai ein Chauvinismus, wie man ihn uns vorwir't, sich jenseits der Grenze gezeigt. Frankreich ist dem Frieden erneben, aber es will nur einen Frieden unter Wahrung seiner Würde, seiner Interessen und seinn Rechte und nicht unter Aufgabe seiner Erinnerungen, sei- uw Vergangenheit und seiner zivilisatorischen Mi sion. Soeben habe ich mit tiefer Bewegung oe eben, wie bei Beginn dieser Veranstaltung die Turner sich vor unserer Fahne verneigten. 'Beifall.) Es ist niemand hier, der sich nicht vernejgt hätte, der sich nicht erhoben und die Trikolore begrüßt Hüfte, die von ruhmreichen Erinnerungen an die Vergangenheit und strah lenden Ho-fnungen für die Zukunft umweht wird. (Langanhaltender Beifall.) Der Generalstreik in Belgien ist jetzt eine Woche alt. Die Ruhe wird ge wahrt. Die Verluste der belgischen Staatsbah- ucn sind besonders im Güterverkehr. wahrzu- nehmen. Der tägliche Ausfall wird auf etwa 800 000 Franken geschätzt. In die'er Woche wird wahrcheinlich der Antwerpener Hafenver- whr gänzlich lahm gelegt werden. Eine russisch-englische Familienverbindung? Nach Pariser Blättermeldungm soll der Prinz von Wales im Sommer dieses Jahres in einem Badeorte in der Nähe von Kopen- bnen mit der Großfürstin Olga, der Tochter des Zaren, Zusammentreffen. Es wird daran d"e Vermutung geknüpft, daß eine Verinäbl-ung du Zaren achter mit dem Prinzen von Wales vcolant sei. Der englische Thronfolger, Prinz Eduard Albert, wird im Juni 19, die Groß- ßü'stin Tatjana in demselben Monat 16 Jahre alt. ' diläed nun einen vollkommenen äie maMäckäMckL unci Lckonfs unä äsr I'-Lsclis entzücken clis aller ^auLfr-auen,weicke lein äunUM Zerfe ftlan ftlacliQkmungen runück!