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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Etlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf rc. Der.Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit drin Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiserl. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A. älagc erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebühr für die 6 gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Die 2gespaltene Zeile ini amtlichen Teil 50 Pfg. Anzcigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Ausnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht sich DDGDTSGDGGTGGGVGGGGGGTGGGTGGGGGGGTGDGGDD die Redaktion nicht verbindlich. GDTGDGGDDDGDDDDDDDGDDDGTDDDGGDGGDDTGDDDE» Nr. 77 Fernsprecher Nr. 151. Sonnabend, den 5. April 1913. B-hnftr-ß-g. 40. Jahrgang Aufruf zu einer Nationalspende anläßlich des Kaiserjubiläumd für die christ . Missionen in unsern Kolonien u Schutzgebieten. Unter dem Protektorate Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regenten des Herzogtums Braunschweig, Präsidenten der Deutschen Kolonialgesellschaft. Die verflossenen 25 Jahre der Regierung Seiner Majestät des Kaisers sind für das deutsche Volk eine Zeit höchsten Aufschwunges auf wirtschaftlichem und geistigem Gebiete gewesen. DaS Deutsche Reich hat in dieser Zeit seine Weltmachtstellung behauptet und gefestigt, hat seine Kolonien ausgebaut und zur Blüte gebracht. Wenn deutsches Wesen und deutsche Kultur in den Schutzgebieten Eingang gefunden haben, so gebührt unstreitig daran ein wesentliches Verdienst den christlichen Missionen. Mutig und uneigennützig haben sie die Arbeit in den Kolonien in Angriff genommen. Neben ihrer religiösen Aufgabe, den Heiden das Evangelium zu bringen, haben sie nicht nur die Heranwachsende Bevölkerung durch ein ausgedehntes Schulwesen zur Arbeit und zu sittlichen Be griffen erzogen, sondern durch einen umfassenden ärztlichen Samariterdienst sich auch selbst in den Dienst der Krankenpflege gestellt. Und doch bleiben noch viele Aufgaben zu erfüllen, die aus Mangel an Mitteln bisher haben zurückgestellt werden müssen. So bedarf die eingeborene Be völkerung dringend ärztlicher Hilfe zur Bekämpfung der verheerenden Seuchen und der Kinder sterblichkeit, die das schwerste Hindernis einer gedeihlichen wirtschaftlichen Entwickelung bilden. Andere Kolonialstaaten bringen für ihre Missionen in richtiger Erkenntnis ihrer hohen Bedeutung für die Nation fortgesetzt reiche Opfer. Daran fehlt es bei uns noch. Das Regierungtzjubiläum unseres Kaisers, zu dem sich das deutsche Volk in Verehrung und Dankbarkeit rüstet, fordert dazu auf, dieser nationalen Pflicht jetzt nachzukommen, durch eine Spende unsern Missionen die Erfüllung ihrer hohen Aufgaben wirksam zu erleichtern und damit zugleich die kulturelle und wirtschaftliche Entwickelung unserer Kolonien, an der auch der sächsische Handel und die sächsische Industrie ein weitgehendes Interesse haben, wesentlich zu fördern. Seine Majestät der Kaiser hat unter Ausdruck seiner Freude über diesen Plan seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, die Nationalspende für den angegebenen Zweck in Empfang zu nehmen. Die Beteiligung Sachsens an der Sammlung in einer der Bedeutung des Landes ent sprech-nden Weise in die Wege zu leiten, sind wir zu einem Landesausschusse für das Königreich Sachsen zusammengetreten. Nachdem aus katholischen Kreisen eine besondere Sammlung für ihre Missionen bereits in die Wege geleitet worden ist, wenden wir uns an alle, die zu diesem nationalen Werke mithelfen wollen, mit der herzlichen Bitte, ihre Gaben für die eoanglischen Missionen entweder einer der Staatssekretär v. 3agm Wer die auswärtige Lage. Die Budgetkommission des Reichstages na m gestern ihre Arbeiten mit der Beratung des Etats für das Auswärtige Amt wieder aus. Zu Beginn der Sitzung teilte der Vor sitzende, Dr. Spahn, mit, der Reichskanzler Hale sein Nichterscheinen in einem Schreiben an die Budgotkommission entschu dioL und mit- geteilt, er werde sich am kommenden Montag im Plenum über die auswärtig Lage äußern. Weiter wurde mitgeteikt, daß der Abg. Dr. Semler infolge der gegen ihn erhobenen An griffe oin Referat über Kolonialetats nicht mehr übernehmen werde. D e Debatte über die auswärtige Lage wurde vom Ro erenten Abg. Bassermann eiuzeleftet. Er wünschte Auskunft über die Lage am Balkan, die Gestaltung Albaniens, die Lage in Skutari, das Aktionsprogramm Oesterreichs, die Lage der Türkei, Kriegsent schädigung, Schutz der Gläubigerinteressen. Redner begrüßte das Zusammenwirken Deutsch lands und Englands bei den Balkanwirren und begrüßte weiter den freundlichen Ton, auf den die jüngsten Reden der englischen Sta^smänner im Unterhause gestimmt ge wesen seien. Redner schloß, die Haltung Deul chlands bei den gegenwärtigen Wirren Hale bewiesen, daß Deutschland eine allge mein friedliche Politik verfolge. An' die Anregung des Referenten machte der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, v 0 41 Jagow, Mitteilungen über die Fra gen, die mi>t dem Balkaukriege zusammenhün- gen. Die Erklärungen des Staatssekretärs waren vertraulich. An den Eingangstüren wiesen Anschläge aus die Vertraulichkeit der Vertändlungen besonders hin. Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes machte, soweit darf der Sinn seiner Ausfüh rungen angedeutet werden, zunächst Mitteilun gen über die Entstehung des Baffanbunbes, der, ursprünglich als eine Vereinigung sämt licher Balkanstaaten mit Einschluß der Türkei gedacht, infolge der ablehnenden Haltung der Pforte als Vereinigung der nichttürkischen Balkanstaaten zustande kam und mit der Spitze gegen die Türkei etwa im Juni 1912 end gültig abgeschlossen wurde. Der Staatssekretär ging sodann auf die Frage ein, ob die deutsche und europäische Diplomatie durch den Ausbruch des Krieges überrascht worden se. Tatsächlich habe in den Hauptstädten der Balkanstaaten noch bis in d e letzten Tage vor dem Ausbruch des Krie ges die Stimmung geschwankt und der Kriegs- bcginn sei gegen die Absicht der anderen Ver bündeten durch den frühzeitigen Losbruch Montenegros erfolgt. Der Staatssekretär er örterte sodann die verschiedenen diplomatischen Phasen des Krieges, die Aufgabe der Status- gno-Formel, die durch die von allen Mächten angenommene Formel der Lokalisierung ersetzt wurde, besonders auch die Entwicklung der albanischen Frage, bei der die deutsche Diplo matie sich ständig aus seiten unserer Verbün deten gehalten habe, unter Benutzung jeder Gelegenheit zu vermittelndem Eingreifen. Im gmizen Verlauf, dieser Frage habe Deutschland treu zu Oesterreich-Ungarn gestanden und sei auch sofort aus den Wunsch seines Verbün deten bereit gewesen, an der Flottendemon stration an der montenegrinischen Küste teil zunehmen. Wie sich bei weiterer Hartnäckig keit Montenegros diese Angelegenheit weiter entwickeln werde, darüber lasse sich heute noch nichts sagen. — Der Staatssekretär stellte herbei test, daß sämtliche Mächte dahin iiber- noch zu bestimmenden örtlichen Sammelstellen oder unmittelbar der Sächsischen Bank in Dresden, Schloßstraße 7, zukommen zu lassen, die als Hauptsammelstelle bestimmt worden ist. Jede Gabe, auch die kleinste ist willkommen. Wir sind dabei der sicheren Hoffnung, daß auS dem Gesamtergebnisse der Nationalspende auch unserer Leipziger Evangelischen Mission in gleicher Weise wie den übrigen die Mittel gewährt werden, die zur erfolgreichen Ausdehnung ihrer segensreichen Tätigkeit in unseren Kolonien dringend erforderlich sind. Der Landesausschutz für daS Königreich Sachse«. Oberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt vr. Vogel Präsident Präsident der I. Kammer der Ständeversammlung. der ll. Kammer der Ständeversammlung. Der Ortsausschutz der Stadt Hohemrein-Ernstthal. Albrecht, Pfarrer an St. Christophori. Anger, Stadtrat. Beck, Stadtrat. Böhm, Rechtsanwalt. Böttger, Wilh., Fabrikbesitzer. Ebersbach, Musterzeichnereibesitzer. Sanitätsrat vr. wvä. Eichhoff. Fahr, Oskar, Fabrikbesitzer. Fischer, OoerbahnhofSvorsteher. I)r. Frisch, Buchdruckereibesitzer. Galster, Schuldirektor. Haase, Albert, Fabrikbesitzer. Haußmann, Dir. Lehrer. Horn, Buchdruckerei besitzer. Lange, Stadtrat. Layritz, Fabrikbesitzer. Lohse, Stadtverordnetenoorsteher. NobiS, Werkmeister, ttr. Patz, Bürgermeister. Patzig, Schuldirektor. Pfefferkorn, Kommerzienrat. Rebslob, Fabrikbesitzer. Reinhard, Stadtrat, Kommerzienrat. Rößler, Oberamtsrichter. Schmidt, Pfarrer an St. Trinitatis. Seidel, Postdirektor. Zschocke, Emil, Fabrikant. TläßtlHcher im Rathause für alle hiesigen Einwohner Sonnabend, den 5. April 1S13, von vorm. 8 Uhr ab. Es werden verkauft: Seelachs und Seeaal, jedes Pfd. 20 Pfg. Freibank Hohenstein-Vrnftthal. Gonuabrud, den 5. April 1913, von vormittag- S Uhr ab Berkaus do« gekochtem Schweinefleisch, Pfund 50 Pfg. Bekanntmachung. Wegen Reinigung bleiben die Diensträume der Gemeindeverwaltung Montag, den 17. April 1S13 geschlossen. Dringliche Standesamtssachen werden nur in der Zeit von 8—9 Uhr vormittags erledigt. Wüstenbrand, am 3. April 1913. Der I. Gemeindeälteste. einstiMmten, daß Skutari, die größte von Al- baniern bewohnte Stadt, zu Albanien geschla gen werben solle, nachdem über die Zuwei sung von Ipek, Prizrend und Djakowa an die Balkanvevbündeten eine Einigung erzielt wor den sei. Ueber den Gang der Verhandlungen, die den bulgarisch-rumänischen Ausgleich be treffen, lassen sich Einzelheiten gegenwärtig nicht Mitteilen. Deutschland sei hier bemüht, den rumänischen Wünschen nach Möglichkeit zum Erfolg zu helfen. Der Staatssekretär ging sodann aus den Zweck der gemeinsamen Note ein, die vor dem Sturz des Kabinetts Kiamil an die Pforte gerichtet worden ist. Es handelte sich darum, nach dem Zusammenbruch der Türkai für diese das Mögliche zu sichern. Die Vorgänge in Konstantinopel machten die Bemühungen der Mächte fruchtlos. Die Gesamtheit der finan ziellen Fragen werde unter Zuziehung von Fachmännern in Paris erörtert werden. Vor besprechungen seien seit einiger Zeit im Gang«. Die Grenze Midia—Enos 'ei jetzt auf An regung Rußlands zur möglichst schnellen Be endigung der Feindseligkeiten von den «Mäch ten den Kriegführender: vorgeschlagen und von der Türkei bereits angenommen worden. Di« Aeußerungen der Baffanverbündeten > zu den Mediationsvorschlägen ständen noch aus. Di« Frage der Inseln, deren Lösung sich ndie Mächte Vorbehalten hätten, böte erhebliche Schwierigkeiten. Deutschlands Politik gehe dahin, diese Frage tunlichst in einer Weise zur Lösung zu bringen, daß der asiatische Besitzstand der Türkei nicht gefährdet werbe. Hinsichtlich des asiatischen Besitzes der Türkei gingen die Bemühungen der deutschen Diplo matie daraus, den Statusguo zu erhalten und die Lebensfähigkeit der Türkei zu stützen. Die Dardanellenfrage habe bisher keine Macht an geschnitten. Auf weitere Anfragen eines Zentrumsred ners gaben sowohl der Staatssekretär als auch Untorstaatssekretär Dr. Zimmermann Aus kunft. Der Unterstaatssekretär machte dabei nähere Mitteilungen über die diplomatische Vertretung von Beschwerden deutscher Firmen und anderer Staatsangehöriger, die durch die Baffanereignisse in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Er sagte: Bei den Beratungen der Londoner -Bot schafter-Versammlung sei über gewisse Grund sätze, die für die Heranziehung der Baffan staaten zur türkischen Staatsschuld maßgebend sein sollen, eine vorläufige Einigung erhielt worden. Danach sollen die Verbündeten den jenigen Teil der Schuld übernehmen, der den Einnahmen der an sie abzutretenden Gebiet« entspricht. Ferner sollen die Baffanstaaten hinsichtlich aller Konzessionen und Staatsver träge, die sich auf die ihnen zurallenden tür kischen Gebiete bqziehen, an die Stelle der türkischen Regierung treten,' Die Einzelheiten spllen unter Hinzuziehung der Türkei und der Baffanstaaten von' einer nach Paris zu be rufenden internationalen Kommission geregelt rind die dort auszuarbeitenden« Protokolle in den Friedensvertrag ausgenommen werden. Die Pariser Kommission soll so bald wie möglich zusammentreten. Schon in diesen Tagen be ginnen die Vorbesprechungen zwischen der fran zösischen Regierung und den Botschaftsräten der Großmächte, zu denen hervovcagende Fi- nanymänner und Vertreter der türkischen Staatsschulden-Verwaltung als technische Be rater hinzugezogen werden. Bei der Ausübung des Schutzes der Tür ken habe man sich naturgemäß aus die Stamm länder der Kriegführenden beschränkt. Deutsch- lfmd habe leider nicht bas Recht und die Macht gehabt, die Ueb«rgriff« zu v«rhindern, die im Gebiet der kriegerischen Unternehmun gen, b. h. aus türkischem Boden, gegen die einheimische Bevölkerung vorgekommen sind: Es! Qogrünöet 1884. Herron-, Dsrnsn- u. Xinäsr-Konksklion k>sis nsek OslsnitL i Kvrrsu-llrtUrsI, kitte, kiavatten, Oberbemcken, Kaste Renten. 8!«lirii»t« Preis«. — Üglivk kingsng von 8«uk«H«a. — 8««!!« »sittsnung. H 1 D., direkt sn der Ktrnssvudatmlime. Qsgl-Oottst 1884. bei LiakLutsu von IO dtk. «n siataoko ffakrt, bei LünIcLukoo von 18 bltc. ckvppsstv lpsdrt!