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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf rc. Der »Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. A> eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebühr für die 6 gespaltene Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Die 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Damit verbunden ist die des Ergänzungsetats für den Ausbau der Luftflotte. An zweiter Stelle steht hinterher die erste Lesung der Deckungsvorlagen. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Meine Herren! Die Ihnen zur Annahme unterbreitete Wehrvorlage fordert die Verstär kung unserer Wehrmacht, welche nach dem ein- i>'.ttgen Urteil unserer militärischen Autori täten notwendig ist, um die Zutunst Deutsch lands zu sichern. Wir nutzen gegenwärtig die We-rsthigteit Innerer Bevölkerung nicht voll aus. Rund 280 000 Rekruten stellen wir jähr lich ein, konnten aber jährlich 61 OM Militär- 1m gliche mehr einstellen. Trotz der neueren Miticärvorlagen hat die Entwicklung unseres Heeres mit dem Wachstum der Bevölkerung nicht gleichen Schritt gehalten. Soll.e uns jetzt ein Krieg aufgenötigt werden, so können und werden wir iin schlagen im sicheren Vertrauen auf die Tüchtigkeit und Tapferkeit unseres Heeres. (Lebh. Befall.) Die Frage ist nun die: Können wir uns weiterhin den Luxus gestatten, aus die Zehn tansende von ausgebildeten Soldaten zu ver- zich.en, die Wir haben könnten und die wir jetzt nicht einstellen? (Sehr richtig! rechts.) Kein Mensch Weitz, ob und wann uns oin Krieg beschiede n sein wird, aber soweit menschliche Voraussicht reicht, wird kein europäischer Krieg entbrennen, in den nicht auch wir verwickelt sein werden und dann wer den wir um unsere Existenz zu kämpfen haben. Wer will die Verantwortung dafür tragen, daß wir bei einem Ringen aus Leben und Tod nicht so stark sind, wie wir stark sein können. (Sehr richtig!) Von Anfang des Balkankrieges an sind die Großmächte bemüht gewesen, den Krieg zu- lo- tälisieren. Ksine Großmacht hat an den terri torialen Veränderungen auf dem Balkan Teil <alen wollen und doch sahen sich Oesterreich und Rußland zu außergewöhnlichen militäri schen, Maßnahmen veranlaßt. Wenn der Krieg auch nie unmittelbar vor der Tür gestanden tta!., so hat es doch wiederholt des ganzen Ver- antwortlichteitsgefühjls der zunächst interessier ten Kabinette bedurft, um den Interessengegen sätzen diejenige Schärse zu nehmen, die zu einem gewaltsamen Ausbruch hätte führen kön nen,. Europa wird dem englischen Minister des Auswärtigen Dank wissen für die außer gewöhnliche Hingabe und Versöhnlichkeit, mit der er die Londoner Botschafter-Besprechungen leitet unst immer wieder Gegensätze zu vermit teln verstanden hat. Deutschland nimmt an diesem Dank um so innigeren Anteil, als es sich mit den Zielen der englischen Politik eins weiß und, treu zu seinem Bundesgenossen ste end, in demselben Sinne gearbeitet hat. (Bravo!) Es handelt sich jetzt darum, die Entschlie ßungen der Großmächte zur Geltung zu brin gen. Wir sind entschlossen-, aus das energischste dabn mitzuwivlen. (Bravo!) Zu dem evwar- roten Frieden ist es leidor auch nach dem Fall von Adrianopel noch nicht gekommen, da die An.wort der Balkanstaaten auf die Vcrmitt- tungsvorschläge der Mächte soeben erst einge gangen ist und gegenwärtig der Prüfung unter liegt. Die Türkei akzeptierte die Vorschläge der Großmächte sofort. Ein näheres Eingehen-auf diese Dinge mutz ich mir gegenüber dem her- ausfordarnden Widerstande Montenegros ver sagen. (Lachen b. d. Soz.) Es kommt alles darauf an, das; das Ziffammenarbeiten der Großmächte auch weiterhin Stand hält. (Zu stimmung.) An der Mottendemonstration gegen Montenegro nehmen alle Großmächte mitAuS- nalMe von Rußland teil, das indessen die Aktion an sich sanktioniert hat. Die Londoner Botschasterbeschlüsse müssen schleunigst und mit Nachdruck durchgöführt werden. Dann (der Reichskanzler macht mne kurze Pause) wird sich auch für die noch ungelösten Fragen eine fried liche Erledigung finden. Die Gesamtheit der Balkanvorgänge zeigt doch sehr eindringlich, daß die Ereignisse die Verhältnisse der Großmächte zu einander nicht nur sehr eng. berühren, sondern auch verhäng nisvoll stören können. Bisher schuf namentlich die albanische Frage Interessengegensätze zwi schen einem Teil der Großmächte. Für die Zukunft ist es entscheidend, daß an die Stelle der europäischen Türkei mit ihrem passiv ge wordenen staatlichen Leben die eine gaiH außer gewöhnliche aktive Lebenskraft dätumeMeren- den Bastanstaaten getreten sind. Ganz Europa hat ein Interesse daran, daß sich diese Kraft in der Friedensarbeit ebenso bewährt, wie sie es im Kriege getan hat und daß die Balkan swaten einer Epoche langer Friedenszeit ent gegengehen. Dann werden auch sie ein Faktor des Fortschritts und des europäischen Frie dens sein. (Beifall.) Sollte einmal in einer europäischen Kon- slagration das Slawentum dem Germanentum gegenübersielen, so wäre es für uns ein Nach teil, daß d e Stelle im Gegengewicht der Kräfte, die bisher von der europäischen Türkei einge nommen wurde, jetzt zum Teil von slawischen Staaten besetzt ist. Diese Verschiebung ist ein- getreten, und wir würden gewissenlos handeln, wollten wir nicht daraus die Konsequenzen ziehen. (Sehr richtig!) Einen Zusammenstoß zwischen Slawen und Germanen halte ich nicht für unausbleiblich, d e Behauptung des Gegen teils aber für ein gefährliches Unternehmen. Solche Thesen wirken als in die Ohren fal lende Schlagwörter suggestiv und düngen den Boden, aus dem mißleilete Volksleidenschasten in die Halme schießen. (Allseitige Zustim mung.) Mit der Regierung Rußlands, unseres gro ßen slawischen Nachbacreichs, stehen wir in freundschaftlichen Beziehungen. (Beifall.) Ich habe es, seitdem ich im Amte bin, für meine Aufgabe angesehen, mit dem russischen Kabi- nett offene und vertrauensvolle Beziehungen zu unterhalten und .ch habe den Eindruck, daß meine Bestrebungen nicht mierwidert geblieben sind. (Beifall.) Deutschland und Rußland können an ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Erstarkung arbeiten, ohne sich gegenseitig ins Gehege zu kommen. Gute Beziehungen können diese Entwicklung nur fördern. Die Rassen gegensätze allein werden zu keinem Kriege füh ren. Aber die panslawistischen Strömungen, die schon Bismarck beunruhigten, sind durch he Siege der Balkanslawen mächtig gefordert worden. Die bulgarischen Siege werden von diesen Kreisen zum Teil als Siege des sla wischen Gedankens im Gegensatz zu dem ger manischen Gedanken gefeiert. In den leiden schaftlichen Auseinandersetzungen der Presse klingt die Erinnerung an die Unstimmigkeiten wieder, die seit Jahren das Balkanproblem zwischen Oesterreich und Rußland erzeugt«. Wir sind bemüht, diese Stimmung so weit wie möglich zu mildern. Unsere Bundestreue ge währen w'>c selbstverständlich auch über die diplomatische Vermittlung hinaus. (Beifall.) Unsere Beziehungen zur französischen« Regie rung sind gut. An dem Wort Bismarcks hat sich noch nichts geändert: „Wenn die Fran zosen so lange Frieden halten, bis wir sie an- grcifen, dann ist der Friede der Welt für immer gesichert." Wir haben in den letzten 10 Jah ren Frankreich zu viele Beweise unserer Frie densliebe zu erkennen gegeben, daß wir un seren Wunsch durch Worte nicht mehr zu be stärken brauchen. Ich habe allen Grund zu glauben, daß die gegenwärtige französische Re gierung in nachbarlichem Frieden mit uns zu leben wünscht. In den Kabinettm der Groß mächte sind die kriegerischen Aspirationen im Vergleich zu der Zeit vor 25 Jahren gesunken. Von den Dimensionen eines Webttrandes, von dem Elend und der Zerstörung, die er über die Wolt bringen würde, macht sich kein Mensch eine Vorstellung. Kein verantwortungsvoller Staatsmann wird leichtfertig die Lunte an das Pulver legen. Die Neigung dazu hat ab genommen, zugenommen die Macht der öffent lichen Meinung. Trotz seiner Tapferkeit drängt das französische Volk in seiner Gesamtheit nicht zum Kriege, aber weite Kreise glauoen, uns überlozen zu sein im Vertrauen auf die eigene Armee, auf das BünDnis mit Rußland und vielleicht auch in der Hoffnung aus Eng land. Man pocht auf die Ueberlegenhee.t der fran zösischen Artillerie, den Vorsprung der franzö sischen Wiegerkunst und die bessere Ausbildung der frarizösffchen Feldsoldaten. Als Bismarck 1887 das Septennat forderte, bestand der Drei bund, aber noch kein Zweibund und keine Tripleentente. Die Gruppierung der Mächte bestimmt die Situation und wir sind seit jener Zeit mit dem Weltgetriebe verkettet worden. Fester zusammen steht der Dreibund wie je. (Lebhafter Beifall.) Er dient der Welt, die Probe hat er abgelegt. Trotzdem bleibt Deutschland auch mit dem Dreibund, wie kein anderes Land, eingekeilt zwischen der slawischen Welt und den Franzosen. Der Kriegsminister wird Ihnen in der Kommission detaillierte Angaben über die militärische Stärke unserer Nachbarn machen, nicht aus dem Gedanken des Wettrüstens oder der rage de nombre (Lachen b. d. Soz.) — mit unseren russischen Nach barn werden wir niemals um die Wette rüsten. Aber wir werden Ihnen zahlenmäßig belegen, wie außerordentliche militärische Anstrengungen unsere Nachbarn gemacht haben und machen. In Rußland vollzieht sich eine staunenswerte ökonomische Entwicklung und Reorganisation der Armee. Frankreich stellt seit langem den letzten Mann ein und wenn es jetzt auf die dreijährige Dienstzeit zurückgreift, so liegt darin keine Provokation. Wir machen Jbnen die Vorlage nicht, weil wir Krieg, sondern weil wir Frieden haben, und wenn Krieg kommt, Sieger bleiben wollen. (Beifall.) Auch nach dieser Vorlage werden wir so wenig ein Störenfvied in der Welt sein wie bisher. Das Wort von der englischen Minister bank, daß. bei voller und unveränderter Auf rechterhaltung der bestehenden Mächtegruppie rung Fäden der Freundschaft hinüberlauken könnten, möchte ich noch erweitern. Je siche rer und ruhigerer wir in die Zukunft sehen können, desto leichter wird es sein. Denn poli tische Freundschaften sind politische Geschäfte, und Geschäfte schließt man am besten unter starken Partnern ab; der schwache kommt unter die Räder. Lord Churchill hat für dis Schiffs- Verhältnis ein Baufeierjahr angeregt. Wir wer den abwarten können, ob die englische Regie rung an uns mit konkreten Vorschlägen heran treten sollte. Aber schon die Aussprache dieses Gedankens bedeutet einen großen Fortschritt. Das ist nicht mehr die alte Flottenhetze, die immer wieder die Beziehungen beider Länder vergiftete. Ich hoffe, daß diese Zeiten der Vergangenheit angehören. Das Vertrauen be ginnt wiederzukehren, das lange Zeit zum Schaden beider Länder und der Welt gefehlt hat. Auch wir wollen frei und stark sein, nicht um andere zu unterdrücken, sondern um uns nach den Kräften der Natton zu entfalten und, wenn es nottut, unser Wort mit dem ganzen Gewicht unserer Stärke für den allgemeinen Frieden in die Wagschale werfen zu können. Ich färb« nicht schön und färbe nicht schwarz. Wir können in die Zukunft nicht sehen, aber wir sind Herr darüber, ob wir einer ungewissen Zukunft mit gutem Gewissen entgegensehen können. (Beifall.) An Ihnen, meine Herren«, biegt jetzt die Entscheidung. Der Reichstag wird nicht vor der Größe der For derungen zurückschrecken, die diese Vorlagen ent halten. Bei jeder deutschen Militärvorlage hat es geheißen, jetzt kommt der Krieg, — bisher ist der Frieden erhalten geblieben. Trotz der ungeheuren Aufwendungen für unsere Rüstun gen haben wir uns wirtschaftlich nie so stark genhlt, und ist die Lebenshaltung« des Ein zelnen andauernd so gestiegen. Ein Voll, das nicht reich genug zu sein glaubt, um seine Rüstung instand zu halten, zeigt nur, daß es seine Rolle ausgespielt hat. (Se:r richtig!) Bedroht uns jemand Haus und Hof, dann stehen wir bereit bis auf den letzten Mann! (Stürmischer Beifall rechts und bei den ^a- ttonallibevalen, Zischen bei den Sozialdemo kraten.) > ' « « . j j ! ! Kriegsminister von Herrin gen: Es handelt sich nicht um eine akute Gefahr, nicht in der überwiegenden Zahl ist die Ueberlegen- heit der Armee zu suchen, sondern in der guten Organisation, Ausbildung und Führung. Im Kriegsfall« mußte die Ergänzung des deutschen Heeres ganz erheblich aus ältere Jahrgänge zutcückgreifen, und damit schwächten wir unsere Trruppen quantitativ wie qualitativ. Zwingend ist das Bedürfnis nach Verstärkung des Schutzes unserer Grenzen. Das Luftfahrwe'en ist aus dem Stadium vorsichtigen Tastens herausge treten; die Vorlage fordert für die Luftflotte daher bedeuten!)« Verstärkungen. Di« Wehrvor lage ist keine Bedrohung unserer Nachbarstaa ten, sondern eine starke Bürgschaft für die Er haltung des Friedens und für die Weiterent wicklung der deutschen Arbeit. (Beisall rechts und im Zentrum.) Abg. Haase (Soz.) fragte nach den außergewöhnlichen Gründen der Vorlage. Das deutsche Volk lehne es ab, für Torheiten in einen Krieg zu ziehen. Abg. Spakn (Zentr.) erklärte unter dem Gelächter der Sozialdemokraten, er könne erst nach ausführlicherer Begründung, sich zu« den Heeresvoclagen äußern. Die Angst vor dem Krieg« habe schon seit dreißig Jahren die Großmächte zu großen Rüstungen veranlaßt. Rußland fühl« sich als flämische Vonnacht, was immer eine Gefahr für uns sein werde. Die Kriegslust in der französischen Bevölkerung sei nicht zu leugnen.. Der Notwendigkeit der Verstärtturgen verschließe er sich« nicht. Abg. von Liebert (Rfp.) beglück wünschte den Reichskanzler zu der Vorlage, die von der Volksstimmung getragen werde. Abg. Behrens (W. Berg.) sprach gleich falls seine Zustimmung« zu der; Vorlagen aus rind empfahl eine Wehrsteuer. Dienstag 1 Uhr: Fortsetzung. Ser ValkanwinMN. Im Vertrauen auf Rußlands Hilfe bleibt König Nikita von Montenegro trotz der Flot tenblockade der Großmächte widerspenstig und lehnt jeden Verzicht auf Skutari beharrlich ab. Der König hätte allerdings auch für seinen Thron zu fürchten, wenn er anders handelte. Im Heere wie in der Bevölkerung Montene gros herrscht furchtbare Erbittenmg gegen das Verlangen der Mächte und der entschiedene Wille, Skutari als Siegespreis dem kleinen Königreich einzuverleiben. Die Blockade nutzt gar nichts, da die Bevölkerung von der Land seite Lebensmitte' und Munition nach Bedarf erhält. Ein militärisches Eingreifen der Mächte hält König Nikita aber in der Hoffnung auf Rußland fiir ausgeschlossen. Rußlands Haltung in den kritischen Fragen ist so undurchsichtig wie möglich. Nachdem der russische Minister des Auswärtigen, Ssassonow, die Beuchte über seine auf dein Teeabend vor zwanzig Duma- mitgliedern gemachten Darlegungen über die Balkanlage als unrichtig hat bezeichn«« lassen, weiß niemand mehr, woran man mit Ruß land ist. lieber weitere Balkangreuel veröffentlicht die „Voss. Ztg." auf Grund amtlicher Berichte entsetzliche Einzelheiten. In Monastir hielten die Serben 900 verwundete Türken zurück, von denen 500 infolge Mangels an jeder Pflege starben. Die Serben wollten auch die übrigen 400 nicht der Wege des Aegypttschen Roten Halbmondes überlassen und entschlossen sich dazu erst auf Eingreifen der Grieche,;, die sich im Gegensatz zu ihrem barbarischen Verbün deten human verhielten. Ferner befanden sich in Monastir 15 000 Flüchtling« ohne jegliche Mittelj; von ihnen konnten täglich nur 5600