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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.04.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191304095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130409
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-04
- Tag 1913-04-09
-
Monat
1913-04
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.04.1913
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je ein halbes Brot erhalten dank auSländffcher Hilfe. Die übrigen 10 000 starben vor Hun ger und Kälte. Di« Provinz Monastir, die vor dem Kriege 150 000 Einwohner zählte, wird jetzt auf nur noch 60 000 geschätzt. Den Wert dessen, was in Monastir, Uesküb, Saloniki und Adrianopel durch Raub und Plünderung verloren ging, wird ans eine volle Milliarde veranschlagt. TageSgeschichte. Zur Hochzeit um deutschen Kaiserhofe werden die Eltern des Bräutigams einer Gmundener Meldung zufolge nicht nach Ber. lin kommen. Als Grund dafür, daß der Her zog und die Herzogin sich an der Vermäh- lungsfoiev nicht persönlich beteiligen werden, wird angegeben, daß gegen den Wunsch des herzoglichen Paares der Hochzeitstermin in die Jahrestage des Unglücks von Nackel fällt. Das ist freilich richtig, am 20. Mai 1912 fand der ältere Sohn des Herzogspaares, Prinz Wilhelm von Braunschweig und Lüne burg, durch das bekannte Automobilnnglück seinen plötzlichen Tod, und am 24. Mai soll die Vermählung der kaiserlichen Prinzessin mit dem jüngeren Bruder des Verstorbenen, dem Prinzen Ernst August, stattfinben. Wenn man aus diesen Daten etwas herauslesen will, so kann es jedoch nur das sein, daß d e Hoch zeit nach dem Ablauf des Trauerjahres anbe raumt wurde. Am kommenden Sonntag, dem Sonntag Jubilate, trifft das herzogliche Paar aus Gmunden zum Besuch der Kaiserfamilie in Homburg v. d. Höhe ein. Die Aussöh? nung ist erfolgt, und man darf wohl erwar ten, daß der alte Herzog von Cumberland und Gemahlin am Ehrentage ihres einzigen Sohnes nicht fehlen werden. Ein grotzer Tag. Der Deutsche Reichstag bot am Montag das bekannt« Bild eines großen Tages. Trotz der kühleren Temperatur hatte das weltge schichtliche Ereignis viele Hunderte aus den Königsplatz vor dem Brandenburger Tor ge lockt, die Zeugen der Ausfahrt des Reichskanz lers, der Staatssekretäre und der Bundesvats- bevollmächtigten sein wollten. Die große Mehr zahl der Gespannten mußte sich mit der Be trachtung der Vorgänge außerhalb des Hauses begnügen, da die Karten für die Zuschauer tribünen am Barhandlungstage schon in aller Frühe bis auf die letzte vergriffen waren. Unter den Zuschauern überwogen die Offiziere aller Waffengattungen, die zum großen Teil mit ihren Damen erschienen waren, und brach ten in das monotone Bild der schwarzen Geh- rockanzüge eine farbenfrohe Abwechslung. Der Bnndesratstisch, dessen linken vorderen Eck platz der Reichskanzler eingenommen hatte, wies keine Lücke auf. Außer dem Kanzler, dem preußischen Kriegsminister v. Heeringen und sämtlichen Staatssekretären hatten sich auch die Bundesratsbevollmächtigten vollzählig ein-- gefunden. Schon lange vor Beginn der Sitzung war der Saal gefüllt. Jeder Stehplatz der Tribünen war vergeben. Die Hofloge ebenso wie die Diplomalenloge war bis auf den letz ten Platz besetzt. Und alles hing erwartungs voll am Munde des Reichskanzlers, als dieser sich sofort nach Eröffnung der Sitzung erhob, um in eingehender Rede die allgemeinen Ge sichtspunkte zur Begründung der Webrvorlagen darzulegen. In der Hofloge wohnten Fürst zu Lippe, Prinz Oskar von Preußen und der Generaladjutant des Kaisers v. Plessen der Verhandlung bei. Uever die WehrbeitrSge der Fürsten stellt die „B. Z." aus dem Jahrbuch« des Ge heimrats Martin interessante Einzelheiten zu sammen. Unser Kaiser hat danach aus seinem Jahreseinkommen von 22 Millionen Mark 440 000 Mk. zu zahlen; die einmalige Abgabe aus dem Vermögen würde sich auf mindestens 600 000 Mk. belaufen. Dor Kronprinz hätte aus dem Ertrage seiner Herrschaft in Oels einen einmaligen Betrag von 50 000 Mk. zu entrichten. Prinz Eitel Friedrich hat aus dem Vermögen seiner Gemahlin, der Herzogin So phie Charlotte von Oldenburg, etwa 5000 Mk. zu zahlen. Der Reichskanzler dürste bei einem Vermögen von rund einer Million 5000, der preußische Landwirtschastsminister von Schor- lemer bei einem solchen von 16 Millionen 80 000 Mk. einmaligen Wehrbeitrag zu leisten haben. Die übrigen preußischen Minister so wie die Staatssekretäre werden von der ein maligen Vermögensabgabe kaum betroffen. Vffizieller'Vericht über die Fahri des „2. IV." Der offizielle Bericht des Luftschifführers über die Fahrt des Luftschiffes „Z. 4" am .8. Aprtil lautet wie folgt: Die Wetternachrich ten, welche die Zeppelm-Baugesellschast vor Antvitt der Fahrt, die als Höhenprüfungsfahvt nach dem Hafen Oos geplant war, eingeholt hatte, lauteten derartig, daß die Fahrt unbe denklich angetreten werden konnte. Das Schiff geriet bald nach der Abfahrt in starken Nebel und Schneetreiben und wurde in dieser Nebel schicht, die eine Orientierung weder nach der Erde noch nach der Sonne zuließ, durch star ken östlichen Wind verschlagen. Als die Be satzung die Orientierung wieder auf nehmen konnte, befand sich das Schiff bereits über französischem Boden. Es wurde nunmehr so fort zur Landung geschritten, um jeden Ver dacht einer Spionage auszuschließen. Die Lan dung erfolgte auf dem Exerzierplätze bei Lune- ville, der nächsten Garnisonstation. Ein Wieder aufstieg des Schiffes ohne vorherige Erlaubnis der französischen Regierung wurde zunächst verboten und dies Verbot dadurch un:erstiitzt, daß die Zündkerze» der Motoren entfernt wur den. Es fand eine Untersuchung des Schiffes und eine Vernehmung der Besatzung statt, in deren Verfolg Vie Freilassung des Schiffes und der Besatzung genehmigt wurde. Die Offiziers wurden auf der Rückfahrt mit Automobil bis zur Grenze verwiesen. Einige Leute der Be- satzung der Hinteren Gondel wollen bemerkt haben, daß auf daS Schiff geschossen worden sei. Diesbezüglich« Wahrnehmungen am Schiffe sind nicht gemacht worden, auch wurde in der vorderen Gondel von Schießen nichts bemerkt. Wenn auch die Bevölkerung sich den Insassen und dem Schiffe gegenüber unfreundlich ver hielt, so verdienen im Gegensatz hierzu die Maßnahmen der französischen Regierung, ins besondere auch der Militärbehörden, die zur schnellen Freilassung des Schiffes führten, An- en'ennung. Hinzugefügt sei noch, daß die Un tersuchung des Schiffes durch Offiziere, dar- unter auch durch den General Hirschauer, er folgt ist. Unsere Offiziere, die der Unter suchung beiwohnten, sind jedoch der Ansicht, daß man aus dieser Untersuchung nicht schlie ßen dürfe, daß Frankreich nunmehr in der Lage sei, uns die Zeppelinschiffe nachzumachen. Erweiterung des deutschen Kolonialbesitzes? Wenn die Meldung zutrifft, daß Verhand lungen iiber sine Vermehrung unseres Kolo nialbesitzes in Westw'rika schweben, so dürfte es sich um Abtretungen portugiesischen Besitzes im Nordwesten des Kongostaates im Anschluß an Deutsch-Neukamerun handeln. Portugal be findet sich bekanntlich in großer Geldbedräng nis und wäre gegen- eine entsprechende finan zielle Entschädigung gewiß zur Veräußerung afrikanischen Kolonialbesitzes anDeutschland bereit. Amerikas «euer Präsident Wilson hat den Kampf gegen dis Zollschikanen aus genommen und dem Kongreß am Montag einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Zollfrei heit für Rohwolle und Rohzucker vorsieht. Wenn der Präsident auf ein Entgegenkommen des Senats rechnete, dessen schutzzöllnerische durch eine hands^svertraMreundliche Mehrheit abge löst wurde, so hat er sich gründlich geirrt. Wirtschaftlichen, das Portemonnaie unmittel bar berührenden Fragen gegenüber machen- die republikanischen und die demokratischen Aan- kees keinen Unterschied. Die Senatoren dar Zucker oder Wolle produzierenden Umonsstaw ten erklärten sofort, daß sie die Vorlage des Präsidenten ablehnen würden. Heiße Kämpfe stehen bevor; ob ans ihnen Herr Wilson mit seiner Zollresorm siegreich hervorgehen wird, ist überaus zweifelhaft. OerMcheS und EächstfcheS. WitterungsauSsicht für Mittwoch, den 9. April: Trocken kühl, und windig, ziemlich klar. * — Die K o n t r o l l Versamm lungen im Amtsgevichtsbezirk Hohenstein- Ernstthal nehmen am Donnerstag ihren Anfang. * — Keine Land Krankenkasse. Das Königl. Obocversicherungsamt zu Chem nitz hat auf Grund von 8 229 der Reichs versicherungsordnung genehmigt, daß die Er richtung einer Landkrankenkasse für den Bezirk der Königl. Amtshauptmaimschaft Glauchari mangels Bedürfnisses unterbleibt. Ebenso wenig- tverden für einzelne Teile des Bezirks Landkrankenkassen errichtet. * — Sparkassen verkehr. Der Verkehr bei den Sparkassen in der Amtshauptmannschaft Glauchau gestaltete sich im Monat Januar 1913 wie folgt: * Hoheusteiu-Ernstthal, 8. April. Unter dem Vorsitze des Herrn Stadtrats Anger hielt gestern abend der hiesige Ortsausschuß für Beteiligung an der Nationalspende anläßlich des Kaiserjubi läums im Sitzungssaale des Rathauses eine Besprechung ab, zu der sich die dem Ausschüsse angehörenden Herren fast vollzählig eingefunden hatten. Nachdem Herr Stadtrat Anger ausführ lich über die Beschlüsse des Landesausschusses für das Königreich Sachsen berichtet hatte, wies er darauf hin, daß, nachdem aus katholischen Kreisen bereits eine besondere Sammlung für hre Missionen in die Wege geleitet worden sei, die Spenden von 20,000, 10,OM re. Mark aufzuweisen habe, cs geradezu als eine Pflicht der evangelischen Bevölkerung betrachtet werden müsse, sich ebenfalls lebhaft an der National- ponde zugunsten der evangelischen Missionen in mseren Kolonien zu beteiligen. Nach längerer Debatte wurde u. a. beschlossen, um die Ein- vohnerschaft mit der segensreichen Tätigkeit un srer Missionen vertraut zu machen, demnächst e einen Lichtbildervortrag in der Alt- und Neu- tadt zu veranstalten. Näheres wird später be- ännt gegeben werden. Bemerkt sei noch, daß Sammellisten zur Zeichnung von Spenden im Rathaus, Hotel „Drei Schwanen", Hotel „Ge werbehaus", Bahnhofs-Restaurant, Hohenstein- Lrnstthaler Bank, Sparkaffe, Stadthaus, in den beiden Kirchenexpeditionen, in der Schule im Hüttengrund und in der Geschäftsstelle unseres Blattes ausliezen. Außerdem ist jeder der dem Ortsausschüsse angehörenden Herren gern bereit, Spenden entgegenzunehmen. Ei« der Kasse Einzahlungen Rückzahlung. <a» Liulose» und Zinsen) Bar bestand am Schluffe de« Manat« ^l An zahl ! Betrag An zahl Betrag Glauchau .... 3888 ! 255292 1978 226128 29104 Eallnberg .... 74« 109133 301 76527 32606 St. Egidien . . . 460 59310 201 34388 24982 Gersdorf .... 355 29969 149 62883 1106 Hohenstein-Ernstthal 2569 337295 1249 279624 57671 Hohndorf .... 261 28173 113 19116 9057 Lichtenstein . . . 2100 270990 907 190154 8083« Meerane .... 2674 184860 1025 135289 49621 Mülsen St. Jacob . 203 13698 65 11300 2938 Oberlungwitz. . . 501! 75150 257 61296 13854 Waldenburg rZt-dtsp.) 141311 403 66282 75029 *— Duirch voise- des König!-. Se. Majestät König Friedrich August von Sachsen passierte gestern nachmittag kurz nach 3 Uhr mit seinen Töchtern auf der Rückhahr von Lugano den hiesigen Bahnhof. Dem fahr planmäßigen D-Zug waren mehrere Salon- wagen beigefügt. a. Eine öffentliche Wivkevveo- sammlung, die gestern abend im Meister hause stattfand, beschäftigte sich mit den Lohn- reduklionen, die in der letzten Zeit seitens ver schiedener Strumpf- bezw. Trikotagonsabrtkan- ten erfolgt sind. Der Gauleiter des Bezirks Chemnitz im Deutschen Textilarbeiter-Verband, Herr Hugo Sachs«, hielt ein eingehendes Re- ferat über die Angelegenheit, und sollen Schütte unternommen werden, die drei in Frage kom menden Fabrikanten zur Zahlung des bisheri gen Lohnes zu bewegen. a. Mit dem Rade gestürzt ist gestern abend auf der äußeren Dresdner Straße ein junger Mann aus Oberlungwitz. Er zog sich bei dem Sturz leichtere Verletzungen zu. m. Oberlungwitz, 8. April. Die gestrige Generalversammlung der Allgemeinen Orts krankenkasse im Postgasthaus wurde von Herrn Vorsteher Max Katzsch eröffnet und geleitet. Herr Kassierer Venter brachte sodann die Rech nungsablage auf das Jahr 1912 zum Vortrag. Die Einnahme betrug hiernach 28 176,57 Mk., die Ausgabe 26 045,34 Mk., so daß ein Kas- "enbestand von 2131,23 Mk. am 31. Dezember v. I. vorhanden war. Jnvalidenmarken wur den verbraucht in Klasse I 4228, in Klasse II 17 237, in Klasse N 13 084, in Klasse IV 19 412 und in Klasse V 15 351; d. s. ins gesamt 69 312 Stück im Werte von 24 133,52 Mark. Die Mitgliederzahl betrug Anfang 1912 1148 und Ende des Jahres 1238. Die Prü fungskommission empfahl die Richtig! prechung, die von dsr Generalversammlung sodann er folgte. Der Vertrag mit dem 2. Kassenarzt, Herrn Dr. Brocks, fand Genehmigung; sonstige Anträge waren nicht eingegangen und erfolgte zum Schluß noch eine eingehende Besprechung verschi ebener Kassenangelegenheiten. m. Oberlungwitz, 8. April. Die Auto- omnibuslinie Oberlungwitz—Chemnitz kann nunmehr auf eine zweijährige Betriebstäftgkeit zurückblicken. — Aus dem Vorgarten eines hiesigen Wohnhauses wurden von einem unbe kannten Täter mehrere Rosenbäumchen, die erst kurz vorher gepflanzt worden waren, end wendet. m. Oberlungwitz, 8. April. Die „Schwarze Brigade" hielt am Sonntag- einen Löhnungs appell mit nachfolgendem Uebungsmarsch ab. Als Ziel war Mülsen St. Niklas gewählt worden, wo bekanntlich ein 100jähriger „Schwar zer", der älteste Soldat Deutschlands, „Vater Straß" wohnt. Die Mitglieder der hiesigen „Schwarzen Brigade", die in stattlicher Zahi erschienen waren, sangen dem 100jährigen Ka meraden zunächst ein Begrüßungslied, wofür der alte Soldat lebhaft dankte und jedem freu dig die Hand drückte. Bei einem gemeinsamen Trunk erhob Vater Straß sodann sein Glas und trank auf das Wohl der Oberlungwitzer Gasts. Diese überreichten hieraus dem Alten mit den Runzeln im lieben Gesicht ein Ge schenk, das mit herzlichen Worten des Dankes Annahme fand. Mit Stolz zeigte der Greis seinen Gästen- sodann das letzte Geburtstags geschenk des Kaisers, eine echt goldene Tasse, der der Jubilar einen Ehrenplatz angewiesen hat. Vater Straß, ein krä'tiger Mann, der nur ein wenig schwerhörig ist, seinen goldenen Humor aber noch nicht verloren hat, lebt nach dem Wahlspruch: „Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut im Himmel und aus Erden! Gr bedankte sich schließlich für den Besuch einer so großen Korporation „Schwarzer" und zog sich in sein Gemach zurück Mit dem Wunsche, daß leine Besucher so alt werden möchten wie er. Beim Abschied 'ang die Schwarze Bri gade „Weh, daß wir scheiden müssen" und dann ginas zurück ins heimatliche Luugwitztal. m. Oberlungwitz, 8. April. Dsr Bezirk Glauchau-Moerane im Sächs. Radfahrevbund beschloß, seine nächste Bezirksversammlung am 2. Mai im Gasthof „zum Hirsch" abzuhaltsn. Am 27. d. M. veranstaltet der Bezirk eine 10-K i lometer-Becherfahtt. v. Oberlungwitz, 8. April. Am Sonntag spielte die 1. Mannschaft des hiesigen Ballspielklubs „Wacker" gegen die 1. Mannschaft des Ballspiel klubs Rußdorf-Falken mit 1 : 1, Halbzeit 1 : 0 für „Wacker". Als vorzüglich ist zu betrachten der Zenterhaaf Hardinger. s^s Gersdorf, 8. April. Das leerstehende Betriebsgebäude des ehemaligen Steinkohlen bergwerks „Saxonia" an der Stollberger Straße, das zu Wohnungen ausgebaut war, aber wegen Senkungen nicht mehr bewohnt werden konnte, brannte am Sonntag abend aus. Da das Ge- iäude sehr hoch liegt, ist der Feuerschein weithin ichtbar geworden. — Die Kinder machen sich mmer noch zu viel auf den Straßenbahngleisen zu schaffen, trotzdem schon ost gewarnt worden st. Am Sonntag fuhr ein Knabe im Oberdorfe mit einem Rade auf den Gleisen eine Schleife, als die Bahn sich näherte. Der Unvorsichtige wurde von dem Motorwagen zur Seite geschleu- )ert, während das Rad so beschädigt wurde, laß es nicht mehr zu gebrauchen ist. Die Gleise ind jederzeit frei zu halten. h. Gersdorf, 8. Apoll. Der Gesangver ein „Liederkranz", der am Donnerstag abend im „grünen Tal" einen Liederabend veranstal tet, hat hierzu ein ausgesuchtes Programm zur Ausstellung gebracht. Neben Männerchören mit und ohne Orchester werden auch einige Damen-Terzette geboten, eine besondere Aus zeichnung vor allem aber dem Volkslied« zw teil werden. Silcher, einer der deutschesten Komponisten, Schubert, Schumann u. a. wer den die Darüietungsfvlge bestreiten; Än Be such der Veranstaltung ist sicherlich sehr emp fehlenswert. WSfteubraud, 8. April. Vor einigen Tagen hat die behördliche Abnahme der auf dem Baugelände deS Gutes Lindenhos durch die Firma Aua. Löffler in Freiberg auSgeführten neuen Straßen (Charlotten- und Lindenhofstraße), welche auch inzwischen mit jungen kräftigen Lindenbäumen, aus der Gärtneret von C. W. Schwarz in Einsiedel stammend, bepflanzt wur den, stattgefunden. Mit der Fertigstellung dieser modernen Straßen, über die sich allseitig günstig geäußert wird, ist für Wüstenbrand ein präch tiges Baugelände ausgeschlossen worden, dessen kräftigste Förderung auch fettens der Gemeinde verwaltung wohl mit Sicherheit erwartet werden kann. Vermöge seiner leicht ansteigenden Süd lage, mit dem ungestörten Ausblick auf das sich weit hinauf bis zum Fichtel-, Keil- und AuerS- berg ausdehncnde herrliche Panorama eignet sich das Terrain außerordentlich günstig zur Errich tung von kleinen Villen, Zwei- und Mehrfami- licnwohnhäusern, einzeln oder in Gruppenform (Autobelästigunaen sind ausgeschlossen), während ein übriger größerer Teil für gemischte Bauweise (Fabriken oder sonstige gewerbliche Anlagen) vorgesehen und verfügbar ist. Es sei bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, daß in Wüsten brand der Mangel eines unternehmenden Architek ten oder Baumeisters arg empfunden wird, und bietet sich jetzt daselbst eine günstige Gelegenheit für junge Anfänger, die sich eine sichere leisten- gründen wollen, sich daselbst niederzulassen. Durch den Gemeinsinn des Besitzers des Linden- Hofes verdankt diesem der Ort WUstenbrand ebenfalls wieder die Schaffung einer Möglich keit zu einer ausgedehnten Erweiterung des Or tes unter günstigen Verhältnissen, die mit fördern zu helfen, nicht nur die Gemeindevertretung sondern auch die Bürgerschaft sicher als eine volle Pflicht betrachten werden. i. WSsteubrand, 8. April. Im Monat Ja nuar hatte die hiesige Sparkaffe 109 Einzahlun gen im Betrage von 14104 Mk. und 65 Rück zahlungen im Bettage von 6564 Mk. i. Mittelbach, 8. April. Im Monat Januar hatte die hiesige Sparkasse 173 Einzahlungen im Betrage von 20329 Mk. und 117 Rückzah lungen im Bettage von 25696 Mk. — Heute mittag fand in unserm Ort die Pferdevormuste- rung statt, wobei ein gutes Pferdematerial zur Schau gestellt worden ist. o. Erlbach, 8. April. Die älteste Einwohnerin unseres Ortes, Frau verw. Christiane Karoline Glänzel geb. Sonntag, ist hier im 89. Lebens jahre gestorben. In der letzten Zeit war die Greisin länger krank. s. Kirchberg, 8. April. Die Prüfung der hiesigen Feuerwehr erfolgt nach einem am Sonntag gefaßten Beschluß der Hauptver sammlung des Kreisfeuerwehrverbandes am 7. September d. I. vormittags >H11 Uhr. * Luga», 8. April. Eine Stiftung von 3000 Mark hat Herr Oberbergrat Müller bei seinem Scheiden von hier der Gemeinde Lugau übergeben. Die Zinsen der „Familie Bergdirektor Müller- Stiftung" sollen alljährlich zum besten erholungs bedürftiger Kinder verwendet werden. * Glauchau, 7. April. Zur Garnisonange legenheit erfährt die „Gl. Ztg.", daß seitens der Militärbehörde die Absicht besteht, daS 3. Bataillon des Regiments Nr. 181, für das als Standort Glauchau bestimmt ist, schon vom 1. Oktober d. I. ab zu formieren. Zwischen der Stadtver waltung und den zuständigen Instanzen schweben zurzeit Verhandlungen über die Unterbringung der neuen Garnison. Da der Kasernenbau noch nicht in Angriff genommen ist, würden die Truppen vorläufig in Bürgerquartieren oder sonst geeigneten Räumen unterzubringen sein. * Chemnitz, 8. April. Ein angesehener Bürger unserer Stadt, der Fabrikbesitzer Rudolph Robert Oskar Rother, Mitinhaber und Mitbesitzer der weitbekannten Möbelfabrik Rother <L Kunze, Chemnitz, Leipzig und Zeulenroda, ist nach längerem Krankenlager einem Herzleiden erlegen. Der Verstorbene hat im Jahre 1886 in Chemnitz im Verein mit seinem 1912 verstorbenen Kom pagnon Kunze die genannte Firma gegründet. * Tharandt, 7. April. Am Sonntagmorgen wurde ein etwa 29 Jahre alter, anscheinend dem Kaufmannsstande angehörender Mann unweit des Gasthofes Tharandt als verstümmelte Leiche — der Kopf war vom Rumpfe getrennt — auf dem Bahnkörper aufgefunden. Wie aus einem Zettel hervorging, hatte der Mann wegen Zahlungsschwierigkeiten Selbstmord verübt. * Dre-deu, 7. April. Den Verbrennungstod erlitt heute früh im Hause Reisewitzer Straße 75 die 16 Monate alte Tochter des Buchbinders Paul Eichler in Abwesenheit der Eltern. MS die Mutter vom Waschhause kam und ihre Wohnung betrat, fand sie ihr einziges Töchterchen brennend vor. Die Brandwunden waren derart schwer, »aß das Kind bald darauf seinen Geist aufgab. Wahrscheinlich ist es mit den Kleidern der Küchen ofentür zu nahe gekommen. * Borna (Bez. Leipzig), 7. April. In der Brikettfabrik der Witznitzer Kohlenwerke stürzte )er etwa 60 Jahre alte Arbeiter Gustav Adolf Böhle von hier in einen im Bau befindlichen Zichtschacht über zwei Meter tief ab. Er zog sich hierbei eine schwere Gehirnerschütterung „zu, der er im Stadtkrankenhause erlag. * Wurzen, 7. April. Mit einer weithin ver nehmbaren Detonation erfolgte gestem abend in ,er 8. Stunde in der Autogarage des Fabrikanten Franz Fadum eine Explosion der Benzinvorräte, haushoch schlugen die Flammen durch die Tore )eS Schuppens heraus und die schnell herzueilende Feuerwehr hatte große Mühe, da« Feuer, dem wr große Kraftwagen bis auf die Eisenteile zum 2pfer fiel, auf seinen Herd zu beschränken. Die lrsache der Explosipn ist bi« jetzt noch nicht auf-
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